[Ludi Plebei] Naumachie - Die Schlacht bei Actium

  • Piso legte den Kopf schief, als ob er dadurch das heitere Treiben noch besser verfolgen könnte. Hie und da ließ er ein „Mhm...“ und ein „Ach...“ erklingen, als die Schiffe begannen, ihre lustigen Manöver auszuführen. Die Schlacht von Actium, er erinnerte sich vage daran, dass dann und wann der eine oder andere Kommentar zu diesem Ereignis gefallen war während seines Geschichteunterrichts sowie seiner Ausbildung an der Militärakademie. Er wollte irgendwann ja einmal Tribun werden, und dazu würde er alles Wissen brauchen, das er möglicherweise erringen könnte. Vielleicht würde er ja auch hier etwas lernen?
    Hm, die Quinquiremen waren schon schön. Er erinnerte sich daran, wie er einst in Misenum zu Besuch bei Decimus Verus war. Wie es dem alten Gauner wohl erging, dachte er sich, als er die Ruderschläge der Schiffe unten beobachtete. Sei n Blick schweifte hinüber zu der Liburne, die, ihrer Bewegungsfähigkeit beraubt, dem Ansturm der Quinquiremen hilflos gegenüber stand. Vielleicht, dachte er sich, hat der Annaeer ja eine besondere Überraschung eingebaut. Sodass die Römer verlieren, und die Ägypter gewinnen.
    Apropos Annaeus, wo war sein Vorgesetzter, Annaeus Varus? Er erblickte ihn nirgendwo. Dabei wären doch die Spiele eines Verwandten eine wundervolle Entschuldigung, sich das Gemetzel ordentlich hineinziehen zu können, ohne dass man Gewissensbisse hatte.
    Er lehnte sich nach vorne, um Cassivellaunus zu erlauben, ihm ein Kissen auf die Rückenlehne zu lehnen, bevor er sich zurücklehnte und (als Ersatz für das Popcorn, welches damals leider nur in Mittelamerika bekannt war) Haferflocken begann zu essen.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    „Purgitius Macer!“ begrüßte sie ihn mit ihrer lieblichen Stimme. „Ist deine Frau ebenfalls hier?“ erkundigte sie sich zunächst.


    In Situationen wie diesen musste Macer sich immer zwingen, ganz vorsichtig zu sein, konnte doch sein Gedächtnis nicht sofort einen passenden Namen zu der Dame hervorbringen und seinen Verwalter hatte er nicht mitgebracht, der ihm hätte aushelfen können. Da er sich aber sicher war, dass die Dame ihn nur kannte, weil er selber mit Albina verheiratet war, zogen dämmernde Erinnerungen auf, wann er sie schonmal getroffen hatte. "Salve, Tiberia", grüßte er daher höflich zurück und tat ganz so, als sei der ausgelassene Cognomen höfliche Absicht und nicht Schuld seiner Vergesslichkeit. Im Anschluss konnte er auch gleich einen entschuldigenden Blick aufsetzen. "Nein, meine Frau hat mich heute leider nicht begleiten können", antwortete er auf die Frage, ohne ungefragt auf die Gründe einzugehen.

  • Nachdem Marcus Antonius bemerkte hatte, dass die Schiffe im Süden unaufgefordert vorpreschten, gab er nach kurzem Zögern den Befehl aus, dass auch die restlichen Quinqueremen nun auf den Feind zulaufen sollten. Andernfalls würde seine sorgfälltig geplante Schlachtordnung zerbrechen und die Liburnen konnten ihn noch einfacher umkreisen, als es sowieso schon der Fall war. Die Befehle wurden übermittelt und langsam aber unaufhaltsam fuhren die Schiffe nach vorn. Die beiden Schiffe der Kleopatra verharrten aber auf ihrer Ausgangsposition und es machte den Eindruck, dass sie vorerst wohl nicht ins Schlachtgeschehen eingreifen würden.
    Nachdem Augustus nun zufrieden bemerkte, dass die Antonier den Beschuss aufgaben und nun vorrückten, gab er keine Befehle weiter. Er hatte damit gerechnet und so wussten die Kommandeure schon was zu tun war. Die vier Liburnen im Norden steuerten direkt auf die Quinqueremen zu und versuchten garkeine raffinierten Manöver, denn sie würden direkt versuchen die gegnerischen Schiffe zu entern. Deshalb hatte man bei ihnen auch auf die sonst so obligatorischen Geschütze verzichtet um mehr Platz für die bewaffneten Soldaten der Entermannschafften zu schaffen, die bei diesen vier Liburnen natürlich auch um einiges größer ausfielen. In der Mitte fächerten die Liburnen jedoch aus. Sie würden versuchen die gegnerischen Quinqueremen zu umkreisen und ihrer Ruder zu zerstören.



