Die Iulisch-Sergische Hochzeit | Die Vermählung

  • Sim-Off:

    Getreu dem Motto "Manchmal hilft nur grundsolide, germanische Ordnung" bedanke ich mich bei den duccischen Vorlagengebern und beginne erneut mit einem sim-off-Kommentar.
    Punkt 1: Man sagt, es soll der Übersichtlichkeit dienen, eigene Titel für separate Gespräche zu nutzen. Klappt zwar beim Empfang schon ganz gut, aber doppelt gesagt hält besser.
    Punkt 2: Es wird genau zwei Erzählstränge geben, einen fürs Brautpaar und einen für die Gäste. (Die Trauzeugen haben die Ehre in beiden mitmischen zu können.) Später wird es noch einen dritten Strang geben, in welchem dem frisch vermählten Ehepaar gerne gratuliert werden darf. Bitte, bitte, achtet also auch auf den nachfolgenden Punkt und schaut euch zu diesem Zweck vielleicht einfach mal an, wie das Ganze >>> HIER <<< gelaufen ist.
    Punkt 3: Wer keine BAUMSTRUKTUR nutzt, ist selber Schuld! Aber BITTE, ihr Brettstrukturler, sucht und findet den richtigen ANTWORTEN-BUTTON für eure Beiträge! (NIX "neuer Beitrag" und NIX einfach irgendeinen "Antworten-Button" nutzen! - Ich verteile Ordnungsstriche!)


    :P Nachdem wir das geklärt hätten, wünsche ich viel Spaß beim Schreiben und.. wer bis zur Cena nach den Hochszeitsgratulationen durchhält (mal sehen, ob wir das ausspielen oder gleich gemeinsam zur Casa Iulia ziehen), auf den wartet später in der WiSim noch ein persönliches üppiges Buffet-Angebot. - Eine Bestechung dafür, dass ihr diese Hochzeit in guter Erinnerung behaltet. :D



    Die Iulisch-Sergische Hochzeit
    - die Vermählung


    Im Anschluss an die Begrüßung der Gäste konnte die eigentliche Zeremonie beginnen.

  • Sim-Off:

    Hier der Strang für das Brautpaar, der Titel verräts. 8)


    Nachdem der Empfangsmarathon geschafft war, ging es an den ernsten Teil der Eheschließung: Die Götter mussten nach ihrem Willen zu selbiger befragt werden. Logisch, weil die Götter sich ja auch bestimmt aktiv zu Wort melden würden. Und mal ehrlich: Eine Ehe von Beginn an zu verhindern machte ja auch viel mehr Spaß, als nachher vergnügt dabei zuzusehen, wie sich die beiden Ehepartner im Zweifelsfall abstrampelten, nur um irgendwie verträglich miteinander auszukommen und nebeneinanderher zu existieren. Von Lügen, Intrigen und Verrat (und natürlich Erpressung) ganz zu schweigen. Wem machte es schon Spaß dabei als allwissender Beobachter zuzusehen, nicht? Kurz: Ob zwei Verlobte gemeinsam ins Glück oder Unglück rannten, die Götter beraubten sich doch meines Erachtens nach vor allem selbst, wenn sie den Willen, zu dem die Verlobten offensichtlich bereits gelangt waren, durch eine negative Einmischung zu brechen versuchten. Und so erwartete ich jetzt eigentlich nichts anderes, als eine Zustimmung der "Götter" (vielmehr des Auspex) zu dieser Ehe.
    Zusammen mit meinem Marcus stellte ich mich an die Kopfseite des mit Holzplatten und dekorativen roten Stoffen überdeckten Wasserbeckens. Ein vermeintlich unschuldiges weißes Schaf (ich trug ja heute auch weiß, aber war ich deshalb gleich rein?) wurde in die Mitte dieser fast schon kleinen Bühne (durch die hölzernen Platten standen wir ja leicht erhöht) geführt. Dann galt es diesem Tiberier zu vertrauen.. oder vielmehr der Freundschaft zwischen meinem Marcus und diesem Kerl. Im Kopf ging ich bereits durch: Danach hätte meine Pronuba ihren kleinen Auftritt, bevor der Ehevertrag vom Tiberius nur verlesen und anschließend von den Trauzeugen unterschrieben werden würde. Dabei konnte eigentlich nichts passieren. Dann noch eine Sau geopfert und ein bisschen gebetet - das würden ja Marcus und ich machen, sodass da auch nicht mehr die große Gefahr bestünde, dass da etwas gegen den Plan verlief. Und dann gings ja auch schon an die Glückwünsche und die große, feierliche Cena. Das hieß also wirklich: Der größte Unsicherheitsfaktor aus meiner Sicht wartete genau hier und jetzt inform des Tiberiers auf mich. Ich versuchte nicht zu ihm zu sehen, sondern ein bisschen zu den übrigen Gästen zu lächeln. Ein wenig Nervosität überkam mich.

  • Sim-Off:

    Hier der Strang für die Gäste, wobei ihr euch von hier natürlich gerne noch verzweigen könnt. ;)


    Noch hielten sich meine beiden Freundinnen und heutigen Trauzeuginnen Paula und Tusca im Hintergrund und tuschelten über den Germanicus an der Seite der Quintilia, über die Quintilia selbst, über die Aelia, ihren decimischen Consular und den Altersunterschied der beiden, über die Tiberia und die Frage, wo sie wohl ihre kleine Decima-Freundin gelassen hatte, und natürlich auch (Tuscas Lieblingsthema) über den anwesenden Purgitier, den sie heute unbedingt noch ansprechen wollte, sich bisher aber nicht traute das auch zu tun. Gründe von wegen erst die Pflicht, dann das Vergnügen schob sie immer wieder vor. Dass der Kerl ein derzeit ungebundener Witwer war, daran bestand indes kein Zweifel. Oder? "Sonst wäre er ja nicht alleine hier." Tusca zupfte sich nervös an ihrer Frisur. "Meinst du wirklich? Vielleicht ist seine Begleitung ja auch einfach nur kurzfristig krank geworden. Und außerdem:" "Erst die Pflicht und dann die Kür, jaja.", rollte Paula mit den Augen und die beiden wandten ihren Blick vom Purgitius ab, dem Geschehen beim Brautpaar zu, wo es daran ging, den Willen der Götter zu dieser iulisch-sergischen Verbindung in Erfahrung zu bringen.

