Verus schmunzelte. "Bei uns Prätorianern läuft einiges anders aber nicht minder gefährlich," erklärte der inzwischen erfahrene Prätorianer seinem neuen Kameraden. "Es heißt inzwischen Trecenarius," klärte der Tiberius den Iulius vorsichtig auf und klopfte ihm dann mit der freien Hand auf die Schulter. Seine Finger spürten das Material der Rüstung und er selbst erinnerte sich an deren Gewicht. Der Krieg ließ ihn immer noch nicht los, obwohl in Rom eine andere Art von Krieg geführt wurden, der umso heimtückischer und grausamer sein konnte. "Keine Sorge, das cingulum trage ich noch aber in Rom muss man ein paar Richtlinien beachten, alter Freund," erklärte Verus weiter, um die merkliche Unsicherheit seines Gegenübers aufzulösen, da die Prätorianer doch anders waren als andere Einheiten. Veurs wusste, dass ein altgedienter Veteran, wie Licinus von der stadt-römischen Arbeit überfordert war und nicht ganz mit den vereinfachten aber andersartigen Prozeduren zurecht kommen würde. "Ach'," machte der Trecenarius und nickte Licinus feste zu. "Dein tapferes Angesicht hält schon genug Leute davon ab, dich unnötig anzusprechen. Du hast diesen typischen Legionärsausdruck, der normale Menschen ohnehin von dir fernhält aber mir sagt man das auch nach...," scherzte der Altgediente und sein salziges Lächeln wandelte sich tatsächlich in ein freundliches. Endlich war ein brauchbarer Mann eingetroffen. Verus nahm die Hand von der Schulter zurück, um diese zur zweiten Hand an die vitis zu führen. Dieser Rebstock war eine gute Handablage und man konnte seine Hände damit gut beschäftigen. "Es läuft nicht alles anders. Nur müssen wir ein wenig ziviler auftreten aber das werde ich dir noch erklären aber nicht hier," begann die missmutige Geheimniskrämerei der Prätorianer direkt am Tor. Verus erschien das sinnvoll, nicht alles in der Öffentlichkeit breit zu treten. "Du meldest dich am Besten beim Tribun Iunius, der macht neuerdings die Schreibarbeit und Dienstpläne," war die knappe Antwort, denn so sehr kannte er den Neuen noch nicht und noch war kein wirkliches Vertrauen da, weil eben jene geheimen Riten fehlten, die einen Prätorianer erst zu einem echten Prätorianer machten. "Aber keine Sorge, deine Rüstung wird nicht ganz verstauben," versicherte Verus und lachte erneut auf, um dann mit seiner vitis durch das Tor zeigen. "Dort wartet dein Ehrengeleit. Ich habe meine Statores und Speculatores antreten lassen, um dich gewohnt zu begrüßen," sagte der Offizier und wandte sich dann um. Hinter dem Tor standen tatsächlich über 300 Hundert Mann in Paradeaufmachung, abgesetzt mit ihren jeweiligen Centurionen, die Verus direkt unterstanden. "Du kannst die Reihen gerne abschreiten," erklärte Verus, der sich dann kurz aufplusterte und tief Luft einsog, um folgenden Befehl lautstark in Centurio-Art zu brüllen: "Zur Begrüßung des neuen Princeps Praetorii, Achtung! Haltung!"
[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)
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"Glückwunsch!" entgegnete Licinus ein wenig trockener als er das ursprünglich geplant hatte. Das war nun wirklich der Job um den er niemanden beneidete. Verantwortlich für alle Drecksachen im Imperium.
"Wenn mein Gesichtsausdruck reicht um Torwächter einzuschüchtern, sollte man den Ausbilder aus der Armee werfen!" fügte Licinus ironisch hinzu, bevor er zugab "Ich verstehe, was du meinst." Auch wenn ein schläfriges himmelblaues Bündel mit Schleifen im Haar diesem Effekt durchaus abträglich war.
"Das wird das beste sein." Es fiel ihm schwer zuzugeben, dass er eine Menge Erklärungen brauchte, da mussten das nicht noch zu viele Leute mitbekommen. "Danke im Voraus."
