[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Natürlich weißt du alles du kleiner Scheisser dachte Nepos so vor sich hin als er den Ausführungen des Germanicers lauschte. Er lauschte immer, er lauschte viel, weil viel zu wissen nicht unerheblich war wenn man vorne mitspielen wollte. Dieser Princeps wußte viel, das machte ihn zunächst einmal zu seinem Feind. Das sollte ihn aber nicht die Ohren schließen lassen, vor allem nicht wenn es um Dinge von oder um Roma ging. Frugi? äffte er nach, manche Eltern gehörten ans Kreutz geschlagen.Octavius Frugi?...es gibt einen Octavius Frugi im Castellum der Numidiae. Dieser Florus hatte davon berichtet, dieser kleine Scheisser, haute einfach ab,...jetzt...er wischte mit seiner rechten Hand durch die Luft. Klär das ob er immer noch dort ist, Herrschaftszeiten ich bin nicht amüsiert, das ist doch nichts was einen LAPP beschäftigen sollte. Womit er es ernst meinte. Er sah seinen Zuständigkeitsbereich in Spähren wie Steuereinnahmen, Beschlagnahmungen oder ähnlich ersprießlichen Dingen. War es das?...oder läuft noch irgendwo eine Latrine über oder jemand ist in die Verrottungsgrube gefallen?!
    Er hatte keine Lust, er fühlte sich schlapp und überhaupt, was sollte er nur hier?
    Er sah sich verzweifelt um...am Anus der Welt? Da fiel ihm der Germanicer auf. War´s das? Dann ans Werk, Frugi suchen, finden, einpacken, nach Roma schicken, Bericht über Vollzug an mich,...zackzack,...und lass mir etwas zu Essen bringen,
    Er hatte ein unschönes Gefühl in der Magengegend. Nicht zu süß und nicht zu fett,...verstanden Germanicus?
    Dann wischte er wieder durch die Luft, diesmal fächerte er in Richtung Türe.

  • Cerretanus nickte diensteifrig und bestätigte nochmals die Anweisungen des Statthalters.


    " Den Marschbefehl dürfen wir nicht vergessen. Wer weiß was es für Kreise zieht wenn der Octavier auf seiner Reise aufgegriffen wird."
    Cerretanus macht ein Gesicht das kein Wässerchen trüben könnte und nahm eine leere Tabula in die Hand welche er, wie nebenbei, wieder auf den Tisch legte. So dass der Aemillier nicht drum rum kam etwas damit anzufangen. Cerretanus wartete auf den Marsch efehl den er gleich mitnehmen und dem Octavier in die Hand drücken könnte.
    .

  • " Wer ist da?" Ungläubig starrte Aemillius den Princeps an und seufzte genervt.


    " Ich hatte doch vorher gesagt dass ich nicht gestört werden möchte."


    Eigentlich hatte Aemillius vor gehabt den Tag in Ruhe zu verbringen. Ohne irgendwelcher Verpflichtungen oder sonstigen Aufwand.
    Sogar einen Barbier hatte er bestellt.


    " Na gut. Sie sollen reinbekommen.". Als würde er eine fleige verscheuchen deutete er Richtung Cerretanus der auch gleich verschwand.

  • Nepos ließ sich noch die Toga in Falten legen als die Kommandeure eintraten. Allesamt stramme Kerle, so in ihren eisernen Panzern und Helmen. Er machte eine wischende Bewegung und wies den Männern einen Platz am Besprechungstisch zu. Ein Sklave servierte verdünnten Wein und Häppchen.

    Nun meine Herren, wie liegen die Dinge? Natürlich wußte er bereits durch seine Spione was anlag und wie es stand, aber er wollte es aus berufenem Munde hören.