  • Nachdem er einen Moment mit Aculeo und seiner Begleitung gesprochen hatte war Varus neben die beiden Trauzeuginnen von Fausta gespült worden.


    "Salve die Damen", begrüßte er die beiden angesichts dessen das er die Namen der beiden nicht zuordnen konnte.


    "Na wenn das mal später keinen Streit unter Freundinnen gibt wenn die Trauzeuginnen drauf und drann sind schöner als die Braut zu sein."

  • Nachdem er bei der Begrüßung durch war mischte Commodus sich unter die anderen Gäste. Varus begann das Gespräch mit einem Paar wo Commodus nicht stören wollte.


    Statt dessen ging er in die Nähe eines Mannes den er, falls er sich bei der Vorstellung nicht verhört hatte, für Marcus Iulius Licinus hielt.
    "Salve, ich glaube wir hatten bisher noch nicht die Gelegenheit Bekanntschaft zu schließen. Mein Name ist Marcus Helvetius Commodus Enkel vom kürzlich verstorbenen Titus Helvetius Geminus. Wenn ich recht gehe bist du Marcus Iulius Licinus?"

  • "Salve. Eben jener," antwortete Licinus knapp, während es in seinem Kopf ratterte. Helvetius Commodus? Sicher nichts. Helvetius Geminus? Da war irgendwas diffuses. Sicher kein persönlicher Bekannter und kein ehemaliger Offizier der prima. Aber sonst, Licinus bekam es nicht zu fassen. Aber hatte nicht Fausta erwähnt, dass sie helvetische Verwandte hatte?


    "Mein Beileid. Ich nehme an, du bist einer der Verwandten der Braut, korrekt?" Ob es richtig war, bei einer Hochzeit sein Beileid zu bekunden? Nun der Mann hatte kürzlich verstorben gesagt, also konnte es so falsch nicht sein, danhm Licinus an, hatte bei jenem Part allerdings nichtsdestotrotz die Stimme ein wenig gesenkt.

  • "Freut mich dich kennen zu lernen."


    Commodus war froh es richtig behalten zu haben bei der Masse an Gästen war das ja doch nicht ganz einfach.


    "Ich danke dir aber heute ist nicht der richtige Tag darüber zu sprechen. Ja Verwandter", Commodus wiegte ein wenig den Kopf.
    "Ein recht entfernter und nur über mehrere Ecken wobei ich dich jetzt nicht mit Details langweilen möchte. Faustas Mutter war aber eine Helvetia aber ob und wie wir Blutsverwandt sind müsste ich selber erst einmal nachschlagen. Ich habe sie aber bei ihrer Ankunft aus Alexandria kennen gelernt und seitdem sind wir in Kontakt geblieben. Sie sieht fabelhaft aus heute oder?"


    Schnell schob Commodus noch ein
    "Der Bräutigam macht natürlich auch einen sehr stattlichen Eindruck. Du bist mit ihm direkt verwandt?"

  • "Danke, ebenso!" entgegnete Licinus höflich.


    Das der Mann nicht über den Toten reden wollte, an solch einem Tag war Licinus nicht nur verständlich sondern sogar Recht. Was sollte er über einen völlig unbekannten auch sagen können.
    Auch die Tatsache, dass er sich jetzt nicht merken musste, wie die Verwandtschaft genau strukturier war, kam ihm entgegen. Schließlich war er nicht besonders gut darin, sich die genauen Verwandtschaftsbeziehungen einzuprägen.
    "Ja, damti hast du allerdings Recht. Sie hat einen hervorragenden Geschmack bewiesen."


    Entsprechend der Aussage des Helvetiers begann Licinus gar nicht darüber nachzugrübeln, wie genau die Verwandtschaft zu Dives jetzt aufgebaut war und antwortete einfach relativierend:
    "Nun, das hängt wohl davon ab, wie eng man direkt definiert, nicht wahr? Ich bin tatsächlich sein Großonkel zweiten Grades, also ja, ich würde durchaus noch sagen relativ direkt."
    Das hatte er doch jetzt hoffentlich richtig im Kopf, oder?
    "Darf ich fragen, welcher Aufgabe du nachgehst? Ich selbst bin Lagerpräfekt bei der legio prima."
    Drängte dann die Neugier voran, er wollte wissen, mit wem er es zu tun hatte.

  • Großonkel zweiten Grades fand Commodus persönlich schon sehr weit weg. Also rein blutsverwandtschaftlich gesehen jetzt. Das man dann immer noch zu einer Gens gehört war ja was ganz anderes.


    "Oh Lagerpräfekt, ich hatte mir schon gedacht mit einem Soldaten zu sprechen aber gleich mit einem so einem professionellen freut mich natürlich. Von der Legio Prima sagst du... dann muss ich mich wohl auch bei dir Bedanken, hättet ihr etwas länger gebraucht um Rom zu befreien wäre ich in Salinators Kerker wohl gestorben. Oder bist du erst nach der Befreiung zum Präfekten der Prima geworden?"


    Die Unterhaltung wurde für Commodus interessanter. So fern der Mann nicht schon sehr lange Lagerpräfekt war könnte man über ihn ja vielleicht eintüten das obligatorische Tribunat bei der Prima zu absolvieren. Das war sicherlich in Mantua angenehmer als an irgend einer Grenze zum Barbaricum.


    "Ich fürchte allerdings das ich bezüglich des Militärs dir keine große Hilfe sein kann. Der Ostiastamm der Gens Helvetia zu der auch Varus gehört", er zeigte kurz auf seinen Verwandten.
    "Sind die Soldaten. Ich meine Varus älterer Bruder ist Centurio bei der XVten und sein Cousin Centurio bei der Secunda.
    Ich bin gerade erst dabei ein Tirocinum bei Senator Duccius Vala abzuleisten. Eigentlich sollte jemand in meinem Alter das schon hinter sich haben und ehrlich gesaht habe ich auch bereits eines in Achaia absolviert aber der Bürgerkrieg hat sicherlich nicht nur mich zurückgeworfen. Ist dir der Senator bekannt?"

