Erst jetzt wurde Aelius Quarto der Witwe des verstorbenen Kaiser gewahr, als sie fast schon bei ihr angelangt waren. Er ließ sich einen Schritt zurückfallen, um dem Kaiser den Vortritt zu lassen.
Der Caesar auf dem Forum
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Original von Spurius Purgitius Macer
Macers Gedanken waren nicht völlig anders, auch wenn er sie nicht mit finanziellen Einsätzen verbinden würde. "Die Gerüchte über seinen Gesundheitszustand sind ja auch nicht zu überhören, auch wenn sich die offizielle Seite dazu ausschweigt. Andererseits ist dieses Schweigen ja auch schon wieder sehr aussagekräftig, denn man scheint wohl selbst am Hof nichts genaueres zu wissen. Damals beim Laeca-Aufstand war er jedenfalls definitiv agiler." Aus diesen Gründen hätte es Macer wirklich nicht gewundert, wenn der neue Kaiser viele Arbeiten abgeben würde. Aber warum auch nicht, das hatten vor ihm immerhin auch andere schon erfolgreich getan.Meridius verstand. Nachdenklich beobachtete er die Prozession und wie der neue Kaiser hier und da mit einigen der 'Mächtigen' sprach. Er hatte nicht ganz den Elan seines Vorgängers, doch musste dies kein Nachteil sein. Ulpius Iulianus hatte eine Menge Elan gehabt, wusste genau was er wollte und hatte das Imperium in einen Feldzug geschickt, der letztenendes nichts einbrachte, ausser dessen eigenen Tod. Das Schicksal war unberechenbar.
"Den Laecaaufstand haben wir alle noch in guter Erinnerung. Und Valerianus vermutlich ebenfalls. Gerade aus diesem Wissen heraus wird er sich vermutlich schwer tun, Vetrauen zu neuen Gesichtern aufzubauen. Ich denke er wird seinen alten Kreis an Vertrauten nur langsam erweitern. Und wenn mich nicht alles täuscht wird er die erste Zeit auf die Konsolidierung seiner Macht achten. Fragt sich nur, inwieweit er dies persönlich durchführen kann. Wie krank ist er denn?"
Die letzten Worte hat er behutsam leise ausgesprochen, so dass sie nur Macer hören konnte.
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Etwas überrascht angesichts der Frage blickte Macer seinen Senatskollegen an. Er hatte nicht den Eindruck gehabt, als hätte er eben so gesprochen, als wäre er ein intimer Kenner des kaiserlichen Gesundheitszustandes. "Woher soll ich das wissen?" fragte er daher mit einem ganz leichten Grinsen genauso leise zurück. "Ich sagte doch, dass man nichts offizielles hört und sich nur auf Gerüchte verlassen kann. Ich bin da nicht besser dran als du, würde ich meinen." Macers letzter Besuch am Palatin kag schon länger zurück und mit dem neuen Kaiser hatte er auch noch keinen direkten Kontakt. "Da müsstest du schon einen Medicus fragen, wenn du dich auf fachkundigen Augenschein verlassen willst", fügte er hinzu. Unter den Zuschauern auf dem Forum war sicher mehr als nur ein Arzt und es würde ihn nicht wundern, wenn in den nächsten Tagen so mancher Medizinerstammtisch nichts anderes zu tun hatte, als allerlei Diagnosen zu stellen und zu kommentieren.
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So langsam wie der Adoptivsohn ihres verstorbenen Mannes wanderten die Blick der Menge in ihre Richtung und stieg ein kribbelndes Gefühl in ihr auf. Die Augusta spürte nun deutlich, wie sehr sie mit ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Tod ihres Mannes in das Licht der Öffentlichkeit geriet. Einige Diener huschten noch hin und her, dann stand nichts mehr im Wege, dem Mann zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in die Augen zu blicken, der ihren verstorbenen Gatten beerbte.
Die vielen Menschen um sie herum hatte sie vergessen, ihr Blick taxierte nur noch gelegentlich die Begleiter des neuen Kaisers. Dessen Bruder war ihr recht gut bekannt, den Praefectus Urbi und den Praefekten der Garde kannte sie ebenfalls, die Consules ohnehin. Ein weiterer Mann bewegte sich eng an des Kaisers Seite, den sie bisher nicht einschätzen konnte. Aber wenn er wichtig war, würde sie dazu zweifellos noch Gelegenheit bekommen. Sofern ihr weiterhin die Rolle einer Augusta zugestanden wurde, verstand sich.