  • Hortalus war der ranghöchste Vertreter der Executive und nach einem kurzen Seitenblick erhob er sich und trat an die Karte der Region. Die Leg. II ist primär damit beschäftigt den Limes auszubauen und die Wachbefestigungen zu verstärken. Wir haben in Übereinkunft unserer Reiterei zur ALA II Numidiae abkommandiert um die Patrouillenpräsenz auf der Strecke Confluentes - Mogontiacum- Borbetomagus zu verstärken.

    Er wies mit seiner rechten Hand auf die Stellen an denen die Männer der II. ausbauten. Dann sah er in die Runde und schloß. Ich möchte darauf hinweisen, daß die Legio II Germanica zur Zeit über eine Mannstärke von 1900 diensttauglichen Legionären besteht. Die Bautrupps und Besatzungen der Wachposten, sowie der Benefiziarier nehmen bereits 1600 Mann in Anspruch. Mit den übrigen 300 Mann halten wir das Castellum am Laufen.

    Mit ernstem Gesicht sah er den LAPP an. Ich habe unbestätigte Berichte, daß die Leg.II Germanica im nächsten Jahr aufgelöst werden soll und eine neue Legion hier Quartier bezieht. Die Leg II war ausgepumpt und verbraucht. Das war allen klar. Sicher würden die Männer auf andere Legionen aufgeteilt oder pensioniert werden. Hortalus wußte nicht ob er sich darüber freuen sollte, denn seine Reputation als Legionslegat einer aufgelösten Legion dürfte eher fraglich für eine weitere Verwendung sein. Er nahm wieder Platz und ließ die Stille auf sich wirken.

  • Hortalus war erst kurz in Amt und Würden, genau wie er selbst, doch war offensichtlich, daß der gute Hortalus schwer an seinem Los trug. Sein Bericht war negativ, seine Aussichten klar. Mit der Legio II würde man im Ernstfall kaum rechnen können. Nero erhob sich und ging zur Karte.

    Die Mannstärke ist auch unser Problem, wie auch das der Classis. Die 5 Boote aus Confluentes patrouillieren den Rhenus bis etwa hier...sein Finger zeigte auch einen recht großen Flussabschnitt. Die Ala kümmert sich auf den Strassen um Präsenz. Die Zusammenarbeit mit den Legionsreitern funktioniert wider Erwarten gut und die Überfälle sind seit dem letzten Zwischenfall vor 2 Wochen ausgeblieben. Ich bin der Meinung, daß wir unter den gegebenen Umständen unseren Abschnitt halten können. Banden bis 30 Mann sind selten und von daher ein beherrschbares Problem. Er wies auf die Seite des Terra incognita. Da wir nicht wissen ob und wieviele Barbaren sich dort formieren können wir nur so weitermachen wie bisher und hoffen, daß es sich bei einer Zusammenrottung verschiedener Stämme um Gerüchte handelt. Denn alles war größer ist als 500 Mann stellt uns vor Probleme, denn wir haben keine mobile Einheit dieser Stärke um sie aufzuhalten.

    Auch er nahm nach seiner Einschätzung wieder Platz.

  • Nepos lungerte an seinem Schreibtisch herum. Er hatte Stunden damiz zugebracht die Berichte der Patrouillen zu studieren, Brief um Hilfe nach Roma gesandt. Mitten in der Stadt wurde ein verfluchtes Waffenlager ausgehoben. Endlich hatten sie die Classis wieder hierher zurück geholt schon gab es diesen Fund im alten Classiscastellum. Zwar nur zweitklassige Ware aber in den Händen Entschlossener durchaus ernstzunehmen. Dies hier war nicht der erste Statthalterpalast der in Flammen aufging. Dann die Mannstärke der Leg. II. Eine Katastrophe. Sie verfügte nur noch über ein Drittel ihres Soll´s. Derart in Gedanken brütend sah er unwirsch auf als es klopfte und er bellte gereizt. Intrare! Wahrscheinlich wieder diese Cerretanus mit weiteren schlechten Nachrichten.

