Eine Insula am Rande der Subura aber noch Rande zum Esquillin

  • Zitat

    Original von Gnaeus Marcius Coriolanus
    Das Spiel der Trauben konnte einen allein schon dahinschmelzen lassen. Wahrlich, wenn sie bereits seit ihrem 12 Lebensjahr dieses 'Handwerk' lernte, dann waren ihre perfekten Liebkosungen wohl alles andere als verwunderlich. "Das klingt in der Tat neu für mich. Ich wusste gar nicht, dass einem an diesen Orten tatsächlich so viel Freiheit gewährt werden kann." Auch Coriolanus blickte zu der angesprochenen Perserin, die ihr Geschäft wohl beherrschte und wahrscheinlich genau durch diese Motivationen ihre Arbeiterinnen zu Höchstleistungen anspornen konnte. Manchmal lohnte es sich wohl die Zügel ein wenig lockere zu lassen. "Wie heißt sie doch gleich? Es wurde noch gar nicht erwähnt, aber der Marcier wollte sich der Sache vergewissern. Vielleicht war das irgendwann noch einmal nützlich. Unterdessen ging er nun dazu über, sich seinem Gegenüber direkt zuzuwenden. Er ergriff einen ihrer Arme, um ihn von der Hand aufwärts mit zarten Küssen zu belegen und ihre weiche Haut an seinem Mund zu spüren bis er an ihren Hals gelangte und auch diesen mit Küssen bedachte. "Es wird wohl auch für uns bald Zeit sich etwas... zurückzuziehen", sprach er in verführerischem Ton.


    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/4l83-38-7327.jpg]


    „Morrigan“ sagte ich geistesabwesend. Ob ihr Name heute schon mal gefallen war oder nicht, war mir im Moment nicht bewusst und ganz ehrlich es interessierte mich auch nicht. Ich wollte eigentlich nur mit MEINEM Centurio einen schönen Abend haben und das er schön werden würde, das war gewiss. Fortuna schien heute wirklich auf meiner Seite zu sein. Und genau diese Gedanken bestätigen sich just in diesem Moment, als seine Lippen zärtlich meinen Arm hinaus bis zum Hals wanderten. Bei allen Göttern, der verdreht mir glatt den Kopf. Es war ja fast so, als wollte er mich verführen und es gelang ihm auch. Ich die Lupa, die wer weiß wie viele Männer schon beglückt hatte, errötete tatsächlich leicht. Ich fühlte mich wieder wie ein junges unerfahrenes Ding. Herrjemine, der Centurio brachte mich wirklich durcheinander. So konnte ich auch nichts weiter tun, als lächelnd zu nicken und ihn in eine etwas privatere Atmosphäre zu entführen. Hier war ich es nun, die die Arme um seinen Hals schlang und entgegen dem was ich sonst tat, denn normalerweise gab es eine Maxime bei uns – küssen verboten - suchten meine Lippen die seinen und ich küsste ihn sanft auf seine Lippen, doch dieser sanfte Kuss entfacht ihn mir ein verlangen nach mehr und so wurde mein Kuss fordernder. Ja der Kuss würde ihm wohl zeigen, dass ich ihn wollte, ich wollte ihn ganz für mich, zumindest hier und heute würde er der meine sein. Meine Hände waren es, die auf Erkundungstour gingen, die seinen starken Körper liebkosten. Der Gedanken, dass er ja nur ein Kunde war, war gerade so weit weg, wie jener, dass ich ja nur eine Lupa bin, denn hier und jetzt war ich einfach nur eine Frau, eine Frau mit Bedürfnissen....

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    ...
    Nach einer Weile endlich umfasste der Knabe somit ihre Handgelenke, die soeben unweit seiner Lenden sich befanden, und schob sie beiseite.
    "Nicht!"
    , presste er gedämpft hervor.


    Morrigan schaute schon fast erschreckt, als das „Nicht!“ zu ihr vordrang.
    Sie war für einen Moment verwirrt und das sah man ihr aus deutlich an, also zumindest jemand der gute Sehkraft hätte würde ihr das ansehen.
    Sie konnte ja schwerlich seine Gedanken erraten, wenn sie es denn gekonnt hätte, dann hätte sie dem jungen Mann wohl gesagt, dass Äußerlichkeiten nun wirklich nicht das sind auf was sie wert legte, es gab so viele schöne Menschen, die innerlich hässlich waren... aber wie gesagt, sie wusste ja nicht was in dem Jungen vorging. Also waren ihre leise gesprochenen Worte.
    „Entschuldige... ich wollte nicht...“ Ja was wollte sie eigentlich? Eigentlich war es ja nur ihr Bestreben gewesen, den jungen Mann seinen Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu gestalten. Auf der einen Seite war sie natürlich geschäftstüchtig, aber auf der anderen Seite wollte sie auch wirklich, dass sich hier jeder wohlfühlte.
    Sie zog sich also etwas zurück erhob sich um kurz drauf im Rücken des jungen Mannes Platz zu nehmen.
    „Nur eine Massage...“ flüsterte sie.
    Vorsichtig legten sich ihre Hände an seinen Nacken und sie begann mit einer sanften Massage, langsame kreisende Bewegungen vom Hals abwärts, den Nacken bis hin zu den Schultern, wenn sie eine Verspannung fand löste sie diese mit geschickten Fingern. Ihre Daumen lagen in seinem Nacken ihre Zeigefinger unter seinem Kinn, sie zog seinen Kopf etwas nach hinten, so dass er an ihrer Schulter lehnte. Dann vollführten ihre Finger langsame Bewegungen von den Haarspitzen über die Stirn die Schläfen bis hin zum Kinn und wieder zurück.
    Ja diese Massage war einzig und allein zur totalen Entspannung gedacht.


    Zur selben zeit betrat leise ein Sklave das Blaneum und legte die ordentlich zusammengefalteten Sachen des Kunden auf eine der Bänke und schon verschwand dieser wieder so leise wie er gekommen war aus dem Raum.

