Nachdenklich las ich die Zeilen. Der Brief klang herzlich, aber ich konnte herauslesen, dass gerade große Umwälzungen im Hause meines Vicarius Domini Factionis anstehen mussten. Die schreckliche Geschichte über die Morde an Angehörigen der gens Iulia hatte ich schon auf dem Weg von Campanien nach Roma vernommen, das war allerdings bereits ein Weilchen her. Zwischenzeitlich schien noch mehr passiert sein.
Da Marcus Iulius Dives mir gegenüber äußerst zuvorkommend gewesen war, nahm ich mir vor, den Senator zu unterstützen, wie ich nur konnte, falls er meines Beistandes irgendwann einmal bedurfte . Obwohl ich ihn noch nicht persönlich kannte, betrachtete ich ihn als einen Amicus.
Ich benötigte nun dringend eine blaue Tunika und ein blaues Stirnband, weshalb ich schon im Vestibulum nach dem Maiordomus rief.
°^Epistolae^° - Abzugebene Post
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Charislaus überbrachte die Antwort auf Tiberios Brief, noch am gleichen Tag. Dazu gab er einen kleinen Beutel ab.
Salve mein Lieber Tiberios,wie das Leben so spielt, ziehst Du nun weiter. Rom ist viel, aber nicht das Maß aller Dinge. Ich weiß wie sehr Du Dir gewünscht hast, einmal Alexandria zu sehen und nun erfüllt sich dieser Wunsch.
Für Dich freue ich mich von Herzen, ich selbst werde Dich vermissen.
Manchmal heißt Freundschaft auch gehen lassen und so gönne ich Dir Deine Reise mit einem lachenden und weinenden Auge Tib.Du wirst mir stets in lieber Erinnerung bleiben und als Freund. Vielleicht wenn es Deine Aufgabe und Zeit erlaubt, schreibst Du mir einmal. Es würde mich sehr freuen, wenn ich wüsste dass Du sicher in Alexandria angekommen bist. Die Welt ist groß Tiberios und manchmal doch so klein.
Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder. Dann lade ich Dich auf ein gefülltes Brot und ein eiskaltes Rosenwasser ein. Für unterwegs habe ich Dir einige Kleinigkeiten eingepackt. Lass sie Dir schmecken
Gute Reise und immer etwas Glück im Gepäck mein Freund.
Dein
Charis
In dem Beutel befand sich ein Früchtebrot, ein kleiner Kuchen und eine Dauerwurst. Zudem hatte Charis Tiberios noch getrocknete Früchte eingepackt. Alles was er die Reise über verzehren konnte und haltbar war.
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Tiberios war gerührt über Charislaus' Brief und über das Beutelchen mit dem Reiseproviant. Der liebe Charis, dachte er. Sorgen um ihn wie gesagt machte er sich nicht. Sie waren Sklaven, da war es nur gut, das Herz nicht allzu sehr an jemanden zu hängen.
Tiberios machte sich aber auch keine Sorgen um Terpander. Von dessen Reaktion auf sein Schreiben ahnte er nichts. Er war sich nie sicher gewesen, ob der Spartiate ihn überhaupt leiden konnte oder ihn abgesehen von den Momenten, da er ihn zum Venusdienst begehrte, nur lästig fand. Das Terpander nicht antwortete, fand er daher nur natürlich. -
An den Primicerius Aulus Furius Saturninus
~ INVITATIO ~
Wir verkünden unsere Hochzeit
ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXX A.U.C.
(6.12.2020/117 n.Chr.)*Wir würden uns sehr freuen,
Dich und Deine werte Gens
als unsere Gäste willkommen zu heißen.
Tribunus Cohortis Praetoriae
Faustus Decimus Serapio
und
Quintilia Valentina
Sim-Off: *Datum natürlich ganz flexibel
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Diocles, der neue Sklave des Saturninus, holte die Post und legte sie seinem Herren in sein Cubiculum.
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- DER SCHIFFBRUCH DER NEREIS ALEXANDRINA -
SALVE AULUS FURIUS SATURNINUS
ICH WOLLTE DIR DIE TRAURIGE MITTEILUNG MACHEN, DASS DAS WRACK DER CORBITA NEREIS ALEXANDRINA IN MELITE * ANGESPÜLT WURDE.
IHR FEHLTEN BEIDE RUDER, UND KEIN MENSCH BEFAND SICH MEHR AN BORD.
DA ES SICH BEI EINEM SCHIFFBRUCH UM VIS MAIOR, HÖHERE GEWALT, HANDELT, BIN ICH AUCH KEINEN SCHADENSERSATZ FÜR DEN SKLAVEN VON FURIA STELLA SCHULDIG, DER MIT AN BORD WAR.**
VALE BENE
LUCIANOS EXERCITOR*** ALEXANDRIAE
ANTE DIEM VII KAL APR DCCCLXXI A.U.C.
Sim-Off: * Malta oder Kaphelenia ** Über die Haftung des Reeders in klassischer Zeit : Seite 54 *** hier: Reeder
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Diocles fand einen Brief der von weit herkam und der an Dominus Saturninus gerichtet war. Er nahm ihn mit und legte ihn auf den Beistelltisch in das Cubiculum
- DER SCHIFFBRUCH DER NEREIS ALEXANDRINA -
SALVE AULUS FURIUS SATURNINUS
ICH WOLLTE DIR DIE TRAURIGE MITTEILUNG MACHEN, DASS DAS WRACK DER CORBITA NEREIS ALEXANDRINA IN MELITE * ANGESPÜLT WURDE.
