Contio des Collegium Pontificium

  • Wie stets begrüßte Menenius Lanatus jede einzelne Vestalin persönlich und auch bei dem neuen Herrn des Imperiums hielt er es nicht anders. Kaum wurde ihm angekündigt, dass der Augustus das Forum betreten hatte, erwartete er ihn an der Porta der Regia, sprach ein paar Begrüßungsworte und geleitete ihn dann in den Sitzungsraum. Kurz darauf begann die Sitzung mit den üblichen Opfern und Formalien, ehe Palma aufgerufen wurde und seine Kandidatur bekannt gab.
    "Es freut uns, Deine Kandidatur entgegennehmen zu dürfen, Augustus!" erwiderte der Rex Sacrorum. Er wählte bewusst diesen Titel, der dem Cornelier erst vor kurzem verliehen worden war - immerhin war dies ein Prädikat, das seine Nähe zu den Göttern anzeigte.


    Dann sah er in die Runde. "Ihr alle wisst, welch schwere Zeiten hinter uns liegen und wie dringend der Cultus Deorum einer Renovatio bedarf, die nur durch einen tatkräftigen Pontifex Maximus geschehen kann. Umso mehr freut mich diese Kandidatur, denn wie wir alle wissen, hat der Augustus bereits angekündigt, das Haus der Res Publica neu zu erbauen. Und ich bin guten Mutes, dass dort auch für ein Lararium oder gar einen kleinen Haustempel Platz sein wird." Er blickte verschmitzt zum Kaiser hinüber.


    Dann kam der zentrale Akt: "Hat irgendjemand von einer weiteren Kandidatur gehört?" Diesen Part kürzte er wie üblich stark ab. Nach einem kurzen Schweigen fuhr er deshalb gleich fort: "Dann kommen wir zur Abstimmung. Möge jeder seine Sententia abgeben!"


    Zuerst war traditionsgemäß der Flamen Dialis an der Reihe. Dann gaben der Flamen Quirinalis Curiatius Fistus und der trotz seines Alters noch immer recht virile Flamen Martialis sein Statement ab. Anschließend waren Vestalinnen an der Reihe. Auch hier wurde nach dem Ehrenrang abgestuft gefragt: Zuerst die Virgo Vestalis Maxima, dann bis hinab zur Discipula: "Decima, stimmst Du der Wahl zu?"




  • Sie kauerte in der Ecke schon fast vor sich hin, am unscheinbarsten Platz im Saale. War sie doch zugleich aufgeregt und neugierig. War sie auf der anderen Seiten ebenso nicht sicher, ob es sogar viel schlimmer werden würde. Zum Beispiel ein striktes Ausgehverbot. Oh je, was würde sie nur tun, selbstständig keine schönen Schuhe mehr kaufen zu können, alles nur noch auf Anweisung. Klar, sie lies sich gerne bedienen, genoss es richtig. Doch es gab Moment die nur sie allein hätte tun konnte. Ein Mann gar Legionär würde auch nicht wollen, dass sein Schwert von einen Sklaven im Gefecht getragen wurde, um ihm das Kämpfen zu erleichtern.


    Als dann der neue Augustus den Raum betrat, waren die Befürchtungen um seine Person sofort vom Winde verweht. Strahlte doch dieser alte Mann eine überragende freundliche, angemessene Aura aus, und sie wirkte auch nicht aufgesetzt. Vor allem begrüßte er im Gegensatz zu Vescularius die Vestalinnen mit Respekt. Nicht so zügellos wie es der Fette getan hatte! Den damaligen Kuss zwischen der Maxima und dem Maximus hatte sie noch immer nicht vergessen können, zuwider war ihr das Ganze gewesen.


    Messalina schwieg auch nach der Begrüßung weiter, sollte doch der Rex Sacrorum allein berichten. Manchmal ist Schweigen wie Gold, wer weiß, was für ein Fauxpas ihr eventuell unterlaufen wäre. Und das bei der ersten Begegnung.


