Die Stände des Handelskonsortiums Freya Mercurioque

  • Wieder einmal war ein früher Morgen angebrochen, an dem Sontje aufgestanden und beschlossen hatte bummeln zu gehen. Natürlich in Begleitung von Silko, den sie in aller Frühe an seiner Zimmertüre aus dem Bett geklopft und zum Stall bestellt hatte. Leif hatte sie den Abend zuvor bereits mitgeteilt, wann sie aufzubrechen gedachte und das die Pferde bereitstehen sollten. Nach dem ausgiebigen schnellen Ritt war sie nun hier in der Freya Mercorique, dem römisch-germansichen Handelskonsortium.


    "Oh Mann, Silko... hier gibt es aber viele schöne Dinge! Was hältst du von diesem edlen Altar für usner Zimmer oder den Lederschuhen für Phelan?" Sontje eilte vergnügt lächelnd zum nächsten Stand weiter, besah sich die ausgestellten Waren. "Kennst du dich mit den örtlichen Händlern aus? Bei wem soll ich eher kaufen? Hast du persönliche Empfehlungen?" plapperte sie und zog zum nächsten Stand weiter. "Schau.. noch schönerere Carbatina! Ich könnte wahrlich ein neues Paar Lederschuhe gebrauchen." Sie bleib stehen, sah Silko unverwandt an. "Haben wir Duccier auch einen vor Ort?"


    Sim-Off:

    Wer mag mitmischen? Ich bin hoffentlich nicht die einzig Einkaufswütige... :]

  • Sontje war ja lustig. Er war ein Leibwächter und kein Finanzverwalter der duccischen Betriebe. Aber soweit er das mitbekommen hatte, waren die meisten betriebe bei Freya Mercurioque in duccischen Händen.



    "Nun ich glaube ich bin nicht so ganz der richtige Einkaufsberater für eine junge Frau. Ich denke meine präferenzen liegen da ein wenig anders, zumal ich ja kein eigenes Geld habe. Aber soweit ich weis, müsste vieles von dem was du hier vor dir siehst von deiner Familie stammen. "


    Er wunderte sich ein wenig wofür Sontje einen Altar in ihrem Zimmer haben wollte, aber eigentlich hatte er ja aufgehört sich über Dinge zu wundern.

  • Amon:
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    Wie immer verbrachte Amon seine Zeit im Handelshaus damit, neue Waren zu katalogisieren und einzusortieren, bis zwei Personen die Verkaufsräumlichkeiten betraten, die man knapp zwei Jahrtausende später womöglich als Mezzo-Mix bezeichnet hätte. Amon kannte den großen Schwarzen Hünen, der war gelegentlich mal mit Lando hier vorbeigekommen. Die junge Dame an seiner Seite jedoch war Amon noch unbekannt. In bester Verkäufernatur und mit einem strahlenden Lächeln kam er nun auf die beiden zu und brachte sich in das Gespräch ein.
    "Salvete die Herrschaften. Kann ich behilflich sein?"

  • "Hmm.. du bist mir vieleicht ein schöner Einkaufsführer.. warum bloß habe ich dich jetzt mitgenommen? Hmm.. zu spät! Hmmmhm.. warum bekommst du kein Geld?" schoss Sontje zurück ins Blaue hinein und bewunderte weiterhin die Auslagen. Dann endlich kam jemand an die Theke und sie musterte den jungen Mann eine Weile, bevor sie anfing zu sprechen. "Ich suche etwas für meinen Bruder, etwas was klein und handlich ist. das komplizierte ist, dass er mein Zwilling ist."

  • Silko schaute sie ein wenig ungläubig an. Was waren denn das für Fragen? Wusste sie das wirklich nicht, oder wollte sie ihn ärgern?


    "Ich bin da, damit du nicht entführt und gefoltert wirst Herrin." Natürlich betonte er die entscheidenden Worte besonders. "Und ich bekomme kein Geld, weil ich eurer Sklave bin und kein Angestellter." Auch hier betonte er das Wort Sklave. Seine tiefe Stimme grollte noch ein wenig mehr als sonst. Gerade die letzte Frage war Salz in seine offenen Wunden. Als Peregrinus wäre er jetzt vielleicht mit Amneris glücklich...
    Da er Sontje aber nicht böse anschauen wollte, bekam der Verkäufer, als Zeuge seiner Schmach, einen wütenden Blick ab.

