Was bisher hier geschah...

  • Athicus erschrack etwas als der junge Petronier nachfragte. Natürlich wwr er nicht krank!

    "Nein! Ich bin nicht krank. Ich muss nur kastriert werden. Octavena dachte das ich als Leibdiener einer jungen Dame schon operiert worden war und die Entmannung war damals auch schon geplant, aber der Bürgerkrieg hat das verhindert. Jetzt muss ich mich möglichst bald operieren lassen damit ich Octavena auch in inimeren Bereichen als dem Fegen des Hofes dienen kann."


    Athicus lächelte schwach. Er freute sich nicht über die bevorstehende Entmannung, aber das war wohl seine beste Chance für ein Auskommen und vieleicht eine Karriere.

  • Jetzt war es an Lucius zu erschrecken - "nur kastriert werden"? Auch wenn er sein Gemächt bisher noch nicht eingesetzt hatte (zumindest nicht zusammen mit einem anderen Menschen), war eine Entmannung wohl das demütigendste, was man sich vorstellen konnte. Er dachte an den Phallus, der an seinem Gürtel eingebrannt war - sogar die Barbaren wussten, wie wichtig die Manneskraft war. Überhaupt - der Mann definierte sich doch über sein Gemächt, es unterschied ihn von der Frau (zumindest von der Frau, die wenig Vorbau hatte). Was war man also, wenn man sie nicht mehr hatte? Eine hässliche Frau?


    "Du lässt dir die Eier abschneiden, damit du Octavena beim Ausziehen helfen darfst?"


    platzte es also verständnislos aus ihm heraus - so hatte er die Botschaft von Athicus zumindest verstanden!

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  • Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus
    "Auf uns", prostete Audaod ebenfalls in die Runde und konnte auch nicht umhin zu lächeln, als sein Vater und seine baldige Stiefmutter - verdammt, wer konnte sich bitte so einer heißen Stiefmutter rühmen? - fröhlich losplauderten.


    Lucius' Vater überraschte Audaod schließlich mit seinem Vorschlag, Jagen zu gehen. Wortlos sah er von Marcus Petronius zu Lucius Petronius, bis ihm ein Einfall kam. Mit einem Seitenblick zu seinem Vater schlug er vor: "Also, wir haben da sowieso schon etwas geplant, diese Woche..." Er warf seinem Vater nochmal einen Blick zu, von dem er ein zustimmendes Nicken erhielt. "Eine Wolfshaltz!", rief er also aus und war plötzlich wieder richtig guter Laune. Lucius' Gequatsche war auf einmal vergessen. "Die Bauern hatten echte Probleme mit einem fiesen Wolfsrudel, nur knapp eine Reitstunde südlich von hier. Und wir wollen dieses Problem beseitigen." Audaod strahle Lucius an. Das konnte doch nur ein riesen Spaß werden.


    Dass Lucius die Jagd liebte, war tatsächlich korrekt - unter anderem aber auch deshalb, weil man dabei den Alten los war und sich nicht in dümmlichem Geschwätz ergehen musste. Ob er das zusammen mit einem germanischen Krämersprössling tun wollte, wusste er nicht recht... andererseits bekam er sowieso nicht oft die Erlaubnis und das Gefühl, seinen Spieß in das gehetzte Wild zu rammen, war durch kaum etwas zu übertreffen - höchstens, ein Schwert in einen Menschen...


    Als der junge Duccier dann auch noch eine Wolfshatz vorschlug, kam er nicht umhin, interessiert dreinzublicken - bisher hatte er so etwas noch nie getan. Und die Vorstellung, wehrhaftere Tiere zu jagen, war nicht unattraktiv! Abgesehen davon würde er ja wenig mit Callistus reden müssen und konnte gleichzeitig unter Beweis stellen, dass er ihm überlegen war.


    "Naja, warum nicht?"


    sagte er deshalb schließlich. Eigentlich eine äußerst rationale und gewinnbringende Entscheidung: Er konnte Wölfe jagen, seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und dazu seinen Vater zufrieden stellen - optimaler konnte es wohl kaum ausfallen...

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  • Zwar sah Lucius nicht gerade aus, als wäre diese Jagdgesellschaft das, was er sich schon immer gewünscht hatte, dennoch stimmte er glücklicherweise zu - Crispus war vollauf zufrieden.


    "Was meint ihr? Wollt ihr noch dieses Jahr heiraten? Oder lieber dann, wenn die Gesandtschaft gelaufen ist?"


    fragte er in die Runde und meinte dabei wohl eher Marsus als Octavena - die hatte ja genaugenommen gerade erst erfahren, dass sie heiraten würde. Trotzdem konnte sie natürlich sagen, ob sie eher noch Zeit wollte oder nicht...