Mit Interesse registrierte er, dass er sich bei einem der tribuni melden sollte. Da waren es schon zwei Präfekten und dann war dennoch keiner im Lager? Das war doch ... Pfusch. Andererseits waren die Präfekten auch eher politische Beamte, rief er sich zur Ordnung, da war damit vielleicht sogar zu rechnen.Licinus salutierte. Mehr gab es nicht zu antworten, darauf, dass das Ehrengeleit angetreten war. Dann ruckte er sich gerade und Schritt die Reihen ab. Aus dem Augenwinkel registrierte er die Soldaten, noch eine ununterscheidbare Masse unindiviudeller Gesichter. Das würde sich ändern.
Am Ende angekommen sprach er wieder.
"Danke. Du kannst wegtreten lassen."
Auch das rituelle Worte, die über jeder Variation standen.
"Dann wage ich mich am besten sofort in die Höhle des Löwen. Danke für den Empfang. Wir sehen uns später?" Deutete er an, dass er nach dem Gespräch mit dem tribunus gerne direkt zu dem Tiberier kommen würde. -
Die Reihen zeigten sich in kalter Perfektion. Täglich gedrillt, abgerichtet zu ausführenden Händen eines gewaltsamen Regimes, welches kaum Gnade kannte. Die Prätorianer zeigten sich von brachialer Stärke mit geputzten und hochwertigen Panzern. "Gute Männer," kommentierte Verus, als Licinus und er die Reihen abschritten. Schließlich war man am Ende angelangt, so dass Licinus militärisch ohne Variation agierte und auch Verus reagierte entsprechend. "Ehrengeleit! Wegtreten!" Als Trecenarius genoss Verus einen erstaunlichen Respekt seiner Männer, so dass die anwesenden Centurionen in geübter Handhabung ihren Befehl sofort umsetzten. Erneut schallten Befehle aus Mündern, so dass die angetretenen Reihen in enger Marschformation abrückten. Im Zuge der stampfenden Stiefel und das aufgewirbelten Staubes, wandte sich Verus wieder seinem alten Kameraden zu. "Wir sehen uns später!" - versicherte der Tiberius in fester Absicht. "Aber vorher bringe ich dich noch zur principia," sagte Verus und deutete bereits in die Richtung.
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Legaturus [Blockierte Grafik: https://img24.dreamies.de/img/196/b/49z1tx7rvwz.jpg] schluckte mehrfach. Nun stand ihm der schlimmste Auftrag des Tages bevor.
Mit mehr als nur einem leicht flauen Gefühl im Magen sah er die Mauern der Castra vor der er stand an. Eine ganze Weile besah er sich nur das Treiben und konnte sich nicht durchringen seinen Auftrag zu erfüllen.Schließlich hatte er genug Mut und Spucke gesammelt und trat ganz zögerlich und jeden vorlassend an die Porta heran.
Irgendwann war er drann und es gab keinen mehr zum vorlassen.
"S...Ss...Salve...ich soll hier für meinen Dominus einen Brief abgeben....Er ist für einen Miles der Prätorianer... er heißt Quinn...Quintus Helvetius Scaeva....ich will nichts falsch machen...und ww weiß nicht genau wo ich den abgeben darf!"
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Legaturus [Blockierte Grafik: https://img24.dreamies.de/img/196/b/49z1tx7rvwz.jpg] hatte gewusst das dieser Gang ihm am meisten Probleme machen würde.
Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran das er beim ersten mal so lächerlich rumgestottert hatte. Er räusperte sich noch einmal und versuchte es erneut.
