Besprechung mit dem A libellis

Proximus hörte aufmerksam zu.
Ich werde die Vigiles sofort bewaffnen lassen ImperatorProximus machte eine Pause
Sollen dann Boten nach Misenum und in den Norden ausgesandt werden ?

Ich nickte, das militärische Gerede war nichts für mich, ich verstand meist nur die Hälfte und war ganz sicher nicht in der Lage diesen speziellen Beiden gute Ratschläge zu erteilen ... gerade in der aktuellen Situation wohl erstrecht nicht ...

"Ja mein Kaiser, ich werde die Briefe augenblicklich aufsetzen! Hast du spezielle Details die ich den beiden Kommandanten mitteilen soll?"

Ich nickte eifrig und machte mich sogleich auf den Weg die Briefe aufzusetzen ...

Varenus hatte ein Anliegen, dass er mit dem Augustus seinem besten Freund in spe besprechen musste. Er suchte dafür die Domus Augustana auf. Die Räume boten sich an, wenn es nicht ganz so offiziell wirken sollte. Darüber hinaus erinnerte er sich an die Zeit, als er für die a Rationibus fast täglich den Augustus hier aufsuchte.

Der Kaiser war gerade in Überlegungen hinsichtlich verschiedener Kunstwerke vertieft gewesen, bei denen er sich nicht sicher war, dass sie dem Zeitgeschmack entsprachen. Er würde sich da einen Fachmann organisieren. Zuvor aber kam Varenus auf ihn zu.

"Ah Varenus. Was kann ich für dich tun?"

Ihm fiel wieder auf wie prächtig und beeindruckend das Domus war. Er sollte des Öfteren wieder einkehren. "Salve Augustus. Du hier?" Varenus tat so, als wäre das Treffen per Zufall geschehen. Jedoch ließ er sich vorab über den Zeitplan informieren. Es war passend, die Vorteile seiner Abteilung zu nutzen. "Es ist wunderschön, oder? Ich finde die Räumlichkeiten äußerst inspirierend. Besser als das Domus Flavius, das im Vergleich kalt und glatt wirkt. Möchtest du nicht, dass dein Aquädukt ebenso auf die Plebs wirke? Ja sicher, es ist ein Werkzeug. Es Transport Wasser von A nach B. Trotzdem ein Kunstwerk. Römische Architektur in vollem Glanz und Pracht. Selbst die Griechen sind vor Neid erstarrt. Und daher solltest du dir jemanden zur Seite stellen, der das alles umsetzen kann. Jemanden, der zu dir aufsieht. Nicht, so wie die alten Senatoren wie Flavius, Claudius ... ja, sie mögen mächtig sein. Doch gehören sie zu einer Zeit, die längst vergangen ist. Ginge es nach dem Plebs, dann würde der Adel... du, weißt schon. Ich sehe die Zukunft bei den jungen bürgerlichen Senatoren, so wie bei Annaeus. Er wäre der Richtige, statte ihn für das Bauvorhaben mit einem Mandat aus, ernenne ihn zum Legatus Augusti, und er wird dir auf alle Ewigkeit treu sein."

Der Augustus war nun natürlich nicht naiv. Er war sich ziemlich sicher, dass da ein paar fruchtbare Absprachen getroffen worden waren, die Varenus nun umsetzte. Florus hatte seinen Teil ja wahrscheinlich schon erfüllt, als er Varenus auf der Erhebungsliste gehabt hatte. Aber der Herr der Welt war heute ein bisschen spielerisch drauf:

"Interessanter Vorschlag, Varenus. Du kommst manchmal auf originelle Ideen, in der Tat. Mhm, wenn ich ihn zum Legatus Augusti ernenne, wird er mir auf ewig treu sein. Und sonst nicht?"

Varenus dachte sich, wie das gesagte Wort 'originell' zu interpretieren war? Umgangssprachlich, dadurch negativ behaftet oder aber dem ursprünglichen Wortstamm entsprechend, also positiv. Er entschied sich für letzteres, auch wenn der Augustus seiner Meinung weniger elaboriert sprach. Also ganz wie Varenus selbst. "Über das Notwendigste hinaus. Sei doch mal ehrlich, denkst du wirklich, dass alle Senatoren dir ohne Vorbehalte folgen? Es wäre töricht dies anzunehmen. Nicht ohne Grund hat der erste Augustus die Ritterschaft als neue Schicht etabliert. Auf ihnen ist Verlass.

