Albanus Mons - Praediolum Decimus Meridius

  • "...in Mantua hat sich mir die wahre Natur des Imperiums offenbart; eine Natur, in der die Stärke der Gemeinschaft die Gewalt der Krise zu bezwingen wusste, die Prüfung der Götter annahm und gestärkt... bla... klingt zu geschwollen, streiche das.", schwadronierte Vala durch das Landgut der Decimi um sich jedes Quäntchen der Langeweile zu erwehren, in dem er jetzt schon an seiner Rede für den Senat feilte. Er hatte sich einen Sklaven von seiner Tante geborgt um nicht gleichzeitig schreiben und denken zu müssen, und so wanderte er über und durch das Landgut und redete vor sich hin um möglichst überzeugende Formulierungen für das zu finden, was er dem versammelten Senat sagen wollte. Die Quaestur! Der finale Schritt, nach dem es nur noch in den Hinterzimmern darum ging genug Einfluss zu sammeln um sich selbst auf die Senatslisten zu befördern.


    Anstelle einer Antwort verstummte der Sklave, auch wenn er nur hin und wieder ein stoisches 'Ja.' oder 'Klar.' gemurrt hatte, so reichte die folgende Stille doch aus um Vala aufhorchen zu lassen, so kurz sie auch war. Irritiert blickte der junge Senatsanwärter den Sklaven an, dessen Blick an ihm vorbeiging. Als er diesem folgte, bemerkte er eine der mächtigsten unverheirateten Frauen Roms, die Auctrix der Acta und Curatorin der Schola, Decima Seiana. Vala hatte natürlich mit der Anwesenheit einiger Decimi rechnen können, und doch zeigte es ihn recht überrascht, dass er gerade sie hier antraf.


    "Hat sie etwas gesagt? Warum blickt sie mich so an?", raunte Vala dem Sklaven aus einem zusammengepressten Mundwinkel an, der ihm mitteilte, dass er bereits gegrüßt worden war. Ah, so war das.
    "Decima.", grüßte Vala daher trocken zurück, "Ich muss zugeben, dass ich nicht damit gerechnet habe dich hier anzutreffen. Entschuldige mein schlechtes Gedächtnis, ich habe eure Familienbeziehungen nicht im Kopf. Ich gehe davon aus, dass er dir anverwandt war, so lass mich auch dir mein Beileid für diesen Verlust ausdrücken."

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    [...]


    "Salve Seiana, schön dass du hier bist, auch wenn es kein fröhlicher Anlass ist."


    Wie so häufig in diesen Tagen saß Seiana im Tablinum und beschäftigte sich mit irgendwelchen Unterlagen, weniger, weil sie es musste, sondern mehr, um etwas zu tun zu haben, was sie ablenkte. Die Träume suchten sie hier ebenso heim wie in Rom, und hier drohten ihre Gedanken auch tagsüber häufiger abzudriften, als ihr lieb war. Wenn es nur die Erinnerungen selbst gewesen wären... aber vor allem in ihren Träumen sah Seiana nach wie vor blutgetränkte Bilder. Sie sah nie, wie sie die Wunden zugefügt bekam, sie sah nicht einmal die Wunden selbst, und sie empfand auch keinen Schmerz – sie sah nur das Blut, wie es rann und floss und sprudelte, und sich unaufhaltsam ausbreitete. Und sie wurde die Bilder nicht los, nachts nicht, tags nicht. Sie brauchte unbedingt wieder ihr übliches Arbeitspensum, das stellte sie mit jedem weiteren Tag, den sie hier war, fest.