    Im Süden begann unterdessen die Schlacht. Auf der Liburne Oceanus bemühten sich die Seeleute die letzten Taue, die noch den gebrochenen Mast mit dem Schiff verbanden, zu Beilen durchzuhacken, als sie die gegnerische Quinquereme Spatha bemerkten, die direkt auf sie zuhielt. Der Kapitän versuchten darauf ein Ausweichmanöver, doch wegen den zerstörten Rudern war klar, dass sie nicht weit kommen würden.
    Die Ventus hingegen preschte mit schnellen Ruderschlägen nach vorn, um ihre Kameraden auf der Oceanus zu unterstützen, denn sollte der Kapitän der Spatha die Oceanus rammen wollen, so wäre die Ventus in einer guten Position für einen Gegenangriff auf die Spatha. Das würde dem Kapitan der Spatha sicherlich zu denken geben.
    Die beiden anderen Liburnen Sentina und Humus scherrten indes nach rechts und links aus um die gegnerische Quinquereme Gladius in die Zange zu nehmen.
    Die Spatha ignorierte jedoch die Ventus und so krachte der Rammsporn in die Seite der Oceanus und riss sie auf. Sogleich drang Wasser ein und der Besatzung der Oceanus war klar, dass ihr Schiff nun verloren war.
    Der Kapitän der Gladius erkannte schnell, was die Humus und die Sentia vorhatten, doch er konnte dagegen nichts ausrichten. So gab er nur den Befehl die beiden Liburnen mit Pfeilen und Steinen zu empfangen.
    Nachdem sisch die Besatzung der Oceanus von dem Schock des Aufpralls erhollt hatte, gab der Kapitän die Anweisung die Spatha zu entern, denn auf ihrem sinkenden Schiff konnten sie nicht bleiben. Taue wurden herübergeworfen und sogleich kletterten die Soldaten auf das gegnerische Schiff herauf.
    Auf der Sentina und der Humus gingen die Männer nun hinter den Aufbauten in Deckung, um nicht von den Pfeilen getroffen zu werden. Doch ansonsten unbeeindruckt von dem Pfeilhagel hielten die beiden Liburnen ihren Kurs und krachten in die Seiten der Gladius. Die Gladius verlor viele Ruder und nun sprangen die Bewaffneten auch gleich aus ihren Deckungen hervor und machten sich zum Entern der gegnerischen Quinquereme bereit.


  • Der Mann von Albina war sehr höflich, jedoch war Septima etwas enttäuscht, dass seine Frau ihn nicht zu den Naumachie begleitete. „Darf ich?“ fragte sie und deutete auf den leeren Platz neben ihm. Erst nach seiner positiven Antwort setzte sie sich und schaute kurz konzentriert auf das Spektakel der Schiffe. „Dies ist meine erste Naumachie.“ erklärte sie dem Praetor Urbanus aufgeregt. „Manius ist übrigens auch hier, allerdings wurde er von einem Senator am Einang aufgehalten. Ich nehme mal an, sie haben etwas wichtiges zu besprechen.“ Septima war etwas freizügiger, was das Erklären der Abwesenheit einer Person angeht. „Was ist denn mit Albina? Fühlte sie sich nicht wohl, dass sie dich nicht begleiten wollte?“ Oder gab es gar Unstimmigkeiten in der Ehe? erkundigte sie sich freundlich bei Purgitius Macer.


    Ihre Augen wanderten von der Mitte der Arena über die anwesenden Zuschauer. In der Ferne glaubte sie Octavius Macer zu sehen, der gebannt auf das Geschehen in der Mitte schaute. Unweigerlich fing ihr Herz schneller an zu schlagen und ihre Augen ruhten einen Moment länger auf dem jungen Mann. Baldemar hatte sich einen unauffälligen Platz gesucht, an dem er sitzen konnte, ohne seine Herrin aus den Augen zu lassen. Auch für ihn war dies die erste Seeschlacht, die er im Naumachia Augusti sehen durfte.


    Edit: Fehlerteufel ;)

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    Als das an Körpergröße minderste Element der Familia Flavia Graccha besuchte auch Manius Minor die Naumachia des Aedilis Plebis. Ohne die verheißungsvollen Worte seines Vaters, sowie seiner Sklaven, hätte jenes Spektakel jenseits jeglicher Imaginationskraft des Knaben gelegen, hatte er doch niemals ein Schiff erblickt, lediglich eines der Spielzeuge, die er im Bade der Villa Flavia zu verwenden pflegte, um sich während der ermüdenden Badezeremonie der Familie Zerstreuung zu bereiten.
    Dennoch wurden all jene Rapporte von dieser sich ihm bietenden Realität weitaus übertroffen. Seine geweiteten Augen verschlangen geradezu jegliche Bilder, die sich in größter Geschwindigkeit darboten, die Händler für getrocknete Früchte wie die reich equipierte Loge des Veranstalters, ebenso und insbesondere jedoch der Anblick der Schiffe, die wartenden Haifischen gleich das ruhige Wasser der Arena durchschnitten.


    Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch rasch zu einem der Nachbarn gelenkt, kaum hatte er auf dem weichen Kissen neben Manius Maior Platz genommen. Dort saß ein junger Mann, dessen breiter Purpurstreifen auf der Tunica ihn als den Spross eines senatorischen Hauses offenbarte, was dem jungen Flavius trotz seines geringen Alters bereits bekannt war. Der Erwartung gemäß war dieser, der sich als Aurelius Ursus und kürzlich ernannter Senator erwies, seinem Vater bekannt, was dem Knaben in jeglicher Weise logisch erschien, entsprach es doch der Erfahrung des Jünglings, dass jeder Senator und Patrizier seinem Vater bekannt war. Dennoch machte sich auch in diesem Kasus die Xenophobie des Knaben bemerkbar, sodass er auf seine Vorstellung hin den Aurelier nur verhalten grüßte.
    "Salve, Aurelius."
    Obschon sein Kosename einen durchaus starken Diminutiv darstellte, ja geradezu ein Superlativ war, der seinem Alter, wie auch seiner Körpergröße angemessen war, störte ihn allerdings die Vorstellung mit diesem kaum, war die Nennung ihm doch bereits in Fleisch und Blut übergegangen und so selbstverständlich wie die Titulatur des der Sage nach reichsten Mannes der Republik als Crassus, was ebenso wenig schmeichelhaft als "der Fette" widerzugeben war.


