Eine besondere Aufgabe

  • Wie vom Consul angekündigt, tritt der Senat nur kurz nach der Bekanntgabe des Todes des Kaisers Ulpius Iulianus wieder zusammen, um über dessen letzten Wunsch zu befinden, seinen Sohn Ulpius Aelianus Valerianus als neuen Kaiser zu bestätigen. Die Sitzung beginnt mit einem großen Opfer und einigen Trauerbekundungen, bevor der Consul das Wort ergreift.


    "Heute sieht sich der Senat der Stadt Rom einer Aufgabe gegenüber, die er zum Wohle Roms möglichst selten zu erfüllen hat. Wir sind aufgefordert, den neuen Kaiser in seinem Amt und mit seinen Vollmachten zu bestätigen. Sofern wir eben jenen bestätigen, ist Gaius Ulpius Aelianus Valerianus fortan der Imperator Caesar Augustus des römischen Reiches.


    Wie ich bereit kurz nach der Bekanntgabe des Todes des Kaisers in einer weiteren Eilnachricht erfahren habe, unterstützen die Truppen, die bisher im Osten unter dem direkten Befehl des Kaisers kämpften, dessen letzten Wunsch.


    Ich empfehle dem Gremium ebenfalls, diesem Wunsch zu entsprechen."

  • Tiberius Durus erschien am Tage nach der Schreckensmeldung in seiner schwarzen Toga zur Sitzung. Auch seinen Bart hatte er heute Morgen nicht scheren lassen, sodass er fast ein wenig zerknautscht wirkte.


    Nervös plauderte er vor der Sitzung mit seinem alten Amicus Fabius Vibulanus, dann jedoch erschien der Consul. Schweigen legte sich über den Sitzungssaal, dann begann der nun tatsächlich "erste Mann des Staates" zu sprechen.


    Die Legionen hatten den neuen Imperator also akzeptiert, Quintus war natürlich nicht über seinen Schatten gesprungen. Ein Brief, der ihn tags darauf erreichen würde, würde dies bestätigen. Folglich blieb dem Senat kaum etwas anderes übrig, wenn er keine Armee auf Rom zumaschieren lassen wollte...


    Durus erhob sich, um als einer der ersten seine Meinung abzugeben - immerhin war er der amtierende Praetor Urbanus und damit nach den Consuln der dritte Mann im Staate.


    "Ich unterstütze den Antrag der Consuln, möchte jedoch vorschlagen, den Caesar nach Rom zu bitten und ihm erst hier den Augustus-Titel anzubieten. Eine so bedeutende Ehrung sollten wir ihm persönlich übertragen und nicht in absentiam."


    Damit würden die Senatoren möglicherweise noch ein wenig Verhandlungsspielraum haben und vielleicht das eine oder andere Vorrecht herausschlagen können...

  • Macer hüllte sich zu Beginn der Sitzung erst einmal in Schweigen und begnügte sich mit zustimmendem Nicken. Er war kein amtierender Magistrat und so stand es ihm nicht zu, hier in einer so wichtigen und seltenen Debatte so früh das Wort zu ergreifen. Die Nachricht von den Legionen aus Parthia nahm er aber mit Interesse auf und war gespannt, wann Nachrichten aus anderen Teilen des Reiches eintreffen würden.

  • Sim-Off:

    Frage mich, welchen Sinn es macht, den Brief im alten Thread zu posten und dann hier weiter zu machen. Nunja ...


    Auch Meridius schwieg, hatte er seine Meinung doch bereits kund getan. Zudem sah er nicht, was dagegen sprechen konnte, den Wunsch des verstorbenen Kaisers umzusetzen. Gaius Ulpius Aelianus Valerianus war sicher kein charismatischer Anführer, jedoch ein Mann des Heeres und in seinen Wesenszügen eher überlegt, statt draufgängerisch. Er würde das Imperium sicher gut verwalten und in der Bedrohungsituation durch die Parther eine ruhige Hand bewahren. So zumindest schätzte er die Lage ein.

