[Schiff] Impetus

  • Was sollte es? Er würde auf jedem Schiff nachfragen, ob jemand einen Linos kannte. Wie sollte er sonst seinen Kumpel finden? Dabei schoss es Charislaus durch den Kopf, dass es vielleicht verboten war, ein Schiff einfach zu betreten. Oder das man ihm eins über die Rübe hauen würde und ihn in den Frachtraum werfen würde. Er wäre eine willkommene Arbeitskraft und das aus eigener Dummheit.


    Also musste ein neuer Plan her. Vor das Schiff stellen und nach Linos rufen. Ja dass ging gefahrlos, hoffte Chari und testete es gleich an der Impetus aus, vor der er stand.


    "Linos? Befindet sich ein Linos an Bord? Hört mich wer?", rief er so laut und freundlich wie möglich. Immerhin konnten sie auch etwas nach ihm werfen und Seeleute waren als raue Raufbolde bekannt.

  • Kaum merklich zuckte ich zusammen, hatte da nicht wer hinter mir meinen Namen gerufen? Ich blieb stehen, schaute mich um, reckte mich, doch sehen konnte ich natürlich nichts. Fortuna wäre mir auch mehr wie gut gesonnen gewesen, hier den Rufer zu sehen. Nicht nur die Menschen verdeckten mir die Sicht, sondern auch das womit sie beladen waren. Kisten, Ballen, Krüge, in allen Farben und Größen. Ich schaute mich um und entdeckte sorgfältig aufeinander gestapelte Kisten, die wohl noch auf den Abtransport warteten. Schnell war ich nach oben geklettert und schaute in Richtung der Impetus. In weiter ferne konnte ich sieh erkennen, doch dort einen einzelnen Menschen
    herauszusehen, das war unmöglich.

    Kurz entschlossen kletterte ich wieder von dem Stapel hinunter und marschierte in Richtung Schiff. Jetzt hieß es aufpassen. Irgendwann fing ich mit dem Rufen an. Mal war es ein „Charislaus“, dann ein „Chari“. Bald erschien mir, dass man ein langgezogenes Charislaus am besten heraushören könne. Einen wiederholten Versuch startete ich.

    Chaaariiislaauus“

  • Charislaus schaute sich suchend um, als jemand seinen Namen rief und das gleich mehrfach. Das konnte nur Linos sein, nein dass musste Linos sein! Hektisch nach seinem Freund Ausschau haltend folgte Chari den Rufen. Die meisten der Umstehenden waren größer als er und er musste sich immer wieder auf die Zehenspitzen stellen, um nach Linos Ausschau zu halten.


    "Linos? LINOS? Hier bin ich!", rief Charislaus und winkte.


    Chari lief der Stimme weiter entgegen und dann sah er ihn endlich, Linos!


    "Linos!", rief Charislaus erfreut und erleichtert zugleich und rannte auf seinen Freund zu, dabei musste er einige Schlenker und Ausweichmannöver hinlegen, um nicht mit den unzähligen Passanten und Seeleuten zusammenzustoßen, die ihn noch von Linos trennten. Dann stand Chari endlich vor ihm und grinste breit.


    "Da bist Du ja! Ich hatte schon befürchtet Du hättest es Dir anders überlegt, oder wärst schon abgereist. Schön dass Du da bist", grinste Charislaus von einem Ohr zum anderen und klopfte auf seine Tasche. "Alles dabei und ein bisschen mehr".

  • „Chari“, stieß ich erleichtert aus. "Ich hatte solche Angst du könntest wieder nach Hause gehen, weil ich selten dummer Kerl doch vergessen hatte dir den Namen des Schiffes zu nennen. Es hätte aber auch sein können, dass du doch keine Erlaubnis von deinem Herrn bekommen hättest. Doch nun komm gehen wir an Bord.“



    Endlich es war geschafft wir waren auf der Impetus. Schnell warf ich einen Blick auf mein Gepäck, alles lag noch an Ort und Stelle. „Wie können dann“, grinste ich den Kapitän an.

    „Komm wir bringen unseren Kram unter Deck und genießen dann das Auslaufen aus dem Hafen“, wandte ich mich an Charislaus.

    Ich konnte es noch immer nicht fassen, der Chari und ich auf großer Fahrt. Noch konnte ich das hier genießen, die Sorgen würden früh genug kommen.

    "Hoffentlich wirst du nicht Seekrank", kam es besorgt von mir, denn plötzlich musste ich an Makro denken, der immer hier auf dem Schiff grün im Gesicht wurde.

  • "Was? Wann wir können, sage immer noch ich!" Das ohnehin derbe Gesicht des Kapitäns verfinsterte sich. "Eins sage ich euch: Wer mir auf die Bohlen kotzt, schrubbt die täglich bis zum Zielhafen. Labert mich nicht voll, stellt keine Fragen, lasst nichts rumliegen, steht nicht im Weg!"