    Indessen wandte er seine Aufmerksamkeit erneut dem Geschehen auf dem Wasser zu, wo die Kriegsschiffe nun begannen, ihre Formation einzunehmen, begleitet von den Kommentaren verschiedenster Ausrufer. Wie bereits bei seinem letzten Besuch der Spiele, so konnte der Knabe auch diesmal kaum verstehen, welche Bedeutung der Austausch von Pfeilen und Geschossen für die Gladiatoren hatte, die dort unten um ihr Leben zu kämpfen hatten. Vielmehr wirkte es auf ihn ähnlich jenen Spielen, die er in seiner Camera Ludi gemeinsam mit seinen Sklaven zu vollführen pflegte, als fleischgewordene Imagination, die sich gewöhnlich seiner bemächtigte, wenn er die leblosen Holzfiguren von Legionären und wilden Tieren aufeinander hetzte.
    Unterdessen entfiel es ihm gänzlich, dass er neben einem Fremden saß, ebenso wie er keinerlei Inhalte des Dialogs zwischen diesem und seinem Vater teilhaftig wurde.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Der Mann von Albina war sehr höflich, jedoch war Septima etwas enttäuscht, dass seine Frau ihn nicht zu den Naumachie begleitete. „Darf ich?“ fragte sie und deutete auf den leeren Platz neben ihm. Erst nach seiner positiven Antwort setzte sie sich und schaute kurz konzentriert auf das Spektakel der Schiffe. „Dies ist meine erste Naumachie.“ erklärte sie dem Praetor Urbanus aufgeregt. „Manius ist übrigens auch hier, allerdings wurde er von einem Senator am Einang aufgehalten. Ich nehme mal an, sie haben etwas wichtiges zu besprechen.“ Septima war etwas freizügiger, was das Erklären der Abwesenheit einer Person angeht. „Was ist denn mit Albina? Fühlte sie sich nicht wohl, dass sie dich nicht begleiten wollte?“ Oder gab es gar Unstimmigkeiten in der Ehe? erkundigte sie sich freundlich bei Purgitius Macer.


    "Natürlich", antwortete Macer nur auf die Frage nach dem leeren Platz hin. Dann musste er etwas schmunzeln angesichts der leichten Aufregung in der Stimme der Tiberierin angesichts ihrer ersten Naumachie. "Es gibt ja auch nur sehr selten welche. Wir haben großes Glück, dass Annaeus Modestus uns mal wieder mit einer solchen beglückt", machte er dann gleich noch ein wenig Werbung für den Namen seines Klienten. Bei der Erwähnung der Praenomens musste er auch schon wieder kurz überlegen, kam dann aber schnell darauf, dass sie wohl vom frisch gewählten Consul sprach. Dass der mit wichtigen Gesprächen aufgehalten wurde, war kaum verwunderlich.


    Bei der Frage nach dem Befinden Albinas schüttelte er nur den Kopf. "Nein nein, ihr geht es bestens. Sie war heute schon vom Morgen an äußerst geschäftig und hatte wichtiges zu tun, so dass sie mich eben nicht begleiten konnte." Was genau sie so dringend zu tun hatte, wusste Macer nicht, meinte sich aber zu erinnern, dass es etwas mit ihrer Familie zu tun hatte. Aber das würde dann die Tiberierin vielleicht ohnehin wissen.

  • Gespannt starrte Serrana auf die Schiffe der beiden verfeindeten Flotten und zuckte bei dem Lärm zusammen, den die zerberstenden Ruder machten. Immer wieder glitt ihr Blick dann auf die beiden Schiffe, die seinerzeit Kleopatra gehört hatten. Fast konnte man sich die ägyptische Königin auf einem von ihnen vorstellen.


    "Ich wüsste so gern, wie sie ausgesehen hat, Kleopatra, meine ich..." sagte die junge Iunia verträumt. "Ob sie wohl wirklich so schön gewesen ist, wie immer gesagt wird? Sie muss schon etwas ganz besonderes gewesen sein, sonst hätte Antonius doch sicher nicht alles für sie aufgegeben, meinst du nicht?" fügte sie dann an ihre Freundin gewandt hinzu.

  • Es krachte, Feuerkugeln flogen durch die Lüfte und Geschrei erklang. Es war einfach nur Aufregend. Gebannt verfolgte sie diese Schlacht und konnte es immer noch nicht fassen, bei einer nachgestellten Seeschlacht dabei zu sein.


