Die germanische Hochzeit | - Gästebegrüßung und erstes Geplänkel -

  • "Richtige Namen?"
    Kurz kuckte Venusia etwas komisch ehe sie verstand. Sicher meinte er germanische Namen. Aber die hatte Venusia ihnen nicht gegeben. Dies wäre wohl dann doch ein wenig zu viel in ihrer Ehe gewesen. Primus war ein durchaus verständnisvoller Mann. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass hier das Verständnis dann aufhören würde. Sie hatte ihren Sproß dann wieder bekommen und hielt nun beide inder auf den Armen. Das wurde langsam wirklich zu schwer für sie. Doch so konnten beide nicht mehr weg.
    "Ja natürlich. Ich bin noch einige Zeit da und werde sicher nicht weglaufen. Wenn du Zeit hast, gern."
    Dann kam eine andere Frau hinzu und sprach Lando an. Kurz lächelte sie auch ihr zu und sah dann wieder zu Loki, was dieser vielleicht noch zu sagen hatte.

  • "Keine Ursache...", meinte Vala mit beinahe ehrlichem Lächeln, als er den jungen Mann wieder seiner Mutter übergab, und sich kurz darauf seiner Manieren entsann. Mit einer angedeuteten Verbeugung und einer freundlichen Geste leitete er das Prozedere ein, das ihm mittlerweile an diesem Tag in Mark und Bein übergegangen war.


    "Titus Duccius Vala mein Name. Unter uns natürlich Alrik, Sohn des Leif, es ist mir eine Freude. Du hast einen sehr aufgeweckten Jungen da, ich bin mir sicher er ist der ganze Stolz seines Vaters...", neugierig und gewinnend lächelnd taxierte Vala die Frau, der man nicht sofort ansah, wie wohlhabend ihr Haushalt war. Was allerdings nichts zu heißen hatte, pflegten viele seiner eigenen Verwandten doch die Schlichtheit der germanisch-bäuerlichen Tradition. Was selbst unter Germanen auffällig war, waren diese doch schnell für Statusobjekte und Individualität zu begeistern... diese Frau jedoch konnte aus dem höheren Gesinde der Familie stammen, vielleicht die Frau eines Geschworenen?

  • Ein wenig scheu ging Sveija mit einem großen Tablett herum, auf dem unzählige gefüllte Becher standen. So viele Menschen waren hier, es war fast wie auf dem Marktplatz. Und überall wuselten kleine Racker umher, denen die junge Ubierin immer wieder ausweichen musste. Überall dort, wo Gruppen von Erwachsenen zusammen standen, machte sie halt und fragte sowohl auf Ubisch als auch in breit akzentuiertem Latein:


    Kann isch üch jet Wasser, Wing oder Bier aandunn? Mööcht ihr Aqua oder Vinum?

  • Etwas nach der Zeit kam auch Tiberius zur Casa der Duccier, an deren Tür er durch ein dort platziertes Schild direkt in den Garten gelotst wurde. Ein wenig verstimmt, nicht von einem ordentlichen Ianitor an der Porta empfangen worden zu sein raffte er die Toga (Seine beste die er in seiner Casa hatte auftreiben können) und begab sich also in besagte Grünanlage, wo er alsbald einer ausgelassenen Gesellschaft gewahr wurde. Etwas unschlüssig sah er sich nach ihm bekannten Gesichtern um, die er als würdig erachtete ihn begrüßen zu dürfen...