    Er hielt inne, um zu überlegen, ob er etwas vergessen hatte, dann winkte er ab. Weitere Regeln konnte er jederzeit aufstellen.


    "Haltet nicht Maulaffen feil, räumt den Kram hier weg. Ich brauche Platz!" Er meinte Linos' Gepäck.

    Schnaufend wandte er sich an seine Mannschaft.
    "Los, ihr faulen Säcke. Ich will ablegen. Taue lösen, Anker lichten, Segel setzen!"

    Den Rhythmus für die Ruderer gab ein anderer vor und auch erst dann, als die Ruder nicht mit mehr mit der Kaiwand kollidieren konnten.

    "Steuerbord voraus!" Die Schiffsnase wandte sich Richtung Süden und bald nahm die Impetus an Fahrt auf.

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  • Charislaus machte eine wegwerfende Handbewegung und musste dann lachen.


    "Ach was, ich hatte schon Angst Du wärst gar nicht gekommen oder wir würden die ganze Zeit aneinander vorbeilaufen. Ich hätte Dich genauso gut nach dem Namen von dem Schiff fragen können. Daran habe ich gar nicht gedacht, ich war viel zu aufgeregt was unser Abenteuer angeht. Jetzt sind wir beide hier und alles ist gut Linos. Beim nächsten Mal sind wir schlauer. Mein Herr war sehr freundlich und er hat mir die Erlaubnis ausgestellt. Er hat sich gefreut, dass ich seinem Vorgesetzten damit einen Gefallen erweisen kann. Ja genau, lass uns an Bord gehen, ehe wir noch das Schiff verpassen. Dass sollten wir besser nicht erklären müssen", grinste Charislaus gut gelaunt und folgte Linos an Bord des Schiffes.


    An Bord wurden sie von einem Bärbissigen alten Mann empfangen, der Charislaus auf Anhieb sympatisch war. Er erinnerte Chari an Terpander, immer am Grummeln und am Nörgeln aber mit dem Herzen am richtigen Fleck. Verschwörerisch zwinkerte Chari Linos zu, damit dieser Bescheid wusste. Der brummige Dicke meinte es nur gut, damit niemand über Bord ging und alle sicher ankamen.


    "Wird gemacht, keine Sorge", stimmte er dem fremden Koloss freundlich zu und wandte sich wieder an seinen Freund.


    "Nein ich glaube ich werde nicht seekrank. Mit Sicherheit weiß ich das nicht Linos, ich war noch nicht auf See. Der große Herr erinnert mich stark an unseren Terpander, er ist auch immer derart von Sorgen zerfressen, dass er den ganzen Tag oft nur brummelt. Lass uns schauen wie das Schiff beidreht. Ich bin so aufgeregt. Wie lange glaubst Du sind wir unterwegs?


    Warum setzten wir jetzt schon die Segel, hat der Mann es so eilig? Hast Du Ahnung von der Seefahrt Linos? Ich werde versuchen mir so viel wie möglich von unserer Reise zu merken. Dann haben wir Zuhause später etwas zu berichten", freute sich Charislaus und klopfte auf die Reeling.


    "Komm wir schauen ins Wasser", bat er Linos glücklich.

  • Ich konnte mich nur noch wundern, wie selbstverständlich Charislaus mit dem bärbeißigen Kapitän umging. Wieder kamen mir die Erinnerungen an Marco. „Ach ja dieser freundliche Kerl hier ist Pitholaus Plato unser Kapitän“, stellte ich spitz den Alten vor. Er wird uns hoffentlich sicher zum Hafen von Themiskyra bringen.

    Verdattert schaute ich Chari an, aus dem die Fragen nur so heraussprudelten. „Öhm nein, nicht wirklich, ich war immer nur Passagier und habe das genossen. Außer meiner ersten Fahrt als Sklave eingepfercht unter Deck. Das war kein gutes Erlebnis, das kannst du mir glauben. Die Fahrt hatte ich natürlich nicht geplant, ich wollte nach Athen um dort zu studieren.“ Mein eigentliches Vorhaben teilte ich natürlich nicht mit. Das musste auf ewig mein Geheimnis bleiben.

    „Ja schauen wir aufs Wasser. Hast du schon einmal auf einer Brücke gestanden, auf das unter dir fließende Wasser geschaut, um dann bald das Gefühl zu bekommen du würdest wegschwimmen? Ich kann oft nicht genug davon bekommen und denke dann, ich triebe meiner Heimat entgegen."

  • Charislaus betrachtete den wuchtig-stämmigen Mann mit großen Augen, das war sogar der Kapitän! Der Mann würde für ihre Sicherheit sorgen, dessen war er sich sicher. War das Schiff sicher, waren sie sicher. Keiner Wunder dass er brummelig war, er hatte große Verantwortung. Chari nickte dankbar für diese Information und schaute dem Kapitän kurz hinterher.


