Das wird der schlimmste Tag meines Lebens! – so hatte ich Zeit meines Lebens gedacht, wenn ich mir den Tag meiner Hochzeit vorgestellt hatte. Doch es war anders gekommen als gedacht, und heute war es mir keineswegs unangenehm, an der Seite meiner Braut im Atrium des Hauses zu stehen.
Wir hatten uns vollkommen untraditionell dafür entschieden, das Fest gleich hier starten zu lassen, anstatt in der Casa Quintilia, die einfach zu klein für die Zahl der geladenen Gäste war. (Großtante Drusilla hatte nämlich energisch darauf bestanden, dass wir alle Gentes mit Rang und Namen einluden.)
Auch der Zeitpunkt hätte lauschiger sein können – doch wir wollten nicht länger warten (ich, weil ich fürchtete, dass Casca zurückkehren und mir Valentina wieder ausspannen könnte, und meine liebe Valentina hatte einfach in der Vergangenheit schon zu viel gewartet.)
So störte es uns nicht sonderlich, dass unsere Hochzeit an einem trüben Dezembertag stattfand. Ein kalter Wind pfiff ums Haus, wirbelte gerade einige welke Blätter herein, die langsam ins Impluvium niedersanken. Dorf fischte sie sogleich einer unserer Haussklaven heraus. Das gesamte Personal war für heute neu eingekleidet worden, trug Tuniken in denen das Quintilier-Blau mit dem Decimer Schwarz-Weiß harmonisch kombiniert war. Alle Vorbereitungen der vergangenen Wochen mündeten in diesem Tag. Das Haus war von oben bis unten geschmückt, wenngleich die frischen Blumen für die Sträuße und Girlanden alle unter Glashäusern gewachsen waren. Die Büste des Kaisers und die Statue des Genius des römischen Volkes neben unserem Impluvium prangten in aufgefrischten Farben, die Ahnenmasken waren geschmückt, meine Orden auf Hochglanz poliert.
Unzählige Kerzen und Öllampen brannten. In der Küche wurde auf Hochtouren gearbeitet, köstliche Düfte zogen durchs Haus, die Sklaven trugen Platten mit kleinen Gaumenfreuden, und natürlich Krüge mit edlen Weinen. Als Unterhaltungsprogramm waren Tänzerinnen aus Gades und allerlei Musiker, Jongleure, Verseschmiede und Pantomimen, ein Affendresseur und für spätere Stunde ein Feuerspeier engagiert.
Meine Braut und ich waren farblich bestens abgestimmt in amethystfarbene Seidengewänder gekleidet, welche von Goldfäden durchwirkt und mit glückverheißenden Mustern aus irisierenden Käferflügeln bestickt waren. Valentina trug etwas duftigere Töne, ich sattere. Seite an Seite begrüßten wir bereits die ersten Gäste, vor allem Familie und Klienten, während die Musiker eine heitere Hochzeitsweise spielten.
Die Porta bitte umgehen und direkt hier schreiben. Jeder darf selbst entscheiden, ob er Begrüßung/Glückwünsche ausspielen mag, oder simon schon gratuliert hat und lieber an anderer Stelle in die Szene einsteigen mag.