Nachdem sein Herr ihm also für den Tag frei gegeben hatte, tat Cimon was ihm gefiel. Er ging, nachdem er seinem Dominus nocheinmal frisches Wasser gebracht hatte, in den Nebenraum von Ursus' cubiculum. Dort lagen allerlei Sachen recht ordentlich bereit. Sein Ziel war die militärische Ausrüstung seines Herren.
So ging er hinein, ließ die Tür einen Spaltweit offen, um zu hören, sollte er doch gebraucht werden, und suchte einiges zusammen. Der Nubier hatte Tücher, Öl und Fett mit, um das Metall sowie das Leder der Rüstung gut zu pflegen. Zuerst legte er sich alles zurecht, ohne zu laut dabei zu sein. Dann setzte er sich auf ein Kissen, das er auf den Boden gelegt hatte und nahm sich Teil für Teil vor.
Dabei war Cimon sehr gründlich. Seine Gedanken konnten frei auf Reisen gehen. Immer wieder sah er zur leicht offenen Tür oder zu jener, die eine Verbindung zum cubiculum seines Herren darstellte. Heute würde er nicht gebraucht werden. Langsam sah er zu seiner Arbeit hinunter. Der Sklave stellte zufrieden fest das er sehrwohl zu etwas nütze war.
Leise fing er an vor sich hin zu pfeifen. Es war ein Lied, das seine Mutter öfter gesungen hatte. Er kannte keinen Text mehr, auch der Sinn war ihm völlig fremd. Aber es war alles was er momentan hatte, um an sie zu denken. Bei dieser Gelegenheit fing er an aus dem Herzen heraus zu lächeln. Seine geschickten Finger zerlegten fachmännisch die Ausrüstung und er legte die Teile vorsichtig in einem bestimmten Muster um sich herum. Eben so wie er sich erinnerte, das es der Centurio ihm einmal erklärt hatte. Natürlich war es nicht fehlerfrei und selbstverständlich wusste Cimon das sein früherer Herr ihn nun ausgepeitscht hätte. Dennoch wusste er ebensogut, das Ursus sich über das Ergebnis freuen würde. Und dies war alles was zählte.