    „Ich hoffe es ist angenehm so?“
    fragte Morrigan leise den jungen Mann.

  • Sim-Off:

    Sorry wegen der Namenskiste ;).


    Beroe versuchte die Gedanken des Römers zu erkunden. Im Grunde er es eigentlich nur er, der sie hier Beroe nannte. Alle anderen im Lupanar respektierten ihren Wunsch, dass man sie Sibel rief. Ganz genauso wie sie sich Morrigan bei ihrer ersten Begegnung vorgestellt hatte.
    „Niemand nennt mich hier Beroe, Herr. Zumindest den Kunden gegenüber nicht oder wenn man mich anspricht.“ Kaum hatte sie das letzte Wort ausgesprochen, machte sie sich bereits wieder Gedanken darum, dass der Römer ihren Widerspruch krumm nehmen könne und sie auf der Stelle hinauswarf.


    Doch geschah vorerst nichts dergleichen. Er redete weiter in einem recht strengen und belehrenden Ton weiter, der sie eigentlich nur weiter hätte einschüchtern müssen. Doch das tat er diesmal nicht. Sie zwang sich, weiterhin Blickkontakt zu halten, denn genau das war es doch, was der Römer von ihr wollte. Im Übrigen war sie voll im Bilde, in welcher Gefahr sie sich eigentlich immer noch befand, sobald jemand davon Wind bekam, dass sie eigentlich eine Sklavin war und nicht automatisch mit dem Tod ihrer Besitzerfamilie frei geworden war. Sie hatte aber auch gelernt, dass es nicht immer gut war, zu widersprechen und vor allen Dingen nicht zu oft…
    „Die Familie, der ich diente, hieß Auria, Auria aus Misenum. Aurius Gratus, so hieß mein Dominus, und dessen Sohn Latro und seine Frau Cestia Vestina. Es gab noch einen älteren Bruder meines Dominus, doch er und seine ganze Familie wurde bereits einige Jahre vor dem Bürgerkrieg von der Schwindsucht dahingerafft. Ansonsten gibt es niemanden mehr,“ antwortete sie schließlich.


    Als seine Stimme endlich etwas sanfter wurde, fiel es auch der Lyierin einfacher, ihn weiterhin anzusehen. „Danke, Herr. du bist sehr gütig. Nein, ich werde ganz bestimmt nicht meine Seele verkaufen.“ Und ihr Herz auch nicht, denn das gehörte nur einem.

  • Zitat

    Original von Morrigan


    [wrapIMG=left]http://www.bilder-hochladen.net/files/4l83-37-7f6f.jpg[/wrapIMG] Hui der Seemann ging nun aber doch ran. Greta lächelte, vor allem was er tat gefiel ihr. Er nahm sie nicht wie eine Lupa, nein er behandelte sie wie eine Frau, wie eine Geliebte. Und Greta genoss das ganze oh ja und wie. Sie blühte förmlich auf und war wie eine Harfe unter seinen Händen, er entlockte ihrem Körper, der schon so viel gesehen und mitgemacht hatte, Gefühle und Empfindungen, die sie schon längst vergessen glaubte. Doch dieser Seemann hier schaffte es auf ihr zu spielen und er spielte ein äußerste sanftes Lied. Sie war Wachs in seinen Händen, schmolz förmlich dahin. Und Greta gab sich ihm hin, ja sie gab die Kontrolle ab, eigentlich undenkbar für eine Lupa, aber sie tat es sie überließ ihm die Kontrolle und genoss einfach nur. Doch sie konnte ihre Hände auch nicht stillhalten und so gingen eben jene auf Entdeckungsreise. Sie erkundenden seinen Körper, sie liebkosten den athletischen Körper, sie fühlten die durchtrainierten Muskeln überall auf seinem Körper waren die Hände. Noch nie seit sie als Lupa arbeitete hatte sie einen Mann begehrt, aber diesen hier, ja diesen wollte sie hier und jetzt. Und wie sie es wollte, ja ihr Körper war es der nach ihm verlangte und dass zeigte er dem Seemann auch nur allzu deutlich. Ja auch der Mann würde wohl merken, das hier gerade nicht gespielt war, sonder das er gerade wirklich im Begriff war die Lupa unter sich zu verführen....


    Die feuchten Spuren, die ich auf dem Körper der unter mir liegenden Lupa hinterließ, schienen ihr zu gefallen. Ich spürte ihre Erregung und genoss es, wie sie mit ihren zarten Händen mich berührte und erkundete. Ihre Haut war unglaublich weich, und so war es ein Vergnügen, auf immer unkontrolliertere Weise mit Mund und Händen auf ihren Brüsten, ihrem Bauch, ihren Armen und ihrem Hals entlangzufahren.


    Ich zitterte vor Erregung. Ich konnte nicht anders, als immer weiterzugehen. So etwas hatte ich mit einer Frau noch nie erlebt. Es war so einzigartig, so neu für mich. Unbändiges Verlangen, das kurz davor war erfüllt zu werden. Und sie schien es auch zu wollen - sie zeigte es mir mit jeder Bewegung ihres Körpers. Inmitten meiner Lust kam ich nicht einmal auf die Idee, dass sie es hätte vortäuschen können, dass dies zu ihrer Arbeit, zu ihrem Alltag gehörte. Nein, mir kam nur eines in den Sinn: Sie wollte es auch!


    Ich streichelte und küsste ihre Oberschenkel und machte mich daran, ihre Beine zu spreizen. Daraufhin begab ich mich zwischen ihre Beine und legte mich auf sie, schmiegte ihren Körper an den meinen. Ich spürte ihre Wärme und ihre Lust, streichelte sie weiter und - ich konnte nicht anders - küsste ihren Mund. Umspielte mit der Zunge die ihre und genoss für einen Augenblick das Gefühl. Mit einer Hand wanderte ich von ihrem Nacken über ihren glatten Rücken hin zu ihrem Hintern und knetete diesen leicht. Sie hatte einen so wunderbaren Körper!