  • Als Venusia den Namen hörte und dazu auch noch den Namen des Vaters sah sie doch einen Moment etwas fassungslos drein. Ein Sohn von Leif? Leif hatte einen sohn und ihr nie etwas davon gesagt oder geschrieben? Nie etwas gesagt? Einige Zeit starrte Venusia ihr Gegenüber einfach nur an ehe sie die Sprache wieder fand.
    "Angenehm, freut mich dich kennen zu lernen. Duccia Venusia oder Dagmar. Tochter des Brandolf."
    Mehr konnte sie erst einmal nicht sagen. Es hatte sie förmlich überfahren. Eine ganze Händlerkarawane hätte das nicht besser können.
    "Ihr Vater ist wirklich sehr stolz auf die beiden Kinder."
    Leif hatte einen Sohn. Darüber konnte sie nicht wirklich wegkommen. Es interessierte sie wer die Mutter war. Sicher würde sie das irgendwie noch erfahren, aber... Sie war überrascht.

  • "Naja, du weißt schon... richtige Namen halt. Nicht dieses römische Dreiergekroppse.", Lando konnte sich nicht vorstellen, dass Dagmar darauf verzichtete. Immerhin war an den Namen viel gebunden, zum Beispiel die Wahrnehmung durch die Nornen, oder der Eingang nach Asgard.
    Bevor er jedoch weiter nachhaken konnte, wurde er angesprochen, und bevor er registrierte wem diese Stimme überhaupt gehörte (weil er noch nicht so lange Gelegenheit dazu hatte, sich an sie zu gewöhnen) hatte er sich auch schon umgedreht, und erstarrte.


    Da stand sie, seine Braut. In einem weißen Kleid, und in einer Form die ihm (mal wieder) den Atem verschlug. Es dauerte geraume Sekunden, bis Lando wirklich jede Facette der Erscheinung seiner zukünftigen Ehefrau begriffen hatte, und kam sich auf einmal in seiner eigenen sehr schäbig und bäuerlich vor. Gegen ihre strahlende Art erschien er selbst wohl wie ein einfacher Bauernjunge. Das war es. Ein Bauernjunge ehelichte eine Fürstentochter. Wenn sein Vater ihn jetzt sehen würde, er würde die Kopfnuss seines Lebens bekommen. Oder in einer vor Stolz berstender Umarmung platzen...


    "Scha... Elf... eh...", und schon wieder geriet Lando ins Stottern. Er hoffte imständig, dass dies vorüber gehen würde, wenn sie erst einmal Mann und Frau waren.


    "Du siehst.. du... argh. Moment.", Lando fuchelte kurz mit dem Finger herum, sammelte sich, und versuchte es erneut: "Du bist wunderschön."


    Die Worte standen zwischen ihnen, und Lando wusste erst nicht, was zu tun, bis ihm wieder einfiel, dass Dagmar neben ihnen stand. Mit einem Mal war Lando wieder bei sich, trat einen Schritt zurück, und nahm seine Verlobte bei der Hand.


    "Schatz, wenn ich dir jemanden besonderes vorstellen darf. Und Dagmar, wenn ich dir jemanden besonderes vorstellen darf?", er deutete zuerst auf Dagmar, dann auf seine Verlobte.


    "Elfleda, dies ist Dagmar, Tochter Brandolfs und unsere Sippenälteste. Sie hat unter den Römern in der Verwaltung gearbeitet, so wie es viele von uns tun, und sich dort einen großen Namen gemacht. Sie weilte bis vor kurzem in einem Land, in dem die Sonne fast senkrecht am Himmel steht, und in der es so heiß ist, dass die Flüsse austrocknen. Dies sind ihre beiden Kinder Sevilla und Lucius, hab ich das richtig gesagt? Ahja.. und Dagmar, dies ist Elfleda, Tochter Sarwolfs aus der Sippe Vilmars, vom Stamm der Mattiaker. Vielleicht hattest du schon einmal mit den ihrigen zu tun, als du mit den Römern auf Verhandlungsreise warst?"

  • Lando hatte sich, nachdem er sich mit seiner Braut aus der größeren Menschentraube in der Mitte des Gartens hatte lösen können, mit ihr in der Nähe des Eingangs aufgestellt, um Neuankömmlinge standesgemäß begrüßen zu können. Als er des Comes gewahr wurde, beendete er ein kurzes Gespräch mit einem Freund aus einer Civitas im Westen durch eine knappe Floskel, und führte Elfleda sanft die wenigen Schritte zu seinem ehemaligen Vorgesetzten und nunmehrigen Freund.


