Mens sana in corpore sano - Taberna Medica Decima

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    Er hörte, wie sie irgendetwas flüsterte, ging aber nicht darauf ein, sondern bewegte sich weiter durch die Straßen. Dann allerdings stellte sie eine Frage, die ihn tatsächlich verblüffte. Der Blick, den er ihr nun zuwarf, verriet ein bisschen von seinem Erstaunen. „Ob ich meinen Beruf liebe?“ wiederholte er in einem Tonfall, der im Gegensatz zu seinem nicht verriet, ob er erstaunt war – oder was er sonst über diese Frage dachte. Er deutete ein Kopfschütteln an, als sie sich entschuldigte, damit ausdrückend, dass es kein Problem war, ohne das allerdings zu sagen. Einen Augenblick schwieg er, nahm sich Zeit zu überlegen. Er konnte nicht wirklich sagen, ob er liebte, was er tat. Er tat es aus vollstem Herzen, er kannte nichts anderes, konnte sich nicht vorstellen, je etwas anderes zu tun – aber er konnte nicht sagen, ob er es liebte. „Es ist meine Berufung“, antwortete er schließlich.





    MEDICUS

  • " Deine Berufung. Gehört dann nicht auch ein Quäntchen Liebe dazu, diese Berufung in die Tat umzusetzen und ihr Treu zu bleiben?" Sie konnte sich nicht vorstellen, dass man nur aus Berufung, die Strapazen dieses Berufes auf sich nahm. " Wie lange bist du schon Medicus. Du hast die Jahre nicht gezählt oder? Die Zeit spielt bei dir keine Rolle. Dir ist es wichtiger zu helfen." Sie waren an der Villa angekommen. Mansuri klopfte, man ließ sie sofort ein.

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    Wieder ein Blick. Gerade eben hatte sie sich noch für ihre Fragen entschuldigt, aber das schien sie nicht daran zu hindern, weiter zu fragen. Und sie verzichtete nicht darauf, weiter bei diesem Thema zu bleiben, bei dem Iaret nicht wirklich eine Antwort hatte. Er hatte seine Eltern, seine Familie geliebt, früher, als Junge, als er noch dort gelebt hatte vor langer Zeit. Er hatte Frauen geliebt. Er liebte – auf seine Art – Crios, der ihn begleitete, seit dieser ein kleiner Junge gewesen war, der sein Sohn war in allem, nur nicht im Blut. Aber sein Beruf? Er war dazu berufen, daran hegte er keinen Zweifel, hatte es auch nie getan. Er spürte Faszination für den menschlichen Körper in sich, für die Vorgänge darin, für alles, was Auswirkungen darauf hatte, was man tun konnte, um ihn zu beeinflussen. Und natürlich ging es ihm um die Wahrung des Lebens. Doch der Begriff Liebe erschien ihm... unangebracht dafür. „Weder die Frage nach Liebe noch nach Treue hat sich mir je gestellt. Liebt ein Vogel das Singen? Fragt sich ein Fisch je, ob er dem Wasser treu bleiben soll?“ Er deutete ein Achselzucken an, während er ihr in die Villa hinein folgte, die sie mittlerweile erreicht hatten. „Nein, ich habe sie nicht gezählt“, bestätigte er ihr, ohne auf die Sache mit dem Helfen einzugehen. Dass er Menschen half, lag in der Natur der Sache, aber das war nicht wirklich, was ihn antrieb. Seine Tätigkeit brachte das mit sich, und natürlich war das ein positiver Effekt, aber Iaret... hatte mehr ein wissenschaftliches Interesse an dem, was er tat, denn ein altruistisches.





    MEDICUS

  • Sie lief wieder voran. " Man kann es auch so sehen. Singt eine Vogel nicht um der Liebe Willen und kehrt ein Fisch nach seinem Sprung aus dem Wasser nicht immer wieder dorthin zurück. Ist er dem Wasser nicht treu, weil er ohne es nicht Leben kann?" Das war ihre Sichtweise der Dinge. Sie waren angelangt."Danke, Dominus, für das Gespräch."

