Entwurf einer Lex Municipalis

  • Volusus Pleminius Cartilianus Labeo
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    Die Einwürfe des Petronius wischte Labeo einfach beiseite, anscheinend schien der Mann einige Gedächtnislücken aufzuweisen, die es ihm erschwerten gewisse Informationen sachgerecht zu berücksichtigen: "Petronius, ich glaube du hast definitiv zu lange in der Legion gedient... du siehst Soldaten, wo keine sind. Wenn du jeden Beneficarius als Soldat ansehen willst werden sehr viele Civitates bald sehr große Probleme haben.. mir scheint, du willst hier eine Patina an die Wand nageln, in dem du einen Begriff festlegst der so nicht festgelegt gehört."


    Fast mitleidig schüttelte der Pleminier den Kopf, so unsinnig erschien ihm der Einwand des alten Veterans: "Es ist Aufgabe des Aedils für Ordnung in der Civitas zu sorgen, und es wäre fahrlässig ihm für diese Aufgabe nicht mehr zur Seite zu stellen als zwei popelige Scribae. Ich bin mir sicher, einem alten Veteran wie dir würde es prima in den Kram passen wenn der Aedil für jede Angelegenheit bei der Legion anklopfen müsste. Und tatsächlich gehören Soldaten wohl zum Kreis der Leute, die bei zur Unterstützung von Verbrechensahnung wohl am... qualifiziertesten... sind. Nicht zuletzt deshalb rekrutieren sich viele Beneficarii aus Veteranen die es eben nicht in die Politik verschlägt, oder anderweitig Soldaten außer Dienst. Aber eben nicht nur, und deshalb steht es den Aediles frei sich ihre Beneficarii selbst zu suchen. Sie legen für ihre Arbeit eben Rechenschaft vor diesem Gremium ab! Es ist also vollkommen närrisch sich hier einseitig auf etwas festlegen zu wollen. Gesteht den Aediles die Auswahl und Einsetzung ihrer Beneficarii selbst zu. Oder nennt sie Apparitores, wenn das verhindert, dass Petronius Crispus sie immer mit den armen Teufeln verwechselt die auf Landstraßen ihren Dienst versehen. Aber lasst sie den Aediles, da gehören sie hin."

  • Zitat

    Labeo: "Gesteht den Aediles die Auswahl und Einsetzung ihrer Beneficarii selbst zu. Oder nennt sie Apparitores, [...]. Aber lasst sie den Aediles, da gehören sie hin."


    Wunderbar. Es war so richtig zur Sache gegangen. Worte flogen hin und her. Das war sehr nach meinem Geschmack.


    "Werte Decuriones, Streit schafft Klarheit. Oder sollte es wenigstens.
    Um der Klarheit noch ein wenig auf die Sprünge zu helfen, zitiere ich aus dem Codex Iuridicialis:
    § 61 Tätigwerden der Behörden
    (1) Im Allgemeinen werden die zuständigen Behörden bei Erfahren der jeweiligen Straftat von Amts wegen aktiv und beginnen mit den Ermittlungen.
    (2) Jeder Bürger hat das Recht, eine Anzeige bei den zuständigen Behörden zu erheben. Die Behörden sind hernach verpflichtet, die Anzeige zu registrieren und Ermittlungen einzuleiten.

    Der verehrte Kollege Pleminius Cartilianus Labeo hat eigentlich schon die Quintessenz aus unserem Wortwechsel herausdestilliert: Wenn die zuständigen Behörden zu Ermittlungen verpflichtet sind, dann ist dies Aufgabe des Aedil. Und wenn dies Aufgabe des Aedil ist, dann muss man ihm auch die notwendigen Mitarbeiter zubilligen.
    Ich habe mich davon überzeugen lassen, dass man diese Mitarbeiter nicht Vigiles nennen sollte, weil denen andere Aufgaben zufallen. Ich kann mich auch nicht mit dem Begriff 'Beneficiarii' anfreunden, weil man darunter gemeinhin abgeordnete Legionäre versteht. Bleibt uns der Begriff Apparitores. Mein Vorschlag zum Gesetzestext wäre dann dieser:
    ... Sie haben während ihrer Amtszeit das Recht, zwei Scribae, zwei Apparitores sowie einen Boten auf Kosten der Stadtkasse zu haben. Sie haben das Recht und die Vollmacht, die Getreideversorgung des Municipium, die Märkte, die öffentlichen Bauwerke und Tempel, die Thermen und Häfen, die Bordelle, Garküchen und Brunnen zu beaufsichtigen, öffentliche Spiele abzuhalten, und bei Bedarf Ermittlungen zu begangenen Straftaten durchzuführen."

  • Scheinbar fühlte sich der Duumvir nicht bemüßigt, in die Sache einzugreifen. Damit blieb es an Crispus hängen, den Stand der Dinge etwas klarer zu stellen. Er blickte sich um und fragte einen Mit-Decurio, der ein wenig mehr juristische Kenntnisse hatte, als er selbst. Dieser konnte ihn tatsächlich in seiner Erinnerung bestätigen und sogar den entsprechenden Paragraphen nennen.