    "Metellus, wie schön, dass du gekommen bist. Darf ich euch einander vorstellen? Ach, ich tue es einfach. Elfleda, dies ist Tiberius Caecilius Metellus, Comes der Regio Germania Superior, Ritter des Reichs, reichsbekannter Jurist und mir ebenso ein ehemaliger Vorgesetzter, wie ich ihn jetzt zu meinen Freunden zählen darf. Metellus, dies ist Elfleda, Tochter des Sarwolf vom Stamm der Mattiaker."

  • Tiberius' Geduld wurde auf keine große Probe gestellt, schon bald kam der Hausherr selbst und begrüßte ihn. So verflog seine anfängliche Verstimmung im nu, vor allem als er die hübsche Gemahlin seines Freundes erblickte.


    "Salve, Lando." grüßte er kurz, um dann der Dame die angemessen Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.


    "Elfleda vom Stamm der... Mattiaker, wie schön dich nun also auch kennen lernen zu dürfen."


    Er nickte der Germanin freundlich zu.

  • Kaum waren sie als Brautpaar gemeinsam auf dem Fest, ging das Begrüßen der Gäste los. Elfleda lernte viele Menschen kennen und versuchte, sich die Namen und Gesichter zu merken, aber es war beinahe unmöglich. Bei den meisten erschien ihr das auch nicht so immens wichtig, sie hoffte, Lando würde ihr die wirklich wichtigen irgendwie schon andeuten. Sie war schon froh, wenn sie seine Sippe fehlerfrei auseinanderhalten würde können und vielleicht noch zwei oder drei Freunde, den Rest würde sie nach und nach lernen.
    Doch dann führte sie Lando zu einem lustig gekleideten Mann. Elfleda hatte ja schon römische Männer gesehen, aber diese hatten meistens Rüstungen verschiedenster Güte getragen, oder waren als Händler zu ihnen gekommen und hatten sich dem germanischen Wetter durch teilweise germanische Kleidung angepasst. Doch dieser hier trug ein strahlendes, faltiges Tuch kunstvoll um den Körper drapiert, dass es schon ein anderer Anblick war. Der römische Fürst, der ihr dieses Conubium erteilt hatte, hatte auch etwas ähnliches angehabt, fiel ihr da auf.
    Lando begrüßte den Mann sehr freundlich, aber Elfleda verstand nicht alles. Das war doch ein wenig schnell, als dass sie die fremde Sprache so gut verstehen könnte. Sie begriff, dass sie einander vorgestellt wurden, und verstand auch das Wort Freund deutlich aus den anderen Titeln, die der Mann wohl trug, heraus. Sie versuchte ihr sicherstes Lächeln, sie wollte nicht schwach oder zögerlich erscheinen. Den Satz, der ihr in den Sinn kam, überprüfte sie kurz in Gedanken auf grobe Fehler, so sicher war ihr Latein nicht. Aber mehr als schiefgehen konnte es nicht.
    “Ich freue mich, einen Freund von Lando zu treffen.“ Der Satz war kurz und vielleicht etwas langsam gesprochen, dafür aber fehlerfrei.
    Die ganzen anderen Titel oder den Namen versuchte sie besser nicht jetzt zu wiederholen, dafür war das ganze doch ein wenig flott gegangen und mit der römischen Sprache kam Elfleda noch nicht so gut zurecht. Aber nachdem der Mann sie so nett begrüßt hatte, wollte sie ihn nicht nur mit diesem kurzen Satz stehen lassen. Also versuchte sie einen zweiten gleich hinterher.
    “Ich hoffe, dir gefällt… das Fest.“
    Elfleda stellte jetzt schon fest, dass sie die Casusbildung römischer Nomen noch üben musste, wollte sie nicht vor jedem zweiten eine kurze Gedankenpause machen. Aber sie hoffte, dass das noch Zeit haben würde.

