Domus calamis – Gehöft der Decimer


  • "Meine Schwester treibt sich nicht rum!" bemängelte ich die Wortwahl meiner Nichte. Das mußte das Alter sein, da war man halt manchmal etwas unausgeglichen. Überhaupt sah sie, nun aus der Nähe betrachtet, ziemlich niedergeschlagen aus. Ich nickte und setzte mich neben sie auf die Bretter, streifte meine schmutzigen Schuhe ab, und ließ die Füße ins Wasser hängen.
    "Danke, aber da soll sich mein Sklave drum kümmern... der wird sonst faul. Ich bin sicher, deine Nysa hat genug zu tun." Allein die weißen Gewänder immer so schön weiß zu halten war sicher nicht so leicht. Ich bewegte die Füße langsam durch das Wasser, ließ sie von angenehmer Kühle umfließen, und schaute den kleinen Wellen nach, die sich langsam über die Oberfläche des Teiches ausbreiteten. Mücken tanzten in wabernden Schwärmen in den letzten Sonnenstrahlen und ein paar Enten schwammen vorbei. Alles atmete Ruhe und Frieden. Wenn ich jetzt meine Rüstung getragen hätte, dachte ich so bei mir, hätten wir sicher ein lustiges Bild abgegeben, eine Decima in weiß, ein Decimus in schwarz . Aber ich war heute ja der Höflichkeit halber in zivil unterwegs, und mittlerweile hatte ich, um sie vor Schlamm und Kot zu bewahren, auch die Festtagstoga abgelegt, und trug nur noch meine lapislazuliblau-Tunika.
    "Fortuna auf seiner Seite zu haben ist doch das wichtigste...Hm, wieso, sie hat dir doch Glück gebracht, oder nicht?" Sie war doch nun Vestalin und genoß bereits in ihrem Alter hohe Ehren. Aber gerade wirkte sie weniger wie eine ehrfurchtgebietende Stütze des Reiches, mehr wie ein trauriges Mädchen.
    "Wie meinst du das?" fragte ich besorgt nach, "macht dir der Ausflug keinen Spaß?"

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Onki, sollte nicht so pingelig sein, ob nun rumtreiben, spazieren, gehend, laufend, schwimmend oder reitend,… Ihr Tantchen war fort, irgendwo hier, aber trotzdem entfernt und das brachte Messalina zum Ausdruck, indem sie sagte, dass ihre Tante sich rumtrieb. Sie konnte ja nicht erahnen, dass das Wort Treiben, auf etwas anderes hinauslief.


    Messalina fand trotzdem ihren Onkel, auch wenn er sie ermahnte, sehr nett und ihm umgab immer eine herzliche Wärme, bereits ihr Pappi meinte, dass er ideal für die Familienführung sei, nur eben noch zu jung und unverheiratet. "Komisch,…" Weil sie eigentlich Männer stets in eine Schublade schob. "...aber irgendwie finde ich dich toll.", blickte sie ihn in seine funkelenden leuchteten blauen Augen. "Und ohne deine Rüstung siehst du sogar noch viel besser aus.", fügte sie an, wenn auch er dadurch in ihren Augen etwas weiblicher wirkte, nicht so stark wie mit einer Rüstung, vielleicht mochte sie ihn deshalb so sehr, weibliche Züge bei Männer waren ja nichts Schlimmes, auch wenn es die Männer selbst es nicht so sahen. "Ja, Fortuna hatte mir Glück gebracht. Bin ja nun eine Vestalin, trotzdem habe ich mich blamiert, als ich eine Amsel opferte. Wollte nämlich alles perfekt machen, um Fortuna nicht zu beleidigen, nicht dass sie meine Eltern Unglück beschert. Ich habe mich halt so sehr darauf konzentriert, jede Kleinigkeit zu beachten, dass ich sogar das rituelle Waschen vergessen habe. Dann übertriebener Weise sogar ein kleinen Vogel geschmückt habe…" Kurze Pause. "…verstehst du? Ich schäme mich so sehr, ich will doch nur… das jeder mit mir zufrieden ist, verstehst?"


    Sie blickte kurz wieder zu ihre Nysa. "Eigentlich habe ich mir erhofft, dass ich beim Theaterstück Ablenkung erfahre, aber das Gegenteil ist der Fall! Ich liebe meine Eltern, möchte sie aber nicht sprechen. Ich bin so durcheinander, mein Herz schlägt an Stellen, die mir Angst machen… aber doch irgendwie sich gut anfühlen." Messalina war bereit zum ersten Mal ihr Herz auszuschütteln, doch…"Sag mal, wo hast du eigentlich die Narbe in deinem Gesicht her? Hat doch bestimmt wehgetan oder?"

