Fors Fortuna: Fröhliche Weihe des Tempels der Fortuna Fausta, Volksfest und große Lotterie!

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    Original von Octavia Nasica


    Der Iulier nickte nur kurz auf die Nachfrage seines Cousinchens hin. Victor war bei der Russata? Das war zwar nicht so ganz optimal, aber jedermann wusste doch eigentlich, dass Veneta und Russata miteinander befreundet waren. Insofern war also alles im grünen Bereich - was es wahrscheinlich aber auch bei einer anderen Mitgliedschaft gewesen wäre...
    Dann machte Dives große Augen. Nasica war noch bei keinem Wagenrennen dabei gewesen? Das sollte sich in der Tat bei Gelegenheit ändern, wobei der Iulier durchaus auch Verständnis dafür hatte, dass ihre Mutter ihr solche Besuche in der Vergangenheit untersagt zu haben schien. Immerhin hatten Nasicas Eltern ja sicherlich schon eine Vorstellung davon, wohin sie ihre Tochter möglichst geschickt verheirateten. Wahrscheinlich war sie gar schon verlobt! Und gerade Circusbesuche dienten ja besonders zur Annäherung von Mann und Frau.


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    Original von Faustus Decimus Serapio


    Gerade wollte der iulische Decurio seiner octavischen Cousine antworten, da hörte er eine Stimme seinen Namen rufen. Sofort sah er sich um und sein Herz begann etwas schneller zu pochen. Ihm kam der Klang bekannt vor. Sollte es tatsächlich Serapio sein, der ihn jetzt rief? Oder spielten seine Gedanken ihm einfach nur mal wieder einen Streich und jemand anderes rief seinen Namen (oder vielleicht auch gar nur einen ähnlichen Namen)? Doch dann hielt tatsächlich eine Biga neben ihm und... der aufgewirbelte Staub nahm dem Iulier erstmal die Sicht. Sein Herz begann nun erst zu rasen, bevor es beim Anblick der beiden weißen Rösser und vor allem natürlich beim Anblick des Decimers langsam dahin schmolz. Serapio, ein Sieger, ein Held, ...! Dabei spielte es in diesem Moment keine Rolle, ob er nun Praetorianertribun oder -praefect war oder auch nur ein einfacher Miles gewesen wäre. Für Dives war es sein Held, wie er da so stolz stand!


    So ergriff der Iulier auch ohne zu zögern die ihm gebotene Hand und blinzelte eine Freudenträne weg. Er freute sich wirklich riesig und fand ob dessen im Augenblick gar keine Worte, um dem auch verbal Ausdruck zu verleihen. Weiter bemerkte Dives auch erst, als er einen Schritt auf den Wagen zu machen wollte, dass sich jemand an seinen anderen Arm geklammert hatte... Nasica. Oh, das war natürlich jetzt eine etwas suboptimale Situation, denn so einfach wollte der Iulier seine Verwandte natürlich nicht allein stehen lassen. Andererseits konnte er Serapios Einladung absolut nicht ausschlagen. Er wandte sich also zu seinem Cousinchen:
    "Tut mir Leid, Naisca, aber das ist Decimus Serapio, der neue Praetorianerpraefectus. Du wirst verstehen, dass ich dem Gastgeber seinen Wunsch nicht abschlagen kann. Wenn du willst, kannst du hier auf mich warten... oder du siehst dich einfach weiter um. Hier gibt es bestimmt die eine oder andere Bekanntschaft, die man machen kann.", erklärte er und sein Blick zog kurz durch die umstehenden Leute, von denen ihm aber so schnell niemand bekannt vor kam. Doch bei den Gauklern in der Nähe standen so viele Menschen, dass sie dort sicherlich fündig werden würde! So löste sich der Iulier also aus den Armen der Octavia, um anschließend zu Serapio auf den Wagen zu klettern.


    "Serapio...", begrüßte er dann den Ausrichter dieses Festes mit einem breiten Lächeln. Dass er dabei schon beinahe flüsterte und er folglich bei der sonstigen Geräuschkulisse maximal vom gegrüßten Decimer gehört werden könnte, geschah unbewusst. Während er den ihn noch immer schmückenden Blumenkranz noch einmal etwas zurecht rückte, rückte ihm ins Bewusstsein, dass sie hier gerade in aller Öffentlichkeit standen. Ergo drehte er sich anschließend zu den Pferden um, hielt sich am Wagen fest und wartete daruf, dass der hinter ihm stehende Serapio das Gespann loslaufen ließ...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

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    Original von Marcus Iulius Dives


