Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus kniff die Augen ein wenig zusammen. "In Zukunft wirst Du erst Rücksprache mit mir halten! Dabei darfst Du Vorschläge machen. Aber die Entscheidungen über die Besetzung hochrangiger Militärposten fälle immer noch ich! Ich bin mit Deinen Entscheidungen keineswegs einverstanden! Gar eine Erhebung in den Ritterstand war dabei! Wie kommst Du dazu, derlei Entscheidungen eigenmächtig zu fällen?" Wenn der Iunier seine Stellung behalten wollte, dann sollte er besser gute Begründungen parat haben.


    Vollkommen überrascht sah Silanus den Praefectus Urbi an. Er verstand die Welt nicht mehr. Was sagte dieser Mann? Das konnte doch unmöglich sein ernst sein.


    "Ähm. Verzeih Praefectus, aber von hochrangigen Posten kann keine Rede sein. Ich habe Tribunate vergeben. Einstiegstribunate in der Laufbahn eines Eques. Ich würde mir nie herausnehmen ein Kommando ohne deine Zustimmung zu vergeben. Und die Postenbesetzung….."


    Silanus ließ sich eine Tabula reichen um keine falschen Informationen weiter zu geben.


    "Wir haben derzeit 33 Legionen, die Vigiles, die Prätorianer, die Cohortes Urbanae. Dann noch 7 Flotten und 18 Auxiliares. Wir sprechen also allein von über 300 ritterlichen und senatorischen Stabsposten, die Kommandeure nicht mit eingerechnet. Und dann kommen noch die zahlreichen zivilen Ritterämter in Rom und den Provinzen hinzu. Du möchtest das in Zukunft alle diese Postenbesetzungen zuerst deine Zustimmung erhalten?"


    Im Palast beschäftigte eine ganze Abteilung der Administration nur mit diesem enormen Verwaltungsaufwand und der Praefectus Urbi wollte nun tatsächlich jeden einzelnen Posten selbst absegnen und vielleicht auch noch mit Wunschkandidaten besetzen? Silanus konnte nicht glauben was er da hörte und sah dementsprechend verwirrt in die Richtung des Präfekten. Dieser Mann durfte sich in einem solchen Fall nichts anderes mehr vornehmen als Postengesuche zu unterzeichnen. Und vor allem – warum gab es den Posten des Procurator ab epistulis in diesem Fall überhaupt. Einen hochbezahlten Ritter zum Vorstand einer Abteilung zu machen, der dann ohnehin wie ein einfacher Scriba jeden einzelnen Bericht, jede Ernennung, jede Bekanntmachung, jede Auszeichnung vorzulegen hatte? Silanus ließ sich nicht entmutigen und sprach weiter.


    "Und was die Erhebung in den Ordo Equester betrifft. Wir haben derzeit in Rom an die 20.000 Ritter. Die meisten davon auf Grund ihres Geburtsrechtes. Die Ernennung ist in solchen Fällen eine reine Formalität. Auch diese möchtest du in Zukunft alle zur Absegnung vorgelegt bekommen?“


    Der Iunier hoffte immer noch inständig, dass der Präfekt sich einen Scherz erlaubte. Seine Karriere hätte sonst mit diesem Posten ein herbes und unerwartetes Ende gefunden. Degradiert vom Kommandeur einer Einheit zu einem einfachen wenn auch gut bezahlten Scriba.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus hörte sich diese Worte an, aber er war sich nicht sicher, ob er sie glauben sollte. "Decimus Serapio? Was um aller Götter Willen sollte mich dazu bewegen, meinen besten Mann herzugeben?" Zumal er schon darüber nachgedacht hatte, ihn zum ritterlichen Tribun der CU zu machen. Serapio besaß sein Vertrauen und hatte sich in der Vergangenheit als mehr als fähig erwiesen.


    Dragonum nickte verständnisvoll, er selbst hatte sich auch stets nur ungern von seinen besten Leuten getrennt, aber hätte er es nicht getan wäre auch nie aus einem von ihnen ein Praefectus Praetorio geworden, auch wenn dessen Amtszeit reichlich kurz war ...


    "Dazu kann ich wohl kaum etwas anbringen Praefectus, außer das der Aufstieg des Mannes sicherlich dem ganzen Imperium dient. Mal davon abgesehen das ihm die Erfahrungen aus Aegyptus mehr als nur hilfreich seien werden.
    Und da ich natürlich auch nicht ganz uneigennützig sein will, würde mir sein bereits erlangtes Talent in investigativen Aufgaben sicherlich behilflich sein ... bei der augenblicklichen Lage in Alexandria!
    Damit würdest du mir einen großen Gefallen erweisen Praefectus, den zurückzuzahlen ich sicher nicht vergessen würde!"


    Dragonum hatte nicht vor auf Knien zu betteln, aber eine Hand wusch nunmal die andere das hatte er in seiner langen Militärkarriere schon früh gelernt ...

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Potitus hörte sich die Ausführungen an und seine Miene verriet wenig Zufriedenheit. "Da fragt man sich doch langsam, wer der Herr in der Provinz Aegyptus ist, dass diese Menschen dort derart empfindlich auf Manöver reagieren! Soldaten müssen den Ernstfall proben, das steht völlig außer Frage und diese Bevölkerung sollte sich überlegen, warum sie wirklich Angst hat: Weil Soldaten einige Übungen abhalten oder weil sie ein schlechtes Gewissen haben und deshalb mit Recht Bestrafung fürchten. - Was genau war der Grund, warum dieser Centurio genau dort anlegen ließ? Und was hat sein Handeln provoziert? Kein Offizier wird ohne Grund auf Zivilisten losgehen."