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    Ihre Lippen an seinen, er liebte es, und auch wenn man es kaum einen Kuss nennen konnte so schloss der Iunier trotzdem kurz die Augen. Kurz darauf erwähnte Seiana dann seine Cousine, und Seneca musste sich beherrschen nicht seine Wut auf Axilla, welche er in diesen Momenten empfand, zu offenkundig werden lassen und sich wieder gänzlich auf Seiana zu konzentrieren, ihre Augen, ihr fein gezeichnetes Gesicht, doch so völlig konnte er sich gedanklich nicht vor dem bevorstehenden Familiendisput lösen. Er hatte nie so ganz verstanden was zwischen den Beiden vorgefallen war, er wusste dass es um den Kerl ging der sich kurz nach dem erreichen Senecas in Rom von der Klippe gestürzt hat, aber Axilla redete nicht so gerne darüber und Seiana hatte er nie gefragt, warum sollte er sie auch nach einem "Verflossenen" fragen, er bemühte sich ja auch so selten wie möglich ihren Mann zu bemühen, wahrscheinlich mehr für sein eigenes Gewissen als für alles andere.
    "Nein, nein das vergesse ich nicht.", sagte Seneca und hoffte nicht allzu zerknirscht zu klingen, noch immer konnte er nicht glauben dass Axilla ihn verpfiffen hatte, aber zum Glück war es nur bei Seiana selbst, so hoffte er, und ein kleiner Teil in ihm, der nicht zu seinem Herzen gehörte welches sich nach Seiana sehnte, konnte es kaum erwarten seiner Cousine in Rom die Leviten zu lesen..
    "Ich will dass du mir vertraust, es ist wichtig für mich. Ich weiß du willst nicht dass ich nochmal mit ihr rede, aber sie wird es mir erzählen, und ich bin enttäuscht von ihr, was soll ich tun?", fragte er Seiana, denn er wusste wirklich nicht was er machen sollte. Einerseits konnte er es nicht einfach übergehen, viel zu tief lag seine Wut, seine Enttäuschung, auf der anderen Seite wollte Seiana nicht dass er nochmal mit ihr redet, das Thema nicht noch einmal aufwärmt, und doch konnte er es wohl nicht einfach übergehen. Seneca blickte Seiana an, sie war einfach wunderschön, und wäre die Situation eine andere gewesen hätte er es ihr gesagt, aber er hatte eine doch nicht ganz unwichtige Frage gestellt, und hielt sich deshalb zurück, auch wenn er immer wieder aufs neue in ihren Bann gezogen wurde, egal was seine Cousine in Seiana sah, er sah sie anders, und er hatte das Gefühl sie besser zu kennen als viele Andere..


    Seiana atmete tief ein, als sie Senecas nächste Worte hörte. Dass er nun noch mal mit Axilla reden wollte, war nicht überraschend. Und sie teilte auch seine Vermutung, dass die Iunia vielleicht sogar von selbst auf ihn zukommen würde, und wenn es nur war um ihm zu erzählen, wie schrecklich Seiana doch war. Einen Moment lang fragte sie sich, ob sie wohl alles erzählen würde. Ob sie Seneca auch erzählen würde, was sie ihr an den Kopf geworfen hatte. Oder dass sie sie geschlagen hatte. Flüchtig strich sie sich über ihr Gesicht, berührte sie ihren Wangenknochen, dort, wo Axillas Faust sie getroffen hatte, so heftig, dass sie sich ein paar Tage lang einen blauen Fleck hatte wegschminken lassen müssen.
    Aber das spielte im Augenblick kaum eine Rolle. Seneca fragte sie, was er tun sollte, und das war es, was Seiana wirklich ins Grübeln brachte. Sie hatte doch keine Ahnung. Oh, natürlich – ihr wäre am liebsten, er würde gar nicht mehr Axilla reden. Ihr wäre am liebsten, er würde sie einfach schneiden, oder ihr zumindest erzählen, dass sich das Thema ein für alle Mal erledigt hatte und es beendet war, oder vielleicht sogar, dass er ihr nur etwas vorgemacht hatte. Um sie reinzulegen. Oder ihre Loyalität zu ihm zu prüfen. Aber das konnte sie nicht von ihm verlangen. Sie konnte ihn noch nicht mal darum bitten. Seneca war nicht so... in dieser Hinsicht war er ihrem Bruder verblüffend ähnlich. Er war nicht so. Seiana bezweifelte sogar, ob er das überhaupt konnte, so etwas durchziehen, gegenüber jemandem, den er mochte. Davon aber ganz abgesehen: es würde ihm nicht gut tun, es würde ihn verletzen, und das wollte sie nicht. Sie konnte ihm einfach nicht das raten, was sie wohl getan hätte in der Situation – zu lügen.
    Aber sie wusste auch nicht, was er sonst tun sollte. Sie wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, wenn es die Alternative zu lügen und sich zu vergraben nicht gab. Sie konnte ihm nicht sagen, was zu tun war... und doch hatte er genau danach gefragt, und sie hatte das Gefühl, ihn nicht enttäuschen zu dürfen, hatte das Gefühl, ihm wenigstens irgendetwas sagen zu müssen. Sie legte ihre Hände an seine Brust. Merkwürdig, wie sehr sie es liebte ihn zu berühren, von ihm zu berührt zu werden, wie sehr sie sich nach seiner Nähe sehnte, wo sie doch sonst körperliche Nähe nicht sonderlich mochte, sah man einmal von ihrem Bruder ab. „Und du willst noch mal mit ihr reden.“ Vielleicht sollte auch sie selbst noch einmal mit Axilla reden. Einmal. Vernünftig, jetzt wo sie wusste, dass Seneca nicht geredet hatte um sie zu hintergehen. Ehrlich, so weit ihr das möglich war, nachdem die Iunia nun so oder so Bescheid wusste. Aber diese Gedanken behielt sie für sich. „So wie wir auseinander gegangen sind, ist es vielleicht auch ganz gut, wenn du noch mal mit ihr redest. Ich möchte einfach nur... sicher sein können, dass sie den Mund hält. Wir haben beide zu viel zu verlieren. Und sie...“ Seiana zögerte kurz. Es war furchtbar, so nach Worten suchen zu müssen, wenn sie keine zu finden schien. Sie schüttelte leicht den Kopf und ließ den Satz unvollendet. „Ich vertraue dir.“