    Sie hörte auf jeden Fall dem Vortrag des Palmas aufmerksam zu und war froh darüber nichts Nachteiliges in seiner Aussage festzustellen, aber ebenso fehlte es bisher an Neuerungen. Dabei spielte sie mit den Fingern ihrer rechten Hand an ihren Lippen herum, eben ein wenig aufgeregt. Und genau in diesem Moment, ohne Vorwarnung, wurden die Vestalinnen gebeten bei der Wahl mitzustimmen. Überrascht und unglaubwürdig blickte sie zum Rex Sacrorum, waren bisher die Vestalinnen beratende Mitglieder gewesen, genauso und nicht mehr gar eher weniger wurde es unter Vescularius ausgelebt. Sind das bereits die Neuerungen? Messalina konnte den Gedanken nicht einmal zu Ende bringen, ohne vom Rex Sacrorum unterbrochen zu werden, um ihr Stimmverhalten mitzuteilen. Ohne zögern, jedoch ein schüchternes, leises. "Ja!" Hatte sie sich doch immer schon mehr Anerkennung gewünscht, war sie sich nun gar nimmer mehr so sicher, oh je, sie war fast paralysiert vor Aufregung.

  • Nach den Vestalinnen waren die Pontifices an der Reihe. Auch hier ging die Befragung schnell, denn viele Plätze waren ja unbesetzt. Deshalb erklärte Menenius Lanatus: "Ich stelle fest, dass die Cooptatio des Pontifex Maximus eindeutig ist. Der Zustimmung der Sterblichen ist klar, nun brauchen wir die der Götter. Aus diesem Grund setze ich eine Inauguratio vor den Comitia Calata für den morgigen Tag an."


    Damit war auch schon alles Wesentliche der Sitzung beschlossen. "Augustus, ich danke Dir für Dein Kommen. Das Collegium erwartet Dich morgen auf dem Capitolium, um die Inauguratio vorzunehmen!"


    Im Anschluss wurden noch ein paar Fragen bezüglich der anstehenden Feiertage besprochen, dann erklärte der Rex Sacrorum die Sitzung für beendet. Am nächsten Tag würde man sich aber wiedersehen...




  • Öhm...ja... So schnell wie er gekommen war, war er auch schon wieder fort. Merkwürdig dass der Rex Sacrorum so sehr auf die Tube trat, ohne den Augustus nochmal zu Wort kommen zu lassen, als wollte der Rex nicht, dass es Gelegenheit gab mit den Augustus in Gespräch zu kommen. Alles sehr suspekt. Gewohnheit. Nichts Neues im Cultus.


    Messalina stand mit den anderen Vestalinnen auf und ging mit einem gemischten Gefühl zurück ins Atrium Vestae.

