Eine Insula am Rande der Subura aber noch Rande zum Esquillin

  • Zitat

    Original von Beroe
    „Ja, das habe ich so gemeint,“ antwortete sie ihm. „Wir beide lieben uns doch. Und solange das so ist, wird es immer einen Sinn machen, selbst dann, wenn ich niemals wirklich die Frau an deiner Seite sein darf. Selbst dann macht es einen Sinn.“


    Ihre Antwort war eine vollkommen andere, als er erwartet hatte, er hatte von Sinn und Zweck geredet, und sie antwortete mit Liebe, die er dabei außen vor gelassen hatte, und doch klang alles, was sie sagte, so selbstverständlich und einleuchtend, dass Avianus sich für seine Fragen beinahe schämte. Sie sollten die Zeit genießen, die ihnen blieb, denn sie war es wert, wie und wann auch immer sich ihre Wege trennen würden, las er aus ihren Worten heraus. Selbst Sibel war sich der Sache vollkommen sicher, sie die ständig zweifelte und immerzu Angst hatte, und ausgerechnet er knickte heute ein und drohte ihren gemeinsamen Abend zu zerstören, der ursprünglich einen Neuanfang darstellen sollte, um sie damit beide erneut in denselben Kummer zu stürzen, der gerade erst ein Ende gefunden hatte. Vielleicht weil sie ihn jetzt nicht mehr auf dieselbe Art und Weise brauchte wie früher, denn er könnte gehen, und sich einreden, ihr ginge es gut. Allerdings hatte sie ihm eben erst gesagt, dass sie ohne ihn nicht leben konnte – nicht einfach, weil er stets versuchte, sie vor allem Übel zu beschützen, sondern weil er einfach nur da war, schlicht und ergreifend so, wie auch er sie schon immer gebraucht hatte, um einfach nur da zu sein.
    Erneut dachte er einige Sekunden nach, bevor er das Wort ergriff, einerseits weil er inzwischen über jedes Wort genau nachdachte, andererseits weil ihr flehentlicher Blick es ihm schwer machte, diese Worte erst zu finden.
    "All diese Probleme mit dir und mir… das sind alles Dinge mit denen ich mich nie beschäftigen musste, bevor das mit uns angefangen hat. Ich weiß nicht was das Beste für uns ist…" … und das machte ihn verrückt. "Aber für das hier bin ich nicht hergekommen, Sibel. Es tut mir leid, dass ich damit angefangen habe. Heute sollten wir uns um so etwas nicht kümmern müssen", meinte er schließlich. Hatte es ihm jemals geholfen, über etwas zu schlafen? Für gewöhnlich hatte es seine Sorgen lediglich auf den nächsten Tag verschoben. Aber vielleicht war es heute ja anders.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    ...
    So legte er die Tunica an, ließ ebenso die Toga sich reichen und mit einigen Umständen ob deren Volumen um den Leib legen, ehe ihm gewahr wurde, dass er seines geliebten Patrokolos noch gar nicht war ansichtig geworden, seit er das Etablissement hatte betreten:
    "Wo ist Patrokolos, mein Diener?"
    , fragte er daher verwundert die Meretrix.


    Natürlich reichte Morrigan ihm nicht einfach nur seine Tunika, nein sie half ihm hinein ebenso in seine Toga und achtete dabei auch darauf, dass alles richtig saß – ja sie wäre wohl eine gute Leibsklavin geworden, wenn man sie denn gelassen hätte – auf jeden Fall sah der junge Flavier nun wieder aus wie aus dem sprichwörtlichen Ei gepellt. Nichts deutet daraufhin was er die letzten Stunden getrieben hatte.


    „Nun ich denke wir werden ihn im Atrium finden und falls nicht, dann werde ich ihn holen lassen.“ sagte sie und setzte dann noch freundlich nach. „Wenn du mich in Atrium begleiten würdest?“


    So gingen sie also wieder zurück zu jenem Ausgangspunkt, wo er vor Stunden als unberührter junge gestanden hatte, eben jenes Atrium betrat er nun als Mann.
    Natürlich war von dem Diener noch nichts zu sehen, der ließ sich wahrscheinlich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen. Morrigan musste schmunzeln.
    „Würdest du bitte den Diener des jungen Mannes holen?“ sprach sie die kleine Sklavin des Hause an, diese beeilte sich den Auftrag aus sofort auszuführen.
    „Kann ich dir für die Wartezeit noch einen Wein anbieten. Vielleicht möchtest du noch ein wenig reden? Du könnest mir ja erzählen, was du so machst, welche Karriere du anstrebst. So ein junger Mann wie du, der will doch bestimmt was erreichen im Imperium oder?“ fragte Morrigan lächeln und interessiert, denn sie wusste je nach dem in welcher Lage sich der Diener gerade befand, ein paar Minuten würde es wohl schon in Anspruch nehmen, bis er wieder vorzeigbar hier erschien. Sie deutete als auf die im Atrium stehenden Clinen und forderte mit dieser Geste den Flavier auf doch Platz zu nehmen. Sie selber ließ sich auch auf eine der Clinen nieder und Borkan war es, der ihr einen Becher Wein reichte, bevor er den Flavier fragend anschaute, ob er auch was wollte.


  • Domitilla bereitete es ein wahres Prickeln, als die Lupa ihr ins Ohr flüsterte. Nun sollte sie auch noch in dieses kostbare Geheimnis eingeweiht werden, welches ihr neue Hoffnung für die Zukunft geben konnte. So ließ sie es ohne weiteres geschehen, als die Lupa sich entkleidete. Der Sklave, jenes Mittel zum Zweck, hatte sich bereits verflüchtigt. Nun gab es keinen Grund mehr, Scham zu empfinden, als sie gänzlich nackt vor ihr stand. Unter der Führung der Lupa gingen Domitillas Hände nun auf Entdeckung und erreichten so genau die Regionen, die sie bisher gemieden hatte. Dort also lag der Schlüssel zur Lust. Die Lupa ließ nicht von ihr ab, so dass sich alsbald wieder dieses berauschende Gefühl einstellte, welches ihren Atem wieder antrieb. Doch dies war bei weitem nicht alles, was die junge Flavia an diesem Abend noch mitnehmen sollte.


    Die Lupa hatte inzwischen die Position gewechselt, so dass sie sie recht bald kniend vor sich vorfand, nachdem sie ihre Augen wieder geöffnet hatte. Was nun folgte, übertraf alles, was ihr an diesem Abend bereits wiederfahren war. Die Flavia ließ nun auch noch die letzten Konventionen von sich abfallen, die man ihr im Laufe ihrer Erziehung beigebracht hatte. Diese neugewonnene Freiheit erlaubte es ihr, diese neuen ungewohnten Gefühle noch besser, noch intensiver auszukosten. Ihre Hände suchten nach etwas in das sie sich graben konnten, während über ihre Lippen ein stöhnender Seufzer nach dem anderen ging. Schließlich fanden ihre Hände das Haar der Lupa, in welches sich ihre Finger gruben. Der Atem ging schneller, ebenso das Seufzen, welches sie immer weiter zum Gipfel der Lust empor hob. Oh ja, dies war wahrhaftig eine ganz neue Erfahrung. Alleine für dieses Erlebnis hatte sich der Weg hierher gelohnt. Das wusste sie jetzt. Vielleicht konnte ja Candace… wenn sie sie darum bat… ach was, wenn sie es ihr befahl…


    Nun, da Domitilla diese erste Erfahrung gemacht hatte, ließ sie sich zufrieden auf eine Kline nieder. Auf ihrem Gesicht glänze ein dünner feuchter Film. Voller Dankbarkeit blickte sie hinüber zu der Lupa. Ob es vermessen war, sie nach noch mehr Geheimnissen zu bitten?