  • Hatte sie Loki schon einmal so erlebt? Einen kurzen Augenblick dachte sie darüber nach und es fiel noch nicht einmal auf, dass sie dies tat. Er brauchte viel länger um zu sich zu kommen als sie nachdenken musste. Als sie ihn kennen gelernt hatte, wirkte er manchmal so, aber da war er hier in einer neuen Umgebung. Na gut...das war auch alles neu für ihn. Aber er stellte sich wirklich an wie ein kleines Kind.
    "Elfleda, es freut mich dich kennen zu lernen."
    Nachdem Vortrag zu den Familienverhältnissen, musste sie nochmals kurz überlegen. So genau konnte sie sich leider nicht mehr erinnern.
    "Ich habe auf der Reise auch den Stamm der Mattiaker meine Aufwartung gemacht. Sicher waren auch die deinigen bei dieser Versammlung dabei.Es freut mich sehr, dass wir uns nun noch mehr deinem Stamm annähern. Willkommen in der Familie. Ich denke, das darf ich sagen."
    Venusia lächelte offen und freundlich. Wenn sie schon als Sippenälteste vorgestellt wurde, durfte sie dies bestimmt sagen.

  • Überrascht war nicht nur Valas Gegenüber, sondern auch er selbst. Das war also die sagenumwobene Dagmar, die Älteste der Familie, und wahrscheinlich die letzte lebende, die seine Eltern als germanische Römer erlebt hatte, und nicht als römische Germanen. Er trat einen Schritt zurück, unweigerlich, einfach weil es ihn so überraschte. Jedoch dauerte es nicht so lange, er fasste sich sofort wieder und lächelte Venusia angestrengt ehrlich an.


    "Die sagenhafte Dagmar, es ist mir eine Freude. Ich habe schon viel über dich gehört... vor allem mein Vater war es, der mir von dir erzählt hat. Allerdings waren das eher Geschichten aus eurer gemeinsamen Kindheit damals in den alten Landen. Schön zu sehen, dass du es aus den heißen Südlanden doch hierher geschafft hast. Dann sind dies wohl die Kinder des ehemaligen Praefectus Alae und Ritter des Reiches Decimus Magnus. Interessant...", er musterte die Kinder nun, als würde er sie zum ersten Mal sehen, aber mit einer Spur von Kälte in den Augen, die weniger emotionales Familieninteresse, als Standesdenken bewegten...

  • Die Braut schien ja nicht von der allzu gesprächigen Sorte zu sein, er hatte eine etwas überschweniglichere Begrüßung erwartete... aber vielleicht war er einfach nur zu verwöhnt.
    Doch ihre Aussprache war etwas gewöhnungsbedürftig... konnte es sein dass sie des Lateinischen noch nicht so sicher war wie er dachte? Er warf Lando einen kurzen Blick zu, dann antwortete er:


    "Nun, ich bin sicher dasses mir gefallen wird, dein nunmehriger Mann hat meine dahingehenden Erwartunegn an seine Gastfreundschaft bisher noch nie enttäuschen können."

  • Ganz offenbar hatte sie ihm die Sprache verschlagen. Der erste vernünftige Satz, den er herausbrachte, war ein Kompliment an sie, dass sie strahlen ließ. Nur schwer beherrschte Elfleda sich, nicht zu Oda rüberzugrinsen, die irgendwo ein wenig hinter ihr sein musste, sondern lächelte stattdessen Lando leicht errötend an. Vergessen waren die unsinnigen Gedanken, sie könnte neben all dem Prunk der Gäste völlig untergehen.