  • Ein wenig neugierig war Seneca ja schon. Zu gerne hätte er gewusst wie das Gespräch zwischen den Beiden abgelaufen war, aber das was wirklich geschah konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Es war vielleicht auch besser so, jedenfalls hielt sich der Iunius mit etwaigen Fragen nach dem Gespräch zurück, viel zu sehr könnte es die Atmosphäre im hier und jetzt vergiften, etwas, was Seneca auf keinen Fall riskieren wollte.
    "Du hast Recht, ich werde mit ihr sprechen.", entgegnete Seneca leise, nicht mehr flüsternd, aber doch leise. Er wusste dass Axilla sie nicht verraten würde, so sehr sie Seiana zu hassen schien, so sehr hing sie auch an Seneca und sie würde ihn wohl nicht opfern um Seiana eins auszuwischen.
    "Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich darum.", ihre Hände auf seiner Brust, sein Herzschlag wurde ein paar Schläge schneller, und er legte seine Hände auf ihre Taille, einfach nur um ihr nahe zu sein, "Ich werde dein Vertrauen nicht enttäuschen.", versicherte er ihr und lächelte ein wenig, sein Lächeln, es war in den letzten Tagen viel zu kurz gekommen, und nur weniges vermochte es aus der Reserve zu locken, allem voran sie, zumindest jetzt, wo sie sich nahe waren, ungestört, und vor allem die großen Bedenken und die erste kleine "Krise" überstanden zu sein schienen. "Es ist schon seltsam dass wir jetzt hier sind, ich meine ich als Eskorte, und naja...", entweder es war der Wille der Götter, eine Fügung des Schicksals, irgendetwas was sie bewusst zusammenführen sollte, oder eben ein großer Zufall. Eine weitere Option wäre dass Seiana sich dafür stark gemacht hatte, aber bei ihrer Art, ihrem Wesen, so verschlossen, so Diskret wie sie sich anderen gegenüber gab, konnte er sich das nicht vorstellen, nein, er schloss es fast schon kategorisch aus. "Ich bin froh dich wiederzusehen.", sagte er stattdessen nur ohne die Situation weiter zu hinterfragen und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, gerne hätte er die Nacht mit ihr verbracht, aber das war wohl nicht möglich, ein Haus voller Decimer, ein paar wachsame Prätorianer, nicht gerade die ungestörte Atmosphäre welche er sich für ihr Wiedersehen gewünscht hatte, und doch ließ das diesen Augenblick hier in der Stille umso wertvoller erscheinen.

  • Zitat

    Original von Decima Messalina
    Onki, sollte nicht so pingelig sein, ob nun rumtreiben, spazieren, gehend, laufend, schwimmend oder reitend,… Ihr Tantchen war fort, irgendwo hier, aber trotzdem entfernt und das brachte Messalina zum Ausdruck, indem sie sagte, dass ihre Tante sich rumtrieb. Sie konnte ja nicht erahnen, dass das Wort Treiben, auf etwas anderes hinauslief.


    Messalina fand trotzdem ihren Onkel, auch wenn er sie ermahnte, sehr nett und ihm umgab immer eine herzliche Wärme, bereits ihr Pappi meinte, dass er ideal für die Familienführung sei, nur eben noch zu jung und unverheiratet. "Komisch,…" Weil sie eigentlich Männer stets in eine Schublade schob. "...aber irgendwie finde ich dich toll.", blickte sie ihn in seine funkelenden leuchteten blauen Augen. "Und ohne deine Rüstung siehst du sogar noch viel besser aus.", fügte sie an, wenn auch er dadurch in ihren Augen etwas weiblicher wirkte, nicht so stark wie mit einer Rüstung, vielleicht mochte sie ihn deshalb so sehr, weibliche Züge bei Männer waren ja nichts Schlimmes, auch wenn es die Männer selbst es nicht so sahen. "Ja, Fortuna hatte mir Glück gebracht. Bin ja nun eine Vestalin, trotzdem habe ich mich blamiert, als ich eine Amsel opferte. Wollte nämlich alles perfekt machen, um Fortuna nicht zu beleidigen, nicht dass sie meine Eltern Unglück beschert. Ich habe mich halt so sehr darauf konzentriert, jede Kleinigkeit zu beachten, dass ich sogar das rituelle Waschen vergessen habe. Dann übertriebener Weise sogar ein kleinen Vogel geschmückt habe…" Kurze Pause. "…verstehst du? Ich schäme mich so sehr, ich will doch nur… das jeder mit mir zufrieden ist, verstehst?"