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Von allen Schritten des Tages war es für Valerianus keinesfalls der leichteste, der Witwe seines Adoptivvaters gegenüber zu treten. Er konnte nicht behaupten, jemals ein besonders inniges Verhältnis zu ihr gehabt zu haben. Dennoch schien sie für ihn zu einem gewissen Teil ein Stück seines Vaters mit sich zu tragen. So wie Iulianus ihn als seinen Sohn und Nachfolger aufgenommen hatte, hatte er sie als Augusta an seine Seite genommen. Als solche betrachtete Valerianus sie auch weiterhin.
"Wir haben uns lange nicht gesehen, Augusta. Ich denke, ich kann nachfühlen wieviel Trauer du über den Tod meines Vaters verspürt haben musst. Mein Beileid ist dir sicher und meine Gedanken sind auch jetzt noch häufig bei ihm."
Es klang wie bei einer Trauerfeier, aber etwas anderes fiel ihm nicht ein. Er fing ihre Blicke ein und versuchte sie zu vergleichen mit denen seiner eigenen Frau, die er wohl noch nach Rom nachkommen lassen würde und die sich dann mit ihr den Titel einer Augusta teilen musste.
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Seine Worte waren nicht das, was sie als Begrüßung erwartet hatte, aber sie freute sich dennoch. "Ich danke dir für dein Mitgefühl. Für dich wird es kaum leichter gewesen sein, nehme ich an. Und du hast damit ein wichtiges Erbe übernommen."
Die Blicke der Augusta fixieren das Gesicht des neuen Kaisers, schauen aufmerksam aber nicht eindringlich. "Du siehst müde aus von der Reise. Versuche nicht zu schnell, an die großen Taten deines Vaters anzuschließen. Auch er hat Phasen der Ruhe gebraucht.
Wo sind deine Frau und dein Sohn?"
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Original von Gaius Aurelius Catulus
Bei diesen Worten musste er lächeln und zwinkerte seinem Bruder zu. „Aber erzähle doch. Wie ist Alexandria so? Und welchen Weg hast du dir ausgesucht? Ich denke, dass dich das Corvinus schon gefragt haben wird. Wie mich und meinen Bruder auch.“ Dabei musste er wieder lächeln."Ah Catulus, salve! Alexandria!" - seine Augen leuchteten, als er von der Perle Ägyptens sprach - Über Alexandria, müssen wir einmal bei einer anderen Gelgenheit sprechen. Meine Pläne hier sind relativ klar - Corvinus hat mir nahe gelegt zuerst die priesterliche Laufbahn zu ergreifen und dann von dort aus den Cursus Honorum zu beschreiten. Das leuchtete mir sofort ein. Es gibt nicht viele heutzutage die sich den Göttern verschreiben. So werde ich dort schnell bekannt. Und da die göttlichen Dinge mir schon immer am Herz lagen... passte es eh gut. Und Ihr? Als er wiedermal einen Blick auf das Geschehen warf, sah er wie der Neue Kaiser zur einzigen Frau auf dem Podium ging, wahrscheinlich der Augusta- ein spannender Moment - wie würde er sich ihr gegenüber verhalten - schließlich war er durch Adoption in die Familie gekommen. "Oh schaut mal er spricht mit der Augusta - wenn er sie denn in diesem Rang belässt."
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Nun wusste Valerianus wieder, warum er die Gegenwart von Frauen eher gemieden hatte. Sie trafen Aussagen und stellten Fragen, mit denen er wenig anfangen konnte. Dass er müde war wusste er selber und was seine Frau damit zu tun haben sollte, konnte er sich nicht vorstellen.
"Die Bürde des Kaiserthrons ist eine schwere Belastung. Es ist bewundernswert, wie stark mein Vater dabei war und niemand müde. Meine Frau und mein Sohn weilen noch im Illyricum. Sie werden später in Rom eintreffen. Du wirst auch nach dem Eintreffen meiner Frau in Rom deinen Titel und deine Stellung als Augusta behalten."
Valerianus wusste nicht genau warum, aber er glaubte, es ihr schuldig zu sein. Je mehr er unverändert ließ, umso stärker war sein Vater noch für ihn in Rom präsent, was ihm Sicherheit gab.
"Wir werden sicher häufiger Gelegenheit haben, miteinander zu sprechen."
Schließlich wohnten sie im selben Palast, auch wenn er nur wenig darüber wusste, wie die Augusta ihre Tage verbrachte. Sein eigener Tag heute würde ihm noch viele Begegnungen bescheren, so dass er schon wieder Anstalten machte, seine Runde über das Forum fortzusetzen.