    Was für ein Leuchten mich da empfing! Wie er strahlte! Wie überwältigt er war! Ich fühlte mich sogleich absolut unwiderstehlich, und nicht mal mein lädierter Arm, mein Schönheitsfehler, konnte mich jetzt noch in meiner Großartigkeit beeinträchtigen, er wurde offensichtlich mehr als aufgewogen von meinem Streitwagen und meinem spektakulären Amt.
    Wie in einem Spiegel wurde auch mein Lächeln noch etwas breiter. Nur Fräulein Stupsnase schien den schönen Iulier nicht so leicht hergeben zu wollen (verständlich) – ob das seine Frau/Verlobte/Freundin war? Egal. Er folgte meiner Einladung, nur darauf kam es an. Ich streifte das Mädchen – Nasica also - mit einem Abglanz meines freudigen Lächelns und entschuldigte mich überschwänglich:
    "Schöne Nasica, bitte verzeih mir, dass ich deinen Begleiter kurz entführe, ich verspreche, ich bringe ihn dir wohlbehalten wieder zurück! Und ich hoffe ich darf es später mit..." Ja, womit? "...Ehrenplätzen bei den Vorführungen wieder gut machen."
    Gab es überhaupt Ehrenplätze? Wenn nicht würde Rhea wohl welche ranschaffen müssen. Damit war das Mädchen vergessen, und mit herzhaftem Schwung unterstützte ich Dives Aufsteigen in die Kanzel der Biga. Da stand er und sah, wie er sich so den Kranz richtete, einfach hinreißend aus. Ich hatte ja auch noch einen auf dem Kopf, fiel mir da wieder ein, und ich drückte ihn mir tiefer in die Stirn damit er nicht wegflöge, und ich schmunzelte in mich hinein bei dem Gedanken, dass Blumen wohl so was wie ein verbindendes Element unserer Begegnungen waren. Und dass Blumen im Haar heute mal ausnahmsweise erlaubt waren.
    "Dives." antwortete ich lässig, nicht über Gebühr bewegt, eben wie es einem Eroberer ziemte. Und damit ergriff ich wieder mit beiden Händen die Zügel, ließ sie sacht die Rücken der Pferde berühren, schnalzte und ließ meine beiden Prunkstücke wieder vorwärtsstreben. Erst langsam, denn wir waren ja noch mitten im Festgetümmel, und ich wollte weder jemanden überfahren, noch dass sich Tertia erschreckte (sie hatte ein ungestümes Temperament, während ihre Schwester Quarta eine ganz gelassene Pferdepersönlichkeit war). Aber eines konnte ich nicht lassen.... und das war, die Biga rein zufällig ganz in der Nähe von Massa vorbeigleiten zu lassen (also, um ehrlich zu sein, sogar genau durch sein Blickfeld), ohne ihn dabei irgendwie zu beachten. Sollte er doch ruhig sehen, dass ich keine Probleme hatte, mich auch ohne ihn zu amüsieren.


    Nachdem der dicht gedrängte Weg hinter uns lag, lenkte ich das Gespann auf die angrenzende große Wiese, wo sich, von den vorherigen Fahrten, schon die Wagenspuren im sommerlich vergilbten Gras abzeichneten.
    "Halt dich fest!" schärfte ich Dives ein, obwohl er eben das ja schon tat, und ließ die Rösser antraben, dann sogleich in einen raumgreifenden Galopp verfallen. Die Biga schoß dahin, die Menschen und Buden und Bäume und Sträucher rasten an uns vorüber, und es holperte ordentlich. Ich stand etwas breitbeinig, mit leicht gebeugten Knien, und wenn ich auch kein Profiauriga war, so hatte ich meine Pferde doch gut im Griff. Die Hufe hämmerten auf den Boden, die Rücken gingen auf und ab, die Mähnen wogten, der seidene Auratawimpel flatterte wie wild hinter uns her, und der Wind pfiff mir um die Nase. Furios!!! Freiheit!! Immer weiter fahren...!
    Nur zu gerne hätte ich ja, so dahinbrausend, den Arm um ihn gelegt... aber das ging nun mal nicht. So wie jetzt sah es noch freundschaftlich aus, mehr wäre.... unklug... und so begnügte ich mich damit, dass wir in der kleinen Biga sowieso eng aneinander standen.
    Geschmeidig legte sich das Gespann in die Kurve, umrundete eine Baumgruppe, und kurzentschlossen verließ ich den Festplatz und schlug einen Weg ein, der geradewegs vom Fluß weg tiefer in die lucullischen Gärten hineinführte. Wunderhübsche Gartenanlagen, kleine Wasserspiele, Statuen... Irgendwann, in einem Laubengang, in dem ein ganz irres grün-goldenes Licht durch das Blätterwerk drang, zügelte ich meine beiden Schönen wieder, ließ sie nur mehr locker vorwärtsschreiten. Da konnte ich mich dann wieder ganz auf meinen Gast konzentrieren. Beschwingt von der Fahrt, beschwingt von ihm, lächelte ich ihm verwegen zu.
    "Herrlich...!"

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    Original von Appius Decimus Massa
    Stella pur, wie sie da stand und los plapperte. Mich wunderte es nicht, ich kannte sie nicht anders. Bei ihrer Beschwerde musste ich lächeln. Das die Begleitung Seneca's eine Verwandte war, änderte das gesamte Bild. Stella bekam ihren Kuchen und die Wabe. Ich reichte Iunius Seneca und Iunia Diademata je ein Stück Honigkuchen. " Das süße Gold ..." Ich biss genussvoll in mein Stück Honigkuchen, sah flüchtig neben den Stand. " Lass dir das Colloseum nicht vorenthalten Iunia. Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe, es lohnt sich immer. Du wirst mitgerissen, Blut, Schweiß, stampfende Hufe, klirrende Schwerter, schnaubende Pferde. Die Massen toben.... " Secundus hatte ich versprochen mit ihm zu den Kämpfen zu gehen. Wäre meine Zeit nicht zu knapp bemessen. " Das wird mir in Misenum fehlen. Ein kleiner Trost, das Meer und seine frische Brise im Sommer." neugierig musterte ich die junge Iunia. War sie genauso wie Axilla? Der erste Eindruck bestätigte das nicht.