  • Nachdem die Gäste eingetroffen waren - darunter nicht zuletzt natürlich auch die beiden neben Lepidus weiteren Trauzeugen des iulischen Bräutigams: 'Faustus-Ersatz' Marcus Decimus Aquila, der ein bisschen blass um die Nase entweder etwas kränkelte oder aber genauso aufgewühlt dieser Eheschließung gegenüberstand wie Dives selbst, sowie Caius Caelius Caldus, mit dem der Iulier ein ganz besonderes Erlebnis für immer verband und verbinden würde -, nahm er also wie zuvor abgesprochen neben der Sergia... neben Fausta Aufstellung. 'Ruhig atmen!', ermahnte er sich gedanklich. Vielleicht tauchte Faustus ja doch noch auf und gab ihm ein Nicken oder einfach irgendein Zeichen, dass er hier das Richtige tat. Oder vielleicht, obgleich die Wahrscheinlichkeit dafür jetzt sicherlich nicht übermäßig groß wäre, käme Lepidus ja zu dem Schluss, dass die Götter ihren Willen zu dieser Ehe verwehrten. Obwohl: Gerade vor den vielen Gästen wäre dergleichen bekanntzugeben sicherlich einer DER größtmöglichen Skandale! Folglich würde sein Freund Lepidus ihm das bestimmt niemals antun. Oder? - Naja, zumindest nicht ohne vorherige Absprache oder wenigstens irgendeine Vorwarnung. Denn zur gegenseitigen Hilfe und Unterstützung war man ja schließlich miteinander verbündet. Tja, damit blieben dann aber nicht mehr viele Alternativen für ein versöhnliches Ende mit dem Geliebten. Dieser Tag würde ihre Beziehung wohl folglich endgültig beenden. Dives schluckte. Doch ohne sein Gesicht auf die eine oder andere Weise zu verlieren kam er hier nicht mehr raus. So sollte es dann wohl sein.


    Mit traurigen Augen und gänzlich konträr fröhlichem Lächeln auf den Lippen betrachtete der Iulier im Folgenden, wie das weiße Schaf auf die wortwörtlichen Bretter, die nicht nur für das Tier die Welt bedeuten würden, geführt. Die roten Stoffe dämpften den Klang des darunterliegenden Holzes. Das weiße Schaf, das gleich seines Lebens beraubt wurde, es würde hier und heute keineswegs allein sterben. Auch eine weiße iulische Taube würde, letztlich wohl für nichts anderes als die eigene Karriere, im Rahmen dieser Zeremonie ihr Leben lassen und begraben werden - begraben unter der ach so großen Freude über den hier und heute weiteren Schritt, den Dives mit dieser Eheschließung gegangen sein würde. Allein. So zumindest fühlte es sich an.




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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zu viele Menschen. Viel zu viele Menschen. Eine beklemmende Ansammlung viel zu bunter, viel zu lauter, viel zu lauter fröhlicher Menschen... unter ihnen, das sprang unweigerlich ins Auge, ein ganzer wimmelnder Haufen der parasitären Existenzen, die sich am Bürgerkrieg dick und fett gesogen hatten. Ich betrat dieses "Fest" spät und ungefähr mit dem selben Enthusiasmus, mit dem ich mich in ein Schlammloch voll schleimiger Blutegel gestürzt hatte.
    Niemanden eines Blickes achtend, ging ich direkt auf Dives zu, dessen ungeachtet dass er da schon zum Ritus aufgestellt war. Quer durch den Saal ging ich zielstrebig, wie durch einen Tunnel verwaschener Gestalten und verschwommenen Gemurmels, hocherhobenen Hauptes, gehüllt in meinen Harnisch von Distanz und Verachtung. Und in eine wunderhübsche Toga, in die mich Narcissus hineindrapiert hatte – tiefrot flammte die feine Wolle, weinrot die Seidenbordüre, rot wie der Mohn. Er hatte sich überhaupt viel Mühe gegeben, mein Ornator, meine Erscheinung zu etwas gesellschaftsfähigem zu restaurieren, aber auch seine Künste konnten nichts daran ändern, dass unter dem schönen Gewand, dem duftenden Haar, dem dezent applizierten Hauch von Gesichtsfarbe, ein ausgezehrter Typ steckte mit hohlen Wangen und verlorenem Blick.
    "Marcus."
    Am Ende des Tunnels angekommen stand ich vor ihm und sah auch nur ihn. Ich griff nach seiner Hand, wie um sie zu einem ganz gewöhnlichen Hochzeitsglückwunsch zu drücken. Aber ich vergaß wohl, sie wieder loszulassen. Na und? Ich hatte nichts mehr zu verlieren.
    "Marcus..." widerholte ich leise, mit bebenden Lippen, "Ich MUSS mit dir sprechen."

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    Klient - Decima Lucilla

  • Da standen sie nun, meine beiden Freundinnen Paula und Tusca und schwiegen sich kurz an. Dann wurden sie angesprochen und waren sogleich wieder ein Herz und eine Seele, wobei man sie besser gar nicht erst fragte, wer von ihnen lieber Herz und wer Seele sein würde. Streit wäre vorprogrammiert. "Nie würden wir es wagen einer Brat am Tag ihr Hochzeit die Show zu stehlen!", beteuerte Paula und ernster Miene. "Nein, wirklich. Wir wissen ja schließlich, was sich gehört, nicht wahr?", pflichtete Tusca ihrer Freundin bei. "Ganz genau! Wir heißen ja schließlich nicht Tiberia." Ein kurzes Grinsen konnten sich daraufhin beide nicht verkneifen. "Ich bin Pontia, die Pronuba unserer Freundin Fausta.", betonte Paula nicht ohne Stolz und erntete dafür einen missgünstigen Blick. "Das bist du aber auch nur, weil ich noch nicht verheiratet bin, meine Liebe! Ich bin nämlich Titia und heute nicht nur eine der Trauzeuginnen, sondern auch die beste Freundin der Braut.", stellte sich auch die zweite Dame vor und lächelte den unbekannten Mann verwegen an. Ob sie das nochmal für den wiederholen sollte? Den Teil mit dem Singledasein.. "Also, erzähl doch nicht sowas! Das....", begann die Pontierin und stockte plötzlich. "....ist genau so, wie ich gesagt habe!", nutzte die Titia, die noch immer auf den Unbekannten fixiert war, kurzerhand den Satzbeginn ihrer Freundin. Dann: Stille. "Ja, was?!? Hats dir jetzt die Sprache verschlagen??", rang sie sich anschließend doch dazu durch, sich zu ihrer Freundin zu wenden, die aber auf einmal ganz woanders zu sein schien....