  • Zitat

    Original von Morrigan
    So gingen sie also wieder zurück zu jenem Ausgangspunkt, wo er vor Stunden als unberührter junge gestanden hatte, eben jenes Atrium betrat er nun als Mann.
    Natürlich war von dem Diener noch nichts zu sehen, der ließ sich wahrscheinlich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen. Morrigan musste schmunzeln.
    „Würdest du bitte den Diener des jungen Mannes holen?“ sprach sie die kleine Sklavin des Hause an, diese beeilte sich den Auftrag aus sofort auszuführen.
    „Kann ich dir für die Wartezeit noch einen Wein anbieten. Vielleicht möchtest du noch ein wenig reden? Du könnest mir ja erzählen, was du so machst, welche Karriere du anstrebst. So ein junger Mann wie du, der will doch bestimmt was erreichen im Imperium oder?“ fragte Morrigan lächeln und interessiert, denn sie wusste je nach dem in welcher Lage sich der Diener gerade befand, ein paar Minuten würde es wohl schon in Anspruch nehmen, bis er wieder vorzeigbar hier erschien. Sie deutete als auf die im Atrium stehenden Clinen und forderte mit dieser Geste den Flavier auf doch Platz zu nehmen. Sie selber ließ sich auch auf eine der Clinen nieder und Borkan war es, der ihr einen Becher Wein reichte, bevor er den Flavier fragend anschaute, ob er auch was wollte.


    Aufs Neue durchschritten sie das großzügige Etablissement, wobei der Knabe diesmalig auch imstande war, die reichhaltige Dekoration zu bewundern, die dem Gast einerseits ein behagliches Umfeld bereitete, zugleich aber geeignet war seine Lüsternheit zu erwecken und bisweilen erotische Inspirationen zu offerieren, was indessen die Kapazitäten des jungen Flavius für den heutigen Tag überstieg.


    Im Atrium endlich erwartete ihn mitnichten Patrokolos, was Manius Minor für einen Augenschlag ein wenig derangierte, da er es doch gewohnt war, zu jeder Zeit und insonderheit vor einem Aufbruch nach draußen unmittelbar das Geleit seines Leibsklaven zu erhalten, sofern dieser nicht gerade das stille Örtchen okkupierte. Doch war in diesem Falle wohl zu konzedieren, dass er keinerlei Einspruch hatte erhoben, dass sein geliebter Patrokolos seinerseits die Qualitäten des Hauses durfte erkunden, sodass ihm nun auch eine kurze Weile des Wartens zuzugestehen war. Also nahm der Knabe die Offerte an und setzte sich auf die eine Kline, um seine nunmehrig neuerlich makellose Aufmachung nicht durch Liegefalten zu konfundieren, wo er ebenso von dem dargebotenen Wein Gebrauch machte.
    Zugleich schloss er aus der nunmehrigen Redseligkeit Morrigans, dass auch die nachmalige Konversation augenscheinlich zu den Konventionen des Geschlechtsaktes zählte, weshalb er artig berichtete:
    "Ich werde dem Weg meiner Väter folgen, wie es vorherbestimmt ist. Ich werde den Cursus Honorum durchlaufen, so weit es mir beschieden ist, eine Familie gründen und die Tradition der Flavii fortführen."
    Vorbei waren die Jahre, in denen der Knabe voller Begeisterung die einzelnen Stufen des Ehrenlaufs mit sämtlichen Details expliziert hatte, lautstark die Vor- und Nachteile sämtlicher Priesterämter taxiert und sich kapabel hatte erachtet, es seinen imperialen Ahnen gleichzutun und militärischen Ruhm zu erringen, der zur Okkupation des Kaiserthrones vonnöten war. Doch heute zählte er beinahe sechzehn Lenze, hatte die Beredsamkeit studiert und auch die Konstriktionen seiner Herkunft bereits zu spüren bekommen, was einiges an Enthusiasmus hatte verlustig gehen lassen.
    Doch war ein Funke infantilen Vorwitzes durchaus noch verblieben, welcher sich nun mit einer umsichtig gestellten Frage die Bahn brach:
    "Und du? Strebst du etwas an? Deine Manumissio?"
    Selbstredend vermutete der junge Flavius, dass es sich bei einer Dirne stets um eine Sklavin handelte, da doch wohl kein freier Mensch eine derartig anstößige Tätigkeit mochte wählen, um sich nach dem Belieben der Kunden gebrauchen zu lassen wie Vieh. Doch hatte er sich kurioserweise niemals die Frage gestellt, welchen Träumen ein Sklave mochte folgen, ja selbst die Intimität seiner Relation zu Patrokolos hatte derartiges niemals zutage gebracht...

  • Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus
    ...
    "Nun gut ich versuche dir deine Lage noch einmal zu erläutern. Du machst hier meines das so bleibt habe ich keinen Anlass daran etwas zu ändern. Doch Fakt bleibt das du ein schweres Verbrechen begangen hast für den die allermeisten Römer dich in der Regel schwer bestrafen würden. Mindestens mit einem Brandzeichen eher aber mit noch mehr! Mein Angebot die Sache auf diese Weise zu lösen solltest du daher als sehr großzügig ansehen und keine Bedingungen stellen. Was deine Frage angeht, als Sklavin bist du mein Besitz und du gehst nur weg wenn ich das erlaube das ist soweit richtig. Es ist noch nicht lange her da hast du mir gesagt das du diese Tätigkeit hier aus eigenen Stücken ausübst! Was ich dir allerdings noch sagen kann um dein Vertrauen zu mir zurück zu zahlen. Als Sklave hast du stets die Möglichkeit deine Freiheit zu kaufen. Wie ich schon sagte sehe ich keinen Grund an dem momentanen Zustand und deiner Tätigkeit zu den momentanen Konditionen was zu ändern. Was bedeutet das du dir ein freikaufen vielleicht nicht morgen oder nächstes Jahr leisten kannst aber definitiv eines Tages."


    In Beroe machte sich Empörung breit, die allerdings recht schnell in Verzweiflung umschlug. Was hatte sie sich eigentlich dabei nur dabei gedacht, als sie so freimütig zugegeben hatte, eine geflohene Sklavin zu sein? Dieser Römer maßte sich an, sich als ihr neuer Herr aufzuspielen! Dann drohte er ihr auch noch, was ihr als entlaufene Sklavin alles blühen konnte. Und wie großzügig er doch war! Sie hatte die Möglichkeit, sich freizukaufen… eines Tages! Das war alles so ungerecht! Ihr ach so sicherer Zufluchtsort stellte sich gerade als Gefängnis heraus und sie war die Gefangene darin, diesem Römer hilflos ausgeliefert. Auch wenn er sich hier als großzügiger Gutmensch darstellte, wollte sie einfach nur noch weg. Doch sie konnte diesmal nicht einfach weglaufen! Was würde dann aus ihr und Avianus werden? Wenn sie nun floh, dann verlor sie ihn endgültig. Sie musste, auch wenn ihr das schwer fiel, sich mit dem Helvetier arrangieren. Zumindest solange, bis sie einen Plan hatte. In der Zwischenzeit würde sie alles so wie bisher belassen. Sie ging ihrer Arbeit nach, verdiente sich ihr Geld, gab einen Teil davon ab, so wie sie es mit Morrigan vereinbart hatte. Doch wenn der Tag gekommen war, von hier wegzugehen, würde sie einfach gehen. Ihr Geld würde sie diesem Kerl aber nicht in den Rachen werfen. Schließlich hatte er ja auch keine einzige Sesterze für sie bezahlt.