    Mein Blick ging wieder zu dem jungen Mann. Seine Geste, eine Münze, ein Weinstand. Das war eindeutig eine Einladung. " Entschuldigt mich, ich glaube ich habe jemand Bekanntes gesehen. nur kurz begrüßen." Es kribbelte, wusste ich nicht, auf was ich mich da einließ. Wie vor dem ersten Kampf. ich drängte mich durch die Massen und kam neben ihm zum Stehen. Ein wenig kleiner als ich, schlank. Mein Blick blieb an seinem auffälligen Mantel hängen. Das Ornament auf seinem Rücken kam mir bekannt vor. Im ersten Moment wusste ich nicht woher. War es wichtig? Nein. Nicht jetzt. " Salve, Unbekannter. Decimus Massa...Wie komme ich zu der Ehre von dir eingeladen zu werden?" lächelnd studierte ich sein Gesicht. Fein geschnitten, zart. Wie alt mochte er sein? Auf was ließ ich mich da ein? Nur ein zwangloses Gespräch, ein gemeinsamer Schluck Wein. Der Tag war lang.


    Sein Opfer setzte sich von der Gruppe ab und kam auf ihn zu. 'Er' wartete geduldig, bis Appius Decimus Massa vor ihm stand. "Lamy. Ich heiße Lamy." erwiderte 'er' freundlich mit etwas tiefer gelegter Stimme. Es war von der ersten Sekunde an anstrengend tief zu reden, aber das musste sein, damit die Tarnung perfekt blieb. "Nun.. man kann es mein Tun mit der Kunst der Zahlen erklären. Was ich tue ist eine Mischung aus 50% Charme und 50% Unverschämtheit. Charme selbst ist widerum eine Mischung aus 50% Komplimenten und 50% Unverschämtheit. Ich muss also um erfolgreich zu sein mich darauf konzentrieren, möglichst unverschämt zu sein." Lamy zwinkerte, wandte sich den Händen des Weinstand-Besitzers zu, die ihm auf einen Wink hin zwei halbvoll gefüllte Weinbecher reichte. "Ich lade dich auf einen iberischen Wein ein... es ist der allerbeste und teuerste." Lamy reichte ihm den Becher ohne die fremden Finger zu berühren. 'Er' hielt sich damit zurück, denn schnell und voreilig zu sein war nicht gut. Gemach gemach, sie hatten alle Zeit der Welt. Wobei letztere wohl gerade um sie herum still zu stehen schien, während sie erste Worte miteinander wechselten. "Kräftiger Ton mit pinkfarbenen Reflexen... unerschöpfliche Aromen von rosafarbenen Blütenblättern, dazu Aromen von roten Beeren, Kirschen und Erdbeeren. Im Mund herrlich frisch und saftig sowie mild." Was redete 'er' da gerade für einen Quatsch? Waren die funkelnden hübschen Augen seines Gegenübers schuld? Was sagte 'er' jetzt dazu? Lamy spürte, wie 'er' verlegen wurde, das Gefühl von Befangenheit, Verwirrung, Unsicherheit und Beschämung. 'Er' regierte mit einem Niederschlagen der Augenlider und Senken des Blickes auf die schwappende sich krüselnde Weinoberfläche.

  • Auffallend diese Biga, die Pferde. Ich musste mit ansehen, wie ein Fremder junger Römer, seines Zeichens in der Biga stand. Serapio's körperlicher Ausdruck, seine Gesichtszüge, sein Benehmen dem jungen Römer gegenüber sagte mir alles. Ausdruckslos verfolgte ich das Geschehen. Erinnerungen brandeten hoch, wie die Wellen der stürmischen See an einer Steilküste. Die Nächte, diese herrlich......NEIN! Sie waren nicht herrlich, verführerisch, emotionsgeladen, redete ich mir ein. NEIN! Sie waren nur ein Spinnennetz, was am Morgen glitzerte und am Abend zerstört, zerfetzt, vergessen im Wind flatterte. Ich sah nicht länger hin. Er kannte ihn, diesen Römer und das nicht erst seit heute.


    War sein Auftritt bei der cena etwa nur gespielt? Wie kaltblütig musste man sein, einen Freund so abzuservieren. Ihn dazu zu bringen sich schuldig zu fühlen, obwohl er nichts von dem Winkelzug des Praefecten wusste. Dieses kleine Detail, mit weitreichenden Auswirkungen für die Zukunft, was er verschwiegen hatte.


    Dieses Gesicht neben Serapio es brannte sich in mein Gedächtnis ein. Warum sich innerlich zerfleischen. Sollte er sich Vergnügen. Was ging es mich noch an. Er hatte damit unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass ich nur noch ein vom Wind davon getragener Gedanke war.


    Mein Kranz landete zwischen den Blumen. Die Einladung des Unbekannten kam gerade richtig. " Das sind am Ende 25% Komplimente und 75% Unverschämtheit." Ich nahm ihm den Becher ab. War es gewollte Distanz, dass er bewusst vermied mich zu berühren? " Die 75% Unverschämtheit durch deine Einladung hast du fast aufgebraucht. Lass dir gute Komplimente einfallen um mich bei Laune zu halten." ich lächelte verschmitzt. " Pinkfarbene Reflexe..." behielt seine Augen im Blick. Ach, was war denn das? Hatten sich die Reste der 75% Unverschämtheit plötzlich in Luft aufgelöst? " Sind es nicht eher zwei seltene blaue Topase, die sich in diesem Augenblick im dunkelrot glänzenden Saft der iberischen Taube ertränken, laut nach Rettung schreiend ?" ich griff nach seinem Becher. " Die Rettung naht in Gestalt eines Griechen." Mit kräftigen Schlucken trank ich seinen Becher aus. " Lamy, der iberische Wein hat seine Tücken. Sieh niemals zu tief in den Becher. Das waren meine 10 % Unverschämtheit, die ich bereit war beizusteuern." versöhnlich hielt ich ihm meinen unberührten Becher mit Wein hin. " Der hier ist besser. " mit der Gewissheit, dass er mich berühren musste, um an den Becher zu kommen.