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Während der Caesar sich die Menschen aussuchte, mit welchen er reden wollte, standen viele wie ich bereit, falls es sie treffen würde. Falls nicht, so war man wenigstens als Vertreter der eigenen Einheit anwesend gewesen und musste sich nicht sagen lassen, man hätte den wichtigsten Termin im Jahr verpasst.
Die Reihe war gerade an der Augusta. Eine Begegnung, welche sowohl Spannungspotential als auch Erwartungen mit sich brachte. Wie würde das erste Treffen mit Gespräch, zumal in der Öffentlichkeit, sich entwickeln?
Würde die Augusta in den Hintergrund treten und den Adoptivsohn regieren lassen, oder würde sie sich in die Geschäfte einbringen wollen?
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Der Stab der Praetorianer hatte sich, nachdem der Kaiser an ihnen vorbei und zur nächsten Station seiner Tour gegangen war, wieder ein klein wenig bequemer hingestellt und einige der Tribuni hatten tatsächlich sogar ein klein wenig aufgeatmet.
Balbus beobachtete den weiteren Weg des Kaisers sehr genau und versuchte auch all jene Menschen genauestens zu erkennen, die ihn begleiteten und mit denen er sprach. Die meisten kannte er zumindest vom Sehen her, waren es doch bekannte Persönlichkeiten der Stadt. Doch ein Mann fiel ihm ins Auge, mit dessen Gestalt er nicht viel anfangen konnte. Der grosse, kahlköpfige Mann musste, so hatte es ihm jedenfalls einer der Speculatores auf Anfrage zugeflüstert, der Statthalter des Illyricums sein. Balbus behielt ihn so weit möglich auf den Forum im Auge und scheinbar war jener Senator sehr darum bemüht sich nicht allzuweit von Valerian zu entfernen.
Man würde sehen, was das noch geben würde. Balbus jedenfalls nahm sich vor, in dieser Angelegenheit ein wenig am Ball zu bleiben. -
Die Fragen die sie stellte, schienen beim neuen Kaiser nicht auf viel Gegenliebe zu stoßen, bemerkte die Augusta. Doch sie hatte Verständnis dafür, immerhin hatten sie sich erstens lange nicht gesehen und zweitens war es ihr nicht verborgen geblieben, dass er krank war und jedes Gespräch somit augenscheinlich eine Belastung. Viel wichtiger, als die Antworten auf ihre Fragen war ihr daher die andere Aussage, die er machte. "Ich danke dir für die Ehre, diesen Titel weiterhin führen zu dürfen. Und ich freue mich darauf, bald deiner Frau zu begegnen. Aber nun lasse dich nicht von mir aufhalten. Es warten viele Menschen auf dich."
Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie einen Schritt zurück trat. Auch sie wollte vorerst wieder aus dem Licht der Öffentlichkeit.
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Dankbar darüber, dass das Gespräch so schnell beendet werden konnte und keine weiteren Fragen kamen, setzte Valerianus seinen Weg fort. Leise wandte er sich an seinen Bruder.
"Wie steht es um ihren Einfluss in der Stadt? Richten sich viele Menschen danach, was die Augusta tut? Erwarten sie, dass meine Frau ein ähnliches Vorbild wäre?"
Schon wenig später passierten sie die Ecke des Forums, die dem Tempel der Vesta am nächsten lag. Die Einführung als Pontifex Maximus stand Valerianus noch bevor. Er wollte dies mit dem Rex Sacrorum und den anderen Pontifices noch gleich am selben Tag nach dem Opfer besprechen, welches er für die capitolinische Trias durchzuführen gedachte. Trotzdem nahm er sich auch etwas zeit für ein kurzes Gespräch mit der obersten Vestalin. Dann lenkte er seine Schritte wieder dem oberen Ende des Forums entgegen.
Eine weitere Gruppe von Männern wurde ihm vorgestellt, in der sich auch der Praefectus der Classis Misenensis befand.
"Ich erinnere mich, du schicktest mir Briefe. Vielleicht werde ich Misenum doch schneller besuchen als erwartet. Auf meiner Reise habe ich gemerkt, wie gut mir die Seeluft tut."