  • Der wachhabende hatte sie freundlich eingelassen. Auch wenn der Tod ihres Mannes nun schon einige Zeit zurücklag, so hatte er wieder alte Erinnerungen geweckt, die sie auf dem Weg in dass Officium begleitet hatten. Vor der Porta jedoch verscheuchte sie die Erinnerungen, straffte ihre Erscheinung und fand ihre alte aufrechte Haltung wieder. Unter einem Umhang verborgen, welchen sie in dem warmen Geäude über ihre Schultern zurück gelegt hatte, trug sie eine dunkelgrüne Tunica, welche mit hellgelben Bändern gebunden wirden war. Die gereizte Aufforderung einzutreten, ließ sie ein wenig überrascht die rechte Augenbraue nach oben ziehen. Schließlich öffnete sie die Porta und trat ein. "Salve Legatus Aemilius Nepos. Du hattest mich hergebeten. Wenn dich andere Angelegenheiten in Anspruch nehmen, dann komme ich gern ein anderes Mal wieder,"schlug sie vor und lächelte so freundlich es ihr möglich war.

  • Nepos sah eine Frau mittleren Alters eintreten. Sie erteilte ihm eine schlecht verdeckte moralische Ohrfeige und lächelte ihn dabei noch an. Interessant! Natürlich hatte er immer etwas besseres zu tun als sich von irgendeiner Germanin in Benimm belehren zu lassen, aber die Zeiten waren besonders, da schadete es nicht wenn sie auch besondere Menschen hervorbrachte.

    Nun, ich nehme an bei dir handelt es sich um jene Duccia Venusia über die hier im Hause immer noch gesprochen wird,...nur wohlwollend und lobend versteht sich.

    Er stand auf und ging zur Sitzgruppe vor dem Kamin. Er zog an einer Schnur und kurz darauf trabte ein Scriba heran und bekam einen Auftrag von Nepos.

    Bitte Duccia Venusia, nimm doch Platz,...einen warmen Würzwein?...etwas Met?...wir hätten auch einen Kräutersud der hervorragend gegen die lästige Husterei zu dieser Jahreszeit hilft.

    Nepos nahm umständlich Platz und der zurück gekehrte Scriba erwartete eine Antwort auf die Frage des LAPP.

  • Ein wenig verlegen blickte sie drein als er sie mehr oder weniger nach ihrem Namen fragte. "Bitte entschuldige. Die bin ich. Wie du sicher weißt, habe ich die letzten Jahre sehr zurückgezogen gelebt und dabei scheinbar mein Benehmen vergessen. Ich hätte mich vorstellen sollen." Ob seiner Aussage zu dem was über sie gespprochen wurde, begann sie rot zu werden. Sie hatte nur ihre Arbeit gemacht und das scheinbar so gut, dass dies in Erinnerung geblieben war. "Ich fühle mich sehr geehrt, dass man mich in guter Erinnerung behalten hat." Ein kleines schüchternes Lächeln legte sich auf ihre Züge. Nachdem Nepos sie gebeten hatte, sich zu setzen, öffnete sie die Fibel an ihrem Umhang und legte diesen ab. In dem warmen Officium benötigte sie ihn nicht und nachdem sie neben dem Kamin sitzen würde, war sie sich sicher nicht zu frieren. "Einen Becher Gewürzwein hätte ich gern," richtete sie ihre Worte an den Scriba, der geuldig auf ihre Antwort gewartet hatte und nahm anschießend Platz.

  • Der Scriba goß ihr den Würzwein in einen Kristallbecher und reichte Nepos seinen Kräutersud. Dann zog er sich rasch und leise zurück, nachdem Nepos ihn kurz angeblickt hatte. Sie ließen sich einen Schluck lang Zeit, dann begann Nepos,

    Nun ich will offen sein Duccia Venusia, wir haben hier in Mogontiacum eine höchst instabile Situation. Ich suche daher kompetente Mitarbeiter für die Regia...dabei lasse ich mich auch gerne auf ehemalige Kräfte ein...in einer entsprechenden Position,...auf Probe... versteht sich.