"Entschuldige bitte ich hab hier noch diesen Brief für den Milites bei den Prätorianern....",
Legaturis war inzwischen noch ein- und aufgefallen das er erstens noch einen weiteren Brief dabei hatte den es wohl am besten hier abzugeben gab. Dazu ging der an einen Tribun wodurch es vielleicht mehr Aufmerksamkeit nach sich zog. Also spielte er diese Karte
"...aa....außerdem noch einen für einen Tribun bei den Urbanern. Darf ich passieren oder muss ich sie hier abgeben?" -
Die beiden Wachmannschaften blickten sich verstört an. Eigentlich machten doch die Urbaner die normale Abfertigung? Oh! Man. Schon wieder mussten die beiden "Elitesoldaten" austreten, um sich selbst um die Alltagsarbeit zu kümmern, die ihnen eigentlich zufiel. Sie waren nur mit am Tor, um gegebenenfalls prätorianische Angelegenheiten zu klären oder den Urbanern über die Schulter zu schauen, sofern sich ein echter Zwischenfall ergab. "Wer bist du eigentlich?" - fragte der breite Schrank von einem Soldat und stieß den armen Legaturus mit dem Ende seiner Hasta an (nicht die Spitze!) und lachte verstörend auf. Die andere Wache trat, einem Haifisch gleich, um den Sklaven herum. "Also erst einmal...", trompetete der Decanus und stampfte mit seiner Lanze auf den Boden. "Kenne ich keinen Helvetius Scaeva und werde sicherlich nicht bestätigen oder verneinen, ob dieser Soldat bei uns ist," wehrte der Prätorianer ab und deutete mit einem Fingerzeig zu den beiden posca trinkenden Urbanern, die nicht ganz von den Prätorianern zu unterscheiden waren aber sie trugen eine andere Helmzier und ihre Tunika mitsamt Mantel hatte eine andere Farbe, wie auch einige Plättchen auf ihrem cingulum. "Diese sind eigentlich für die Post zuständig aber warum schickst du den Scheiß nicht über den cursus publicus? Der untersteht uns auch und wir würden unsere Post schon herausfischen... so kann ich damit nichts anfangen. Meine Empfehlung: Warte bis die beiden Faulpelze von Urbanern ihre Pause fertig haben oder dufte ab," wehrte der Prätorianer ab aber der andere zeigte sich deutlich höflicher. "Einverstanden, leg sie hier ab. Ich denke, dass sie diese Schreiben gleich abholen werden," meinte dieser und zog dann beide Schultern gelangweilt hoch.
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Legaturus [Blockierte Grafik: https://img24.dreamies.de/img/196/b/49z1tx7rvwz.jpg] rutschte das Herz in die Hose als plötzlich fiesen Prätorianer auf ihn aufmerksam wurden. Sofort wünschte er sich er hätte einfach noch eine Weile gewartet. Dafür war es jetzt zu spät. Der Stoß mit der Hasta an seinen Brustkorb drückte ihn ein gutes Stück zurück, tat verdammt weh und würde sicherlich einen dicken blauen Fleck geben. Mit schmerzversehrtem Gesicht rieb er sich die Stelle.
"Ich bin Le...", setzte er an um die Frage des einen zu beantworten als der zweite anfing.Die Frage warum die Post nicht mit dem Cursus Publicus verschickt wurde konnte er nicht beantworten. Er konnte ja aber auch schlecht antworten das sein Dominus das halt so wollte und alle seine Post innerhalb der Stadt von Boten überbringen ließ. Schon immer...
Auch wusste er nicht woher sein Dominus die Information hatte das ein Mitglied seiner Gens hier dienen sollte. Er war doch nur ein kleiner Bote...Doch dann wendete sich das Blatt doch noch und er durfte seine Brief abgeben.
"Vielen Vielen Dank", sagte er schnell und legte die beiden Briefe an den Platz der Urbaner.
Danach verschwand er schnell.Ad
Lucius Petronius Crispus
Tribunus Cohortis Urbanae
Castra Praetoria
RomaVerehrter Tribunus,
lang lang ist es her das wir das erste Mal zusammentrafen. Fast ebenso lange das wir gemeinsame Aktivitäten unternommen haben. Wer weiß vielleicht wäre zwischen uns eine Freundschaft und Kameradschaft entstanden. Doch geschahen im Anschluss Dinge die unsere Wege wieder getrennt haben.