    .... Denn ein Mann hatte den Raum betreten, den sie meinte schonmal gesehen zu haben. "Guck mal, Tusca! Der Mann da, ist das nicht.. hier, du weißt schon!", fragte sie ihre Freundin ohne ihren halb schockierten, halb sensationsgeilen und skandalwitternden Blick von dem Typ abzuwenden. "Bei Iuno, ich glaub' du hast recht!", stimmte Tusca kurzerhand ein und besah sich den Kerl. "Und wer, sagtest du, soll das sein?" Sie kannte ihn offensichtlich nicht - oder hatte ihn schlicht vergessen - oder erkannte ihn einfach nur nicht. "Na, Mensch.. hier.. der frühere Präfekt.. der von den Prätorianern!" Natürlich! "Und was macht der hier?", wollte die Titia aber gleich noch weiter wissen. "Er gratuliert dem Bräutigam.", antwortete Paula ganz simpel. "Das seh ich auch! Ich meine, was macht der hier? Der ist doch bestimmt nicht eingeladen, oder?" Wer lud schon einen Gefallenen, Geächteten ein?! "Ich weiß nicht. Aber er sieht irgendwie ernst aus, finde ich."


    Kurz schwiegen beide und vergaßen darüber den unbekannten Mann neben sich. "Also ich würde eher sagen, er sieht gut aus. Meinst du nicht? Rot steht ihm." Jetzt war es an Paula ihrer Freundin einen bösen Blick zuzuwerfen. "Jetzt mal ernsthaft: Glaubst du vielleicht, dass uns Fausta vielleicht etwas verheimlicht hat?", wollte die wissen und bekam dafür dann auch die volle Aufmerksamkeit Tuscas. "Nein, was sollte sie uns verheimlichen?" Die Pontia blickte den ehemals obersten Prätorianer an. "Einen vor nicht langer Zeit noch sehr bedeutenden Mann.. einen, dem die Farbe rot gut steht, wenn du verstehst." Im nächsten Moment machte es auch bei Tusca "Klick". "Oh, bei Iuno, du glaubst doch nicht, dass.... Meinst du, sie und er.... und dann hat er im Krieg verloren.... und dann ist sie zu ihm.... und jetzt will er sich bei ihm dafür räuchen??", war meine Freundin ganz erstaunt. "Naja, was denn sonst?!? Er "gratuliert" dem Iulius erst zu dessen Sieg im Kampf um Fausta und wird bestimmt versuchen, ihn jetzt irgendwie hier raus in den Garten oder so zu bekommen. Und da wird er, der ehemalige Prätorianer, dann mit seinen bloßen Fäusten mit dem Politiker-Iulius abrechnen. Was hat der denn nach dem Verlust von Amt und Würden und vor allem Fausta jetzt noch zu verlieren?!", prophezeihte Paula teils ernst, teils neugierig und mehr als alles andere natürlich vollkommen begeistert von der Aussicht auf einen Skandal auf der Hochzeit ihrer besten Freundin.. meiner Hochzeit. "Tatsache. Der hält immernoch die Hand des Iuliers. Der zerrt ihn bestimmt gewaltsam raus, wenn der nicht gleich so mitgeht.", meinte Tusca nun ganz entgeistert. Wie hatte ich ihnen das nur verschweigen können? "Hast du das gewusst?", wurde der Mann neben ihnen noch befragt. Dann sahen mich meine beiden Freundinnen beide ganz entrüstet über das Verschweigen dieses vermeintlichen Geheimnisses an.

  • Ach du Scheiße was sind das denn für Hühner ging es Varus durch den Kopf als er von dem Worten der beiden Frauen quasi überrollt und größtenteils ignoriert wurde. Er überlegte gerade wie er hier wieder unaufällig und ohne unhöflich zu sein wegkommen könnte.
    Wobei diese Tusca war ja nicht verheiratet wie sie sagte und scheinbar ungebunden. Man hörte ja so einiges von Hochzeitsnächten in denen auch die Trauzeuginnen ... freizügig waren. Während die beiden Frauen miteinander sprachen schaute er sich die Tusca noch einmal genau an. Bisher hatte er ihr Äußeres ja irgendwie noch nicht so richtig wahrgenommen.


    Bevor er in diesem Thema aber zu einem abschließendem Urteil kommen konnte ereignete sich um das Brautpaar ein kleiner Vorfall.
    Der Mann der reinkam, sehr gut gekleidet aber irgendwie auch ...ausgehöhlt aussehend war ihm so erst einmal nicht bekannt. Erst als Tusca...oder war es Paula meinte das wäre ein Nebenbuhler von Dives gewesen und dazu noch der ehemalige Prätorianerpräfekt klingelte bei ihm was.
    "Meint ihr der riskiert so was wirklich? Erst einmal dachte ich der wäre im Kerker verstorben und zweitens soll der nicht sogar gleich am Anfang der Schlacht von Vicetia vom Pferd gefallen sein?"


    Als ihm dann auch noch die anderen Gäste einfielen hakte er noch einmal nach
    "Der Consular ist der nicht auch sein Vater oder war es Onkel? Na dann kann man ja nur für alle hoffen das es keinen Zwischenfall gibt."


    Varus stellte sein Glas ab um im Zweifel schnellstmöglich dazwischen gehen zu können falls es wirklich handgreiflich wurden. Natürlich um primär Fausta in Sicherheit zu bringen. Den Kampf selber sollte Dives dann schon selbst austragen. Wäre ja auch kein gutes Bild von seiner Männlichkeit wenn er in einem Kampf sofort Hilfe bräuchte. Gespannt war er jedenfalls wie es weiterging.