    "Also erstens steht in der Lex Civitatis nichts von irgendwelchen Beneficarii oder Apparitores, sondern nur von zwei Scriba, zweitens wurde das auch nicht viel anders gehandhabt - zumindest als ich Magistratus war. Und drittens sind, wie mir mein Freund Plemmius hier gerade sagen konnte, laut § 56.1, Codex Iuridicialis, in den Provinzen die Legionen die zuständigen Ermittlungsbehörden und nicht die Aedile. Oder sogar die Prätorianer."


    Damit war das wohl vorerst vom Tisch - dieser dämliche Besserwissen Pleminius! Und von einem Princeps Praetorii hatte er auch ein wenig mehr Rechtskenntnis erwartet...


    "Also würde es wohl gegen den Codex Iuridicialis verstoßen, wenn wir plötzlich noch eine andere Ermittlungsbehörde festlegen. Wir können lediglich einen eigenen Ermittler beauftragen, der die Legionen bei ihrer Arbeit unterstützt. Aber das kann wohl kaum Aufgabe der Aedilen sein, die haben wirklich schon genug zu tun! Ich würde ihnen aber für ihre Aufgaben vielleicht noch fest ein paar Servi Publici zusagen, damit sie bei Bedarf für Ordnung sorgen können. Mein Vorschlag also:


    Sie haben während ihrer Amtszeit das Recht, zwei Scribae, drei Servi Publici sowie einen Boten auf Kosten der Stadtkasse zu haben


    Und die Ermittlungen überlassen wir denen, die etwas davon verstehen. Wenn wir als Repräsentanten der Civitas oder vielleicht des Municipium Interesse haben, jemanden zu verklagen, dann sollten wir von Fall zu Fall jemanden mit den Ermittlungen beauftragen. Punkt."


    Hoffentlich dauerte diese Diskussion nicht ewig - es gab ja noch mehr als genug andere Kapitel seines Entwurfes...

  • Zitat

    Crispus: " ... sind, wie mir mein Freund Plemmius hier gerade sagen konnte, laut § 56.1, Codex Iuridicialis, in den Provinzen die Legionen die zuständigen Ermittlungsbehörden und nicht die Aedile. Oder sogar die Prätorianer."


    "Ich mach's kurz, Petronius Crispus: In der Lex Vigilum steht zwar (immer noch), dass der Regionarius für Strafverfolgung zuständig ist, aber der ist abgeschafft worden, ebenso der Centurio Statorum. Und in der Lex Militaris steht kein Wort darüber, wer dort für die Strafverfolgung zuständig ist. Am Besten lässt du dir von Mathayus Magonidas mal erzählen, was der erlebt hat, als er die Militärs bei seinen Ermittlungen um Amtshilfe gebeten hat. Die haben mit beiden Händen heftig abgewinkt."


    "Wir müssen endlich mal begreifen, dass jetzt die Stadt für die Strafverfolgung zuständig ist, wenigstens bei den Fällen, die sich innerhalb ihrer Stadtgrenzen abspielen".

  • Witjon verfolgte die Diskussion eine Weile mit steigender Gereiztheit. Hier redeten gerade drei Männer teilweise über drei unterschiedliche Dinge. Schließlich platzte dem Duumvir der Kragen, als Domitius seine blödsinnige Behauptung, dass die Stadt für die Strafverfolgung zuständig sei, noch einmal bekräftigte.


    "BLÖDSINN!" polterte Witjon, erhob sich abrupt und erklärte dann für alle laut und deutlich: "Ich möchte hier jetzt einmal folgendes klargestellt wissen. Weder die Gemeinden noch andere öffentliche Stellen sind für Strafverfolgung zuständig, sofern nicht das Staatswohl betroffen ist!" Er holte kurz Luft und fuhr in sachlichem Ton fort. "Meine Herren, wir sind uns doch wohl darüber einig, dass Privatleute selbst die Verfolgung von Straftätern zu übernehmen haben. Das war schon immer so und das wird auch so bleiben. Die Res Publica tritt nur in Aktion, wenn Hochverräter oder Unruhestifter den Reichsfrieden bedrohen.* Gerade du, Domitius, der den Cursus Iuris erst kürzlich absolviert hast, müsstest das doch am ehesten wissen. Es macht also überhaupt keinen Sinn, hier über Aufgaben der Aediles zu sprechen, die nicht existieren, denn die Lex Civitatis - auch schon in ihrer heutigen Form - nimmt lediglich Bezug auf die 'einfache Gerichtsbarkeit', das heißt Streitigkeiten aus Verträgen, unerlaubten Handlungen und ähnlichen Geschehnissen." Nachdem er das also klargestellt hatte, lenkte Witjon seine Rede lieber direkt auf die Vorschläge zum Gesetzestext, bevor wieder eine allzu hitzige Diskussion entbrennen konnte.
    "Mir ist auch egal, wie wir die Helfer der Aediles nun benennen. Von mir aus Apparitores oder Servi Publici. Letztlich werden diese Männer ohnehin nur für die Ahndung von Verstößen gegen die Marktordnung und andere Aufgabenbereiche der Aediles Einsatz finden."