  • Agrippa sass in der vorderen Reihe und hörte dem Consul zu, als ob Sie überhaupt eine Wahl hatten, Ihn nicht zu akzeptieren, am liebesten wäre er aufgestanden und hätte die Wiederherstellung der Res Publica Libera gefordert, aber es war ungeschickt und vorallem hatte er einst vor den Göttern einen Schwur geleistet, der nicht gebrochen werden durfte.


    "Ich unterstütze den Antrag des Consuls ebenfalls, wir haben einst einen Eid vor den Göttern auf Imperator Iulianus und dessen Familie geleistet, es ist unsere Pflicht gegenüber Rom und den Göttern, seinen Willen zu akzeptieren."


    "Der Senat sollte zum neuen Kaiser einen Delegation, am besten mit Consularen und Praetorier, entsenden und Ihm im Namen des Senates und des Volkes von Rom bitten, den kaiserlichen Lorbeerkranz anzunehmen. Nicht der Kaiser muss zum Senat, sonderen der Senat zum Kaiser."

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  • Noch einmal musste Macer zustimmend nicken, denn die Gedanken des Consularen Matinius Agrippa waren nicht falsch. Da die anderen Herrn offenbar wenig Lust zu sprechen hatten, ergriff Macer jetzt auch selber das Wort. "Das ist ein guter Gedanke, auch wenn ich ebenso das Ansinnen von Tiberius Durus unterstützen kann. Die Kaiserwürde überträgt man nicht einfach so. Andererseits wäre es durchaus denkbar und vielleicht sogar wünschenswert, wenn sich der jetzige Caesar gleich dem laufenden Feldzug im Osten zuwendet und nicht erst hierher nach Rom reist. In einem solchen Fall müssten wir wohl in der Tat eine Delegation zu ihm entsenden."

  • Für einen Moment hatte Avarus tief in sich hinein gekehrt nachgedacht. Es war keine Frage der Zeit, aber eine Frage von Loyalität die den Senat dazu aufforderte den Nachfolger im fernen Parthien aufzusuchen. Würde die Senatoren zögern, stellte sich, wenn auch nur in Gedanken des neuen Kaisers die Vertrauensfrage und jene, warum das Gremium auf die Rückkehr nach Rom wartete. Es mußte also eine Gruppe hochrangiger Senatoren, vielleicht auch Consularen gefunden werden, die den Senat unmissverständlich hinter die neue Macht im Reich, den Sohn des verschiedenen Kaisers stellten.


    So erhob Avarus sich und gab auch seine Meinung zu dem Thema kund.


    "Senatoren, wird müssen nicht nach Parthien reisen, um dem neuen Kaiser unsere Loyalität zuzusprechen... ihm zu zeigen, das die Curia Iulia mit ihren politischen Würdenträgern hinter Ulpius Aelianus Valerianus steht... es sollte uns eine Ehre sein, dies zu tun.


    Möge der Senat eine angemessene Gesandtschaft zusammenstellen und möge er es bald tun."


    Er nickte Agrippa zu dem er diesen Vorschlag damit honorierte und setzte sich wieder.





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  • Einen Augenblick fragte sich Durus, ob Avarus befürchtete, er müsse nach Parthia reisen. Doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder, denn niemand würde ihn zu dieser Aufgabe bestellen!


    "Vielleicht sollten wir abwarten, bis Ulpius Aelianus sich selbst an uns wendet. Er wird mit Sicherheit schon vor und kurz nach uns vom Tode seines geliebten Vaters erfahren haben. Ich bin sicher, dass er sich in Kürze selbst an uns wenden wird."


    Zumindest wäre es wohl das erste gewesen, das Durus getan hätte, wenn er als Kaisersohn vom Tode des Vaters erfahren hätte. Immerhin war der Senat das Zentrum des Imperium!
    Das Abwarten würde es auch ermöglichen, Erkundigungen einzuholen, wie die Statthalter zum neuen Kaiser standen...