  • Obwohl er sich flink durch die Menschenmassen bewegte, die Roms Straßen zu dieser Stunde bevölkerte, und sein Anliegend dringlich war, hastete Sciurus nicht. Er hastete niemals. Nicht einmal, wenn sein Herr in Lebensgefahr schwebte. Das Anliegen, weswegen er unterwegs war, betraf indes nicht seinen Herrn in direkter Weise, sondern nur dessen Sohn. Zwar war Sciurus auch diesem verbunden, doch tangierte ihn dessen Zukunft nur peripher. Er würde Zeit seines Lebens seinem Herrn dienen und nach dessen Tod in Freiheit verstoßen diesem folgen. Zu guter Letzt wusste Sciurus, dass Eile in Rom nie zu dem gewünschten Effekt der Schnelligkeit beitrug. Ehe man sich versah, stieß man an einer der vielen Ecken mit einem frisch in der Stadt eingetroffenen – und zumeist erst kurz zuvor verwaisten – Provinzler zusammen. Als Sklave hatte Sciurus selbstredend den Vorteil, dass ihn solch eine Begebenheit – insbesondere in Verbindung mit einem Angehörigen des anderen Geschlechtes – nicht dazu nötigte, den Rest des Tages miteinander in einer Taberna zu verbringen, dennoch war es eine ärgerliche Verzögerung, die er zu vermeiden suchte.


    Durch diese sorgfältigen Überlegungen erreichte Sciurus ohne Zwischenfälle die Taberna Medica Decima. Sein Herr hatte nach dem besten Medicus verlangt, der in Rom zu finden war. Sciurus jedoch wusste, dass es einen solchen Menschen nicht gab. Letztlich hing alles davon ab, von welchem Leiden man geplagt wurde, denn beinahe jeder Medicus hatte sein Spezialgebiet und die, die keines hatten, konnten zwar alles, davon aber nichts meisterhaft. Die Taberna Medica Decima war daher eine gute Anlaufstelle einen fähigen Medicus zu finden, denn letztlich stand noch nicht einmal fest, was dem jungen Herrn fehlte.
    Sciurus betrat das Haus und seine Nasenflügel zuckten beinahe unmerklich. Er unterdrückte jede weitere Regung und sah sich nach einem Verantwortlichen um.

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    Im Hauptraum war niemand, als der Besucher eintrat. Erst nach einigen Augenblicken kam jemand vom hinteren Bereich herein – der allerdings mit keiner Regung zu erkennen gab, ob die Anwesenheit eines Gasts nun eine Überraschung für ihn war, oder ob er bereits gehört hatte, dass jemand eingetreten war. Iaret war es, der nach vorne gekommen war, während sein Schüler sich weiterhin hinten befand bei einem Mann mit Unterleibsschmerzen und all den unangenehmen Nebenwirkungen, die damit einher gingen, um diesem einen Kräutersud anzusetzen, den er einnehmen konnte.


    Iaret indes verschwendete keinen Gedanken mehr an den Patienten, der ja behandelt wurde, sondern begrüßte den Besucher mit der Andeutung eines Nickens, ungeachtet seines möglichen Standes. „Chaire, Besucher. Womit kann dir geholfen werden?“





    MEDICUS

  • Sciurus wartete geduldig einige Augenblicke ab, doch noch ehe es notwendig wurde, sich bemerkbar zu machen, kam bereits ein dunkelhaariger Mann zum Eingangsbereich hin und fragte nach seinem Begehr.
    "Salve! Mein Herr, der Senator et Pontifex Flavius Gracchus, schickt mich, um einen medicus für seinen Sohn zu holen. Es handelt sich um eine dringende Angelegenheit."
    Selbstverständlich war Sciurus sich dessen bewusst, dass Eile im Grunde nicht geboten war, denn obgleich Minor womöglich ernstlich krank sein mochte, so würden einige Stunden an seinem Zustand wohl kaum etwas ändern. Doch würde der Vilicus nicht spornstreichs mit einen medicus zur Villa Flavia zurück kehren, so würde dies zweifelsohne den Zorn seines Herrn und somit eine Sanktionierung nach sich ziehen, da für diesen nichts wichtiger war als das Wohlergehen seines Sohnes.

  • Sim-Off:

    Entschuldige bitte die Verzögerung :)


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    Iaret verzog keine Miene, als er hörte, wer da nach einem Medicus verlangte. Grundsätzlich behandelte er Patienten nicht unterschiedlich – trotzdem war es aber natürlich etwas anderes, auch für ihn, wenn ein Flavius, noch dazu Senator und Pontifex, einen Medicus brauchte und dessen Bote dann bei ihm landete. Er nickte leicht. „Welche Beschwerden hat der Junge?“ Je nachdem, welche Antwort es darauf gab, würde er seinen Beutel anders packen.