    "Pitholaus, auch ein Laus", lachte Chari gut gelaunt und genoss den Ausblick auf das Wasser.


    Als Linos von seinen Schifffahrten und besonders der ersten erzählte legte Charis ihm tröstend eine Hand auf die Schulter.


    "Dann hat man Dich auf Deiner Fahrt nach Athen geraubt und versklavt. Das tut mir leid für Dich Linos. Du warst einst ein freier Mann. Ich kenne die Freiheit nicht, deshalb kann ich es nicht nachvollziehen. Aber Deinen Verlust bedauere ich trotzdem und dass Du leiden musstest schmerzt mich. Ja lass uns aufs Wasser schauen und den Anfang unserer Reise genießen. Wer weiß was wir für Abenteuer erleben? Hoffentlich nur gute, wir haben ja die Genehmigungen unserer Herren in der Tasche.


    Nein auf der Brücke habe ich noch nie gestanden um so das Wasser zu genießen Linos. Aber bei der nächsten Brücke machen wir beide genau das. Würdest Du gerne in Deine Heimat zurückkehren? Vermisst Du sie sehr?", fragte Charislaus mitfühlend. Er kramte aus seiner Tasche ein Päckchen Proviant und hielt Linos ein gefülltes Brot hin.


    "Bitte nimm", bat er freundlich.

  • „Danke, woher wusstest du das ich Hunger habe?“ Dann musste ich über meine Frage selber lachen. „Eigentlich muss man mich nicht fragen, denn ich bin dafür bekannt, dass ich immer Hunger habe. Was denkst du wie oft ich mir früher, einen Klaps auf die Finger, in der Kulina der Villa zugezogen habe.“

    Heftig kauend meinte ich: “Das schmeckt einfach köstlich, hast du das zubereitet? Bestimmt“. Wie immer quasselte und genoss ich.

    „Weiß du, sie besuchen wäre wirklich schön. Vor allem möchte ich gerne wissen wie es meinen Eltern und den anderen in der Familie geht. Ansonsten, nun ja ich wollte immer die Welt bereisen. ....Nur eben nicht als Sklave“, fügte ich nach einer Pause hinzu.

    „Wie ist das mit dir? Du sagst du kennst die Freiheit nicht. Kennst du denn deine Eltern? Wenigstens deine Mutter? Warst du schon bei vielen Herren?“ Ich fand es entsetzlich wenn Sklaven erzählten, sie hätten ihre Eltern nie kennengelernt. Für Charislaus wünschte ich mir, er hätte wenigstens eine gute Kindheit gehabt.

  • "Das habe ich nur geraten, da ich auch Hunger habe. Ja das habe alles ich zubereitet, dass war meine Aufgabe im lallenden Löwen. Es freut mich, dass es Dir schmeckt", grinste Charislaus zurück und biss ebenfalls in sein Brot.


    "Ich hoffe Du wurdest von Deinen Herrn nicht oft geschlagen Linos. Mein neuer Herr ist sehr freundlich. Mein alter Herr war dies auch, aber die Geschäfte mussten laufen. Das Geschäft war alles. Das Du nicht als Sklave reisen wolltest, sondern als freier Mann verstehe ich. Du warst frei und kennst die Freiheit. Warst Du selbst einmal ein Herr?


    Insgesamt hatte ich drei Herren Linos. Mein erster Herr war Boiorix, er war selbst ein ehemaliger Sklave. Dieser verkaufte mich an Viridomarus, vielleicht hast Du den Namen schon einmal im Zusammenhang mit dem Duften Viri gehört? Dort arbeitete ich in seinem Laden, der sich ganz der Schönheit verschrieben hat. Unter anderem habe ich auch die Kundschaft massiert. Fünf Jahre arbeitete ich bei Viridomarus, dann zog er mit seinem Geschäft nach Cappadocia und verschenkte mich an meinen jetzigen Herrn. Seit dem Tage an arbeitete ich in der Taberna der lallende Löwe.


    Meine Mutter ist Nubierin und heißt Semiramis. Wer mein Vater war, kann ich Dir leider nicht sagen Linos. Weißt Du wir könnten Deine Eltern doch besuchen, wir machen eben einen kleinen Umweg oder ist das zu weit weg?", schlug Charislaus vor. Viel Ahnung von Geographie oder Erdkunde hatte er nicht, im Grunde überhaupt keine. Aber er dachte sich, falls es auf dem Weg lag, warum sollte Linos nicht seine Eltern besuchen? Es würde niemand bemerken.