    Ich drang in sie ein und spürte, wie die Frau und ich eins wurden. Zu einem Wesen verschmolzen, das in seiner Wildheit nur noch eines will...


  • "Nun gut Sibel... ich weiß nicht wie viel du mitbekommen hast aber mein Bedarf an entlaufenen Sklaven die in meinem Lupanar arbeiten ist mehr als gedeckt. Ich denke ich werde eine Kaufurkunde anfertigen lassen in der ich dich von diesem Aurius Gratus vor längerer Zeit gekauft habe. Dann wäre das geklärt."


    Varus wartete erst einmal die Reaktion von Sibel ab bevor er mit seinem Plan dazu weitermachte.


    Sim-Off:

    Ach dafür doch nicht :)


  • Es bereitete dem Knaben durchaus Satisfaktion, als die Meretrix endlich von ihrem zweifelsohne zum Scheitern verurteilten Ansinnen, ihn neuerlich zur Ekstase zu treiben, abließ, um ihm wenige Augenblicke der Ruhe zu vergönnen. Als sie sich ihn dann endlich umrundete, glaubte er bereits ihrer nunmehr gänzlich verlustig zu gehen, sodass er aufs Neue in einem Krampf zusammenzuckte, als er ihre zarten Finger auf dem Nacken verspürte, doch wandelte sich jene Tension bald in Relaxation, als er gewahr wurde, dass Morrigan lediglich gedachte ihn einer gewöhnlichen Massage zu unterziehen. Unter ihren emsigen Fingern gelang es ihm gar aufs konvenierlichste sich zu kalmieren, jene belastenden Sorgen und Nöte bezüglich seiner Unansehnlichkeit ebenso hinabzustoßen in das bodenlose Meer des Unbewussten wie die Xenophobie, die ihn in jener Atmosphäre für gewöhnlich einem Schatten gleich beständig verfolgte, um in einer gänzlich konträren Weise wie zuvor seinen gemarterten Geiste dem süßen Nichts hinzugeben.
    "Durchaus"
    , war somit die adäquate Reaktion auf ihr Fragen, während er zugleich ihre infamiliare Technik der Gesichtspflege genoss, die das Maß der Relaxiertheit nochmalig steigerte, sodass ihm selbstredend ebenfalls entging, dass man sein Gewand ihm bereits ausgefolgt hatte.

  • Zitat

    Original von Xenokrates Kleomenou
    ....


    Ich drang in sie ein und spürte, wie die Frau und ich eins wurden. Zu einem Wesen verschmolzen, das in seiner Wildheit nur noch eines will...


    [wrapIMG=left]http://www.bilder-hochladen.net/files/4l83-37-7f6f.jpg[/wrapIMG] Was auch immer er tat, er tat es mit einer solchen Sinnlichkeit, dass er Greta förmlich mit sich riss. Und ihr passierte gerade das was einer Professionellen nicht passieren sollte, sie gab die Kontrolle ab, sie gab sich dem Mann hin und das mit jeder Faser ihres bebenden Körper.
    Seine Finger die ihren Körper scheinbar überall berührten entfachten viele kleine Feuer, die sich in ihrer Mitte sammelten und dort zu einem Flächenbrand wurden.


    Sie wollte ihn oh ja und wie. Nicht mal als er sie küsste zuckte sie zurück, normalerweise war das etwas was eine Lupa niemanden gestattet. Küssen lies auch sie sich nur von einem Mann, den sie wollte und ja diesen hier wollte sie wie Greta noch nie einen gewollt hatte.
    So erwiderte sie seinen Kuss mit all der Leidenschaft, die sie für einen solchen Moment aufgespart hatte. So was hatte selbst sie noch nicht erlebt, Und man konnte ja nicht gerade sagen, das Greta unerfahren war, sie war ja nicht erst seit gestern in dem Geschäft tätig. Sie hatte bis eben gedacht, dass sie alles schon erlebt hatte, alle Höhen und tiefen, aber das hier ja das war einer dieser Moment, von denen wohl jeden Frau träumte und eine Lupa normalerweise nicht mal zu träumen wagte.


    Sie konnte nicht genug von ihm bekommen, ihre Hände waren es, die jeden Flecken seines Körper berühren, erkunden wollten, gar so als wollten sie sich jedes Detail einprägen. Ja genau das würde sie auch tun, sie würde wohl noch Jahre von eben diesen Stunden hier zehren.


    Als sich ihre Körper vereinten war auch der Rest des Verstandes wie weggeblasen und Greta bestand nur noch aus Empfindungen. Die Griechen nannten es Hieros gamos, in ihrer Sprache hätte Greta keine Worte dafür gefunden. Die Welt schien stehen zu bleiben. Ihre Sinne veschmolzen zu einer Flut aus Reizen.
    Sie gab sich ihm hin, mit jeder Faser ihres Körper und sie genoss jeden Augenblick mit diesem Mann. Für den Bruchteil eines Wimpernschlages wünschte sie sich dass sie sich nicht hier sonder weit weg von all dem hier kennen gelernt hätten, was hätten sie alles mit einander...
    Aber Greta wollte sich den Augenblick nicht mit solchen Gedanken verderben.


    Wie ein Körper waren sie, in Leidenschaft verbunden und sie tanzten den alt bekannten Tanz.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    ...
    "Durchaus"
    , war somit die adäquate Reaktion auf ihr Fragen, während er zugleich ihre infamiliare Technik der Gesichtspflege genoss, die das Maß der Relaxiertheit nochmalig steigerte, sodass ihm selbstredend ebenfalls entging, dass man sein Gewand ihm bereits ausgefolgt hatte.