  • Da schien er den jungen Petronier ja überrascht zu haben. Athicus hatte gedacht das ihm klar wäre das Octavena nur einen Eunuchen als Diener dulden würde. Errötend sagte er:


    "Na ich lasse das ja auch nichtngerne machen, aber es wäre doch unschicklich wenn ein junger Mann einer Frau dient ohne vorher sicher gemacht worden zu sein. Darum muss ich mir halt die Hoden wegmachen lassen. Würdest du für deine Frau den keinen Eunuchen wollen?"


    Wenn Athicus reich gewesen wäre und eine Frau und Sklaven gehabt hätte dann hätte er sicher einen von ihnen kastrieren lassen. Sicher war sicher.

  • "Ich glaube, ich würde eine Frau als Sklavin kaufen..."


    antwortete Lucius sofort. Um zu verhindern, dass man von einem Diener gehörnt wurde, war es logisch, einen Diener zu wählen, der zeugungsunfähig war. Es war also nicht unlogisch, dies sicherzustellen, indem man dem Diener seine Genitalien raubte. Eine weitaus wahrscheinlichere und einfachere Lösung war aber wohl die Einstellung einer weiblichen Dienerin.


    Noch viel abstruser erschien es dem jungen Petronier aber, so etwas freiwillig zu tun: Es war völlig irrational, als freier Mann lieber auf seine Kronjuwelen als auf eine Stelle als Diener einer Frau zu verzichten - es sei denn... War Athicus vielleicht einer dieser Männer, die gar keine echten Männer waren? Einer von denen, die es lieber mit Männern trieben? Wenn Lucius den Gerüchten trauen konnte, die seine Klassenkameraden damals bei Xanthippus gestreut hatten, hatten solche Männer oftmals ein Faible für weibliche Kleidung und dergleichen - das würde auch erklären, warum Athicus so gern der Diener einer Frau sein wollte...


    "Bist du ein Cinaedus*? Dann solltest du vielleicht lieber in einem Lupanar anheuern, da kannst du deine Hoden sogar benutzen!"


    Dies war nur halb spöttisch gemeint - es erschien Lucius vielmehr als eine rationale Entscheidung, dass ein Mann, der gern sexuell passiv war, diese Vorliebe zu Geld machte.

    Sim-Off:

    * Homosexueller (auch: Lustmolch)

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  • Athicus war etwas geschockt. Sowas! Nein das würde er nicht tuen. Kurz überlegte er dann und beschloss den jungen Petronier in seinen geheimen Plan einzuweisen.

    "Nein! Ich bin doch kein Cinaedus!


    Die Sache ist das man als armer Peregrinus in Sicillia keine grossen Chancen hat. Da kam es mir wie gelegen als der Geschäftsfreund des Besitzers des Latifundiums wo ich arbeitete einen Eunuchen für seine Tochter suchte. Die Stelle hätte mich von Sizillein nach Rom, von einem Landgut in eine angesehe Familie und von einem Bauernjungen zu jemandem mit Aufstiegsmoglichkeiten gebracht. Ausserdem haben Eunuchen den Vorteil das viele Männer es bevorzugen wenn ihr Maiordomus oder Verwalter kastriert ist. Dann kann man ihm leichter vertrauen. Durch die Wirren des Bürgerkrieges bin ich jetzt hier gelandet, aber ich möchte mich trotzdem noch kastrieren lassen solange ich jung genug bin und die Anstellung bei Octavena ist ejne gute Gelegenheit dazu. Leider verlangt sie das ich den Eingriff selbst bezahle und ich habe immer noch nicht genug zusammengespart. Ich würde es gerne hinter mich bringen."


    Athicus atmete tief ein. Hatte er dem Römer zuviel erzählt oder würde der ihn verstehen?

  • Die Erklärung des Dieners irritierte Lucius sehr, denn sie erschien ihm doch recht unlogisch: Sicherlich war es vernünftig, aus der Provinz nach Rom zu wechseln - er hatte in den Jahren auf der Villa Rustica selbst gelernt, wie einsam es auf dem Land war und unter welch schlechten Bedingungen die Landarbeiter lebten. Alles andere war aber doch höchst irrational: Wieso sollte man jemandem trauen, der sich die Hoden abschneiden ließ? Lucius kannte eigentlich nur die Priester der Magna Mater hier in Mogontiacum, die so etwas getan hatten - seines Erachtens nach waren die aber religiöse Spinner. Ein Kastrat war in doch wohl einer Frau ähnlicher und wer würde eine Frau als Vilicus wollen?


