Mit großer, unverhohlener Neugier mustert der jüngere der beiden Flavier das Anwesen, während sie hindurchschreiten und schließlich ins Atrium gelangen. Er hat sehr wohl noch die Worte im Ohr, die man zu einer familiären Cena dereinst über den Homo Novus insbesondere und am Rande auch seine mutmaßlichen Lebensumstände verloren hatte. Freilich muss er feststellen, dass die Realität sich verträglicher gestaltet. Einen wirklichen Vergleich zur Villa Flavia Felix hingegen zieht er nicht einmal gedanklich in Betracht.
Seine an die 19 durchlebten Lenze haben Fusus noch nicht nennenswert gezeichnet und man könnte ihn auch wenige Jahre jünger schätzen. Offensichtlich ist dabei, dass er großen Wert legt auf die ansprechende Gestaltung seines Äußeren. Das kurzgeschnittene, dunkle Haar ist sorgfältig zu kleinen gebogenen 'Stacheln' frisiert, welche sein Gesicht gleichmäßig umrahmen und sich von der hellen Haut deutlich absetzen. Hinsichtlich seiner Vorliebe für ein wenig Kosmetik hat er sich am heutigen Tage anlässlich der gesetzten Gesellschaft sehr zurückgehalten und lediglich die Augen mit einem feinen Lidstrich geringfügig betont.
Eine gewisse Aufregung angesichts des Anlasses und des Anspruches, den er an Gracchus' Seite selbst an sich stellt, mag einem aufmerksamen Beobachter durchaus ins Auge fallen. Am ehesten dieser nimmt inzwischen für Fusus die Funktion eines geradezu väterlichen Vorbilds ein, wenn diese besondere Beziehung auch bislang eher einseitig empfunden werden dürfte. Folglich gilt seinerseits immer wieder ein aufmerksamer Blick dem flavischen Senator, um sich an dessen Verhalten orientieren zu können. (Nicht, dass ihn dies davon abhielte, dennoch seiner gelegentlich etwas unkonventionellen Natur treu zu bleiben.)
Als Fusus sodann des Einladenden ansichtig wird und dessen Identität durch die Begrüßung sich offenbart, erhellt ein unverbindlich freundliches Lächeln seine Mimik und er schließt sich den Worten des flavischen Senators an. An dessen Andeutung hinsichtlich Felix' Fußstapfen stört er sich für den Moment nicht weiter. "Salve, Senator Duccius. Es freut mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen." Seine Stimme klingt weich und wohlmoduliert. Neugierig mustert er nach dessen Behausung auch den Mann von Kopf bis Fuß, ohne auf den Gedanken zu kommen dies könne womöglich als unangenehm empfunden werden. Noch ist er voller spürbarer Vorfreude auf den Abend und erhofft sich ein großes Erlebnis von einer solchen Zusammenkunft der Senatoren.