Die Wahlsiegfeier des Caius Flavius Scato | Atrium

  • Der Leibsklavin war Angus sofort aufgefallen, als er plötzlich mit seiner Kanne vor ihr und ihrer Herrin aufgetaucht war. Sie hatte ihn zwar anfangs etwas skeptisch beäugt und sich ein wenig über seine Ausdrucksweise gewundert, quittierte aber dann ihr Verständnis durch ein Nicken.
    Zu einer passenden Gelegenheit informierte sie schließlich ihre Domina, die sich augenblicklich zu ihrem Neffen und dem jungen Mann, der sich in seiner Gesellschaft befand, umwandte.


    „Wer ist das neben meinem Neffen?“, flüsterte sie Candace interessiert zu. „Ich glaube, ich habe ihn bereits schon einmal gesehen.“
    Der Sklavin genügte ein kurzer Blick, um auch diesmal eine Antwort geben zu können, die ihre Herrin befriedigte. „Du hast ihn neulich bei der Hochzeit der Sergia und des Iulius gesehen, Domina. Er war der Priester, der das Opfer vollzogen hat.“ Noch einen Moment sah sie hinüber zu ihnen. "Der Priester also", sinnierte sie leise. Die Flavia erinnerte sich wieder und beschloss, der Bitte ihres Neffen unverzüglich nachzukommen, nicht zuletzt um diesen Gast näher kennenzulernen, der bei ihm stand. „Kommt mit!“ befahl sie ihren beiden Sklavinnen und begab sich zu ihrem Neffen. Auf dem Weg dorthin ruhte der Blick der jungen Flavia auf dem Tiberius, um scheinbar jedes Detail seines Äußeren erkennen zu können. Kurz bevor sie vor den beiden Männern zum Stehen kam, wandte sie ihre Augen zu ihrem Neffen.
    „Caius, du ließest nach mir schicken, um mir einen deiner Freunde vorzustellen.“ Leicht wandte sich Domitilla dem Tiberius zu und warf ihn ein höfliches Lächeln zu.

  • Scato plauderte gerade noch ein wenig mit Lepidus, dass seine Tante tatsächlich so zügig parat stand, beziehungsweise im Anmarsch war, bemerkte er zunächst gar nicht..
    "Ich habe mich den ehrwürdigen Salii Collini angeschlossen, ein guter Freund, Claudius Felix, führt sie mittlerweile als Magister an, während ich mich auf die politische Laufbahn konzentriere weiß ich unsere Bruderschaft in guten Händen." erklärte Scato als seine Tante plötzlich schon neben ihm stand..
    "Sehr direkt und gut erkannt meine liebe Domitilla. Darf ich dir Lucius Tiberius Lepidus vorstellen, einer meiner ersten Bekanntschaften in Rom und ein aufstrebender Mann in den Diensten der Götter.", stellte Scato den Mann vor und wandte sich dann an den Tiberius, "Tiberius, meine reizende Verwandte Flavia Domitilla." stellte er sie vor, und verschwieg wie so oft das aufgrund des marginalen Altersunterschieds seltsam klingende Wort 'Tante'.

  • Zu Prisca´s Freude gehörte der Flavier nicht zu der Gattung jener "emotionslosen Salzsäulen", die auf so mancher Festivität herum wandelten und die um jedes Thema - das ansatzweise mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun hatte - einen riesen Bogen machten, um nur ja keine Angriffsfläche für für möglichen "Tratsch & Klatsch" zu liefern. Bestes Beispiel dafür waren die alten Matronen, die auf fast jeder Festivität anzutreffen waren und die sich über fast alles und jeden die Mäuler zerrissen . Ob die nur aus dem einen Grund eingeladen werden, damit sie ganz Rom von jeder noch so kleinen Verfehlung anderer Gäste berichten?, fragte sich Prisca manchmal ernsthaft, so wie auch heute, denn sie war schon des Öfteren selbst zum "Opfer" dieser Harpyien geworden. Sei es nun wegen der Freizügigkeit ihrer Kleidung oder ihrer Worte - oder wegen beidem.


    Mit der Zeit hatte Prisca aber gelernt damit umzugehen, indem sie den Tratsch um ihre Person einfach hin nahm und ansonsten ignorierte: Wo bleibt denn sonst der Spaß an der Freude, wenn man sich gar nicht mehr amüsieren darf? So dachte zumindest Prisca darüber und deshalb genoss sie dieses anregende Gespräch, ohne aber die Grenzen des Anstandes und der guten Sitten übertreten zu wollen.