    Sim-Off:

    *Ich weiß, in den Gesetzen des IR steht so manches modernes Zeug drin, aber das darf man bitte nicht so genau nehmen. Das römische Recht kannte keine Staatsanwaltschaft oder so etwas. Wenn man Geschädigt wurde, erstattete man Anzeige vor dem Praetor und musste auch selbst dafür sorgen, dass der Beklagte vor Gericht erschien. Ebenso musste man selbst für die Vollstreckung eines Urteils zu seinen Gunsten aufkommen. Bitte nehmt rücksicht darauf, dass die Strafverfolgung damals wesentlich anders verlief, als das bei uns heute der Fall ist.
    Wie ich bereits an anderer Stelle sagte, bedarf der Codex Iuridicalis einer dringenden Überarbeitung hin zu einer historischen Variante.




    DECURIO - MOGONTIACUM

  • Zufrieden registrierte der alte Petronier das Eingreifen des Ducciers - wieder einmal schienen sie sachlich genau auf einer Welle zu liegen. Vielleicht war es wirklich keine dumme Idee, sich den Ducciern noch etwas mehr anzunähern...


    "Ich glaube, da haben wir ein Problem bei den Reichsgesetzen. Das muss aber der Senat klären und nicht wir! Vielleicht schreiben wir aber und weisen darauf hin...


    Ansonsten sollten wir aber bei unseren Regelungsmöglichkeiten bleiben und nicht das bestehende Gesetz unterlaufen. Sagen wir also einfach "Ordnungskräfte", dann sind wir auf der sicheren Seite, egal, was der Senat dann beschließt!"

    Sim-Off:

    Ich glaube, die Diskussion wird absurd, wenn wir versuchen, SimOn zu klären, was die IR-Rechtslage ist, wenn sie nirgends gültig festgehalten ist (weder ein schlichtes Ausgehen von einem modernen Begriff für "öffentliche Sicherheit", noch eine 1:1-Übernahme der historischen Lage ist hier sinnvoll).
    Wenn wir eine SimOn-Klärung wollen, sollten wir vielleicht wirklich den Senat anschreiben und evtl. parallel eine SimOff-Diskussion über die Anwendbarkeit des historisch verbürgten Polizeisystems auf die Simulation anstoßen (das meines Erachtens weitgehend wirklich so ist, wie Marsus das beschreibt/ein bisschen was findet sich auch im Artikel Prozessrecht in der Theoria).

  • Zitat

    Marsus: "Gerade du, Domitius, der den Cursus Iuris erst kürzlich absolviert hast, müsstest das doch am ehesten wissen."


    "Nun," ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, "mein lieber Duumvir, ich rede Blödsinn, gerade weil ich kürzlich den Cursus Iuris bestanden habe."


    "Das nur nebenbei. Aber, mir stellt sich eine Frage, nachdem ich mir eure Ausführungen angehört habe, Duccius Marsus und Petronius Crispus. Die Frage lautet: Warum hat die Stadt als Geschädigter des Diebstahls der Stadtkasse seinerzeit den Centurio Statorum der Legio II nicht eingeschaltet, wie dies von Petronius Crispus damals in der Sondersitzung zum Diebstahl des Fiscus Mogontiaci vorgeschlagen wurde und wie es von dir, Duumvir, auch akzeptiert wurde?"

  • Der alte Petronier seufzte - da hatten sie wieder etwas aufgeschreckt. Wenn es so weiter ging, würde wahrscheinlich nicht einmal mehr Lucius erleben, wie diese Lex fertig wurde.


    "Ich beantrage, dieses Thema nicht jetzt zu besprechen, sondern in einer gesonderten Sitzung, wenn es hier scheinbar allen so wichtig vorkommt!"


    meldete er sich deshalb zu Wort.

  • Sim-Off:

    So komplett hättet ihr aber nicht auf mich warten müssen ;)


    "Außerdem beantrage ich, den nächsten Abschnitt zu diskutieren."


    fügte Crispus an, nachdem eine Weile Schweigen im Raum geherrscht hatte.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Ich glaube, da haben wir ein Problem bei den Reichsgesetzen. Das muss aber der Senat klären und nicht wir! Vielleicht schreiben wir aber und weisen darauf hin...


    Ansonsten sollten wir aber bei unseren Regelungsmöglichkeiten bleiben und nicht das bestehende Gesetz unterlaufen. Sagen wir also einfach "Ordnungskräfte", dann sind wir auf der sicheren Seite, egal, was der Senat dann beschließt!"


    "Ich sehe das genauso", kommentierte Witjon knapp die Bemerkung des Petronius. Dann ging er ebenso kurz auf Domitius Worte ein, darum bemüht die Diskussion nicht völlig abdriften zu lassen.