    Er wollte nicht gleich mit der Türe ins Haus fallen und nuckelte an seinem warmen Kräutersud.

    Immerhin war sie eine Duccia, dachte er sich, einer dieser Gens hatte auch schon in diesen Räumen residiert...ihr verstorbener Mann war Praefect bei Ala und Classis, das durfte ein Argument für die Loyalität gegenüber dem Imperium sein. Aber Nepos war vorsichtig, Loyalitäten wechselten zuweilen. Vor allem wenn viel Muße im Spiel war.

    Lächelnd sah er sie an. Wo liegen denn deine Stärken?

  • Der Gewürzwein schmeckte gut und er wärmte ihr Innerstes. Der Aemilius kam sehr schnell auf den Punkt und das gefiel ihr. Allerdings glaubte sie nur zum Teil zu verstehen, warum er sie zu gebeten hatte. Sollte sie sich für eine Stelle bewerben ohne davon gewusst zu haben, dass sie es wollte oder war dies eine Prüfung ob ihre Familie noch immer loyal zu dieser Provinz stand. Ihre Hände faltete sie in ihrem Schoß und blickte kurz auf diese ehe sie antwortete. "Es tut mir sehr leid, dass es scheinbar nicht gut um die Provinz gestellt ist. Ich bin mir sicher, dass sie es auch dieses Mal wieder schaffen wird sich auf den richtigen Weg zu hieven. Ich erinnere mich da zum Beispiel an jene Zeit als die Germanen jenseits des Limes schwere Verluste bei den Legionen anrichteten, die gegen sie in den Kampf gezogen waren und wir hier einige Zeit ohne Legatus durchstehen mussten. Alle in den wichtigen Ämtern und Positionen haben in dieser schlimmen Zeit zusammengearbeitet und konnten dem neuen Legatus eine Provinz übergeben, die wieder auf einem guten Weg war. Es wird sich dieses Mal sicher auch wieder so fügen." Dies war ihr kleiner Exkurs in die Vergangenheit der Provinz als sie noch eine kleine Angestellte gewesen war. Doch nun war sie nach ihren Stärken gefragt worden. Diese veränderten sich doch nicht über die Jahre, oder? "Ich arbeite sehr genau und Gewissenhaft und wenn ich eine Aufgabe übernehme, erledige ich sie mit sehr viel Herzblut und Engagement. Meine Auszeichnungen werden diese Aussage sicher unterstreichen. Ich fühle mich dieser Provinz sehr verbunden und während meiner Zeit in der Regia, der Provinzcurie und auch bei Schola habe ich dies sicher auch beweisen können. Ich mag zwar jenseits des Limes geboren worden sein, aber wir wissen wer unserer Familie eine neue Zukunft und Perspektive gegeben hat und dies verbindet uns mit Mogontiacum und mit dieser Provinz." Hoffentlich hatte sie das Richtige gesagt.

  • Aufmerksam hörte Nepos zu. Sein Becher verharrte an Ort und Stelle. Er neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete die Frau während sie ihren Wert für die Provinz darlegte.

    Von der kessen Person zu Beginn war nichts geblieben. Er verspürte sogar eine gewisse Impertinenz als sie von der Zeit ohne LAPP sprach. Der Rest war das übliche BlahBlah, jedoch reichte es ihm um eine Entscheidung zu fällen. Mit einer fließenden Bewegung löste sich Nepos aus seiner Beobachtungsstarre und führte den Becher wieder an seine Lippen.

    Der Sud war abgekühlt und schmeckte leicht fad. Lächelnd stellte er den Becher beiseite und wandte sich Venusia zu.

