Equirria Aedili Avaro

  • Was für ein Rennen! Meridius grinste breit über das ganze Gesicht. Endlich lag einmal ein Wagen der Aurata vorne und hatte Aussichten, das Rennen sogar zu gewinnen. Doch noch dauerte das Rennen zwei Runden, und ... Der Senator wollte er nicht verschreien, oder heraufbeschwören, doch im Gewinnen hatten die Lenker der Aurata keine Erfahrung. Helios war es durchaus zuzutrauen, das Rennen noch wegzuwerfen. Dass die Pferde schwächeln würde, war jedoch ausgeschlossen. Nicht seine Pferde, nicht die Pferde seines Gestüts. Unsummen hatte er aufgewand, eine Zucht aus dem Boden gestampft, die es in Hispania kein zweites mal gab. Und die besten Pferde kamen nun einmal aus Hispania. Und Africa, gut, das musste er ebenfalls festhalten. Doch afrikanische Pferde waren, so weit er informiert war, heute keine unterwegs.


    "Lauf! Helios lauf!"


    schrie er und nahm dann wieder Platz. Jetzt hieß es Daumen drücken. Und auch hoffen, dass es vielleicht Arius gelang, von hinten die anderen Gespanne anzugreifen, so dass sie sich auf ihn und nicht den führenden Helios konzentrieren mussten. Jeder Angriff, jeder Nadelstich, den Arius ausführte, war ein Gewinn für Helios.


    AURATA VICTRIX!

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Serenus und Manius Flavius Gracchus


    Macers Aufmerksamkeit pendelte zwischen dem Geschehen auf der Bahn und dem unterhaltsamen Gespräch auf den Rängen hin und her. Der kleine Flavier benahm sich schon ganz wie ein großer Sprücheklopfer, aber Macer nahm an, dass Kinder in dem Alter das häufiger taten. Wobei es Macer schwer fiel, das Alter überhaupt richtig zu schätzen.


    Anders als der junge Flavier kommentierte Macer die Geschehnisse auf Bahn eher still und in Form von Gesten und verzogenen Gesichtszügen. Halil Torkebal lieferte sich mit Quintus Arius ein hartes Duell, welches er aber einfach gewinnen musste. So stark schätzte Macer ihn ein, oder so schwach Quintus Arius, ganz wie man es nahm. "Diese verdammten Profis dazwischen nehmen ihm unnötig die Konzentration", regte er sich immer noch über die Fahrer auf, die er für das Rennen für nicht startberechtigt hielt.


    Erstaunlich wenig Emotionen zeigte dagegen Flavius Gracchus. Selbst wenn er wirklich hauptsächlich Anhänger der Gladiatorenkämpfe war, wie Macer vermutete, und auch im Senat nicht zu den Lautsprechern gehörte, so hätte Macer schon ein wenig mehr Begeisterung erwartet. Es schien ihm doch zu Schaffen zu machen, dass seine Purpurea nicht am Start war. "Ja, das dachte ich mir", antwortete er dann erst einmal zu der Feststellung, dass nicht Serenus in der Legion diente. "Von Flavius Aritides habe ich auch schonmal gehört, ja." Sein Gedächtnis ließ ihn hierbei natürlich wieder völlig im Stich, zumal er sich nicht einmal konzentrieren konnte, denn das Geschehen auf der Bahn war immerhin auch wichtig. "Vermutlich durch die Academia."


    Die Drohungen von Serenus gegen den jugen Nachwuchsfahrer der Russata ließen Macer wieder schmunzeln. "Warum soll dein Onkel ihm die Arme brechen? Willst du selber mal mit den Fahrern sprechen? Soll ich dich nachher mal mitnehmen?"

