"Salve Ursus, absolut richtig, allerdings diesmal rein privat. Bitte führe mich zu Deinem Dominus, ich benötige dringend seinen Rat. Und wenn mir jemand helfen kann, dann mein Patron. Da bin ich mir sicher", bat Lurco freundlich. Er freute sich, so höflich empfangen zu werden. Das nahm ihm etwas die Anspannung vor so einem ernsten Thema.
~ Porta ~ Alle die in die Domus wollen müssen sich hier melden.
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Ursus führte den Gast nicht zum Officium, doch er liess ihn ein und ein weiterer Sklave brachte Purgitius Lurco zum Officium des Hausherrn.
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Ein junger Mann kam am späten Vormittag den Hügel hinauf. Er hatte es nicht sonderlich eilig, wusste aber trotzdem genau, wo er hin wollte. Er trat an das Haus heran und sah sich um; diese Reinform der römischen Architektur war er nicht gewohnt. Schließlich ging er zur Tür und pochte mit dem schweren Türklopfer gegen die Pforte.
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Ursus, der Ianitor, dafür prädestiniert auf Grund seiner bärenhaften Gestalt und als ehemaliger Gladiator natürlich überaus kampferprobt für den Fall eines gewaltsamen Eindringens, war eigentlich ein ruhiger und liebenswürdiger Mensch. Daher grüsste er auch diesen Gast freundlich, als er den Sehschlitz öffnete und sah, dass jemand alleine vor der Porta zu stehen schien.
Salve, wer bist du und was wünschst du an der Domus Annaea?
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Der Freigelassene ließ sich von dem bärenhaften Türsteher nicht einschüchtern; er kannte dergleichen. Trotzdem, oder gerade deshalb wusste er, dass man es sich trotzdem nicht mit ihnen verscherzen sollte. Freundlich sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung in den Sehschlitz:
„Sei mir gegrüßt… Ich bin Graecus, Freigelassener des Sextus Annaeus Rufus. Ich möchte deinen Herren sprechen, denn er ist mein Patron. Ist das gerade möglich?“
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Ursus durchsuchte sein Gedächtnis und wurde fündig.
Sextus Annaeanus Graecus, natürlich! Willkommen zurück in Rom! Bitte tritt ein. Senator Lucius Annaeus Florus Minor wird dich sicherlich empfangen.
Der Sehschlitz schloss sich wieder und die Tür öffnete sich, nachdem diverse Schlösser mit Schlüsseln geöffnet worden waren. Rom war ein unsicheres Pflaster und ein Senatorenhaushalt ein Ziel erster Güte. -
So, wie es zwei Tage zuvor besprochen wurde, war ich der Einladung des Senators Lucius Annaeus Florus Minor gefolgt und fand mich nun erneut vor der Porta ein. Ich war in eine weiße Tunika, eine Toga in der natürlichen Farbe der Wolle, sowie meine besten Calcei gekleidet. Meine Haare waren ordentlichst hergerichtet und mein Bart sauber gestutzt. Zur Verteidigung eines Mandanten vor Gericht hätte ich mich vermutlich ebenso herausgeputzt.
Die Porta war nun natürlich verschlossen, so dass ich den Klopfer, der die Form eines Pferdekopfes hatte, ergriff. Ich betrachtete kurz die hervorragende Handwerksarbeit, bevor ich sie zum Klopfen verwendete. Dann trat ich einen Schritt zurück.
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Ursus, der ehemalige Gladiator, der als Türsteher für die Gens Annaea seit vielen Jahren eine hervorragende Arbeit verrichtete, lugte durch den Sehschlitz und sah einen Römer, der sich sauber herausgeputzt hatte. Der Dominus hatte einen Besucher angekündigt, aber trotzdem musste man sich vergewissern, dass dies auch der richtige Mann sei. Noch konnte man von draussen nicht sehen, welcher Gestalt der Ianitor war. Dies würde sich erst beim Öffnen der Tür zeigen.
Mit freundlicher Stimme fragte Ursus also nach:
Salve, wer bist du und was bringt dich zur Domus Annaea?