    Nun, das waren andere Zeiten damals, gute Duccia Venusia, denn im Gegenzug dazu haben wir ja diesmal einen LAPP... mit einem verschmitzten Lächeln strich er sich die Toga ein wenig glatt. Unser Problem liegt weniger in verlustreichen Kämpfen, sondern mehr in der Bedrohung davor. Nepos erhob sich und trat an den Kamin, wohlweislich darauf achtend ihm mit irgendeiner Falte seiner mäandernden Toga zu nahe zu kommen. Wir kämpfen nicht gegen wütende Horden meuchelnder Mordbrenner,...wir kämpfen gar nicht, sondern ergeben uns der Angst davor,...und mit wir meine ich das Volk von Mogonatiacum. Er wandte sich ihr wieder zu. Es ist wie ein Dämon, ein böser Geist der sich in die Köpfe und Herzen der Menschen pflanzt. Sie werden unruhig!...und Unruhe ist etwas, was man in dieser Jahreszeit nun gar nicht gebrauchen kann. Jede kleinste Abweichung, sei es ein ausgefallener Transport, geringerer Nachschub an Lebensmitteln oder nur die Krankheit des Postboten...Er zog die Schultern hoch . Ich brauche dich als ein Vorbild der Stabilität,...die Menschen sollen sehen, ah,...sieh da,...Duccia Venusia ist wieder da,...Er kniff ein Auge zusammen. Während unsere Milites den Limes sichern, sollst du mit deiner Arbeit die Seelen der Bürger beruhigen,...traust du dir so etwas zu? was zugegeben für einen ersten Kontakt eine harte Nuss war, aber Nepos hoffe auf die freche Venusia, die die ihn vorhin fasziniert und nicht veranlasst hatte sie wegen Unflätigkeit ihm gegenüber ans Kreutz zu nageln. Das konnte er immer noch wenn sie versagte,...naja, nicht wirklich. Die Schnur sirrte und der Scriba kam zum Nachfüllen der Becher während draußen die ersten Schneeflocken fielen.


  • Venusia nickte als der Aemilius davon sprach, dass es aktuell eine andere Zeiten war. "Da bin ich auch sehr froh drum, dass es eine andere Zeit ist und die Provinz über einen LAPP verfügt." Sie wollte nicht, dass ihr Gesprächspartner glaubte, dass sie der Meinung, dass man ohne ihn besser dran war. Denn dem war nicht so. Das hatte sie bereits zu spüren bekommen, wie schlecht dies war. Die folgenden Worte jedoch ließen ihre Sorge um die Provinz jedoch erwachen. In den letzten Jahren hatte sie sich komplett aus all den Angelegenheiten zurückgezoegen. Andere Dinge waren für sie wichtiger gewesen. Was sie nun jedoch zu hören bekam, war äußerst besorgniserregend. Es dauerte ein wenig bis zu ihr wirklich durchdrang, dass der LAPP sie im Grunde um ihre Hilfe bat. Sie leerte den Becher in einem Zug und stellte ihn ab. "Du willst mich als Vorbild?" Das überraschte sie nun wirklich und sie sah ihn auch entsprechend an. Wollte sie das sein? Wollte sie sich wirklich wieder in die Arbeit stürzen? Denn das würde es bedeuten. Viel Arbeit und wahrscheinlich eine Kraftanstrengung von der sie nicht wusste wie groß diese werden würde. Es war besser als weiterhin Trübsal zu blasen und mit sich und dem Schicksal zu hadern. "Ehe ich dir sagen kann, ob ich mir das zutraue oder nicht, muss ich dich darüber informieren, dass ich mich wirklich sehr lange Zeit nur wenig mit der aktuellen SItuation in der Stadt und der Provinz beschäftigt habe. Es wird sicherlich einige Zeit dauern bis ich wirklich auf dem aktuellen Stand bin und mich mit den aktuellen Vorgängen und Prozessen vertraut gemacht habe. Wäre dies ein Problem für dich, wenn ich zu Beginn wahrscheinlich noch nicht so effektiv arbeiten könnte, wie man es vielleicht von mir gewohnt war." Wunder konnte sie nicht vollbringen und sie wollte sich sicher sein, dass sie dies auch nicht sofort musste. Eine Einarbeitungszeit wollte sie sich erbitten und der Aemilius sollte sich dessen auch bewusst sein.