    "Willst du nie eine Familie gründen? Und überhaupt: Ist so eine Operation nicht ganz schön riskant? Und wer garantiert dir, dass du als Kastrat höhere Chancen hast? Der Alte wird dich bestimmt nicht besser bezahlen deswegen!"


    Der junge Petronier machte sich keine Mühen, seinen Vater etwas respektvoller als "der Alte" zu bezeichnen - Athicus war wohl lange genug im Haus, dass er schon mitbekommen hatte, dass Vater und Sohn sich nicht so ganz grün waren...

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  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Was meint ihr? Wollt ihr noch dieses Jahr heiraten? Oder lieber dann, wenn die Gesandtschaft gelaufen ist?"


    fragte er in die Runde und meinte dabei wohl eher Marsus als Octavena - die hatte ja genaugenommen gerade erst erfahren, dass sie heiraten würde. Trotzdem konnte sie natürlich sagen, ob sie eher noch Zeit wollte oder nicht...


    Witjon ließ die beiden jungen Männer in Sachen Jagd einfach mal machen. Er würde sowieso mit dabei sein, so wie viele andere Bekannte und Freunde. Konnte ja nicht schaden, noch einen Jäger als Begleitung zu haben.


    Marcus wurde dann zum Glück auch wieder konkret was die wirklich interessanten Themen anging, worüber Witjon erleichtert war. Dementsprechend zögerte er auch nicht mit einer Antwort: "Nun, sofern das nicht in irgendeiner Weise anstößig oder überhastet daherkommt, hätte ich nichts dagegen so schnell wie möglich diese Vermählung durchzuführen. Sprich wir schließen den Verlobungsvertrag noch im Laufe dieser Woche und die Hochzeit wird für einen Termin innerhalb der nächsten ein, zwei Monate angesetzt. Oder wäre das für euren Geschmack zu hastig?" Fragend sah er von Octavena zu Marcus und zurück. Die beiden arbeiteten ja offenbar schon etwas länger auf eine Hochzeit hin, weshalb Witjon hoffte sie mit dieser gewissen Eile nicht zu sehr zu überrumpeln.

  • "Also ich hab' nix dagegen!"


    erwiderte Crispus und nahm einen großen Schluck von seinem Wein. Er hätte seine Nichte sowieso lieber gestern als heute verheiratet und viele Gäste aus der Ferne erwartete er sowieso nicht. Blieb nur zu hoffen, dass sie nicht sehr bald nach Rom aufbrechen mussten...


    "Lucius, du kannst dir den Vertrag dann ja mal ansehen!"


    meinte er zu seinem Sohn, der die anstehende Jagd offenbar nicht für einen Anlass hielt, sich etwas mehr mit Callistus zu unterhalten.

  • Die Jagd war Octavena herzlich egal, viel mehr wuchs ihre Aufregung, als sie klare Zeitenräume vorgesetzt bekam. Schon in ein, zwei Monaten! Natürlich machte das Sinn und Octavena war die Letzte, die dagegen etwas eingewandt hätte - schließlich lag sie ihrem Onkel nun schon lange genug auf der Tasche - aber gleichzeitig machte ihr der Gedanke auch ein wenig Angst.
    Es war fast ein wenig wie bei ihrer Abreise aus Tarraco. Zum einen war sie froh gewesen, von ihrem Vater weg zu kommen, und zum anderen hatten ihr die Endgültigkeit ihres Weggangs und die Ungewissheit, was genau sie erwarten würde, doch auch Angst gemacht.
    Dennoch lächelte sie und stimmte ihrem Onkel zu. "Ich auch nicht."

  • "Wunderbar! Marsus, du kannst einen Termin vorschlagen."


    sagte Crispus, als Octavena - scheinbar die Ruhe selbst (zumindest sah der alte Petronier keine offensichtlichen Zeichen von Aufregung - was nicht hieß, dass es keine gab) - zustimmte.


    "Habt ihr eigentlich viel Verwandtschaft von weiter her, die ihr einladen müsst?"


    fragte er dann Marsus. Er wusste zwar, dass die Duccier eine weit verzweigte Sippe waren und enge Verbindungen nach Germania Magna hegten, aber so ganz genau kannte er sich nicht aus. Wahrscheinlich würden schon die Klienten in Mogontiacum jeden Raum füllen, den die Domus Petronia hatte... eigentlich ganz gut, dass man scheinbar im Haus des Bräutigams feierte!