Der Senat möchte doch die Gesetzgebung in seiner Hand wissen. Ja, er übergab dir mit der Aquilia de Imperio die Macht. Doch..." Varenus unterbrach den Satz, damit sein Gesprächspartner diesen selbstständig ausfüllen konnte. "Die Ernennung als Legatus Augusti ist befristet. Lass ihn das Aquädukt planen, bauen und fertigstellen. Anschließend entlässt du ihn halt wieder. Er ist zufrieden, du hast ein prestigeprächtiges Gebäude geschaffen und die Plebs haben Wasser. Alle gewinnen. So einfach kann regieren sein." Varenus grinste auf den letzten Satz hin.

"Ah, ein Projekt der politischen Schläue. Clever." Der Augustus lächelte. "Tatsächlich hatte ich auch vor, Florus in Ermangelung eines des Architectus für diese Sache zu bestimmen. Ob nun als Legatus oder nicht. Aber wenn du meinst, als Legatus... nun es hat sicherlich einige Vorteile. Nun gut."

Der Herr der welt nahm eine Tabula und notierte sich, den von Varenus angeregten Vorschlag alsbald in die Tat umzusetzen.

"Hoffen wir dass am Ende in der Tat alle gewinnen." Er sah den Primicerius noch einen Moment an. "Ach ja, wo du nun in den ruhmreichen Ritterstand aufgestiegen bist, hast du sicher auch ein Auge auf die entsprechenden Positionen hier an diesem wunderbaren Hofe geworfen, will ich hoffen?"

Die eine Hand wäscht die andere.

"Das habe ich in der Tat." Varenus hatte eine Freude daran seine Notarii herumkommandieren zu können. Als Procurator konnte er zusätzlich die Primicerii befehligen. Was für ein Hochgenuss zu Tage kam. "Da ich deinen Worten entnehmen kann, dass du möchtest, dass ich weiterhin dem Hofe treu sein soll. Nun. Die Auswahl ist sehr beschränkt. Der Procurator a memoria ist durch Fabius besetzt. Hmm... ich habe gehört, dass sich Duilius versetzen lassen möchte, somit wäre die Stelle als Rechtsverdreher, ich meine als Procurator a cognitionibus frei. Ist zwar ganz ohne Zahlen, abgesehen von den Höhen der Geldbußen, Paragrafen und der Dauer der jeweiligen Freiheitsstrafen. Doch ich denke, dass ich dich in deinem Namen gut vertreten werde."

Der Kaiser dachte über diesen Plan ein bisschen nach.

"Ah, ja nun. Wenn du deine manchmal gar freisinnige Zunge disziplinieren kannst, könnte ich dich in Erwägung ziehen. Aber... vergib mir, wenn ich so indiskret frage, aber... verstehst du auch genug vom Recht, dass du dich dem Ansturm der professionellen, wie sagtest du? Rechtsverdreher erwehren könntest?"

"Ich hatte doch bisher oft Recht, oder?", scherzte er. "Ähm, ja. Natürlich habe ist das. Ich kann das. Meine Zunge ist ebenso gezügelt, wenn es um Ernsthaftigkeit geht. Ich habe mich auch mit Gesetzen beschäftigt, die nicht zu meinem Sachgebiet gehören. Zum Beispiel ist mir merkwürdigerweise aufgefallen, es ist kein Affront, doch warum wurden Christen durch das Decretum Christianorum der Zugang zum Dienst als Beamter am Palatium nicht ausgeschlossen? Sie dürfen zwar nicht als Legionär dienen, aber von einem christlichen Beamten in der ab epistulis eingesetzt, umgesetzt, abgeordnet oder versetzt werden?"

Die beiden debattieren bis tief in die Nacht. Doch wirklich sinnvolles kam am Ende nicht zum Vorschein. Ganz nach dem Klischee, zwei Juristen und 5 Antworten.

Bei einer der vielen Besprechungen wurde folgender Vorschlag dem Augustus unterbreitet:

Er musste nur noch siegeln und unterschreiben.

Schwungvoll unterschrieb der Augustus das Dokument.

"Ich danke dir Varenus."