  • Nepos wischte ihre Floskeln beiseite. Ich mache mir keine Illusionen Duccia Venusia, dazu bin ich schon zu lange auf dieser Welt. Es ist mir klar, daß du hier zunächst einmal wieder einsteigen musst, dich zurechtfinden, analysieren und gegebenenfalls ausmisten musst. Was ich erwarte ist eine rationell agierende und reagierende Verwaltung mit einem Menschen an der Spitze den die Bürger kennen, dem sie gar vertrauen. Daß dies nicht von heute auf morgen klappt ist mir bewußt, auch wenn uns die Zeit im Nacken hängt.

    Er nickte ihr wohlwollend zu. Ich sehe was kommt und ich sehe was daraus wird, Duccia Venusia,...deine Leviten aus der Vergangenheit sind ein Pfund welches dich jetzt hierher gebracht hat, ich biete sie dir,...diese Gelegenheit! Als mein Procurator in spei...mit Sonderaufgaben! Greif´zu oder lass es bleiben. Nach deiner Bewährung übernimmst du den gesamten Bereich dieses Postens.

    Womöglich wollte sie noch darüber schlafen oder einen Schamanen befragen. Nichts da, Nepos hatte keine Zeit mehr.

  • Der LAPP fiel nicht nur mit der Tür ins Haus sondern er nutzte gleich die ganze Umzäunung dafür. Zudem ließ er ihr auch keine Möglichkeit ihre Entschiedung abzuwägen. Beinahe konnte man meinen, dass eine gewisse neue Würde in die ehemalige Germanin zurückkam. Sie stellte ihren Becher zur Seite und sah den Aemilius einige augenblicke lang an, ehe sie ihr Hauot bewegte und nickte. "In Ordnung. Ich ergreife die mir von dir gebotene Möglichkeit." Procurator... Sie erinnerte sich daran, dass dies eine sehr wichtige Stellung war und dies manchte ihr deutlich wie sehr er ihre Hilfe und Unterstützung benötigte. Wie dumm wäre es wohl siche ine solche Möglichkeit entgehen zu lassen. Gerade wenn man es darauf gar nicht angelegt hatte. Ganz offensichtlich verfolgte sie ihre gute Arbeit sogar noch nach so vielen Jahren. Es stand nicht gut um die Provinz und zu helfen wo sie konnte, das war ihr schon immer wichtig gewesen. Gegen die Bewährung hatte sie nichts einzuwenden. Anders hätte sie es auch selbst nicht gemacht.

  • Nepos nickte zufrieden. Da hatte er einen gewichtigen Schritt getan. Die zivilen Unruhen in den Griff zu bekommen, wenngleich sie zur Zeit eher auf die Wirtshäuser beschränkt waren, dürfte ein erster Schritt sein. Gut, du suchst dir zunächst ein freies Büro hier in der Nähe, dann stellst du dir einen Stab zusammen, dabei nimmst du meinen Princeps Praetorii mit ins Boot, diesen Nichtsnutz Germanicus Cerretanus, er weiß viel und er weiß wiederum nichts. Dann haben wir hier noch einen Procurator rationis privatae herumlaufen, du solltest ihn kennen, Duccius Marsus, alles hochbezahlte Beamte, die bisher nichts, Null dazu beigetragen haben die Situation hier zumindest darzustellen.

    Er stand auf und ging zu seinem Schreibtisch, warf einen Blick über die verschiedenen Rollen und meinte dann,

    Bau dir einen Stab auf, sagen wir 10 Leute, du brauchst Informanten, rede mit Germanicus und Duccius und erstatte mir grundsätzlich ein mal die Woche Bericht, an einen festen Tag, welchen überlasse ich dir. Aber Venusia...?!

    Er lehnte sich auf beide Fäuste und sah Venusia mit einer Härte an die man ihm eigentlich nicht zutrauen würde.