  • Die vorletzte Runde hielt Einzug und noch immer rollten die Gespanne mit gutem Tempo im 'Hexenkessel' um die Spina. Mit jedem Meter hin zur siebenden Umdrehung wurden die Lenker verbissener. Wer jetzt noch cool und locker auf seinem Wagen stand, der konnte sich einen großen Meister nennen. Hier in diesem Rennen aber sollte es spannend bleiben. Denn gerade die letzten Runden waren bei den Junioren von Fahrfehlern, Nervenschwäche oder auch Ermüdung von Mensch und Tier gezeichnet.


    Neben diesen körperlichen Schwächen kam eine zerfurchte Bahn mit allerlei gefährlichen Sandhügelchen dazu. Hier eine falsche Einschätzung, ein zu hastig gezogenes Lenkseil, eine in den abgeleisteten Runden aufgerissene Grube und der Lauf konnte schnell beendet sein. Ein 'Abdecken' vom Wagen war dabei noch der geringste Verlust. Das es nicht so weit kam, dafür kämpften die Lenker auf ihren Quadrigen.


    In die erste Kurve dieser Runde gingen sie noch zu dritt. Gelb, blau und gefolgt von weiß. Heraus kamen sie blau, gelb und weiß. Denn genau dort wo der Sand die härteste Schleifung erhielt, passierte es Helios über eine Überwerfung zu holpern. So wie der Wagen nach oben hoppelte, so hüpfte auch der Lenker mit in die Höhe. Fing sich zwar auf den Beinen wieder, doch waren die Kniebeugen sehr tief geschlossen. Nur einen Moment, einen Augenblick und der gelbe Lenker stand wieder auf dem Wagen. Kurz war sie die Zeit, doch lang genug für Hermes, der es zu nutzen wußte und nun im Galopp über die Gerade preschte. Für Fortunatus hatte der Moment nicht ausgereicht und so blieb er auf Position drei.


    Hinten gelang es Halil Torkebal seine Position zu stärken, denn der Abstand zu seinen Verfolgern wuchs mit jedem Meter gefahrener Strecke beachtlich an. Wie es schien hatten sowohl Quintus Arius als auch Alexandros aus Serdica ihre Kräfteresserven verbraucht, denn diese Wagen fielen immer weiter zurück. Nur ein Wunder konnte ihnen noch eine Chance bieten.


    So eins wie gerade Helios fast entschärft hätte. Oder gar einen Unfall, der Lenker vor ihnen aus der Bahn warf. Doch ihre Hoffnung wurde vorerst gedämpft, als sie aus der zweiten Kurve kommend sahen, wie Fortunatus hinter Helios über die Zielgeraden fuhren und auf der Spina erneut ein Rundenstein gesetzt wurde. Hermes war für die Nachfolgenden nicht zu sehen. Sein Wagen lief besonders ideal in dieser Runde und hatte sich um eine ganze Wagenlänge vor die beiden Verfolger gesetzt.


    Die siebende Runde brach an. Sowohl für die Lenker, als auch für die Fan's die vorerst letzte Gelegenheit ihre Idole anzufeuern und mit allen noch zu mobilisierenden Kräften vielleicht noch eine Platzierung nach vorn zu kommen...



    ~Ticker: Hermes, Helios, Fortunatus, Halil Torkebal, Quintus Arius, Alexandros aus Serdica~

  • Russata!
    Russata!
    Russata!
    Russata!


    Die Anhänger der Roten wurden hin und her gerissen, denn mal lag ihr Hoffnungsträger hinter dem zweiten Gelben zurück und mal konnte er sich vor ihn schieben. Mit den drei Plätzen weiter vorne hatte er nichts zu tun, aber damit war bei dem Startfeld nicht ernsthaft zu rechnen gewesen, das wussten selbst die optimistischen Anhänger inzwischen.


    Die Hassparolen der Grünen sorgten dagegen für Unruhe auf den Rängen. Dass die Gelben den Blauen den Tod wünschten, dass war schon nicht schön, aber nun wurden sie selber so beschimpft. Rivalität war gut und einer kleinen Schlägerei gingen viele der radikalen Roten nicht aus dem Weg, aber Tod und Hass mussten es trotzdem nicht sein.