    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "Das nur nebenbei. Aber, mir stellt sich eine Frage, nachdem ich mir eure Ausführungen angehört habe, Duccius Marsus und Petronius Crispus. Die Frage lautet: Warum hat die Stadt als Geschädigter des Diebstahls der Stadtkasse seinerzeit den Centurio Statorum der Legio II nicht eingeschaltet, wie dies von Petronius Crispus damals in der Sondersitzung zum Diebstahl des Fiscus Mogontiaci vorgeschlagen wurde und wie es von dir, Duumvir, auch akzeptiert wurde?"


    "Das ist ganz einfach, Domitius. Der Posten des Centurio Statorum existierte wie du ja bereits gesagt hast zu diesem Zeitpunkt schlichtweg nicht mehr, was dem Rat während der Diskussion darüber noch nicht bewusst gewesen war. Folglich konnte ein Centurio Statorum eben nicht eingeschaltet werden."


    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Ich beantrage, dieses Thema nicht jetzt zu besprechen, sondern in einer gesonderten Sitzung, wenn es hier scheinbar allen so wichtig vorkommt!"
    [...]
    "Außerdem beantrage ich, den nächsten Abschnitt zu diskutieren."


    fügte Crispus an, nachdem eine Weile Schweigen im Raum geherrscht hatte.


    Schließlich ließ sich Petronius wieder zu einer Anmerkung hinreißen, die Witjon gar nicht schmecken wollte. "Ich halte es nicht für Sinnvoll, die Diskussion über Sicherheitskompetenzen und Namensgebungen für die Verantwortlichen Kräfte überhaupt weiterzuführen. Das können die Juristen gern andernorts abhandeln. Deshalb sehe ich folgendes als richtig an."


    Er machte eine kurze Pause, holte tief Luft und setzte dann zu einer hoffentlich letzten Erläuterung seiner Sichtweise der Dinge an:
    "Ob die besagten Ordnungskräfte nun nun Apparitores, Beneficarii oder schlichtweg Ordnungskräfte genannt werden, halte ich für unwichtig. Solcherlei Formulierungsschwierigkeiten, können schlimmstenfalls auch noch in einer späteren Sitzung ausführlich diskutiert werden, wenn jemand Bedarf sieht. Wir stimmen hier ohnehin lediglich über einen Entwurf ab, der später, bevor er dem neuen Princeps zur endgültigen Entscheidung überantwortet wird, in Detailfragen gewiss noch einmal diskutiert werden kann, sofern das erforderlich erscheint. Zudem kann es ja durchaus möglich sein, dass man in der kaiserlichen Kanzlei hinsichtlich dieser jetzt diskutierten oder anderer Begrifflichkeiten noch Änderungsbedarf erkennt und in Rom selbst Abweichungen von unserem Entwurf vornimmt."


    Wieder eine Atempause, dann sagte Witjon:
    "Deshalb schlage ich also vor, dass folgende Formulierung in den Entwurf aufgenommen wird, um endlich zum nächsten Absatz fortschreiten zu können.


    Diejenigen, die durch die Mehrheit und zumindest die Hälfte der Municipes bei den Comitia aus der Reihe der Decuriones zu Aediles gewählt werden und mindestens XXV Jahre alt sind, sind für die Dauer eines Jahres rechtmäßig Aediles des Municipium Ulpium Mogontiaciensis. Sie haben während ihrer Amtszeit das Recht, zwei Scribae, sowie einen Boten auf Kosten der Stadtkasse zu haben. Sie haben das Recht und die Vollmacht, die Getreideversorgung des Municipium, die Märkte, die öffentlichen Bauwerke und Tempel, die Thermen und Häfen, die Bordelle, Garküchen und Brunnen zu beaufsichtigen, öffentliche Spiele abzuhalten, und bei Bedarf das Kommando über die Ordnungskräfte zu führen."


    Bevor Widerspruch aufkommen konnte, hob Witjon nun abwehrend die Hände in die Luft und erklärte sogleich:
    "Mir ist bewusst, dass das haargenau der Vorschlag ist, den ich zu Beginn genannt habe. Lasst mich erklären: Ich denke es müssen weder Servi Publici noch Apparitores genannt werden, wenn im letzten Satz 'Ordnungskräfte' aufgeführt sind. Denn was spricht dagegen, dass die Aedile ganz einfach bei den Duumvirn um eine Anzahl von Männern ersuchen, die ihnen für gewisse Tätigkeiten Unterstützung bieten? Auf Kosten der Gemeindekasse würde das dann ohnehin erfolgen. Ebenso wenig halte ich es für nötig zu schreiben, dass die Aediles dies 'bei Bedarf' tun können. Denn wann, wenn nicht bei Bedarf, sollten sie überhaupt sonst Hilfe erbitten? Als logische Konsequenz sehe ich es nicht für erforderlich an, die Formulierung zu ändern."


    Witjon hoffte sehr, dass seine Worte jetzt endlich überzeugen konnten. Und ein bisschen setzte er auch darauf, dass die Decuriones der Diskussion müde geworden waren, was dem Petronius zumindest schon anzusehen war.