  • „Aber nein, schlagen wäre dem Senator nie in den Sinn gekommen. Ich habe auch nie davon gehört, dass er andere Sklaven geschlagen hat.“ Kauend schaute ich sinnierend auf das Wasser. Wir hatten uns inzwischen aus dem Hafenbereich entfernt und glitten hinaus auf die offene See.

    „Wem in der Villa ab und an die Hand ausrutschte war die Tochter, ihrer Sklavin hatte manches bei ihr auszuhalten, wenn sie üble Laune und ihre sogenannten Kopfschmerzen hatte. Auch mir verpasste sie damals als der Claudier nach Germanien versetzt wurde eine schallende Backpfeife.“

    Denn Rest meines Brotes schaute ich leicht wehmütig an ehe ich es auch in meinem Mund verschwinden ließ. „Apropos Germanien da bekam ich später dann meine erste Prügelstrafe. Mein Herr war über mich verärgert, weil ich zu langsam war aber mal wieder meinen vorlauten Mund, ein Leiden von mir“, grinste ich Chari an. Er schickte mich mit auf einen Übungsmarsch, der Legio. Das musst du dir vorstellen, mich armen
    Fußkranken auf einen Marsch. Nun gut den Marsch habe ich überstanden aber weniger den Zorn des Centurio. Er hatte nämlich überhaupt kein Verständnis für meine Weigerung, eine Waffe zu berühren. Der Erfolg meiner Standhaften Weigerung war, er peitschte mich aus. So das die Peitschenhiebe die Form eines Adlers annahmen. Du siehst der Kerl hatte Fantasie. Ich aber auch meinen Stolz, ich habe zu keiner Zeit eine
    Waffe angefasst. Schon immer war ich gegen Waffengewalt, außerdem lautete der Befehl meines Herrn nur marschieren. Wegen meiner Weigerung hat er mich auch nie direkt gerügt. Er weiß ich stehe egal was kommt zu meinem Wort. Aus diesem Grund floh ich auch unter anderem aus Tolosa, weil ich ihm versprochen hatte nie zu fliehen.

    Selber ein Herr? Ja nur indirekt, natürlich hatten meine Eltern Sklaven, doch die jüngeren waren meine Freunde. Einer wuchs wie ein Bruder mit mir auf, wurde mit mir unterrichtet und bewahrte mich vor manch
    einem Unsinn. Jetzt habe ich genug geredet und schon Durst.“

    Es waren nur ein paar Schritte bis zum Wasserfass und ich ergriff die Kelle. Noch schmeckte das Wasser frisch, was sich aber bald ändern würde.

    An der Reling gelehnt schaute ich Charislaus an und hörte ihm zu.

  • Charislaus nickte verstehend und mitfühlend, als Linos davon sprach dass der Tochter des Senators schon die Hand ausgerutscht war.


    "Mein Herr misstraut Frauen generell erst einmal und wie sich bei der Tochter Deines Herrn zeigte, zu Recht Linos. Einen Sklaven grundlos zu züchtigen, finde ich traurig ja und auch sehr enttäuschend. Wir leben das Leben von unseren Herren mit. Wir dienen oft unsichtbar, unsere Arbeit wird nicht wahrgenommen. Erst dann haben wir sie im Haus richtig vollbracht. Das Haus muss so erscheinen, als wäre es von selbst in diesem Zustand. Man darf uns weder über Gebühr hören noch sehen, so sagte es Viridomarus. Das was man von uns sehen möchte, sind Ergebnisse und geleistete Arbeit.

    Dass sie Dich geschlagen hat, finde ich schrecklich. Linos jetzt bist Du sie erstmal für eine Zeit los und musst sie nicht erdulden.


    Ein Übungsmarsch? Und dann solltest Du auch noch Waffen führen? Was hattest Du denn zu Deinem Herrn gesagt, dass er Dich derart hart strafte? Ich verstehe Deine Bedenken was Waffen angeht. Auch ich mag keine Waffen, ich kann keine Waffen führen und ich möchte das auch nicht. Ich bin niemand der einen anderen Menschen verletzt. Ich versuche immer mit gutem Beispiel voran zu gehen Linos. Das andere sehen, so geht es auch. Vielleicht bin ich nur ein Sklave, aber jeder freut sich doch über etwas Freundlichkeit.


    Weil Du friedlich bleiben wolltest, hat man Dich ausgepeitscht? Das ist wirklich eine verdrehte Welt Linos. Man wird geschlagen, weil man friedlich lebt und niemandem etwas zu Leide tut. Bei solchen Herrn wäre vermutlich sogar ich geflohen. Gepeitscht hat mich noch niemand, aber geschlagen wurde ich auch schon mal. Weil ich zu langsam war, bei meinem aller ersten Herrn.