  • Nachdem er die Begrüßung durch das Brautpaar hinter sich gebracht hatte, mischte sich Macer unter die Gäste, soweit für einen Consular ein unauffälliges Bewegen unter diesen möglich war. Erst einmal schaute er sich um, entdeckte einen seiner Klienten und schnappte in seinem Rücken eine Erwähnung der Legio I auf. Also drehte er sich neugierig um und nickte den beiden Männern freundlich zu, die sich gerade miteinander bekannt zu machen schienen.

  • Den Willen der Götter zu erkunden, gehörte - das war für Lepidus selbstverständlich - zum wichtigsten Part einer jeden Hochzeit. Umso bedeutender empfand er sich natürlich selbst in seiner Rolle, denn als Übermittler des göttlichen Willens war er sozusagen derjenige, der das Startsignal für diese Eheschließung gab. Vielleicht hätte die Sergia ja das Angebot, seine Res Gestae zu lesen doch lieber annehmen sollen. Ein so vorausschauendes Verhalten war ihr aber wohl nicht zuzutrauen. Sie hatte allerdings Glück, dass der Tiberier während ihres Gesprächs in seinem ehemaligen Officium eher Freude verspürte und sich dieser Frau sogar aus patriarchalen Gründen völlig überlegen fühlte, so dass er es kaum als erwägenswert erachtet hätte, nun diese Hochzeit scheitern zu lassen. Bei Lepidus konnte man sich natürlich nicht immer sicher sein, denn er schien in letzter Zeit nicht gerade dafür bekannt Skandalen aus dem Weg zu gehen, sondern eher überhaupt keine Scheu zu besitzen, einen solchen auszulösen, wie ein kürzlich stattgefundenes Treffen beim Consul Decimus bewies und für den Iulier wohl noch in bester Erinnerung sein dürfte. Wahrscheinlich war es diese Unberechenbarkeit, vor der man sich beim Tiberier durchaus fürchten konnte. Aber es wäre Lepidus tatsächlich nie in den Sinn gekommen, einen solchen Eklat in einer göttlichen Angelegenheit ganz bewusst auszulösen. Schließlich war der Tiberier auch eher traditionalistisch veranlagt, so dass er nicht, wie wohl viele andere Priester heutzutage, den Willen der Götter einfach so deuteten, wie es ihnen passte. Nein, Lepidus würde den Willen der Götter genau so wiedergeben, wie es sich durch die Eingeweide erschließen ließ.


    Während die Vorbereitungen für das Opfer liefen und das weiße Schaf herangeführt wurde, trat Lepidus hervor zu seinen Helfern. Er trug die Amtstracht des Pontifex*, welche neben der purpurverbrämten Toga sich besonders durch den Spitzhut (Apex) mit dem Wollfaden hervortat. Diese Amtstracht, die er erst seit kurzem überstreifen durfte, da er selbst noch ein frischgebackenes Mitglied des Collegium Pontificum war, sollte ihm die nötige religiöse Autorität verleihen, um hier den Prozess vollziehen zu können. Obwohl er heute die Rolle eines Auspex** ausführen sollte, führte er an jenem Tage eine Eingeweideschau aus (man hatte ja bei einer Hochzeit die Wahl zwischen der Beobachtung des Vogelfluges und der Schau der Eingeweide), was ihn im eigentlichen Sinne nicht mehr zu einem Auspex machte, doch diesen augurischen Titel zu tragen verblieb dem Trauzeugen ganz traditionell in Erinnerung an vergangene rituelle Praxis. Lepidus war dabei natürlich weit davon entfernt, dies so professionell betreiben zu können, wie etwa ein Haruspex, doch das war für einen Auspex bei einer Hochzeit auch nicht erforderlich, denn dies war nur in früherer Zeit wirklich wichtig, während der Auspex in der Form des 'best man' nur rudimentäre kultische Kenntnisse mitbringen musste - nicht mehr als jeder andere Opferherr, doch hier hatte man natürlich das besondere Glück sogar einen Pontifex zur Hand zu haben. Zumindest die grundlegenden Zeichen musste man deuten können und Lepidus selbst, hatte sich natürlich ein wenig auf die Aufgabe vorbereitet, wobei er nicht im Ansatz glaubte, der langjährigen Ausbildung beispielsweise seines Patrons auch nur das Geringste entgegensetzen zu können. Musste er ja bekanntlich auch nicht. Lepidus wartete nun darauf bis die Opferhelfer alles nötige in Position gebracht hatten. Das Opfermesser musste noch einmal mit mola salsa besprüht werden und ein paar Opferschalen für die Eingeweide wurden ebenfalls noch herangeschafft. Der Tiberier nutzte dies um noch einmal in sich zu gehen, um die nötige Konzentration aufzubauen, die er bei diesem relgiösen Akt zweifellos brauchte und wie er sie auch seinem iulischen Freund schuldete.


    Sim-Off:

    * Ich biege es mal so, dass ich bereits Pontifex zum Zeitpunkt der Hochzeit bin.
    ** Historisch ist das mit Eingeweideschau und Auspex (von avis bzw. auis „Vogel“ und spectare „schauen“) natürlich zweifelhaft und wirft viele Fragen auf. Aber nach langen Recherchen und dem, was wir hier schon in der Handlung zuvor ausgearbeitet haben (Pfadabhängigkeit), werde ich später versuchen es nach dem derzeitigen Wissensstand gewissenhaft und möglichst plausibel zu beschreiben. Die, die alles besser wissen: Kreuzigt mich! ;)
    EDIT: Teilweise angepasst an neue Lage.