  • Natürlich wusste Sontje was Sklaven waren und dass diese kein Geld bekamen. Sie stellte diese Fragen, weil es daheim nämlich keine Sklaven geben hatte. Mutter und sie hatten fast alles selber erledigen können. Nach dem Tode von Vater hin und wieder einen ihrer Nachbar gebeten auszuhelfen. "Sveija hin.. Sveija her." Sie gab dem verkäufer ein Zeichen kurz mit seinen Anpreisungen zu warten und trat mit Silko vom Stand zurück. Also diese angebliche Hilflosigkeit ihrerseits musste sie endlich mal abklären und darum begann sie gleich mit einer kurzen Pauke a la Sontje.


    "Hörmal, Silko. Ich habe die Reise bis hierher unbeschadet überlebt uind fühle mich bei euch, hier und jetzt relativ sicher. Warum meinst du das gerade mir ebenfalls so etwas wie Sveija passieren soll? Hier kennt mich keiner und ich glaube kaum, dass mich einer der Stadtbewohner für Phelans Schwester halten würde. Ich mag zufällig blond und genauso groß sein wie er. Es gibt bestimmt andere Blondchen die ihm ähneln und ähnlicher aussehen. Wir können dies gleich mal ändern, das du kein Geld hast..."


    Brummelnd grub sie im Münzenbeutel herum und zählte ein paar Münzen ab. [COLOR=purple]"Sooo.. jetzt kannst du dir kaufen, was du brauchst. nun geh schon.. wir treffen uns in einer Stunde wieder. Husch .. ab mit dir. In genau einer Stunde darfst du wieder zurückkommen." Demonstrativ wandte Sontje sich von Silko ab und dem Verkäufer zu. Das fehlte ja noch... dass sie beim Einkaufen bewacht wurde. Wie sollte man unter vier Augen Geschenke kaufen?

  • Silko sog tief die Luft ein, seine Augenbrauchen zogen sich zusammen und seine Miene verfinsterte sich zusehends. Was hatte sie da gerade zu ihm gesagt? Rodriks Wahnsinn schien offenbar ansteckend zu sein. Selten war er so herablassend behandelt worden und noch dazu von einer so jungen Frau. Er ließ die Münzen zu Boden fallen und setzte dann zu einer Antwort an. Er sprach jetzt leiser und seine Stimme war schneidend.

    "Das hast du nicht zu entscheiden junge Dame. Es ist ein Auftrag von Lando, ob dir das nun passt oder nicht. So lange bin ich dein Schatten wenn du die Casa verlässt. Wenn dir das nicht passt, beschwer dich bei denem Cousin. Vielleicht habe ich ja Glück und ich bekomme dann den Auftrag unvorsichtigen jungen Damen den Hintern zu versohlen, Herrin."


    Gerne hätte er ihr noch mehr an den Kopf geworfen, aber er hielt sich dann zurück. Vielleicht war er eh schon einen Schritt zu weit gegangen.


    "Und falls du es nicht weißt: Die Duccier werden sehr genau beobachtet, denn die Entführung von Sveija war geplant und ich bin mir sicher, dass die Casa beschattet wird."

  • "Oh.. eine sehr gute Idee von dir!! Ich werde mich sicherlich bei Lando beschweren. In letzter Zeit kommt er sowieso immer öfters auf Schnapsideen! Als ob er irgendein Kraut gegessen hat, das ihm die Ideen förmlich aus dem Kopf sprudeln!!" Sie deutete zu Boden. "Und heb sofort die Münzen auf... von meinem Allerwertesten wird Lando schön die Finger lassen." Sontje sah ihn zornig mit aufblitzenden Augen an.


    "Ach komm.. eine geplante Entführung Sveijas? Wir werden auch noch beschattet? Ich soll das jetzt also glauben? Ich sag dir mal was.. heb dir diese Geschichten für die Gute-Nacht-Stunde bei den Fohlen im Stall auf!"
    Sie war stinkesauer, wandte sich kopfschüttelnd ab und deutete auf wunderschöne Grob- sowie Feinkeramik. "Ich hätte gerne jeweils zwei Teller und passende Becher dazu. Habt ihr noch dazu kleine runde Schüsseln vorrätig?" Wegen Frust und Ärger einkaufen war immer das beste, was sie tun konnte, um sich wieder abzuregen... Innerlich zählte Sontje das Alphabet von hinten auf.