    Beroe nickte einsichtig, als habe soeben ihre eigene Vergangenheit sie wieder eingeholt. „Danke für deine Großzügigkeit, Dominus,“ sagte sie schließlich. Doch sie hasste sich dafür selbst, dieses Unglück mit herbeigeführt zu haben.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Avianus
    Erneut dachte er einige Sekunden nach, bevor er das Wort ergriff, einerseits weil er inzwischen über jedes Wort genau nachdachte, andererseits weil ihr flehentlicher Blick es ihm schwer machte, diese Worte erst zu finden.
    "All diese Probleme mit dir und mir… das sind alles Dinge mit denen ich mich nie beschäftigen musste, bevor das mit uns angefangen hat. Ich weiß nicht was das Beste für uns ist…" … und das machte ihn verrückt. "Aber für das hier bin ich nicht hergekommen, Sibel. Es tut mir leid, dass ich damit angefangen habe. Heute sollten wir uns um so etwas nicht kümmern müssen", meinte er schließlich. Hatte es ihm jemals geholfen, über etwas zu schlafen? Für gewöhnlich hatte es seine Sorgen lediglich auf den nächsten Tag verschoben. Aber vielleicht war es heute ja anders.


    Wieder suchte er nach Worten und dachte nach. Das Flehen in ihrem Gesicht machte es ihm nicht einfacher. Doch dann versuchte er auszudrücken, was ihn so zu schaffen machte und was ihn hatte zweifeln lassen.
    „Ich weiß, und genau deshalb liebe ich dich,“ meinte sie und strich ihm liebevoll über seine Wange. Natürlich hatte er sich früher nicht um solche Dinge kümmern müssen. Doch genau weil er das getan hatte, konnte er sie schätzen und lieben lernen. Indem er für sie da war und in ihr mehr als nur die Lupa oder die entflohene Sklavin sah, sondern nur den Menschen, hatte er ihr vielleicht das größte Geschenk gemacht. Gerade erst vor wenigen Stunden hatte sie wieder einmal erleben müssen, dass nur wenige so dachten, wie Avianus. Doch das wollte sie ganz weit von sich wegschieben und Avianus vorerst nicht damit belasten.


    Sie schlang ihre Arme um ihn, als wolle sie ihn beschützen, vor all diesen quälenden Gedanken, die ihn immer noch so sehr beschäftigten. Sie, die sie bisher immer seines Schutzes bedurft hatte. „Das weiß niemand, Aulus, was das Beste für uns ist. Doch wenn wir das Beste aus unserer Zeit machen, die wir gemeinsam haben, dann wird das letztendlich auch gut für uns sein.“ wisperte sie in sein Ohr und küsste ihn. Sie hielt ihn ganz fest und schmiegte sich an ihn. Wieder konnte sie das Schlagen seines Herzens hören. ein Geräusch, das ihr so viel Frieden gab. Als er sich dafür entschuldigen wollte, weil er es diesmal war, der gezweifelt hatte, legte sie ihm ihren Zeigefinger auf seine Lippen. Nein, heute sollten sie sich nicht um so etwas kümmern, sondern die Zeit, die sie gemeinsam hatten, als Geschenk annehmen. „Komm,“ raunte sie ihm in Ohr und ließ sich langsam wieder auf das Bett zurückgleiten.

  • Zitat

    Original von Flavia Domitilla
    ...


    Nun, da Domitilla diese erste Erfahrung gemacht hatte, ließ sie sich zufrieden auf eine Kline nieder. Auf ihrem Gesicht glänze ein dünner feuchter Film. Voller Dankbarkeit blickte sie hinüber zu der Lupa. Ob es vermessen war, sie nach noch mehr Geheimnissen zu bitten?


    Morrigan konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, ja da kam wirklich wer auf seine Kosten. Und sie machte so lange weiter, bis sie sich sicher war, das die Flavia ihren Gipfel erreicht hatte.
    Immer noch hatte die Perserin ein Lächeln im Gesicht, als sie zu eben jener Kline, auf der die junge Frau platz genommen hatte, hin rutschte um dann den immer noch bebenden Körper der Patrizierin sanft zu streicheln.


    Leise flüsternd war die Stimme der Lupa.
    [SIZE=7]„Ich würde dir gern noch mehr zeigen, aber das geht erst wenn du mit einem Mann...“[/SIZE] Morrigan sah die Flavia sanft auf ihren dunkelbraunen Augen an.[SIZE=7] „.. also wenn du deine Hochzeitsnacht hinter dir hast. Dein Mann soll schließlich ein unberührte Jungfrau bekommen.“ [/SIZE]


    Morrigan legte ihren Kopf auf den Bauch der Flavia, ihre Finger glitten sanft über den Körper der jungen Frau.
    Die Perserin konnte für die Flavia nur hoffen, dass irgendwer die Frau aufgeklärt hatte, also das es durchaus sein konnte, dass die Hochzeitsnacht nicht unbedingt das reine Vergnügen war, also zumindest dann nicht, wenn sich die frisch gebackenen Ehefrau steif wie ein Brett ins Bett legte, dann würde die Nacht nur zur Enttäuschung werden.
    Vielleicht hatte die Patrizierin aber Glück und ihr Zukünftiger war erfahren und es war ihm nicht ganz egal wie seinen Frau empfand, denn dann würde der schon wissen was zu tun ist.


    „Möchtest du sonst noch etwas wissen?“ fragte sie Morrigan schließlich.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor


    "Und du? Strebst du etwas an? Deine Manumissio?"
    Selbstredend vermutete der junge Flavius, dass es sich bei einer Dirne stets um eine Sklavin handelte, da doch wohl kein freier Mensch eine derartig anstößige Tätigkeit mochte wählen, um sich nach dem Belieben der Kunden gebrauchen zu lassen wie Vieh. Doch hatte er sich kurioserweise niemals die Frage gestellt, welchen Träumen ein Sklave mochte folgen, ja selbst die Intimität seiner Relation zu Patrokolos hatte derartiges niemals zutage gebracht...


