Duccia Elva
Natürlich kannte Elfleda Valgiso. Immerhin hatte Witjon ihn in die Freya Mercurioque aufgenommen. Und in einem Anfall kindlichen Eifers hatte Naha vor Urzeiten einmal gemeint, sie wolle den Mann heiraten, der aussah, als hätte er a Oachkatz gschnupft – um es bajuvarisch auszudrücken.
Dennoch war die Frage, warum er nicht einfach zu ihr gemütlich nach Hause kam, um sie da irgendwas zu fragen, sondern in ihre Amtsräumlichkeiten kam, wo sie sowieso nicht jeden Tag war. Oder gar den ganzen Tag. Elfleda hob also kurz fragend eine Augenbraue und überlegte, ob Valgiso einfach nur nicht wollte, dass Witjon es mitbekam, ehe sie Matius Canina erstmal rausschickte, sich irgendein Heißgetränk aufzubrühen oder so. Hauptsache, er trollte sich.
Erst dann bot sie Valgiso den freigewordenen Platz freundlichst an. “Dann setz dich doch, ist doch bequemer, als da in der Tür zu stehen.“ Sie konnte erschreckend charmant sein, wenn sie wollte. “Und was genau willst du mich also über meinen Onkel fragen?“ Letzteres war ein Schuss ins Blaue, und sie hoffte, damit genau den Punkt zu treffen. Weshalb sonst sollte Valgiso sie etwas fragen wollen, wenn es nicht wegen Rodewini war?