[Esquilin] Casa Accia Ducciaque

  • Mit großer, unverhohlener Neugier mustert der jüngere der beiden Flavier das Anwesen, während sie hindurchschreiten und schließlich ins Atrium gelangen. Er hat sehr wohl noch die Worte im Ohr, die man zu einer familiären Cena dereinst über den Homo Novus insbesondere und am Rande auch seine mutmaßlichen Lebensumstände verloren hatte. Freilich muss er feststellen, dass die Realität sich verträglicher gestaltet. Einen wirklichen Vergleich zur Villa Flavia Felix hingegen zieht er nicht einmal gedanklich in Betracht.


    Seine an die 19 durchlebten Lenze haben Fusus noch nicht nennenswert gezeichnet und man könnte ihn auch wenige Jahre jünger schätzen. Offensichtlich ist dabei, dass er großen Wert legt auf die ansprechende Gestaltung seines Äußeren. Das kurzgeschnittene, dunkle Haar ist sorgfältig zu kleinen gebogenen 'Stacheln' frisiert, welche sein Gesicht gleichmäßig umrahmen und sich von der hellen Haut deutlich absetzen. Hinsichtlich seiner Vorliebe für ein wenig Kosmetik hat er sich am heutigen Tage anlässlich der gesetzten Gesellschaft sehr zurückgehalten und lediglich die Augen mit einem feinen Lidstrich geringfügig betont.


    Eine gewisse Aufregung angesichts des Anlasses und des Anspruches, den er an Gracchus' Seite selbst an sich stellt, mag einem aufmerksamen Beobachter durchaus ins Auge fallen. Am ehesten dieser nimmt inzwischen für Fusus die Funktion eines geradezu väterlichen Vorbilds ein, wenn diese besondere Beziehung auch bislang eher einseitig empfunden werden dürfte. Folglich gilt seinerseits immer wieder ein aufmerksamer Blick dem flavischen Senator, um sich an dessen Verhalten orientieren zu können. (Nicht, dass ihn dies davon abhielte, dennoch seiner gelegentlich etwas unkonventionellen Natur treu zu bleiben.)


    Als Fusus sodann des Einladenden ansichtig wird und dessen Identität durch die Begrüßung sich offenbart, erhellt ein unverbindlich freundliches Lächeln seine Mimik und er schließt sich den Worten des flavischen Senators an. An dessen Andeutung hinsichtlich Felix' Fußstapfen stört er sich für den Moment nicht weiter. "Salve, Senator Duccius. Es freut mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen." Seine Stimme klingt weich und wohlmoduliert. Neugierig mustert er nach dessen Behausung auch den Mann von Kopf bis Fuß, ohne auf den Gedanken zu kommen dies könne womöglich als unangenehm empfunden werden. Noch ist er voller spürbarer Vorfreude auf den Abend und erhofft sich ein großes Erlebnis von einer solchen Zusammenkunft der Senatoren.

  • Es passierte relativ selten, dass Macer nicht pünktlich zu einer Einladung kam, aber heute war es mal passiert. Vielleicht lag es daran, dass er zwischen dem nachmittäglichen Besuch der Therme und diesem abendlichen Symposium noch mit seiner Tochter gespielt hatte, vielleicht hatte es auch andere Gründe. Jedenfalls fand er bei seinem Eintreffen schon einige andere Gäste vor und natürlich den Gastgeber, der allerdings noch mit Begrüßungen beschäftigt schien, so dass Macer wohl nicht zu spät gekommen war.


    An einen Besuch in der Casa Accia konnte er sich nicht erinnern, so dass er sich auf dem Weg vom Eingang zum Atrium interessiert umschaute und mit einem dezenten Nicken seine Wertschätzung für die Bauweise und Ausgestaltung der Casa andeutete, falls sich jemand dafür interessierte. Dann wartete er geduldig darauf, dass der Gastgeber ihn begrüßte und ihm den ihm zugedachten Platz auf den Speisesofas zuwies.