Sehr unterschiedlich sind sie seitdem verlaufen und mit großer Freude und Gratulation an deine Leistungen sehe ich wie weit du es inzwischen gebracht hast. Nach dem ich die letzten 3 Jahre fast ausschließlich in den Albaner Bergen verbracht habe weile ich nun für einen gewissen Zeitraum wieder in Roma Eterna.
Angesichts unserer alten Bekanntschaft und als späten Glückwunsch zu deinen Beförderungen möchte ich dich daher zu einer Cena einladen.
Statt finden würde diese Cena im Haus meines Verwandten Marcus Helvetius Commodus. Als Hausherr würde dieser auch an der Cena teilnehmen.
Da ich in Unkenntnis deiner momentanen Situation bin umfasst diese Einladung natürlich auch eine eventuelle Partnerin, Verlobte oder Ehefrau.
Falls du meine Einladung annimmst, worüber ich mich sehr freuen würde, so sende mir doch eine kurze Antwort mit der Zusage und dem Abend an dem ist dir passt. Wir richten uns da ganz nach dir. Bist du doch der schwerbeschäftigte Urbanertribun und wir nur Bürger mit vielen freien Abenden.
Valete bene,
[Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]
Tiberius Helvetius Varus
Der zweite Brief trug ebenfalls das Siegel der Gens Helvetia hatte aber einen gänzlich anderen Empfänger
Ad
Miles
Quintus Helvetius Scaeva
Cohortes Praetoria
Castra Praetoria
RomaSalve Quintus Helvetius Scaeva,
mit erstaunen hörte ich davon das ein Helvetier neuerdings bei den ehrenwerten Prätorianern seinen Dienst leistet.
Ich kann es nur meiner langen Abwesenheit von Roma Eterna zuweisen das du mir nicht bekannt bist.Mein Name ist Marcus Helvetius Commodus, Sohn des Praefectus Augusti Lucius Helvetius Falco und Enkel des Aedilen und langjährigen Senators Titus Helvetius Geminus.
Um uns kennen zu lernen und zu eruieren wie und ob wir verwandt sind und um weitere Dinge für die Gens besprechen zu können lade ich dich ein.
Komm sobald es dein Dienst doch zulässt zu mir.
Du findest mein Haus hier.Valete bene,
[Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]
Marcus Helvetius Commodus
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Ein Glück, dass die Castra Praetoria genau am richtigen Ende Roms lag, so dass sie Caesoninus von der Subura schnell erreichen konnte. Er musste einfach nur immerzu nach Norden laufen und dann die Stadttore passieren. Mittlerweile mochte es schon nach Mitternacht sein. Als das Tor der Castra in Sicht kam begann Caesoninus hin zu den Wächtern zu rufen: "Ich habe Nachricht von cornicularius Octavius Maro! Schnell, es gab eine Entführung! Schickt nach Tribun Crispus, jede Sekunde zählt!" Zur Verstärkung seiner Worte wedelte er im Laufen mit der Wachstafel in der Luft herum, die ihm Maro mitgegeben hatte.
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Nichts zu machen, offensichtlich ignorierten die Wachen am Tor Caesoninus' dringende Nachricht. Er konnte es einfach nicht fassen, wo doch das Leben eines Menschen auf dem Spiel stand!
Er konnte jetzt nicht noch länger hier seine Zeit vergeuden. Wenn die Kompanie nicht helfen wollte mussten es eben er, Maro und Hephitios alleine schaffen. Noch einmal die stummen Wachen anblickend wandte er sich dann um und machte sich zurück auf den Weg in die Subura. Eines war klar, Maro würde nicht gefallen, was die Truppe hier veranstaltet, oder besser gesagt nicht veranstaltet hatte. Eilig lief er vom Tor der Castra davon und erreichte schon nach kurzer Zeit wieder den Rand der Subura. -
Commodus, begleitet von seiner üblichen Entourage traf an der Castra ein.
Commodus in Toga gekleidet wie es sich für einen offiziellen Termin und seinem Stand nach gehörte.