    Scheinbar war die gute Laune des Praefecten verflogen, denn mitlerweile wirkte er eher missmutig auf mich ...


    "Tut mir Leid Praefectus, wie der Mann auf die Idee gekommen war von Italia nach Alexandria zu segeln ist mir nicht bekannt, wie ich bereits sagte ist der Mann nicht auffindbar und daher hatte ich keine Gelegenheit mit ihm zu sprechen. Was allerdings in Alexandria passiert ist konnte mir der Praefectus Castrorum Fabius Vibulanus ausgezeichnet schildern! Scheinbar hatte der Centurio irgendwie den Zorn einiger Hafenarbeiter auf sich gezogen, wahrscheinlich weil sein Schiff anderen Schiffen vorgezogen wurde. Diese machten ihrem Ärger dann mit Rufen und Beleidigungen Luft, woraufhin er wohl die bewaffnete Besatzung anwies unter voller Bewaffnung die Menge zurückzudrengen, was wiederum Panik unter den Arbeitern auslöste."


    Das ganze war mehr als lächerlich, das typische Ergebnis eben, wenn dumme Menschen verschiedener Gruppierungen aufeinander trafen. Ich hoffte bloß das der Praefectus sich daran errinnern würde das ich hier nur der Bote und Beobachter war, immerhin lag bei mir wohl kaum eine Schuld an den Ereignissen ...




  • Potitus war es völlig wurscht, ob dieser Mann sich zu einem besseren Scriba herabgewürdigt sah, zumal Salinator von diesen Gedankengängen nichts ahnte. "Offensichtlich besitzt Du kein Fingerspitzengefühl für die Dinge, die wichtig sind. Also werde ich Dir genaue Anweisungen geben. Besonders wichtig sind mir Italia, Germania und Aegyptus. Alle Zuweisungen hoher Offiziere in diese Provinzen laufen über meinen Tisch, zumindest so lange, bis ich mir sicher sein kann, dass Du ein Gefühl dafür hast, wie entschieden werden soll. Zudem interessieren mich alle Ernennungen, die mit patrizischen, nein, eigentlich allen senatorischen Familien zusammenhängen. Wie kamst Du zum Beispiel dazu, Decimus Mattiacus nach Germanien zu entsenden? Er wünschte, in Italia zu bleiben. Angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der juristischen Ausbildung auf seinen Schultern ruht, ein verständlicher Wunsch, den ich zur Aufrechterhaltung dieser Ausbildung berücksichtigt sehen möchte. Beordere ihn zurück und weise ihn den Cohortes Urbanae zu. Zudem wurde Octavius Macer noch nicht berücksichtigt. Er soll sein Tribunat bei der Prima ableisten. Sorge für seine Ernennung."


    Die geringe Begeisterung über den bisherigen Ablauf des Gespräches war dem Vescularier deutlich anzusehen. "Nun zu den Standeserhebungen. Es ist eine wahre Dreistigkeit von Dir, diese selbständig vorzunehmen! Über jede einzelne ist von mir zu entscheiden. Marcus Decimus Flavus, ja? Begründe mir diese Standeserhebung. Welche Leistungen hat er vollbracht? Ich erinnere mich an ihn, er war Tribunus Laticlavius hier bei den Cohortes Urbanae. Seine Leistungen haben mich absolut nicht überzeugt. Außerdem beschritt er bisher den Cursus Honorum, was will er da mit dem Ritterstand? Was will er als Tribun bei den Vigiles? Begründe Deine Entscheidungen gut, denn sonst werde ich sie für nichtig erklären." Der Blick des Praefecten wurde durchdringend. Dieser Silanus war vermutlich ein Speichellecker von Livianus. Denn diese Ernennungen deckten sich mit den Wünschen, die dieser damals geäußert hatte.

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    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    Dragonum nickte verständnisvoll, er selbst hatte sich auch stets nur ungern von seinen besten Leuten getrennt, aber hätte er es nicht getan wäre auch nie aus einem von ihnen ein Praefectus Praetorio geworden, auch wenn dessen Amtszeit reichlich kurz war ...


    "Dazu kann ich wohl kaum etwas anbringen Praefectus, außer das der Aufstieg des Mannes sicherlich dem ganzen Imperium dient. Mal davon abgesehen das ihm die Erfahrungen aus Aegyptus mehr als nur hilfreich seien werden.
    Und da ich natürlich auch nicht ganz uneigennützig sein will, würde mir sein bereits erlangtes Talent in investigativen Aufgaben sicherlich behilflich sein ... bei der augenblicklichen Lage in Alexandria!
    Damit würdest du mir einen großen Gefallen erweisen Praefectus, den zurückzuzahlen ich sicher nicht vergessen würde!"


    Dragonum hatte nicht vor auf Knien zu betteln, aber eine Hand wusch nunmal die andere das hatte er in seiner langen Militärkarriere schon früh gelernt ...



