Ein Kaiser starb nicht alle Tage, demnach hatten die Pontifices für diesen Tag etwas besonderes vorbereitet: Der schneebedeckte Tempel des Augustus war mit Girlanden geschmückt - allerdings nicht aus Zypressenzweigen, da diese Bäume hier nicht wuchsen, sondern mit Tanne, was zumindest so ähnlich aussah (allerdings auch einen Eindruck erweckte, der tausende Jahre später geradezu weihnachtlich wirken würde). Dazu hatte man die vergoldete, extra blankgeputzte Statue des Valerianus hervorgeholt und auf dem Tempelvorplatz hinter den Altar drapiert. Davor war der Altar bereits angeschürt und sandte einen Rauchfaden zum Himmel, sodass man die Teile der geopferten Ziege sofort verbrennen konnte.
Die Pontifices selbst standen mit ernsten Mienen und in warmen, braunenTogae Pullae - die Praetexta war während der Parentalia nicht gestattet - ein wenig abseits. Nur einer von ihnen würde den Duumviri assistieren und das Opfergebet vorsprechen, um rituelle Fehler zu vermeiden. Dennoch hatten sich zahlreiche Opferhelfer, ein Trauerchor und eine Menge an Zuschauern versammelt, um zu sehen, ob der tote Kaiser sein Opfer annehmen würde.
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