  • Wie durch den Pontifex Maximus erwünscht, hatte Gracchus dafür Sorge getragen, dass das Collegium Pontificum zu einer Contio sich versammelte - der ersten Sitzung, nachdem die durch den Vescularier ausgeschlossenen Pontifices zurück in ihr Amt waren berufen worden. Gracchus hoffte, dass mit dieser Sitzung endlich die Routine des Collegium Pontificum wieder aufgenommen werden würde, denn obgleich es einige öffentliche Opferungen nach dem Bürgerkrieg hatte gegeben, so wurden die Riten der Jahresfeste doch noch immer nur in überaus kleinem Rahmen begangen, schien es als wäre der cultus publicus ein kopfloser Staat, in welchem jeder templum seinen Aufgaben mehr oder minder nachging, ohne indes dass irgendwer einen Überblick behielt oder gar Kontrolle darüber ausübte. Zweifelsohne war es gedeihlich, dass überhaupt etwas geschah, doch zu wahrer Größe würde Rom erst dann wieder zurückfinden können, wenn auch dem Cultus Deorum wieder jene Bedeutung würde zugestanden werden, welche die Götter verdienten. Nachdem der protokollführende Scriba ihm mitteilte, dass alle zu erwartenden Anwesenden anwesend waren, erhob Gracchus das Wort und eröffnete die Sitzung mit dem üblichen Ritus, ehedem er die Agenda der anstehenden Themen vorstellte.
    "Es gibt einige Angelegenheiten, welchen wir uns am heutigen Tage zu widmen haben. Nachdem der Cultus Deorum unter der Herrschaft des Usurpators Vescularius lange Zeit wurde verna'hlässigt, ist es längstens Zeit, die Götter wieder zu ehren, wie dies ihnen zusteht, gleichsam uns ihrer Gunst zu vergewissern, um Roms Größe und Stärke zu sichern. Aus diesem Grunde ist es von eminenter Relevanz, dass auch das Collegium Pontificum endlich aus der Starre herausfindet, in welche es durch den Vescularier wurde ge..zwungen. Der Pontifex Maximus hat dazu den ersten Schritt getan, hat jene Männer zurück in diese Halle gerufen, welche aus Willkür und zu Unrecht waren ausgeschlossen worden, doch noch immer sind wir nicht wieder vollständig. Zwei Pontifices haben durch den Tyrannen den Tod gefunden - Manius Tiberius Durus und Mamercus Autronius Laevus. Es werden uns diese Lücken nicht an unseren Aufgaben hindern, doch wir sollten erörtern, welche Männer viabel sind, in Bälde Aufnahme in das Collegium zu finden. Vor..schläge und die Diskussion dieser sollen unser erster Tagesordnungspunkt sein."
    Er ließ den Collegae keine Möglichkeit, an dieser Stelle bereits Namen zu nennen, sondern fuhr unvermittelt fort.
    "Darüber hinaus mangelt es an einem pro magistro, welcher den maximus in Hinblick auf seine kultischen Aufgaben unterstützt und ver..tritt, denn obgleich der Cultus Deorum und das Wohl der Götter unserem geschätzten Augustus Cornelius besonders am Herzen liegen, so wissen wir doch alle, dass auch zahlrei'he andere Aufgaben die Aufmerksamkeit unseres Imperators fordern. Vorschläge hierzu sollen der zweite Tagesordnungspunkt sein."
    Auch nun ließ Gracchus weder Gelegenheit zu Einwand, noch Zustimmung, war der Monolog ihm doch von allen Arten der Rede am ehesten noch sein Element, wiewohl jene vorgenannten Causae nur Präliminarien waren, um endlich zur Essenz des Collegium Pontificum vorzustoßen.
    "Hernach werden wir hoffentlich in der Lage sein, uns unseren originären Aufgaben zuzuwenden. Das Jahr neigt sich dem Ende zu, so dass mit dem Beginn des neuen Jahres ein perfekter Zeitpunkt naht, den stadtrömischen Cultus zu inspizieren und zu situieren. Wir müssen ge..währleisten, dass nicht nur die offiziellen Riten begangen werden, sondern Opferungen und Zeremonieen sich über die Stadtteile hinweg harmonisch verteilen. Wir müssen nachprüfen, ob es personelle, infrastrukturelle, organisatorische oder kulturelle Defizite gibt, wobei wir nicht nur die Tempel und Opferstätten sollten betra'hten, sondern uns auch einen Überblick über die weiteren städtischen Collegien verschaffen, notfalls auch dort Wiederherstellung und Engagement initiieren. Da Vescularius es augenscheinlich nicht hat gewagt, sich am Eigentum der Götter zu vergreifen, stehen uns zumindest in finanzieller Hinsi'ht keine Barrieren im Weg, und wir sollten dies nutzen, um dem Volk von Rom zu zeigen, dass Cornelius Palma für das Wohl der Götter Sorge trägt, wiewohl die Götter wieder gänzlich auf Roms Seite stehen."
    Selbstredend hatte es auch für die Götter, wie für die Menschen, keine falsche oder richtige Seite gegeben, sondern einzig Rom - doch letztlich war nur die Gegenwart relevant und in dieser würden die Götter hinter Cornelius Palma stehen müssen, um die fragile Stabilität des Friedens zu wahren.
    "Doch genügend der einleitenden Worte, lasst uns mit dem ersten Punkt beginnen. Gibt es Vorschläge zur Neubesetzung der beiden ver..waisten Pontificatsplätze?"

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    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Selbst ohne den expliziten Hinweis des Flavius Gracchus, dass die Anwesenheit des Pontifex Maximus bei dieser Sitzung sehr erwünscht war, wäre Cornelius Palma erschienen. Immerhin hatte das Collegium noch keinen Pontifex pro Magistro, so dass er selber formell den Vorsitz führte - was ihn freilich nicht daran hinderte, Flavius Gracchus den Vortritt zu lassen was die Rede anbetraf. Als dieser geendet hatte, ergriff er dann selber sehr zügig das Wort.