    Potitus kniff die Augen ein wenig zusammen. "So, Du würdest mir also dankbar sein? Serapio ist ein erstklassiger Mann! Gerade die besonderen Fähigkeiten, die Du mir nennst, sind mir auch hier sehr nützlich." Er würde ihn nur schwer entbehren können, alle besonderen Aufgaben konnte er ihm sorglos überlassen, in sicherem Wissen, dass sie zuverlässig erfüllt wurden. "Fragen wir den Mann selbst." Salinator rief nach seinem Scriba und trug ihm auf, Centurio Decimus Serapio herzuholen. "Bist Du eigentlich mit dem jungen Octavius Macer verwandt?" Die Frage sollte die Wartezeit bis zu Serapios Erscheinen verkürzen.

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Scheinbar war die gute Laune des Praefecten verflogen, denn mitlerweile wirkte er eher missmutig auf mich ...


    "Tut mir Leid Praefectus, wie der Mann auf die Idee gekommen war von Italia nach Alexandria zu segeln ist mir nicht bekannt, wie ich bereits sagte ist der Mann nicht auffindbar und daher hatte ich keine Gelegenheit mit ihm zu sprechen. Was allerdings in Alexandria passiert ist konnte mir der Praefectus Castrorum Fabius Vibulanus ausgezeichnet schildern! Scheinbar hatte der Centurio irgendwie den Zorn einiger Hafenarbeiter auf sich gezogen, wahrscheinlich weil sein Schiff anderen Schiffen vorgezogen wurde. Diese machten ihrem Ärger dann mit Rufen und Beleidigungen Luft, woraufhin er wohl die bewaffnete Besatzung anwies unter voller Bewaffnung die Menge zurückzudrengen, was wiederum Panik unter den Arbeitern auslöste."


    Das ganze war mehr als lächerlich, das typische Ergebnis eben, wenn dumme Menschen verschiedener Gruppierungen aufeinander trafen. Ich hoffte bloß das der Praefectus sich daran errinnern würde das ich hier nur der Bote und Beobachter war, immerhin lag bei mir wohl kaum eine Schuld an den Ereignissen ...


    Potitus winkte ab. "So oder so ist es eine Rauferei, wie sie auch hier in Italia hin und wieder vorkommt. Übereifrige Offiziere gibt es überall. Kein Grund, daraus gleich einen Aufstand zu machen. Mir scheint, Aegyptus braucht eher eine harte Hand und keine zusätzliche Nachsicht. Wie hat man Deine Anwesenheit aufgenommen und mit wem hast Du gesprochen?"

  • Damit hatte Dragonum eigentlich am wenigsten gerechnet, er hatte nicht gewollt das der Junge glaubte ihm etwas schulden zu müssen, aber er würde sicherlich nicht wiedersprechen, denn wenn der Junge sich jetzt für Rom entschied dann war es ihm auf jeden Fall lieber wenn er auch hier blieb ...


    "Ja, zwar über die ein oder andere Ecke aber er gehört zur Familie, wieso fragst du, Praefectus?"


    Dragonum konnte sich nicht wirklich vorstellen warum der Praefectus sich ausgerechnet für Macer interessieren sollte immerhin war der ja auf dem Weg zum Senator ... aber vielleicht auch genau deswegen ...

  • Da mochte der Praefectus auf jeden Fall recht haben doch die besondere Lage Ägyptens schien mir dennoch eine sanfte Tour zu erfordern ... auch wenn ich mich nie getraut hätte das so jetzt zu sagen ...


    "Nun mit Ausnahme des Germanicus Corvus und des Fabius Vibulanus, schienen die meisten mich als lästig zu empfinden, vorallem da scheinbar jeder glaubte alles im Griff zu haben. Ich glaube allerdings das es mehr daran lag das sie sich ertappt sahen! Gesprochen habe ich mit dem Praefectus Aegyptii Decius Germanicus Corvus, dem Praefectus Legionis Appius Terentius Cyprianus, dem Magister Officiorum Tiberius Prudentius Scipio, dem Praefectus Castrorum der XXII Legion Quintus Fabius Vibulanus, dem Gymniasarchos Alexandrias ... einem Nikolaos Kerykes, dem Strategos Alexandrinos Timotheos Bantotakis und dessen Bruder Anthimos Bantotakis der das Amt des Agoranomos bekleidete."


    Natürlich hatte ich auch noch mit gewöhnlichen Soldaten und dem Pöbel gesprochen aber davon wollte der Praefectus sicherlich nichts wissen, ihn interessierten sicher nur die mehr oder weniger namhaften Personen ...

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus war es völlig wurscht, ob dieser Mann sich zu einem besseren Scriba herabgewürdigt sah, zumal Salinator von diesen Gedankengängen nichts ahnte. "Offensichtlich besitzt Du kein Fingerspitzengefühl für die Dinge, die wichtig sind. Also werde ich Dir genaue Anweisungen geben. Besonders wichtig sind mir Italia, Germania und Aegyptus. Alle Zuweisungen hoher Offiziere in diese Provinzen laufen über meinen Tisch, zumindest so lange, bis ich mir sicher sein kann, dass Du ein Gefühl dafür hast, wie entschieden werden soll. Zudem interessieren mich alle Ernennungen, die mit patrizischen, nein, eigentlich allen senatorischen Familien zusammenhängen. Wie kamst Du zum Beispiel dazu, Decimus Mattiacus nach Germanien zu entsenden? Er wünschte, in Italia zu bleiben. Angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der juristischen Ausbildung auf seinen Schultern ruht, ein verständlicher Wunsch, den ich zur Aufrechterhaltung dieser Ausbildung berücksichtigt sehen möchte. Beordere ihn zurück und weise ihn den Cohortes Urbanae zu. Zudem wurde Octavius Macer noch nicht berücksichtigt. Er soll sein Tribunat bei der Prima ableisten. Sorge für seine Ernennung."