  • Nachdem die Hochzeit nun endlich anberaumt war, hatte Crispus einiges vorzubereiten. Dazu gehörte leider auch, Octavena über die kruden Gebräuche der Germanen bei ihren Hochzeiten aufzuklären. Der alte Petronier hatte keine Ahnung, wie seine Nichte reagieren würde und ihm selbst war es auch etwas unangenehm, über seine Anwesenheit bei der Hochzeitsnacht zu sprechen - aber letztlich musste es getan werden.


    Also ließ er Morag eines Nachmittags nach Octavena rufen, um im Tablinium mit ihr zu sprechen...

    Sim-Off:

    Ich starte das schonmal parallel. Die Details werden beim Abendessen ja wahrscheinlich nicht diskutiert werden ;)

  • Octavena war neugierig, als sie das Tablinum betrat. Neugierig darauf, was denn ihr Onkel mit ihr zu besprechen hatte, worüber sie nicht einfach so beim Abendessen oder so hätten reden können.
    "Salve, Onkel. Du wolltest mich sprechen?"

  • "Ah, da bist du ja. Ich wollte mit dir über deine Hochzeit reden."


    begrüßte Crispus seine Nichte und stand auf. An diesem schönen Sommerabend war es eigentlich sinnlos, im finsteren Tablinium zu setzen.


    "Am besten, wir setzen uns draußen auf die Bank."


    Ohne eine Antwort abzuwarten ging er zur Tür und führte Octavena nach draußen, wo unter dem inneren Säulengang die steinerne Bank stand, auf der der er so gern saß.


    "Also. Ich denke, wir müssen noch einiges planen - und ich muss dir auch noch eine kleine Überraschung verraten."


    Er grinste schief - so eine erstaunliche Überraschung war es eigentlich auch nicht.


    "Die Hochzeit wird nach den Gebräuchen der Duccier stattfinden, nicht nach römischen - oder zumindest nur teilweise. Ich hoffe, das ist für dich in Ordnung?"

  • "Danke", erwiderte Witjon, als Marcus ihm zugestand einen Termin vorzuschlagen. "Ich denke mal, wir können beim Abschluss des Verlobungsvertrags dahingehend konkreter werden, wenn ich mich bei..." ...einem Aedituus nach einem geeigneten Termin erkundigt habe. "Ach..." Beinahe hätte Witjon sich an die Stirn gepackt. "Wozu einen Aedituus fragen, wenn ich auch gleich einen Pontifex fragen kann." Er lachte. "Worauf muss ich achten? In den nächsten acht Wochen, gibt es da besonders geeignete oder besonders schlechte Tage für eine Hochzeit?"


    Auch die andere Frage beantwortete Witjon gern: "Verwandte, ja. Da gibt es ein paar. Meine Mutter und meine beiden Schwestern leben in Bonna. Mein Bruder ist Praetorianer in Rom, aber ich denke der wird momentan...naja...nicht die Zeit finden. Ebenso wie Duccius Vala und die anderen Verwandten und Klienten, die sich mit dem Heer in Italia befinden. Ich befürchte, die werden es wohl nicht so schnell wieder nach Hause schaffen, um die Hochzeit miterleben zu können." Er schürzte kurz bedauernd die Lippen, sprach dann aber weiter: "Und natürlich werden viele Freunde und Klienten aus Mogontiacum selbst kommen. Alles in allem wird also nicht allzu viel Vorlaufzeit für die Einladungen meiner Verwandtschaft notwendig sein, wenn du darauf abzielst."


    Er sah nun Octavena an und stellte schließlich seinerseits eine Gegenfrage: "Haben wir denn mit Besuch eurerseits aus Hispania zu rechnen?"

  • Octavenas Herz setzte unwillkürlich einen Schlag aus. Verwandtschaft aus Hispania? Da kam eigentlich nur ihr Vater in Frage. Der Rest hätte sich wohl kaum die Mühe der Anreise gemacht. Schließlich war Mogontiacum nicht gerade nur einen Katzensprung entfernt. Aber der Gedanke an ihren Vater bereitete Octavena in sofern Bauchschmerzen, als dass sie sich bei ihrem letzten Treffen nicht gerade friedlich getrennt hatten und schon allein aufgrund der geografischen Entfernung war es nie zu einer Versöhnung gekommen...
    Auf der anderen Seite wäre das auch etwas eng gewesen, wenn sie wirklich schon in den nächsten Termin für die Hochzeit haben wollten.
    "Na ja, mein Vater lebt in nach wie vor Tarraco. Allerdings bezweifle ich, dass er es schaffen würde, zu kommen." Sie machte ein halbherzig bedauerndes Gesicht.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Die Hochzeit wird nach den Gebräuchen der Duccier stattfinden, nicht nach römischen - oder zumindest nur teilweise. Ich hoffe, das ist für dich in Ordnung?"


