Ein Glück! Dem Iulier fiel ein großer Stein vom Herzen. Das war genau das, was er hatte hören wollen: Massa und Serapio waren nie ein festes Paar gewesen. Dives versuchte sich diese Erleichterung nicht gleich anmerken zu lassen, doch so völlig vertuschen konnte er sie nicht, während er dem Hasen nun auch dessen zweite Schulter abnahm. Daran, dass ihm vielleicht auch nur etwas vorgemacht wurde, dachte der junge Decurio nicht. Dafür gefiel ihm die Antwort gerade viel zu gut. Er wollte, dass sie die Wahrheit entsprach. Also glaubte er dem Centurio nur zu gern.
Der zufriedene Gesichtsausdruck wich jedoch alsbald einem weniger glücklichen und das lag nicht an dem Gemüse, welches sich der Gastgeber gerade auftat. Dem Iulier kam Serapios schroffe Ablehnung eines näheren Kennenlernens am Rande des Fortunafestes wieder in den Sinn. Er erinnerte sich, dass er kämpfen wollte... gegen die Schnalle oder den Hengst, die er (einen oder beide) an der Seite des Praetorianerspraefecten vermutete. Massa war also glücklicherweise nicht jener Hengst, doch mochte er ja vielleicht dennoch etwas über jenen wissen?! Die beiden Decimi waren doch wie Brüder. Das hatte Massa gesagt...
"Ist dein Cousin denn verheiratet, ... verlobt, ... oder hat einen festen Freund?", erkundigte er sich neugierig, bevor er die Schulter kostete... "Mmm..." Vorzüglich!
"Und wie sieht es bei dir aus? Ich mein, als Centurio darfst du doch auch heiraten, oder?", fügte Dives etwas unsicher hinzu. So genau wissen tat er dies nämlich nicht. Dann nahm der Iulier einen kleinen Schluck aus seinem Glas und hoffte, dass seine Höflichkeitsfrage sich nicht wie eine solche angehört hatte. Als Gastgeber könnte er Massa ja nicht nur über Serapio ausfragen. - Das wäre unhöflich.