  • Die Biga mit den schönen weißen Pferden bemerkte 'er' erst, als das Gespann abfuhr. Lamy schüttelte den Kopf über die kleine Staubwolke, die sich im nachhinein bildete und war froh nicht inmitten dieser zu stehen, Stattdessen stand 'er' in Gesellschaft eines überaus attraktiven Decimus Massas. Die Blicke eben jenes Mannes.. waren die eben noch zu dem anderen gewandert, der die Biga lenkte? Er musste ziemlich münzenschwer sein, wenn er sich so ein Gespann leisten konnte. Ob er gar der Ausrichter des Fortuna Fausta Festes war? Dann musste er derjeinige sein, von dem die Leute sprachen, dass er derjenige war der den neusten Tempel errichten hatte lassen. Sogar die Buchstaben der Verse des Horaz waren golden ausgemalt! Lamy war der Meinung sich das Gesicht von Faustus Decimus Serapio gemerkt zu haben und lenkte seine Aufmerksamkeit zurück zu seinem Opfer. Dieser schmiss seinen Blumenkranz zu Boden. Lamy hatte sich keinen Kranz aufsetzen lassen. Es war zu gefährlich, denn seine Kappe konnte runter rutschen und die darunter verborgenen blonden Haare freigeben. Er verlangte Komplimente? Topase? Lamy kannte das Wort nicht und zuckte leicht mit den Schultern. "Topase.. das klingt nach etwas sehr sehr wertvollem? Wenn sie es wert sind ertränkt zu werden und für immer und ewig versteckt zu werden?? Du bist Grieche.. deshalb diese wunderschönen Grübchen in deinen Wangen." Er liess den Becher den Besitzer wehcseln und sah zu wie sein gegenüber trank. Massa vertrug den wein ohne Probleme und reichte ihm nun seinen eigenen Becher entgegen. Gut, wenn er dieses Tempo wollte. Lamy berührte wie zufällig seine Finger und platzierte sie genau zwischen den seinen, seinen Blick tief in des Decimers Augen platzierend. "Dann wären wir jetzt bei 85 % von allem. Ich kenne mich gut und bin Wein gegenüber sehr standhaft. Ich trinke ihn nur wenn es einen wirklich besonderen Anlass gibt.. und das bist du..." Nach diesen Worten erst zog er den Weinbecher zurück.und trank genauso rasch wie Massa es getan hatte. "Du siehst hübsch aus, du hast schöne Haare und schöne Augen. Ich mag dein Lächeln und Lachen.." begann Lamy zu flirten und beugte sich bei dem letzten Kompliment kurz vor, um es ihm leise zuzuflüstern. "...zudem liebe ich deinen Humor und deine Spritzigkeit..." Lächelnd stellte 'er' den leeren Becher irgendwo auf der Auslagefläche ab und wechselte das Standbein. Den Beutel hatte 'er' hinter sich unter der Plane des Weinstandes abgelegt. der Weinhändler wusste, dass er, wenn 'er' vom Stand fortgehen würde, er seinen Gehilfen beauftragen sollte den Kleiderbeutel zu einem bestimmten Ort zu bringen.

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    Original von Faustus Decimus Serapio


    Ganz locker und lässig erwiderte der Decimer Dives' Begrüßung. Natürlich beeindruckte das den Iulier schon in einer gewissen Weise. Andererseits jedoch keimte nun gleichsam die Frage in ihm auf, inwiefern das hier nicht nur für ihn selbst besonders war, sondern auch für Serapio. War es für den etwas Besonderes? Eine schwierige Frage. Vielleicht lag es aber auch nur an der Öffentlichkeit, in der sie hier standen... vielleicht.
    Dann fuhren sie los und allmählich setzte sich der Wagen in Bewegung. Dives blickte starr auf die beiden angespannten Rösser, hatte kein Auge für die vielen Leute, die in der Nähe standen und von denen sicherlich auch der Eine oder Andere zu ihnen herüber sah. Nichtmal ein letzter Blick zu seinem Cousinchen war noch drin, denn einerseits hatte er Angst sie könnte etwas in seinen Augen sehen, das sie besser nicht sah, und auf der anderen Seite wollte er sich jetzt voll und ganz auf Serapio konzentrieren, wollte auch ohne ihn zu sehen oder direkt zu fühlen seine Anwesenheit spüren.


    'An dir?', war sein erster Gedanke, als der Iulier aufgefordert wurde sich festzuhalten. Zum Einen war das natürlich ein Wunschgedanke, wie er des Öfteren mal Wunschgedanken hatte, zum Anderen jedoch hielt er sich aber tatsächlich bereits am Wagen fest, sodass sich unweigerlich die Frage stellte, wo er sich sonst noch festhalten sollte... Doch sie befanden sich noch immer in der Öffentlichkeit und so ließ der Iulier seine Hände da, wo sie waren - an der Kanzel der Biga.
    Dann versetzte Serapio die Pferde erst in Trab und gleich darauf in Galopp. Das drückte den Iulier natürlich unweigerlich nach hinten gegen den Decimer. Nur halbherzig stemmte sich Dives dagegen, denn das Gefühl bei Serapio im Arm zu liegen und gleichzeitg den Fahrtwind im Gesicht zu spüren war großartig! Doch erneut besann er sich und zog sich wieder etwas nach vorn zurück, sodass es für Außenstehende durchaus den Eindruck erwecken könnte, dass der Decurio nur kurz aus dem Gleichgewicht gekommen war, als sie schneller wurden.