    Was ist grün und stinkt nach Fisch? Baeh-Praesina!



    [Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/4836/russata2cx.gif]

  • Stella verfolgte gespannt ihren Favoriten in Blau. Inzwischen ging das Rennen in die 6. Runde und der Lärm galoppierender
    Pferde schwoll nun zu einem Donner an. Und das Publikum schrie, applaudierte und jubelte!
    Anscheinend hat Varus sich auch einen Favoriten ausgemacht, denn er stand plötzlich auf und rief laut: "ALBATA !!!"
    Als er sich wieder hinsetzte, sah ihn Stella lächelnd an und klatschte begeistert in die Hände:


    "Bravo, Varus, Bravo!" und rief noch lauter :


    "HER - MES ! HER - MES ! HER - MES !!!"

  • Die Anfeuerungsrufe schienen genau das Gegenteil zu bewirken. So fand sich Fortunatus eingangs der letzten Rund auf dem dritten Rang wieder.
    Jedoch schien Stella von Varus` plötzlicher Begeisterung beeindruckt gewesen zu sein.
    Da setzte doch Varus gleich noch einen drauf und erhob sich wieder.



    A L B A T A !


    A L B A T A !


    A L B A T A !


    A L B A T A !


    A L B A T A !



    Das war zwar der selbe Slogan wie vorhin aber Varus fand in der Situation als die Spannung den Circus fast zum bersten brachte, nichts besseres. Auch wenn Fortunatus von vornherein sicher keinerlei Ambitionen auf den Sieg hegte, hoffte Varus innerlich ihm heute Glück bringen zu können.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Die Drohungen von Serenus gegen den jugen Nachwuchsfahrer der Russata ließen Macer wieder schmunzeln. "Warum soll dein Onkel ihm die Arme brechen? Willst du selber mal mit den Fahrern sprechen? Soll ich dich nachher mal mitnehmen?"


    [I]Ich habe mein letztes Taschengeld auf einen Sieg von Halil bei einem der vielen Wettmacher gesetzt, wobei ich natürlich einen Klienten von Onkel Flavius Aquilius ausgesucht habe. Der nahm meine Wette auch problemlos an, nachdem er meinen Siegelring gesehen hat. Ich erkannte ihn von den morgentlichen Aufwartungen in unserer Villa. Da stehen die Klienten immer bis weit vor die Porta in der Schlange. 2 Sesterzen und 8 Asse* habe ich gesetzt, mehr hatte ich für den nicht mehr einstecken. Ich zahle fast immer mit unserem guten Namen und selten mit Geld. Obgleich ich als Patrizier natürlich unermesslich reich bin, halte ich mich ein einen Grundsatz meiner Oma Flavia Agrippina: „Setze, als Sohn deines Vaters, bei Wetten auf Menschen und Tiere nie mehr als 10 Sesterzen!“ Und Oma ist die klügste Frau der ganzen Welt.


    Aber ich würde sehr gerne zu den Fahrern einmal mitkommen. Onkel Gracchus will sicher auch mit. Das wird sicher ganz toll.“[/I]


    Serenus strahlte über das ganze Gesicht.


    „Onkel Gracchus, Senator Purgitius, mir scheint wir müssen jetzt aber erst einmal gegen Fortunatus Maßnahmen ergreifen. Dido, du versuchst ihn in der nächsten Runde mit einem Spiegel zu blenden und ich versuche ihn mit meiner Steinschleuder und einer bunten Glasmurmel vom Wagen zu holen. Das wird bei dem Tempo echt schwer, denn im Gegensatz zu einer Vase im Garten steht das Ziel ja nicht still. Mit etwas Glück überfährt Halil ihn dann sogar. Dann kommst du auch auf deine Kosten Onkel Gracchus.“


    Serenus streckte die Muskeln seines 11jährigen Körpers und legte eine Murmel in seine Schleuder und machte sich bereit für die letzte Runde. Das würde ein echt schwieriger Schuss werden.



