Tempestates templas deminuunt | Eine Inspektion des Fortuna-Tempels
Ernst nahm Manius Flavius Gracchus Minor seine ädilizischen Obliegenheiten und ob seiner Furcht, den Ansprüchen der Götter nicht zu genügen und deren ewige Strafe auf sich zu ziehen, schenkte er jenen Pflichten, die mit dem Cultus Deorum verquickt waren, besondere Aufmerksamkeit. Selbstredend vermochte er nicht sämtliche Tempel in persona zu kontrollieren, doch einigen von ihnen stattete er doch selbst eine Visite ab, um sich vom baulichen Zustand jener Häuser der Unsterblichen zu überzeugen. Der Tempel der Fors Fortuna in den Horti Luculliani zählte auch zu ihnen, was indessen weniger der Sorge um jenen relativ jungen Bau als dem Vorwitz war geschuldet, da Manius Minor jenes Heiligtum bisherig niemals selbst hatte aufgesucht.
Gemeinsam mit einem Architekten sowie seinen gewöhnlich ihn geleitenden Apparitoren erschien er somit zu einem angekündigten Termin vor dem kleinen, doch durchaus nicht unansehnlichen Tempel und sah, wo der zuständige Aedituus ihn erwartete.