  • "Wenn dich die unbedeutende Meinung eines Sklaven interessiert Herrin, solltest du deinem Vetter dankbar sein, und ihm mehr Respekt entgegen bringen. Er ist das Oberhaupt eurer Familie und hat euch aufgenommen, ohne dafür etwas von euch zu verlangen. Und jetzt sorgt er sich um deine Sicherheit."


    Der erste Satz war triefend vor Sarkasmus. Allerdings wurde der Ton dann von Wort zu Wort beschwichtigender und beinahe weich.


    "Und Svejias Entführung war sehr wohl geplant, wie Witjons Nachforschungen ergeben haben. Du oder Eila seid momentan die logischen nächsten Ziele."


    Daran die Münzen aufzuheben, dachte er gar nicht. Er war doch nicht irgendein Bettler, dem man einfach ein paar Münzen gab um ihn loszuwerden!

  • So ein Mist! Musste Silko jetzt auch noch recht haben? Natürlich hatte er recht... sie konnte bei Lando wohnen und schlafen, essen und trinken und gab zuletzt auch noch sein Geld aus. Sontje seufzte und atmete tief ein und aus. Das Alphabet hatte sie schon längst abgezählt. Der Händler beantwortet ihre Fragen und zeigte die zum bereits ausgewählten Geschirr passenden Schüsseln vor nach denen sie verlangt hatte. Sie stimmte seinem Angebot zzu, zählte die Münzen ab und hielt dann bald ein Päckchen in den Händen. Erst jetzt hatte sie den Kopf frei, um Silkos Worte richtig in ihr Bewusstsein sacken zu lassen. Schweigend nickte sie zu einer Sitzbank rüber und nahm dort Platz, das Päckchen auf dem Schoß festhaltend. Sontje starrte nachdenklich auf die Passanten und Händler. "Welche Nachforschungen? Und warum? warum Eila und ich? Ich verstehe das alles nicht... irgendwie ist mir das ganze gerade zu hoch und aus der Luft gegriffen. Ich dachte bisher immer, dass niemand von den Menschen hier spontan darauf kommen würde, dass ausgerechnet ich Phelans Schwester bin."

  • Silko nahm ihr sanft das Päckchen aus der Hand und klemmte es sich unter den Arm. "Wie gesagt, wir hatten einen Eindringling in der Casa. Außerdem wurdest du sicher schon einige mal mit mir, deinem Bruder oder Witjon gesehen. Ob du Phelans Schwester bist ist egal. Man sieht dir an das du keine Magd bist und du wohnst in der Casa. Eila ist sicher das lohnendere Ziel, weil sie Landos Schwester ist, aber da werde ich auch aufpassen. Keine Angst, ich passe auf euch auf, aber dafür müsst ih einfach auch vernüftig sein. Vor allem auch in der Zeit, wenn ich mit den anderen in Germania Magna bin."


    Den letzten Satz flüsterte er ihr zu. Außerdem schaute er sich nochmal kritisch um, ob auch keine potentielle Gefährdung vorlag, fand aber alles zu seiner Zufriedenheit vor. Ihren kleinen Zwist trug er ihr nicht weiter nach.

  • Sie sah weiterhin auf die Menschenmenge, die an ihr vorbeiwogte wie ein sommergereiftes Feld das in voller Ernte stand und nur noch darauf wartete abgeerntet zu werden. "Mhm.. bis auf die Durchreise zur Casa Duccia, dem Krimskramsmarkt-Besuch und dem Besuch in der Taverne war ich noch gar nicht so oft in der Stadt zu sehen..." zählte sie an den Fingern ihrer Hand ab. "... und gehört dazu der heutigen Besuch." Sontje schüttelte den Kopf. "Ich bin immer noch nicht einverstanden mit eurem Vorhaben. Dazu kannst du auch gleich des Päckchen mitnehmen und den anderne je ein Teilchen abgeben..." gab sie leise zurück und zwinkerte Silko zu. "Komm gehen wir weiter.. ich suche noch Mäntel für den Wetterumschwung von Winter zu Frühling. Vielleicht siehst du einen robusten Mantel, der auch für weitere gemeinsame Ausritte passend ist." Auf diese Weise konnte sie auch an ihrer Stelle ihren Bruder mit passender Kleidung ausstatten. Immerhin hatten sie die gleiche Größe und waren gleich groß. Bis auf die Füße.. ihre waren kleiner.