    Sie blickte kurz wieder zu ihre Nysa. "Eigentlich habe ich mir erhofft, dass ich beim Theaterstück Ablenkung erfahre, aber das Gegenteil ist der Fall! Ich liebe meine Eltern, möchte sie aber nicht sprechen. Ich bin so durcheinander, mein Herz schlägt an Stellen, die mir Angst machen… aber doch irgendwie sich gut anfühlen." Messalina war bereit zum ersten Mal ihr Herz auszuschütteln, doch…"Sag mal, wo hast du eigentlich die Narbe in deinem Gesicht her? Hat doch bestimmt wehgetan oder?"


    Irgendwie toll? Besonders ohne Rüstung. Lachend prustete ich heraus: "Du Quatschkopf!", und versetzte ihr einen ganz leichten brüderlichen Schubs. Die war mir ja eine! Ich nahm es als Scherz, trotzdem tat es selbstverständlich meinem Ego gut. Dabei fand ich mich ja in Rüstung attraktiver (noch attraktiver).
    Die Geschichte mit der Amsel, die schien mir im ersten Augenblick übertrieben – sich da jetzt noch drum zu grämen, obgleich das Opfer angenommen worden war, doch mit einem Mal verstand ich tatsächlich.
    "Ja, ich glaub schon. Aber ehrlich mal, Vögel sind keine leichten Opfertiere. Ich wollte mal Mars einen Kampfhahn überreichen, und der ist noch sterbend quer durch den Tempel geflattert, es gab eine Riesensauerei..." Ich hörte weiter zu, sie schien viel auf dem Herzen zu haben. "Messalinilla, die ganze Familie kann mehr als zufrieden mit dir sein." sagte ich schließlich ganz ehrlich, "wir sind unheimlich stolz auf dich. Du hast ein gewaltiges Opfer gebracht, für das Wohl des Reiches, und damit machst du uns, der Gens, große Ehre."
    Das Herz? Ach herrje, sie war doch nicht etwa verliebt? Ich sah sie bedenklich an, doch schon sprang sie zu einer ganz anderen Sache. Unwillkürlich hob ich die Hand zur Wange.
    "Ähm... doch schon. Aber es fiel mir damals nicht so sehr auf, weil ich mir ausserdem die Schulter ausgerenkt hatte, was noch viel heftiger war. Das war vor Edessa, in der ersten großen Schlacht auf dem Partherfeldzug... in der ersten großen Schlacht, die ich überhaupt miterlebt habe... ich war nicht so viel älter als du jetzt, und... nun ja, ich war in der ersten Kohorte, und die Sch... - die Parther haben ihre Panzerreiter gegen uns geschickt, es war.... ein Tag mit großen Verlusten, viele Kameraden sind gefallen."

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Seiana nickte leicht, schwieg aber. Es gab nichts mehr, was sie dazu noch hätte sagen können – nichts jedenfalls, was noch einen Sinn gemacht hätte. Alles, was ihr noch auf den Lippen lag, waren im Grunde nur Dinge, die sie ihm nicht sagen konnte, nicht guten Gewissens jedenfalls. Sie wollte ihn nicht gegen Axilla aufwiegeln, weil die Iunia ihm offenbar viel bedeutete, und sie wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass es ihm schlecht ging, weil er mit ihr stritt, mit Axilla, der einzigen, die er noch hatte... sie wusste selbst nur zu gut wie das war, hatten Faustus und sie doch schon ein paar Mal richtig Streit gehabt. Und sie wollte auch nicht, dass die Iunia dann tatsächlich einen Grund hatte, ihr Vorwürfe zu machen... weswegen sie einfach den Mund hielt, weder etwas Abfälliges über Axilla sagte noch etwas Genaueres von ihrem Gespräch erzählte. Zumal ihr das ja noch nicht mal wichtig war. Sie fand Axillas Verhalten unmöglich, aber das war nun nichts, was ihr den Schlaf geraubt hätte. Wichtig war ihr Seneca.
    Sie erwiderte sein Lächeln kurz und kam ihm dann wieder näher, als sie seine Hände auf ihrer Taille spürte, lehnte sich wieder an ihn und schloss die Augen. „Vielleicht hast du ein Händchen dafür, Decimer zu beeindrucken“, murmelte sie. Außerdem wusste Ihr Bruder sicher, dass ihr Mann Seneca geschickt hatte, um nach ihr zu sehen, als es in Rom so unsicher gewesen war. Und bei ihrer Hochzeit war Seneca ebenfalls da gewesen... Vielleicht hatte Faustus ihn deswegen auch hierfür als Eskorte ausgewählt. „Ich wünschte wir hätten mehr Zeit.“ Sie hob ihren Kopf, als sie seinen Kuss auf ihrer Stirn spürte, weiter, so dass seine Lippen an ihrem Gesicht nach unten glitten, bis die ihren seine fanden, und küsste ihn.