    "Sie soll ein Eindrucksvoll gewesen sein. Musste sie wohl auch, denn sie war ja eine Königin!" meinte sie nachdenklich zu Serrana. Dann lachte sie und zwinkerte ihre Freundin an. "Ich bin mir sicher, dass viele Frauen es wert sind, dass ein Mann alles für sie aufgibt. Und ich bin sicher du wirst so einen Mann finden, der alles für dich tun wird!" sagte sie und zwinkerte ihr zu. Sie hate ja den richtigen Mann für sich bereits gefunden und wünschte es sich, dass auch sie einen Mann finden würde, der sie auf Händen trug. An Calvena war eine verkappte Romantikerin verloren gegangen.

  • Die Seeschlacht war im vollen Gange und lenkte die Aufmerksamkeit der Tiberia auf das Geschehen. Mehr abwesend antwortete sie auf Macers Erklärung zu Albinas Abwesenheit. „Das ist wirklich sehr schade.“ Ein erschrockener Laut entfuhr ihr, als das ägyptische Schiff in eine der Liburnen fuhr und das Schiff rammte. „Was geschieht nun mit den Soldaten an Bord des römischen Schiffes?“ fragte sie mit banger Stimme den neben sich sitzenden Purgitius Macer, jedoch ohne den Blick vom Geschehen in der Mitte zu nehmen. Zu spannend waren die Ereignisse. Und wo bitte blieb Durus?

  • Oho, das Gemetzel begann. Piso schoppte fuderweise Haferflocken in sich hinein, sie gar nicht richtig kauend, als er sie schluckte, der Schlacht gebannt zusehend. Die töteten sich ja! Piso verzog das Gesicht, was ihn aber nicht davon abhielt, den Mund weiter offen zu halten, als er seine Backwaren mampfte. Mittlerweile hatte er sich an das ganze Blut, von dem Rom getränkt zu sein schien, gewöhnt, und das Entsetzen, das er verspürt hatte, als er das Gemetzel anlässlich der Wahlen seiner beiden Vetter erlebt hatte, war mittlerweile einer milden Faszination gewichen.
    Genau in den Moment, als die Spatha die Oceanus rammte, gingen Piso die Haferflocken aus. Er drehte sein Sackerl um und fluchte, als nichts mehr herauskam. Nach hinten wandte er sich, zu einem Verkäufer, wo er sich eine Riesenpalette an Essen bestellte. Und an Wein. Cassivellaunus würde in den Genuss einer lukanischen Wurst kommen.
    Die Mannschaft der Oceanus hatte mittlerweile schon die Spatha geentert, als das Essen kam und Piso begann, es sich gedankenlos hineinzupampfen, ohne richtig darüber nachzudenken, was er denn aß, geschweige denn, es zu genießen. Seine Gedanken waren auf die Schlacht konzentriert, die sich vor ihm abspielte.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    Einen marginalen Augenblick suchte Gracchus der erwähnten Meditrinalia sich zu entsinnen, vermengte ein Fest der Aurelia mit Theateraufführung und Saturnalien, während derer jene Gens zu Gast in der Villa Flavia war gewesen, mischte noch einige Aspekte gewöhnlicher Cenae oder anderweitiger Besuche bei, und musste so letztlich das Eingeständnis sich gewähren, nicht mehr an jenes Fest genau sich erinnern zu können, was indes gleichsam vermutlich nicht derart gewichtig war, dass dies ein Fauxpas würde darstellen, zumal er es ohnehin verschwieg. Viel mehr von Interesse war zudem Ursus' Bemerkung über den schweren Stand der Patrizier, insbesondere bezüglich aller anderer Angelegenheiten denn der Aufnahme in den Senat. Auch Gracchus senkte ein wenig seine Stimme, was derweil jedoch nicht mehr allzu notwendig war, da mit dem Eintauchen in das Schlachtgeschehen die Menge um sie herum und insbesondere hinter ihnen sich bisweilen lautstark zum Geschehen äußerte, anfeuerte oder murrte, so dass die Gespräche einzelner umhüllt wurden durch einen schützenden Kokon beständiger Lautmalerei.
    "Nicht nur, was die Aufnahme in den Senat angeht?"
    horchte er nach.
    "Hast du dabei konkrete Miss..stände im Sinn?"
    Auf der Wasserfläche drangen die beiden Schiffsverbände immer weiter in das Zentrum des Geschehens vor, so dass ihr Aufeinanderprallen unausweichlich wurde, alsbald das erste Schiffe mit lautem Krachen wurde gerammt, was für einige Herzschläge Gracchus' Aufmerksamkeit ablenkte, weniger jedoch auf das Geschehen denn mehr auf seinen Sohn, welcher den Kampf mit großen, staunenden Augen verfolgte, mit einer derartigen Spannung in seinem kleinen Leib, als wolle er jeden Augenblick aufspringen und selbst aktiv eingreifen - was dem Vater indes keinerlei Sorge musste bereiten, würde Antonia in ihrer fürsorglichen Ader solcherlei doch jederzeit zu verhindern wissen, dass er sich dem Gespräch wieder zuwandte, an den Kämpfen ohnehin mäßig nur interessiert. Zwar war Gracchus bekannt, dass Tiberius Vitamalacus Legat der Legio I war gewesen, doch vermutete er entgegen den Tatsachen, jener war abberufen worden während seiner Absenz aus Rom, gleichsam er auch in Rom zurück jenen Geschehnissen in fernen Legionen kaum nur Aufmerksamkeit schenkte, fiel es ihm doch bereits schwer genug, gegenwärtige politische Strömungen zu überblicken, geschweige denn ihnen konzentriert zu folgen.
    "So hast du dir sicherli'h bereits Gedanken über die Neubesetzung des Legatus Legionis gemacht, wel'he Kandidaten würdest du vorschlagen?"
    Auch wenn Aurelius' eigenen Präferenzen schlussendlich kaum entscheidend würden sein, war die Frage für Gracchus eine gute Möglichkeit selbst ein wenig Überblick über potentielle Kandidaten zu erhalten.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ursus nahm schmunzelnd zur Kenntnis, wie der Junge sich von dem Geschehen unten im Becken gefangen nehmen ließ. Wie schön war doch die Jugendzeit, in der man in solche Geschichten mit Haut und Haar eintauchen konnte, nichts um sich herum mehr warhnehmend?