    Sim-Off:

    *ist die Untereinheit von Sesterzen 100 n.Chr. noch 1 As oder schon 1 Denare?

  • Hatte sich dieser verflixte Blaue doch schon wieder an die Spitze gesetzt! Ursus konnte es nicht fassen.


    "Helios!!! Zurück an die Spitze mit Dir!!


    Aurata! Aurata! Aurata!"


    Mit all seiner Stimmgewalt feuerte Ursus den Fahrer an. Die Stimmung war unglaublich, der ganze circus bebte. Das Rennen war unglaublich spannend und es gab wohl niemanden mehr, der sich nicht für seinen Favoriten die Stimme ruinierte.


    AURATA VICTRIX! AURATA VICTRIX! AURATA VICTRIX!

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    - in der Loge II -


    "Oh nein, das gibts doch nicht. Hermes, glotz nicht in der Gegend rum, fahr endlich!"
    Natürlich schafft es Lucilla zwischen Schauen und Reden auch noch, eine Dattel zu verspeisen. Und dann noch eine.
    "Herrje, Medicus, hättest du dich nicht für eine andere Factio entscheiden können? Was macht der denn da?"


    Lucilla schüttelt zweifelnd den Kopf. Das kann ja nichts mehr werden. Doch da holpert der gelbe Helios und hüpft über die Bahn, während Hermes mit ruhiger Hand den Wagen an ihm vorbei zieht.
    "Muahaha! Hast du das gesehen! Fantastisch! Gnihihihi!"
    Genüsslich kichernd wirft sich Lucilla noch eine Dattel in den Rachen und schiebt mit halb vollen Backen hinterher. "Ich wette mit dir, er lässt jetzt keinen mehr vorbei." Sie schluckt die Dattel hinunter und beugt sich ganz nah an Avarus Ohr. "Und zwar um die Ausstaffierung des Kinderzimmers. Wenn ich gewinne, dann darf ich es einrichten wie ich möchte und du zahlst, wenn ich verliere, hast du ein Mitspracherecht." Sie grinst hintergründig und schaut wieder auf die Rennbahn. "Aber keine Sorge du hast noch sechs Monate Zeit, dafür zu sparen."




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  • Nur selten gelang es Medicus in diesem spannenden Rennen sein Sitzfleisch zu bewahren. Nur zu oft konnte er sich nicht halten und sprang auf. Er hoffte nur die Akteure der Staatszeitung würden sich so wie die einhundertfünfzigtausend Zuschauer im Circus Maximus ebenfalls gebannt auf das Rennen kónzentrieren. Sonst wäre der schön erarbeitete Status beim Volk nur zu schnell durch üble Nachrede-Kampanien dahin.


    Wieder so ein Moment zum Aufspringen.


    "Hotzblitz das war jetzt aber ein feines Überholen. Ich sag dir, der Hermes wird nochmal ein ganz großer Lenker."


    Irgendwann zumindest. Dann wenn der 'alte' Dareios in Rente ging, auf jeden Fall. Der Nachwuchs im blauen Stall machte etwas Sorgen, aber darüber würde es noch Entscheidungen geben.


    Zu seinem Satz, dem er ein breites Grinsen beifügte, passte die Wettkonstellation nicht ganz hinzu. Aber jetzt den Spielverderber zu buchen, war auch kein Zug eines Gentlement.