  • Auch Lepidus war keiner der ersten Gäste. Überhaupt sagte man ja, dass denjenigen, die später auftauchten, auch den besseren Auftritt hatten. Wohl auch deshalb störte er sich nicht weiter an der Situation. Einige Prominente konnte der Tiberier auch bereits am Anfang ausspähen. "Eine nette Casa, nicht wahr?", sprach er zu Macer, der auffällig die Inneneinrichtung des Gebäudes musterte. "Salve Senator Purgitius. Ich freue mich dich wiederzusehen" Durch diesen glücklichen Umstand hatte der Tiberier immerhin schon den ersten förmlich begrüßt, wer wusste denn schon, wem er an jenem Tage noch alles die Hände schütteln musste. Derweil konnten sie wohl zusammen warten, bis sie an der Reihe waren, vom Gastgeber in Empfang genommen zu werden.

  • Getreu dem Motto 'Ein Vigintivir kommt selten allein' traf ein gewisser Iulier mit unwissentlich ähnlichem Gedankengut zu etwaig zu spätem Erscheinen in der Casa Accia ein. Gehüllt in einen blendenden Kontrast aus schneeweißen und kreideweißen Stoffen, oder mit anderen Worten vergleichsweise farblos gekleidet, gesellte er sich sogleich zu seinem guten Freund Lepidus und dessen offensichtlichem Gesprächspartner.
    "Salvete!", begrüßte er in einem günstigen Moment beide. "Welch Freude wenigstens einige Gesichter hier bereits etwas näher zu kennen.", lächelte er kurz zum Tiberier, bevor er sich dem Anderen, einem offenkundigen Senator, vorstellte: "Ich bin Iulius Dives, ebenfalls ein Vigintivir." Und in genau dieser Position fragte er sich still und heimlich schon ein wenig, weshalb man ausgerechnet ihn hierher, zu diesem Symposium mit lauter Senatoren und vielleicht gar Consularen geladen hatte - zu einem Informations- und Ideenaustausch über künftige Senatsthemen. Ob in drei-vier-fünf Jahren, wenn sich Dives frühestens über einen Sitz im Senat würde freuen können, überhaupt noch eines der heutigen Themen aktuell wäre? Egal. Spannend klang es auch für bloß diesen Moment allemal und ablehnen konnte der Iulier eine solche Einladung sowieso nicht. Doch warum war sein nach praktisch allen möglichen Gesichtspunkten über ihm stehender Onkel Proximus 'Passor', wie der Neffe seinen Verwandten seit dessen Öffnung der Stadttore auch gerne mal nannte, nicht ebenfalls mit einer Invitation bedacht worden?

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    "Eine nette Casa, nicht wahr?", sprach er zu Macer, der auffällig die Inneneinrichtung des Gebäudes musterte. "Salve Senator Purgitius. Ich freue mich dich wiederzusehen"


    "Tiberius, sei gegrüßt", grüßte Macer etwas überrascht zurück und versuchte schnell zu überspielen, dass ihm gerade der komplette Name seines Gegenübers nicht einfiel. Auf sein Gedächtnis war einfach kein Verlass. Zum Glück gab es mit der Casa ein anderes Gesprächsthema, das bereits angeschnitten war. "Ja, stilvoll, ohne zu übertreiben. So wie es sich für eine solide römische Familie gehört." Über die Gens Accia wusste Macer zwar nicht viel, aber die Casa fügte sich eben gut ins Bild ein.

  • "Ganz recht, ich hätte es nicht besser ausdrücken können", antwortete er zustimmend auf die Einschätzung des Senators. Ein Glück kam ihm die Vergesslichkeit seines Gegenübers zu Hilfe. Der Tiberier hatte schon befürchtet, dass der Purgitier ihn auf den Termin ansprechen würde, den er mit ihm vereinbart hatte, zu dem er dann aber leider nie erschienen war. Er hatte kaum Zeit sich über diesen Fakt zu freuen oder zu wundern als plötzlich auch schon sein iulischer Freund erschien. "Ah, schön, dass du hier bist. Offensichtlich hatte Senator Duccius bei der Wahl seiner Gäste ein gutes Händchen." Obwohl der Tiberier innerlich nicht verhehlen konnte, dass er über die Anwesenheit von Dives etwas überrascht war. Er dachte eigentlich, dass er womöglich der einzig direkt eingeladener Nicht-Senator sein würde. Immerhin war der Duccier ja geradezu gezwungen aufgrund seiner Güte, die der Tiberier durch seine finanziellen Aufwendungen hat walten lassen, ihn politisch ein wenig nach vorne zu bringen. Was Dives nun mit ihm zu schaffen hatte, erschloss sich dem Tiberier nun überhaupt nicht und leider ging dadurch ein Stück der Exklusivität verloren, die er der Einladung trügerischerweise entnommen hatte.