    Morrigan gönnte sich auch ihre Wein, sie nickte zustimmen bei den Worten des jungen Mannes.
    „Ohne Zweifel wirst du das.“ sagte sie im Bezug auf das Fortführen der Familientradition.
    Ob es nun nur so dahingesagt war, weil sie eben nett sein wollte, oder ob sie es so meinte wie sie es sagte würde der junge Flavier wohl nie erfahren.
    Dann brachte er sie mit seiner Frage für einen Moment aus dem tritt, ja sie hätte sich sogar fast an ihrem Wein verschluckt. Nur mit Mühe konnte sie einen Hustenanfall unterdrücken.
    Erst nach und nach dämmerte es ihr, dass er sicher davon ausging, dass in einem Lupanar keine Freien arbeiteten.
    Es brauchte einen Moment, bis sie ihre Kontenance wieder gefunden hatte und ihm antworten konnte.
    „Nun ich bin frei. Ich verdiene mit dem hier mein Geld. Zum Glück bin ich in einer recht guten Position, so dass ich mir meine Kundschaft aussuchen kann.“ Ja spätestens jetzt sollte es dem Flavier dämmern, dass er wirklich in den Genuss einer Sonderbehandlung gekommen war. „Aber um auf deine Frage zurück zu kommen, ich will dass hier so lange machen, bis ich genug Geld zusammen habe um mir ein Stück Land zu kaufen, irgendwo weit weg von der Stadt, mit schön viel Natur drumherum.“ Antworte sie ihm, dass sie auch Geld benötigte um Angus frei zu kaufen verschwieg sie tunlichst, denn schließlich war ihr Liebster Sklave im Haushalt der Flavier.
    So recht wusste sie nicht wie sie das doch recht schleppende Gespräch am laufen halten sollte. Also fragte sie schließlich. „Und hast du schon Pläne bezüglich deiner zukünftigen Ehefrau? Oder ist da noch alles offen?“

  • Zitat

    Original von Beroe
    Sie schlang ihre Arme um ihn, als wolle sie ihn beschützen, vor all diesen quälenden Gedanken, die ihn immer noch so sehr beschäftigten. Sie, die sie bisher immer seines Schutzes bedurft hatte. „Das weiß niemand, Aulus, was das Beste für uns ist. Doch wenn wir das Beste aus unserer Zeit machen, die wir gemeinsam haben, dann wird das letztendlich auch gut für uns sein.“ wisperte sie in sein Ohr und küsste ihn. Sie hielt ihn ganz fest und schmiegte sich an ihn. Wieder konnte sie das Schlagen seines Herzens hören. ein Geräusch, das ihr so viel Frieden gab. Als er sich dafür entschuldigen wollte, weil er es diesmal war, der gezweifelt hatte, legte sie ihm ihren Zeigefinger auf seine Lippen. Nein, heute sollten sie sich nicht um so etwas kümmern, sondern die Zeit, die sie gemeinsam hatten, als Geschenk annehmen. „Komm,“ raunte sie ihm in Ohr und ließ sich langsam wieder auf das Bett zurückgleiten.


    Sanft berührte ihre Hand seine Wange. Sie liebte ihn, weil er nicht weiter wusste? In jeder anderen Situation hätte er ein leises, bitteres Lachen von sich gegeben. Jetzt hingegen war Avianus einfach nur froh, dass sie sich wieder versöhnt hatten, selbst wenn die heutigen Geschehnisse damit nicht aus ihren Erinnerungen getilgt waren. Für den Augenblick ließen sie sich beiseiteschieben.
    Der Abstand, der zuvor zwischen ihnen entstanden war, war endgültig überwunden, sodass sich seine Anspannung langsam wieder löste, als Sibel sich an ihn schmiegte. Einen Moment lang vergrub er das Gesicht in ihren Haaren. Sie sprach unterdessen aus, was sie zuvor bereits angedeutet und er nur gedacht hatte. Ihre Zeit war wertvoll, zu wertvoll um verschwendet zu werden.
    Und genauso wie Sibel sich zuvor am selben Abend nicht hatte entschuldigen müssen, brauchte auch Avianus es nicht zu tun. Der Finger auf seinen Lippen brachte ihn zum Schweigen, denn er verstand. Selbst das war nicht mehr von Bedeutung, oder war es nie gewesen, doch hätte er es nicht ausgesprochen, wäre er den Gedanken nie losgeworden, während er ihr jetzt befreit davon zurück ins Bett folgen konnte. Noch einmal beugte er sich über sie um ihre warmen Lippen zu kosten.
    "Ich liebe dich", sagte er dann leise und gab Sibel einen weiteren sanften Kuss. Aus inzwischen müden Augen betrachtete er seine Geliebte und wusste genau, hätte sie ihn nicht angefleht zu bleiben, wäre er wohl gegangen, vielleicht nicht für immer, aber für heute, und mit Sicherheit wäre er allein in seiner Habitatio nicht glücklicher als jetzt bei ihr. Eine Hand strich sanft über ihre Haut.
    "Sollte ich mich irgendwann einmal wieder so anstellen... erinner' mich an diesen Abend", sagte er und versuchte sich an einem Lächeln.

  • Zitat

    Original von Beroe
    In Beroe machte sich Empörung breit, die allerdings recht schnell in Verzweiflung umschlug. Was hatte sie sich eigentlich dabei nur dabei gedacht, als sie so freimütig zugegeben hatte, eine geflohene Sklavin zu sein? Dieser Römer maßte sich an, sich als ihr neuer Herr aufzuspielen! Dann drohte er ihr auch noch, was ihr als entlaufene Sklavin alles blühen konnte. Und wie großzügig er doch war! Sie hatte die Möglichkeit, sich freizukaufen… eines Tages! Das war alles so ungerecht! Ihr ach so sicherer Zufluchtsort stellte sich gerade als Gefängnis heraus und sie war die Gefangene darin, diesem Römer hilflos ausgeliefert. Auch wenn er sich hier als großzügiger Gutmensch darstellte, wollte sie einfach nur noch weg. Doch sie konnte diesmal nicht einfach weglaufen! Was würde dann aus ihr und Avianus werden? Wenn sie nun floh, dann verlor sie ihn endgültig. Sie musste, auch wenn ihr das schwer fiel, sich mit dem Helvetier arrangieren. Zumindest solange, bis sie einen Plan hatte. In der Zwischenzeit würde sie alles so wie bisher belassen. Sie ging ihrer Arbeit nach, verdiente sich ihr Geld, gab einen Teil davon ab, so wie sie es mit Morrigan vereinbart hatte. Doch wenn der Tag gekommen war, von hier wegzugehen, würde sie einfach gehen. Ihr Geld würde sie diesem Kerl aber nicht in den Rachen werfen. Schließlich hatte er ja auch keine einzige Sesterze für sie bezahlt.


    Beroe nickte einsichtig, als habe soeben ihre eigene Vergangenheit sie wieder eingeholt. „Danke für deine Großzügigkeit, Dominus,“ sagte sie schließlich. Doch sie hasste sich dafür selbst, dieses Unglück mit herbeigeführt zu haben.


    Varus konnte natürlich nicht die Gedanken von Sibel lesen aber man sah ihr natürlich an und hörte auch an ihrer Stimme das sie mit der Lösung nicht gerade glücklich war.
    Rational verstehen konnte Varus das jetzt zwar gar nicht. Ich mein immerhin war sie eine entflohene Sklavin und er hatte sie gerade doch sehr großzügig vor schwerer körperlicher Strafe oder gar Tod bewahrt. Ein bisschen mehr Dankbarkeit könnte sie da schon zeigen. Oder hatte sie sich schon so sehr an die Freiheit gewöhnt? Nun wer war schon wirklich Frei in diesen Zeiten.
    Gut andererseits war Sibel ja auch eine Frau und Frauen waren ja oft nicht gerade rational.
    "Du brauchst mich nicht Dominus zu nennen solange ich nichts anderes sage, dass schon mal vorab. Wie gesagt an unserem Verhältnis wird sich im Alltag nichts ändern und alles wird so bleiben wie es ist."


    Eine kurze Pause entstand.