    Ich gebe dir freie Hand, ein stattliches Säckel Sesterzen für deine Arbeit, finde dich ein und spätestens nächsten Dies lunae will ich ein Konzept sehen.

    Die Zeit der Muße war vorbei, nun galt es eine Provinz zu kontrollieren.

  • Ob vielleicht ihr altes Büro wieder frei war? Das würde sich noch sicher zeigen. Es war in der Nähe wie es der LAPP wünschte. Sie schnappte kurz nach Luft als sie vernahm, dass ihr Verwandter in so ein schlechtes Licht gefallen sein sollte. "Ich werde zu beiden Kontakt aufnehmen, ganz wie du es wünscht Aemilius. Deine Vorgaben werde ich selbstverständlich umsetzen." Ihr Becher verharrte nun schon seit sie diesen abgestellt hatte auf dem Tisch und sie begann sich so langsam zu fragen, ob es nicht ein Fehler war, so schnell und unbedacht dem Angebot zuzustimmen. Einige LAPPs hatte sie schon kommen und gehen sehen und mit einigen hatte sie ihre liebe Mühe in Sachen Völkerverständigung. Bei diesem befürchtete sie irgendwie, dass sie sich in Sachen Völkerverständigung die Zähne ausbeißen könnte. Ihr Blick folgte ihm zu seinem Schreibtisch. Sie stand nun ebenfalls auf und griff nach ihrem Umhang. Irgendwie wirklich das Gespräch beendet, aber das war es doch noch nicht. Als er sie auch noch recht vertraulich ansprach, zeigte ihr Gesicht diese Überraschung recht deutlich. "Selbstverständlich," brachte sie hervor. "Ich werde dir regelmäßig Bericht erstattet und dir auch den genauen Tag und Zeitpunkt bekanntgeben wann unsere Treffen stattfinden werden. Das Konzept werde ich dir fristgemäß vorlegen. Das kann ich dir versichern." Etwas rumorte in ihr und sie kam nicht umhin noch ein paar Worte zu sagen. "Ich danke dir für das Vertrauen, das du in mich setzt. Ich hoffe, ich werde es nicht enttäuschen und dir bei dem Problem helfen können." Auch wenn sie sich bemühte ihren Trotz hinter einem sehr souveränen Gesichtsausdruck zu verstecken, kam dieser doch ein wenig zum Vorschein. Es nagte an ihr, dass er ihrem Verwandten Nichtstun vorwarf.

  • Nepos nickte und bat den Scriba herein, der mit einem bestürztem Gesicht zwei Schreiben einreichte. Nepos ging zu seinem Schreibtisch und rollte sie auseinander. Fassungslos starrte er auf die Befehle aus dem fernen Roma.

    Wie sollte er denn jetzt unter diesen Umstände eine verdammte Legion aus dem Boden stampfen?!

    Er stützte sich auf seine beiden Fäuste. Er warf einen Blick auf Duccia Venusia und knurrte, Ich habe einen ersten Auftrag für dich Venusia,...hol mir die Kommandeure aller drei Verbände hierher, stante pede!

    Damit war sie entlassen und Nepos grübelte wie er jetzt noch Mogo halten sollte, so ganz ohne Legion? Kopfschüttelnd rieb er sich die Nasenwurzel. Dann fiel sein Blick auf die Büste seines Vorgängers Decimus Livianus...ein Blick der sich zusehends verfinsterte.

  • Ihr Gespräch wurde von einem Scriba gestört, der scheinbar wichtige aber auch schlechte Nachrichten brachte. So deutete sie die Reaktion des Legatus.

    Darüber würden sie zukünftig auch noch sprechen müssen. Wenn es wichtige Nachrichten habe, die die Provinz bestrafen, wollte sie nicht im Dunkeln gelassen werden. In dieser Situation ergab sie sich jedoch ihrem Schicksal. "Natürlich. Ich werde sie herholen," bestätigte sie, verabschiedete sich, drehte sich um und verließ das Officicium.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!