    Das ist eine schöne Vorstellung, dass Du mit Deinen Sklaven so gut aufgewachsen bist. Das freut mich. Weißt Du was aus ihnen geworden ist? Durst, ja da sagst Du was", bestätigte Charislaus und nahm sich ebenfalls von dem Wasser.


    "Wo können wir es uns denn während der Fahrt gemütlich machen Linos? Wir wollen doch was sehen, ja?", grinste Charislaus.

  • "Ob mein Herr etwas gegen Frauen hat, kann ich nicht sagen, schließlich ist er ja verheiratet und hat einige Kinder. Ich persönlich habe nichts gegen sie, genauso wenig wie gegen Männer“, lächelte ich Chari an. Er bestimmt auch nicht, dachte ich.


    „Von Waffen führen hatte mein Herr nichts gesagt. Lass ,ich kurz überlegen.“ Nachdenklich fruchtete ich die Stirn, rieb mir aber dann darüber. Eine selten dumme Angewohnheit. dachte ich ärgerlich. „Nein es war nicht bei dem Gespräch nach der Flucht“, murmelte ich vor mir her. „Stimmt das weiß du ja nicht lächelte ich Chari an. Ja ich hatte in Germanien eine Sklavin kennen gelernt. Nicht so wie du jetzt vielleicht denkst. Es war eine Sklavin in großen Nöten. Sie wurde wohl von ihrem Herrn brutal misshandelt und immer wieder gegen ihren Willen genommen. Zunächst suchte ich mit ihr einen Tempel auf. Wir kauften Fluchtäfelchen, doch damit nicht genug. Sie war schwanger und wollte ihr Kind in Freiheit bekommen. So entschloss sie sich zu fliehen

    und bat mich mit ihr zu kommen. Natürlich nicht zu den Barbaren sondern nach Westen, sondern nach Belgica. Wir schafften es, mehr schlecht als recht über die Berge und die Grenze. Unterwegs gebar sie das Kind, es war tot. Sie selber verstarb dann auch.

    Auf dem Rückweg wurde ich gefangen. Mein Herr hatte mir Legionäre zur Sklavenjad los geschickt".


    Mmh überlegte ich, gemütlich machen? Bei meinen Fahrten mit Macro saßen wir doch da hinten in der windgeschützten Ecke.

    „Wenn wir auf offener See sind ist außer Wasser nichts zu sehen. Wir können uns dort drüben in der Ecke niederlassen, sie ist windgeschützt und nicht so schnell einsehbar.“

    Mir war eine Frage in den Sinn gekommen: „Sag mal hast du eigentlich einen Freund oder eine gar Freundin?“ Letzteres bestimmt nicht dachte ich, nachdem war er vorhin über Frauen sagte.

  • Charislaus lachte bei Linos Kommentar.

    "Ach was, vielleicht ist die Frau Deines Herrn ja auch ganz umgänglich? Bei mir ist es einfach so, ich mag umgängliche und freundliche Menschen. Gleich wer sie sind, woher sie kommen und auch gleich in welcher Gestalt. Das ist mir wichtig. Ich versuche auch stets, das Gute zu sehen und selbst Gutes zu tun. Manchmal ist das nicht leicht, gerade als Sklave nicht. Meine Mutter sagte immer, es gibt auf der Welt viele gute Menschen. Findest Du keinen, sei selbst einer. Das habe ich nie vergessen", antwortete Charislaus und biss erneut von seinem Brot ab.


    "Das mit den Waffen darf Dir auch niemand befehlen, wir dürfen keine Waffen tragen. Zum Glück sage ich, weißt Du das mehr Leute durch ihre eigenen Waffen zu Schaden kommen? Das habe ich gehört. Vielleicht weil sie nicht gelernt haben, damit umzugehen und dann zack - haben sie sich selbst gestochen", dachte Charislaus angestrengt nach. Eigentlich dachte er sich, wäre die Welt vielleicht eine bessere, wenn niemand Waffen tragen würde. Aber dann würden die Menschen ihre Fäuste nehmen oder Steine. Das betrübte ihn sehr.


    Einen Augenblick später erzählte Linos von Germanien. Dort hatte er eine Sklavin kennengelernt. Eine Sklavin in Not die von ihrem Herrn misshandelt worden war. Linos war mit ihr in einen Tempel gegangen und hatte Fluchttäfelchen gekauft. Chari wusste nicht, was das war. Aber scheinbar gab es Tafeln, die Sklaven eine Flucht ermöglichten? Er selbst hatte nie über so etwas nachgedacht oder nachdenken müssen. Seine Herren waren stets gut zu ihm gewesen. Jedenfalls fast immer, aber eine Misshandlung in der Art hatte er nie erleiden müssen, wofür er allen Göttern dankte.