    "Mir ist nicht verborgen geblieben das dir meine Großzügigkeit nicht sonderlich gut gefällt. Ich verstehe nicht warum das so ist wo dir die Alternativen ja bekannt sind und ich sie ja eben auch noch einmal aufgezählt habe. Mir ist aber daran gelegen das du hier weiterhin gute Arbeit machst und ich glaube nicht das das funktioniert wenn du zu mindestens gedanklich die ganze Zeit Trübsal bläst. Ich habe die Erfahrung gemacht das ein Ziel das man hat und auf das man hinarbeiten kann immer eine gute Lösung ist. Ich offeriere meinen Sklaven die gute Arbeit machen nach einer gewissen Zeit in der sie mein Vertrauen gewonnen haben immer ein Angebot. Um dein Vertrauen zurück zu zahlen und um dir zu zeigen das alles so bleiben wird wie jetzt will ich auch dir dieses Angebot machen. Ich biete meinen Sklaven immer an das sie von heute an für 25 Jahre in meinen Diensten bleiben und dann freigelassen werden und sie zusätzlich für jedes Jahr von mir einen Aurei bekommen. Da du als Lupa ja in der Regel etwas mehr Geld verdienst könnten wir diese Abmachung auch in soweit abändern das ich dich sofort freilasse wenn du mir 25 Aurei gibst!"

  • Zitat

    Original von Morrigan


    [wrapIMG=left]http://www.bilder-hochladen.net/files/4l83-37-7f6f.jpg[/wrapIMG]War es schön oh ja das war es und Greta hatte es genossen und nun genoss sie es, das der Seemann sie nicht einfach wegschob, sondern es scheinbar wollte, das beide noch zusammen lagen. Ja dieser Abend war eindeutig was besonderes. Wurden Lupas doch sonst einfach nur benutzt und dann abgestreift wie ein schmutziges Kleidungsstück.
    So lag Greta nun also bei ihm, ihren Kopf auf seinen Brust gebettet und seinem Herzschlag lauschend.
    Sie genoss die Streicheleinheiten, ja wie sie das genoss konnte sich der Mann gar nicht vorstellen, es war nicht nur eine Zärtlichkeit für ihren Körper, es war wie Balsam für ihre Seele.


    Als er sich vorsichtig bewegte hob Greta kurz ihren Kopf, schaute ihn versonnen lächelnd an, bevor sie sich einfach in seine Arme kuschelte und zärtlich seine Brust streichelte.
    „Erzähl mir von dir.“ flüsterte sie ihm leise zu und das war nicht nur so dahin gesagt, nein sie wollte wirklich wissen wer er war, was er für ein Mensch war, was er so machte. Gerade sie Greta, die sonst so unnahbar war, sich eigentlich für niemanden außer sich und die paar Freundinnen im Lupnar interessierte, gerade sie die es sonst immer vermied persönliche Gespräche zu führe fragte wer dieser Mann hier war. „Wolltest du schon immer zur See fahren?“


    Als sie sich an mich schmiegte, verwarf ich die Zweifel und Gedanken, die an mir nur einige Momente zuvor genagt hatten. Ich versuchte zu verdrängen, was das hier für ein Ort war und was sie tat, um zu überleben.. um sich die paar Sesterzen zu verdienen, die sie brauchte, um weiterleben zu können. Wie sie sich hier wohl fühlte? Was sie bei all dem wohl empfand?


    Doch das alles versuchte ich zu verdrängen. Ich streichelte ihren Rücken weiter und küsste ihr zartes Haar. Ob ich schon immer zur See fahren wollte? "Nein ... ich weiß nicht", antwortete ich mit heiserer Stimme und merkte dabei, dass diese wundervolle Frau und ich bisher kaum miteinander geredet hatten. Wir waren sofort zur Sache gekommen. "Ich habe früher auf einem Handelsschiff gearbeitet - ein Verwandter hatte mich für die Arbeit empfohlen." Oh ja, mein Onkel hatte sich darum gekümmert. "Es war nicht schlecht, aber irgendwann wollte ich ... mehr. Mehr für mich und meine Familie, für meine Kinder, sollte ich irgendwann welche haben... Also bin ich zur Classis gegangen", schloss ich die kurze Erzählung ab, über die Gründe, aus denen ich zur See fuhr. Es war keine Geschichte von Leidenschaft und Kindheitsträumen, sondern eine einfache, simple.


    "Wie heißt du?", fragte ich das warme Wesen, das an mich gekuschelt mit mir auf der Liege lag. Ich kannte nicht einmal ihren Namen; und doch verband uns etwas, dass größer und bedeutender war als die oberflächlichen Interaktionen einer langjährigen Bekanntschaft.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Avianus
    ... Noch einmal beugte er sich über sie um ihre warmen Lippen zu kosten.
    "Ich liebe dich", sagte er dann leise und gab Sibel einen weiteren sanften Kuss. Aus inzwischen müden Augen betrachtete er seine Geliebte und wusste genau, hätte sie ihn nicht angefleht zu bleiben, wäre er wohl gegangen, vielleicht nicht für immer, aber für heute, und mit Sicherheit wäre er allein in seiner Habitatio nicht glücklicher als jetzt bei ihr. Eine Hand strich sanft über ihre Haut.
    "Sollte ich mich irgendwann einmal wieder so anstellen... erinner' mich an diesen Abend", sagte er und versuchte sich an einem Lächeln.


    Er folgte ihr und sie empfing ihn in ihren Armen. Ein leidenschaftlicher Kuss, sein Liebesgeständnis, das ihr unglaublich viel bedeutete und schließlich ein weiterer Kuss, der das Gesagte noch einmal unterstrich. So nah, wie er ihr nun wieder war, wollte sie den Rest der Nacht mit ihm verbringen. „Ich liebe dich auch,“ wisperte sie ihm ins Ohr. Beroe war so glücklich. Sie hatten es zumindest für diesen Abend geschafft, ihre Liebe vor allen Widrigkeiten, die ihrer beider Leben mit sich brachte, zu retten. Auch wenn die Vernunft ganz klar gegen ihre Beziehung sprach, hatte sie nichts auseinanderbringen können. Das gab ihr Mut, dass dies auch so blieb, ganz gleich, was ihnen die Zukunft auch brachte.


    Nun, da sie sich ausgesprochen hatten, war endlich wieder die Zeit für Zärtlichkeiten gekommen, um den Abend in die Nacht übergehen zu lassen. Sie hoffte, er würde bis zum Morgen bei ihr bleiben. Und Avianus schien sich schob entschieden zu haben, als seine Hand sanft über ihre Haut strich und er ihr damit ein wohliges Gefühl bescherte. Zur gleichen Zeit vergruben sich ihre Finger in sein Haar. Dann verzog sich sein Mund zu einem Lächeln. Ja, dieser Abend würde ihr immer in Erinnerung bleiben, an dem sie sich im wahrsten Sinne des Wortes wiedergefunden hatten. „Das werde ich!“, versicherte sie ihm und schloss ihre Augen.

  • Was tat er hier eigentlich? Er sagte ihr, was sie tun musste, damit er sie auch in Zukunft nicht verließ... ? Verrückt. Manchmal fragte Avianus sich, ob er langsam aber sicher den Verstand verlor. Doch wie hätte er auch klar und rational denken sollen, zwischen den Küssen, während ihre flüsternde Stimme ihm einmal mehr ihre Liebe offenbarte und sich ihre Finger in sein Haar gruben. Was hätte er auch sonst sagen sollen, denn was er in Situationen wie diesen verspürte, ließ doch zumeist alles andere belanglos erscheinen. Nicht umsonst hatte er Abstand gesucht, als sie ihm gestanden hatte, wie sie aus dem Carcer entkommen war, und genauso hatte sich seine Anspannung zuvor wieder gelöst, als sie sich an ihn gedrückt hatte. Und jetzt wollte er genau das: Dass ihre Nähe seine Bedenken vertrieb und ihn heute Nacht ruhig schlafen ließ.
    Er küsste ihren Hals und ließ sich ein letztes Mal von dem Geruch benebeln, der an ihr haftete, bevor er sich an ihrer Seite niederließ und die Decke ein Stück weit über sie zog. Dort legte er, wie so oft, einen Arm um sie, und konnte anschließend nicht mehr verhindern, dass auch seine Lider sich senkten, um langsam aber sicher fortzugleiten, bis ihn tiefer, traumloser Schlaf praktisch verschlingen würde, denn die vorhergehenden Nächte hatten einen solchen missen lassen und endlich gab es nichts mehr zu bereden.