    Nun raste die Welt an ihnen vorbei, Umrisse verschwammen und Farben vermischten sich. Es war absolut fantastisch! Nichts schien unmöglich - alle Möglichkeiten schienen offen zu stehen. Wahrlich, Dives fühlte sich für einen Augenblick lang wie der König der Welt! Zwar war die Fahrt etwas ruckelig und das Gefühl der König der Welt zu sein schrie man in unmittelbarer Gegenwart des Praefectus Praetorio besser nicht aus (so wie es wohl ein junger Mann in etwa 1803 Jahren vom Bug eines großen Schiffes rufen würde), doch unvergesslich war dieses Erlebnis dennoch - allein schon aufgrund des Decimers!
    Einen kleinen Faux-pas beging der Iulier jedoch - wennauch durch seinen rosaroten Blick unwissentlich: Ein Blauer auf einer goldenen Biga... gerade wo Veneta und Aurata ja alles andere als Fanfreundschaft verband. Einzig die Seidenhöschen-Parolen (auch wenn Dives solche nicht trug) könnte man in diesem speziellen Fall eventuell auch in einem anderen Kontext sehen und verstehen...


    Eine scharfe Kurve um einige Bäume warf den letzten Gedanken wieder über Bord, denn in jenem Moment hieß es sich einzig und allein aufs Festhalten zu konzentrieren! Anschließend sauste der Wagen immer weiter und weiter ins Grün und der Iulier hatte irgendwie das Gefühl, dass sie sich vom Festgetummel entfernten. Es wurde ruhiger. Irgendwann hörte Dives nur noch die Hufe der Pferde, den rollenden Wagen, plätscherndes Wasser in einiger Entfernung und hier und dort ein paar Vögel. Eine leichte Brise säuselte sanft durch den Laubengang, in dem sie sich nun wiederfanden. Herrlich? Das fand der Decurio auch. Er drehte sich um, wobei er sich kurz flüchtig umsah. Niemand war zu sehen, was wahrscheinlich daran lag, dass so viele Menschen auf dem Fortunafest waren. Dives schloss seine Augen, legte seine Hände von unten auf Serapios Schulterblätter und bedeckte die decimischen Lippen mit einem langen Kuss.
    "Ich habe dich vermisst...", flüsterte er, während seine Augen langsam wieder auf blinzelten...

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    Original von Iunia Diademata, Decima Stella, Helvetia Crispina und Appius Decimus Massa


    Seneca gönnte sich ebenfalls ein Stück Honigkuchen und enthielt sich erstmal den Plaudereien, Decima hin oder her, es konnte nicht schaden wenn Diademata ein paar Kontakte knüpfte. Auch dass Diademata später zum Pilum werfen gehen wollte quittierte er mit einem Lächeln, vielleicht ließe sich ja auch auf dem Fest ein Ehemann für sie finden, aber momentan sah das wohl nicht so aus.


    "Ich werde kurz etwas zu trinken holen, mag sonst noch wer etwas?", dass seine Cousine etwas trinken wollte war ihm bewusst, aber wenn der Kuchen schon in Runden spendiert wurde, so konnte man ja revanchieren, auch wenn Massa schon in der Menge untergetaucht war..

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    Nuha

    Das Spektakel hielt ihren Schützling gefangen und um sie herum alles vergessen. Die Bewegungen von Romana sahen geschmeidig aus und die kleinen aufgesteckten Löckchen wippten im Takt. Selbst die Rempler der Umstehenden quittierte sie mit einem Lächeln, was sonst eher zu einem Rückzug geführt hätte. Mit ihrem hellblauen Kranz im Haar, sah sie bezaubernd aus und Nuha ließ sich von deren Stimmung anstecken. Auch wenn sie sich einen Schritt hinter der Braunhaarigen aufhielt, dies, nach dem skeptischen Blick ihres Schützlings als notwendig ansah, beobachtete sie erfreut die Jüngere. Viel zu lange gab es keine derartige Ablenkung und sie konnte sich nicht erinnern, wann sich die Kleine das letzte Mal so ausgelassen gab. Eine Sache bereitete ihr jedoch Kopfzerbrechen. Immer größer wurde die Müdigkeit an langen Tagen. Am Abend fiel sie auf ihr Bett und konnte durch die schmerzenden Glieder kaum einschlafen. Morgens quälte sie sich hoch und kam schlecht in den Tritt. Der Wunsch, zurück zu Crispus zu gehen, beherrschte ihre Gedanken zunehmend und sie ertappte sich dabei, es Romana zu sagen. Inzwischen gab es so viel Unausgesprochenes zwischen den Beiden, dass es für Nuha zur Belastung wurde. Das Kind wuchs zur Frau heran und die Veränderungen seit Rom, blieben ihr nicht verborgen. Ihre Aufgabe war erfüllt, das Versprechen gegenüber Romanus und seinem Cousin eingelöst. Die Tochter wurde erwachsen und selbständig, fand in der Gens ihrer Mutter die nötige Unterstützung. Selbst ihre Pläne begann sie zu verwirklichen und das ganz ohne fremde Hilfe. Nuha war stolz auf sie und dennoch traurig über die Entwicklung und den nahenden Abschied. Mit Mühe hielt sie die hochkommenden Tränen zurück und trat, ohne ein Wort an sie zu richten, an ihre Seite mit ihr gemeinsam applaudierend.