  • Sie schwieg zu dem Thema und scherzte stattdessen, irgendwie auf eine süße Art und Weise, so als wären sie einfach nur ein junges verliebtes Paar, ohne all die Dinge, welche wie ganze Berge von Steinen auf seinem Herzen lasteten. Er lächelte trotzdem, natürlich konnte sie es nicht sehen, hatte sie sich doch irgendwo an seiner Brust eingegraben und die Augen geschlossen aber das Lächeln war auch weniger für sie gedacht, als viel mehr als Ausdruck seiner Gefühle..
    "Solange ich dich beeindrucken kann bin ich schon zufrieden.", scherzte Seneca zurück, ihren weiteren Kommentar ließ er erst einmal so stehen, viel zu wichtig erschien es jetzt sie zu küssen. Aber sie hatte Recht, er wünschte sich nichts lieber als einfach nur mehr Zeit mit ihr, nicht mehr nur im verborgenen, sondern einfach so bei ihr sein zu können, morgens mit ihr Aufwachen, abends neben ihr einzuschlafen, all die Dinge, die eine Liebe vollkommen machen können, aber das würde wohl für immer ein Traum bleiben.
    "Wenn ich könnte, ich würde Berge versetzen um mit dir zusammen zu sein.", mit seinen Händen um ihre Taille zog er sie noch ein wenig näher zu ihm, es war schon kurios, einerseits fühlte er sich wie ein verliebter Halbstarker, sobald er sie nicht mehr sah vermisste er sie und wenn sie da war kribbelte es in seinem Bauch als sähen sie sich das erste Mal. Auf der anderen Seite stand die Realität, welche dunkel und bedrohlich das zarte Pflänzchen welches ihre Romanze darstellte im Keim zu ersticken suchte..
    "Wie viel Zeit haben wir denn noch? Macht sich dein Bruder keine Gedanken wenn du fort bist?", fragte Seneca leise, und wollte die Antwort eigentlich gar nicht wissen, er fürchtete sich davor sie lange nicht wiederzusehen, oder gar nicht mehr, denn wer wusste schon wann der Krieg über sie hereinbrechen würde und ob er es vom Feld runterschafft, eine Sorge, mit der er sie nicht auch noch belasten wollte, aber welche ihn irgendwie schon beschäftigte.

  • Aufgeregt kehrte Flavus von theater zurück, es war alles nicht so gelaufen wie er es sich vorgestellt hatte, gar nicht so wie er es je vermutet hatte. Serapio hatte ihn kaum gesprochen, er war sicher sauer und auch wenn Flavus gerade sehr müde und geschafft war, er versuchte Serapio zu finden und nach einigen Fragen bei Sklaven und Gardesoldaten hatte er ihn endlich gefunden.


    "Serapio ich..ich... es tut mir leid was du da sehen musstest, ich hatte ja keine Ahnung und Iulius Dives sicherlich auch nicht."

  • Seiana musste nun umgekehrt lächeln, als sie seine Antwort hörte. „Das hast du schon.“ Es dauerte allerdings nicht lang, bis sie wieder ernst wurde. Zusammen zu sein. Es ging einfach nicht. Sie sah keinen Weg... und trotzdem war sie hier, mit ihm. Für einen flüchtigen Moment fragte sie sich, ob es nicht besser gewesen wäre nicht die Aussprache mit ihm zu suchen. Ob es nicht besser gewesen wäre weiter zu glauben, dass er sie hintergangen hatte... Um ihn dann, nach einer Zeit, vergessen zu können. Stattdessen hatte sie ihm nicht nur die Gelegenheit gegeben, ein Missverständnis aus der Welt zu räumen, nein, sie war in seinen Armen, sie wollte nicht weg von ihm, sie sehnte sich danach, mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Aber so falsch das war: sie schaffte es auch nicht das zu beenden. Sie schaffte es noch nicht einmal, es wirklich zu bereuen. Zu groß war das Gefühl der Geborgenheit, das sie im Augenblick spürte, selbst jetzt, wo die Realität endgültig wieder hereinbrach, nach ein paar gestohlenen Momenten. Sie schloss wieder die Augen, ganz kurz diesmal. „Wird er. Wenn ihm auffällt, dass ich weg bin.“ Und sie ging davon aus, dass es Faustus auffallen würde. Sie trafen sich ohnehin recht selten, sie konnte sich kaum vorstellen, dass er nicht bei ihr vorbei sehen würde, wenn er ebenfalls aus Ostia angekommen war. Außerdem war da auch noch der Rest ihrer Familie. Und ein Spaziergang mochte eine gute Begründung sein für ihre Abwesenheit über einen gewissen Zeitraum... aber eben nicht für sonderlich lange.
    Sie überschlug im Kopf, wie viel Zeit vergangen war. Sie war ein ganzes Stück gelaufen, bevor sie innegehalten hatte, und hier hatten sie sich ja auch ein wenig unterhalten... Seiana presste die Lippen aufeinander und hätte am liebsten verdrängt, was da als einziger Schluss blieb, aber es half nichts. Sie mussten bald zurück, wenn sie wollte dass sie nicht auffällig lange spazieren war. Sie atmete tief ein und löste sich von ihm, zunächst nur ein kleines Stück, so, dass sie noch nahe bei ihm blieb, strich ihm sacht mit einer Hand über die Wange und gab ihm noch einen Kuss. „Wenn du etwas brauchst, wenn etwas ist, egal was... ich bin da“, wisperte sie an seinem Gesicht. Dann trat sie endgültig einen Schritt zurück. „Wir sollten zurück gehen.“