    "Geehrte Collegae, gestattet mir, das Protokoll soweit zu beugen dass ich Gelegenheit habe, Pontifex Flavius für seine Vorbereitung des heutigen Treffens sowie seine eröffnenden Worte zu danken. Ich habe seinen Worten nichts hinzuzufügen. Wohl aber habe ich einen Namensvorschlag, möchte jedoch niemandem vorgreifen. Wer selber Vorschläge hat, möge zuerst sprechen."


    Damit lehnte er sich wieder zurück und wartete darauf, dass ihm das nächste Mal das Wort erteilt wurde, um seinen Vorschlag anzubringen. Immerhin wollte er nicht den Eindruck erwecken, gleich zu Beginn mit seinen Vorschlägen jegliche Alternativen abzubügeln, noch bevor sie überhaupt ausgesprochen waren.

  • Die Vestalinnen waren mit von der Partie, darunter eben auch Messalina. Größtenteils blieben die vestalischen Jungfrauen jedes Mal ohne Worte. Nicht aber Messalina. Sie war ganz anders als die anderen Schwestern im Vestakult. Sie hingegen sprach sehr gerne, wenn auch oftmals ohne vorher überlegt zu haben.


    Sie lauschte also den Worten des Pontifex Flavius. Dieser, der anscheinend nach Verbindungen zu ihren Onki Serapio und ihrer Tante Seiana hatte. Doch sie wusste nur wenig über diese Beziehung, wenn überhaupt. Natürlich wurde sie stets von ihren Eltern und ihren Brüdern über die Ereignisse in der Casa informiert. Doch wurden die Informationen vorab ungewollt gekürzt, weil diese es in ihren Augen nicht für wichtig hielten, doch vielleicht war es wichtig genug für Messalina, nun ja.


    Somit war sie auf die Informationen von anderen angewiesen, sodass der Flavius für ihr weiterhin ein Fremder blieb. Nur dem Namen nach kannte sie ihn. Sodass sie sich bei seiner Ansprache, ohne Einfluss, die ersten Eindrücke machen konnte. Ganz okay, empfand sie im ersten Augenblick. Er wirkte ein wenig zu bürokratisch angehaucht der alte aber gut aussehende Mann, 'infrastrukturelle' .... bla, bla... Trotzdem besser als alle anderen Priester die unter dem Dicken dienten.


    Als dann die Frage zu Vorschlägen aufkam, konnte sich schwer auf dem Popo Messalina halten. Sie musste das Wort ergreifen! Weil zum einen konnte sie sich damit selbst absichern, zum anderen hatte sie es Tiberius versprochen. Sollte die Gelegenheit dazu vorliegen. Ob der Wunsch des Tiberius noch aktuell war das wusste sie nicht und wenn nicht, pech gehabt. Ebenso wäre es weise den Flavius vorzuschlagen, immerhin müsste er einen sicheren Stand beim Augustus haben. "Ich schlage als pro magistro, dich, Flavius vor. Du bist seit vielen Jahren ein tüchtiger und weiser Pontifex. Du hast zusammen mit Tiberius Durus das kultische Amt ausgeübt. In meinem Augen gibt es für diese Aufgabe keinen besseren." Lächelte sie Flavius entgegen. "Und als weiteren Pontifex sollte ein Tiberius erhoben werden. Damit die Tradition diese Familie fortbesteht und die Anerkennung wie Würdigung dem Verstorbenen zukommt." Die Nennung des vollen Namen verschwieg sie erst einmal. Vor allem weil sie von Lepidus ein sehr teure spinthera erhalten hatte. Für Römer war Vetternwirtschaft gang und gäbe, doch für eine Vestalin rühmte es sich nicht, nicht öffentlich, geheim vielleicht doch.


    Ach ja, ihre eigenen Anliegen hatte sie natürlich nicht vergessen. Aufgeschoben ist ja bekannterweise nicht aufgehoben. Gut, dass der Pontifex Maximus anwesend war.