    Früh morgens öffnete er träge die Augen, draußen hatte sich noch nicht einmal die Sonne dazu aufgerafft, sich blicken zu lassen, und langsam registrierte er, dass er nicht in seiner Unterkunft in der Castra lag. Eigentlich sollte er wieder dorthin zurück, kam es ihm im nächsten Augenblick, dabei war es bei seiner Geliebten unter der Decke, die er noch etwas weiter hochzog, viel zu behaglich, sodass er noch ein wenig vor sich hin döste. Auf eine Minute mehr oder weniger kam es nicht an, er war es schließlich, der morgens den Appell machte.
    Da sich aber kein Abschied ewig aufschieben ließ, zwang er sich schließlich dazu, sich selbst ein wenig zu strecken und Sibel zu wecken. Sanft strich er ihre Haare zurück. "Sibel...", murmelte er, als wäre er selbst noch nicht richtig wach.

  • Zitat

    Original von Morrigan
    „Nun ich bin frei. Ich verdiene mit dem hier mein Geld. Zum Glück bin ich in einer recht guten Position, so dass ich mir meine Kundschaft aussuchen kann.“ Ja spätestens jetzt sollte es dem Flavier dämmern, dass er wirklich in den Genuss einer Sonderbehandlung gekommen war. „Aber um auf deine Frage zurück zu kommen, ich will dass hier so lange machen, bis ich genug Geld zusammen habe um mir ein Stück Land zu kaufen, irgendwo weit weg von der Stadt, mit schön viel Natur drumherum.“ Antworte sie ihm, dass sie auch Geld benötigte um Angus frei zu kaufen verschwieg sie tunlichst, denn schließlich war ihr Liebster Sklave im Haushalt der Flavier.
    So recht wusste sie nicht wie sie das doch recht schleppende Gespräch am laufen halten sollte. Also fragte sie schließlich. „Und hast du schon Pläne bezüglich deiner zukünftigen Ehefrau? Oder ist da noch alles offen?“


    Durchaus gereichte es dem Knaben zur Irritation zu erkennen, dass jemand in der Tat freien Willens das Handwerk einer Dirne ausübte, denn obschon sie ihre Freiheiten mochte genießen, so schien es doch fernab jedweder Potentialität, dass jemand ohne Not sich dazu hingab, ihm in seiner unansehnlichen Gestalt zu Willen zu sein, respektive ihn gar in die Artes Amatoriae zu indoktrinieren und in seiner Unbeholfenheit zu jeder einzelnen Aktion zu drängen genötigt zu sein. Da sein Äußeres somit keineswegs ihre Motivation für jenes Stelldichein darstellte, verblieb lediglich sein Geldbeutel verblieb, was ihn augenblicklich erinnerte, dass in einem derartigen Etablissement zweifelsohne auch das Monetäre nunmehr zu regulieren war, solange er seines Sklaven entbehrte, der ja für gewöhnlich derartiges zu übernehmen hatte:
    "Wie viel erhältst du für deine Dienste?"
    Doch prolongierte Morrigan den Dialog ein weiteres Mal, fragte nach seinem Eheweib, die inzwischen eine Mixtur von Vorwitz und Gram in ihm evozierte, da er zum einen sich mitnichten fühlte geneigt, die Wahl seines Partners zur Gänze seinem ungeliebten Vater zuzueignen, zum anderen jedoch inzwischen keineswegs mehr generaliter eine Abneigung gegen das weibliche Geschlecht verspürte, wie dies noch vor zwei Jahren war gewesen, als er in trutziger Widerständigkeit seinen Unmut dem Vater hatte kundgetan, und somit durchaus eine gewisse Indiskretion verspürte, wie jene Person, derer er lediglich in frühester Kindheit war ansichtig geworden, sich entwickelt mochte haben und ob sie womöglich nicht doch als durchaus agreabel sich erweisen würde. Indessen erschien jene Explikation seines Innersten mitnichten geeignet, einer wildfremden Lupa anvertraut zu werden, zumal man ihn stets hatte gewarnt, die Dienerschaft in zu großer Weise in das eigene Seelenleben zu integrieren, um Verletzungen zu meiden, sodass er lediglich das gemeinhin Publike vermeldete:
    "Ich werde Cornelia Philonica, die Nichte des Cornelius Scapula, ehelichen. Sie ist mir bereits seit einigen Jahren versprochen."
    Mochte der kundige Seelenpfleger jenen Worten durchaus eine gewisse Reserve entnehmen, die Manius Minor bezüglich seiner ehelichen Pläne hegte, so mühte er sich doch, seine Furcht und Insekurität bezüglich des Kommenden zu verbergen und konfident und saturiert mit seinen ehelichen Perspektiven zu wirken.

    Sim-Off:

    /Edit: Deplorablerweise unterlag ich einem tragischen Irrtum bezüglich des Namens meiner Verlobten, was hiermit zur Stringentisierung meiner Vita korrigiert wird.

  • Zitat

    Beroe.....Kniend nahm die Lupa nun eine geeignete Position zwischen den Beinen ihres Klienten ein, um ihn für die Reise zur überschwänglichen Lust, auf die sie ihn mitnehmen wollte, vorzubereiten. Dabei bedurfte es keinerlei Worte.


    Das war es, der Verzicht der letzten Wochen auf See. Ihre Bemühung von der ersten Berührung angefangen, bewirkte genau das, was sie sollten. Schneller als sie vielleicht dachte. Sensibel und gierig nach dieser Art Zuwendung die sie mir schenkte, zog ich sie zu mir nach oben. Ich konnte mein Verlangen nicht mehr unterdrücken und zurückhalten. Wozu ? Deswegen war ich hier und sie war dafür da es zu stillen. Sie hatte die Vorarbeit geleistet, jetzt war ich an der Reihe. Mein Griff an ihren Armen war etwas fester als gewollt. Ihr Platz war auf meinem Schoß, gab ich ihr unmissverständlich zu verstehen. Mir war heiß, alles in mir strebte nur nach einem. Ihr Körper an meinem, die Hitze wurde unerträglich. Ich wartete nicht ab, übernahm die Regie. Hitzig, ausufernd, mit aller Kraft trieb ich uns ins Chaos. Nur ein Ziel gab es für mich. Mein Ego lebte sich voll aus, ohne auf sie Rücksicht zu nehmen. Für mich war selbstverständlich, dass sie nur dafür da war. Sie war Ventil für alle angestauten Probleme. Mit Liebe hatte das nichts zu tun. Schwitzend, erleichtert und müde nach der Anstrengung, ließ ich ab von ihr. Ausruhen, nicht bewegen, war im Moment mein einziger Gedanke. Mein Blick ging ins Leere.