    Aber gut, stattdessen half der Tiberier ein wenig bei der Verständigung zwischen seinen beiden Gesprächspartnern, denn offenbar waren er und der Purgitier noch nicht bekannt und Senator ging erst einmal überhaupt nicht auf den Neuankömmling ein, weshalb Lepidus wohl etwas nachhelfen musste: "Das ist Consular Purgitius Macer. Ein Name, den du zweifellos schon öfter gehört hast und wobei dir wahrscheinlich immer nur das passende Gesicht dazu gefehlt hat", sprach er mit einem zarten Lachen, sowohl um dem Purgitier etwas zu Schmeicheln, als auch die Stimmung etwas aufzulockern. "Iulius Dives, so kann ich dir nur sagen", sprach er dann wieder direkt zu Macer gewannt "ist ein aufstrebender Römer, den es zu kennen lohnt." Mit solcher Phrase, die er mal wieder losgeworden war, konnte er den Iulier vielleicht gleich noch etwas in Verlegenheit bringen. Mit etwas Glück hatte er den Senator für den Lauf der Veranstaltung wenigstens ein bisschen neugierig auf seinen iulischen Freund gemacht, bevor sie der Gastgeber vielleicht nun bald in Empfang nehmen würde.

  • In der Tat war der purgitische Consular Dives wenigstens namentlich bei weitem kein Unbekannter, hatte er als Vicarius schließlich nicht nur dessen leitende Factiotätigkeit für die Russata im Kopf, wie er vor längerer Zeit auch in der Academia Militaris, die bekanntlich durch den Purgitier geführt wurde, ein Examen erfolgreich absolviert hatte, sondern wusste darüber hinaus selbstverständlich auch von der grandios gewonnenen Praetorenwahl, mit der der für seine Neutralität bekannte Senator dereinst in der Öffentlichkeit und den Medien für einiges Aufsehen gesorgt hatte.
    "Es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen, Consular Purgitius.", erwiderte der Decemvir folglich ehrlich erfreut, nachdem er dem Senator noch einmal vorgestellt worden war. Es schien sich in der Tat wirklich bereits angenehm auszuzahlen, dass er sich so gut mit Lepidus verstand! "Und ich versichere dir, dass ich keineswegs aufstrebender bin als mein tüchtiger tiberischer Freund hier auch." Was auch immer das aussagen wollte. Dives lächelte - erst zum Purgitier, dann zu seinem patrizischen Verbündeten. "Ich hoffe, ich habe hier soeben kein Gespräch unterbrochen?", erkundigte er sich sodann vorsorglich, obgleich er ja erwähtermaßen versucht hatte einen günstigen Moment abzuwarten.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zitat

    Originale von den Flavii


    Als die Flavii als erste der geladenen Gäste eintrafen, trat Vala ihnen mit einem breiten und so lange einstudierten Lächeln entgegen, dass er es mittlerweile selbst als sein eigenes und vor allem ehrliches glaubte. Er selbst war in eine bequeme Synthesis gekleidet, wie es bei derartigen Gelegenheiten Gang und Gäbe war, auch wenn er sich dies bei seinem Patron abgeschaut und sich durch Sirius beraten lassen hatte. Sonst würde er wohl einfach in einer Tunika hier stehen, aber was tat man nicht alles um im Vorfeld einer Kandidatur einen guten Eindruck zu machen?


    "Senator Flavius, ich freue mich sehr über dein Kommen und bin ebenso wie du mit froher Hoffnung auf die Ergebnisse des Abends gespannt.", grüßte Vala zuerst den älteren und ranghöheren Flavier, bevor er dessen Vorstellung folgte und sich dem jüngeren Flavius zuwandte: "Auch dir meinen Gruß, Iullus Fusus, und willkommen in Rom. Du hast dir nicht gerade kleine Fußstapfen ausgesucht, in welche zu treten willst. Dein Großvater war der erste seit langer Zeit, der es fertigbrachte das Ergebnis von einhundert Prozent im Senat einzufahren... abseits der Zeiten unter diktatorischer Herrschaft. Gehe ich richtig in der Annahme, dass du dein Tirocinium beim großen Manius Gracchus absolvierst, der so standhaft das Haus der Flavii Romuli im Senat vertritt?"