  • Selbstredend störte sich niemand daran, dass der Pontifex Maximus das Protokoll beugte, und dass er vorerst seine eigenen Vorschläge mochte zurückhalten, ließ zumindest deutlich werden, dass dies kein Vescularius war, welcher Ämter und Würden nach eigenem Gutdünken verteilte. Um so mehr indes mochte das nachfolgende Wort der Decima erstaunen, da die Sacerdotes Vestalis tatsächlich nur selten das Wort ergriffen. Die größte Verwunderung erwuchs indes zweifelsohne in Gracchus selbst über die Tatsache, dass die junge Frau seine eigene Person als pro magistro in die Waagschale warf, ob dessen deutlich ihm seine linke Braue empor wanderte. Für einige Augenblicke wusste er dem nichts entgegen zu setzen, hatte er zwar selbst keinen Vorschlag diesbezüglich zu tätigen, hatte indes auch nicht eine solche Nennung erwartet und war dementsprechend nicht darauf vorbereitet. Schlussendlich versuchte er sich an einer eher dürftigen Replik.
    "Ich ... fühle mich dur'haus geehrt, Decima, indes kann ich kaum dafürhalten, für diese Aufgabe ge..eignet zu sein."
    Zu viele Makel hafteten an seiner Person, welche er jedoch kaum geneigt war, innerhalb der Regia auszubreiten, so dass es angebracht war, rasch die Flucht in einen Themenwechsel anzutreten, zu welchem die Sacerdos glücklicherweise ebenfalls einen Auftakt hatte geboten.
    "Bezüglich deines Vor..schlages die Familie Tiberius' betreffend, gibt es meines Wissens nach nur zwei Männer, welche hierfür in Frage kämen - Tiberius Ahala Tiberianus, Sohn des Durus, welcher sich indes nicht in Rom befindet"
    , dies zumindest war Gracchus letzter Kenntnisstand,
    "Sowie Tiberius Lepidus, ein etwas weitläufiger Verwandter der Familie, welcher jedo'h derzeitig sein Vigintivirat absolviert."
    Da die Hinterbliebenen des Tiberius Durus, welche alle Voraussetzungen für ein Pontificat erfüllten, damit bereits erschöpft waren, hielt Gracchus es nicht für notwendig, sich weiter mit der Tradition dieser Familie, sowie der Anerkennung und Würdigung des Verstorbenen aufzuhalten - was ein überaus großes Unwohlsein in ihm evozierte, bestand dessen Leistung in seinen Augen doch noch immer aus Verrat an Freundschaft und der skrupellosen Auslieferung des Imperium Romanum in die Hände eines noch skrupelloseren Usurpators.

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    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Wunderbar... Es gab Tage an denen alles wie am Schnürchen lief. Sodass sie nichts weiter hinzuzufügen hatte, außer dass Sie ihren Freund Lepidus an erster Stellen drücken musste. "Wenn sich Tiberius Ahala Tiberianus..." Was für eine Namensgebung... "...außerhalb Roms befindet, dann können wir nicht mit Gewissheit davon ausgehen, dass er Interesse an ein Pontificat hat. Jedoch mit größerer Gewissheit können wir davon ausgehen, dass Tiberius Lepidus das Pontificat ausüben würde... möchte... " Und weil sie unbedingt wollte, dass Lepidus durch ihren Einsatz das Amt erhielt, sodass er in ihrer Schuld stand. Fügte sie Folgendes an: "Er war Jahrelang als Aedituus in Rom tätig. Er war der verantwortliche Aedituus bei der Opferung für Iuppiter Optimus Maximus durch unseren geliebten Augustus." Dabei blickte sie zum Pontifex Maximus und lächelte verlegen, der so ganz anders war als der Dicke. Nicht nur körperlich, sondern auch in seiner Art und Weise. Viel zurückhaltender und weniger Machtgier.


    So oder so. Lepidus war einfach die bessere Wahl. Punkt.