    "Wenn man mitverfolgt, welche Stellen mit wem besetzt werden, muß man sich schon manchmal wundern. Wie lange ist zum Beispiel Dein Verwandter Flavius Piso auf einer eher unbedeutenden Stelle in der Kanzlei und noch kein Stück weitergekommen? Dabei soll er ausgezeichnete Arbeit leisten, wie ich hörte." Nicht, daß er Annaeus Varus seine Stelle nicht gönnen würde. Der hat ja auch recht lange seinen alten Posten innegehabt, bevor er jetzt überrasschend ein ganze Stück aufgerückt war.


    Ein Krachen lenkte seine Aufmerksamkeit auf das Geschehen im Becken, wo die Ereignisse sich zu überschlagen begannen. Es war so spannend, daß die Unterhaltung ins Stocken geriet. Zumal jetzt auch das Entern vorbereitet wurde, was immer ein besonders interessanter Moment war. Wirklich, von diesen Spielen würde Rom noch lange reden. Modestus hatte ein gutes Händchen bewiesen.


    Endlich konnte er sich wieder losreißen. "Ganz abgesehen davon, daß es schon sehr merkwürdig ist, daß niemand etwas über den Verbleib von Tiberius Vitamalacus weiß, gibt es anscheinend gar nicht so viele Kandidaten, die in Frage kommen. Der beste dafür wäre sicherlich Vinicius Lucianus. Aber ich weiß nicht, ob der so bald wieder ein Kommando übernehmen möchte. Annaeus Florus wäre bestimmt auch sehr geeignet. Die richtigen Voraussetzungen würde bestimmt auch mein Onkel Corvinus mitbringen, aber den zieht es nicht so zum Militär, soweit ich weiß. Decimus Livianus käme bestimmt auch in Frage, er hat die Prima ja schon mal kommandiert."

  • Neben ihrem Sohn und damit am Weitesten von Aurelius Ursus entfernt, nahm schließlich auch Antonia Platz, zunächst sorgsam darauf bedacht, dass Minor angemessen Sitzen und Sehen konnte. Doch schnell fand ihr Blick den Aurelier, schenkte ihm ein Lächeln und ein "Salve, Senator Aurelius. Auch von mir natürlich die herzlichsten Glückwünsche."
    Die beiden Männern wandten sich recht schnell der Politik zu und umgehend bedauerte Antonia, nicht direkt neben ihrem Gemahl zu sitzen, wurde so das Zuhören doch enorm erschwert. Doch natürlich hätte es sich nicht geschickt, nachzufragen, darum zu Bitten, dass die Senatoren lauter sprachen. Eine Alternative musste her. Mit einem Lächeln bedachte sie hierbei ihren Sohn, der wie gebannt auf die Schiffe starrte, gänzlich gefesselt von den Vorgängen auf dem Wasser. Ein wenig erinnerte sie seine Haltung an seine ersten Schreibversuche, bei welchen er ebenso konzentriert ausgesehen hatte, die Welt um sich herum völlig ausblendete und nur noch Augen für jene eine Sache hatte. Ein wenig beneidete sie ihn um diese kindliche Eigenschaft, sie selbst sah sich stets verdammt dazu, alles und jeden in ihrem Umfeld im Blick und damit ein Stück weit unter Kontrolle zu haben.
    "Missstände", schnappte sie soeben von ihrem Gemahl auf und hob kurz den Blick. Wie beiläufig strich sie anschließend Minor über den Rücken und wendete ihre Aufmerksamkeit scheinbar ebenso dem Spektakel im Wasserbecken zu. Interessanterweise würde sie im Anschluss wohl kaum etwas hierüber berichten können. Umso mehr jedoch spitzte sie die Ohren, während ihre Augen die Sitzreihen vor sich inspizierten.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Die Seeschlacht war im vollen Gange und lenkte die Aufmerksamkeit der Tiberia auf das Geschehen. Mehr abwesend antwortete sie auf Macers Erklärung zu Albinas Abwesenheit. „Das ist wirklich sehr schade.“ Ein erschrockener Laut entfuhr ihr, als das ägyptische Schiff in eine der Liburnen fuhr und das Schiff rammte. „Was geschieht nun mit den Soldaten an Bord des römischen Schiffes?“ fragte sie mit banger Stimme den neben sich sitzenden Purgitius Macer, jedoch ohne den Blick vom Geschehen in der Mitte zu nehmen. Zu spannend waren die Ereignisse. Und wo bitte blieb Durus?