    "Gut warum nicht. Heute ist schon soviel geschehen..." sein Mund blieb offen stehen. Der Blick auf Lucilla fixiert. Die grauen Zellen arbeiteten. Das Augenpaar sank an ihr nach unten. So richtig war da noch nichts zu sehen. Aber Lucilla hatte auch s-e-c-h-s M-o-n-a-t-e ausgesprochen "...wir bekommen einen Jungen? Wir bekommen einen Sohn!" Avarus war aufgesprungen, fast wie ein Papa, der sein erstes Kind bekommen würde und fiel Lucilla um den Hals. "Das ist ja wunderbar..." Fast hätte er vergessen, wo er war, was er hier tat und noch dazu, das die Fahrer gerade in die letzte Runde eingefahren waren. Er sank vor ihr auf die Knie und hielt Lucillas Hände... kurz, dann fuhr er mit seiner rechten Hand über ihren Bauch.... "einfach wunderbar..." Sie konnte einen entzückten Mann vor sich sehen, der just in diesem Moment aufsprang und sich mit entschuldigender Miene auf seinen Sessel zurückfallen ließ.


    "Die Wette gilt." Immernoch grinste er und hoffte in Gedanken, das Hermes zum Sieg schwebte. Kinderzimmer einrichten war Frauensache. Noch dazu wäre es hundertprozentig eine Qual mit Lucilla über die Märkte ziehen zu müssen. Schon die Klamotteneinkäufe in den Traiansmärkten waren immer eine harte Probe seiner Geduld. Frauen konnten so impulsiv sein, wenn ihnen die Sesterzen durch die Finger rannen. Dann lieber zwei Sklaven mit einer dicken Kiste Gold mitschicken und am Ende Ahhh und Ohhh bekunden, wenn das kleine Gemach fertig war. 8)



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  • So ging es also jetzt um Alles oder Nichts, um Vinum oder Aqua. Die Gespanne kamen in ihre letzte Runde. Und in dieser würde jeder Fehler unwiderruflich bestraft werden. Noch lagen die Wagen so eng beieinander, dass im Grunde alles möglich war. Oder auch wieder nicht. Der Senator konnte daher kaum hinsehen und musste doch. Würde sich Quintus Arius noch einmal verbessern? Würde Helios noch den Sieg einfahren, seinen Platz halten oder noch einen Platz verlieren?


    "Komm schon! Komm schon!"


    sprach er beschwörend und erhob sich dann, wie alle Zuschauer im Circus Maximus. Schon seit langem hatte es kein so spannendes Rennen gegeben. Schon seit langem war der Ausgang so ungewiss. Und doch hatte er das Gefühl, dass es am Ende nicht reichen könnte ...


    Die Menge der Aurata-Anhänger skandierte:


    "AURATA VICTRIX!"

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Serenus


    Sein ganzes Bargeld - auch wenn es nur ganz wenig war - auf einen Sieg eines Nachwuchsfahrers der Russata zu setzen war nun wirklich etwas gewagt gewesen, fand Macer. So einen kindlich unbekümmerten Optimismus konnten wirklich nur Kinder an den Tag legen. "Ich fürchte, für einen Sieg ist Halil Torkebal noch nicht gut genug. Zumindest nicht bei so einem Rennen und diesen Gegnern. So gerecht muss man schon sein, dass man nicht zu viel von ihm erwartet." Das brachte dem Flavier sein verlorenes Geld natürlich nicht zurück, aber in fremde Geldangelegenheiten mischte sich Macer eigentlich nie ein.


    Sein Blick wechslte wieder zur Bahn und dann zu dem immernoch etwas geistesabwesend wirkenden Flavius Gracchus. "Du würdest gleich auch mit zu den Fahrern kommen wollen? Oder darf ich dir deinen Neffen für eine Weile entführen?"


    Als der kleine Flavier begann, mit seiner Schleuder zu hantieren, blickte Macer etwas skeptischer. "Na, ist das denn wohl noch mit der eben so groß angepriesenen Ehre eine Patriziers vereinbar, junger Mann? Sowas hat ein Anhänger der Russata doch nicht nötig." Wennschon verprügelten sich die Anhänger untereinander, aber sie verletzten nicht die Fahrer.

  • Caro hielt sich an seinem Wein fest und betrachtete die Fahrer genau.