    Das war auch der Grund weshalb sie sich nun ein wenig zurück nahm, um die Konversation nicht zu sehr ausarten zu lassen und, um die Spannung noch ein wenig länger auskosten zu können: "Möchtest du nun einen Antwort auf die Frage nach dem, was ich über die flavischen Männer zu berichten weiß? ..Oder über das, was man uns aurelischen Frauen so alles nach sagt? … Oder möchtest du nicht lieber erfahren, welches Geschenk wir Aurelier uns für dich ausgedacht haben?", hakte Prisca in einem neckenden Tonfall nach, um sogleich die Antwort darauf ihm zu überlassen. Lediglich die Art und Weise wie sie ihn dabei ansah, vermochte den Wunsch auf eine Vertagung des einen Themas zu suggerieren, welches gleichermaßen ein Wiedersehen bedeuten könnte. Wobei ein solches Wiedersehen seitens der Aurelia (noch) frei von jeglichen nähergehenden Gefühlen gemeint war, obwohl durchaus ein anderer Eindruck hätte entstehen können …

  • Scato, völlig vertieft in das Gespräch bemerkte Scato erst ein wenig zu spät dass die Aurelia um eine Abkühlung bemüht war. Etwas peinlich berührt, auch wenn er sich alle Mühe gab sich dies nicht anmerken zu lassen, versuchte Scato wieder einen Teil seiner Maske aufzubauen, auch wenn es ihm nur schwer gelang..
    "Alle drei Möglichkeiten üben einen großen Reiz aus." entgegnete Scato, nun wieder etwas gesetzter, auch wenn sein Blick nicht unverändert aufmerksam war, "Doch vielleicht ist es ja irgendwann einmal möglich die Mysterien über unsere Gentes in einem anderen Rahmen aufzuklären." Scato verpackte seine Worte etwas geschmeidig und gab der Aurelia zu verstehen dass ihre Botschaft durchaus angekommen war, und er sich nun dem Geschenk widmen würde. Nachdem die Tiberier ihn schon mit einem sehr persönlichen Geschenk bedacht hatten, war der Flavier nun natürlich gespannt, auch wenn es gerade im Bezug auf Prisca bereits größere Spannungsbögen gegeben hatte, weshalb Scato sich nun innerlich erst einmal ein wenig sammelte, und nur auf eine Gelegenheit wartete einmal tief Luft zu holen.

  • "Die Salii Collini? Ausgezeichnet. Dann werden wir sicher das ein oder andere Mal gemeinsam unseren rituellen Tanz aufführen, denn ich bin bei den Salii Palatini untergekommen" Zumindest traf dies auf diejenigen Feierlichkeiten zu, die von beiden Sodalitäten begangen wurde. Überhaupt hatte der Tiberier schon einmal darüber nachgedacht, ob man die Sodalitäten nicht hin und wieder zum gemeinsamen Training zusammenführen könnte, doch bevor er dies überhaupt anschneiden konnte, tauchte auch tatsächlich bereits die besagte Flavia auf. Er blickte sie fürs erste nur sehr kurz an - kein umfangreiches Mustern, lediglich, was er brauchte, um vielleicht das ein oder andere nette Begrüßungskompliment zum Besten zu geben. Er sah stattdessen schnell wieder zu Scato, der seine Vorstellung begann. 'Aufstrebender Mann' schmeichelte ihm natürlich sehr. Erst als Scato seine Vorstellung beendet hat, wandte er seine Augen der Flavia zu. Was sollte es denn jetzt werden, was er lobpreiste? Tunika? Haare? Make up? Haare! Natürlich die Haare! "Reizend ist tatsächlich ein treffender Ausdruck...", sprach er in Anlehnung an Scatos Worte. "...während das einzig passende Wort für diese wunderschöne Frisur wohl nur 'atemberaubend' sein kann. Sei mir gegrüßt, Flavia Domitilla. Es ist mir eine Freude dich kennenzulernen" Ein Blick in die Augen und ein dezentes Lächeln - fertig war die Heuchelei. Lepidus hatte natürlich nicht den blassesten Schimmer von Frisuren. Alles, was er darüber wusste, war, dass seine Schwester immer so unheimlich gern für ihre Haare gelobt werden wollte. Das war sicher bei allen anderen Frauen nicht anders. Überhaupt hätte der Tiberier Schönheit nicht einmal erkannt, wenn man ihn mit dem Finger darauf verwiesen hätte. Aber gewisse Umgangsformen konnte man ja zum Glück einstudieren, auch wenn sich dadurch nicht immer vermeiden ließ, dass Lepidus häufig eher kühl distanziert statt brennend fasziniert wirkte.