Neoptolemus direkt hinter ihm, hatte mehr Unterlagen als sonst dabei und auch Caius Decius Burdo, der neben Commodus ging, trug eine Tasche mit einigen Schriftrollen.Als letztes waren zwei Custodes dabei.
Neoptolemus sprach die Wache an
"Salve Milites, dies ist Marcus Helvetius Commodus, er hat heute einen Termin beim Tribunus Cohortis Urbanae Lucius Petronius Crispus. Daher bittet er und sein Gefolge um Einlass."
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Der Zeitpunkt war glücklich gewählt, denn Maro hatte gerade die Inspektion der Wache abgeschlossen, als der Helvetier, der sich mit dem Tribun treffen wollte, an der Porta auftauchte.
"Salvete. Willkommen in der Castra. Ich bin Marcus Octavius Maro, Cornicularius des Officiums eben jenes Tribuns, bei dem ihr den Termin habt. Wenn ihr mir bitte zur Principia folgen wollt?"
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Commodus schien heute Glück zu haben und gleich auf jemanden getroffen zu sein der Bescheid wusste.
Er machte ein paar Schritte nach Vorne und sagte:"Salveta Marcus Octavius Maro, freut mich dich kennen zu lernen."
Anschließend folgten die 5 Männer dem Cornicularius.
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Endlich war die Zeit für Sebastianus gekommen. Er war nun alt genug, in den militärischen Dienst eintreten zu können. Mit gemischten Gefühlen kam er zur Castra. Er war durchaus neugierig, aber auch ein wenig aufgeregt, schließlich hatte er keine Ahnung was ihn erwarten würde.
An der Castra angekommen, ging er direkt auf die Wache zu."Salve, mein Name ist Lucius Ovtavius Sebastianus. Ich will mich der Cohortes Urbanae anschließen. Bin ich hier richtig?"
Der erste Schritt war getan und hoffentlich an richtiger Stelle, die Aufregung stieg.
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Ein Octavier, was sagte man dazu. Pflichtbewusste Familie, dachte der Optio. Er fragte sich, ob es bei denen vielleicht eine Art Hausgesetz war, dem Kaiser bei den Urbanern zu dienen. Oder in der Octavia lehrte man noch Pflichtbewusstsein. Naja. Das würde man sehen.
"Tja, da bist du hier auf jeden Fall richtig, Junge. Urbaner, wie? Na dann komm mal mit zum Officium Conducendi. Da werden sie dich mal in Augenschein nehmen."
Und bevor der Junge es sich anders überlegen konnte marschierte der Optio auch schon in Richtung Principia davon. Auf dem Weg in den Feierabend würde er den Octavier doch bei Lepta abladen.
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Sebastianus hatte sich scheinbar den richtigen Zeitpunkt ausgesucht, da wohl gerade ein Wachwechsel stattfindet. Da es inzwischen fast eine Familientradition ist, das sich Ovtavia der CU anschließen, wusste er bereits einiges über diese. Das er persönlich ins Officium Conducendi gebracht werden würde, überraschte ihn da umso mehr.
"Ich danke dir das du mich zum Officium begleitest. Ich hoffe ich halte dich nicht von wichtigeren Aufgaben ab"
Schließlich hatte die CU vielseitige Aufgaben zu bewerkstelligen.
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Scato erreichte nach einem kurzen Gespräch mit seinem neuen Kameraden in spe die Porta Praetoria.
"Salve?", fragte er und schaute sich nach einem Ansprechpartner um.
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Lurco stellte sich neben Scato und schaute sich ebenfalls suchend nach einem passenden Ansprechpartner um. Fast da, schoss es ihm durch den Kopf und nun standen sie hier wie bestellt und nicht abgeholt. Vermutlich die Aufregung, denn ansonsten war er auch nicht auf den Mund gefallen.
"Salve, wer ist hier Ansprechpartner, wenn man sich im Rekrutierungsbüro melden möchte?", schob er freundlich hinterher und schenkte Scato ein kurzes, aufmunterndes Lächeln.