    ___________________________________________________________


    Zitat

    Original von Purgitius Macer, Tiberius Lepidus und Iulius Dives


    Als braver und vorbildlicher Gastgeber arbeitete Vala sich artig durch die Reihe seiner langsam eintrudelnden Gäste, verwies sie nach einem kurzen Plausch auf die ihnen zugedachten Plätze wo sich diese mit dem Hausherrn und und wandte sich dann dem nächsten zu... wie in diesem Moment der kleinen Gruppe von Männern die sich im Atrium gesammelt hatte: "Consular Purgitius, meine Grüße, du ehrst mich mit deinem Kommen am heutigen Abend. Tiberius, Iulius, danke für euer Kommen."

  • Zu dem spontanen Zwiegespräch mit dem Tiberier gesellte sich bald ein dritter Mann, den der Tiberier auch sogleich Macer zuvorstellte, was diesem wiederum sehr gelegen kam. "Iulius Dives, es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen", antwortete er daher und zeigte sich angemessen dezent erfreut über die kleinen Ehrerbietungen, die beide in ihre Worte einbauten. "Aufstrebende junge Männer kann Rom immer gebrauchen und erst Recht, wenn sie in Freundschaft darum wetteifern, wer der tüchtigere ist", griff er dann die gegenseitige Vorstellung der beiden auf und lächelte ganz politikermäßig in beide Richtungen. Richtig wohl hatte er sich in einer solchen Rolle noch nie geführt und auch diesmal kam ihm die Tatsache zu Hilfe, dass sich genau in diesem Augenblick der Gastgeber an sie wandte.


    "Senator Duccius, ich fühle mich geehrt, mit einer Einladung bedacht worden zu sein", antwortete er diesem auf seine Worte und musste dafür nicht einmal lügen. Im politischen Geschäft Roms war man schließlich schnell vergessen, wenn man sich nicht ständig öffentlich zeigte, was Macer in letzter Zeit wiederum denkbar selten getan hatte.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Überaus zufrieden mit der freundlichen Begrüßung durch den Duccier erwidert Flavius Fusus weiterhin dessen Lächeln. Tatsächlich appellieren diese erfolgreich an seinen familiären Stolz, so dass er sich dazu hinreißen lässt, dem von Gracchus angestoßenen Wortlaut weiterhin zu folgen und die beschriebenen ehrgeizigen Ziele nicht zu leugnen. Über etwaige Konsequenzen, dass er solchen Worten in Bälde würde Taten folgen lassen müssen, macht sich der junge Mann in diesem Moment keinerlei Gedanken.


    "Ich hoffe sehr, dass ich dem Erbe dieser großartigen Persönlichkeit, wie es mein Großvater war und ist, eines Tages gerecht werden kann." entgegnet er daher mit einem liebreizenden Lächeln. "Der weise Rat von Senator Flavius Gracchus wird mir bei diesem Bestreben zweifelsohne von unschätzbarem Wert sein", äußert er sich unverbindlich auf die direkte Frage nach seinem Tirocinium und enthält sich einer direkten Auskunft. Selbst wenn Fusus insgeheim hin und wieder auf eine derartige Chance (wenn auch nicht in allzu naher Zukunft) hoffen mochte, so will er das gewiss nicht im Rahmen dieser Begrüßung diskutieren. Stattdessen geht er fließend über zum eigentlichen Thema dieses Anlasses: "...und ebenso aus diesem vielversprechenden Abend hoffe ich einiges an Inspiration und interessanten Einblicken zu beziehen. Wenn auch zwei Senatoren an den flavischen Cenae teilzunehmen pflegen, so bin ich doch sehr neugierig auf die von dir geladene Runde. Eine seltene Gelegenheit, wenn man kein festes Mitglied an den Sitzungen der Curia Iulia ist." Heiter und ein wenig unverbindlich lässt der Flavier seinen Blick kurz über die anderen Gäste wandern.

  • Mit etwas Verspätung traf auch Germanicus Sedulus zum Symposium ein. Ein Sklave hatte ihn von der Türe aus zum Zimmer begleitet wo dies stattfand. Als der Senator eintratt erblickte dieser einige bekannte Gesichter, darunter auch sein Freund Iulius Dives und der Senator Purgitius Macer.


    Salve Senator Duccius Vala, Senatoren, Dives die Herren!