    Er hatte aufgehört herumzuschreien und sich etwas Wein besorgt... nun beobachtete er erfreut, dass die Aurata in Führung ging. Das war ein Grund erneut herumzuschreien.


    AURATA! ARATA! AURATA!

  • Wer nach dem letzten Fahrerwechsel dachte, ha! das Rennen ist gelaufen, der vertraute nicht auf die starken Lenker der aufstrebende Klasse. Wo anders als auf dieser Bahn konnten sie ihr Können besser beweisen? Keiner gab nach und keiner zeigte Anzeichen, das die enorme Belastung der Knochen, die Schwielen an den Händen, der Staub in den Augen, der physische und zuletzt mentale Druck sie derart plagen, das es ein Wunder war, das kein Fahrmanöver in der Katastrophe endete. Wie so oft kamen viele Zuschauer ja gerade deswegen auf die Bahn, um die brutalsten und blutigsten Zusammenstöße zu bejubeln. Einer jedoch hatte in den letzten Monaten alles getan, um diesem Treiben im Oval mehr eine sportliche Note zu geben. Avarus war bis jetzt recht zufrieden. Kaum eine Aktion zeigte die alten Triebe mit windigen Stoßen, Schupsen und Einschlagen auf Pferd und Mann den eigenen Vorteil zu beschleunigen. Der Trubel im Circus gab ihm Recht das Richtige aufgestellt zu haben. Noch aber stand ein Ergebnis hier aus...


    Wenn der Venetafahrer Hermes seine jetzige Spur beibehalten konnte, war ihm der Sieg wohl nicht mehr zu nehmen. Mit etwas Glück rieben sich Helios und Fortunatus gegenseitig auf und der Führende konnte trotz abnehmener Kondition der Stuten den Sieg retten. Nach der ersten Wende blieb alles beim Alten. Auf der Geraden dann griff die Albata die Aurata an und schob den Wagen auf die selbe Höhe. Die verlustreichen Kämpfe der letzten Runden hatten derart an den Gespannen gezehrt, das keiner von beiden Lenkern auf diesem waagerechten Weg die Führung übernehmen konnte. Es blieb also nur die gefährliche Kurve für eine Entscheidung...


    Die Russata fuhr mit Halil Torkebal jetzt ihr Rennen. Die vielen Runden im Verfolgerfeld hatten den Abstand nach vorn aber immer in kleinen Schritten, aber stetig wachsen lassen. Trotz des enormen Platzes zum Ausfahren und perfekten Rundendrehens, gelang es dem Roten nicht mehr weiter nach vorn zu kommen. Sein Traum aufs Potest zu rasen war geplatzt. Die Russata mußte sich in diesem anspruchsvollen Juniorenrennen mit dem vierten Platz begnügen.


    Noch etwas weiter hinten tat sich etwas. Quintus Arius hatte viele Runden hervorragend gekämpft. Sich und seine Stuten bestens verkauft. Der harte Wettkampf und nicht zuletzt die Entbehrung forderten starken Tribut. Er mühte sich sichtlich den Praesinafahrer abzuschütteln. Doch das Gegenteil trat in der zweiten Kurve ein. Während seine Arme lasch und völlig ausgepowert waren, driftete der Wagen nach außen. Die späte Chance zu nutzen war an Alexandros aus Serdica. Wie aus dem Nichts erschien er in der Innenbahn und schlüpfte vom letzten Platz auf den Fünften nach vorn. Das Gesicht von Quintus Arius zeigte Qual und Enttäuschung zugleich, doch seine Kraft reichte nicht aus mit einem letzten Manöver das vermeintliche Schicksal zu umfahren.