    Die geringe Begeisterung über den bisherigen Ablauf des Gespräches war dem Vescularier deutlich anzusehen. "Nun zu den Standeserhebungen. Es ist eine wahre Dreistigkeit von Dir, diese selbständig vorzunehmen! Über jede einzelne ist von mir zu entscheiden. Marcus Decimus Flavus, ja? Begründe mir diese Standeserhebung. Welche Leistungen hat er vollbracht? Ich erinnere mich an ihn, er war Tribunus Laticlavius hier bei den Cohortes Urbanae. Seine Leistungen haben mich absolut nicht überzeugt. Außerdem beschritt er bisher den Cursus Honorum, was will er da mit dem Ritterstand? Was will er als Tribun bei den Vigiles? Begründe Deine Entscheidungen gut, denn sonst werde ich sie für nichtig erklären." Der Blick des Praefecten wurde durchdringend. Dieser Silanus war vermutlich ein Speichellecker von Livianus. Denn diese Ernennungen deckten sich mit den Wünschen, die dieser damals geäußert hatte.


    Silanus atmete tief durch. Dieser Mann meinte das tatsächlich ernst. Der Iunier, der bereits seinen Dienst als Tribun der Vigiles und der Legio XXII versehen hatte und zuletzt selbst eine ALA kommandiert hatte, war auf diesem neuen Posten nichts weiter als ein überbezahlter Scriba. Nein! Die Berufung in dieses Amt hatte er sich anders vorgestellt und er bereute es bereits zu tiefst nach Rom gekommen zu sein. Dennoch versuchte Silanus seine Entscheidungen zu verteidigen.


    "Das Decimus Mattiacus in Rom bleiben wollte war mir nicht bekannt. Ich wusste auch nicht, dass hier derart Rücksicht auf die Wünsche der Postenbewerber genommen werden soll. Aber wenn wünscht werde ich in zurück nach Rom beordern."


    Eine neue Tafel wurde dem Procurator gereicht, während er die vorherige einfach nach hinten hielt. Der flinke Scriba im Hintergrund war bestens vorbereitet. Silanus fuhr mit dem Finger über eine Liste.


    "Hmm……..Und von einem Octavius Macer ist mir nichts bekannt. Es ist weder ein Schreiben eingetroffen noch ist er persönlich im Palast vorstellig geworden."


    Letzterer hatte anscheinend ohnehin gleich die Administratio völlig übergangen und direkt beim Präfekten um einen Tribunat angesucht. Das waren unfassbare Zustände die hier herrschten. Nein. So konnte und wollte Silanus keinesfalls arbeiten. Das ganze System konnte durch solche undurchdachten Veränderungen zum Einsturz gebracht werden. Dessen war der Iunier überzeugt. Ganz nebenbei konnte er die konfusen Gedankengänge dieses Möchtegernkaisers in keinster Weise verstehen und nachvollziehen. Hatte er überhaupt Ahnung von den Abläufen, die hier gerade diskutiert wurden? Dem Anschein nach nicht, denn anscheinend glaubte er tatsächlich das der Kaiser jeden einzelnen der derzeit 20.000 Ritter selbst und nur auf Grund ihrer besonderen Taten und Verdienste ernannt hatte. Daher versuchte Silanus einiges aufzuklären.


    "Praefectus. Wir sprechen hier von Geburtsrechten. Jeder Nachkomme eines Eques ist von Geburt an im Ordo Equester. Die letztliche formelle Ernennung zum Eques erfolgt bei einem gewissen Vermögensstand, den die meisten aufgrund ihrer familiären Herkunft problemlos nachweisen können. Dieses trifft auch bei Decimus Flavus zu. Sein Vater war vor der Ernennung zum Senator Eques und sein Großvater war es ebenso. Wenn er selbst oder sein Vater also wünschen, dass der junge Mann die Laufbahn eines Ritters einschlägt, so sehe ich keinerlei Probleme."


    Abgesehen davon hatte Silanus selbst keine Ahnung warum der Patron wollte, dass sein Sohn die Laufbahn eines Ritters einschlug. Müsste er mutmaßen so lag es vielleicht daran, dass dieser Flavus noch nicht alt genug für eine Quaestur im Cursus Honorum war und sein Vater ihn die verbleibenden Jahre bis dahin nicht unnütz in der Casa herumsitzen haben wollte. Doch das war die Angelegenheit der Decimer und ging ihm nichts an. Aus seiner Sicht sprach nichts gegen die Ernennung. Wollte der Präfekt sie rückgängig machen, so sollte er dies tun. Silanus konnte die Schuld vor seinem Patronus ohnehin auf diesen aufgeblasenen Vescularier schieben und wollte sich dieser die Decimer zum Feind machen, so war dies auch nicht sein Problem. Und welche Leistungen wollte der Präfekt? Dieser junge war noch kein Zwanzig und hatte bereits das Vigintivirat und ein senatorischen Tribunat hinter sich gebracht. Reichte das denn nicht, wenn es überhaupt etwas zur Sache tat, was aus Silanus Sichtweise nicht der Fall war.