  • Die Reaktion von Nuha blieb von der Braunhaarigen nicht ungesehen, obwohl sie mit ihren Gedanken ganz andere Wege beschritt. Aus dem Augenwinkel sah sie Serapio und einen fremden Römer an seiner Seite mit der Biga vorbeifahren. Die Begeisterung in seinem Gesicht und der Stolz in seinen Blick faszinierten sie. Obwohl sie ihn noch nicht so lange kannte, hatte sie den Eindruck gewonnen, er tat und nahm sich was er wollte. Vielleicht war sie in gewisser Weise wie er. Auch Romana verfolgte ihre Ziele und war stolz auf ihre Herkunft. Schon immer wurde sie mit ihrer Mutter verglichen und selbst ihr Vater musste das zugeben, wenngleich er auch ein stolzer Mann war. Oft beschlich sie in letzter Zeit der Wunsch, sich an ihn zu lehnen, seine Wärme zu spüren. Dann schüttelte sie es ab und widmete sich ihren Zeichnungen oder ließ sich im Balneum verwöhnen. In den Wochen in Rom war sie gewachsen und sie kam sich größer vor. Sah im Spiegel ein anderes Gesicht und betrachtete es oft sehr nachdenklich. Wahrscheinlich gab es deshalb die Differenzen mit der Grauhaarigen. Weil sie dem Kindsein entwachsen war und weil sie verheiratet werden sollte. Diesen verdammten Gedanke daran, den bekam sie nicht aus ihrem Kopf. Er beschäftigte sie auch in diesem Augenblick und zeichnete ihr Gesicht mit ernsten Zügen. Sie sah ihre Sklavin an und ihr Näschen kräuselte sich auffallend. Besorge mir etwas Essbares, am besten vom Obststand. Der bestimmende Tonfall klang fremd in ihren Ohren und doch konnte sie nicht anders. Es lag der Groll darin, den sie nicht überwunden hatte seit dem Gespräch mit ihr und dem Wissen, um den wahren Grund in Rom zu weilen. Besser noch Datteln! Rief sie der davon gehenden Nuha nach und bedauerte einen kurzen Augenblick, dass sie sich nicht zurück nehmen konnte. Erst als sie sich wieder dem Spektakel widmete, verblassten die Gedanken und die Konzentration kehrte zurück zu den Gauklern.

  • Proximus der den herrlichen Tag genoß, hatte es sich auf eine der Sitzgelegenheitn nidergelassen und genoß bei Getränken und etwas Gebäck den Tag. Es waren herrlich viele Leute untrwegs. Proximus schaute dem Treiben zu.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

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    Original von Duccia Vera


    Das Spiel setzte sich fort. Lächelnd nahm ich das erste Kompliment entgegen. " Nicht ertränken, offen tragen. Sie sind eine Augenweide." Lamy's Finger berührten meine. Ob Zufall oder gewollt flüchtig spielte keine Rolle, seine Augen fesselten mich. Sein Blick ging tief.
    " Besondere Anlässe sind immer willkommen. Das ausgerechnet ich einer bin, sollte doppelt gefeiert werden." Ich beobachtete seinen guten Zug. Lassen wir es drauf ankommen, dachte ich mir. Der Wein hier war süffig. Sofort waren zwei neue Becher geordert.
    Seine Komplimente gingen weiter. Wobei die ersten zwei Dinge eher was für eine Frau waren. Der Rest ging runter wie Öl und mein Lächeln wurde breiter. " Du hast die 100 Prozent zusammen, lass uns drauf trinken." Der Weinhändler stellte einen Becher für jeden hin. " Jamas..." prostete ich ihm zu. Oh ja, der Wein tat überaus gut. Er streichelte die Kehle und befreite von schlechten Gedanken. Ich fühlte mich außerordentlich gut. Allein bei dem Gedanken, dass es ein abwechslungsreicher Tag und ein erfüllter Abend werden könnte. " Wo kommst du her Lamy und was hast du heute weiter vor? Ich habe noch eine kurze Verpflichtung beim Apfeltauchen. Danach wollte ich auf einen Wein gehen." Eine indirekte Einladung von mir, ging er darauf ein? Einen richtigen drauf machen, in einer Taverna mit späterem gemütlichen Abschluss.

  • "Dann musst du mir diese Topase mal zeigen... " meinte 'er', "..wenn diese es doch nicht wert sind ertränkt sondern offen getragen zu werden.." So, sein Gegenüber sah sich tatsächlich als besonderen Grund? Hing es mit dem vorherigen Blick zum anderen zusammen? 'Er' wusste, dass es Beziehungen zwischen Männern gab und mit Sicherheit genauso kompliziert waren wie zwischen Mann und Frau. Massa orderte Wein. Die geäußerten Komplimente kamen ganz gut an. "Ist es wirklich so heiß hier - oder liegt es an dir?" legte 'er' nach. 'Er' lächelte in sich hinein. 'Lamy' griff zu seinem Becher, hielt ihn in der Hand. "Pröstle...." Ihm fiel noch ein Kompliment ein, aber das hob er sich für später auf. Um nicht tatenlos herumzustehen, gönnte 'er' sich noch ein paar Schlucke vom leckeren Wein. "Ich habe mich unter die Menschen gemischt und komme geradewegs von hier. Es zieht mich nirgendswo hin. Ich möchte viel Spaß haben und große Freude erleben." erwiderte 'er' locker. "Apfeltauchen? Du? Gewinne den Apfel für mich, dann gehen wir Wein trinken." forderte 'er' ihn kecken Augenzwinkern auf und ging einen Schritt näher auf ihn zu, um seinen Handrücken momentelang mit dem Daumen zu streicheln. Nun konnte Massa ihn auch riechen. Nardenöl ist ein wohlriechendes, etherisches Öl, dass aus den Wurzeln der echten Narde gewonnen wird. Das Nardenöl besitzt blassrosa Blüten und gehört zu der Familie der Baldriangewächse. Jetzt das Kompliment.. es war der richtige Augenblick, um sein 'Opfer' an der Leine zur Gänze einzuziehen. Für ein gutes Kompliment brauchte es eine Portion Aufmerksamkeit, dann eine Prise Kreativität und den Mut, es im richtigen Moment zu sagen. Es geht nicht darum zu lügen, sondern es in den schönsten Worten zu sagen. "Du siehst so gut aus!"