    Morrigans Lippen wurden von einem sanften Lächeln umspielt. Selbstverständlich konnte ihr junger Gast dies nicht sehen, nicht nur weil er eine offensichtliche Sehschwäche hatte, nein Morrigan befand sich ja in seinem Rücken.
    Aber sie war wirklich zufrieden, denn sie wollte, das wirklich jeder Kunde das Lupanar „glücklich“ verließ.
    Natürlich war hier auch eine ganze Portion Geschäftssinn dabei, aber es war dennoch ihr Bestreben, dass jeder der durch die Tür trat genau das bekam, was er sich wünschte.
    Sie war halt einfach so, auch wenn sie sich nicht der Illusion hingab, das hier mal einer rein spazierte und sich unsterblich in sie verliebte, nein so was passierte nur in Sagen und in den Geschichten, die man kleinen Kinder erzählte. Aber sie hegte zumindest die Hoffnung, das man ihr einen gewisse Sympathie entgegenbrachte.
    Zumal nun wohl auch schon sehr viele Kunden begriffen hatten, dass egal was hier passierte, was man hier hörte oder sah, es verließ diese Wände hier nicht.
    Die Massage war zu ende und ihre Finger strichen nun schon eine ganze Weile sanft über das Gesicht des Jungen. Morrigan wusste, das es nun langsam Zeit war, das Wasser zu verlassen. So war sie es nun, die ihm einen unschuldigen Kuss auf die Stirn hauchte und leise flüstern fragte. „Wollen wir langsam aus dem Wasser?“ Natürlich würde sie ihn nach dem Bad noch einölen und beim Anziehen helfen – alles inklusive wie man so schön sagt.

  • Beinahe schon glaubte der Knabe in Morpheus' Reich zu entgleiten, während Morrigan sein Antlitz palpierte und er sanft an ihrem Busen ruhte, jedwede Berührung schmeckend: der sanfte Druck auf die äußerste Membran, das Zurückweichen des Fleisches dahinter, die ruckartige Steigerung des Druckes, sobald der Schädelknochen als eine inflexible Barriere widerstand, insonderheit aber das bisweilen sanfte Kribbeln und Krabbeln in der gesamten Region rund um den ihn liebkosenden Finger. Unter selbigen nahm er auch Notiz davon, dass seine doch eher spärlichen Barthaare hier und dort durch die Bewegungen der Hände irritiert wurden, was auf deren doch beachtliche Länge verwies und den jungen Flavius gewahrte, womöglich beizeiten einen Barbier sich einzubestellen. In ebenso sanfter Weise verspürte er nach einer Weile auch den Herzschlag seiner Masseuse, der durch deren Brust wie die geringe Sensibilität seiner unter dem Schopf verborgenen Okzipitalregion gedämpft ward und daher größter Achtsamkeit bedurfte, um seiner gewahr zu werden.
    Jene Relaxation, jene Geborgenheit und Ruhe erweckte in ihm Remineszenzen an seine Mutter, an längst vergangene Tage, da er an ihrer Brust hatte geruht, obschon diese zuletzt ob der Geburt dreier Kinder selbstredend nicht mehr jene Festigkeit und Straffheit aufgewiesen hatte, mit welcher Morrigan ihre Kunden betörte, ebensowenig wie ihre Kalmierungsstrategien keineswegs Massagen, sondern vielmehr Narrationen fabulöser Historien, nicht selten jenen ihrer claudischen Ahnen, hatten beinhaltet. Und doch evozierten beide Formen similäre Resultate, die zu genießen Manius Minor nun das Vergnügen hatte, obschon sich unmittelbar, als jene Similität ihm ins Bewusstsein drang, eine gewisse Schwermut in selbige mischte, da er doch seit vielen Jahren nicht mehr an der Claudia Schulter hatte ruhen dürfen und dies nimmermehr würde tun können, da sie doch jetzt wohl bereits ein Fraß jenes unseligen Gewürms geworden war, welches in Mausoleen und auf Friedhöfen kreuchte und fleuchte und sich an den Restanten der Sterblichen gütlich tat. Doch ehe jene unsäglichen Gedanken weiteren Raum, ja um sich vor den Memorien an jene Haufen lebloser Körper zu bewahren, die er auf seiner strapaziösen Flucht aus dem vescularischen Rom stets vor den fehlsichtigen Augen hatte gehabt und ihn noch heute bisweilen in seinen Träumen heimsuchten, richtete er seine Konzentration rasch auf die weitaus annehmlicheren Aspekte der Erinnerung an seine Mutter, an ihr wärmendes Herzen, ihre stets lobenden Worte und liebevollen Blicke, an ihr göttinnengleiches Äußeres und insonderheit jene Zugewandtheit, die er bei Manius Maior stets allzu schmerzlich vermisste.


    So glitt sein Geist dahin gleich einem Boot im wogenden Meere, steuerte traute Häfen und unbekannte Weiten an, inspizierte die eigene Mannschaft und brütete über vergangene Kurse, zeichnete potentielle Routen und verifizierte die eigenen Koordinaten, bis endlich Morrigans sanfte Stimme ihn zurückkehren ließ in jenes reale Wasser, das seinen physischen Leib umschloss, das durch seine Poren bereits weit in die Haut eingedrungen war, sie insonderheit an Händen und Füßen anschwellen ließ und unzählige Runzeln auf Handflächen und Sohlen zeichnete, sodass der Knabe bei der ersten Regung bemerkte, dass er eine viel zu lange Zeit sich in ihm hatte aufgehalten.
    "Nun... natürlich!"
    , replizierte er daher, nachdem er die Augen aufgeschlagen und einen Augenblick verweilt hatte, um die eigene Situiertheit zur Gänze zu erfassen. Beherzt erhob er sich anschließend und wagte die wenigen Schritte zum Treppchen des Beckens, um von dort aus dem wohligen Nass zu entsteigen. Sodann wandte er sich um, um als eine finale Freude seiner Visite die Ascension seiner Kurtisane verfolgen zu können, die der Venus gleich dem Bade entstieg, gedachte gar zur rechten Zeit noch seiner Fehlsicht und ging einige Schritte in Distanz, bis er jene Ferne hatte erreicht, in der die hypermetropischen Augen mit einiger Mühe den adorablen Leib des Mädchens in leidlicher Qualität vernehmen mochten. Während er so ihre sanften Kurven betrachtete, war er genötigt neuerlich seiner Mutter zu gedenken und einen Vergleich anzustellen, der hier mit einer Maid in der Blüte ihrer Jahre, dort einer, wenn auch überaus ansehnlichen Mutter dreier Kinder überaus injust mochte erscheinen: Beide besaßen jene perfekte Figur, die durch Zucht und Übung auch bei einer dreifachen Mutter war aufrecht zu erhalten, beide verfügten über ein überaus ansehnliches Antlitz, rabenschwarzes Haar und ausdrucksvolle Augen, auch die Leiber wiesen eine frappierende Similität auf, doch waren einige Details bei dieser noch straffer als bei jener, ebenso hatte jene im unteren Bauchbereich gewisse Streifen davongetragen, die dem Knaben damals beim Bade ins Auge gesprungen waren und auf sein argloses Fragen überaus aggressive Reaktionen hatten evoziert. All jene Regungen führten selbstredend auch dazu, dass Manius Minor in jenem Augenblick gänzlich übersah, dass diese Körperformen ihn eigentlich seine Lust entfachen sollten, anstatt ein eher akademisches, respektive anderweitig emotional hoch aufgeladenes Interesse zu erwecken.

  • Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus



    "Nun gut Sibel... ich weiß nicht wie viel du mitbekommen hast aber mein Bedarf an entlaufenen Sklaven die in meinem Lupanar arbeiten ist mehr als gedeckt. Ich denke ich werde eine Kaufurkunde anfertigen lassen in der ich dich von diesem Aurius Gratus vor längerer Zeit gekauft habe. Dann wäre das geklärt."


    Der Helvetier klang nun nicht mehr so streng, wie zu Anfang, dennoch waren seine Worte bestimmt und sie duldeten wohl keine Widerrede. Scheinbar hatte er eine Idee für die missliche Lage, in der sie sich befand. Eine Idee, die keinerlei Zweifel mehr über ihren Status offen lassen würde. Doch als sich Beroe seinen „Vorschlag“ auf der Zunge zergehen ließ, erfasste sie eine Panik, die sie zuletzt in der Nacht als die Urbaner sie festgenommen hatte, gespürt hatte. Diese Urkunde machte sie automatisch zur Sklavin dieses Römers. Diese Urkunde, eine simple Wachstabula wahrscheinlich, waren die neuen Ketten, die sie von nun an binden sollten. Sie, die sie doch nie wieder niemandes Sklavin sein wollte. Doch wenn sie sich nun gegen ihn erhob, dann würde sie alles verlieren und im schlimmsten Fall wieder in der Gosse landen.
    „Dann wäre ich ... deine Sklavin,“ fragte sie zögerlich, obwohl ihr die Antwort längst klar sein musste.

  • Von der untergehenden Sonne war am Himmel nur noch ein Schimmer zu erahnen, als Avianus das "Aedes iste Laetitia". Irgendwo hier war sie also. Erwartungsvoll sah er sich um, und dabei fiel ihm auf, dass dieses Lupanar nicht einer dieser heruntergekommenen, billigen Läden im hinteren Teil einer Taberna war. Es wirkte sauber und ordentlich, genauso wie Sibel bei ihrer letzten Begegnung gepflegt ausgesehen hatte, wenn auch mager. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn, und Gedanken schoben sich in seinen Verstand, die er am liebsten sofort wieder verscheucht hätte: Gäbe es einen perfekten Zeitpunkt, einfach zu gehen, sie zu verlassen, so war er jetzt gekommen. Hier war sie nicht alleine, verdiente Geld und hatte ein Dach über dem Kopf. Und dennoch brachte er es nicht zustande umzukehren. Den ganzen Tag hatte er darauf gewartet, sie zu treffen, wie konnte er jetzt mit dem Gedanken spielen, einfach wieder zu gehen, ohne auch nur ein weiteres Wort mit ihr gewechselt zu haben? Nach all der Zeit die vergangen und allem, was passiert war, hatten sie sich diesen Abend verdient. Einmal mehr tat er also, was Sibel ihn damals gelehrt hatte, nicht an das Morgen, und erst recht nicht an das Übermorgen zu denken.
    "Salve", grüßte er so das erste Mädchen, das ihm begegnete. "Ich bin auf der Suche nach Sibel."

  • Zitat

    Original von Dracon


    Das Hühnchen war lecker. Und wenn Dracon in ihrer Nähe war, dann schmeckte es auch noch besser. Eine solche Köstlichkeit bekam sie nicht jeden Tag. Darum kostete sie jeden Bissen aus. Kauend nickte sie auf Dracons Frage, zumindest wollte sie seine Frage nach dem Hiersein bejahen. Niemals im Leben hätte sie es gewagt, ihm dabei zuzustimmen, dass Domitilla etwas an der Angel gehabt hätte. Dafür fürchtete sie sich einfach zu sehr vor ihrem Zorn, der über sie kommen konnte. Dracons letzte Bemerkung indes, bevor er einen Schluck Wein trank, ließ sie scheinbar achtlos verhallen. Für sie war klar, dass sein Dominus Rom verlassen hatte, um in Gallien nach dem Rechten zu sehen.
    Was aber Candace nun zu hören bekam, ließ ihr den Atem stocken. Zum Glück hatte sie gerade noch rechtzeitig das Stückchen Fleisch hinuntergeschluckt.
    Fassungslos starrte sie den Gladiator an. „Tot?! Centho ist tot? Aber… aber Dominus Felix sagte doch…“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Was sie hier gerade hörte, war ungeheuerlich. Arme Domitilla! Wenn sie davon erfuhr, würde sie das in tiefe Trauer stürzen. Aber es kam noch schlimmer!


    Dracon fuhr fort. In Candaces Gesicht begann sich ein einziges großes Entsetzen abzuzeichen. Nicht genug, dass Dracons Dominus auf mysteriöse Weise nicht mehr unter den Lebenden weilte, er, Apolonia und Morrigan waren auch noch geflohen! Das überstieg alles, was Candace erwartet hätte. Niemals zuvor hätte sie einen Gedanken an Flucht verschwendet. Sie war ein Teil der Familia und wenn auch nur als Sklavin geboren, wusste sie doch genau, wo ihr Platz in dieser Familia war.


