“Der Brief kam vor gut einem Monat. Wie lange er unterwegs war kann ich nicht sagen, er trug kein Datum. Er berichtet von den Strapazen der Reise und den Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hatten. Aber der Schreiber erwähnt auch, dass sie allen Hindernissen getrotzt haben und sich auf dem Weg nach Assur befinden, wo sie wohl hoffen, Livianus zu finden. Wie sie es aber schaffen wollen, ihn aus den Händen der Parther zu befreien, dass erwähnt er nicht. Verständlich, bei einem solchen Unternehmen.
Viel mehr weiß ich leider auch nicht. Warum sie glauben, dass der Legat in Assur ist, ich kann es nicht sagen.
Bevor dein Verwandter aufgebrochen ist hat er mich aufgesucht und mit mir gesprochen. Ich habe ihm ehrlich gesagt nicht gut zugeredet, eher im Gegenteil. Aber ihr bisheriger Erfolg straft meine Zweifel lügen. Denn ich habe schon nicht geglaubt, dass sie es so weit schaffen würden.
Der Offizier, der ihn begleitet, den habe ich ihm empfohlen. Ein guter Mann. Er hat mir einst das Leben gerettet, glaube ich.“
Es fiel auf, dass Germanicus Corvus diesen ominösen Begleiter zwar lobte, aber seinen Namen nicht nannte.
"Ach ja, Magnus' Frau, Duccia Venusia, ist unser Gast, also von meiner Frau und mir.", fügte er noch hinzu.