    DECURIO - MOGONTIACUM

  • Sim-Off:

    Ich kann und will zu diesem Paragraphen nichts mehr sagen. Es geht jetzt um eine grundsätzliche Frage:
    Wir haben einen Codex Iuridicialis, wollen ihn aber nicht anwenden. Wozu ist der Codex Iuridicialis dann noch nütze?

  • Sim-Off:

    Falsch. Wir haben einen Codex Iuridicialis, sind uns aber über dessen Auslegung uneinig und befinden uns definitiv nicht im richtigen Gremium, um das hier SimOn-rechtsgültig festzustellen. Wir können das meiner Meinung nach gern nochmal diskutieren, aber ich würde dann doch um einen Extra-Thread bzw. einen anderen SimOn-Sitzungstag bitten, da das mit der Lex Municipalis nur sehr bedingt zusammenhängt.
    Da darüber hinaus SimOff-Unklarheit darüber besteht, wie die SimOn-Praxis ist bzw. war, wäre vielleicht sogar (nach Klärung der SimOn-Rechtslage) eine kleine SimOff-Diskussion im PF sinnvoll, bei der wir uns über den Stand einigen (da können sich dann auch alle Nicht-Decuriones frei äußern bzw. ehemalige Mogontiacer ihre ehemalige Praxis schildern).


    "Klingt gut!"


    bemerkte Crispus und sah in die Reihen der Decuriones. Manche schienen nicht so recht zufrieden zu sein - aber es musste doch wohl irgendwann weitergehen.


    "Das macht es sogar möglich, dass wir durch ein Decretum wieder Vigiles anstellen - für was auch immer - oder Beneficarii anfordern oder sonstwas. Ohne dass wir gleich wieder die ganze Lex ändern müssen mit dem ganzen Papyruskram und Gesandtschaft und Pipapo."

  • Galeo Laetilius Fecenianus
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    Mit zunehmender Belustigung hörte der Laetilier sich an, wie die Decuriones hier fröhlich aneinander vorbeiredeten, und einander dabei nicht verstehen wollten. Vor allem der Petronier trat dabei auf's unangenehmste hervor, da er sich offenbar in den Kopf gesetzt hatte alle anderen einfach totzureden und so seinen Willen zu bekommen... was eine letztliche Diskussion überflüssig machte.
    Fecenianus fragte sich bei diesem Schauspiel insgeheim, ob der Petronier den Ordo mit seinen Soldaten der Legio verwechselte..


    "Ich enttäusche die Decuriones nur sehr ungern...", versuchte er sich darin, dem Petronier seine Irrungen aufzuweisen ohne gleich wieder mit einem bockigen dutzende Jahre alten Kind konfrontiert zu sein, das sich aufführt als hätte man ihm den Honiglöffel geklaut, "..das klingt alles andere als gut. Zuallererst müsste man mal feststellen, dass der Domitier zumindest ansatzweise Recht hat, wenn er auf die Autonomie des Aedils mit polizeilichen Aufgaben pocht. Die Trennung der privaten Strafverfolgung, wie Duccius Marsus sie schon treffend dargestellt hat, tangiert hier das Steckenpferd des Domitiers, nämlich die entwendete Stadtkasse nur darin, dass die letztliche Verhandlung des Falls vom Praetor in Rom geschehen müsste.. ansonsten ist alles sauber abgelaufen, auch wenn der Magonide ordnungsgemäß als Diener der Stadt berufen hätte sein müssen, und nicht als Lohnschnüffler aktiv wurde. Domitius Massula hat insofern Recht, dass er die Verbrechensverfolgung, so sie die öffentliche Ordnung tangiert, bei der Civitas liegt... und nicht bei der Legion."
    Irgendwo tat es weh, dem Barbaren und Günstling des Legaten Recht zu geben, aber der Petronier bettelte ja gerade in seiner hochmütigen Art um Belehrung.


    "Daher gilt es, dass die Legiones eben NICHT die hauptsächliche polizeiliche Instanz in der Provinz sind.", fuhr der Laetilier fort, "Das WAREN sie, als die Provinz sich noch unter direkter Verwaltung des Militärs befand... was sie seit nunmehr zwanzig Jahren nicht mehr tut, und damit sind auch maßgebliche Aufgaben die vorher von der Legion wahrgenommen wurden auf die zivilen Instanzen der Civitates übergegangen. Ein profundes Beispiel ist erstens die zivile Natur der Provinzverwaltung, die nicht durch Offiziere und Soldaten der Legion gestellt wird, sondern von Männern des zivilen Lebens wie dies auch in Provinzen geschieht, in denen eben keine Truppen stationiert sind. Die Aufgaben die Magistrate unserer Civitas beinhalten eben auch eine Erhaltung der Ordnung OHNE dabei auf Hilfe der Legion angewiesen zu sein... und das beinhaltet nicht nur eine Führung der Ordnungskräfte durch die Aediles BEI BEDARF, sondern STETS."