  • Und wie allein es sich anfühlte! Der Iulier begann bereits zu tagträumen, dass Faustus gleich jenem Festtag der Fors Fortuna auf einer von zwei strahlend weißen Rössern gezogenen Biga direkt in dieses Atrium hinein fuhr und einmal mehr den unglücklich Verliebten romantisch entführte. Das hieß, nein, besser nicht! Denn welchen Eindruck würde das auf die ganzen Gäste machen? Und würde es nicht auch der weiteren Karriere des Iuliers jede Ernsthaftigkeit entziehen? Er überlegte sich eine Alternative: Ja, man stelle sich vor, Faustus käme in feurig rotem Aufzug, zielstrebig mit seinen Augen ausschließlich auf Dives ruhend, die Welt um sich herum vergessen und nur den Iulier sehend auf ihn zu! Der Hauch seines Geruchs würde dem Bräutigam weiter ins Gesicht strömen, während der Decimer schon längst vor ihm zum Stehen gekommen wäre und sprach: 'Marcus.' Dann würde Faustus die iulische Hand gratulierend ergreifen und mit bebenden Lippen sagen: 'Marcus... du hattest Recht.'


    Als Imagination und Realität nicht mehr in Einklang miteinander schienen, ging Dives unter in Falten gelegter Stirn irritert auf, dass sein Gegenüber hier und jetzt nicht nur vor seinem inneren Auge vor ihm stand. Es kostete den Iulier selbstredend einige Augenblicke Zeit, dies zu verarbeiten. Was tat Faustus hier? Was wollte er? Gedachte er tatsächlich Dives von hier zu entführen? Beim Iuppiter, gab es das nicht immer nur in Märchen und Geschichten, dass jemand im letzten Moment bereits halb in der Trauung begriffen vom 'Richtigen' aufgehalten wurde und dann womöglich am selben Tag noch ebendiesen an des 'Falschen' statt ehelichte? Der Blick des Bräutigams fiel auf Lepidus, dann auf Caelius Caldus, der in dessen Richtung stand, dann auf Decimus Aquila, der sich ebenfalls dort erfassen ließ. Hernach schaute er den rot gewandeten Geliebten an:
    "Faustus... Was machst du hier?!", wollte er wissen und konnte sich nicht helfen das Offensichtlichste hinzuzufügen: "Ich bin dabei zu heiraten!" Ungläubig und für den Moment zu keiner weiteren Bewegung fähig - auch nicht dazu, seinem Gegenüber die eigene Hand zu entziehen - starrte er Faustus an.




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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Nein, ich hatte nichts mehr zu verlieren. Alles was ich je gehabt, alles was ich mir je errungen, alle Macht die jemals mein gewesen war, hatte ich geopfert, in dem verzweifelten Streben, Rom vor dem blutigen Krieg des Kaisermörders zu beschützen und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Vergeblich. Rom hatte sich wie eine billige Lupa vor dem Ulpier-Vergifter und seiner Meute auf den Rücken gelegt und die Beine breit gemacht. Manius hatte sich als einer der Drahtzieher der Intrige entpuppt. Und was die Römer selbst anging... so hatte sich herausgestellt, dass sie sich für nichts weniger interessierten als für die Wahrheit. Dass sie bräsig ihre Augen und Ohren verschlossen, sobald die Fakten zur Sprache kamen, die sie in ihrer bequemen Unterwürfigkeit hätten stören können. Letzlich... hatte ich alles verloren in diesem Kampf, und erst viel zu spät gemerkt, dass die, für die ich ihn ausgetragen hatte, es gar nicht wert waren.


    Das gab mir eine nie gekannte Freiheit. Denn nichts konnte mir jetzt noch gleichgültiger sein, als das Urteil der saturierten Opportunisten, hirnlosen Dummchen und rückgratlosen Wendehälse, die diesen Raum hier so zahlreich bevölkerten. Wo ich früher sorgsam darauf bedacht gewesen war, mir in den Augen der Gesellschaft nur ja keine Blöße zu geben... verschwendete ich nun keinen Gedanken mehr daran.
    Das einzige was noch zählte... der einzige, der noch zählte war Dives. Schöner Marcus Dives. Er war der einzige - von all den vielen "Freunden", die sich um mich gescharrt hatten, als mein Leben noch licht gewesen war – der einzige, der mich, nun da der Nebel fiel, nicht verleugnet hatte! Der zu mir gekommen war... wie ein Hoffnungsschimmer. Ein Silberstreif am Horizont. Ein Versprechen, dass es noch etwas gab, wofür es sich zu leben lohnte, ein Versprechen, dass es doch irgendwie möglich war, die ganze Scheiße hinter mir zu lassen, den Krieg und den Fall und Manius' Verrat und einfach... weiterzuleben, gemeinsam. Er durfte mich nicht auch noch verlassen!! Nicht für eine erpresserische Harpie, die ihn nur unglücklich machen würde! Nicht, um sich an genau den Giftmörder-Klüngel ranzuschmeißen, der mich ins Unglück gestürzt hatte!


    Ich klammerte mich an diesen Silberstreif. Hielt seine Hand fest... und seinem ungläubigen Blick stand, und sprach eindringlich, ebenso leise wie er, doch mit der Überzeugung der Verzweiflung leidenschaftlich auf ihn ein:
    "Marcus, bitte! Bitte verlass mich nicht! Wir gehören zusammen. Ich war so ein Narr es nicht schon viel, viel früher zu erkennen. Ich kann nicht sein ohne Dich. Und ich verspreche Dir, ich bekomme das ganze... bekomme meine Dämonen in den Griff, ich verspreche es Dir, bitte, bitte komm mit mir. Lass sie einfach stehen. Komm einfach mit mir. Wir gehören zusammen. Wir gehören doch zusammen! -
    Ich liebe Dich, Marcus! Komm mit mir..."
    beschwor ich ihn atemlos.
    Mag sein, dass auch die Trauzeugen, die am dichtesten dabei standen, oder dieses unsägliche Weib etwas von meinen Worten vernehmen konnten, ich achtete nicht darauf. Marcus Augen erfüllten meinen Horizont.
    Komm mit mir! Ich drückte seine Hand, und gab ihr einen Impuls, und wenn... ja, wenn er mir folgen würde, dann würde ich ihn entschieden durch diese Menschenmenge hinausführen aus dem Atrium. Und ihn einfach entführen! Ganz genau so wie in einer dieser schönen Geschichten.....