IHR FEHLTEN BEIDE RUDER, UND KEIN MENSCH BEFAND SICH MEHR AN BORD.
DA ES SICH BEI EINEM SCHIFFBRUCH UM VIS MAIOR, HÖHERE GEWALT, HANDELT, BIN ICH AUCH KEINEN SCHADENSERSATZ FÜR DEN SKLAVEN VON FURIA STELLA SCHULDIG, DER MIT AN BORD WAR.**
VALE BENE
LUCIANOS EXERCITOR*** ALEXANDRIAE
ANTE DIEM VII KAL APR DCCCLXXI A.U.C.
Sim-Off: * Malta oder Kaphelenia ** Über die Haftung des Reeders in klassischer Zeit : Seite 54 *** hier: Reeder
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Ein Sklave der Domus Annaea überbrachte das folgende Schreiben:
Aulus Furius Saturninus ist jederzeit nach Abschluss der Arbeiten des Senats willkommen in der Domus Annaea.
Seine Resultate werden mit Freude erwartet.
Sim-Off: Jederzeit direkt hier: ~ Officium ~ LuAnFlo Minor et Furius Saturninus - ohne weitere Personen
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Diocles holte die Post und überlegte, wo er den Brief des Senators - er sah durch das sehr ansprechenden Wachssiegel, enorm wichtig aus - am besten so platzierte, damit sein Dominus ihn auch sofort sah, wenn er nach Hause kam.
Vielleicht neben dem Weinkrug? Da er unentschlossen war, blieb er mit dem Brief in der Hand vor der Porta stehen, um Dominus Aulus abzupassen.
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Neuigkeiten hatten die Eigenschaft, schnell die Runde zu machen. Meist konnte nicht mehr ermittelt werden, wo sie denn einst ihren Ursprung nahmen und auf welch verworrenen Pfaden sie an den letzten Empfänger gelangt waren. Ravilla hatte vom traurigen Schicksal des Furius Saturninus über seinen findigen Sklaven Anaxis vernommen, der die Botschaft vermutlich von anderen Sklaven gehört hatte. So sah Ravilla sich bestürzt dazu veranlasst, einen Brief zu diktieren und diesen an die Casa Furia überbringen zu lassen.
Ad
Aulus Furius Saturninus
Casa Furia
Roma
Lieber Freund,
mit Bestürzung musste ich vernehmen, was dir widerfahren ist. Mir bleibt die Hoffnung, dass die Botschaft auf ihrem langen Weg an meine Ohren von Mund zu Mund stets größer wurde und die wahre Intensität der grausamen Barbarei, die dir angetan wurde, geringer ausfällt, als man es mir erzählte. So du dich in der Lage siehst, sende doch bitte ein Lebenszeichen. Bist du darüber informiert, dass ich zum Tresvir capitalis kandidiere? Nun vermag ich ein weiteres Agens zu addieren. Du wirst mir fehlen, lieber Saturninus.
Wir beide genossen schöne und unterhaltsame Zeiten miteinander. Ich habe Hochgenuss bei den Diskussionen mit dir empfunden, die du mit deinem wachen Geist und dem dir eigenen knochentrockenen Charme versüßstest. Ich wünsche dir von Herzen gute Besserung und so du Beistand benötigst, hege keine Scheu, mich zu kontaktieren.
Ich verbleibe mit den besten Wünschen und der Hoffnung auf deine baldige Genesung. Ich werde deinen Namen in meine Gebete inkludieren.
Mögen die Götter Milde walten lassen.
In Bestürzung
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Ad
Aulus Furius Saturninus
Casa Furia
Roma
Lieber Freund,
ich hoffe, die Frage nach deinem Befinden ist nicht zu vermessen. Lang und vergebens wartete ich auf ein positives Zeichen aus deinem Hause.
Wie sehr hoffe ich, eines Tages frohe Kunde von dir zu vernehmen und sei es, dass du mager, schief und krumm auf Krücken endlich wieder zu gehen vermagst. Unsere Freundschaft würde dies nicht schmälern, ich würde mit dir heilsame Orte besuchen, welche Körper und Geist zu vitalisieren vermögen, bis du wieder ganz die alte Schweinsblase bist. Verzeih meinen Scherz, mir ist zum Weinen und ich bemühe mich um Selbstaufmunterung. So viele, die mir lieb und teuer sind, haben meinen Bekanntenkreis in den letzten Wochen leise verlassen.
In unverbrüchlicher Solidarität hat auch mich für lange Zeit mein Wetterleiden niedergestreckt, so dass ich schon fürchtete, es würde nie mehr aufhören. Und doch stehe ich nun wieder in Toga bereit, meines Amtes zu walten, etwas blasser und magerer als zuvor und mit einer Akkumulation an Papyri und Tabulae auf dem Arbeitstisch, welche die Güte besaßen, regungslos meiner Rückkehr zu harren. Blässe wirkt edel und Magerkeit berechtigt zum Schlemmen und wenn ich ehrlich bin, fällt die Akkumulation nicht übermäßig aus, da viele Hände mir halfen. Ich hoffe sehr, dir wird ebenso geholfen in diesen schweren Stunden.
Vor allem berichte ich dir von meinem eigenen Siechtum, um zu konstatieren, dass die Götter sich milde stimmen lassen mit der korrekten Einstellung und dass sie manchmal ein Einsehen haben, auch definitiv erscheinende Agitationen noch einmal zu revidieren. Wenn sie mir regelmäßig eine spontane Heilung schenkten, warum nicht auch dir?
Ich verbleibe mit fester Hoffnung und den besten Wünschen,
herzlichst,
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