  • Zitat

    MID & FDSerapio


    Ich konnte es nicht fassen. Ließ mich Dives doch tatsächlich stehen, nur weil so ein Schönling - innerlich schimpfte ich diesen Kerl weitaus schlimmer - ankam und ihn auf der Biga mitnahm.
    Ich war wütend und stampfte mit dem Fuß auf. So ein...argh...
    Hocherhobenen Hauptes wand ich mich um. Ich würde mich auch anders amüsieren. Zu schade, das die hübsche Vestalin weggegangen war. Ob ich sie wohl wieder treffen würde? Wobei, sie hatte ja gesagt, ich dürfte sie im Atrium Vestae besuchen. Vielleicht würde ich das sogar machen.
    Die Lust auf das Fest war mir vergangen - aber ich wollte wissen, was die Preise seien. So beschloß ich zum Apfeltauchen zu gehen.

  • Nuha war zurück mit den süßen Datteln und stand wieder zwei Schritte hinter Romana, die nur Augen für die Gaukler besaß und ein Früchtchen nach dem anderen genussvoll zwischen ihre Lippen verschwinden ließ. Erst als das Letzte verzehrt war, erinnerte sie sich wieder an das Los. Sie gab es der Grauhaarigen zum Aufbewahren ohne zu wissen, was es damit weiter auf sich hätte. Ihre Finger fühlten sich klebrig an und langsam überkam sie eine leichte Müdigkeit mit dem Wunsch nach einer Erfrischung. Auf der Suche nach einem Brunnen, ließ sie ihren Blick schweifen. Das Augenmerk der wenig bekannten Personen, galt sowieso Anderen, auch sehnte sie sich nach Kühle und Erholung. Begleite mich zum Brunnen und anschließend zur Preisvergabe. Beeilte sie sich zu sagen, steuerte dabei das erspähte Wasserspiel an, ohne sich dabei weiter um die Ältere zu kümmern, die auch weiterhin nicht von ihrer Seite wich.

  • Zitat

    von Duccia Vera


    Sein Unwissen um die Topase machte mich stutzig. Hatte er noch nie ein derartiges Kompliment gemacht ? Es war zu offensichtlich, dass ich seine blauen Augen meinte. Wäre ich nicht so in Fahrt gewesen und legte es drauf an, heute unbedingt jemanden abzuschleppen. Ich wäre zu einer einfachen belanglosen Unterhaltung übergegangen und hätte mich wieder zu den jungen Frauen abgesetzt. Aber ich wollte es Serapio mit einer neuen Errungenschaft, die er mir so freizügig präsentiert hatte, zeigen. Das Lamy Spaß haben wollte und nichts festes im Auge hatte, passte mir sehr gut. " Spaß willst du? Das trifft sich gut." Seine Nähe fachte meinen Wunsch nur noch mehr an, ihn heute Abend bei mir zu wissen. Sein Duft, so unglaublich. "Einen Apfel für dich und nur ein Wein für mich? " raunte ich ihm zu." Ich wüsste etwas bei dem man den Wein als kleine Annehmlichkeit reicht. Wir könnten zusammen die Thermen besuchen und lassen uns als krönenden Abschluss eine umfassende Massage angedeihen." In einem der Räume ganz unter uns, würde ich die Massage höchst selbst in die Hand nehmen und seine Hände schienen nicht ungeschickt zu sein, sich bei mir zu revanchieren.

  • Die Braunhaarige saß mit dem Rücken zum Wasserspiel am dem Brunnenrand und plätscherte mit den Fingern hinter sich im Wasser. Leicht die Augen geschlossen nahm sie das Stimmengewirr und die Geräusche um sich nur beiläufig wahr. Ihre Gedanken kreisten um die letzten Tage in Rom und vor allem in der Casa der Familie ihrer Mutter. Die herzliche Aufnahme durch Serapio und vor allen die Unterhaltung mit Massa, aber auch das Zusammentreffen mit Stella und die Bezeichnung Barbarin. Alles war so fremd und so neu für sie, teilweise erschreckend und dann auch wieder sehr aufregend.
    Ihre wieder geöffneten Hellblauen wanderten durch die Reihen der vielen ausgelassenen und fröhlich, meist gut gekleideten Feiernden und blieben dann an der Person haften, die Massa gegenüber stand. Durch den Blick für Schönes und das geschärfte Sehen, wenn sie auf der Suche nach Anregungen für ihre Entwürfe war, geriet Romana ins Grübeln. 'Was war es, was an dem Bild nicht stimmen konnte? War es nicht der pfeifende Jüngling vom Hufeisenwerfen?' Wieder musterte sie seine Figur und wechselte dann zu dem Mann, den sie irgendwie in ihr Herz geschlossen hatte und der sich offenbar anregend unterhielt.