    MEDICUS

  • Sciurus zögerte nicht lange, die spärlichen Erkenntnisse zusammen zu fassen. "Er verliert sein Augenlicht. Es scheint vor einigen Wochen begonnen zu haben und wird immer schlimmer."
    Da er beständig um seinen Herrn herum war und nur selten ein Auge auf den jungen Flavius zu werfen hatte, wusste er nicht mehr darüber. Somit gab es für ihn auch mehr nicht zu sagen.

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    Iaret nickte emotionslos, als er hörte worum es ging. „Verliert er tatsächlich sein Augenlicht, würde ich empfehlen, einen mir bekannten Kollegen hinzuzuziehen, der mehr Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Allerdings kann ich den Jungen gerne zunächst untersuchen und dann das weitere Vorgehen mit deinem Herrn absprechen.“ Da alles oder nichts dahinter stecken konnte in diesem Fall, konnte Iaret nicht wirklich spezifische Dinge mitnehmen. War das Auge entzündet, konnte man mit Tinkturen oder ähnlichem arbeiten… verlor das Auge ohne scheinbaren Grund die Sehkraft, war es deutlich schwieriger, als Arzt wirklich etwas tun zu können. „Wenn du einverstanden bist, können wir los.“





    MEDICUS

  • "Sicher", quittierte Sciurus, gab es doch nichts, weshalb er nicht hätte bereit sein sollen. Er wartete kurz, dass der Arzt aufnahm, was immer er mitzunehmen gedachte und führte ihn sodann wortlos durch das Gedränge der Stadt bis zur Alta Semita und diese den Quirinal hinauf bis hin zur Villa Flavia, wo man den Medicus selbstredend sogleich einließ.

  • Wie zu erwarten, war es nicht von alleine besser geworden. Weder das mit dem Arm, noch das... andere. Und so stand ich eines schönen Nachmittages dann doch vor der Praxis, so wie meine Schwester es mir vorgeschlagen hatte. Der Eingang sah zwar sehr einladend aus, aber ich hätte für mein Leben gern gleich wieder kehrt gemacht. Medici, Valetudinarien, unheimliche Krankheiten, schaurige Instrumente, eklige Salben, stinkende Absonderungen... ich hatte da eine gewisse..... Abneigung.
    Die war durch die Zeit, als ich schwerverwundet im Feldlazarett lag, und die Medici erwogen hatten, mir doch gleich den halben Arm abzuschneiden, nicht gerade gemindert worden. Zögernd blickte ich um mich, suchend, ob da nicht irgendwas wäre, das mich aufhalten könnte, aber ich blickte nur in das Gesicht meines Leibsklaven, und dessen Miene war streng. Er kannte mich zu gut.


    Voll Unbehagen trat ich in das Haus. Vielleicht war ja gar keiner da. Vorsichtshalber hatte ich keinen Termin vereinbart. Ich überließ es Ravdushara das zu klären und wandte mich auf der Suche nach Ablenkung der Betrachtung der Gewächse am Impluvium zu.
    “Salve“ hörte ich Ravdushara sagen, “mein Herr, Decimus Serapio, der Bruder von Decima Seiana, ist hier, um den Medicus Iaret zu konsultieren.“

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    Crios nutzte gerade die Gunst der Stunde – die sich aktuell darin äußerte, dass keiner da war und etwas wollte – und war dabei, die Abrechnung der letzten Woche zu erstellen und bei der Gelegenheit gleich zu notieren, was nachbestellt werden musste. Der Griffel flog über eine Wachstafel, daneben lagen andere mit den Aufzeichnungen der letzten Woche, während er halb auf der Theke lehnte, aufgestützt auf einem Unterarm, und auf einem Stück Süßholz kaute. Mit einem „Salve“ beantwortete er die Begrüßung und sah zunächst nur auf – nur um sich dann doch aufzurichten, als er hörte, wer da gekommen war. „Iaret ist im Augenblick leider unterwegs. Auf ihn zu warten lohnt sich wahrscheinlich nicht, es könnte noch ein wenig dauern, bis er wieder kommt. Aber ich kann einen Termin ausmachen, da würde Iaret dann auch zur Casa Decima kommen, wenn deinem Herrn das lieber ist. Oder…“ Crios zögerte kurz, zuckte aber dann innerlich die Achseln. Was sollte schon passieren? Er behandelte ohnehin alle Patienten, sofern sie nicht explizit Iaret verlangten… oder es nicht die ganz schwierigen Fälle waren oder die, die auf die ein oder andere Art so besonders waren, dass er wusste Iaret würde sie selbst behandeln wollen. Und selbst dann bot Crios zumindest seine Hilfe an, eine erste Untersuchung, etwas in der Art. Gut, Iaret war explizit verlangt worden, und beim Bruder der Chefin ging Crios auch davon aus, dass Iaret das gerne selbst in der Hand hatte… aber: den Bruder der Chefin warten zu lassen war auch nicht sonderlich glücklich. „Wenn er möchte, kann ich ihn mir auch mal anschauen. Dann weiß Iaret zumindest schon Bescheid.“