    Darauf brauchte sie unbedingt einen Schluck Wein. Ach was, einen ganzen Becher voll! Mit einem Zug leerte sie den Wein, doch der Schock wollte einfach nicht von ihr ablassen. Selbst dann nicht, als Dracon näher an sie heran rückte und seinen Arm um sie legte. Die Sklavin konnte diesen schönen Augenblick der Zweisamkeit gar nicht richtig genießen, denn in ihrem Kopf schwirrten bereits die schlimmsten Vorahnungen herum, was mit den geflüchteten Sklaven geschehen würde, wenn ihr Dominus ihnen wieder habhaft geworden war. Und das er ihnen wieder habhaft werden würde, davon war Candace überzeugt.
    „Ihr müsst völlig verrückt sein! Habt ihr eine Ahnung davon, was sie mit euch machen werden, wenn sie euch finden?“, brach sie schließlich hervor. Wie gerne hätte sie sich nun an Dracon geschmiegt, doch ihre Angst uns die Trauer, ihn wohl nie wieder sehen zu können, war stärker. „Natürlich werde ich kein Wort sagen,“ versicherte sie ihm. Sie fühlte sich so verloren in seinen Armen.

  • Zitat

    Original von Morrigan


    Domitilla konnte bei Leibe in diesem Moment keine Leidenschaft spüren. Sie sah zwar die Veränderungen, die sich bei ihrem Versuchsobjekt einstellten, doch sie selbst empfand nur Ekel dabei. Sie bereute es beinahe schon, hergekommen zu sein. Eigentlich hatte sie erwartet, hier ein paar Tipps zu bekommen. Dass sie nun aber damit beschäftigt sein würde, einen dahergelaufenen Sklaven zu befriedigen, daran hätte sie nicht einmal im Traum gedacht. Umso willkommener fand sie es nun, als die Lupa ihr zur Hilfe kam. Sie führte ihre Hände über den Körper des Mannes, so dass ihre Berührungen noch weitaus effektiver ausfielen und bei ihm für ein lustvolles Stöhnen sorgten. Nun, da sie eine Anleitung hatte, schien sie auch endlich ihre Abneigung ausschalten zu können und sogar Gefallen daran zu finden, was sie gerade tat. Dabei schien sie ganz außer Acht zu lassen, was sich direkt hinter ihr anbahnte und was die Lupa mit ihr selbst vorhatte.
    Dazu empfand sie es als sehr anregend, als ihre Lehrerin ihr nun ins Ohr flüsterte. Ja, sie hatte verstanden, was sie zu tun hatte, wie sie es zu tun hatte, um anschließend noch mehr geben zu können.


    Nun ließ die Lupa von den Händen der Flavia ab, so dass sie wieder auf sich selbst gestellt war. Doch diesmal erwies sie sich als wesentlich selbstsicherer.
    Die Lupa indes hatte sich natürlich nicht von ihr abgewandt. Ganz im Gegenteil! Wie ein Schauer ereilte es Domitillas plötzlich, als deren Hände nun ihren Körper erkunden wollten und sie ihre Lippen auf ihrem Nacken spürte. Ein prickelndes Gefühl war das. Domitilla hielt inne und wartete gespannt ab, was nun weiter passieren würde. Und die Lupa ließ nicht lange auf sich warten. Fast schon wollte sie empört protestieren, als ihre Hände die Haut unter ihrer Kleidung erreicht hatten. Doch ihre wachsende Neugier, wohin dies alles noch führen würde, hielt sie davon ab. Schließlich erreichten die Hände der Lupa die intimsten Stellen der Flavia, was für sie doch recht überraschend kam.
    Ebenso, wie sie zuvor bei dem männlichen Versuchsobjekt vorgegangen war, verfuhr sie nun bei Domitilla, die wahrhaftig ein Kribbeln spürte, wie sie es zuvor noch nie erlebt hatte. Sofort ging der Atem der jungen Frau schneller. Längst hatte sie all ihre störenden Gedanken beiseite geschoben, die ihr jetzt nur im Wege gestanden hätten. Sie gab sich nun ganz in die Hand der Lupa, in der Hoffnung darauf, dass sie sie weiterführen würde auf diesem Weg zur Leidenschaft.

  • Es war die kleine Sklavin gewesen, die die Tür öffnete, um dem jungen Mann Einlass zu verschaffen. Er war auf der Suche nach Sibel, wie er sagte. Nicht das dies ungewöhnlich gewesen wäre. Es gab viele Kunden, die zu einer ganz bestimmten Lupa wollten. Wobei sich die Sklavin nicht an das Gesicht dieses Kunden erinnern konnte. Doch das sollte nichts heißen. Vielleicht kam er ja auf Empfehlung. Das "Aedes iste Laetitia" genoss einen guten Ruf unter den Lupanaren Roms. Daher war es für das Mädchen selbstverständlich, den potentiellen Kunden hereinzubitten.
    „Bitte Herr, folge mir ins Atrium. Ich werde sofort nach Sibel schicken lassen.“ Nachdem der junge Mann eingetreten war, ging die junge Sklavin voraus und führte ihn in das stimmungsvoll eingerichtete Atrium. Sie wies ihm eine Kline zu, auf der er es sich gemütlich machen konnte, bis die Lupa kam.
    „Darf ich dir noch etwas zu trinken anbieten Herr? Vielleicht etwas Obst?“, erkundigte sie sich, bevor sie sich zurückzog. Dem Kunden sollte es an nichts fehlen, solange er sich in diesem Etablissement aufhielt.