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Original von Manius Aurelius Orestes
"Ah Catulus, salve! Alexandria!" - seine Augen leuchteten, als er von der Perle Ägyptens sprach - Über Alexandria, müssen wir einmal bei einer anderen Gelgenheit sprechen. Meine Pläne hier sind relativ klar - Corvinus hat mir nahe gelegt zuerst die priesterliche Laufbahn zu ergreifen und dann von dort aus den Cursus Honorum zu beschreiten. Das leuchtete mir sofort ein. Es gibt nicht viele heutzutage die sich den Göttern verschreiben. So werde ich dort schnell bekannt. Und da die göttlichen Dinge mir schon immer am Herz lagen... passte es eh gut. Und Ihr? Als er wiedermal einen Blick auf das Geschehen warf, sah er wie der Neue Kaiser zur einzigen Frau auf dem Podium ging, wahrscheinlich der Augusta- ein spannender Moment - wie würde er sich ihr gegenüber verhalten - schließlich war er durch Adoption in die Familie gekommen. "Oh schaut mal er spricht mit der Augusta - wenn er sie denn in diesem Rang belässt."
Avianus holte schon Luft, um zu seiner Antwort anzusetzen, als Orestes auf die Geschehnisse vorne aufmerksam machte. Obwohl man kein Wort verstand, übte das, was vorne zwischen diesen Männern geschah eine gewisse Faszination auf die römische Bevölkerung aus. Aber es war ja immerhin der frisch ernannte Kaiser höchstselbst, der so nah und doch so fern dort oben mit seinen Leuten stand. Auch Avianus achtete kurz und sehr aufmerksam darauf, was der Augustus vor der Augusta tat. Doch sie redeten nur und hören konnte man davon eh nicht viel. Deshalb ließ Avianus sie machen und wandte sich wieder seinem Cousin zurück. Seine Begeisterung hielt sich auf einmal in Grenzen, da man eh nichts mitbekam.
"Nun, Corvinus hat es mir ermöglicht, sein Scriba Personalis zu werden. Bin schon gespannt, was daraus wird. Und nachdem ich Erfahrung gesammelt habe, möchte ich mein Glück im Cursus Honorum versuchen.".
Orestes wollte sich also den Göttern verschreiben. Wahrlich keine schlechte Wahl, obwohl Avianus nicht viel damit anfangen konnte. Er konnte ja schließlich kein Blut sehen, und als Priester der Götter musste man so etwas durchaus können. "Es freut mich, dass du schon über deine Ziele bescheid weißt, Cousin. Ich bin mir sicher, du wirst es noch weiter bringen als ein einfacher Priester!", stärkte Avianus seinen Cousin. Catulus schien derweil ziemlich mitgerissen von dem Augustus zu sein, hörte aber wohl noch halb zu. "Über Alexandria musst du mir unbedingt mehr erzählen, wenn du mal Zeit hast.".
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In der Tat. Im Gegensatz zu seinem Bruder fand Catulus die Szene zwischen dem Kaiser und der Kaiserinmutter höchst spannend. Trotzdem er kein Wort verstehen konnte. Aber er hörte wie vorher, was sein Bruder Orestes erzählte. Catulus hatte keine Ahnung, wie das Verhältnis zwischen dem Augustus und der Augusta war, so dass Orestes Frage ihn neugierig gemacht hatte. Kurz bevor Avianus mit seinen Worten endete, war die kaiserliche Szene vorbei und er wandte sich den beiden zu. Er nickte bei der letzten Bemerkung seines Bruders.
„Ja. Unbedingt.“, sagte er in die Runde. Die Menge um ihnen schien die Szene ebenso aufmerksam beobachtet zu haben. Jedenfalls fingen die Menschen an, über das Gesehene miteinander zu reden, wodurch die Geräuschkulisse wieder etwas anstieg.
„Nun ja. Bei mir liegen die Dinge zur Zeit noch im Ungewissen. Mein Ziel ist es ebenfalls in den Cursus Honorum einzutreten und dort so weit wie möglich zu kommen. Aber ehe es soweit ist, werde ich klein anfangen.“, sagte er lächelnd zu Orestes. „Corvinus wird mir ein Empfehlungssschreiben für den Senator Purgitius Macer ausstellen. Bei ihm möchte ich als Scriba Personalis anfangen. Ansonsten werde ich mich noch um die Familienfinanzen kümmern. Hoffentlich sind wir danach nicht insolvent.“, meinte er mit einem breiten Grinsen.
„Ich freue mich zu hören, dass du deinen Weg scheinbar gefunden hast, Orestes. Dann weiß ich, wen ich zukünftig um eine Opferzeremonie bitten kann.“ Dabei zwinkerte er den beiden zu. „Nein, wirklich. Ich freue mich für dich. Es sind verantwortungsvolle Aufgaben, die auf dich warten werden. Und ich bin mir sicher, dass wir es alle drei weit bringen werden.“
„Doch ich möchte dich gerne etwas fragen, Orestes. Wie hast du das gerade gemeint. Warum sollte der Kaiser die Augusta nicht in ihrem Rang belassen?“, fragte Catulus neugierig seinen Cousin.