  • Eigentlich besah ich mir diese Phalanx von Heilpflanzen nur so 'interessiert', um den Moment, wo ich so einem Quacksalber entgegentreten musste, hinauszuschieben. Aber da war auch Mohn. Die herrlichen Blumen wuchsen in einem hohen Tontopf. Sie waren schon verblüht, reif für die Ernte. Nur ein paar kraus vertrocknete Blütenblätter, in denen das Rot bereits verblasst war, hingen noch an den Samenkapseln.... den prallen Samenkapseln, hinter deren graugrüner, zart beflaumter Oberfläche sich das wunderbarste Ambrosia verbarg... Ich schluckte trocken. Atmete unwillkürlich tiefer, mit bebenden Nasenflügeln. Nein...
    Wie von fern hörte ich in meinem Rücken Ravdushara mit einem anderen Mann sprechen. Iaret war gar nicht da? Wie gut, da war ich gerade noch mal davongekommen. Mit einem Ruck wandte ich mich von dem hypnotischen Anblick des Mohns ab.
    “Nun, dann sind wir wohl leider umsonst gekommen, lass uns...“ hob ich, zu meinem Sklaven gewandt, an, doch dann fiel mein Blick auf den Mann hinter der Theke, und dieser Anblick war beinahe ebenso fesselnd. Bei Cupido! Was für ein Adonis!
    “...Aber, wenn wir schon mal hier sind. - Ja, er möchte.“ beschloss ich, musterte den Mann eingehend und warf ihm ein strahlendes Lächeln zu. Mit welch unnachahmlicher Lässigkeit er dieses Süßholz kaute! Heiß. Ich hatte mein Unbehagen glatt vergessen. Dem würde ich bereitwillig in jedwedes Behandlungszimmer folgen.
    Hast Du heut' abend schon was vor? sprachen meine Augen, mein Mund dagegen erkundigte sich ganz profan: “Bist du Medicus?“

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    Für einen Moment war Crios davon überzeugt, dass der Bruder keine Lust hatte, sich von ihm ansehen zu lassen statt von Iaret. Jedenfalls hörte es sich so an, als der Mann ansetzte zu sprechen. Dann allerdings drehte er sich zu seinem Sklaven und Crios um, und plötzlich kam aus seinem Mund dann doch noch die Einwilligung. Crios erwiderte das Lächeln und nahm das Süßholz für den Moment aus dem Mund. „Hervorragend“, antwortete er, schob die Tafeln zusammen und verstaute sie rasch unter der Theke, um dann kurz über die Frage nachzusinnen – während er zugleich ein bisschen fasziniert war von dem Strahlen, das von dem anderen ausging. „Kommt darauf an, was du unter einem Medicus verstehst.“ Crios deutete ein Achselzucken an. Es gab die Quacksalber, die sich so nannten, ohne irgendeine Ahnung zu haben. Es gab die, die hier und da ein wenig lernten und sich so nannten. Und es gab jene, die Medizin als Kunst auffassten, bei der man ein Leben lang nicht wirklich auslernte, egal wo man gewesen war, egal wo und wie lange und bei wem man gelernt hatte… Und Iaret gehörte zur letzten Sorte, und damit irgendwie auch Crios, auch wenn er das nicht ganz so eng sah wie sein Lehrmeister. Natürlich nannten ihn die einfachen Leute Medicus, die hier herein kamen oder zu denen er ging, um zu helfen. Und das war auch in Ordnung, irgendwie stimmte das ja auch – er behandelte sie, und er wusste, konnte genug dafür. Aber eine so direkte Frage war etwas anderes… Iaret in jedem Fall würde ihm vermutlich eine Tracht Prügel verabreichen, wenn er sich nun einfach so als Medicus präsentierte. „Sagen wir so: ich lerne seit Jahren, und lerne doch nie aus.“ Jetzt zeigte sich ein Schmunzeln auf seinen Lippen, bei dem seine Grübchen sichtbar wurden, bevor er auf eine Sitzgruppe wies. „Wenn du dich setzen würdest, Decimus? Etwas zu trinken?“