    Das beginnende Schlachtgetümmel auf dem Wasser bannte auch Macers Aufmerksamkeit und so war es ihm ganz recht, dass er keine weiteren Nachfragen zum Verbleiben Albinas beantworten musste. Auf die erschrockene Frage nach dem erfolgreichen Rammmanöver hin musste er schmunzeln. "Zumindest einige werden nun wohl nass", antwortete er, ohne einen Blick von der Wasserfläche zu nehmen. Erst einige Augenblicke später wandte er sich zu der Tiberierin um, um nach ihrer Reaktion zu schauen. "Die anderen werden wohl versuchen, jetzt schnell das gegnerische Schiff zu entern oder zu einem der anderen Schiffe ihrer Seite zu gelangen." Macer hatte sich nicht vorab informiert, ob der ausrichtende Aedil vornehmlich auf professionelle Kämpfer oder auf Verurteilte setzte. Davon würden maßgeblich die Überlebenschancen auf beiden Seiten abhängen.

  • Nun wurde es langsam immer unübersichtlicher auf dem nassen Schlachtfeld. Die vier nördlichen Liburnen Unda, Salum, Amnis und Alveus näherten sich nun mit schnellen Ruderschlägen den beiden Quinqueremen Sica und Pugio. Es dauerte nicht lange da zogen die Liburnen schnell ihre Ruder ein, damit sie nicht zertrümmert wurden, wenn die Schiffe längsseits gingen. Beide Quinqueremen waren kurz darauf zwischen je zwei Liburnen eingekeilt und ließen Pfeile und Steine auf ihre Angreifer herunterregnen. Doch die augustianischen Entermannschaften zögerten nicht und schon bald waren die Decks der Sica und der Pugio blutig umkämpft. Zwar hatten die Antonier auf beiden Schiffen mehr Männer, doch die Augustianer waren erfahrener und weitaus besser ausgerüstet. Daher gewannen sie auch langsam aber sicher die Oberhand. Die Antonier wehrten sich jedoch verbissen, weshalb eine Entscheidung nicht schnell erreicht werden würde.
    Die Quinqueremen Hasta und Pilum änderten inzwischen ihren Kurs, um mit der Nähe zu den anderen Quinqueremen eine Umkreisung zu vermeiden, doch sie waren nicht schnell genug.
    Die Liburnen Torrens und Flumen schnellten auf die Hasta zu und einen Moment sah es danach aus, als würden sie versuchen die Haste wie die Pugio und die Sica zu entern, doch sie begnügten sich damit die Ruderbänke zu verstören, da die Antonier es nicht mehr schafften die Ruder rechtzeitig einzuziehen. Dann setzte sich die Torrens ab und setzte sich in den Rücken der nun manövrierunfähigen Hasta, wo sie begannen mit Brandpfeilen auf die Quinquereme zu schießen, um sie in Brand zu setzen. Die Flumen drehte indes nach rechts ab und griff nun die Pilum an.
    Die Rica und Lacus nahmen nach alt bewährter Manier die Pilum in die Zange. Sie schwenkten nach rechts und links aus und rammten dann die Pilum. Sogleich wurden Taue über die Bordwand Pilum und nun begann auch hier das blutige Geschäft des Enterns. Die Seesoldaten der Lacus und der Rica kletterten an den Tauen hoch und mit gezückten Waffen sprangen sie an Deck, wo sie auch schon die antonianische Mannschaft erwartete. Sie kämpften so verbissen, sodass die augustianischen Truppen ins Wanken gerieten und fast auf ihre Schiffe zurückgetrieben wurden. Das Blatt wendete sich erst als die Flumen endlich eintraf und die Antonier ihre Pilum nun an drei Fronten verteidigen mussten.



    Im Süden war die Oceanus nun endgültig gesunken, auch wenn man sie in dem flachen Becken noch deutlich sehen konnte. Im Wasser klammerten sich auch einige Ruderer theatralisch an den abgebrochenen Mast, während auf dem Deck der Spatha verzweifelt gekämpft wurde. Die Männer der Oceanus waren in eine Ecke gedrängt und als ein Mann nach dem anderen fiel, wurde ihrer Lage immer aussichtsloser. Die Männer der Ventus versuchten sich zu ihren Kameraden durchzukämpfen, doch auch sie waren dem Feind unterlegen und mussten dies auch langsam aber sicher einsehen.
    Auf derGladius wurden die Antonier langsam nervös, denn die Mannschaften der Sentina und Humus liesen sich Zeit uns einzige was die antonianische Mannschaft tun konnte, war Pfeile von ihren hohen Aufbauten auf die Liburnen herabzuschießen ohne genau zu erkennen, was die Augustianer vorhatten. Doch dann stürmten die augustianischen Soldaten plötzlich von beiden Seiten auf das Deck der Gladius. Die Überraschung glückte und sie konnten die Antonier vor sich hertreiben und einen großen Teil des Decks in ihre Gewalt bringen. Doch als die Mannschaft der Gladius sich von ihrem Schock erholten, formierten sie sich neu und begannen damit die Augustianer blutig zurückzuschlagen.