    Kürzte Sedulus die Begrüßung ab um nicht groß zu stören.


    Man möge mir die Verspätung entschuldigen. Ich hoffe ich habe nicht allzu viel verpasst.


    Lächelte er entschuldigeng in die Runde.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer01.png Natürlich ließ der eigentliche Hausherr es sich nicht nehmen, in einer derart erlauchten Runde mit Präsenz zu glänzen, selbst wenn die Idee zu diesem Symposium nicht auf seinem Mist gewachsen war. Er stellte letzlich nur die Räumlichkeiten und seine Küche zur Verfügung, mal ganz davon abgesehen, dass er den Duccius seit Jahren beherbergte in der Hoffnung irgendwann würde sich die Investition fett auszahlen.
    So schlenderte er also durch die Reihe der eintreffenden Gäste, stellte sich hier und dort jenen vor die ihn noch nicht kannten und fragte sich ganz chalant nach dem Befinden der Gäste seines Gastes. Dass hier und dort klar wurde, dass man noch nie oder nur ungefähr etwas von ihm gehört hatte wunderte ihn nicht, immerhin hatte er auch als Eques bisher einiges dafür getan nicht zu tief in die Ränke Roms einzusteigen und sein Vermögen durch den interimperialen Handel ganz abseits der großen Politik zu mehren. Was ihm natürlich vortrefflich gelungen war, sonst könnte er sich kaum ein Anwesen wie dieses leisten... aber er war halt immernoch recht unbekannt. Nicht, dass ihn das wirklich störte, aber es war nunmal so.


    Nachdem alle Gäste gebührend begrüßt worden waren, die natürlich nicht in voller aber doch zufriedenstellender Zahl erschienen sind, ließ Vala ihnen noch den einen oder anderen Moment zum Smalltalk. Als die gustatio, also die Vorspeise, bestehend aus den Gerichten der winterlichen Saison aus den später so berühmten Antipasti, den obligatorischen Eiern, verschiedenen zerstampften Hülsenfrüchten und natürlich Pilzen. Als kleine Variation hielt Vala kleine Krebse, Muscheln und einen ganzen Seeigel parat.. quasi als Referenz an seine Insel, die ihn fortlaufend mit derartigen Meeresfrüchten versorgte.


    "Werte Gäste..", wandte Vala sich nun nach der gustatio an eben jene, "...ich möchte euch an dieser Stelle noch einmal für euer Kommen danken und hoffe, dass euch die Vorspeise Lust auf mehr machen konnte. Für den Gaumen ist gesorgt, unsere Geister allerdings will ich heute nicht durch Vorführungen der Künste oder Lesungen in Bewegung halten, sondern frei nach dem Motto 'mens ipsem agitat' durch den regen Austausch von Gedanken und Ideen. Den politischen Nachwuchs unserer Stadt habe ich eingeladen, um ihnen so den Einblick hinter die Kulissen zu gestatten.. und sie vielleicht schon jetzt mit einer Idee auftrumpfen zu lassen, die sie später im Senat fruchtbar verwenden können.", umriss Vala das Programm des heutigen Abends, das einfach nur auf einen zwanglosen Austausch von nicht-spruchreifen-Ideen hinauslaufen sollte, bevor er aber natürlich zum alles andere als uneigennützigen Teil des Abends komme: "Aaaaaaber natürlich gibt es auch einen offiziellen Teil, für den man mir mit Fug und Recht vorwerfen kann euch mutwillig ins Dunkel zu führen um euch hier nun vor vollendete Tatsachen zu stellen: Ich werde zu den kommenden Wahlen als Praetor Urbanus kandidieren und erhoffe mir für eben diese Kandidatur natürlich eure Unterstützung.", ließ Vala die Katze aus dem Sack und zeigte sich hierbei mit einem schelmischen Lächeln nur halbwegs schuldbewusst. Immerhin schlug er so mehrere Fliegen mit einer Klappe, indem er mehrere deren Klinke er großartig einzeln hätte putzen müssen einfach zu sich einlud um sie in ihrer Gesamtheit auf einen Schlag von seinen Plänen zu unterrichten und um ihre Unterstützung zu buhlen.


    Sim-Off:

    Ich springe mal im Ablauf etwas voran, man verzeihe mir meine Abwesenheit in den letzten... Zeiten...