  • Das allgegenwärtige Gackern der Hühner begleitete das junge Mädchen, das sich aus den ihr zugewiesenen Räumlichkeiten davon gestohlen hatte. Auf dem Bett lag ihre Tunika, die sie bei dem heutigen Theaterbesuch getragen hatte. Sie hatte diese gegen eine einfache aus dunkelgrünem Stoff getauscht. Damit sie nicht behindert wurde, hatte sie die Tunika geschürzt und entblößte ihre schlanken Beine bis zum Knie.
    So stapfte sie fröhlich und ein kleines Lied auf den Lippen über die Wiesen und genoss es, Aspasia entwischt zu sein, die ihr schon wieder Vorhaltungen machen wollte, wie sich ein Mädchen aus gutem Hause zu benehmen hätte.
    Als ein besonders schöner alter knorriger Baum in ihre Sicht trat, konnte sie nicht anders als ihn zu erklimmen. Sie dachte sich, das man von der Spitze aus einen wunderschönen Blick über das Anwesen haben mußte. Noch ehe sie dies zuende Gedacht hatte, zog sie sich die kräftigen Äste hinauf und setze sicher einen Fuß vor den anderen. Schon bald konnte sie den Ausblick geniessen.

  • Zitat

    Original von Decima Seiana


    Seneca genoss die letzten Momente die ihm noch mit 'seiner' Seiana blieben. Wer weiß schon wann sie das nächste Mal so unter sich sein könnten, würde es überhaupt jemals nochmal geschehen? Die letzten Berührungen, der letzte Kuss, er spürte dass der Moment da war, sie hatte es ja praktisch schon gesagt, er schloss die Augen, atmete tief ein, und versuchte sich jedes Detail dieses Moments einzuprägen. Der Geschmack ihrer Lippen, das Gefühl ihrer Hand auf seiner Wange, ihr süßer Atem, einfach alles. Dann löste sie sich, und zurück blieb eine seltsame Leere. Ihre folgenden Worte konnte Seneca nicht so richtig einordnen, was sollte er von ihr brauchen wenn nicht sie selbst? Ihre Nähe, ihre Liebe? Er würde sich nicht hinstellen und sie um Gefälligkeiten bei ihrem Bruder oder ihrem Ehemann bitten lassen, es berührte seinen Stolz und gleichzeitig fände er es mehr als befremdlich. Er strich ihr ein letztes Mal über die Wange, "Das was ich brauche kannst du mir nicht gänzlich geben... Aber es ist schön zu wissen dass du da bist.", sagte er leicht lächelnd und er ging davon aus dass sie es verstehen würde, dann entfernte auch er sich ein Stück, warf noch einen Blick auf die Landschaft, "Also dann... Gehen wir."

  • [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/120612/mec59ufh.gif]


    Schimpfend trat die ältere Sklavin aus dem Haus und sah sich um. Sie fuhr einen herumstehenden jüngeren Sklaven an. Hast du Domina Decima Stella gesehen? Als dieser verneinte funkelte Aspasia ihn an. Dann halt deine Augen auf und wenn du sie erblickst, dann bring sie umgehend hierher. Sie machte sich sorgen um ihren Schützling und war deswegen etwas harscher als sonst. Kannte Stella doch die Gegend gar nicht, was wenn ihr etwas zustieß. Ihre Hände griffen in die Tunika und knüllten diese leicht.
    Die Sandalen für das Haus wurden gegen welche für draussen getauscht, ob Stella zum See gegangen war? Liebte sie doch - oftmals Peiraieus besuchend - das Wasser. So schritt die Ältere kräftig aus, um den nahen See zu erreichen.