  • Zitat

    Original von Morrigan
    Oh ja ich genoss, ich genoss es einfach mal nur Frau zu sein, eine Frau mit Bedürfnissen, mit dem Bedürfnis nach Liebe, ja Liebe, nicht nur bloßer Sex, nein mit allem drum und dran. Sich mal verwöhnen lassen, mal nehmen und nicht immer nur geben und meine Centurio gab mir was ich brauchte, Meine Kleidung, vor dem Abend hier noch sorgfältig ausgewählt, damit sie meinem Körper bestmöglich umschmeichelt und in einem Mann die Lust erweckt wurde nun fast schon achtlos von meinem Körper gezogen, aber das störte mich nicht im Geringsten, denn genau das wollte ich ja ich wollte seine Hände auf meiner nackten haut spüren und da war der Stoff nun mal einfach nur störend.
    Und meine Centurio entwickelte eine wahre Leidenschaft, seine anfängliche Zurückhaltung wich, er wurde fordernder und das gefiel mir. Ebenso wie sich seine Bewegungen veränderten wurde auch ich fordernder, denn gerade im Moment hatte ich alles um mich herum vergessen, das was ich wollte war er, ja genau er. Mein Körper war es, der nach ihm verlangte ja in mir brannte ein Feuer der Leidenschaft wie ich es eigentlich noch nie erlebt hatte. Nichts war mehr geblieben von einer professionellen Lupa, nein hier und jetzt war ich einfach nur Frau und genau dieses Frau oder eher der Körper der Frau zeigte dem Mann über ihr was er wollte...
    Ich wollte ihn spüren, ihn fühlen, mit ihm den höchsten Gipfel besteigen. Nur das waren die Gedanken in meinem Kopf alles andere war einfach wie weggeblasen, es gab nur ihn und mich.


    Das Feuer entbrannte und konnte so schnell nicht gelöscht werden. Ihr nackter Körper brachte die Wollust in Coriolanus erst richtig hervor. Er küsste sie überall, wo er nur konnte, spürte ihre weiche Haut auf seinen Lippen. Er griff ihre Arme und Beine, kniff ihren Po und nun war es soweit, dass er sich holte, was er brauchte. Zurückhaltung war nichts mehr, was diese Situation zuließ. Zu lange auf See, zu lange nur mit Männern zusammen, konnte er nun endlich genießen, was er begehrte. Seine anfängliche Zärtlichkeit, wich während des Aktes einer immer bestimmteren Form. Er zog sie so hin, wie er es brauchte, wechselte die Position so wie es ihm beliebte. Er wollte ihren Körper ganz und nicht nur ein bisschen. Das Ausbreiten seiner Lust, entlockte ihm immer wieder ein leises Stöhnen, bevor es ganz zum Schluss noch einmal sehr laut wurde und Coriolanus bekommen hatte, was er wollte. Wie immer war damit auch alles beendet. Er ließ sich zurückfallen, sorgte dafür, dass ihr Körper eng an ihm geschmiegt blieb und er sich vorerst erholen konnte von diesem großartigen Abenteuer. "Lange nicht mehr etwas so gutes erlebt"

  • Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus
    ...
    "Du brauchst mich nicht Dominus zu nennen solange ich nichts anderes sage, dass schon mal vorab. Wie gesagt an unserem Verhältnis wird sich im Alltag nichts ändern und alles wird so bleiben wie es ist."


    Eine kurze Pause entstand.


    "Mir ist nicht verborgen geblieben das dir meine Großzügigkeit nicht sonderlich gut gefällt. Ich verstehe nicht warum das so ist wo dir die Alternativen ja bekannt sind und ich sie ja eben auch noch einmal aufgezählt habe. Mir ist aber daran gelegen das du hier weiterhin gute Arbeit machst und ich glaube nicht das das funktioniert wenn du zu mindestens gedanklich die ganze Zeit Trübsal bläst. Ich habe die Erfahrung gemacht das ein Ziel das man hat und auf das man hinarbeiten kann immer eine gute Lösung ist. Ich offeriere meinen Sklaven die gute Arbeit machen nach einer gewissen Zeit in der sie mein Vertrauen gewonnen haben immer ein Angebot. Um dein Vertrauen zurück zu zahlen und um dir zu zeigen das alles so bleiben wird wie jetzt will ich auch dir dieses Angebot machen. Ich biete meinen Sklaven immer an das sie von heute an für 25 Jahre in meinen Diensten bleiben und dann freigelassen werden und sie zusätzlich für jedes Jahr von mir einen Aurei bekommen. Da du als Lupa ja in der Regel etwas mehr Geld verdienst könnten wir diese Abmachung auch in soweit abändern das ich dich sofort freilasse wenn du mir 25 Aurei gibst!"


    In Beroes Augen spiegelte sich die Schwermut, die ihr Herz umgab. Das änderte sich auch kam, als er ihr verkündete, sie müsse ihn nicht als „Dominus“ ansprechen. Schließlich änderte dies keineswegs irgendetwas an ihrer Lage. Lediglich ein kleiner Trost was es, dass sich nichts ändern würde. Wäre da nur nicht dieser bittere Nachgeschmack gewesen… Wieder saß sie ziemlich tief in der Klemme. Es wäre ja zu schön gewesen, hätte sich nicht irgendwo der Haken an ihrem schönen neuen Leben versteckt. Natürlich hatte der Helvetier ihr angesehen, was in ihr vorging. Verstehen konnte er es allerdings nicht. Wie hätte er dies auch je können? Wenn man auf der Sonnenseite des Lebens stand, bequemte man sich nur ungern auf die andere Seite, nur um nachvollziehen zu können, wie es den übrigen erging, die nicht so viel Glück gehabt hatten.

    Dennoch schien sich der Römer Gedanken gemacht zu haben, wie er seine Sklaven dazu bringen konnte, noch bessere Arbeit zu leisten und zwar auf lange Sicht hinaus. Indem er ihnen eine Aussicht bot und sie dadurch dazu brachte, sich ein eigenes Ziel fürs Leben zu setzen, konnte er sie motivieren, ihr Bestes zu geben. Die Lykierin musste zugeben, dass sie dies beeindruckte. Ihre früheren Besitzer in Misenum hatten sich um so etwas nie gekümmert. Dort hatte die Freiheit in unerreichbarer Ferne gelegen. Allerdings schluckte Beroe schwer bei dem Gedanken, die nächsten 25 Jahre als Sklavin leben zu müssen und danach erst freigelassen zu werden. Doch allerdings fügte der Helvetier noch ein weiteres Angebot für sie an, mit dem sie sich weitaus besser arrangieren konnte. Ihre Freiheit hatte also einen konkreten Preis: 25 Aurei! Ein stolzer Preis, für den manch einer ein Leben lang arbeiten musste. Schnell überschlug sie, wie lange sie dafür bräuchte, um so viel Geld zusammentragen zu können. Bestenfalls konnte sie es in zwei, drei oder vielleicht auch vier Jahren schaffen, wenn sie das Geld, das ihr blieb, sparte. Wie es schien, fruchtete die Idee des Helvetiers auch bereits bei Beroe und die anfänglichen Gedanken an Flucht waren schnell vergessen.


    „Und dann werde ich wirklich frei sein? Mit einer Urkunde und allem?“, fragte sie nach einer kurzen Denkpause. Der Kummer war inzwischen aus ihrem Gesicht verschwunden, nur ein wenig Skepsis war immer noch geblieben… Denn was nützte ihr eine Urkunde, wenn sie nicht lesen konnte! Aulus – war ihr erster Gedanke. Schon früher wollte er es ihr beibringen. Nun wollte sie es unbedingt lernen!