    Als sich Lando nun wieder gefangen hatte, stellte er ihr auch gleich seine Verwandte vor. Die Frau war hübsch, wenn auch schon etwas älter. Wobei sie beileibe nicht alt war, und mit den beiden Kindern im Arm eine quirlige Lebendigkeit ausstrahlte. Allein bei dem Anblick der drei musste Elfleda lächeln. Bald würde sie auch Kinder haben, da war sie sich ganz sicher, und sie freute sich schon darauf. Vor allem, wenn man so süße Wonneproppen direkt vor der Nase hatte.
    Dagmar begrüßte sie als erstes, und Elfleda erwiderte das Lächeln noch erfreuter.
    “Mein Vater Sarwolf hat von den Verhandlungen erzählt, er und mein Onkel Rodewini waren damals dort. Du wirst sie nachher bestimmt noch treffen, und sie werden sich sicher freuen, dich unter glücklicheren Umständen wiederzutreffen.“
    Über das Willkommen in der Familie freute sich Elfleda besonders und sah einmal kurz glücklich einatmend zu Lando hinüber, der noch immer ihre Hand in seiner hatte. Jetzt durften sie sich endlich berühren, ohne dass sie jemand deswegen tadeln würde. Elfleda wurde wieder etwas aufgeregter, als ihre Gedanken zu dem flogen, was später noch alles folgen würde. Ganz leicht drückte sie bei dieser Gelegenheit Landos Hand, ehe sie sich wieder an Dagmar wandte.
    “Danke, das bedeutet mir viel. Ich bin froh, dass unsere beiden Sippen so mehr miteinander verbunden sind, und hoffe, dass sie es auf ewig bleiben werden.“
    Zwar würden da eine Ehe und ein paar Kinder wohl nicht den Lauf der Welt verändern, aber es war eine gute Verbindung, auf der man aufbauen konnte. Blut war schließlich dicker als Wasser.
    Bei dem Land, aus welchem sie angereist war, war Elfleda neugierig. So groß war die Weld jenseits des Limes, dass es solch einen Ort gab? Ihre eigene Welt kam ihr da irgendwie klein vor, sowas hatte sie sich nicht träumen lassen. Alles, was mehr als zwei Tagesreisen von ihrem Dorf entfernt war, war für Elfleda weit weg. Wenn die Reise länger als eine Woche dauerte, war es sehr weit weg. Und noch weiter war sie in ihrem Leben bislang nie gekommen. Und bei diesen Entfernungen war sie nie auch nur in die Nähe einer senkrecht stehenden Sonne gekommen.
    “Dieses Land der Sonne, leben dort viele Menschen?“ fragte sie einfach neugierig. Wie sollte dort überhaupt etwas leben, wenn die Flüsse austrockneten?

  • Den Schritt zurück bemerkte Venusia natürlich und sie fragte sich was da zu bedeuten hatte. Erst einmal wollte sie sich jedoch dabei nichts Schlechtes denken und schob es auf die Überraschung, die wohl nicht nur sie befallen hatte sondern auch ihn. Die Worte beeindruckten sie zum Teil, ließen sie aber auch etwas nachdenklich sein. Nach innen, nicht nach außen.
    "Wie es scheint, eilt mir mein Ruf voraus."
    Sie lächelte kurz ehe ihr Blick wieder etwas ernster wurde, aber nicht unfreundlich.
    "Du bist sehr gut informiert und alle Erkenntnisse stimmen so wie du sie bisher vorgetragen hast. Diese Kindheit war die länsgte Zeit, die wir mit einander an einem Stück verbrachten. Es war auch die unbeschwerteste Zeit. Sicher hat er dir deswegen so viel davon erzählt. "
    Er war wirklich gut informiert und das überraschte sie. Auch, dass er so viel Wert, darauf legte, dass Primus Ritter war. Irgend etwas war hier komisch. Darüber konnte sie aber sicher später noch einmal nachdenken. Der Blick auf ihre Kinder entging ihr nicht. Irgendetwas war hier los.
    "Ich würde gern sagen können, dass dein Vater viel von die erzählt hat, aber leider ist mir dies nicht vergönnt. Du wirst mir da etwas auf die Sprünge helfen müssen. Zu gegebener Zeit natürlich. Nicht zwingend heute. "