    Ähnlich ging es dem anderen Wagen der Aurata, doch Helios war da von einem anderen Schlag. Mit einer ruckartigen Lenkbewegung rammte er den Wagen von Fortunatus von der Seite. im nächsten Augenblick wollte er mit der Rute nach dem weißen Fahrer schlagen, verlor aber an greifbarer Nähe. Die Stuten, seine Pferde waren nämlich nach weiter außen galoppiert, weil Helios in seiner übereifrigen Aktion unbedacht die Zügel so zog. Sich den Angriffen entziehen und den leicht ledierten Wagen über die Ziellinie bringen, war Fortunatus dringliche Devise und er schaffte es noch bevor der Auratawagen seine letzten Resserven einsetzte, um zurück auf den zweiten Platz zu rasen.


    Hermes hingegen hatte es geschafft und ließ sich in seiner Ehrenrunde gebührend feiern.



    ~Platzierung im Ziel: Hermes, Fortunatus, Helios, , Halil Torkebal, Alexandros aus Serdica, Quintus Arius~



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  • Ein dumpfes Geräusch ließ ein wenig mehr Stille im Oval einkehren. Das tiefe Brummen der Hörner machte wieder auf den Verkünder aufmerksam, dessen Stimme durch 'Echo der menschlichen Töne' bis zu den letzten Reihen weitergetragen wurden.


    "Volk von Rom!


    Die Platzierungen stehen fest.


    Mir wird die Ehre zuteil den Sieger der Junioren zu verkünden.


    Das Sieggeld in Höhe von zweitausend Sesterzen geht an:


    Hermes, gestartet und gewonnen für die Factio Veneta."


    -kurze Stille-


    "Den mit eintausend Sesterzen bedachten zweiten Platz erkämpfte sich:


    ...der Lenker Fortunatus von der Albata."


    -Dem Jubel wurde Platz gelassen-


    "Auf den dritten Platz ehren wir mit fünfhundert Sesterzen:


    Helios von der Factio Aurata


    -mach mal Pause-


    "Die Platzierungen vier bis sechs gehen an die Wagenlenker:


    Halil Torkebal, Russata mit Platz vier, die Praesina mit Alexandros aus Serdica auf der Fünf und Quintus Arius für die Aurata auf Rang sechs."


    Die Ehrung der Fahrer fand auf der Spina statt und war wohl für die meisten im Circus mehr sichtlich erkenntlich, denn zu hören. Das freudige Winken der Fahrer und Sieger am Ende dieser Zeremonie ließ den Circus erneut aufbranden.


    ...


    Bis zum nächsten Lauf entstand eine kleine Pause. Jene wurde mit artistischen Vorführungen gefüllt. So traten Pferdeartisten auf, die es schafften eine Pyramide von vier Stockwerken auf den sich bewegenden Rücken der Tiere zu bilden. Aber auch Feuerschlucker, Tänzer und Musikanten füllten die Bahn.


    Derweil liefen im Verdeckten die Vorbereitungen für den Hauptlauf. Dafür würde man auch die Bahn nochmal glätten, doch bis dato sollte dem Volk erstmal noch etwas Kultur in Form der auftretenden Künstler geboten werden. Dann wenn die Sonne am Höchsten schien und der römische Bürger zum Mittag strömte, kamen die Präparierer und sorgten für eine wettkampftaugliche Piste...



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  • Die Fahrer der Aurata hatten sich gut geschlagen, das verriet trotz der relativen Niederlage der stürmische Applaus, mit dem Helios und Quintus auf der Ehrenrunde empfangen wurden. Der Sieger der Veneta wurde erfahrungsgemäß niedergebuht.


    DER VENETA DEN TOD!!! AURATA VICTRIX!!!


    Ich selbst hatte ein spannendes Rennen gesehen und sicher würde die Aurata sich noch verbessern können in späteren Rennen. Schließlich wurde es ruhig und die Platzierungen wurden ausgegeben. Bei der Nennung des Veneta-Fahrers buhte unser Block noch einmal kräftig.

  • Was sollte man also jetzt von diesem Rennen halten? Der Senator war noch unentschlossen. Und im Grunde war es doch wie jedesmal: Die Wagen der Aurata boten einen harten Kampf, gaben keinen Zentimeter auf, verloren jedoch das Rennen. Sieger waren wie häufig die Langweiler.