    "Sollte er nach Rom kommen, sollten wir ihm natürlich entgegenkommen. Sollte er nach Parthia reisen, wäre ein Senatsbeschluss zur Übertragung des Imperium natürlich sinnvoll. Ebenso eine Delegation, die den Caesar über seine neuen Rechte informiert."

  • "Wieso sollten wir warten, bis er sich an uns wendet?" fragte Macer. "Sicher gebührt es der gegenseitige Respekt zwischen Kaiser und Senat, dass keine der beiden Seiten eine Ernennung eines neuen Kaisers als Marginalie betrachtet, die nicht die volle Aufmerksamkeit benötigt, aber es ist ja nun auch nicht so, dass der Caesar uns wirklich bitten müsste oder wir die Macht jemand anderem geben, wenn er schneller oder dringender fragt." Zumindest hatte Macer das nicht vor und wenn der Caesar schon einige Legionen auf seiner Seite hatte, würde es anderen ohnehin schwer fallen, dringender anzufragen.


    "Die Legionen in Parthia haben auch nicht auf seine Ankunft dort gewartet. Wir sollten es auch nicht tun. Wir schicken ihm eine Gesandtschaft entgegen, die ihm die Kaiserwürde zusichert und er kommt nach Rom, um sie anzunehmen. So geht jede Seite einen Schritt und bezeugt damit die gegenseitige Achtung." Zumindest kam Macer dieser Vorschlag gerecht und ausgewogen vor.

  • Die breite Zustimmung zur Sache ließ den Consul die Sache ruhig angehen. Er hätte ziemliches Herzrasen bekommen, hätte sich eine offen feindliche Haltung gegenüber dem Caesar gezeigt. Man wusste schließlich nie, welche verborgenen Kräfte im Senat lauerten. Aber so sah es nach einer reibungslosen Übergabe aus.


    "Dann scheint es Konsens zu sein, dem Caesar die Kaiserwürde anzutragen. Lasst uns dies in einem formellen Beschluss des Senates festhalten, bevor wir die Mitglieder einer möglichen Delegation bestimmen.


    Es möge jeder per Handzeichen angeben, ob er dafür oder dagegen stimmt, dem Caesar Gaius Ulpius Aelianus Valerianus die Würde des Imperator Caesar Augustus anzutragen."

  • Noch zögerlicher als sein Patron gab auch Durus seine Stimme ab. Er wollte eigentlich keinen vorauseilenden Gehorsam zelebrieren, aber andererseits wollte er beim künftigen Kaiser auch nicht negativ auffallen. So konnte er sich wenigstens auf das Beispiel seines Patrons berufen.


    :dafuer:

  • "Ich würde mich dafür dem Senat zur Verfügung stellen, da ich zur Zeit keine Ämter wahrnehme, kann Rom eh auf mich verzichten ..."

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  • Einmal in der langen Zeit, die er nun schon dem Senat angehörte, hätte sich der Consul gewünscht, dass alle Senatoren ihre Stimme abgaben. Wann, wenn nicht jetzt, wäre dazu Gelegenheit gewesen? Eifrige Denunzianten würden sicher jeden notieren, der sich hier nicht für den Caesar aussprach. Und andere eifrige Denunzianten würden eben jene notieren, die ihm ihre Stimme gaben.


    "Die Abstimmung ist beendet. Der Senat hat beschlossen, Gaius Ulpius Aelianus Valerianus die Würde des Imperator Caesar Augustus des römischen Reiches anzutragen."


    Er schweigt einen Moment, um der Bedeutung dieses Augenblick Ausdruck zu verliehen.


    "Consular Matinius Agrippa stellt sich zur Verfügung, dem Caesar diesen Beschluß mitzuteilen. Stellen sich weitere Anwesende zur Verfügung?"

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