    Stella unterdessen machte sich keine Gedanken darüber, das Aspasia sich sorgen machen könnte. Den Baumstamm im Rücken und jedes noch so kleine Detail der Rinde spürend saß sie auf einem Ast und genoss den Blick in die Landschaft. Soweit das Auge reichte ein wogendes Meer aus Wiese. Und weit und breit niemand. Oder? - am Horizont tauchten sehr klein zwei Wesen auf...


    Sim-Off:

    Seiana& Seneca.. darf euch Stella am Horizont ausmachen oder eher nicht?

  • Seiana schloss erneut kurz die Augen bei seiner letzten Berührung. Was er brauchte... sie hob eine Hand und legte sie auf seine, um sie noch einen winzigen Moment länger an ihrer Wange zu halten. Für ihn da sein. Wirklich für ihn da sein, wann immer er sie brauchte. Und wie sie es gesagt hatte: egal für was. Aber so sehr sie das wollte, sie konnte es nicht, und das wusste sie so gut wie er, der es aussprach. Ihr war nur nicht ganz klar, warum sie das überhaupt gesagt hatte, wo sie doch wusste dass es nicht ging... sie wollte einfach nur... sie wollte dass er wusste, dass sie für ihn da war. Oder es zumindest gern wäre.
    Sie sagte allerdings nichts mehr dazu, hauchte nur einen Kuss auf seine Handinnenfläche, ließ seine Finger dann los und erwiderte sein Lächeln – auch wenn ihres traurig war. „Ja“, antwortete sie auf seine Aufforderung und setzte sich in Bewegung, begann den Weg zurück zu dem Haus, in dem sie diese Nacht schlafen würden, und wünschte sich, sie wären allein, nur sie, abgesehen von den Sklaven – keine Familie, keine Prätorianer, niemand, der Fragen stellen würde. Wie in den Albaner Bergen. Seiana verdrängte den Gedanken. „Was ist eigentlich vorhin im Theater genau passiert?“ Sie wusste nicht, wen sie sonst fragen sollte – sie wollte ganz sicher nicht, dass jetzt im Nachhinein noch jemandem auffiel, wie wenig sie geistig anwesend gewesen war. Zudem hatte Seneca ja danach noch mit den Schauspielern gesprochen... und es würde wohl auch besser wirken, wenn sie nicht schweigend und mit Trauermienen zurück zur Casa kamen. Es wäre lächerlich so zu tun, als würden sie sich kaum kennen, wo doch zumindest ihr Bruder wusste, dass er ihr in den Albaner Bergen einen Besuch abgestattet hatte – und es wäre auch lächerlich so zu tun, als würden sie sich nicht miteinander unterhalten. Seneca war ja kein Leibwächter, kein Sklave, sondern ein Civis genau wie sie.


    Sim-Off:

    Wegen mir gern :)

  • Balanzierend und sich am Geäst festhaltend, kletterte der Lockenkopf noch ein Stück weiter hinauf in der Krone. Schon bald fand ihr Fuß kaum noch halt, so dass sie kurz vor dem Wipfel mit ihrer Klettertour abbrechen mußte. Sie wollte wissen wer dort entlanglieg und schob die Blätter ein Stück beiseite. Ein Sonnenstrahl brach sich auf etwas, was eine der Personen trug. Das Mädel konnte sich dann denken, das es sich um einen der Prätorianer handelte der ihre Familie begleitet hatte - doch wer war die andere Gestalt? Jemand aus der Familia? Egal.. Stella würde sich einen Spaß machen und wartete darauf, das beide unter ihrem Versteck entlang kamen. Hielten sie doch darauf zu.

  • Gemächlich und gedankenverloren schritt ich über das Gehöft. Meine Gedanken schwirrten um vieles. Etwa wie es sich mit Vera entwickelte, mein neuer Besitz beim Gehöft, den ich auch noch besichtigen müsste, und meine Schwester. Was sollte ich nur von all dem halten?
    Schließlich kam ich an einem Baum an und lehnte mich mit dem Rücken gegen den Stamm, ließ dabei meinen Blick und meine Gedanken weiter über die Gegend schweifen...

  • So auf die Personen am Horizont achtend, hatte der Lockenkopf nicht mitbekommen, dass sich jemand aus der anderen Richtung genähert hatte und sich an den Baum lehnte. Erst als eine Erschütterung sie fasst aus dem Wipfel warf - schnell klammerte sie sich am Baum fest, schaut sie hinab und erblickte das Haupt ihres Bruders. Gottseidank sah er nicht hinauf. So stellte Stella sich, versuchend jedes Rascheln zu vermeiden, so, dass Catus sie von unten nicht erspähen konnte - Dank des dichten Laubes.
    Hee... was wirfst du dich so gegen mich? Ihr Menschen glaubt wohl, wir hätten keine Gefühle. Sprach sie mit leicht veränderter Stimme.