  • Auch Aquila war zu dem Symposium gekommen, zu dem sein Senator – naja, sein ehemaliger Senator – ihn eingeladen hatte. Ein wenig zu spät, weil heute viel zu tun gewesen war im Officium, mischte er sich unter die Leute, nickte hier und da einem bekannten Gesicht zu, unterhielt sich mit dem ein oder anderen, ohne dabei allerdings dem Gastgeber über den Weg zu laufen. Der aber vermutlich bei all der anwesenden Prominenz ohnehin genug Leute zum Reden hatte. Weit wichtigere Leute. Aquila vertiefte sich also in ein Gespräch mit einem anderen Vigintivir, ließ sich dann mit diesem sogar gemeinsam nieder, unterbrach es dann allerdings, als der Duccius nach der Vorspeise anfing seine Gäste gesammelt zu begrüßen.

  • Ein Bote aus der Casa Decima brachte eine Tabula des Consuls vorbei.



    An Senator
    Titus Duccius Vala
    Casa Accia, Roma
    Italia


    Du wurdest auf den Listen für die kommenden Wahlen zum Cursus Honorum als Kandidat für das Amt des Praetor Urbanus vermerkt. Die Kandidatursreden sind für den PRIDIE NON FEB DCCCLXIV A.U.C. (4.2.2014/111 n.Chr.) angesetzt.


    Vale,


    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Consul

  • "Na sowas, ich wusste gar nicht, dass ich zum politischen Nachwuchs zähle", murmelte Macer halblaut und gut gelaunt in die Rede des Duccius Vala hinein, als dieser die Gründe der Einladung darlegte. "Oder gehöre ich zur Kulisse, hinter die heute geguckt wird?", fragte er dann noch vergnügt seinen Nachbarn, bevor er wieder gesittet schweigend den Worten des Redners folgte. Dessen Kandidaturankündigung kam für ihn zwar mehr oder minder aus heiterem Himmel, aber angesichts der bisherigen Zielstrebigkeit von Duccius Vala auch nicht völlig überraschend.


    "Mögen die Götter deiner Kandidatur wohlgesonnen sein!", fiel Macer als erste Erwiderung auf die Ankündigung ein, zumal sich eine wohlwollende Anrufung der Götter als weitgehend neutrale erste Reaktion immer anbot, wenn man sich nicht gleich mit einer klaren Meinungsäußerung positionieren wollte und für geschicktere Worte zu unkreativ war. "Damit gibst du dem politischen Nachwuchs zweifellos ein gutes Zeichen, dass sie ebenfalls stets nach höherem streben sollten!"

  • Seneca konnte sich noch gut an das unverfängliche Gespräch mit Senator Duccius erinnern, es war nicht viel mehr als ein netter Plausch an einem der vielen Stände, und dennoch dachte sich der Iunier dass dieser Kerl doch den nötigen Einfluss, und den Ehrgeiz hatte, es noch weit zu bringen.
    Und auch wenn Seneca mittlerweile Centurio der Prätorianer war, so hatte seine Trivia ein gigantisches Manko, eine Lücke, so groß dass sie ihn bei jeder diesbezüglichen Frage die Schamesröte ins Gesicht trieb: Er hatte noch keinen Patron.
    Was natürlich auf der einen Seite beeindruckend war, immerhin ist er Offizier einer Eliteeinheit geworden, und das ohne Hilfe, aber es wurde einfach Zeit sich mit den Gepflogenheiten der römischen Gesellschaft abzufinden, und das war der Grund warum er sich heute in seinen schicksten Zwirn gesteckt, und sich auf den Weg zur Casa Accia gemacht hatte.


    Vor der Tür zupfte er noch einmal seine Toga zurecht, atmete tief ein und klopfte an die Porta.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    Seneca konnte sich noch gut an das unverfängliche Gespräch mit Senator Duccius erinnern, es war nicht viel mehr als ein netter Plausch an einem der vielen Stände, und dennoch dachte sich der Iunier dass dieser Kerl doch den nötigen Einfluss, und den Ehrgeiz hatte, es noch weit zu bringen.
    Und auch wenn Seneca mittlerweile Centurio der Prätorianer war, so hatte seine Trivia ein gigantisches Manko, eine Lücke, so groß dass sie ihn bei jeder diesbezüglichen Frage die Schamesröte ins Gesicht trieb: Er hatte noch keinen Patron.
    Was natürlich auf der einen Seite beeindruckend war, immerhin ist er Offizier einer Eliteeinheit geworden, und das ohne Hilfe, aber es wurde einfach Zeit sich mit den Gepflogenheiten der römischen Gesellschaft abzufinden, und das war der Grund warum er sich heute in seinen schicksten Zwirn gesteckt, und sich auf den Weg zur Casa Accia gemacht hatte.