  • Prisca bemerkte natürlich die feinen Signale, die von der peinlichen Berührtheit des Flaviers her rühren mochten, ohne diese jedoch vor anderer Augen ausbreiten zu wollen. Dies gebührte allein der Anstand unter Gleichen und deshalb gab sie sich (seinen Worten entsprechend) so als ob er jener Impuls auf Zurückhaltung, von seiner Seite aus her rührte: "So sei es! Ich stehe dir gerne jederzeit für eine dahingehende Aufklärung zur Verfügung, sofern du dies wünschst", erwiderte Prisca zwar mit geschwollen klingenden Worten, aber verbunden mit einem unmerklich vielsagendem Augenzwinkern.


    Fast zeitgleich nahm sie von einem ihrer Sklaven eine Schriftrolle entgegen, um sie höchstpersönlich dem geschätzten Gastgeber und Freund der Familie vorzulesen, was wiederum einer besonderen Wertschätzung seiner Person gleich kam:


    Promissio (lateinisch im Sinne von "Gutschein")


    Werter Flavius!


    Wir Aurelier gratulieren Dir zu deinem Wahlsieg und wir wünschen dir für die Ausübung deinen Amtes stets eine glückliche Hand! Um diesen Wunsch zu manifestieren wäre es uns gleichermaßen eine Freude wie Ehre, für die Zeit nach deiner Amtsphase öffentliche Spiele, in deinem Namen ausrichten zu dürfen, auf das ganz Rom deine Person stets in guter Erinnerung behalten möge. Zum Zeichen unserer großen Wertschätzung und tiefen Verbundenheit zu dir und allen Flaviern bleibt es allein dir überlassen, unser Versprechen zu gegebener Zeit einzufordern.


    Mögen die Götter dir und deinen Angehörigen allzeit wohlgesonnen sein.


    Im Namen aller Aurelier


    [Blockierte Grafik: http://img61.imageshack.us/img61/6223/aureliapriscair1.jpg]



    Offensichtlich käme dieses Geschenk dem öffentlichen Ansehen der Aurelier sehr gelegen, wenngleich ein öffentlichkeitswirksmaner Event, nach der offiziellen Amtsphase wiederum dem Flavier nur von Vorteil sein konnte - womit wiederum beiden Seiten geholfen wäre ... und darauf lief es ja (insgesamt betrachtet) hinaus.


    Sim-Off:

    Die nötgen WiSim "Utensilien" und SimOn Ideen folgen dann zu gegebener Zeit, sofern du die Spiele tatsächlich aussimmen möchtest ;)

  • Scato quittierte die Aussage der Aurelia mit einem Lächeln, keinem gespielten, auf charmant getrimmten Lächeln, sondern einem wirklichen, welches selten und ehrlich zugleich, ein Zeichen des Interesses und der Aufrichtigkeit Scatos war.
    Als Prisca schließlich die Rolle verlas, allein das vermochte Scato schon wieder ein wenig von seinem Gegenüber zu schwärmen, auch wenn er sich erneut zurückhalten musste, staunte der Flavier nicht schlecht aufgrund der enormen Geste welche die Aurelier sich zu seinen Ehren hatten einfallen lassen.


    "Aurelia, das ist eine ganz wunderbare Geste.", entgegnete Scato als sie die letzten Worte der Schrift bereits ausgesprochen hatte, "Ich danke dir, und allen Aureliern." sagte er und wusste nicht so recht was er jetzt tun sollte, schließlich waren öffentliche Spiele doch schon mehr als ein kleines Gastgeschenk, und keineswegs etwas was Scato als Zeichen des guten Benehmens erwartet hätte, "Das ist wirklich.." Scato suchte nach Worten, "Also ich bin wirklich.. Erstaunt." brachte der Flavier in einer etwas ungeschickten und für ihn absolut unüblichen Unsicherheit heraus, bevor er, um diesen doch am Abgrund der Peinlichkeit für seine Person stehenden Moment zu überbrücken, seinen Sklaven herbeiholen ließ, um die Schriftrolle in Empfang zu nehmen..