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    Klient - Decima Lucilla

  • Wofür um alles in der Welt hatte ich diese Hochzeit eigentlich überhaupt geplant, wenn am Ende dann doch niemand sich an meinen Plan hielt?!? Erst trödelte dieser Tiberius hier elendig rum (so kam es mir in meiner Ungeduld und steigenden Nervosität vor dessen Urteil jedenfalls vor) * und dann trudelte völlig verspätet und so, als wenn ihn das nichtsmal im Ansatz kümmerte, total unbehelligt noch ein in viel zu auffälliges Rot gekleideter Gast ein, der nicht zu realisieren schien, dass wir uns hier gerade mitten in der Hochzeitszeremonie befanden! HALLO! Das bisschen Anstand konnte man ja wohl von einem Gast erwarten, dass er sich bei Verspätung zumindest nicht so selbstsüchtig in den Vordergrund spielte und ohne Rücksicht auf die Gastgeber und das Programm einfach einen Auftritt sondersgleichen hinlegte! Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie die übrigen Gäste auch schon ganz schockiert guckten. (Und: Nein, ich kannte diesen Kerl nicht. Woher?)
    Der rote Feuer..vulcanus, oder wie man zu soeinem Brandstifter (denn das zweifellos üble Gerede kam einem Feuer in meinen Augen sehr gleich!) noch sagte, erreichte uns, stellte sich nicht vor, sah mich nichtmal beiläufig kurz an und bekam allem Anschein nach auch immernoch nicht mit, dass er in diesem einen Augenblick gerade völlig fehl am Platz war und störte! Der konnte sich ja wohl auch nach der Trauzeremonie noch für seine Einladung bedanken und für sein Zuspätkommen entschuldigen! "Entschuldigung?!?", giftete ich ihn mit einem honigsüßen Lächeln auf den Lippen an. (Die übrigen Gäste sollten ja nicht noch mehr als so eh schon Gesprächsstoff bekommen.) Was kannte mein Marcus nur für unmögliche Leute! Erst diese Tiberier (vor allem sie!) und nun also auch diesen Kerl hier. "Aber merkst du nicht, dass du hier gerade störst?!? Was immer du meinem Bräutigam sagen willst: Es wird ja wohl noch die paar Augenblicke bis nach unserer Trauzeremonie warten können, oder?!?" Mein Lächeln bekam angespannte Züge, während ich versuchte uns diesen Störfaktor wenigstens temporär erstmal vom Hals zu schaffen. Meine Hochzeit. So hatte ich sie mir ganz bestimmt nicht vorgestellt. (Selbst meine beiden besten Freundinnen Paula und Tusca - und die Duccia ** neben ihnen - guckten schon ganz vorwurfsvoll, wenn ich das richtig aus den Augenwinkeln sah. Die fragten sich bestimmt auch schon, was wir hier nur für ungehobelte Leute eingeladen hatten!)


    Sim-Off:

    * Will sagen: No offense. / ** Erwähnung auf Wunsch.
    Wenn zwei schreiben, dann freut sich.. der, der als erstes postet.... -.^


    Was dieser Faustus, der diesen Namen nach diesem Auftritt ja wohl nicht mehr verdiente zu tragen, dann aber mich scheinbar fortwährend ignorierend sagte (es wäre schwer gewesen das direkt neben Marcus stehend nicht zu hören), zog mir für einen kurzen Moment beinahe den Boden unter den Füßen weg. Meine Gesichtszüge entglitten mir völlig. Der wollte mir meinen Marcus hier vor aller Leute Augen, vor dem Schaf, das praktisch schon halb tot war, um aus seinen Innereien den "Willen der Götter" zu lesen, einfach so wegnehmen! "Das tust du nicht!", antwortete ich ungewollt nicht mehr flüsternd auf sein "wir gehören doch zusammen" und übertönte damit (hoffentlich) auch dieses aberwitzige Liebesgeständnis, das darauf noch folgte. Wer auch immer dieser Faustus hier war, was er war, traf mich eiskalt: Irre! "Nur mit einem hast du recht: Du bist ein Narr, wenn du glaubst, dass du hier hereinspazieren kannst und mir meinen Bräutigam wegnehmen kannst!" Das anfängliche Lächeln hatte sich mittlerweile ganz und gar verflüchtigt. Ich sah zu meinem Marcus: "Schatz, du weißt, was passiert, wenn du jetzt gehst?!?", fragte ich ihn drohend.. und da war es wieder, mein angespanntes Lächeln. In der Gewissheit, dass ich hier am längeren Hebel saß, wandte ich mich wieder zu diesem Faustus. - Tiberia? Wer war Tiberia? Meine persönliche Hassliste hatte eine neue Spitze....

  • Der Lagerpräfekt war einen Moment gefangen von den restlichen Gästen der Hochzeit bevor er Commodus antwortete. Deshalb entging diesem das Nicken eines anderen Mannes nicht.
    Commodus hatte ihn schon einmal gesehen wusste aber nicht mehr wo genau das gewesen war und ob er sich nicht doch täuschte. Relativ sicher war er sich aber das er einen Senator vor sich hatte.
    "Senator..", grüßte er daher freundlich zurück und die Geste dabei war definitiv eher einladend an dem Gespräch teilzunehmen als ablehnend.

  • Sim-Off:

    @ M.H.Commodus: Sind zwar nicht meine Regeln hier, aber ich will trotzdem mal ganz dezent auf den Punkt 2 in Faustas Startbeitrag hinweisen.


    Da stand er nun also, der Iulier und nahm zunächst reglos fast wie in Trance auf, was Faustus hier sagte: Drei volle Male sprach er von Zusammengehörigkeit; drei volle Male wollte er, dass Dives mit ihm ging; einmal erklangen gar diese drei magischen Worte, auf die der Iulier hätte lächeln, lachen und glücklich sein können. Hätte. Denn zugleich mit jenem Empfinden bahnte sich in gleicher Quantität auch das Gefühl seinen Weg, dass es eben keineswegs so einfach war. Unaufgefordert machte sogleich seine Verlobte diesen Punkt, wobei es nicht einmal nur ihre Drohung seines Karriereendes war, das hier zwischen Faustus und Dives stand. Nein, die eigentlich über allem schwebende Frage lautete doch: Meinte Faustus seine Worte wirklich ernst oder wollte er nur um jeden Preis diese Hochzeit hier verhindern? Wäre es mitunter gar eine Retourkutsche dafür, dass Dives ihn einfach dereinst auf dem Dach jener Insula in Trans Tiberim hatte stehenlassen? Würde er, sobald er dem Geliebten aus dieser Casa gefolgt wäre, nur eiskalt sitzengelassen und weggeworfen werden, verachtet, bloßgestellt und ausgelacht? Sein Blick ruhte noch immer mehr verwirrt und ratlos als alles andere nun auf der Sergia, die ihrerseits bereits wieder Faustus zu fixieren schien...