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa


    Sein Unwissen um die Topase machte mich stutzig. Hatte er noch nie ein derartiges Kompliment gemacht ? Es war zu offensichtlich, dass ich seine blauen Augen meinte. Wäre ich nicht so in Fahrt gewesen und legte es drauf an, heute unbedingt jemanden abzuschleppen. Ich wäre zu einer einfachen belanglosen Unterhaltung übergegangen und hätte mich wieder zu den jungen Frauen abgesetzt. Aber ich wollte es Serapio mit einer neuen Errungenschaft, die er mir so freizügig präsentiert hatte, zeigen. Das Lamy Spaß haben wollte und nichts festes im Auge hatte, passte mir sehr gut. " Spaß willst du? Das trifft sich gut." Seine Nähe fachte meinen Wunsch nur noch mehr an, ihn heute Abend bei mir zu wissen. Sein Duft, so unglaublich. "Einen Apfel für dich und nur ein Wein für mich? " raunte ich ihm zu." Ich wüsste etwas bei dem man den Wein als kleine Annehmlichkeit reicht. Wir könnten zusammen die Thermen besuchen und lassen uns als krönenden Abschluss eine umfassende Massage angedeihen." In einem der Räume ganz unter uns, würde ich die Massage höchst selbst in die Hand nehmen und seine Hände schienen nicht ungeschickt zu sein, sich bei mir zu revanchieren.


    Na klar, 'seine' blauen Augen waren die Topase, doch 'er' kam schlichtweg nicht darauf. 'Er' dachte nicht an sich selbst sondern an einen wertvollen Gegenstand wie Schmucksteine. 'Lamy' wusste nicht, dass sein ausgesuchtes Opfer stutzig wurde und darüber hinweg ging. Da hatte 'er' wohl riesengroßes Glück, wer weiß, wie es diese erst wenige Minuten dauernde Begegnung dann ausgegangen wäre. 'Lamy' bestätigte nickend seine Worte und trank einen großen Schluck. als der Vorschlag zu einem Thermenbesuch kam. In 'seinem' Kopf arbeitete es. Auweia, so flog 'seine' Tarnung erst recht auf... 'seine' schöne Tarnung. Massa legte ein ganz schönes Tempo vor, er verschlang den ausgelegten Köder regelrecht. Seine Härchen auf den Armen stellten sich auf. "Ah, das klingt passabel.. und wie wäre es.. wenn wir vorher noch Essen gehen?" fragte er lächelnd, langsam wieder aufsehend und zu der Gruppe nickend, aus der er Massa herausgelockt hatte. "Zusammen mit der Gruppe, die deine Freunde sind?" Er wollte unter anderem lose Kontakte knüpfen, neue Leute kennenlernen. "Und danach erst in die Thermen?" Vielleicht konnte 'er' sich irgendwie entschuldigen? Seine Händflächen wurden schwitzig-nass. 'Er' brauchte eine Lösung. Sein Blick schweifte durch die Menschenmenge. Sein grüblerischer Blick hellte sich auf, da war die Frau vom Hufeisen werfen. "Eigentlich kann ich dich auch jetzt schon nass machen." Dieses Bild vor seinem inneren Auge, welches sich gerade aufbaute, das war gewagt! Massa nass spritzen und dann... Aber 'er' durfte ihn nicht mit sich ziehen. Wie sähe das denn aus? Mit spitzen Lippen wiederholte 'er' mit einem Augenzwinkern das kecke Pfeifliedchen für die Frau am Brunnen und trank seinen Becher aus.

  • Da war es wieder das Pfeifen und Romana wurde aufmerksamer. Galt es nun ihr oder war es für Massa gedacht? Für sie sah es so aus, als sah der Jüngling in ihre Richtung und doch war sie sich nicht sicher und ihre Reaktion sehr verhalten. Mit den benetzten Fingern der Rechten, strich sie sich eine Locke hinter das Ohr und verzog dabei ihr Lippenpaar zu einem Schmunzeln. Die andere Hand behielt sie im Wasser, ohne das Spiel zu beenden. Durch die bequeme Haltung auf den Rand sitzend, wirkte sie noch schmächtiger und mädchenhafter. Ihre schlanken, alabasterfarbenen Fesseln deuteten auf lange endlose Beine hin, die durch das leicht nach oben gerutschte Gewand nur zu erahnen waren.
    Zwischen Massa und dem Blonden hin und her sehend, entschied sie sich für Zurückhaltung, auch wenn ihr Herz durch sein Klopfen Anderes zu ihr sprach.

  • Der Pfiff veranlasste mich in die Richtung zu sehen, in die er geschickt wurde. Was sollte das? Romana! Alleine am Brunnen. Hatte Serapio sie wegen dieses Unbekannten auf seiner Biga stehen gelassen? In aller Öffentlichkeit? Das blieb garantiert nicht unbeobachtet.
    " Kennst du sie?" fragte ich Lamy. Es war schließlich nicht unmöglich. Romana war nicht erst seit 2 Tagen in Rom. " Ich hole Crispina und Stella, du kannst Petronia Romana in meinem Namen zum essen einladen." Die Therme lief uns nicht davon. Lamy ließ sich eventuell dazu überreden mit in die Decimische Casa zu kommen. Ein gemeinsames Bad und danach konnten wir unserem gemeinsamen Abend einen besonderen Höhepunkt verleihen. Öle und Essenzen waren in ausreichendem Maße vorhanden. " Die Sklaven werden unterdessen einen geeigneten Platz suchen und einige Kleinigkeiten von den Garküchen heran schaffen." Ein gemeinsames Essen mit Freunden, ganz offen unter den Augen Serapio's. Er sollte es ruhig sehen.

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