    Als Mattiacus irgendwann nach ihrer Ankunft zu ihr kam, um sie ausgiebiger zu begrüßen, war beinahe so etwas wie ein Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen. Wie er war sie in schwarz gekleidet, was sie recht blass wirken ließ, aber davon abgesehen achtete Seiana sehr darauf – hier beinahe noch mehr als in Rom –, dass ihr ihre Erschöpfung nicht allzu sehr anzusehen war. „Salve, Mattiacus“, antwortete sie, während sie sich erhob und ihrem Onkel entgegen kam, um ihn zu begrüßen. „Es war selbstverständlich, dass ich komme.“ Auch wenn da nicht Magnus' Kinder gewesen wären, die sie – als einzige Verwandte in Rom derzeit – so oder so hierher begleitet hätte, wäre sie gekommen. „Nein, der Anlass ist... keineswegs ein fröhlicher. Wie geht es dir?“ fragte sie nach einem Moment des Schweigens schließlich. Die Frage war nicht sonderlich geschickt in Anbetracht der Situation, aber sie war immer noch eine der besten, zumal sie aufrichtig gemeint war – und sie waren Familie. Es war etwas anderes, wenn eine solche Frage von einem Unbeteiligten kam, der sie mehr heuchelte und die Wahrheit gar nicht wissen wollte.

  • Sie saß da und musterte den Duccier, aber der sagte zunächst gar nichts, sondern sah nur – mit einem Ausdruck auf seinem Gesicht, der Überraschung zu sein schien – zurück, bis er sich leise mit dem Sklaven austauschte, der ihm gefolgt war. Und während dieses Schweigens, so kurz es auch sein mochte, hatte Seiana Zeit genug, sich an ihr letztes Zusammentreffen zu erinnern. Sie wusste nur nicht, was sie damit anfangen sollte. Oder inwiefern das hier eine Rolle spielen würde... könnte... sollte.
    Der Duccius stellte für sie allerdings eine Ablenkung dar, die sie im Augenblick zu gut brauchen konnte, besah sie sich ihren derzeitigen Mangel daran, als dass sie ihn durch beredtes Schweigen oder unpassende Kommentare ihrerseits vergraulen wollte. Jener Morgen danach war ihr peinlich genug gewesen, weil sie nicht gewusst hatte, wie sie reagieren sollte. Als er also zurück grüßte, beschloss Seiana, das zu tun, was sie ohnehin recht gut konnte und worin sie zur Zeit, wenn man so wollte, noch geübter war: sie verdrängte.


    Bei seinen Worten zuckte kurz eine ihrer Augenbrauen nach oben. „Dasselbe trifft umgekehrt zu, Duccius.“ Umgekehrt traf es sogar noch besser zu, fand sie jedenfalls. Offenbar war er ein engerer Verwandter Venusias, und es war verständlich, dass er gekommen war, um sie zu unterstützen, dennoch war ein Mitglied ihrer Familie gestorben, nicht seiner. „Ich hatte nicht erwartet, dich hier zu treffen.“ Eine kurze Pause. „Ich danke dir für dein Beileid. Magnus war mein Onkel“, beantwortete sie die unausgesprochene Frage, die in seinen Worten mitzuschwingen schien.
    Für einen Moment schwieg sie dann. Höfliches Geplänkel war weder ihre Stärke noch ihre Vorliebe, und obwohl ihr kurz der Gedanke durch den Kopf schoss, dass es – in Anbetracht ihres letzten Treffens – eigentlich irgendwie absurd war, überhaupt auf dieser Ebene miteinander zu sprechen, wollte ihr auch nichts anderes einfallen. Nichts außer dem Thema, das Rom derzeit ohnehin beherrschte, und über das sie als Auctrix bestens informiert war: „Wie läuft dein Wahlkampf?“ Noch während sie sprach, bot sie ihm mit einer Geste einen Platz an.

  • Mit "Ach... dieser Bart kratzt. Ich bin einfach nicht zum Trauern gemacht." versuchte er die Situation etwas aufzulockern.


    "Sonst geht es mir den Umständen entsprechend gut wie man so schön sagt. Körperlich jedenfalls." er schaute etwas gedankenverloren an die Wand.


    "Wie ich Magnus gekannt habe, hätte er sicher nicht gewollt, dass wir wie erstarrt hier umsitzen, aber ich kann meine Gefühle nicht verstecken.