    Sim-Off:

    Ich kann mir denken wo du deine ganzen Einwürfe her hast, Crispus, aber sie sind hier nicht applikabel, weil Mogontiacum SimOn und unhistorisch eine zivile Civitates in einer zivilen Provinz ist, losgelöst vom Militär. Du arbeitest anscheinend mit Daten über die Verwaltung von Provinzen die noch direkt mit dem Militär verknüpft waren.. was allerdings so ziemlich sämtlichen Entwicklungen der Civitates in den letzten vier Jahren widersprechen würde. Also entscheid dich mal bitte, was du willst. Beides geht nicht.


    So in Rage geredet echauffierte sich der Laetilier über die riesengroßen Lücken und offensichtlichen Mängel, die sich in dem Entwurf des Petroniers zeigten: "Des weiteren sollten sie nicht nur das RECHT und die VOLLMACHT haben die Getreideversorgung zu überwachen und so weiter und sofort... sondern die ihnen von den Duumviri auferlegte und vor Amtsantritt genau festgelegte PFLICHT dazu. Das Aedilat ist kein Wunschkonzert, es ist die Ausführung von genau dargelegten Aufgaben die ihnen vorher von den Duumvirn übertragen wurden. Und dann kommen wir auch zu den Untergebenen.. es ist nämlich nicht vollkommen Schnurz wie man diese bezeichnet. Warum haben wir eine Sprache, wenn wir sie nicht benutzen? Die Untergebenen der Aediles, wie auch der Duumviri und des Quaestors sollten Apparitores genannt werden. Es sollte den Magistraten eine ihrem Amt entsprechende Anzahl an Dienern, also Apparitores, auf Kosten der Stadtkasse zugebilligt werden. Die jeweiligen Aufgabengebiete dieser Apparitores werden dabei vom Magistrat selbst festgelegt.. der Aedil, der die Wasserversorgung überwacht dürfte sich so wohl einen Apparitor gönnen, der früher zur Zeit der Regio als 'Aquarius' firmiert hätte.. und einen, der früher als Agrimensor gedient hätte. Der Aedil, der mit der Erhaltung der öffentlichen Ordnung beauftragt ist, dürfte sich so Apparitores halten, die früher als Vigiles firmiert hätten."


    Sim-Off:

    Das ist der Knackpunkt: ihr wollt hier offensichtlich Dinge festlegen, die zwar in der tollen LexMun von Crispus vorkommen, allerdings so genau festgelegt eine absolute Ausnahme waren und nicht die Regel. Es ist vollkommen unpraktisch eine Vielzahl von verschiedenen Positionen festzulegen, wenn sie historisch gesehen sehr unspezifisch gehalten waren. Und um einer Vielzahl von Signaturen vorzubeugen würde ich im Tabularium auch EINE untergeordnete Position empfehlen, nämlich die des Apparitors, die dann SimOn jeweils mit genauen Aufgaben versehen werden. Das entspräche viel eher der historischen Lage als das Vollstopfen des Tabulariums mit X Ämtern und Aufgaben die man zu Dutzenden zusammenbekommt wenn man nur drei Bücher über das Thema liest. EINE grafische Signatur, meinerwegen mit druntergeschriebenem Text der die Funktion genauer beschreibt, wäre da zehnmal sinnvoller als hunderte verschiedene Positionen einzufügen.

  • Sim-Off:

    Ehrlich gesagt beziehe ich mich ausschließlich auf § 56.1 (2) des Codex Iuridicialis. Dass es ausgerechnet zu Mogontiacum Genaueres über die historische Lage bei der Verbrechensverfolgung gäbe, würde mich sehr wundern - ich weiß allerdings nichts dazu. Abgesehen davon habe ich bisher noch nie im IR von Verbrechensverfolgung in einer Provinz gelesen (was nicht heißen soll, dass es sie nicht gegeben hat) - ich kann also nichts dazu sagen, wie es bisher im IR gehandhabt wurde und will hier auch nichts vorschreiben. Ich eröffne jetzt mal einen SimOff-Thread dazu - das betrifft immerhin alle Provinzialen bzw. sogar alle IRler, die nicht in Rom wohnen.


    Ansonsten habe ich mich bei der genauen Aufzählung der Funktionsträger schlicht an die historischen Quellen gehalten, namentlich an die Lex Irnitana und die Lex Iulia Ursonensis, die da sehr detailliert sind (vgl. z.B. hier, Kap. 62). Da ich keine weiteren erhaltenen Leges Municipales kenne, habe ich einfach angenommen, dass das typischerweise genauer festgehalten wurde.
    Das muss aber im Tabularium nicht 1:1 umgesetzt werden - die Vigintiviri führen ja auch die Signatur "Vigintivir", obwohl sie eigentlich Xvir litibus iudicandis etc. sind. Analog könnte man meiner Meinung nach Scribae etc. auch unter "Apparitor" zusammenfassen, evtl. mit Sig-Zusatz.