  • Gerade wollte Gracchus erneut darauf hinweisen, dass Tiberius Lepidus ebensowenig verfügbar war, da er ein Vigintivirat ablegte - was zweifelsohne keine gute Voraussetzung war, im gleichen Jahr ein Pontificat zu beginnen -, als die Decima eine Äußerung tätigte, welche ihm tatsächlich ein Lächeln entlockte - welches äußerlich beinahe ein wenig spöttisch mochte erscheinen.
    "Tiberius Lepidus war als Aedituus tätig?"
    Als der Tiberius vor seiner Kandidatur bei ihm war vorstellig geworden, hatte er dies selbstredend erwähnt, doch an diesem Tage hatte Gracchus' Aufmerksamkeit gänzlich anderen Dingen gegolten.
    "In der Tat"
    , bestätigte Curiatius Fistus, der Flamen Quirinalis.
    "Wir haben schon einmal über seine Kooptatio beratschlagt, damals unter Vescularius Salinator, der dem natürlich nicht zugestimmt hat. Doch Tiberius Lepidus wandte sich nicht vom Cultus Deorum ab, wie es sicherlich viele andere Männer getan hätten, die nur nach ihren eigenen Interessen handeln, sondern verdingte sich geduldig im Tempel des Iuppiter Optimus Maximus."
    Es klang, als müsse Lepidus für diese Entscheidung in Schutz genommen werden, und tatsächlich mochte sie für einen Patrizier dieser Tage durchaus ein wenig demütigend sein. Das Lächeln auf Gracchus' Lippen indes wich nicht, konnte er sich doch allzu gut an seine eigene Dienstzeit im Tempel des Iuppiter Optimus Maximus entsinnen - zu einer Zeit, als die Arbeit als Aeditus noch eine Prämisse war, welche für einen jeden Mann, gleich welchen Standes, als notwendig galt, welcher auch nur in die Nähe eines der stadtrömischen Collegien wollte gelangen. Tatsächlich war Gracchus der Ansicht, dass dies eine der besten Vorbereitungen für eines der Collegien war.
    "Ich unterstütze den Vorschlag der Decima und spre'he mich ebenfalls für Tiberius Lepidus aus."

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    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Die einfachsten Verpflichtungen waren noch immer die, die sich von selber erfüllten. So ging es in diesem Fall zumindest Cornelius Palma, dem seine Worte quasi aus dem Mund genommen wurden, so dass es ihm leicht fiel, den Wunsch seines Klienten weiterzugeben.


    "Tiberius Lepidus ist auch jener Name, den ich zu nennen beabsichtigte. Ich unterstütze daher ebenfalls seine Aufnahme und freue mich, dass sein Name auch schon anderen Mitgliedern des Collegiums positiv bekannt ist."

  • Nachdem der Imperator gesprochen hatte, gab es wohl kaum Zweifel an der Kooptatio des Tiberius, dennoch erhob auch der alte Flamen Dialis sein Wort, um nahtlos einen weiteren Vorschlag anzubringen.
    "Ich stimme der Aufnahme ebenfalls zu - was ich von Tiberius' Eifer selbst gesehen habe und was mir zugetragen wurde, ist nur positiv zu bewerten. Als weiteren Kandidaten möchte ich Senator Aulus Ancharius Antoninus* nennen, der unter dem göttlichen Valerianus als Magister der Augustales tätig war und sich stets für den Cultus Deorum und das Wohl der Götter eingesetzt hat. Auch seine Kooptation wurde durch den Usurpator unterbunden, er verbrachte die Zeit des Bürgerkrieges in der Provinz Iudaea und kehrte erst kürzlich nach Rom zurück."
    Cartilius Montanus, welcher vor dem Vescularier nach Aegyptus geflohen war, nickte energisch.
    "Wie man hört, hat er in Cesarea Maritima die Arbeit des Cultus Deorum immens vorangebracht, auch wenn dort kaum gegen die Christianer anzukommen ist."
    Auch Menenius Lanatus, der Rex Sacrorum, mochte dem beipflichten.
    "Ancharius wäre durchaus eine gute Wahl."
    Einige weitere Pontifices pflichteten dem nickend bei ohne Gegenargumente oder alternative Kandidaten anzuführen.


    *[NSC]

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  • Sim-Off:

    ...