  • Purgitius Antwort zauberte kurzzeitig ein Lächeln auf Septimas Gesicht und sie entspannte sich wieder ein wenig. „Das ist gut. Nass dürfen sie ruhig werden.“ antwortete sie und schaute kurz zu dem Praetor urbanus.


    Die Schlacht ging weiter und Septima sah, wie jeweils zwei der Liburnen eines der Schiffe von Antonius in die Zange nahmen und nach dem Entern der gegnerischen Schiffe eine blutige Schlacht an Deck der antonischen Schiffe ausbracht. Etwas, was der jungen Frau nicht so gut gefiel. Zwar gehörte es zu den Spielen im allgemeinen dazu, dass Blut floss und auch immer Menschen oder Tiere starben, aber das waren immer genau die Momente, die Septima nicht mochte. Für sie war nur der Kampf interessant, nicht aber das Töten.


    Dann kam auch noch Feuer ins Spiel, denn eines der schnellen, wendigen Schiffe von Augustus schoss mit Brandpfeilen auf eines der antonischen Schiffe. Ein erschrockenes einatmen und die anschließende Hand vor Septimas Mund, war Zeugnis ihrer Aufregung. Absolut beeindruckt schaute sie weiter zu was noch geschehen mochte.


    Auch auf den anderen Schiffen wurde verbissen gekämpft und Septima konnte gar nicht fassen, wie viele Menschen dort unten miteinander am kämpfen waren, „Die... die... töten sich doch nicht alle gegenseitig, oder?“ fragte sie leicht geschockte den neben sich sitzenden Purgitius Macer und schaute kurz vom Geschehen zu ihm. Nachdem sie endlich für einen Moment den Blick vom Becken genommen hatte, winkte sie ihren Leibwächter heran und gab ihm den Auftrag, ihr etwas zu trinken zu besorgen. „Möchtest du auch etwas Wein?“ erkundigte sie sich freundlich bei Macer.

  • An diesem Tag war Cimon mit einem Auftrag von seinem Herren etwas später Heim gekommen und hatte feststellen müssen, das dieser bereits fort war. Nach einigen Fragen und suchen, hatte er herausgefunden das dieser sich eine 'Wasserschlacht' ansehen wollte. Verwundert und mit offener Überraschung im Gesicht folgten einige Momente der Erklärungen.
    Dann bemerkte er das sein Herr niemanden mitgenommen hatte. Hektisch hatte er die Köchin gebeten einige Sachen entsprechend einzupacken und für den Fall das er doch nicht allein war das ganze für mindestens zwei Personen. Dazu gehörten natürlich auch Sitzkissen. In der Zwischenzeit hatte er sich den Weg erklären lassen und sich Tipps eingeholt, wie er seinen Herren am besten finden würde, wo er wohl amehesten sitzen würde...


    Nun war er hier und suchte die Menge eben dort ab, wo er seinen Herren vermutete. Trotz seiner Statur wirkte er als sei er nicht wirklich da. Er war nur ein Sklave, der seinen Dominus suchte. Nichts anderes sah man an ihm...dies und den Respekt, den er jedem der anwesenden entgegenbrachte. Schließlich waren hier so viele Menschen, die alle weit über ihm standen. Dieses Schauspiel hatte Cimon als ein besonderes Ereigniss angesehen, weswegen er sein Halstuch, so schwer es ihm auch fiel, nicht trug.


    Die Schiffe hielten ihn immer wieder gefangen was die Suche erschwerte und dafür sorgte, das er in seinen Augen viel zu spät bei Ursus stand. Er drängte sich nicht auf. Kein Wort das seine Unterhaltung stören würde. Um nicht jemanden mit seiner Gestalt zu stören kniete er sich halb neben seinen Herren, gegen die Sitzgelegenheit gelehnt. Wie gut das hier noch etwas frei war.


    Er holte nun zuerst das Sitzkissen hervor und legte es bereit, damit sein Herr besser sitzen mochte, wenn er es wollte. Dann holte er den in Tuch eingeschlagenen Becher heraus und füllte diesen mit einem Gemisch, das entsprechend den Wünschen des Herren vorbereitet war. So hatte er mehr einpacken können ohne unangemessen zu viel zu schleppen. Sein Herr sollte es gut haben ohne zu arrogant zu wirtken. Cimon dachte dies sei ganz in Ursus Sinne.


    Den gefüllten Becher reichte er seinem Herren. Dies alles tat er fast lautlos und ohne aufdringlich zu sein. Dabei achtete er auf jedes noch so kleine Zeichen seines Herren um ihm kleine, mitgenommene Häpchen zu reichen, wenn dies wohl erwünscht werden würde. Da er nicht alleine war sah Cimon fragend auf. Das kleinste Zeichen reichte um Wünsche zu erfüllen. Er hatte sogar daran gedacht seine Münzen mitzunehmen um im Notfall etwas zu erwerben, an das er möglicherweise nicht gedacht haben mochte.
    Natürlich sah er die Sklaven die in der Nähe waren und die Herrschaften bedienten. Doch er wollte höflich sein und diese nicht einfach übersehen. Er versuchte eine gute Mischung zu finden, wobei er den anderen Sklaven respektvoll zunickte.