    'The day a door is closed. / The echo's fill your soul. / They won't say which way to go. / Just trust your heart.' *
    Am heutigen Tage würde sich unwiderruflich eine Tür für Dives schließen. Das schien wohl unausweichlich. Folgte er Faustus, wäre an eine senatorische Karriere nicht mehr zu denken. Bliebe er hier, würde er seine Liebe damit vermutlich zeitgleich in die Wüste schicken. Was sollte er tun? Der Kopf des Iuliers begann sich mit Stimmen zu füllen. Eine von ihnen meinte, dem Herz die Entscheidung zu überlassen. Doch auch das meldete sich nur überaus diffus zu Wort. Und dennoch musste eine Entscheidung her. Jetzt.


    'To find what you're here for, / Open another door. / I'm not sure anymore. / It's just so hard.' *
    Welchen Weg würden wohl die Götter für Dives befürworten? Ob Venus wohl die gleiche Meinung dazu hätte wie Iuppiter und Iuno? Was hielt wohl die Verwandtschaft des Iuliers von dessen Dilemma? Die meisten zweifellos würden zur Ehre der iulischen Ahnen ihm vermutlich die Ehe mit der Sergia nahelegen - allen voran nicht zuletzt sicherlich auch Licinus, der ja bereits offen bekundet hatte, wie viel er von dieser Schlange hielt. Doch gäbe es auch andere Meinungen? Gäbe es überhaupt von irgendwem irgendein Verständnis für wenigstens das Dilemma an sich, noch gänzlich unabhängig von der divitischen Entscheidung?


    'The voices in my head, / Tell me they know best! / Got me on the edge, / they're pushin', pushin', they're pushin'!' *
    Die Stimmen im Kopf des Bräutigams dröhnten lauter und lauter, fast so laut, dass es wohl selbst Faustus und Fausta beinahe würden hören können. Durfte Dives hier überhaupt gehen? Gerade Licinus, der seinen Großneffen aus den Castra Praetoria befreite, wäre sicherlich über alle Maßen enttäuscht von seinem Verwandten. Vermutlich schlimmer noch würde er sich für seine eigene Verwandtschaft schämen, nicht zuletzt auch vor den übrigen Gästen. Extra mit seiner ganzen kleinen Familia den weiten Weg aus Mantua angereist war er, nur um hier einen Schlag ins Gesicht zu bekommen? Vermutlich würde er es Dives nicht verzeihen, wenn der jetzt hinaus stürmte. Vermutlich geschähe es dem Iulier ganz recht. Vermutlich war er es seinem Großonkel schuldig diesen, wie die Gens Iulia als solche stolz zu machen. Oder nicht?


    'I know they've got a plan, / But the balls in my hands! / This time its man-to-man. / I'm driving, fightin', inside a / World that's upside down / And spinning faster. / What do I do now - without you?!' *
    Das war die große Frage. Was würde Dives tun ohne Faustus? Hätte er eine Chance auch ohne ihn glücklich zu werden? Gäbe es vielleicht sogar einer Hochzeit mit der Sergia zum Trotz einen Weg, um Faustus zurückzugewinnen? Die Fragen im Kopf des Iuliers begannen sich zu überschlagen wie es überhaupt immer schwerer wurde, sich auf eine der vielen Fragen länger als nur den Bruchteil eines Wimpernschlags lang zu konzentrieren.


    'I don't know, where to go, what's the right team? / I want my own thing. So bad I'm gonna Scream! / I can't choose, so confused! What's it all mean? / I want my own dream. So bad I'm gonna Scream!' *
    Ja, er hätte hier und jetzt wirklich am liebsten schreien wollen. Doch auch dazu hätte er sich an dieser Stelle überhaupt erst einmal natürlich rühren müssen. Auf dieses Stichwort hin sah auch Dives nun wieder zu Faustus. Er konnte nicht länger warten. Er musste eine Entscheidung treffen. Ohne eine Gesichtsregung entzog er seinem Gegenüber auf dessen Impuls hin die eigene Hand. Damit nun obsiegte einmal mehr die Angst vor den angedrohten Konsequenzen seiner Verlobten, die ihn bereits damals dazu getrieben hatten, sich wehrlos überhaupt erst in diese Verlobung zu ergeben. Er war ein Feigling. Dazu obsiegten einmal mehr die Zweifel an Faustus Beweggründen und Motiven, sowie an seiner plötzlichen Ernsthaftigkeit, obgleich es sich echt anfühlte, was der Geliebte sagte. Aber durfte Dives ihm seit ihrem Gespräch auf dem Dach jener Insula in Trans Tiberim überhaupt noch glauben? Durfte er?
    "Es tut mir Leid.", erklärte er sodann mit noch immer einer Mimik, die diese Bezeichnung nicht verdiente. Irritiert, ratlos und überrollt vermochte das Gesicht des Iuliers neben kleinen Ansätzen ebendieser Gefühle kaum mehr als Leere auszudrücken und auszustrahlen. "Aber ich kann hier nicht weg." Er ergriff in gewisser Weise wohl symbolisch die Hand seiner neben ihm stehenden Braut und wandte seinen Blick einmal mehr zu ihr, die Enttäuschung nicht in den decimischen Augen sehen zu müssen. Und schlimmer noch als das fürchtete er sich davor, das strahlende Blau in Faustus' Augen auf einen Schlag verblassen zu sehen, zu erkennen, wie zeitgleich das Herz des Geliebten zerbrach, und zu realisieren, dass er soeben einen unwiderruflich großen Fehler begangen hatte...


    Sim-Off:

    * Youtube zeigt die volle Performance. Heute, was ich schon länger mal wollte, sogar 'self-sung'... at least in some kinda way. ^^



    PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

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