    Octavena ließ sich wortlos von ihrem Onkel zunächst nach draußen führen und setzte sich dann dort auf die Bank, von wo aus sie ihn fragend anblickte. Schließlich fragte sie sich noch immer, worum es bei diesem Gespräch gehen sollte. Vielleicht die Hochzeit?
    Als er dann endlich mit der Sprache raus rückte, zuckte es kurz um Octavenas Mundwinkel, als sie fest stellte, dass sie richtig vermutet hatte. Die "Überraschung", wie der alte Crispus es nannte, war allerdings dann doch nicht so unerwartet. Zwar war Octavena durchaus bisher davon ausgegangen, dass sie es mit den ihr vertrauten, römischen Bräuchen zu tun bekommen würde, andererseits wusste sie, dass die Duccier Germanen waren und so machte das ja auch Sinn - auch wenn sie bei dem Gedanken ihre Hochzeit nach fremden Bräuchen zu feiern sich doch etwas unwohl fühlte.
    Und widersprechen konnte sie ja jetzt wohl auch eher schlechter. "Wie sehen diese Bräuche denn aus?", fragte sie stattdessen erst einmal vorsichtig. Vielleicht war der Unterschied ja doch gar nicht so gravierend?

  • "Es ist nicht sehr wild..."


    antwortete Crispus zuerst, um sie schon einmal etwas zu beruhigen.


    "Im Grunde ist es ähnlich wie bei uns: Alles beginnt mit dem symbolischen Umzug zur Casa Duccia, also so ähnlich wie der Brautzug bei uns. Danach gehörst du schonmal zur Sippe der Duccier. Dabei bekomme ich den Muntschatz - die Germanen nehmen nämlich keine Mitgift, sondern der Ehemann zahlt den Brautvater aus - beziehungsweise mich in dem Fall. Dann werde ich um Erlaubnis zu der Ehe gefragt werden, dann werden die Götter der Germanen angerufen - von einem Goden - und ich werde Iuno und die anderen römischen Götter der Ehe anrufen. Danach werden auch die Ahnen der Duccier und unsere Ahnen angerufen."


    Es wurde tatsächlich ziemlich viel angerufen, wenn er es so betrachtete...


    "Danach kommt ein Opfer. Das Blut der Opfertiere wird dann auf eure Stirn gestrichen - du wirst Hennenblut abbekommen, Marsus das Blut eines Bocks. Dann gibt's nochmal Gebete, dann erklärt der Gode euch zu Mann und Frau. Danach tauscht ihr Ring und Schwert aus - das heißt, du bekommst Marsus' Schwert und einen Ring, er bekommt von uns das gleiche. Zuletzt müsst ihr noch über ein Feuer springen."


    Das war der Teil, der wenig erschreckend war - bevor er aber zur Frage der überwachten Hochzeitsnacht kam, wollte er erst sehen, was Octavena vom Bisherigen hielt...

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Auf der anderen Seite wäre das auch etwas eng gewesen, wenn sie wirklich schon in den nächsten Termin für die Hochzeit haben wollten.
    "Na ja, mein Vater lebt in nach wie vor Tarraco. Allerdings bezweifle ich, dass er es schaffen würde, zu kommen." Sie machte ein halbherzig bedauerndes Gesicht.


    "Ich würde mich auch ziemlich wundern, wenn Bassus extra anreisen würde - es ist doch ganz schön weit von Tarraco bis hierher. Ich würde aber ein paar Decurionen einladen und noch ein paar von meinen Freunden hier."


    Dabei handelte es sich natürlich hauptsächlich um Legionsveteranen - aber auch ein paar Geschäftspartner des Petroniers. Privatus würde ihm sicher genauer sagen können, wer dringend einzuladen war und wer nicht...


    Gespannt war er allerdings, wie die duccische Verwandtschaft aussehen würde - vielleicht würden das richtige Germanen in Fellen und mit strohblonden Haaren sein, wie man sich die Nordmänner in Hispania vorstellte.


    "Beim Termin steht uns eigentlich alles frei - die ungünstigen Monate sind schon vorbei und es gibt nur noch ganz vereinzelte Tage - schlecht sind immer Feiertage für Kriegs- oder Totengötter."


    erklärte er dann noch zu den Terminwünschen. Wobei ihm doch noch etwas einfiel...


    "Ach ja, in den letzten Tagen des Iulius bin ich geschäftlich ziemlich eingespannt, da ist's auch ein bisschen ungünstig*."


    Sim-Off:

    Bin die letzte Juliwoche auf Drachenfest ;)

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