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"Mein Name ist Aulus Iunius Tacitus," sagte ich selbstbewusst, "und ich bin hier auf Einladung des Senators Lucius Annaeus Florus Minor."
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Die Angaben, sowie die allgemeine Erscheinung des Mannes, passten zu dem, was der Dominus angekündigt hatte.
Der Sehschlitz blieb geöffnet, während Ursus die Schlüssel drehte, welche die Tür sicherten. Dann öffnete er die Tür und trat in den Rahmen, was seine Gestalt nun enthüllte.
Willkommen in der Domus Annaea, Aulus Iunius Tacitus. Dominus Annaeus Florus erwartet dich in seinem Officium. Bitte folge diesem Sklaven.
Damit trat Ursus vor die Domus und liess den Gast eintreten. Hinter der Tür wartete bereits ein Sklave, der den Gast zum genannten Officium bringen sollte.Mit dem rechten Fuss zuerst, wenn ich bitten darf. machte Ursus den Gast noch wie üblich darauf aufmerksam, dass ein Betreten des Hauses mit dem linken Fuss Unglück bedeuten würde.
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Ich betrachtete den Riesen kurz. Er sah aus, wie ein Veteran der Arena. Ganz sicher würde er das Haus gut schützen können.
Auf den Hinweis, dass ich mit dem rechten Fuß zuerst eintreten sollte, erwiderte ich "Wie denn sonst? Mein Vater hat mich zu einem gewissenhaften Römer erzogen."
Dann folgte ich dem anderen Sklaven.
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Wie sehr hatte sich Milo auf diesen Moment gefreut? Auch wenn er in den etwas mehr als zwei Jahren, die er nun zu Bildungszwecken in Griechenland verbracht hatte, durch die vielen Eindrücke gut abgelenkt war, dachte er nahezu jeden Tag an seine Heimat im Westen. Und nun konnte er endlich wieder hier in Rom sein.
Milo war erschöpft, als er nach Hause kam. Die Überfahrt nach Italia hatte ihn mehr Kraft gekostet, als er erwartet hatte, und er freute sich darauf, endlich wieder in der domus Annaea zu sein. Er ging den Südhang des mons Esquilinus hinauf und sah schon von weitem die zwei großen römisch-korinthischen Säulen, die den Eingangsbereich des Hauses säumten. Milo lächelte, als er die schwere porta erreichte und dagegenklopfte. Er war froh, wieder zu Hause zu sein und freute sich darauf, seine Familie und Freunde wiederzusehen.
*klopf, klopf*
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Ursus, der ehemalige Gladiator, der als Türsteher für die Gens Annaea seit vielen Jahren eine hervorragende Arbeit verrichtete, lugte wie üblich bei einem Klopfen, durch den Sehschlitz und sah ein Gesicht vor sich, welches ihm irgendwie bekannt vorkam. Er war jedoch schon derart lange in Diensten der Gens Annaea, dass er tausende Menschen gesehen und eingelassen hatte. Daher wusste er, dass er trotzdem vorsichtig sein musste und genau wie bei einem Fremden agieren musste.
Salve und willkommen in der Domus Annaea. Was kann ich für dich tun?
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Das Augenpaar, das plötzlich durch den Sehschlitz blickte, hatte sich in den vergangenen zwei Jahren kaum verändert. Und als schließlich eine bekannte, raue Stimme erklang, war sich Milo schnell sicher, dass Ursus noch immer die porta gewissenhaft kontrollierte.
"Wer über das Meer reist, lieber Ursus, der wechselt nur die Luft, nicht aber das Herz.", sagte er mit einem Lächeln im Gesicht und hoffte, dass Ursus nun sein wiederkehrendes Herz erkennen würde. Denn auch, wenn sich Ursus gewiss nicht für Dichtung interessieren dürfte, konnte Milo einfach nicht anders, als diesen Vers von Horatius zumindest grob nach dem Gedächtnis zu zitieren. So ist es auch vor seiner Reise nach Griechenland schon immer gewesen.