    Immer wieder musste er dareuf achten nicht vom Schauspiel gefangen zu werden. Dies stand ihm nicht zu. Auch wenn es unglaublich war. Diese Größe und Herrlichkeit... niemals hatte Cimon etwas vergleichbares sehen dürfen. Allerdings durfte er sich nicht zu sehr ablenken lassen. Denn sein Vorhaben war es sich wieder ein wenig zurückzuziehen wenn sein Herr versorgt war. Um dann auf weitere Zeichen zu achten, falls er gebraucht werden würde. Aber hier bleiben. Nein, das durfte er sicher nicht. Besser er fiel bei den Herrschaften so wenig wie möglich auf. Nur so weit wie es sich für einen Sklaven gehörte. Solange hier in der Nähe Platz war konnte er dort hocken und somit auch durch seine Größe kein negatives Bild abgeben. Erstaunlicherweise fand Cimon das perfekte Mittelmaß zwischen Nähe zum Herren um diesen zu bedienen und Abstand um nicht im Wege zu sein oder eine zu starke Vertrautheit zur Schau zu stelen. Hier war es besonders wichtig das der Nubier sich tadellos benahm um dem Namen seines Dominus gerecht zu werden.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Auch auf den anderen Schiffen wurde verbissen gekämpft und Septima konnte gar nicht fassen, wie viele Menschen dort unten miteinander am kämpfen waren, „Die... die... töten sich doch nicht alle gegenseitig, oder?“ fragte sie leicht geschockte den neben sich sitzenden Purgitius Macer und schaute kurz vom Geschehen zu ihm. Nachdem sie endlich für einen Moment den Blick vom Becken genommen hatte, winkte sie ihren Leibwächter heran und gab ihm den Auftrag, ihr etwas zu trinken zu besorgen. „Möchtest du auch etwas Wein?“ erkundigte sie sich freundlich bei Macer.


    Macer verfolgte das Geschehen ebenso gespannt wie seine Gesprächpartnerin, allerdings weniger schockiert. Weder das Blut noch die Brandpfeile kamen für ihn überraschend. "Ich weiß es nicht", gab er dann auf ihre Frage hin offen zu. "Wenn auf einigen der Schiffe verurteilte Verbrecher kämpfen, die ohnehin sterben sollen, werden sie es wohl genau hier tun. Ansonsten wird es wohl eher bei vielen Verletzten bleiben. Professionelle Kämpfer sind nicht billig. Je mehr sterben, umso teurer wird es für den Ausrichter", erklärte er die Lage ziemlich trocken und wechselte dabei mit dem Blick zwischen der Wasserfläche und der Tiberierin. "Mit spektakulären Heldentoden wie bei Gladitoarenkämpfen rechne ich hier jedenfalls nicht. So viele Kämpfer wie da unten unterwegs sind ist die Gefahr viel zu groß, dass einer hübsch stirbt, aber keiner bekommt es mit." Zumindest hätte er das Schauspiel entsprechend arrangiert, wenn er der Ausrichter gewesen wäre.


    Auf die Frage nach dem Wein schüttelte er den Kopf. "Danke, sehr freundlich, aber für mich nicht. Ich trinke fast nie irgendetwas, wenn ich in der Arena oder dem Circus bin." Einen bestimmten Grund gab es dafür sicher nicht. Es war einfach so.

  • Sie starrte immer noch gebannt auf auf das Kampfgeschehen, aber die Worte ihrer Freundin lenkten sie dann doch ein wenig von der Schlacht und sogar von Antonius und Kleopatra ab. Für einen kurzen Moment lang lösten sich allem Schlachtenlärm zum Trotz die Schiffe vor Serranas Augen auf und wurden durch Büsche und Pflanzen in einem nächtlichen Garten ersetzt.


    "Hm, ja...., vielleicht hast du ja Recht." antwortete sie dann etwas geistesabwesend und lächelte dabei, ohne es zu merken, selig vor sich hin.

  • „Oh… Wenn es verurteilte Verbrecher sind, dann ist es in Ordnung.“ entschlüpfte es der jungen Frau erleichtert und sogar ein Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. Dies war gewiss eine ehrenvollere Art zu sterben als durch einen exsecutor.


    Die Seeschlacht war wahrhaftig ein unvergessliches Ereignis. Wie hatte ihr Vater es ohne diese Spiele, Feierlichkeiten und die ganzen Aufregungen, die es ständig in Rom gab, nur auf dem Lande ausgehalten. Oder konnte man dieser ganzen Spiele überdrüssig werden? Nein… Sie ganz bestimmt nicht.


    Macers Antwort auf ihre Frage nach etwas zu Trinken überraschte die Tiberia. „Nichts zu trinken?“ hakte sie noch mal nach, zuckte dann allerdings mit den Schultern und schickte ihren Sklaven los. ‚Ahhh… jetzt verstehe ich.’ Fiel es ihr dann ein und Septima grinste leicht. ‚Er will nicht genötigt sein, eine Latrine während der Seeschlacht aufsuchen zu müssen.’


    „Was für eine Art von Spiele bevorzugst du, Purgitius?“ Trotz der spannenden Schlacht im Becken des Naumachia Augusti wollte Septima die kleine Unterhaltung zwischen Macer und ihr nicht völlig einschlafen lassen.

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