  • Im Schutz seiner Arme hatte sie sich schon immer wohlgefühlt. Und so war es nun auch, als er sich dicht neben sie legte und sie mit seinem Arm umfasste: das vollkommene Glück. Sie zweifelte auch keine Minute daran, dass er dies nicht genauso empfand wie sie, denn sonst wäre er längst gegangen. In diesem Augenblick schien alles perfekt zu sein. Mit dem Wissen, dass er immer für sie da sein würde, konnte sie gewiss sein, die Zukunft zu meistern. Der Helvetier hatte in gewisser Weise richtig gelegen, mit einem Ziel vor Augen war jede Hürde überwindbar, ganz gleich wie hoch sie auch sein mochte.


    Sie schmiegte sich noch dichter an ihn. so konnte nun sein ruhiger und gleichmäßiger Atem auf ihre Haut treffen. Sie spürte, wie er langsam schläfrig wurde. Er würde also die Nacht über bei ihr bleiben. Bis zum Morgen. Das ließ sie nun endlich auch all ihre anderen Sorgen vergessen, vor denen sie ihn an diesem Abend verschont hatte. Von der Unterredung mit dem Helvetier würde sie ihm irgendwann später berichten. Das hatte noch Zeit, denn bei aller Motivation würde sich an ihrer Lage nichts von heute auf morgen ändern.
    Auch ihre Augen wurden langsam schwer, so dass sie bald in einen ruhigen tiefen Schlaf sank. Die ganze Nacht über hatten sie so dicht beieinander gelegen, als ob der eine ohne den anderen nicht sein konnte. Erst am frühen Morgen, noch bevor sich der erste Sonnenstrahl in ihre Kammer verirren konnte, begann es sich neben Beroe zu regen. Allerdings vermied sie es, die Augen zu öffnen. Viel lieber wollte sie das Unvermeidlich so lange hinauszögern, wie dies nur möglich war. Doch dann strich er über ihr Haar und flüsterte ihren Namen. Mit halb geöffneten Augen wandte sie sich zu ihm um. „Aulus…“ Sie brauchte einen Moment, bis sie zu sich kam. Im Halbdunkel sah sie seine Umrisse. „Ist es wirklich schon so spät?“ Eigentlich war es ja noch fast dunkel.

  • Bisher hatte sie wie er vollkommen entspannt geschlafen, trotz der Geschehnisse am Abend zuvor, sodass es ihm fast ein wenig leid tat, sie wecken zu müssen. Viel lieber sähe er sie weiterhin friedlich neben sich liegen. Doch jetzt war sie bereits wach und drehte sich, wenn auch noch etwas verschlafen, zu ihm.
    "Mhm…", brummte Avianus erst leise, suchte im Halbdunkel ihre Lippen, um ihr einen Kuss zu geben, und nahm sich ein paar Sekunden Zeit für eine richtige Antwort.
    "Für dich nicht, aber für mich schon. Mein Tag fängt früh an …", erklärte er dann, "Und ich will mich noch verabschieden können."
    Sie konnte ja noch etwas liegen bleiben, selbst wenn er nachher weg war. Er unterstrich seine Worte mit einem müden Lächeln. Auch für seinen Geschmack war es noch recht früh am Morgen, musste er zugeben, doch noch einmal einzuschlafen, konnte er sich nicht leisten, und er musste den Weg zur Castra hinter sich bringen. Trotzdem schien ihm im nächsten Moment aus dem Bett zu springen und davonzulaufen fast genauso unpassend, wie überhaupt nichts zu sagen und Sibel später in einem ansonsten leeren Bett aufwachen zu lassen. Schließlich schob er ihr, nachdem er sich langsam aufgesetzt hatte, die dadurch zurückgerutschte Decke wieder über die Schulter, als stummes Zeichen, dass sie noch nicht aufzustehen brauchte, und spähte durch den finsteren Raum, um auszumachen, wo er seine Sachen liegen gelassen hatte. Er streckte nach der Tunika, die er am Vorabend, nachdem sie sich ausgesprochen hatten, nahe dem Fußende des Bettes liegen gelassen hatte.
    "Du wirst hier bleiben, oder? Also für die nächste Zeit?"

  • Zitat

    Original von Xenokrates Kleomenou
    Als sie sich an mich schmiegte, verwarf ich die Zweifel und Gedanken, die an mir nur einige Momente zuvor genagt hatten. Ich versuchte zu verdrängen, was das hier für ein Ort war und was sie tat, um zu überleben.. um sich die paar Sesterzen zu verdienen, die sie brauchte, um weiterleben zu können. Wie sie sich hier wohl fühlte? Was sie bei all dem wohl empfand?


    Doch das alles versuchte ich zu verdrängen. Ich streichelte ihren Rücken weiter und küsste ihr zartes Haar. Ob ich schon immer zur See fahren wollte? "Nein ... ich weiß nicht", antwortete ich mit heiserer Stimme und merkte dabei, dass diese wundervolle Frau und ich bisher kaum miteinander geredet hatten. Wir waren sofort zur Sache gekommen. "Ich habe früher auf einem Handelsschiff gearbeitet - ein Verwandter hatte mich für die Arbeit empfohlen." Oh ja, mein Onkel hatte sich darum gekümmert. "Es war nicht schlecht, aber irgendwann wollte ich ... mehr. Mehr für mich und meine Familie, für meine Kinder, sollte ich irgendwann welche haben... Also bin ich zur Classis gegangen", schloss ich die kurze Erzählung ab, über die Gründe, aus denen ich zur See fuhr. Es war keine Geschichte von Leidenschaft und Kindheitsträumen, sondern eine einfache, simple.


    "Wie heißt du?", fragte ich das warme Wesen, das an mich gekuschelt mit mir auf der Liege lag. Ich kannte nicht einmal ihren Namen; und doch verband uns etwas, dass größer und bedeutender war als die oberflächlichen Interaktionen einer langjährigen Bekanntschaft.


    [wrapIMG=left]http://www.bilder-hochladen.net/files/4l83-37-7f6f.jpg[/wrapIMG]An ihren Seemann geschmiegt lauschte sie seinen Ausführungen. Er war also nicht der Seemann, der es liebte zur See zu fahren es war eher eine Notwendigkeit um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Greta nickte verständnisvoll, während sie das sanfte Streicheln ihres Rückens genoss.
    Natürlich konnte nicht jeder seine Kindheitsträume leben, sie selber tat ja auch nicht das wovon sie als Kind mal geträumt hatte. Eine kleine Familie vielleicht ein kleines eigenes Haus, ein Stück Land, ja ihre träume waren bescheiden gewesen, aber es war anders gekommen. Aber Greta beklagte sich nicht, auch wenn ihr „Beruf“ nicht unbedingt ein kleiner Mädchentraum war, waren doch die Bedingungen zur Zeit so, dass man einigermaßen damit leben konnte.
    „Greta.“ sagte sie ihren Seemann anlächelnd. „Weißt du ich stell mir das vielleicht auch einfach zu romantisch vor. Aber in meiner Vorstellung muss es einfach traumhaft sein, wenn man mit einem Schiff sanft über das Meer gleitet, die Stille genießen kann, einen endlosen Blick über die schier unendlichen Weiten des Ozeans hat. Und vor allem, die fremden Länder die man sieht... Hast du schon viel gesehen auf deinen Reisen?“ Ihr Blick hatte nun einen verträumten Ausdruck, was ihr etwas mädchenhaftes verlieh.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!