    Da weitere Vorschläge ausblieben, sowie auch von Cornelius Palma keine Ablehnung des Ancharius Antonius zu vernehmen war, stimmte schlussendlich das Collegium Pontificum über die Aufnahme von Lucius Tiberius Lepidus und Aulus Ancharius Antoninus ab und kooptierte beide Männer mit ausreichender Stimmzahl zu Pontifices des Imperium Romanum*.
    "Somit können wir also zum nä'hsten Punkt unserer Agenda voranschreiten, der Bestimmung des Pontifex pro magistro."
    Gracchus wandte sich Cornelius zu.
    "Obgleich alle Pontifices dieses Collegiums über einen tadellosen Leumund, sowie vortreffliche Kompetenz verfügen und darob zweifelsohne glei'hermaßen geeignet für dieses Amt sind, so ist der pro magistro doch in allen kultischen Angelegenheiten dein Stellvertreter, Pontifex maximus, ob dessen es dir allein zusteht, diesen Mann frei zu erkiesen. Sofern deine Wahl indes noch nicht determiniert ist, kann das Collegium dir auch hierfür Vorschläge unter..breiten, wiewohl selbstredend alle Pontifices dir bereitwillig etwaige Fragen beantworten werden."


    Sim-Off:

    * da der Imperator sich zuvor für Lepidus ausgesprochen hat, können wir uns diese weder narrativ, noch rollenspielerisch sonderlich herausfordernde Abstimmung wohl sparen ...

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  • Cornelius Palma zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Abstimmung, denn auch wenn er nicht ernsthaft erwogen hatte, dass es zu Schwierigkeiten kommen könnte, so war dies doch ein wichtiger Test gewesen, wie sehr er von einem Rückhalt im Collegium Pontificium ausgehen konnte. Dieser schien offenbar da zu sein und das erleichterte es ihm nun auch, beim nächsten Punkt auf der Agenda wieder das Wort zu ergreifen.


    "Nun, ich möchte sofort mit der naheliegendsten aller Fragen beginnen, die ich gerne an dich richten möchte, Flavius Gracchus. Du leitest diese Sitzung und tust dies mit Umsicht und sicherem Umgang. Wärest du bereit, dies auch zukünftig als Pontifex pro magistro zu tun?"

  • Es war eine überaus simple Frage, welche der Augustus an ihn richtete, doch in Gracchus evozierte diese in wenigen Bruchteilen eines Augenblickes einen mehr als komplexen Zwiespalt. Primär war er ein wenig überrumpelt ob der Frage an sich und der Tatsache, dass der Imperator diese Erwägung gar in Betracht zog, denn weder fühlte er sich prädestiniert für dieses Amt, noch hatte er es jemals anvisiert - lagen seine Interessen doch in der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit dem Cultus Deorum, nicht im geringsten jedoch in administrativen Aufgaben, und diese Funktion nun einzunehmen würde ihn nur weiter noch entfernen von jenen Aufgaben, welche er Zeit seines Lebens intendierte. Andererseits indes war ohnehin ungewiss, ob diese Ehre ihm je würde vergönnt sein, hatte er durch seine Taten sich doch mehr und mehr von diesen Ämtern entfernt als ihnen sich anzunähern, wiewohl bei Bedarf traditionell ohnehin zumeist nur Consulare zur Wahl wurden berücksichtigt und dieses letzte Amt des Cursus Honorum ihm eine gleichsam noch größere Hürde erschien, so dass das Pontifikat allfällig das höchste kultische Amt würde bleiben, welches er je würde erreichen können. Dass der einzig noch erreichbare Schritt nun in eine Aufgabe sollte münden, welche ihm nicht unbedingt konvenierte, ihm das stets ästimierte Wirken im Cultus Deorum mit faden Obliegenheiten würde ausfüllen, mochte indes ein Aspekt ausgleichender Gerechtigkeit sein, denn mehr als je zuvor schuldete er dem Imperium Romanum die Erfüllung seiner Pflicht. Darüber hinaus mochte Palma ohnehin nicht ob seiner Fähigkeiten für ihn optiert haben, sondern schlichtweg aus der Verbundenheit durch ihre gemeinsame Vergangenheit heraus, wiewohl Gracchus noch immer nicht gänzlich sicher war, was er diesbezüglich zu erwarten, respektive zu befürchten hatte. Zuvörderst jedoch war die Frage des Cornelius eben nicht nur die Frage des Cornelius, sondern die Frage des Imperator Caesar Augustus, und in der Öffentlichkeit, in welcher sie gestellt worden war, kaum wohl mit einem Nein zu beantworten.
    "So dies deinem Wunsch entspricht, Augustus, bin ich dazu bereit"
    , entgegnete Gracchus darob mit mehr Überzeugung als ihm zu eigen war.