  • Zitat

    Original von Decima Seiana


    Sie gingen ein paar Schritte, und Seneca dankte den Göttern dafür dass sie keine Momente des peinlichen Schweigens aufkommen ließ. Ihre Frage war so, normal, so als wäre es das selbstverständlichste der Welt dass sie nun wieder hier zusammen gen Gehöft spazierten, und dabei etwas plauderten, seltsam und doch irgendwie recht schön zugleich. Seneca überlegte kurz ob er Seiana erklären wollte was da vorgefallen war oder nicht, aber ihr Mann war Prätorianer, ihr Bruder, er, da würde sie es letztlich sowieso von Irgendjemanden gesagt bekommen, und letztlich war es auch nicht so geheim dass es Verschlusssache sein könnte, "Was meinst du? Das Stück? Ich hoffte du könntest mir erklären worum es ging.", scherzte Seneca kurz, er konnte sich irgendwie nicht zurückhalten, denn realistisch betrachtet hatte er nicht einmal eine Szene des Stücks aktiv wahrgenommen, "Das Stück zielte es auf Kritik am Imperator ab, wir haben die Schauspieler angewiesen sich in Zukunft etwas zurückzuhalten, es war keine große Sache.", erklärte Seneca während sie weiter schlenderten, der Schauspieler hinter der Bühne war ja in der Tat recht leicht zu beeindrucken gewesen, auch wenn der Iunier nicht glaubte dass er sich dauerhaft an seine Auflagen halten würde..

  • „Ich... habe nicht wirklich aufgepasst heute, muss ich gestehen“, erwiderte sie und warf ihm einen kurzen Blick zu. „Ich war abgelenkt.“ Von was musste sie wohl kaum erwähnen... und sie wollte es auch gar nicht, wollte nicht daran denken, wie sie sich noch vor wenigen Stunden gefühlt hatte... gerade in seiner Gegenwart. Andererseits: unter anderen Umständen wäre sie in seiner Gegenwart wohl auch abgelenkt gewesen... bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Sie hätte ihn erneut gerne berührt, selbst wenn es nur flüchtig gewesen wäre, aber mittlerweile kamen sie langsam wieder zurück in Sichtweite... oder zumindest meinte Seiana jemanden zu erkennen, ein Mensch, der bei einem Baum stand, auch wenn dieser noch ein Stück entfernt war. Unwillkürlich vergrößerte sie den Abstand zwischen sich und Seneca ein wenig, nicht so viel, dass es hastig wirkte oder auch nur wirklich auffallen würde... aber genug, um nun eine deutliche Distanz zwischen ihnen zu haben. Genug, dass sie ganz sicher nicht mehr wirken würden als wären sie mehr als nur zufällige Bekannte, sie, Frau und Schwester seiner Vorgesetzten, er, der als Begleitschutz mitgekommen war. „So etwas in der Art hatte ich mir schon gedacht... ich hatte nur gehofft, ich müsste sonst niemandem gestehen, dass ich nicht aufgepasst habe.“ Sie lächelte erneut flüchtig. „Aber vielleicht erzählt mir mein Bruder von selbst, was er davon gehalten hat, ohne dass ich ihn fragen muss.“

  • Sie war abgelenkt, er hatte sie abgelenkt, gut, zu diesem Zeitpunkt nicht im positiven Sinne, aber sie hatte ihn immerhin nicht einfach ignorieren können. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, kaum zu bemerken aber doch war es da.
    Auch Seneca bemerkte die Gestalt am Baum in einiger Entfernung und verstand deshalb nur allzu gut warum sich Seiana ein wenig distanzierte, auch wenn er sie gerne näher bei sich gehabt hätte und nicht weiter weg, aber es war sinnlos weiter darüber nachzudenken.
    "Vielleicht tut er das, dann hoffe ich nur dass er keine Detailfragen zum Stück nennt.", witzelte Seneca noch ein wenig und blickte nach vorn, "Wer ist das dort am Baum, ein Verwandter?", sicher, es wäre logisch gewesen, entweder ein Verwandter oder ein Sklave mit Freizeit, aber so genau hatte er sich den gesamten Clan der Decimer nicht angeschaut um sich an jedes einzelne Gesicht zu erinnern..

  • Kurz zuckte ich zusammen, als ich plötzlich die Stimme über mir hörte. Wo kam die nur her? Es war nicht so, dass ich abergläubisch wäre, aber kurz fragte ich mich, ob es sowas wie Baumgeister vielleicht wirklich geben könnte. Doch dann erkannte ich, obwohl sie verstellt war, wem diese Stimme gehörte. Eigentlich hätte ich ihr sofort befehlen sollen von dem Baum runter zu kommen, aber sie war ja fast noch ein Kind, vielleicht sollte ich ihr ihren Spaß einfach mal lassen. So trat ich einen Schritt nach vorne vom Baum weg, ehe ich mich umdrehte und ihn anblickte. "Bitte verzeih mir, oh großer Baum, ich wusste nicht, dass ich dir damit weh tun würde." Ein leichtes Schmunzeln huschte über meine Lippen, ehe ich wieder ernst den Baumstamm anblickte und dann langsam den Blick hinauf in Richtung Krone wandern ließ.

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