  • Becirct von diesem Lächeln, und von den niedlichen Grübchen die es herbeigezaubert hatte, nahm ich ganz zutraulich auf einem der Stühle Platz. Ich streckte die Beine lang aus, stützte den linken Ellbogen auf die Tischplatte, und folgte mit den Augen unverwandt den Bewegungen des schönen (und bescheidenen!) seit Jahren lernenden.
    “Wenn du einen Becher mit mir trinkst – unbedingt!“ gab ich ihm kokett zur Antwort.
    “Verrätst du mir wie du heißt?“
    Ravdushara glitt mit undurchschaubarer Orientalenmiene an mir vorbei, hielt sich vornehm im Hintergrund. Ich erprobte weiter mein strahlendstes Lächeln an Adonis, sah kalkuliert weg, sah wieder hin, schenkte ihm einen herausfordernden Blick... es machte Spaß, und solange ich flirtete fühlte ich mich doch deutlich gesünder, als wenn ich nur herumsaß und über das was mir fehlte nachdachte.

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  • Es war noch früh am Tag, als Seiana ihre Taberna Medica betrat. Normalerweise stattete sie ihren Betrieben keinen persönlichen Besuch ab... aber normalerweise vergingen auch nicht mehrere Wochen, in denen sie es nahezu gänzlich ihren Angestellten überlassen musste, sich um die Geschäfte zu kümmern. Mit den ganzen Hochzeitsvorbereitungen allerdings, in die sie sich natürlich weit mehr persönlich hatte einbinden müssen als ihr lieb gewesen war, und der Reise nach Mantua kurz danach hatte sie allerdings zwangsläufig etwas vernachlässigen müssen, und dabei war natürlich ihre Wahl nicht auf die Acta oder die Schola gefallen... sondern auf ihre Betriebe. Entsprechend wollte sie jetzt allerdings nach dem Rechten sehen, und wenigstens hin und wieder, wenn auch selten, persönlich aufzutauchen konnte ohnehin nur nützlich sein.


    So betrat sie als die Taberna – im Schlepptau mehrere Sklaven. Runa war darunter, die Massa ihr zur Hochzeit geschenkt hatte und von der sie... nun, noch nicht so genau wusste, was sie mit ihr anfangen sollte, die sie allerdings – eben da sie ein Geschenk von Massa gewesen war, der ihren Bruder gerettet und dem sie selbst bereits ein recht denkwürdiges Gespräch gehabt hatte – nicht als einfache Haussklavin unterbringen wollte, nicht ohne ihr wenigstens die Chance zu geben zu zeigen, was sie konnte... weswegen Seiana sie momentan häufig in ihrer Nähe behielt. Und natürlich waren die obligatorischen Leibwächter dabei: Álvaro und Bran, ebenfalls Geschenke zur Hochzeit, und Lupus, den Faustus in ihre Obhut gegeben hatte während seiner... Abwesenheit. Seiana war es bereits seit längerem gewohnt, dass sie stets von mindestens einem Sklaven begleitet wurde, wenn sie unterwegs war – die Zeiten, in denen sie allein auf die Straße gegangen war, waren vorbei gewesen, spätestens als sie Auctrix geworden war. Sie war es allerdings nicht gewohnt, auf Schritt und Tritt von Leibwächtern begleitet zu werden, die nicht einfach nur dabei waren, sondern sie... beobachteten. Aufpassten, sicher, Seiana wusste um diesen feinen Unterschied, dennoch... es war ungewohnt, und wirklich wohl fühlte sie sich damit nicht – was absurd war, weil die Leibwächter ja dazu da waren, sie zu schützen. Und sie war jetzt die Frau des Praefectus Praetorio. Leibwächter waren... einfach angebracht.

  • Gaius hatte den Weg zur Taberna Medica Decima gefunden und trat zögerlich ein. Er war nervös da er vorhatte den Medicus etwas zu fragen was dann doch sehr intim und auch etwas peinlich war. Aber es half nichts. Wollte er Karriere machen wie er es geplant hatte war die Hilfe eine Medicus nötig.


    Gaius sah sich um. Er konnte niemanden sehen und so rief er:


    "Hallo! Ist jemand da. Ich möchte gerne mit dem Medicus sprechen."

  • Gaius nahm seinen Mut zusammen und sagte:


    "Bist du ein Medicus? Ich suche einen Medicus da ich einen speziellen Wunsch habe. Es ist mir etwas peinlich. Ich bin gerade erst in Rom angekommen und hoffe das du mir helfen kannst."


    Der Medicus (falls er einer war) schien nett, aber Gaius war arm und sein Anliegen ungewöhnlich. Darum zögerte er mit der Sprache herauszukommen.

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