    Sim-Off:

    Klar, da wird richtig einer Draufgemacht ;)

  • Ein aufstrebender Mann in den Diensten der Götter, genau so, auf solch imposante Weise hatte ihr Neffe ihr den jungen Tiberius vorgestellt. Glücklicherweise hatte er dabei auch darauf verzichtet, sie als seine Tante zu titulieren, was ihr sicher widerstrebt hätte. Schließlich war sie keine alte Jungfer, sondern eine junge Frau im besten Alter. Die junge Flavia gab sich sehr beeindruckt, bei so viel Ehrerbietung ihres Neffen.
    Der Tiberius seinerseits konterte sogleich mit einem Kompliment. Domitilla fühlte sich selbstverständlich geschmeichelt, obschon sie sich fragte, weshalb allen Männer zuerst ihre Frisur ins Auge fiel. Bei ihrer ersten Begegnung mit Claudius Centho hatte ihr Haar auch eine Rolle gespielt, nur waren seine Komplimente weitaus charmanter und vielleicht auch ein wenig mehr emotionaler gewesen, womit er Domitilla recht schnell um den Finger gewickelt hatte. Der Tiberius hingegen schien nun so gar nicht sentimental zu sein, was man ihm aber auch gar nicht zum Vorwurf machen konnte, berücksichtigte man den Anlaß ihres Zusammentreffens.
    „Sei auch du mir gegrüßt, Lucius Tiberius Lepidus. Die Freude ist ganz auf meiner Seite!“, erwiderte Domitilla freundlich. "Warst nicht du es, der kürzlich das Opfer anlässlich der Hochzeit der Sergia Fausta und des Iulius Dives durchgeführt hat? “ Domitilla nippte kurz an ihrem Glas. Wieder einmal erwies sich ihre Leibsklavin und deren Fähigkeiten als äußert förderlich, um ein wenig Small Talk mit dem Tiberius zu betreiben.

  • Einen Flavier derart in Erstaunen zu versetzen, dass er in aller Öffentlichkeit Emotionen zeigte und ihm sogar stellenweise die Worte fehlten?! … Das kam wahrlich äußerst selten vor, wobei schlussendlich auch Flavier "nur" Menschen waren. Prisca war sehr angetan von Scato´s Reaktion, wobei sie durchaus soviel Selbstbewusstsein besaß von sich zu behaupten, dass sie jeden Mann - jederzeit - "sprachlos" machen konnte. Und das mitunter ohne irgendwelche Geschenke oder sonstigen "Hilfsmitteln", wenn sie wollte. Und wie genau? Nun, … hier und jetzt erübrigten sich wohl derlei Gedanken, da es heute mehr dem Geschenk als ihrer Person geschuldet war, dass dem Gastgeber die Worte fehlten und er damit beinahe eine peinliche Situation herauf beschwor.


    "Es freut mich sehr, dass unserer Geschenk deine Zustimmung findet. Mögen diese Spiele - dir zu Ehren - das Volk von Rom erfreuen und gleichsam der tiefen Verbundenheit und Freundschaft zwischen allen Flaviern und Aureliern Ausdruck verleihen. Doch wie heißt es so schön: Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen! ... ", versuchte Prisca deshalb dem Gastgeber mit einem Augenzwinkern aus seiner misslichen Lage zu helfen indem sie so tat, als würde sie seine Unsicherheit gar nicht bemerken. Gemäß dem Motto würde noch geraume Zeit bis zu den Spielen vergehen und das war auch gut so, schließlich wollte ein großes Event sorgfältig geplant sein, ebenso, wie die bevorstehende Amtszeit sicher eine Herausforderung darstellte: "Ich weiß ich bin neugierig, aber würdest du mir eventuell verraten, welche Pläne und Ideen du für dein neues Amt so hast? ", sprach sie ihn weiters auf seine künftige Tätigkeit an und gleichwohl diese Frage zum Zwecke der "Normalisierung" der Konversation diente, war das Interesse und die Neugier deutlich aus Prisca heraus zu hören ...