    Als Arzt habe ich schon öfter mal miterlebt, wie jemand aus dem Leben geschieden ist. Aber wenn es jemand aus der Familie ist, ist es doch etwas völlig anderes. Eigentlich sind wir hier her gekommen, damit Magnus sich erholen kann, wieder neue Kraft schöpfen kann und wieder zu uns zurückkehren kann. Es war furchtbar, als wir, dass heißt Venusia und ich, ihn in Messina abgeholt haben, den Toten schon näher als den Lebenden, völlig lethargisch. Doch letztlich konnte ich nicht feststellen, was ihn plagte, welche Schmerzen er hatte." Mattiacus stockte kurz. "Ich hatte gedacht....gehofft vielmehr, dass es ihm wieder besser gehen würde. Hier in der frischen Luft des Landes. Ich habe mich geirrt. Was mir bleibt, ist, sein Nachlass zu ordnen."

  • "Du hast recht, es ist meine Aufgabe und ich hoffe, dass ich es ihnen einigermaßen schonend beibringen kann. Danke noch einmal. Wir sehen uns dann zum Abendessen. Du wirst dich sicher von der Reise erholen wollen. Ich weiß, dass die beiden ziemlich lebhaft sein können."
    Sie lächelte Seiana ein wenig an, wandte sich dann ab und ging zu ihren Kindern. Ehe sie mit ihnen das Haus betreten würde, musste sie ihnen sagen was sie dort erwartete. Sie hatte es damals als ihr Dorf überfallen wurde, hatte es sie getröstet zu wissen, dass die Männer nach Valhalla gingen und dort den Göttern bei ihrem Kampf unterstützen würden. Aber Primus würde nicht nach Valhalla gehen. Also konnte sie sie damit auch nicht trösten.
    Venusia musste es anders angehen.


    Etwas später rannten weinende Kinder in das Haus und ihre traurige Mutter hinterher...

  • Die Kinder schliefen gerade und Venusia hatte sich für einen Moment in die kleine Bibliothek dieses Raumes begeben. Sie brütete über einer Washstafel. Als ihr Neffe den Raum betrat, sah sie auf und schob die Schreibmaterialien von sich. Sie deutete auf einen Stuhl in der Nähe wo er sich setzen sollte.
    "Mir geht es nicht gut. Ich musste zusehen wie der Tod immer mehr über ihn siegte. Er hat sich lange gequält und ich konnte nichts machen außer zusehen."
    Daran knabberte sie noch immer und würde es wohl eine Weile noch tun.
    "Ich werde stark sein, ich muss es. Für die Kinder. Sie leiden sehr. Auch wenn sie ihren Vater eine lange Zeit nicht mehr gesehen hatten, haben sie doch sehr an ihm gehangen und nun fehlt er ihnen."
    Kurz schwieg sie, dachte nach.
    "Es wird sicher bald wieder besser. Er hätte nicht gewollt, dass wir lange trauern sondern, dass wir uns bald wieder unserem eigenen Leben widmen und daraus machen was wir können."
    Davon war sie vollends überzeugt. Aber eigentlich wollte sie sich nicht wirklich über sich unterhalten. Bei der nächsten Gelegenheit würde ihr Neffe fällig sein.

  • Es war Zeit die weiteren Rituale und Zeremonien durchzuführen. Man hatte den Verstorbenen nun inzwischen sieben Tage aufgebahrt und die Bestattung wurde im kleinen familiären Rahmen abgehalten. Magnus wurde am frühen Abend als die Sonne begann unterzugehen und den Horizont berührte, auf einen Wagen gelegt und ein Stück gefahren. Ziel war der Verbrennungsplatz der Ortschaft in der Nähe. Der Wagen würde voranfahren und dahinter ein paar Musiker die üblichen Melodien spielen. Dahinter sollte die Familie folgen und hier nach die Besucher. Da die Anzahl beider Gruppen sehr gering war, blieb es bei einer kleinen Gruppe, die gemeinsam den Landsitz verlassen sollte...


    Noch immer trug Venusia die schwarze Kleidung, ebenfalls die Kinder. Sevilla hatte einen Strauß frischer Frühlingsblumen in der Hand und Secundus nahm sein Lieblingsspielzeug mit. Sie wollten es ihrem Vater mitgeben damit er sie nicht vergessen würde. Nun warteten sie auf die anderen damit der kleine Trauerzug starten konnte.