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Denn auch, wenn sich Ursus gewiss nicht für Dichtung interessieren dürfte, konnte Milo einfach nicht anders, als diesen Vers von Horatius zumindest grob nach dem Gedächtnis zu zitieren. So ist es auch vor seiner Reise nach Griechenland schon immer gewesen.
Ursus war zusätzlich zu seiner Körpergrösse und Stärke nicht dumm und auch nicht vergesslich. So machte er die Verbindung zwischen dem ihm scheinbar bekannten Gesicht und dem ebenfalls von früher bekannten Vers des Quintus Horatius Flaccus sofort und öffnete die Porta.
Marcus Annaeus Milo! Ist das möglich? Herzlich willkommen zu Hause!
Es war für einen Sklaven nicht schicklich, Herrschaften zu umarmen, sonst hätte Ursus das sicherlich getan, aber die Freude über die Wiederkehr eines lange Zeit nicht gesehenen Familienmitgliedes war Ursus deutlich anzumerken.Mit dem rechten Fuss zuerst, wenn ich bitten darf. machte Ursus den Rückkehrer noch wie üblich darauf aufmerksam, dass ein Betreten des Hauses mit dem linken Fuss Unglück bedeuten würde. Obwohl dies Milo sicher wusste, gehörte es einfach zur Begrüssung dazu. Dann trat Ursus auf die Seite und gab den Eingang frei.
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Wie versprochen traf ich kurz nach der elften Stunde ein. Ich klopfte an und wartete darauf, dass mir geöffnet wurde.
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Wie versprochen traf ich kurz nach der elften Stunde ein. Ich klopfte an und wartete darauf, dass mir geöffnet wurde.
Ursus, der Ianitor, welcher auch die Porta bei den Salutationes bewachte, war zusätzlich zu seiner Körpergrösse und Stärke nicht dumm und auch nicht vergesslich. So erkannte er den fleissigen Klienten Aulus Iunius Tacitus sofort und öffnete die Porta.
Aulus Iunius Tacitus, guten Abend. Der Dominus erwartet dich in seinem Officium. Mit dem rechten Fuss zuerst, wenn ich bitten darf. machte Ursus den Rückkehrer noch wie üblich darauf aufmerksam, dass ein Betreten des Hauses mit dem linken Fuss Unglück bedeuten würde. Obwohl dies der Iunier sicher wusste, gehörte es einfach zur Begrüssung dazu. Dann trat Ursus auf die Seite und gab den Eingang frei.
Dahinter erwartete den Gast bereits ein Sklave, welcher ihn zum Officium begleiten würde.
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Das Steckenpferd in der Hand, den den Diener mit Blumen und Wein im Schlepptau, erschien Secundus vor der Pforten und betätigte höchstselbst den Klopfer.
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Ursus öffnete an diesem Abend jedem bekannten Klienten, Freund oder Unterstützer die Porta der Domus und führte sie direkt in die Räumlichkeiten, in welchem die kleine Feier zur soeben in Kraft gesetzten Lex Annaea de matrimonio stattfand.
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Noch am selben Tag kam der iulische Senator an der Stadtvilla der Annaea an. Er hatte nicht extra eine Sänfte bestiegen, denn es war ja im Grunde nur die Straße runter und ein Stück den Hang hinab. Aber natürlich war er in Begleitung von zwei Haussklaven gekommen, die aber nur mehr schlecht als recht in sein Bild passten. Die wichtigen Sklaven im Haus, unter anderem auch der Verwalter, waren schon vor Monaten an einem Fieber gestorben.
Zumindest hatte man ihm das so erzählt, und weil er sich nicht bei der Küchensklavin abmeldete oder beim Heizer, hatte keiner gewusst, wo sie waren, und es hatte auch keiner Einspruch erhoben, als man gemeldet hatte, dass er und seine Kinder verstorben seien. So wollte er sich erst mal bei seinen Verwandten und Anverwandten melden, die, so vermutete er, erst mal ziemlich geschockt sein würden. Also klopfe einer der Haussklaven, der, wie Centho mit Groll wahrnahm, nicht wirklich passend gekleidet war, um einen Senator anzukündigen. Was war das nur für ein Misst, in den die Familie mal wieder getreten war.
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