    "Solche Ernennungen haben aus meiner Sicht auch mit den bisherigen Leistungen des zu Ernennenden überhaupt nichts zu tun, wenn er bereits von Geburt an den entsprechenden Ordo besitzt. Wir reden hier nicht von irgendwelchen Plebejern deren Familien neu in einen Adelsstand erhoben werden."

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Salinator rief nach seinem Scriba und trug ihm auf, Centurio Decimus Serapio herzuholen.


    Es war ein vollkommen gewöhnlicher, ereignisloser Tag gewesen. Erst der Morgenapell. Dann die Frühpatrouille. Dann Training auf dem Campus. Dann Schreibkram. Und dann begann der außergewöhnliche Teil, als nämlich der Sekretär des Präfekten wie Hermes persönlich in mein Arbeitszimmer hineinschneite und mich zum Kommandanten zitierte. Gut, ich rückte mein Cingulum zurecht, band mein Focale ganz akkurat, fuhr mir schnell noch mit einem Kamm durch die Haare und machte dass ich hinkam. So oft ich das jetzt schon erlebt hatte, es war und blieb immer ein bisschen aufregend, vor den Präfekten zu treten, wenn ich nicht wusste worum es ging.


    Wie immer salutierte ich gleich nach dem Eintreten zackig, machte ein jungdynamisches Gesicht und nahm Haltung an.
    "Ave Praefectus Vescularius! Melde mich wie befohlen."
    Sein Besucher kam mir bekannt vor. War das nicht... nein, der müsste doch in Germanien sein... - doch, er war es.
    "Salve Tribunus Octavius!" grüßte ich auch ihn, wirklich erfreut ihn wiederzusehen. Ich erinnerte mich sehr gut an den Tribun, an dessen Seite Macro und ich uns durch das Feuer gekämpft hatten. Unsinnigerweise zwar, aber dafür äusserst heroisch. Und ich war ihm verteufelt dankbar dafür, dass er mein kleines Chaboras-Problem so taktvoll behandelt hatte, und, nicht nur das, mich später sogar noch lobend erwähnt hatte.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

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    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    ...


    "Ja, zwar über die ein oder andere Ecke aber er gehört zur Familie, wieso fragst du, Praefectus?"


    Dragonum konnte sich nicht wirklich vorstellen warum der Praefectus sich ausgerechnet für Macer interessieren sollte immerhin war der ja auf dem Weg zum Senator ... aber vielleicht auch genau deswegen ...




    Potitus ließ sich nicht die geringste Regung anmerken. "Also entfernt verwandt? Ach, er ist mir nur aufgefallen." Das konnte widerum alles bedeuten, sowohl Positives als auch Negatives. Gar so leicht ließ der Praefectus Urbi sich nicht in die Karten gucken.


    Es dauerte nicht lange, da trat wie befohlen der Centurio ein, dessenwegen sich der Tribun die Mühe gemacht hatte, hierher zu kommen. "Salve, Centurio. Tribun Octavius ist auf dem Weg nach Aegyptus. Und er möchte Dich mitnehmen. Als Tribun. Du könntest aber auch hier in Rom bei mir als Tribun dienen. Die Wahl liegt bei Dir, Decimus. Zwar entbehre ich Dich nur sehr ungern, doch wenn es Dein Wunsch ist, zukünftig das Knirschen des Sandes bei jedem Bissen zwischen den Zähnen zu haben, werde ich Dir nicht im Weg stehen." Die Beförderung hatte ohnehin angestanden nach der Standeserhebung und den hervorragenden Leistungen, die der Centurio vollbracht hatte. Die Frage war nur, an welchem Ort Serapio zukünftig dienen wollen würde.

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    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Da mochte der Praefectus auf jeden Fall recht haben doch die besondere Lage Ägyptens schien mir dennoch eine sanfte Tour zu erfordern ... auch wenn ich mich nie getraut hätte das so jetzt zu sagen ...


    "Nun mit Ausnahme des Germanicus Corvus und des Fabius Vibulanus, schienen die meisten mich als lästig zu empfinden, vorallem da scheinbar jeder glaubte alles im Griff zu haben. Ich glaube allerdings das es mehr daran lag das sie sich ertappt sahen! Gesprochen habe ich mit dem Praefectus Aegyptii Decius Germanicus Corvus, dem Praefectus Legionis Appius Terentius Cyprianus, dem Magister Officiorum Tiberius Prudentius Scipio, dem Praefectus Castrorum der XXII Legion Quintus Fabius Vibulanus, dem Gymniasarchos Alexandrias ... einem Nikolaos Kerykes, dem Strategos Alexandrinos Timotheos Bantotakis und dessen Bruder Anthimos Bantotakis der das Amt des Agoranomos bekleidete."


    Natürlich hatte ich auch noch mit gewöhnlichen Soldaten und dem Pöbel gesprochen aber davon wollte der Praefectus sicherlich nichts wissen, ihn interessierten sicher nur die mehr oder weniger namhaften Personen ...