    Die Sklavin war schwanger gewesen und war geflohen. Linos hatte die Frau begleitet, auf ihre Bitte hin. Sie flohen über die Berge nach Belgica. Die Frau gebar ihr Kind tot und verstarb selbst. Charislaus fasste sich an den Hals, was sollte er dazu sagen? Gab es überhaupt Worte, die man dazu finden konnte?


    "Ich weiß nicht was ich auf das schreckliche Schicksal der Sklavin sagen soll Linos. Jedes Wort das ich sagen könnte klingt irgendwie nicht richtig. Ihr Schicksal war grausam, ihres und das des Babys.


    Wieso hatte Dein Herr Dir Dein Herr denn Legionäre hinterher geschickt?", fragte Charislaus verwundert. Machte man das so? Er hatte keine Ahnung von solchen Dingen. Scheinbar war es ihm stets besser ergangen, als er jemals bewusst gewusst hatte.


    Charilaus folgte mit dem Blick Linos Erklärung.

    "Ja lass es uns dort gemütlich machen. Windgeschützt klingt gut. Wer weiß, falls es zu windig wird, wird uns sicher auch schnell kalt. Ich habe leider keine Decke mitgenommen. Nur meine normale Kleidung, daran habe ich nicht gedacht", lächelte Chari entschuldigend.


    Als Linos fragte, ob Chari jemanden hatte, schüttelte er leicht betrübt den Kopf.

    "Nein ich habe niemanden. Es ist schon etwas her, da habe ich einen netten Griechen kennengelernt. Wir haben uns gut verstanden, hatten einige Zeit miteinander verbracht. Vielleicht wäre es mehr geworden, aber dazu ist es nicht gekommen Linos. Sein Herr schickte ihn fort. Alles was ich ihm mitgeben konnte war etwas Proviant für die Reise und meine besten Wünsche. So war es stets in meinem Leben. Menschen gehen immer Linos, nur wie sie gehen, dass ist was bleibt. Und Du? Hast Du jemanden?", fragte Charislaus freundlich.

  • Ich prustete los, „Ganz schön dumm würde ich sagen. Mit einem kleinen Messerchen oder Messer verstehe ich es ja noch aber mit einem großen Messer, Dolch oder Schwert kann ich mir das aber nicht so leicht
    vorstellen.

    Weißt du was mich interessieren würde?“, fuhr ich nachdenklich fort. „Ob dieser Fluch den Besitzer von Caelyn, so war nämlich der Name der Sklavin, getroffen hat. Sie hatte ihm Schmerzen gewünscht, Schmerzen von Kopf bis Fuß. Wenn das so einfach wäre könnte man auf diese Art und Weise Kriege
    verhindern. Man droht dem gegnerischen Machthaber und schon schrickt der vor Schmerzen zurück und Schluss ist.“


    Schon war ich aufgesprungen, kaum das wir saßen. „Ich bin gleich zurück“, rief ich, als ich los spurtete. So war es dann auch, zurück kam ich mit einer Decke aus dem unteren Bereich und legte sie um Charislaus. „Besser so?, fragte ich. "An Land besorgen wir dir dann etwas wärmeres. Das geht ja gar nicht das mein Begleiter friert“.

    Während ich mich neben Chari niederließ blickte ich ihn traurig an. "Das tut mir leid für dich, dass mit dem Griechen, meine ich. Mir erging es ähnlich, ehe eine Freundschaft enger wurde, änderten sich unsere Wege.“ Am schlimmsten war dabei der Gedanke an Corona und Phaeneas ein. Die guten Gespräche mit ihm und der rege Austausch unserer Gedanken. Gerade zu diesem Thema hatte er deutlich seine Meinung vertreten.

    Zögerlich setzte ich zu der nächsten Frage an. „Zu Frauen hast du keinen wirklichen Zugang? Bei mir ist es so, das mich das Geschlecht nicht interessiert. Für mich ist einzig alleine der Mensch dahinter wichtig.“

  • Charislaus grinste breit.

    "Doch das geht bestimmt. Stell Dir vor Du willst ein Schwert zurück in seine Hülle stecken und erwischt dabei Dein Bein. Sowas ist sicher schon vorgekommen. Oder man zieht es und schneidet sich dabei. Vor allem wenn es schnell gehen muss und man in Eile ist, dann passieren einem die meisten Fehler. Wieso sollte das bei Leuten mit Waffen anders sein?", gibbelte Chari.