  • Oda war Elfi natürlich gefolgt. Sie würde sie so schnell nicht wieder aus den Augen verlieren. Bei dem Gewühle und den vielen Menschen war das natürlich nicht einfach aber sie heftete sich im wahrsten Sinne des Wortes an Elfledas Rockzipfel.
    Das fröhliche gequietsche und das Gelache hatte auch sie aufmerksam gemacht und als sie sah wie Lando den kleinen Jungen immer höher warf blieb auch ihr fast das Herz stehen.
    Das Kompliment von Landowar vollkommen richtig, Elfi sah wunderschön aus und stach unter allen Frauen mit ihrer frischen Schönheit hervor.
    „Heilsa Lando“ grüßte sie freundlich und nickte Dagmar zu, sie hatte sie ja schon vorhin getroffen.

  • Lando bemerkte zufrieden, wie sich das Gespräch zwischen den beiden Frauen alleine zu entwickeln schien, was ihn einerseits auch beruhigte. Schließlich war das Auskommen seiner Braut mit seiner Familie nicht unwichtig für den Frieden in der Sippe für die nächsten Jahre. Da fiel Lando auf, dass die bedeutungsschwangere Konfrontation seiner Verlobten mit einer Person, die ihm noch wichtiger war noch ausstand: die mit seiner Schwester Eila.
    Unauffällig blickte er sich um, ohne so erscheinen zu wollen als würde er den Frauen nicht aufmerksam folgen, konnte seine Schwester jedoch nirgends entdecken. Das würde also später folgen müssen. Müssen.
    Er nutzte die weitere Zeit hin, seine Braut verstohlen zu mustern, und hoffte dass es nicht zu auffällig war. Mit dem weißen Kleid und dem ganzen Brimborium, das germanische Edelfrauen sich an den Leib passen ließen, sah sie wirklich umwerfend aus. An Lando wäre derlei Prunk wahrscheinlich absolut fehlplatziert, und er fühlte sich so schlicht absolut wohl, auch wenn es wohl alles andere als unauffällig war. Doch die Frau an seiner Seite, die unauffällig seine Hand drückte machte es Lando nach wie vor schwer sich zu konzentrieren.
    Er nickte Oda lächelnd zu, als diese ihn grüßte, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden Frauen von Stand, die sich hier in Konversation übten.