    Potitus nickte zu den einzelnen Namen, bis Imperiosus zu den letzten kam. "Tatsächlich auch mit diesen drei Letztgenannten? Auf welche Weise hast Du Dich ihnen vorgestellt? Über diese Gespräche berichte mir eingehender. Ich möchte mehr über die Personen wissen, wie Dein Eindruck bei jedem einzelnen war und worüber ihr gesprochen habt." Die Namen waren Salinator nicht unbekannt, es gab Berichte über diese Männer. Interessant war nun, wie sich diese Berichte mit dem Eindruck des Pompeiers deckten.



  • Potitus nickte ernst. "Erstaunlich, was Du alles nicht wusstest, Iunius." Dass Silanus streng genommen keine Chance hatte, diese Dinge zu wissen, war dabei für ihn unerheblich.


    Zumal ihn die weiteren Worte des Procurators sichtlich erzürnten. "Allein die Tatsache, dass Du eine Ernennung zum Ritter Roms zu einer reinen Formalität herabwürdigst, zeigt deutlich, wie unfähig Du bist, solche Entscheidungen zu treffen." Immerhin wurden solche Entscheidungen vor gar nicht so langer Zeit noch vom mehr oder weniger regelmäßig stattgefundenen Conventus des Consilium Principis getroffen wurden. Der Kaiser hatte diese Entscheidungen nie völlig aus seinerHand in die eines Kanzleibeamten gegeben, wie man hier sah, völlig mit Recht. "Natürlich sind die Verdienste ausschlaggebend! Zwar haben es Angehörige des Ordo Equester deutlich leichter, so soll es auch sein. Aber dass es ihnen einfach so in den Schoß fällt, obwohl sie nicht das Geringste vorzuweisen haben, das ist nicht tragbar, das macht die Ernennung zu einem Ritter vollkommen wertlos. Auch der Laufbahnwechsel ist alles andere als eine Lapalie. Wenn Du keine besseren Gründe als die bisher genannten hast, dann kann ich die von Dir unberechtigt ausgesprochene Ernennung nicht legitimieren. Doch ich will dem jungen Mann eine weitere Chance geben: Er soll hierher kommen, zu mir. Er soll mich selbst davon überzeugen, dass seine Ernennung kein Fehler war. Kann er das, dann soll er Ritter bleiben. Lade ihn zu mir vor, mein Scriba wird Dir einen Termin nennen, wenn Du später hinaus gehst.*"


    Sim-Off:

    *Sim-Off kannst Du den natülrich festlegen ;)

  • Silanus hörte aufmerksam zu und seufzte bei jeden zweiten Satz innerlich auf. Dabei deutete er seinem Sklaven, dass dieser alles sorgsam mitnotieren sollte. Die Wünsche des Präfekten mussten selbstverständlich erfüllt werden. Das war sein gutes Recht als stellvertreter des Kaisers. Auch wenn er damit nicht nur Silanus Autorität als Procurator des Kaiserhofs in Frage stellte, sondern auch die Aufgabe seines derzeitigen Amtes auf ein Minimum schmälerte. Auch wenn er stoisch vor dem Präfekten saß, kochte er innerlich vor Wut.


    "Wie du wünscht Praefectus."


    Dann überlegte er kurz und beschloss aus taktischen Gründen ein wenig zurück zu rudern und sich möglichst unbeeindruckt zu zeigen. Ein wenig Zynismus in seinen Worten ließ er sich jedoch nicht nehmen.


    "Um mein Wissenslücken noch ein wenig mehr aufzufüllen, würde ich dich bitten mir zu verraten, welche Aufgaben und welche Rechte du mir und meinem Amt zugedacht hast. Es ist sehr schwierig mit jeder Kleinigkeit zwischen dem Palast und der Castra Praetoria hin und her zu pendeln. Außerdem haben wir auf einige weitergeleitete Berichte keine Antwort von dir erhalten. Es gibt da Statthalter, die immer noch auf Entscheidungen warten."


    Ohne den Präfekten aus den Augen zu verlieren, hob Silanus die Hand und ließ sich die nächste Wachstafel reichen. Seine rechte Augenbraue wanderte dabei nach oben.

  • Dragonum nickte auf die Erwiederung des Praefectus ...


    "Ja ... kaum verwunderlich, der Junge ist tüchtig und ehrgeizig!"


    Das Salinator das negativ gemeint haben könnte kam Dragonum erst garnicht in den Sinn, der Junge konnte wohl kaum negativ auffallen solange er sich nicht mit den Feinden des Praefecten anfreundete und für so dumm hielt er ihn nicht ...


    Als dann der junge Adoptivsohn seines Patrons eintrat nickte Dragonum diesem freundlich zu und erwiederte den Gruß. Das der Praefectus nun auf einmal ebenfalls ein Tribunat springen lassen wollte fand er zwar schwer verwunderlich, aber er würde dem Jungen dazu sicherlich genausowenig im Weg stehen wie der Praefectus andersherum ...

  • Ich nickte entschlossen ...


    "Gespräche mit den Pyrtanen waren in meinem Auftrag enthalten also habe ich versucht so viele wie möglich von ihnen zu einem Termin zu treffen. Ich hab mich ihnen genauso wie den Bürgern vorgestellt, als Sondergesandter der kaiserlichen Kanzlei. Nun ..."