    "Ein Segen oder ein Fluch mit aus der Tiefe des Herzens ausgesprochen Linos, wird bestimmt seine Wirkung entfalten. Manche Menschen wissen gar nicht, was sie für Leid anrichten. Anderen ist es gleichgültig, dass sind die schlimmsten Menschen von allen. Das ein unschuldiges Kind derart den Tod finden musste. Das überhaupt jemand, so den Tod finden muss. Tja wäre es nur so einfach Linos, ich glaube wir hätten die Welt sehr schnell in einen friedlichen Ort verwandelt. Oder einen Ort wo man unser Wort fürchtet? Hier könnten wir überlegen, ob wir dann anders wären, als jene die die Waffen nutzen. Denn wären unsere Worte, dann nicht auch Waffen?", fragte Charislaus, der über die Möglichkeiten nachdachte und sich die Haare nach hinten strich. Sie waren ein wenig länger geworden, er musste sie schneiden. Ausgerechnet jetzt wo er für seinen Herrn unterwegs war, sah er so aus. Chari schob den Gedanken beiseite. Bei der Reise sollten ihn seine Haare nicht scheren.


    Kaum dass sie saßen, sprang Linos wie eine Feder auf und eilte davon. Charislaus schaute sich einen Moment unbehaglich um, der Wind pfiff und der große Terpanderersatz war nicht in Sicht. Sollte er nicht ein Auge auf alles haben? Einen Augenblick später kam Linos zurück, brachte ihm eine Decke und legte sie ihm um die Schultern.


    "Ja viel besser, vielen Dank", freute sich Charislaus. Mit der warmen Decke um den Schultern merkte er erstmal, wie sehr er gefroren hatte. Sie mussten gut aufpassen, sonst wurden sie vom Wind noch krank.


    "Du kannst nichts für meine Dussligkeit Linos, ich hätte an eine Decke denken müssen. Deshalb nochmals vielen Dank. Das ist das Schicksal aller Sklaven Linos, unsere Herren entscheiden, wohin wir gehen und mit wem. Manchmal ohne es bewusst zu wollen. Sie schicken jemanden fort und reißen zwei Seelen entzwei. Alles was wir tun können, ist sie mit den besten Wünschen ziehen lassen. Denn tust Du es nicht, nehmen sie ein Stück von Dir mit. Manche tun es dennoch, auch wenn Du sie ziehen lässt. Andere wiederum, kannst Du nicht loslassen und Du möchtest es auch gar nicht.


    Ich halte es genauso wie Du Linos, mir ist die Seele des Menschen wichtig. In welcher Form sie daher kommt, das ist mir gleich. Die meisten legen viel zu viel Wert auf eine Hülle. Ein überzogenes Maß meine ich damit, denn jeder sollte seinen Körper gesund halten. Du bist mehr als Dein Körper, Geist und Körper müssen eine Einheit bilden. Und die hässlichste Seele wäre in einem schönen Körper trotzdem ein hässlicher Mensch, oder nicht? Von daher denke ich haben wir die gleiche Sicht.


    Falls Du mich fragen wolltest, ob ich jemals eine Freundin hatte, lautet die Antwort nein. Und bei uns gibt es auch keine", grinste Charislaus und packte noch ein Brot aus. Er riss es entzwei und gab die andere Hälfte Linos.


    "Nimm", grinste Chari.

  • Kalt wurde es nachts nicht, aber der Wind blies durch jede Ritze, weswegen sich die Temperaturen niedriger als neunzehn Grad anfühlten. Meltemi nannten Seeleute den vorherrschenden Wind, der vom griechischen Festland aus in Richtung Creta wehte. Seit sie den südlichen Zipfel von Achaia umschifft hatten, stellte sich doppelte Aufmerksamkeit auf der Kommandobrücke ein. Zwar musste nicht mit Sandbänken gerechnet werden, zumal das Schiff nur geringen Tiefgang besaß, aber vor ihnen lag eine Strecke, die unzählige Inselchen aufwies, die es zu umschiffen galt. Glücklicherweise lag die Ecke um Peloponnes hinter ihnen. Seemänner kannten sie als Teilstrecke, bei der der Wind weniger stark wehte und zudem von Nordosten kam - von dort, wo sie eigentlich hin wollten. Die Ruderer mussten sich ins Zeug legen.

    Inzwischen zeigte der Bug des schnellen Transportschiffes längt nach Nordosten, während der Wind hier endlich wieder auffrischte. Sie segelten im Mare Thracium, während ihr Ziel in der Ferne eine schmale Wasserstraße darstellte, die sie über Propontis und ein noch schmaleres Nadelöhr zum Pontus Exinus führen würde. Dort angelangt, musste sie nur noch ein wenig der Küste folgen und würden in Themiskyra anlegen können, dem Bestimmungsort dieser Reise.

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  • Natürlich nahm ich dankbar das dargebotene köstliche Brot von Chari. Wir redeten viel und erzählten uns einige Geschichten unseres Lebens. Die Zeit schien im Fluge zu vergehen. Die Dunkelheit brach dann ein

    und wir nahmen schweigend mit dem Steuermann unser Mahl ein. Zu meiner Freude, wie schon auf meiner Fahrt mit Macro, war der alte Griesgram gezwungen auch uns beide mit zu versorgen.