  • Mattiacus trat zur kleinen Trauergemeinde. Seine Kleidung erschien noch schwarzer und sein Bart noch zerzauselter.


    Er nickte Venusia kurz schweigend zur Begrüßung zu und bedachte auch die beiden Neffen mit einem freundlichen Lächeln. Mattiacus fragte sich, ob die Kinder schon verstehen konnten, was hier überhaupt vor sich ging. Beide trugen sie etwas, was sie wohl ihrem Vater mit ins Jenseits geben würden. Ganz ähnlich wie unsere Vorfahren dachte sich Mattiacus. Das war also ihre Art, mit dem Tod des Vaters umzugehen.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus


    Seiana lächelte flüchtig, als Mattiacus kurz über den Bart sprach – allerdings weniger, weil ihr tatsächlich nach lächeln zumute war, sondern mehr, um ihm einen Gefallen zu tun. Und bei seinen nächsten verging ihr das Lächeln schon wieder. Es ging ihm gut. Körperlich. Allein das sagte im Grunde schon alles aus, der nachdenkliche Blick ins Leere unterstrich das nur noch.


    Seiana, sonst nicht immer unbedingt die Einfühlsamste, glaubte zu verstehen, wovon er sprach, was er meinte – was in der Situation allerdings auch nicht sonderlich schwierig war. Sein Bruder war gestorben. Wie sollte es ihm da wohl gehen? Und sie wusste ja, wie das war, hatte sie doch selbst bereits zwei ihrer Brüder verloren. Wenn auch den Göttern sei Dank nicht den, der ihr von allen mit Abstand am meisten bedeutete... aber wie nahe Mattiacus und Magnus sich gestanden waren, wusste sie nicht.
    Allerdings: sie sprach nicht gern über Trauer. Vor allem nicht über ihre eigene. Und sie wusste nicht so recht, was sie sagen sollte, wusste nicht, was die richtigen Worte waren, die vielleicht ein wenig helfen könnten. So war es nur ein leises „Das kann ich mir vorstellen“, das sie murmelte, als Mattiacus davon sprach, dass es etwas anderes war, einen Angehörigen sterben zu sehen, als einen Patienten – und sie fühlte sich hilflos dabei. Und dann kamen die nächsten Worte, Worte, die sie um Jahre in die Vergangenheit zurück warfen, in ein anderes Land, ein anderes Haus. Eine andere Zeit, wie es ihr schien. Als sie ihrer eigenen Mutter beim Sterben hatte zusehen müssen. Wie sie immer schwächer geworden war. Wie sie mehr und mehr die Kraft verloren hatte, und nicht einfach irgendeine, sondern die Kraft zu leben...
    Seiana, ein wenig blasser geworden als ohnehin schon, nickte vage und suchte nach Worten, egal welchen, Hauptsache sie vertrieben die Erinnerung. „Es... es tut mir so leid. Ich wünschte es hätte noch etwas gegeben, was ihr hättet tun können.“ Sie presste die Lippen aufeinander. „Hast du der Classis geschrieben, dass Magnus gestorben ist? Und dem Palast?“ fragte sie schließlich nach einem Augenblick des Schweigens, um ein wenig abzulenken.

  • Zitat

    Original von Duccia Venusia


    Ein wenig überrascht über den schnellen Abschied der Duccia sah Seiana ihrer angeheirateten Tante hinterher. Sie hatte einiges fragen wollen. Dinge, die zu regeln waren. Wer noch alles informiert werden musste, oder ob sie – oder auch Mattiacus – bereits alles erledigt hatten. Ob sie, Seiana, irgendwo helfen konnte, unterstützen. Aber das hatte wohl Zeit, mutmaßte sie, in Anbetracht der Tatsache, was Venusia ihren Kindern beibringen musste. Und so setzte auch Seiana sich nach einem weiteren Augenblick in Bewegung und betrat die Landvilla, wo sie den Sklaven Anweisungen gab, ihr ein Zimmer herzurichten und ein Bad.

