Natürlich war es aus der Sicht der Sergia nicht ganz nachvollziehbar, warum der Cursus Publicus so einfach dir-nix 1000 Sesterzen zugeschrieben bekam, doch hatte es ja wie gesagt seine Gründe, warum Titus so handelte. "Genau, ich werde die Classis anweisen die 1000 Sesterzen zu bezahlen. Damit wäre das Problem endgültig vom Tisch."
Nachdem er sie ein wenig weiter anblickte, ging er nicht davon aus, dass diese Frau sitzhaft bliebe, sie strahlte nämlich eine Aura aus, die sich mehr als nach einem Mann sehnte. So jemanden wollte Titus ungern in der Familie haben. Monogamie war das einzige was er zuließ. Als dann der Kassenstand offenbart wurde, spitzte er seine Ohren, fast 50000 Sesterzen, da könnte man ja ohne weitere Probleme direkt mindestens 8000 Sesterzen einkassieren. Dass der Cursus Publicus in letzter Zeit weniger Einnahmen zu verzeichnen hatte interessierte ihm weniger, zumal es kein Grund war, um auf so viel Geld weiterhin sitzen zu bleiben. Was hatte der römische Bürger davon? Nämlich nichts! Der Cursus Publicus baute keine Straßen, Wasserwege, nicht einmal eine Latrine...
Titus notierte sich die Summe und blickte auf eine weitere Wachstafel, eine, die die Personalkosten bezifferte. Da viel ihm doch glatt auf, dass die Sergia in ihrer Position mehr verdiente als er selbst. Was war das? Nicht weil sie eine Frau war, nein, vielmehr warum wurde die Arbeit am Kaiserhof nicht auch finanziell gewürdigt. Machten doch die Beamten nicht weniger als ein Postbote... "Es mag sein, doch werden zum Beispiel die Gehälter nicht vom Cursus Publicus getragen, sondern von der Staatskasse. Sodass steigende Personalkosten nie die Kasse des Cursus Publicus belasten."