    Scheinbar hatten alle auf dem Schiff Redeverbot, denn keiner machte den Mund auf, wenn wir ihn ansprachen.

    Für die Nächte versorgten wir uns mit Decken, die Gott sei's gedankt reichlich vorhanden waren, so das wir nicht froren. In den Nächten wachte ich immer wieder auf, von Träumen aus dem Leben der Vergangenheit geplagt. Seltsamerweise waren es meist Träume aus meiner Kindheit, die ich schon Jahre nicht mehr hatte. Oft stand ich dann auf, suchte den Himmel ab nach den Sternen die ich schon früher gerne betrachte hatte.


    Wieder einmal war ich aufgewacht, in der Gewissheit ich läge im Bett meines Elternhauses. Ein Sklave war gerade eingetreten und hatte mir mitgeteilt, meine Mutter wäre verstorben. Ich spürte die Tränen über meine Wangen laufen, als ich darüber wischte, stellte ich fest sie waren sehr feucht. Erschrocken hörte ich mein eigenes Schlurzen.
    Um Charislaus, der dicht neben mir schlief, nicht zu wecken stand ich leise auf und glitt über das vom hellen Mondlicht beleuchte Deck zum Bug des Schiffes. Wie lange ich da schon stand wusste ich nicht. Den frischen Wind ignorierte ich. Selten in all den Jahren war der Wunsch meine Eltern zu sehen so groß gewesen.

  • Die Fahrt ging zügig voran und Charislaus beobachtete erstaunt, wie das Schiff zwischen den Inseln umher tanzte. Worauf man alles zu achten hatte, konnte er gar nicht genau benennen. Der Wind pfiff ihnen manchmal um die Ohren und es wurde empfindlich kalt. Aber zum Glück hatte Linos eine Decke besorgt. Über die Reise hinweg waren aus einer Decke mehrere geworden und sie hatten sich ihre Ecke gemütlich eingerichtet. Chari hatte geglaubt, dass sie unterwegs mit anpacken mussten, aber sie wurden auf dem Schiff wie Gäste behandelt und nicht wie Sklaven. Dazu sagte er nicht nein, denn sich einmal entspannt zurücklehnen zu dürfen, genoss er durchaus.


    In den Nächten schlief Linos unruhig, so dass sich Charislaus sorgte. Mal schlief er durch, mal wurde er scheinbar von Träumen geplagt. Wer wusste, welche Schrecken er erlebt hatte und nun davon träumte? Auch in dieser Nacht war es so. Als Chari aufblickte war Linos fort. Für einen Moment fürchtete Charislaus, Linos wäre etwas zugestoßen und er möglicherweise sogar über Bord gefallen.


    Dann sah er ihn, Linos stand am Bug des Schiffes. Sein Freund stand dort im Wind und hing seinen eigenen Gedanken nach. Vermutlich waren sie so schwer, wie Regenwolken. Chari nahm sich eine der Decken und ging leise zum Bug des Schiffes. Dort angekommen legte er Linos die Decke um und folgte dessen Blick.


    "Eine seltsame und unruhige Nacht. Was treibt Dich um Linos?", fragte Charislaus. Er schaute zurück zum Heck und nickte in diese Richtung.

    "Komm zurück zu unserem Platz, hier holst Du Dir nur etwas weg. Es ist kalt und Du stehst im Wind. Komm bitte", bat Chari freundlich. Er wusste nicht welche Sorgen Linos plagten, aber zusätzlich noch krank zu werden, würde alles nur verschlimmern.

  • Ein wenig erschrak ich doch, als ich da plötzlich die Stimme meines Freundes so nahe bei mir hörte.

    „Träume mein Freund, Träume von zu Hause und meiner Familie. Je näher ich der Heimat komme, um so
    heftiger sind sie. Besonders der Letzte, doch ich möchte diesen Traum nicht erzählen. Zu beunruhigend
    ist er gewesen, wenn du verstehst.“

    Dankbar zog ich die Schultern hoch, zog mich in die Decke zurück und spürte wohlige Wärme in mir hochsteigen. „Ob wir nahe bei Kreta sind?“ Leise sprach ich es vor mir hin, doch es klang gleichzeitig , wie ich fand, wie ein Wunsch.

    Nein ich hatte mein Wort gegeben, damals vor langer Zeit und Linos brach nicht sein Wort. Ich hatte einen Auftrag zu erfüllen, dass alleine zählte.

    „Ja lass uns zu unserer Ecke gehen und noch ein wenig schlafen. Vielleicht erfahren wir dann morgen, ob wir bald da sind.“

    Sehnsüchtig warf ich noch einen letzten Blick zum Meer, ehe ich mich niederließ und fest gegen Charislaus drückte. Seine Nähe beruhigte mich langsam, ehe ich weg dämmerte.

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