    Solange der Duumvir nichts sagte, beschloss Crispus, einfach auch nicht mehr auf die Frage der Verbrechensverfolgung einzugehen. Er hatte bisher nur als Soldat etwas damit zu tun gehabt, war kein Jurist und konnte deshalb nichts Genaueres über irgendwelche Rechtmäßigkeiten sagen.


    Also verschränkte er die Arme und ließ das besserwisserische Gerede von Laetilius über sich ergehen. Erst auf den zweiten, inhaltlichen Punkt hin hakte er ein:


    "Soweit ich weiß, wird so etwas in anderen Leges Municipales etwas genauer festgelegt. Ich verstehe das als Mindeststandard, auf den jeder Magistrat Anspruch hat. Damit soll verhindert werden, dass ein Magistrat unendlich viele Leute auf Kosten der Stadtkasse einstellt. Oder, dass eine Mehrheit im Ordo Decurionum einem Magistrat so wenige Bedienstete bewilligt, dass er seine Arbeit nicht machen kann."


    Er sah hinüber in das Lager der Duccier, denen er so etwas locker zutraute.


    "Und die explizite Nennung von zwei Scribae soll deutlich machen, dass unter den Bediensteten mindestens zwei qualifiziertere Leute sind, die sich zum Beispiel um Abrechnungen oder so kümmern können. Für den letzten Satz kommt mir "Ordnungskräfte" aber gerade sinnvoll vor, weil es eben unspezifisch ist und wir als Ordo Decurionum damit die Freiheit haben, diesen Begriff von Situation zu Situation angemessen zu füllen."

  • Die Diskussion zog sich fort. Und fort. Und fort. Und irgendwann verordnete Witjon schließlich eine Pause, die dringend nötig war. In jener Pause wurde beschlossen, dass die Sitzung einige Tage später fortgeführt werden sollte, wobei auch auf juristischen Rat zurückgegriffen werden sollte.


    ~~~~~~


    An besagtem Tag traf man sich also wieder in der Curia. Witjon eröffnete die Sitzung und es wurde weiter beraten, was noch einmal geraume Zeit in Anspruch nahm. Letztlich wurde man jedoch großteils einig, woraufhin Witjon auch endlich einen finalen Entwurf für den besprochenen Absatz V verlesen konnte.


    "V. De Aedilibus
    Diejenigen, die durch die Mehrheit und zumindest die Hälfte der Municipes bei den Comitia aus der Reihe der Decuriones zu Aediles gewählt werden und mindestens XXV Jahre alt sind, sind für die Dauer eines Jahres rechtmäßig Aediles des Municipium Ulpium Mogontiaciensis. Sie wahren die öffentliche Ordnung. Dazu haben sie während ihrer Amtszeit das Recht, eine bestimmte Anzahl Apparitores auf Kosten der Stadtkasse zu beschäftigen. Sie haben das Recht und die Vollmacht, die Getreideversorgung des Municipium, die Märkte, die öffentlichen Bauwerke und Tempel, die Thermen und Häfen, die Bordelle, Garküchen und Brunnen zu beaufsichtigen und öffentliche Spiele abzuhalten. Die Aedile haben Verstöße gegen die öffentliche Ordnung und Vergehen am Municipium und dessen Eigentum aufzuklären und zu ahnden, wozu sie bei bedarf weitere Apparitores auf eigene Kosten anheuern.
    Die Aufgaben der Aedile werden von den Duumvirn zu Beginn ihrer Amtszeit konkretisiert und zugeteilt."


    Soweit lautete nun also die gewählte Formulierung. Witjon sah kurz in die Runde und fügte dann außerdem hinzu:
    "Mein Antrag soll hierbei außerdem die Umformulierung der Absätze III und IV umfassen, in denen ebenfalls die 'Apparitores' wie besprochen Einzug finden sollen. Konkret also für die Duumvirn:


    'Sie haben während ihrer Amtszeit das Recht, die Toga Praetexta zu tragen, sowie eine bestimmte Anzahl Apparitores auf Kosten der Stadtkasse in ihrem Officium zu unterhalten.'


    Und für den Quastor:


    'Er hat während seiner Amtszeit das Recht, eine bestimmte Anzahl Apparitores auf Kosten der Stadtkasse zu unterhalten.'"






    DECURIO - MOGONTIACUM

  • Für Crispus war die Diskussion der Lex Municipalis langsam etwas ermüdend, trotzdem arbeitete er weiter daran. Marsus hatte diesmal einige Modifikationen vorgenommen, die dem Alten aber etwas seltsam vorkamen:


    "Das mit den Apparitores lass' ich mir ja eingehen."


    Über diese Frage hatte er in den letzten Tagen auch mit ein paar Decuriones geplaudert, die ihn schließlich überzeugt hatten. Etwas anderes war allerdings nicht so recht einleuchtend:


    "Aber der vorletzte Satz ist komisch:


    Aber hat es irgendeinen Nutzen, darauf hinzuweisen, dass sie auf eigene Kosten Apparitores anheuern dürfen? Das klingt ein bisschen so, als wäre es ihnen sonst verboten - also nur für Verbrechensverfolgung erlaubt.