    "Man kann uns nicht vorwerfen, wir hätten nicht gekämpft."


    sprach er zu Scaurus und Octavius. Dann blickte er auf die Rennstrecke und suchte Arius, welcher sein Gespann gerade auslaufen ließ. Die Ehrenrunde hatten sie alle verdient und den Applaus und die Zurufe der Menschenmenge sowieso.


    "AURATA!"

    riefen die Anhänger der GOLDENEN immer noch. Noch waren sie zufrieden, jedoch mehr über den Kampf, welcher ihnen geboten wurde, als das Ergebnis. Ein zweiter Lauf stand noch aus.

  • Realsitisch betrachtet konnten Macer und die Anhänger der Russata mit dem vierten Platz in diesem Teilnehmerfeld zufrieden sein. Die mutmaßlich schwächeren Gegner hatten sie tatsächlich hinter sich gelassen und die drei vor ihnen platzierten Fahrer waren zumindest eindeutig erfahrener als Halil Torkebal. Dieser wurde auf den Rängen dann auch gefeiert, obwohl er nicht zu den geehrten Siegern gehörte.


    Russata! Torkebal! Russata! Torkebal!


    Die davor platzierte Aurata musste sich aber doch noch Spottgesänge anhören.


    Ihr seid nur ein Ponyrennverein, Ponyrennverein, Ponyrennverein!



    [Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/4836/russata2cx.gif]

  • Arius lenkt seinen Wagen aus der Arena. Leicht frustriert darüber, dass er nur letzter geworden ist und seine Fahrt nicht belohnt wurde. Doch hatte er hart gekämpft, der Menge einiges geboten, Helios unterstützt, so gut es ging. Kein Grund also, den Kopf hängen zu lassen. Und die Ultras der Aurata quittierten dies mit Applaus. :app::app:AURATA! AURATA!


    -----


    Dann geschieht jedoch etwas, was nicht geschehen sollte, wenn die Ultras im Circus sind. Aus dem Block der Russata ertönen Rufe, welche zwar über den eigenen Frust hinweg verhelfen sollen, sich jedoch gegen die Fahrer der Aurata richten. Und wenn die Ultras etwas nicht gebrauchen können, dann die Tatsache, dass harte Kämpfe und Leidenschaft nicht gewürdigt werden. Sind sie nicht Männer des Volkes? Kommt der größte Teil ihrer Anhängerschaft nicht aus dem niedrigen Volk? Aus den Suburbs Roms?


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer

    Ihr seid nur ein Ponyrennverein,
    Ponyrennverein, Ponyrennverein!


    Ein gellendes Pfeifkonzert ertönt aus dem Block der Aurata und schrillt durch den ganzen Circus.
    Und ehe die normalen Besucher wirklich erkennen können, um was es geht und was geschehen wird, fliegen die ersten [Blockierte Grafik: http://img296.imageshack.us/img296/6060/pflastersteindr1.gifPflastersteine in Richtung des roten Blocks!


    [Blockierte Grafik: http://img296.imageshack.us/img296/6060/pflastersteindr1.gif] [Blockierte Grafik: http://img296.imageshack.us/img296/6060/pflastersteindr1.gif] [Blockierte Grafik: http://img296.imageshack.us/img296/6060/pflastersteindr1.gif] Einige Gruppierungen der Ultras haben ihren Anlass und legen los...


    Römische Verhältnisse!

  • Nun, war dieses Rennen gelaufen. Stella applaudierte und bejubelte ihren Hermes, der gerade in seiner Ehrenrunde sich
    feiern ließ. Und da es bis zum nächsten Lauf eine Pause entstand, wandte sie sich den beiden Männern zu


    "Ursus, Varus, seid ihr mit diesem Rennen zufrieden? Ich bin natürlich überglücklich über den Sieg der Blauen"


    und sie lächelte zufrieden ...

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