    Vor der Tür zupfte er noch einmal seine Toga zurecht, atmete tief ein und klopfte an die Porta.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Wieder war es Pustus Blumus, der die Tür öffnete und dem Mann vor derselben mit fragendem Blick begrüßte: "Salve, dies ist das Heim der Familia Accio Damionis... und des Duccius Vala. Womit kann ich dir dienen?"

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg

    Wieder war es Pustus Blumus, der die Tür öffnete und dem Mann vor derselben mit fragendem Blick begrüßte: "Salve, dies ist das Heim der Familia Accio Damionis... und des Duccius Vala. Womit kann ich dir dienen?"


    Seneca hatte natürlich nicht erwartet dass ihm Vala persönlich die Tür öffnet, und dennoch war sein Kommen wohl von dem Duccius weder für den heutigen Tage erwartet, geschweige denn angekündigt worden, aber wofür war man denn bei der Garde, wenn man nicht einen respektablen Rang in die Wagschale werfen konnte..
    "Aulus Iunius Seneca, Centurio der Prätorianer, VI. Centurie, II. Kohorte, ich möchte bitte mit dem Senator Duccius Vala sprechen.", dass sein Besuch eher privater Natur war, würde Seneca natürlich nur auf Nachfrage erwähnen, er hoffte jedoch dass ihn sein Rang einfach die Tür öffnen würde..

  • Ein Schatten schlich sich auf die Miene des Pustus Blumus als der Prätorianer sich als solcher zu erkennen gab, und selbst wenn er bei jeder anderen Einheit einen Ausweis verlangt hätte (immerhin konnte sich jeder dahergelaufene Auxiliarveteran in eine Toga schmeißen und als Prätorianer ausgeben), die Zeit unter dem Vescularier und gewisse damit verbundene Geschehnisse hatten ihre Spuren hinterlassen. Weshalb sich die Tür für den Prätorianer auch leise öffnete und der benannte Iunius ins Atrium geführt wurde, wo wenig später ein sichtlich überrascht wirkender Vala eintraf und den Iunier begrüßte.
    "Iunius! Es ist einige Zeit her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben... ich hoffe es ist dir seitdem gut ergangen? Was bringt mir die Ehre des prätorianischen Besuchs in diesem Hause?" Natürlich war die Begegnung damals schon lange aus seinem unmittelbaren Gedächtnis gewichen, aber dafür hatte er ja Sirius.

  • Der duccische Senator schien gut vorbereitet auf seine Gäste, was Gracchus durchaus zu schätzen wusste, obgleich die beiläufige Schmeichelei bezüglich seiner eigenen Person ihm ein wenig unangenehm war, insbesondere nachdem auch sein Neffe Fusus dies aufgriff, indes solcherlei zweifelsohne zu Gelegenheiten wie diesen dazugehörte. Nach und nach trafen schlussendlich weitere Gäste ein - Senator Purgitius, Tiberius Lepidus, weitere Vigintiviri, deren Namen Gracchus nicht mehr geläufig waren, und Senator Germanicus Sedulus. Eine politische Runde zweifelsohne, doch überaus divers - und wenig aussagekräftig in Hinblick auf die Intention des Abends, deren Enthüllung schlussendlich die Vorspeise garnierte.
    "Ich bezweifle, dass die Götter auch nur einem der Kandidaten dieser Wahl wohlgesonnen sein werden, doch selbst so dies zutreffen wird, die divi parentes werden es zweifel..sohne nicht"
    , griff er den Wunsch des Purgitius auf. Er verstand nicht, wie der Palast diesen Wahltermin hatte ratifizieren können, war doch davon auszugehen, dass ein solcher Termin von den Palastbeamten gegen den Kalender würde geprüft werden. Einem Kandidaten war - aus Gracchus' durchaus ehrfürchtiger, bisweilen gar abergläubischen Sicht - darob wohl eher zu herausragendem Wagemut und Furchtlosigkeit zu gratulieren.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!