  • Genau das hatte er vor. Er würde Callista seine Sprache so zügig wie irgend möglich beibringen, denn ohne Germanisch würde sie in diesem Haushalt ganz ordentliche Probleme bekommen. Witjon lächelte breit, als Elfleda es dann auf Lateinisch versuchte. Als sie jedoch wieder auf Germanisch umschwenkte, übersetzte er bereitwillig an Callista gewandt. "Elfleda freut sich sehr, dich kennen zu lernen und möchte dir sagen, dass dein Kleid sehr schön ist." Dann ging es wieder weiter auf Germanisch, denn Elfledas nächste Frage richtete sich direkt an Witjon. "Bei uns beiden ist es etwas anders als bei Lando und dir, da Callista Römerin ist und deren Sitten sich von unseren auch in den Heiratsriten unterscheiden. Wir sind bereits seit Wochen verlobt, obwohl noch kein Brautlauf stattgefunden hat. Es reichte, ihr und mein Einverständnis einzuholen und das in Rom in ein Schriftstück eintragen zu lassen." Das würde als Erklärung hoffentlich genügen, denn Witjon wollte Elfleda jetzt nicht zwingend das Eheregister erklären müssen und warum es ein solches gab. Er erklärte seiner Verlobten kurz, was Elfleda gefragt hatte und drückte kurz ihre Hand, weil sie immer noch etwas verunsichert schaute. Bevor er ein weiteres Wort sagen konnte, wurde es auf einmal schwarz um ihn. "Aaah, die Stimme kenne ich doch! Ragin, du alter Halunke!" Lachend fuhr er herum und packte den kleinen Pimpf an den Schultern. Moment mal. Kleiner Pimpf? "Mann Ragin, bist du gewachsen. Und kräftig bist du geworden! Und braun!" Der junge Duccier war wirklich beinahe größer geworden als Witjon und hatte in Ägypten Farbe bekommen. Seine Haut war etwas dunkler und seine Haare heller geworden, die er im Übrigen immer noch kurz geschnitten hatte. Witjon umarmte seinen jungen Vetter herzlich und trat dann wieder einen Schritt zurück, um ihn noch einmal zu mustern. Da fiel ihm mit einem Schreck auf, dass er ja Callistas Hand losgelassen hatte. Er nahm sie wieder und stellte sie seinem Vetter vor. "Ragin, dies ist meine Verlobte, Prudentia Callista." Und auf Lateinisch erklärte er dieser dann: "Das ist mein Vetter Duccius Rufus. Er war lange Zeit in Aegyptus und ist nun extra für die Hochzeiten früher zurückgekehrt. Er spricht im übrigen flüssig deine Sprache." Er lächelte Callista wie schon so oft aufmunternd zu und war sich sicher, dass seine Verlobte sich freuen würde, dass sie sich nun auch mit jemandem ohne Dolmetscher unterhalten konnte. Und dann waren da ja auch noch Elfleda und Oda, denen er sich nun zuwandte. "Elfleda, Oda, das ist mein Vetter Ragin. Ragin, dies sind Elfleda, Landos Verlobte und Oda. Sie stammen beide aus Rodewinis Sippe, den du vom Thing damals sicherlich noch kennst."


    Edit: Letzter gesprochener Satz ergänzt.

  • Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando
    "MAECENAS!", erscholl es hinter dem Römer, mit einer kurzen Floskel hatte Lando sich aus einem Gespräch gelöst, und war mit wenigen Schritten bei seinem römischen Freund, dem er mit kräftigem Druck die Hand schüttelte, "Schön, dass du gekommen bist."


    Das Geschenk in den Armen seines Freundes übersah Lando einfach mal, und lud den Magister zu einem Tisch ein, auf dem mehrere Karraffen standen. Wie selbstverständlich reichte er Maecenas einen Becher und nahm sich selbst einen mit Dünnbier, um sie schließlich geräuschvoll aneinander zu stoßen.


    "Ich hoffe du kannst mir verzeihen, wenn ich dir meine Leute nicht sofort alle vorstelle. Das würde Stunden dauern... aber einige werden wir gleich mit Sicherheit schaffen, wobei ich dir nicht versprechen kann, hier mehr als zehn Sekunden mit dir rumzustehen. Der erste Eindruck sagt, dass das hier wohl der geschäftigste Tag meines Lebens wird."


    Während ich so das Treiben in dem Garten beobachtete und mir Gedanken machte, wer der ein oder andere doch sein könnte, hatte mich Lando auch schon entdeckt. Das erklingen meines Namens ließ mich von dem bunten Treiben in dem Garten abschweifen und blickte zu Lando, der eben auf mich zuschritt. >Salve Lando, danke für die Einladung.< Und ich erwiderte die Begrüßung mittels Handschlag.


    Lando drückte mir einen Becher in die Hand und stieß mit mir an. Was all seine Verwandten und Bekannten anging, so schmunzelte ich nur. >Keine Sorge Lando, ich werde mich schon amüsieren.< Und zwinkerte Lando zu. Schließlich waren der heutige Tag eine ganz neue Erfahrungen für mich. Noch nie zuvor konnte ich an solch einem Ereignis teilnehmen. Würde ich das zuhause, also in meinem alten zuhause in Arretum erzählen, die würden vielleicht Augen machen.
    Nur die zukünftige Frau von Lando konnte ich noch nicht ausmachen aber dazu würde sicher noch genügend Zeit sein.