    Und insgesamt klingt es fast so, als dürften die Aedile Recht sprechen. Abgesehen von der unklaren allgemeinen Rechtslage - mein Anwalt meint, dass wir das mit der niederen Gerichtsbarkeit auf jeden Fall mit Rom abklären müssten - klingt es fast so, als wären die Aedile für die Gerichtsbarkeit zuständig. Das würde ich aber den Duumviri überlassen und stattdessen den Aedilen nur die Aufrechterhaltung der Ordnung überlassen. Und von mir aus auch die Unterstützung der Municipes bei der Verfolgung ihrer Rechtsinteressen.


    Ich würde es aber schlicht und knapp halten: 'Sie sind für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zuständig.' Das ist es ja auch, was dein beantragter Satz bedeutet."

  • "Petronius, es geht mir darum eine gewisse Klarstellungsfunktion zu bewirken. '...wozu sie bei bedarf weitere Apparitores auf eigene Kosten anheuern' soll bedeuten, dass sie dies nicht auf Kosten der Stadtkasse tun, wie es ja im Absatz weiter oben heißt."


    Hinsichtlich Crispus' weiteren Bedenken studierte Witjon noch einmal den letzten Teil seines Vorschlags und nickte letztlich. "Hmm, in Ordnung. Ich gestehe, dass meine Formulierung da wohl etwas ungünstig ist. Wie wäre es mit: 'Die Aedile haben Verstöße gegen die öffentliche Ordnung und Vergehen am Municipium und dessen Eigentum aufzuklären und die Täter der Gerichtsbarkeit der Duumvirn zu überantworten.' Damit sollte dann klar sein, dass die Aedile lediglich Vorarbeiter der Duumvirn sind."


    Aber, da Witjon sich kompromissfreudig zeigen wollte, sagte er ferner: "Allerdings müsste man, falls dir oder der Mehrheit der Anwesenden eine konkret formulierte Lex nicht so gut gefällt, auch zusätzlich direkt einen Zusatztext in Form eines juristischen Kommentars verabschieden. Denn ich sehe in Zukunft die Schwierigkeiten gerade darin, dass ein zu offenener Gesetzeswortlaut Platz für Fehlinterpretationen bietet. Denn dein Vorschlag, lediglich die Zuständigkeit zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung festzuschreiben, enthält ja gerade nicht die konkrete Nennung der Aufklärungsmöglichkeiten, die den Aedilen zugesprochen werden sollen. Ich möchte das einfach festgeschrieben wissen, damit später niemand etwas anderes auslegen kann." Damit hoffte Witjon, seinen Vorschlag verständlich gemacht zu haben. Er wagte einen Blick in die Runde. Wollte sich niemand anderes als der Petronier dazu melden?





    DECURIO - MOGONTIACUM

  • "Aber so etwas wird ja nirgends erwähnt. Sie würden dafür also sowieso den Ordo Decurionum befragen müssen. Das kommt ja später noch. Wieso man es also explizit nochmal erwähnen muss, sehe ich nicht ein."


    wandte er zur Frage der privat angestellten Apparitores ein - hier sah er wirklich keinen vernünftigen Grund. Der andere Vorschlag war dagegen schon wieder etwas schöner - zwar länger, aber vielleicht wirklich klarer.


    "Von Kommentaren hab' ich keine Ahnung. Aber wenn das, was du gerade vorgeschlagen hast, ausreicht, ginge das von mir aus auch."


    Bei den ganzen Germanen war es vielleicht wirklich besser, an manchen Stellen ein bisschen ausführlicher zu werden - die kannten ja keine kultivierten Verwaltungsapparate...

  • "Wieso sollten die Aedile den Ordo Decurionum befragen müssen, um Vergehen gegen die Civitas selbst nachzugehen? Wie meinst du das?" fragte Witjon, denn diesen Einwand des Petronius verstand er nicht.


    "Dann sollten wir die Möglichkeit, den Umweg über Kommentare zu nutzen, vielleicht ebenfalls zu Protokoll geben. Gibt es dagegen Einwände? Ansonsten würde ich diesen Zusatz einfach per Akklamation annehmen..."


    Er ließ einen fragenden Rundumblick über die Honoratioren schweifen.





    DECURIO - MOGONTIACUM

  • Zuerst war Crispus etwas verwirrt, als Marsus nachfragte - so hatte er das nicht gemeint. Aber das kam wohl von den langen Redebeiträgen, die die Decuriones abzugeben pflegten...


    "Nein, nein, ich meine, dass die Aedile den Ordo befragen müssen, wenn sie mehr Geld brauchen. Sei es für Apparitores, sei es für Kopfgelder oder sonst irgendwas. Aber wir brauchen ja nichts festzuhalten, was sowieso jeder tun kann. Wenn ich einen Spitzel engagiere, brauche ich dafür ja auch kein Gesetz..."


    erklärte er dann noch einmal sicherheitshalber.

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