  • Zitat

    Original von Duccia Venusia & Marcus Decimus Mattiacus


    Es dauerte nicht lang, und auch Seiana gesellte sich zu den wenigen Menschen dazu, die bei der Bestattung anwesend sein würden. Auch sie trug schwarz, selbstredend, und auch sie machte nicht den besten Eindruck, aber wer tat das schon bei einer Bestattung. Dies war einer der Aspekte, der ihren Aufenthalt hier wiederum beinahe leichter machte als in Rom. Niemand wunderte sich, dass sie blass war, müde aussah und noch verschlossener wirkte.


    Als Seiana hinzutrat, waren alle in Schweigen versunken, ein Schweigen von der Art, das in ihren Ohren zu dröhnen schien – und trotzdem ihr den Eindruck vermittelte, dass sie es lieber nicht brechen wollte. Und so nickte auch sie nur zum Gruß. Am liebsten hätte sie ihre Arme um den Oberkörper geschlungen, weil ihr plötzlich kalt war, aber sie behielt ihre ruhige, aufrechte Haltung bei.

  • Zitat

    Original von Decima Seiana
    „Hast du der Classis geschrieben, dass Magnus gestorben ist? Und dem Palast?“


    Mattiacus fasste sich an den Kopf. "Ohje, das habe ich ja ganz vergessen. Sein Dienstherr hat ja ein Anrecht darauf zu erfahren, wie und wo und überhaupt, dass Magnus gestorben ist. Ich werde sofort noch ein Schreiben verfassen." sagte Mattiacus, so als ob er auf einmal aus irgendeiner Welt plötzlich wieder im Hier und Jetzt angekommen ist.


    "Wir müssen uns auch nochmal über die Erbschaft unterhalten. Wir beide, aber erst nach der Trauerfeier." sagte Mattiacus noch zu Seiana.

  • In Begleitung der Prätorianer erreichte ich etwa gegen Mittag den Landsitz der Decimer, mittlerweile hatte ich bestimmt zehn mal nach dem Weg gefragt und war nun endlich erleichtert das wir richtig waren. Wir passierten das Tor und stiegen vor der Porta vom Pferd, wo ich mich dann erst einmal kurz umsah bevor ich dem Duplicarius bedeutete das er klopfen sollte ...

  • Ein Sklave hatten das klopfen gehört und eilte zur Porta um eben jene zu öffnen. Dieser hatte bis eben die Gänge gewischt und die Arbeit nun unterbrochen. Die Tür öffnete sich also und dem Mann, der geklopft hatte, begegnete ein erwartungsvoller Blick.


  • Publius Nautius Urbicus


    Mal zu klopfen war für den Duplicarius nicht grade ein militärischer Befehl als war er dem Wink gefolgt und hatte geklopft. Nach kurzem war dann auch ein Sklave zur Porta gekommen um zu öffnen. Aber der Mann Schwieg nur was Publius nicht grade höflich fand. Noch dazu angesichts von fünf schwer bewaffneten in schwarzen Tuniken. Gut und einem hübsch herausgeputztem Tribun der Classis.:D


    Normalerweise war der Anblick von Prätorianern auf der Türschwelle mit einer gewissen Reaktion verbunden. Aber er sah hier gar nicht ein den Lakaien für den Tribun zu spielen und ihn anzumelden. Er stellte sich dumm und schwieg ebenfalls.


    Immerhin ging es um den Präfekten der Classis. Warum der Tribun nicht einfach ein paar Männer seiner Truppe mitgenommen hatte war ihm sowieso schleierhaft.
    Vielleicht traute er ihnen nicht?
    Oder die konnten einfach nicht mit einem Schiff hier in die Berge fahren und wussten nicht wie sie herkommen sollten? Wer wusste das schon?


    Der Gedanke wie die Marinesoldaten den Tribun am Bug eines Schiffes hier hochschoben war einfach köstlich. :D :D :D :D

  • Auch Romanus schwieg nachdem die Tür geöffnet wurde.
    Er blickte den Tribun an:


    Deine Mission, du hast das Wort.