  • "Ach Witjon, ich freue mich wieder hier bei euch zu sein. Ich habe euch ja so schrecklich vermisst. Da hast du dir aber eine hübsche Verlobte geschnappt. Schade, dass sie unsere Sprache nicht versteht. Aber das hat ganz sicher auch Vorteile" meinte er grinsend. "Aber ich bin gar nicht wirklich braun also im vergleich zu den Leuten die da leben."


    Stimmt, er schien wirklich gewachsen zu sein, denn Witjon kam ihm deutlich kleiner vor. Da er aber noch nicht so alt war wie etwas Albin, musste also er gewachsen sein.


    "Salve Prudentia Callista, ich freue mich sehr dich kennen zu lernen. Keine Angst wir sprechen ja fast alle Latein und wenn es mal Probleme gibt, hilft dir sicher jeder von uns. Sprichst du Koiné? Ich habe die Sprache der Griechen in Alexandria gelernt, zumindest einigermaßen, und ich möchte sie nicht gleich wieder verlernen. Aber das hat ja auch noch Zeit. Ich hoffe aber es gefällt dir hier bei uns. Ich kann zumindest sagen, dass es hier schöner ist als in Alexandria, wenn auch nicht ganz so prunkvoll."


    Dann wandte er sich den anderen beiden Frauen zu und wechselte in den Dialekt der Amisvarier.


    "Elfleda, Oda auch bei euch freue ich mich sehr euch kennen zu lernen. Aber witjon hat Recht, ich erinnere mich an Rodewini. Er war ein beeindruckender Mann und Loki ist sicher geehrt eine Frau aus einer solchen Familie heiraten zu dürfen."


    Seine Vetter hatten wirklich großes Glück gehabt. Wäre Axilla mit ihm gegangen hätten sie sicher dasselbe von ihm gedacht.


    "Schade, dass ich den Brautlauf verpasst habe. Aber leider haben es Venusia und ich nicht schneller geschafft. Außerdem musste ich eben noch schnell zu meiner Schneiderei um das Hochzeitsgeschenk...also...bei den Göttern...mehr verrat ich jetzt aber nicht. Beinahe hätte ich alles verraten!"


    Schnell hielt er sich die hand vor den Mund, aber trotzdem konnte man sein Grinsen sehen. Hoffentlich würde ihn Loki für dieses Geschenk nicht im Gartenteich versenken.


    "Euch gefällt es auch bei uns? Ich kann mich noch erinnern, als ich hier angekommen bin, war das alles sehr unwirklich für mich."

  • "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht.", konzerte Vala trocken mit schmalem Lächeln. Er hatte wohl einen ganzen Tag über den Aufzeichnungen über seine Familie gesessen, und hatte den alten Mann ausgefragt wo er nur konnte. Letztendlich musste er zwar herausfinden, dass er das meiste schon wusste, hatte sich aber für jede neue Anekdote dankbar gezeigt.


    "Wie sollte er auch?", lachte Vala nun, als sich Dagmar anscheinend unwissend über ihn selbst gab, "Mein Vater verließ die Familie noch vor meiner Geburt, soweit ich weiß war der Kontakt mit euch danach sehr spärlich, wenn er überhaupt stattgefunden hat. Ich glaube, man hat ihn für auf dem Felde verschollen erklärt..."


    Hierdurch wurde mal wieder bewiesen, dass die Zeit im IR sehr relativ zu bemessen war, aber das war Vala und Dagmar in diesem Moment ja egal, denn sie wussten nichts von Einstein und Konsorten, sondern wunderten sich nur über die fehlenden Informationen über den Verbleib von Leif, Sohn des Landogar.

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