    In der Zwischenzeit war eines der Mädchen zu Beroes Zimmer gelaufen, um ihr mitzuteilen, dass Mann nach ihr verlangte. Die Lykierin hatte sofort damit begonnen, sich für ihren Kunden zurecht zu machen. Schließlich sollte sie ja ansprechend auf ihn wirken. Dass sich hinter dem Kunden Avianus verbergen könnte, damit hatte sie nicht gerechnet. Ihre überraschende Begegnung vor einigen Tagen schien schon wieder eine Ewigkeit zurückzuliegen. So Vieles war inzwischen passiert...

  • Avianus folgte der jungen Sklavin ins Atrium des Lupanars. Sibel hatte sie gesagt nicht Beroe, für den Iunier ein Zeichen, dass sie sich hier wirklich sicher fühlen musste. Damals in der Gasse war es ihm gar nicht richtig aufgefallen, jetzt sorgte es allerdings dafür, dass sich ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht abzeichnete. Es hatte sich wohl so einiges geändert.
    Der Sklavin zunächst wortlos zunickend setzte er sich auf die Kline.
    "Danke, gerne", antwortete er knapp auf die Frage nach Getränken und Obst, obwohl er vermutlich nicht lange hier sitzen würde. Ein Gespräch irgendwo, wo sie alleine wären, wäre ihm jedenfalls lieber. Noch musste er sich allerdings gedulden. Also wartete er, selbst wenn er das Warten leid war, rieb sich unruhig die Hände und sah sich weiter um, in der Hoffnung, im nächsten Augenblick die Lykierin zu erspähen.

  • Eine blaue Tunika trug sie. Aus dünnem, fast durchsichtigem Stoff, der einen vagen Einblick auf ihre körperlichen Reize zuließ und die Fantasien eines jeden Mannes, der sie darin sah, beflügelte. Ihr Gesicht war nur flüchtig geschminkt, so dass ihre natürliche Schönheit die Oberhand behalten konnte. Sie hatte es schlichtweg noch nicht nötig, ihr Antlitz hinter einer dicken Schicht Bleiweiß zu verstecken. Von ihr ging ein verführerischer honigsüßer Duft aus, der ihr das parfümierte Öl verlieh, welches sie nach dem Bad aufgetragen hatte.
    Sie hatte ihre Gedanken frei gemacht, um ganz für ihren Freier da zu sein, der auf sie wartete und für die kommenden Stunden mit ihr bezahlen würde. Das, was sie fühlte und dachte würde sie auch diesmal tief in ihrem Innersten bewahren.


    Sie näherte sich der Kline. Darauf saß ein Mann, der ihr den Rücken zukehrte. Scheinbar wartete er – im Zweifelsfall auf sie. Das Sklavenmädchen hatte bereits für etwas verdünnten Wein und Obst gesorgt.
    Mit einem scheinbar unverfänglichen „Salve“ begrüßte sie ihn, als sie an die Kline heran trat. Sie versuchte, ihre Nervosität zu verbergen. Endlich hob sie nun auch ihre Augen und war zunächst überrascht. Mit ihm hatte sie nicht gerechnet, jedenfalls nicht so, auf diese Weise. Andererseits hatte sie ihm doch gesagt, er solle nach Sibel fragen.
    „Aulus!“ raunte sie leise und lächelte über beide Ohren. „Du bist es!“ Sie nahm neben ihm Platz und umarmte ihn. So lange hatte sie sich nach diesem Moment verzehrt. Endlich war er hier bei ihr. Sie würden sich viel zu erzählen haben. Und dann würde alles wieder so sein, wie früher…

  • Obst und Wein wurden für ihn bereitgestellt, so nahm er sich ein Stück Apfel, einen Schluck Wein, gönnte sich ein paar Trauben, bis Sibel zu ihm käme.
    Von hinten trat sie schließlich näher an ihn heran, sodass er Sibel erst bemerkte, als sie bereits nahe bei ihm stand. Ihr Lächeln erwidernd sah Avianus zu ihr auf und stellte den Becher Wein beiseite, und er hätte sich dabei am liebsten selbst geohrfeigt für seinen anfänglichen Gedanken, es könnte womöglich besser sein, einfach zu verschwinden.
    Wie schön sie war… noch schöner als sonst. Sein Blick glitt über ihren Körper und zurück zu ihren strahlenden Zügen, an welchen er schließlich haften blieb, während sie sich zu ihm setzte.
    "Ich sagte doch, ich würde dich besuchen", entgegnete er. Unterdessen legter er die Arme um sie legte. Einen süßen Duft nahm er an ihr wahr, vermischt mit ihrem eigenen, der ihm so vertraut war, und ließ ihn beinahe die Augen schließen, wie er ihn in sich aufnahm. Doch es schien so, als hätte sie ihn gar nicht erwartet, sie umarmte ihn lediglich und hatte ihn bei weitem nicht so überschwänglich begrüßt wie früher so oft.
    "Ich wollte eher kommen, …", begann er deshalb in entschuldigendem Tonfall. Er gab ihr einen sanften Kuss, um die Zweifel zu verscheuchen, ihre – so sie denn existierten – und seine gleichermaßen.
    "… aber ich hatte einiges zu tun. Ich bin jetzt Optio der Cohortes Urbanae. Doch was ist mit dir? Geht es dir gut?"

  • „Daran habe ich keinen Moment gezweifelt,“ hauchte sie ihm ins Ohr. Dieses Gefühl, wieder in seinen Armen zu liegen, hatte sie so schmerzlich vermisst. Nachdem sie bereits geglaubt hatte, ihn verloren zu haben, hatte es den Göttern gefallen, sie wieder zu vereinen. Nun war er da und nur das zählte. Auch wenn ihr Beieinandersein nun eher reservierte Züge aufwies, so entsprach dies keinesfalls Beroes Gefühlen, die sie für Aulus hegte. Es war nur eine Vorsichtsmaßnahme. Niemand hier sollte wissen, wem ihr Herz gehörte.