  • Silko war es eigentlich egal, ob sein Herr nun heiratete oder nicht. Er hatte in dieser Hinsicht sowieso nichts zu sagen, also machte er es sich leicht und entwickelte zu diesem Thema erst gar keine eigene Meinung. Allerdings verstand er Sontjes ablehnende Meinung auch ganz und gar nicht, aber das waren vielleicht auch einfach nur germanische Bräuche, die er nicht so ganz verstand.


    Sie gingen ein paar Meter weiter, wo die Kleider des Handelshauses angeboten wurde. Amon folgte ihnen.


    Amon:
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    "Was sucht ihr denn für Kleidung? Wir haben germanische Kleider, oder eben Tuniken, Togen, Mäntel und sogar Seidentuniken und Seidenkleider, die würden dir sicher ausgezeichnet stehen, wenn ich das so sagen darf."

  • Sie musste sich auf die Lippen beissen um nicht laut loszulachen über das Bild welches vor ihrem inneren Auge auftauchte. Phelan in einem seidenen Kleid für Frauen!


    Mühsam um Beherrschung ringend nickte sie dem Händler zu. "Ja, wir suchen Kleider.. und dazu eine Hose zum Reiten. Am besten aus Leder und ohne Innennähte..." So einen Schnitt hatte sie neuerdings bei einem der Händler in der Gruppe gesehen, mit denen sie hergekommen war. Und der Händler hatte diexse Hose angepriesen mit dem Hinweis darauf, dass er seine Beine nicht mehr wundscheuerte wenn er lange auf seinem Pferd reiten musste. ".. und etwa in meiner Größe! " Sie liess sich ein paar Stücke zeigen und entschied sich für einen langen dunkelgrünen Wollmantel mit einer Schliesse in Form einer Sonne. Ein kleiner Hinweis von wem der Mantel war.. "Meinst du Ocker steht mir? Oder doch lieber terrakottafarben?" fragte sie Silko lächelnd.

  • Silko wusste nicht mal so genau wo denn da nur der Unterschied war. Im Grunde war er da wie so viele Männer, die die Abstufungen des weiblichen Farbensehens nicht so ganz teilen konnte. Aber warum sollte er hier jetzt lange diskutieren, wahrscheinlich würde sie die andere Farbe nehmen, die er vorschlug.


    "Ich würde Ocker sagen. Aber dir würde wohl beides sehr gut stehen."


    Ocker klang zumindest gut, auch wenn er nicht so genau wusste welches es denn nun war. Aber vielleichr freute sich Sontje ja über das Kompliment und er würde darum herum kommen, seine Unwissenheit preis zu geben.

  • Sie überlegte hin und her. "Weisst du was? Ich nehme dunkelgrünen und den terrakottafarbenen Mantel hole ich mir ein ander Mal." beschloß sie und bezahlte das gute Stück mit ihren Münzen. Der Händler reichte Silko das eingeschnürte Päckchen. "Willst du noch was hier bleiben oder.. ich wüsste nichts was ich noch kaufen könnte... außer für dich. Ah.. ja.. das ist es.."


    Der übernächste Stand hatte es ihr angetan. Darauf hatte sie etwas passendes entdeckt, doch es sollte eine Überraschung für den Leibwächter sein. "Ich weiss doch schon was es sein soll... du müsstest nur mal etwas weiter weg stehenbleiben! Keine Sorge. Mir geschieht nichts wenn du da bist!" Mit roten Wangen und blitzenden Augen handelte sie im Einkaufsfieber einen angemessenen Preis für den einfachen aber schönen Zimmeraltar aus. Das Päckchen nahm sie selbst in die Hand und drehte sich strahlend zu Silko um. "So.. jetzt können wir gehen!"

  • Eines Tages, eigentlich war es schon eher Abend betrat Gallicus wieder einmal die Räumlichkeiten der Freya Mercurioque. Dort blickte er sich nach einem Bediensteten um, der ihn zu einem der Procuratoren oder dem Curator selbst bringen könnte...

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