    Romanus schaute sich inzwischen um, zumindest achtete er auf all das was er von der Porta aus erblicken konnte, und auch seine Männer taten das.
    Das alles geschah unaufällig, ob der Tribun merkte, dass er jetzt schon gegen jedweden Angriff abgeschirmt wurde? Oder das die Praetorianer so aufgestellt standen, dass in alle Richtungen gesichert wurde?
    Für die Praetorianern war das normal aber für deinen Tribun der Classis... Romanus wusste es nicht und es interessierte ihn auch nicht sonderlich.

  • Alles musste man selber machen, nichteinmal die simplen Begrüßungsworte bekamen diese Deletanten hin ... kein Wunder das Praefectus Urbi und Praefectus Praetorio darauf bestanden hatten das ich hier das Kommando hatte und persöhnlich für den Erfolg der Mission verantwortlich war ...


    "Hach, na schön. Hergehöhrt Sklave, mein Name ist Gaius Pompeius Imperiosus, Tribunus Classis der Classis Misenensis. Ich bin hier auf der Suche nach dem erkrankten Praefectus Classis, Primus Decimus Magnus, seine Verwandten teilten mir mit das er hier zu finden sein würde! Geh und hol den Herren des Hauses und teile ihm mit weshalb ich hier bin ... und verschwende keine Zeit!"


    Den letzten Worten folgte noch eine scheuchende Geste, dann wandte ich mich wieder den Prätorianern zu, deren Blicke in der Gegend umherzuschweifen schienen ... naja vielleicht hatten sie diese Gegend noch nie zuvor gesehen und waren von der ländlichen Idylle begeistert ... konnte man ihnen nicht verübeln, vielleicht sollte ich mir auch einen Landsitz in dieser Gegend leisten ... konnte ja nicht schaden ...

  • Der Sklave wandte sich nach den forschen Worten des Mannes um und sah sich Venusia gegenüber, die grad wie eigentlich recht oft in letzter Zeit, rastlos durch das Haus lief. Somit hatte sie auch die nicht grad freundliche Aufforderung des Pompeier mitgehört. So trat sie selbst zur Tür und öffnete diese noch weiter.
    "Salve Pompeius. Ich bin Duccia Venusia und es tut mir leid dir mitteilen zu müssen, dass mein Mann, dein Praefectus, verstorben ist. Du wirst ihn hier nicht mehr vorfinden."
    Kurz musterte sie den Mann.
    "Reicht dir diese Aussage oder möchtest du noch hereinkommen?"
    Sie hatte zwar keine Lust mit solchen Männern zu verhandeln, aber angesichts der Begleitung sollte man wohl auf alles gefasst sein. Auch hielt sie den Sklaven fest um falls der Mann das Haus betrat ihren Schwager hinzuzuholen. Allein würde sie ganz sicher nicht weiter verhandeln.

  • Es waren nach und nach alle hinzugekommen. Nachdem alle vollständig versammelt waren, wurde dem Wagenlenker ein Zeichen gegeben und dieser ließ den Wagen langsam anrollen. Im gemächlichen Schrittempo ging es etwas bergabwärts um zum Verbrennungsplatz zu gelangen.


    Für Venusia waren es sehr schwere Schritte. Eine viel zu kurze Bindung nahm hier ein jähes Ende. Mit Stolz und Wehmut sah sie auf ihre Kinder nieder, die ganz tapfer hinter dem Wagen hergingen und ihr die Kraft gaben es ihnen gleich zu tun. Kurz überblickte sie die kleine Gruppe, die mit ihnen ging. Dann richtete sie wieder den Blick auf den Wagen. Das Ziel war in der Ferne schon schemenhaft zu erkennen.

  • Es war zwei Tage nachdem Seiana mit der Amme und den Kindern auf dem Landsitz angekommen waren. Ihr tat der der plötzliche Abgang sehr leid und sie wollte sich nochmals und richtig bei ihrer angeheirateten Verwandten bedanken. Sie wusste um die Mühen, die ihre beiden Sprößlinge verursachen konnten. Leider hatten sie es nach der Ankunft irgendwie nicht mehr zu einander geschafft. Das sollte nun nachgeholt werden. Es war Abends und die beiden Racker lagen friedlich schlafend in ihrem Bett als Venusia in der Hoffnung, dass Seiana in ihrem Zimmer war an der Tür klopfte...

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