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Maro hatte gerade die Gelegenheit genutzt, um auf seinem hin und her pendeln zwischen der Subura und der Praetoria eine kleine Pause am Tor einzulegen und nach dem Rechten zu sehen. Als die zwei potentiellen neuen Rekruten vor ihm standen, tippte er der Wache auf den Rücken. "Ich mach das schon." Wenn er gleich sowieso in die Principia musste, konnte er die beiden auch direkt mitnehmen.
An die zwei Neuen gerichtet sagte er also. "Ich bin Centurio Marcus Octavius Maro. Freut mich, dass ihr den Weg hierher gefunden habt, Cives. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?" -
Scato, der gerade eben noch auf eine Wache geschaut hatte, die so aussah, als ob sie mit ihnen reden wollte, richtete nun den Blick auf den Mann, der dahinter aufgetaucht war. Scato fielen fast die Augen aus. Ein Befehlshaber persönlich nahm sich ihrer an! Es folgte eine rasende Gedankenkette irgendwo zwischen Panik und Tatendrang, wie er den Mann nun zu grüßen hatte, ob das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen war, ob ihr Eindruck vielleicht so miserabel war oder ob das zu den normalen Aufgaben des Centurio gehörte, gefolgt von einem Gefühl tiefer Rührung, dass es nun endlich los ging. Er kam zu dem Schluss, dass Lurco und er noch Zivilisten waren - worauf der Centurio sie ja dezent mit seiner Anrede hingewiesen hatte - und sie ihn daher noch nicht soldatisch zu grüßen brauchten. Zumindest hatte Scato noch keine salutierenden Zivilisten gesehen.
"Salve, Centurio Marcus Oktavius Maro! Das ist Manius Purgitius Lurco und ich bin Sisenna Iunius Scato."
Er stellte seinen neuen Kumpel am besten gleich mit vor. Dann konnte der blutige Ernst bald beginnen. Der Centurio durfte feststellen, dass Scato trotz seiner etwas zu schlank geratenen Statur ein durchdringendes Stimmorgan besaß, dessen Klang nicht jeder als angenehm empfang. Sänger sollte Scato jedenfalls besser nicht werden.
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Lurco staunte ebenfalls nicht schlecht, dass sich einer der Befehlshaber Ihrer annahm. Scato übernahm sofort die Vorstellung, was ihn freute. Jeder im Umkreis wusste nun wer sie waren, bei der Lautstärke in der er gesprochen hatte. Allerdings konnte ihm diese noch nützlich sein, sobald er sich Respekt verschaffen musste. Lurco nickte zur Bestätigung, damit der Befehlshaber wusste, dass alles seine Richtigkeit hatte.
"Salve Centurio Marcus Oktavius Maro, vielen Dank dass Du Dich unserer annimmst. Scato und ich möchten uns bei der Cohortes Urbanae einschreiben", fügte Lurco hinzu.
Er würde sein Bestes geben um in die Cohortes aufgenommen zu werden, notfalls musste er seinen Kumpel Scato mitziehen. Der Mann schwitzte schon beim Bergauflaufen, so ging das nicht weiter. Beim Eignungstest musste er fit sein.
Sobald sie aufgenommen worden waren, vertraten sie das Recht von Rom, sie hatten für Recht und Ordnung zu sorgen. Und als Gesetzeshüter musste man nicht nur durch Stimme, sondern auch durch Befähigung und Willen überzeugen.
Verlässlichkeit ist unsere Tugend, Gründlichkeit unsere Stärke und bedingungsloser Einsatz unsere Motto - das war das Motto seiner Gens und danach versuchte Lurco zu leben. Dazu gehörte auch, sich für etwas einzusetzen und was gab es da besseres, als für Recht und Ordnung zu sorgen? Scato und er würden für die Rechte Roms eintreten, etwas mit ihrer Arbeit zurückgeben, so wie es sich gehörte.
Ein minimaler Seitenblick auf Scato sagte ihm, dass sie beide viel von einander lernen konnten. Scato war nicht auf den Mund gefallen, das gefiel ihm. Lurco wartete ab, was Centurio Marcus Oktavius Maro ihnen auftragen würde.
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