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  • Die Antwort fiel knapp und wie erwartet aus. Cornelius Palma beließ es danach für einen Moment des Schweigens, um etwaigen Reaktionen Raum zu geben, auch wenn es nur ein dezentes Nicken oder Kopfschütteln der anderen Anwesenden sein sollte. Dann forderte er noch einmal explizit zu einer Meinungsäußerung auf.


    "Möchte einer der Anwesenden einen weiteren Vorschlag einbringen oder hegt jemand einen begründeten Zweifel, dass Pontifex Flavius Gracchus geeinget ist, so möge er nun sprechen."


    Wenn der Vorschlag ohne Gegenstimmen blieb, war wohl auch dieser Punkt der Tagesordnung schnell erledigt.

  • 'Nöööö...' Messalina hatte nicht wirklich eine Vorstellung davon. Wer geeignet sein könnte, weil dafür kannte sie die anderen Mitglieder wie auch den Flavius zu wenig. Vor allem schien es so, als wäre der Flavius die erste Wahl des Pontifex Maximus und gegen diesen Vorschlag zu agieren, nun ja, da schneidet man sich eventuell selbst ins eigene Fleisch. Zumal bisher über den Palma und seine Beweggründe wenig bekannt war, sodass seine Handlungen nicht vorausschaubar waren. Und Messalina´s hübscher Kopf war ihr nicht weniger heilig wie Vesta selbst.

  • "Keine weiteren Wortmeldungen? Dann ist die Entscheidung eine denkbar einfache. Flavius Gracchus, ich ernenne dich hiermit zum Pontifex pro magistro."


    Und somit waren seine Pflichten im Contio des Collegium Pontificium erledigt. Eine sehr angenehme Erfahrung, denn sein Arbeitstag war noch lange nicht zu Ende.


    "Und nun, meine Herrschaften, bitte entschuldigt mich. Alle weiteren Entscheidungen bedürfen nicht meiner Anwesenheit, ich lege sie daher in eure kompetenten Hände."


    Nur wenige Momente später war der Kaiser auf dem Weg zu seiner nächsten Besprechung.

  • Anscheinend hielt es der Augustus nie lange irgendwo aus. Ob es im Schlafzimmer auch so zuging? Als dann der besagte den Saal verlassen hatte, löste sich Messalinia´s Anspannung. Sodass sie sich ein wenig sacken lies und dabei ihre feuchte Zungenspitze zwischen dem Lippenpaar hinaus zur rechten Wange streckte und sich mit einer auf- und ab Bewegung leckte.


    Sollte der neue Magistro nach dem Beifall nichts mehr auf dem Herzen haben, dann würde sie endlich mit ihren eigenen Bedürfnissen fortfahren.

  • Insgeheim hatte Gracchus durchaus darauf gehofft, dass allfällig doch noch ein offensichtlicher Grund gegen ihn würde vorgebracht werden oder ein weitaus geeigneterer Kandidat benannt, doch am Ende sprach der Augustus das unvermeidliche aus.
    "Ich danke dir für dein Vertrauen, Augustus"
    ,bedankte er sich darob artig, ehedem Palma sich aufmachte, die Versammlung zu verlassen. Mit eben diesem Aufbruch realisierte auch Gracchus, dass diese Sitzung sich tatsächlich bereits ein wenig lange hinzog, die Kernmitglieder des Collegiums alsbald schon im Senat wurden erwartet.
    "Da die Klärung der ersten Punkte ein wenig länger andauerten als geplant, werden wir alles weitere auf die nä'hste Sitzung vertagen. Darauf vorbereitend werde ich mir einen Überblick über den stadtrömischen Cultus verschaffen. Weitere Anliegen können mir ebenfalls bereits im Voraus mit..geteilt werden."
    Die Sitzung war damit beendet.

    Sim-Off:

    SimOn mag das nicht gar so stimmig sein, allerdings können wir SimOff so zumindest Tiberius inkludieren. Zudem nehme ich für die nächste Sitzung auch direkt Messalinas Punkte auf, die zu diesem Zeitpunkt zweifelsohne den Schreibtisch des pro magistro erreicht haben.

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