    Wie es schien, hatte er Karriere gemacht, auch wenn er scheinbar kein Prätorianer mehr war. Beroe nickte anerkennend, auch wenn sie, wie man sich vorstellen konnte, nicht viel für die Urbaner übrig hatte. Doch dann befiel sie schrecklicher Gedanke. War etwa am Ende ihr Verrat daran schuld, so dass diese „Beförderung“ für ihn wohl eher eine Strafe für ungebührliches Verhalten war? Beroe versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Sie sah zu ihm auf und lächelte immer noch. „Mir geht es gut. Weil du da bist.“


    Vorsichtig löste sie sich von ihm. Sie wollte nicht länger warten und endlich mit ihm allein sein. Hier, wo jeder sie beobachten konnte, wollte sie niemandem offenbaren, dass er für sie mehr als nur ein gewöhnlicher Kunde war. Sie erhob sich langsam, ohne den Augenkontakt mit ihm zu verlieren. „Lass uns nach oben gehen. Dort sind wir ungestört.“ Dann nahm sie seine Hand und zog ihn mit sich bis zur Tür ihres Zimmers. Unterwegs hatte sie der kleinen Sklavin noch aufgetragen, das Obst und den Wein zu ihrem Zimmer zu bringen.


    Nachdem sich die Zimmertür hinter ihnen geschlossen hatte, brachen all ihre Gefühle für ihn aus ihr heraus. All das Warten und Hoffen sollte nun endlich ein Ende haben. Alles zwischen ihnen sollte wieder so sein, wie damals in den Horti Lolliani, wo sie sich an lauen Sommerabenden unter freiem Himmel geliebt hatten.
    Beroe stürzte sich förmlich auf ihn und küsste ihn so voller Leidenschaft, so wie sie es früher immer getan hatte. Ihre Hände umschmeichelten seinen Körper und streichelten sein Haar.

  • Sie nahm ihm nichts übel. Wann hatte sie das jemals getan. Und dennoch hatte er wieder nach einer Entschuldigung gesucht, als würde er sie noch immer nicht kennen. Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln, bevor sie sich wieder von der Kline erhob und nach seiner Hand griff. Er hätte auch ohne ihre Worte verstanden. Weg von hier, an einen Ort wo sie allein waren, wo niemand sah, dass sie nicht bloß eine Hure war für ihn, und er für sie nicht einfach nur ein Kunde, selbst wenn in einem Lupanar kaum Fragen gestellt wurden. Bereitwillig folgte er ihr die Treppe nach oben und in ihr Zimmer. Die Tür wurde geschlossen, sie waren unter sich.
    Er wollte beginnen zu erzählen. Von allem, was passiert war, davon, wie er nach ihr gesucht hatte, wie sie nicht hatte finden können, und davon wie man ihn in dem Glauben gelassen hatte, sie wäre tot, doch sie fiel praktisch über ihn her, küsste ihn, sodass er kein Wort über die Lippen brachte, wollte er sie nicht zuvor von sich wegschieben. Und hätte er so getan als würde er nicht dasselbe wollen, hätte er sich selbst belogen. Nachdem er zuvor befürchtet hatte, zwischen ihnen hätte sich etwas verändert, wollte er den Augenblick nicht zerstören.
    Seine Hände glitten über ihren Körper, fühlten nun, was das Auge allein unter dem dünnen Stoff der Tunika lediglich erahnen konnte. Sanft schob er sie in Richtung Bett, das auf der anderen Seite des Raumes stand. War es das, was sie sich wünschte? So begierig, wie ihre Lippen seine suchten, und ihre Finger sich in seine Haare gruben, gab es für ihn keine Zweifel. So behutsam und doch bestimmt, wie er sie zu dem Bett geführt hatte, brachte er sie auch auf selbigem zum liegen.
    "Reden wir später …?", fragte er leise, beugte sich über sie und küsste bereits ihren Hals. "Irgendwann ..." – Denn er ahnte, dass womöglich an diesem Abend nicht mehr dazu kommen würde.

  • Scheinbar nahtlos wollte ihre Begegnung an ihre letzte gemeinsame Nacht vor vielen Monaten anknüpfen. Obwohl in der Zwischenzeit doch so vieles geschehen war, was sie selbst beide verändert hatte. Und dennoch hätte man glauben können, dass die Zeit ihnen und den Gefühlen, die beide füreinander hatten, nichts anhaben konnte. Auch wenn um sie herum nichts Bestand hatte, so war es doch ihre Liebe füreinander, die eine feste Größe in ihrem Leben darstellte.


    Für Beroe war es, als wäre endlich ein heiß ersehnter Traum in Erfüllung gegangen, als er ihre Zärtlichkeiten erwiderte und sie sanft hinüber zu ihrem Bett schob. Auch er, so war sie sich ganz sicher, hatte diesen Moment herbeigesehnt, in dem sie endlich wieder vereint waren. Ob er auch wie sie nächtelang wach gelegen hatte und sich nach ihr verzehrt hatte? Und selbst in den schwärzesten Stunden, hatte er da an sie gedacht? Sie selbst, so musste sie gestehen, hatte in dieser Zeit an ihm gezweifelt. Doch nun sah sie, wie töricht ihre Gedanken gewesen waren.


    Seine Berührungen und seine Bestrebungen, sie endlich ganz und gar zu spüren, waren doch der Beweis dafür, wie sehr er sich nach ihr gesehnt hatte. Sanft bettete er sie auf ihrem Lager und beugte sich über sie, um sie zu küssen. „Später“ hauchte sie leise auf seine Frage, obwohl es wichtiges zu berichten gab. Doch angesichts ihr beider Verlangens wurde dies, zumindest im Augenblick, zur Bedeutungslosigkeit degradiert.
    Um dasselbe voranzutreiben, begann sie, seine Tunika stetig nach oben zu schieben, um ihn von dem lästigen Stoff zu befreien. Ihr Ziel war es, die Wärme seiner Haut auf ihrer zu spüren und mit ihm dann endlich wieder zu verschmelzen. „Du hast mir so gefehlt!“ flüsterte sie ihm zu. „Bitte verzeih mir, dass ich in größter Not auch nur einen Herzschlag lang an dir gezweifelt habe.“

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