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Aelius Quarto, der sich bisher etwas im Hintergrund gehalten hatte, verneigte sich leicht vor der Witwe des verstorbenen, alten Kaisers.
“Mein aufrichtiges Beileid für deinen Verlust. Es war für uns alle ein schwerer Schlag und ich traure mit dir.“, sagte er mit recht leiser Stimme. -
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Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
Eine weitere Gruppe von Männern wurde ihm vorgestellt, in der sich auch der Praefectus der Classis Misenensis befand."Ich erinnere mich, du schicktest mir Briefe. Vielleicht werde ich Misenum doch schneller besuchen als erwartet. Auf meiner Reise habe ich gemerkt, wie gut mir die Seeluft tut."
Ich neigte meinen Kopf, als der Kaiser mit mir sprach. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ich ihn sah, war ich doch schon kurz vor Rom bei einem Gespräch anwesend, aber er sprach nun das erste Mal zu mir.
Mein Kaiser, es wäre eine enorme Ehre, wenn du die Flotte besuchen könntest. Doch gibt es in Rom nun sicherlich erst einmal viel zu tun.
Die Flotte wird dir genau so dienen, wie sie deinem Vater gedient hat!
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Nichts anderes als ein Treuebekenntnis hatte Valerianus erwartet, auch wenn er vom Praefekten der Flotte eine ebensolches ohnehin schon erhalten hatte. Eine loyale Flotte bedeutete sichere Seefahrt, dies wiederum gute Getreideversorgung und dies wiederum eine Sorge weniger für Valerianus.
"Ich werde versuchen, die Flotte genauso aufmerksam zu behandeln wie dies mein Vater tat. Wir werden uns sicher noch einige Male sehen."
Für weitere detaillierte Gespräche war auf dem Forum keine Zeit und kein Platz. Die Sonne schien warm, doch machte sie die Luft auf dem Platz zwischen den Gebäuden auch trocken. Der leichte Windhauch einer Toga beim Gehen versprach Linderung, so dass Valerianus seinen Weg wenig später fortsetzte und nach weiteren kurzen Stopps wieder die Rostra erreichte, wo er sich zunächst ein Glas klares Wasser reichen lies, bevor er sie noch einmal mit seinem Gefolge betrat.
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Das freut mich, mein Kaiser! sprach ich und beugte den Oberkörper leicht, in einer angedeuteten Verneigung.
Es war schon eine spezielle Ehre, dass der Kaiser mich in dieser Menge von Leuten ansprach und auch wenn hier auf dem Forum nicht der Ort für lange Gespräche war, tat es gut.
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Original von Gaius Aurelius Catulus
„Doch ich möchte dich gerne etwas fragen, Orestes. Wie hast du das gerade gemeint. Warum sollte der Kaiser die Augusta nicht in ihrem Rang belassen?“, fragte Catulus neugierig seinen Cousin.Scheinbar hatte Orestes die Frage von Catulus überhört. Auch gut, dachte sich dieser. Dann eben ein anderes Mal. Er würde rausbekommen, was Orestes damit gemeint hatte. Catulus blickte kurz nach vorne. Der Kaiser schien damit beschäftigt zu sein, die hohen Würdenträger zu begrüßen und umgekehrt. Nichts wirklich aufregendes. Denn aus dieser Entfernung konnte er weder etwas verstehen noch die Mienen erkennen, so dass er auch nichts aus möglichen kleinen Andeutungen hätte entnehmen können. Daher wandte er sich wieder an die beiden.
"Wie wäre es, wenn wir, nachdem das hier zu ende ist, etwas zusammen unternehmen würden? Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, direkt zur Villa zurückzugehen. Schließlich sind wir in Rom und haben einiges nachzuholen. Was meint ihr dazu?", fragte er sie lächelnd.
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Orestes war irgendwie in das Geschehen vertieft gewesen, so dass er erst bei der zweiten Anmerkung hörte, dass Catulus mit ihm sprach. Diese zweite hörte er aber dafür um so genauer
"Das ist eine großartige Idee. Es ist doch ganz schön warm und trocken hier auf dem Forum. Wir sollten einen Becher Wein, oder auch zwei zu uns nehmen, was dünkt Euch?"
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