    Ich kramte kurz eine Tabula hervor auf der ich einige Mitschriften zu den einzelnen Gesprächen angefertigt hatte, die Gesprächsinhalte mit den römischen Bürgern hatte ich auswendig gelernt ... doch was die Pyrtanen anging, würde ich wohl noch ab und an einmal auf die Mitschriften gucken müssen ...


    " ... zuerst hab ich den damals ranghöchsten Pyrtanen aufgesucht, den Gymniasarchos, Nikolaos Kerykes. In meinen Augen ein vollprofesioneller Politiker, im Rahmen meiner Tätigkeit am Kaiserpalast habe ich nahezu täglich mit Senatoren und anderen ranghohen Vertretern aus Militär, Verwaltung und Cursus Deorum zu tun, und wenn ich ehrlich bin unterscheiden diese sich nicht viel von ihm was Auftreten und die Art zu reden angeht!
    Wie bei jedem anderen der Gespräche zuvor, bat ich ihn die Geschehnisse, die zur damals aktuellen Lage geführt hatten, zu schildern wie sie ihm im Gedächtniss geblieben waren. Doch im Gegensatz zu den meisten Anderen stellte er erst einaml selber Fragen ... ob er der erste wäre den ich befragte und ob der Kaiser persöhnlich mich geschickt hätte. Anschließend schilderte er die Geschehnisse erstaunlich ausführlich, wobei die Fakten alle mit meinen bisherigen Kentnissen übereinstimmten. Was allerdings die persöhnliche Note angeht so sah der Grieche die Schuld eindeutig bei der Legionsleitung, eine Tatsache die angesichts dessen was die Legionsleitung über ihn zu berichten gehabt hatte nicht verwunderlich war!
    Wobei ich mir hierbei sicher bin das beide Parteien die Fakten zu ihren Gunsten ausgeschmükt haben!
    Im speziellen hatte der Gymniasarchos besonderen Missfallen bezüglich eines Briefes der Legionsführung geäußert, in dem der damalige Praefectus Legionis seine Kompetenzen überschritten hatte. Meiner Meinung nach ein Kleinkinderstreich ... sowohl die Pyrtanen als auch der Praefectus hätten sicher Besseres zu tun gehabt als sich mit diesem Brief zu beschäftigen!
    Anschließend hatte ich noch versucht einen möglichen persöhnlichen Hintergrund zu erschließen, der mir mehr über das Verhältnis zwischen Pyrtan und Legionskommandant verraten sollte, allerdings erfuhr ich nichts was es wert wäre es hier erneut wiederzugeben.
    Schlussendlich wollte ich dann noch erfahren was die Polisverwaltung für die kommende Zeit geplant hatte um der aktuellen Situation Abhilfe zu schaffen ... doch mit Ausnahme des umfangreich geplanten Neujahrsfestes gab es nicht wirklich etwas von dem ich erwartete das es die Bevölkerung stark beruhigen würde, vorallem nicht den im Elendsviertel Rhakotis ansässigen Pöbel! Doch was Rhakotis anging verwies mich der Gymniasarchos an den Strategen, was auch verständlich ist da die meisten Griechen nicht nach Rhakotis gehen wenn sie nicht müssen!"


    Hier legte ich erstmal eine Pause ein, denn ich war mir nicht sicher ob der Praefectus nicht noch ein paar mehr Fragen zum Gespräch mit dem Gymniasarchos hatte, lieber wartete ich als später nochmal zurückspulen zu müssen ...



  • Potitus war der Zynismus keineswegs entgangen. "Das habe ich vorhin ausführlich dargelegt. So häufig kommt es auch wieder nicht vor, dass der genannte Personenkreis betroffen ist oder dass neue Ritter ernannt werden." Schließlich hatte er diese Entscheidungen auch schon vor der Einsetzung des Iuniers in sein Amt getroffen. "Mir scheint, Dein Vogänger hat bei der Amtsübergabe versäumt, Dich gründlich zu informieren. Was die Statthalter angeht, so werden diese sich noch gedulden müssen." Seine Planungen diesbezüglich waren sehr weitreichend, das durfte nicht über's Knie gebrochen werden. "Du solltest mir Vorschläge für einen neuen Praefectus Alae - Ala II Numidia unterbreiten. Die Truppe sollte schnellstmöglich einen neuen Kommandanten erhalten. Wer kommt hierfür Deiner Meinung nach in Frage?"



  • Potitus hakte tatsächlich noch einmal nach. "In welcher Weise versuchten beide Parteien die Fakten zu ihren Gunsten auszuschmücken? Taten sie es, indem eher sich selbst positiv darzustellen versuchten oder eher auf die Weise, das sie die andere Partei möglichst schlecht darstellten? Warst Du noch in Aegyptus, als die Umbesetzung der Posten stattfand? Wie wurden diese allgemein aufgenommen? - Du sagst, die Polisverwaltung hat keine Pläne, die Bevölkerung zu beruhigen. Schürt die Polisverwaltung also indirekt den Aufruhr? Durch Untätigkeit?"

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Es dauerte nicht lange, da trat wie befohlen der Centurio ein, dessenwegen sich der Tribun die Mühe gemacht hatte, hierher zu kommen. "Salve, Centurio. Tribun Octavius ist auf dem Weg nach Aegyptus. Und er möchte Dich mitnehmen. Als Tribun. Du könntest aber auch hier in Rom bei mir als Tribun dienen. Die Wahl liegt bei Dir, Decimus. Zwar entbehre ich Dich nur sehr ungern, doch wenn es Dein Wunsch ist, zukünftig das Knirschen des Sandes bei jedem Bissen zwischen den Zähnen zu haben, werde ich Dir nicht im Weg stehen." Die Beförderung hatte ohnehin angestanden nach der Standeserhebung und den hervorragenden Leistungen, die der Centurio vollbracht hatte. Die Frage war nur, an welchem Ort Serapio zukünftig dienen wollen würde.


    Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    Als dann der junge Adoptivsohn seines Patrons eintrat nickte Dragonum diesem freundlich zu und erwiederte den Gruß. Das der Praefectus nun auf einmal ebenfalls ein Tribunat springen lassen wollte fand er zwar schwer verwunderlich, aber er würde dem Jungen dazu sicherlich genausowenig im Weg stehen wie der Praefectus andersherum ...


    Vollkommen verblüfft sah ich vom einen zum anderen. Es war, als würden die altvertrauten Kulissen des Alltages mit einem mal beiseite geschoben, und dahinter sah ich... die weite Welt! Die lockende Ferne! Fremde exotische Länder! Ägypten war mein Traum, die griechischen Einflüsse, die Überreste der alten Hochkultur... Und ich war schon auch geschmeichelt, dass Tribun Octavius höchstpersönlich hier erschienen war, wegen mir. Und dass der Stadtpräfekt mir auf einmal ein Tribunat anbot! Ritterliche Rochaden, jetzt erinnerte ich mich, es hatte doch in der Acta gestanden, dass Octavius Dragnum zum Praefectus Legionis in Ägypten bestimmt war... und jetzt schien das ritterliche Rochieren mich auch erfasst zu haben.
    Jedoch – ich fühlte mich wie ein Esel zwischen zwei Futterkrippen. Das Angebot des Stadtpräfekten war äusserst verlockend. Ich hatte die CU in der Hinsicht für eine Sackgasse gehalten, aber ich zweifelte nicht daran, dass es, wenn der Stellvertreter des Kaisers das wollte, hier auch Platz für einen ritterlichen Tribun gäbe. So könnte ich weiter ganz nahe an der Macht arbeiten... und wenn Vescularius Salinator mir gewogen bliebe, das wäre sicher vortrefflich für die Karriere! Es schien mir wie ein Angebot, dass man besser nicht ablehnen sollte... ein bisschen wie damals, als die Praetorianer Licinus und mich auserkoren hatten. Und da war auch noch meine Familie... meine liebe Seiana, die eben erst aus Ägypten zurückgekommen war... Andererseits würde eine Flucht nach Ägypten mich bestimmt in Sicherheit vor den furchteinflössenden Heiratsplänen bringen, die meine Tanten für mich schmiedeten. - Aber was war mit Aton! Mein wunderbarer neuer Liebhaber, den konnte ich doch nicht gleich wieder hinter mir lassen!


    Ich holte tief Luft. Ich musste jetzt etwas sagen. Die beiden Herren wartete auf meine Entscheidung.
    "Ich... möchte mich für dieses wirklich großzügige Angebot von Herzen bedanken, Praefectus. Es ehrt mich!" Dabei sah ich Vescularius Salinator an, ganz zerknirscht. Er war ein toller Kommandant, der mir viele Chancen gegeben hatte zu zeigen was in mir steckte. "Und mich auch dafür bedanken, dass du mir selbst die Entscheidung überlässt." War ja beileibe nicht selbstverständlich! "Aber ich möchte sehr gern die Chance nutzen, noch bei einer ganz anderen Einheit, in einer ganz anderen Provinz des Reiches, weitere Erfahrungen zu sammeln."

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Gut das ich die Pause eingeräumt hatte, denn wie es aussah hatte der Praefectus tatsächlich noch ein paar Fragen ...


    "Bei der Legio begnügte man sich im Falle des ermordeten Tribuns zum Beispiel mit der Tatsache, das er in Alexandria ermordet worden war! Wobei die Information, das er sich allein in das schlimmste Viertel der Stadt begeben hatte, wo er später von Stadtwächtern tod aufgefunden wurde, zudem noch vor einem Lupanar ... mit Sicherheit auch hilfreich gewesen wäre! Wohingegen der Gymniasarchos natürlich nicht versäumt hat mich explizit darauf hinzuweisen! .. Äh nein ich habe erst hier in Rom von den Versetzungen erfahren ... Nun im allgemeinen ist das so nicht richtig, die Polisverwaltung war definitiv an einer ruhigen Stadt interessiert nur das sie der Meinung war das ein großes Fest und einige Ansprachen das Gemüt des Volkes bereits beruhigen würden. Das die Pyrtanen einen Aufruhr schüren würden ist für mich absolut undenkbar, denn sollte es jemals zu einem solchen Aufstand kommen, würde der Pöbel zuallererst die Pyrtanen hinrichten, immerhin sind sie in den Augen der Aufsässigen soetwas wie Verräter, da sie mit dem "Feind", also uns, zusammenarbeiten!"


    Es kam mir irgendwie so vor als wollte der Praefect sich der Meinung des Terentiers anschließen und die Schuld für die Situation auf den simpelsten Kandidaten schieben, die Alexandriner würden schon in den nächsten Tagen ein neues Pyrtaneion wählen und da würde es mit Sicherheit einige Veränderungen geben ...

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