  • Zufrieden mit dem was sie sah, aber vor allem mit sich selbst, nippte Domitilla selbstverliebt an ihrem Glas. Von dem wilden Rhythmus der Trommeln, der die exotischen Tänzer begleitete und sie scheinbar immer mehr antrieb ging eine gewisse Faszination aus die wohl auch auf den einen oder anderen der Gäste übersprang. Wieder andere konnten mit derlei Unterhaltung gar nichts anfangen. Doch die Flavia war nicht umsonst lange in sich gegangen und hatte daher noch einiges auf Lager, um letztendlich die Gemüter der Gäste seines Neffen zu erregen.


    Doch so plötzlich wie die Tanzgruppe anfangs erschienen war, verstummten nun die Trommeln und die Tänzer hielten inne und zogen sich dann auch langsam zurück, als die nächste Attraktion bereits nahte. Vier kahlköpfige Muskelmänner erschienen, jeder von ihnen führte eine Raubkatze an goldenen Ketten mit sich: Eine junge Löwin, ein schwarzer Panther, ein Gepard und ein junger Tiger. Eingeschüchtert von der ungewohnten Umgebung schienen die Tiere wenig Anreiz dafür zu haben, sich für die Gäste zu interessieren. Vorsichtshalber hatte man sie vorher auch noch ausreichend füttern lassen. Wenigstens die Löwin stieß endlich ein grollendes Brüllen aus, nachdem ihr Wärter sie dazu angestachelt hatte.
    Noch einmal nippte die Flavia an ihrem Wein. Die Raubkatzen sollten eigentlich nur als Intermezzo dienen. Viel wichtiger war es nun, nach den beiden Ringern zu sehen. „Komm, Sehrja!“, und schon verließ sie das Atrium.

  • Zitat

    Original von Flavia Domitilla et Lucius Tiberius Lepidus


    Scato stand neben den beiden und hörte ein wenig den Floskeln zu. Es war erfreulich wenn ein Stand unter sich war und man sich gut verstand, außerdem begrüßte es der Flavier natürlich wenn sich die Gäste untereinander etwas zu sagen hatten, bzw. den Abend zur Zerstreuung nutzen konnten, schließlich würde etwaige Langeweile natürlich im Umkehrschluss auf ihn zurückfallen, einen Umstand, welchen er natürlich um jeden Preis vermeiden wollte.


    "Tiberius hier ist wohl stets die erste Person die es für solche Feierlichkeiten anzusprechen gilt, wenn es auch um den Beistand und den Frieden mit den Göttern einhergehen soll." bemerkte Scato kurz an, nur um am Gespräch beteiligt zu bleiben, und nicht von den charmanten Avancen des Tiberiers und seiner Tante, deren Signale bezüglich solcher Komplimente Scato noch immer nicht gänzlich lesen konnte, aus der Konversation gedrängt zu werden, auch wenn es ihn natürlich erfreute dass sich die beiden auch eine seine Präsenz gut zu unterhalten schienen.

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Dankbar für den kleinen Grashalm welchen die Aurelia ihm reichte griff Scato auch zugleich zu um diesen etwas peinlichen Ausbruch und die Zurschaustellung temporärer Hilflosigkeit seinerseits zu umgehen und zu Überbrücken, auch wenn lediglich sein Blick, welcher direkt an Prisca gerichtet war, seine Dankbarkeit verraten könnte, schließlich hatte sich Scato gerade eben schon einmal in eine verletzliche Position begeben..


    "Deine Neugier ehrt mich, und als ein Mann gewählt vom Volk..., Scato grinste kurz, solche Floskeln wollte er eigentlich schon immer mal sagen, schließlich interessierte sich das einfache Volk in den Armutsvierteln herzlich wenig für Politik, "...weshalb deine Neugier nur allzu berechtigt ist, und ich dir natürlich besonders gerne etwas über meine Aufgabe erzähle." entgegnete Scato und ließ sich kurz etwas stark verdünnten Wein einschenken, während er seinem Gegenüber mit einer Geste natürlich ebenfalls einen Nachschlag anbot, "Seit dem Bürgerkrieg, und ganz ehrlich, ich bin nicht sicher wie es vorher war, scheint eine gewisse Lethargie bei den monetales aufgekommen zu sein. Meine Amtskollegen und ich waren überrascht wie wenig reguliert unsere Prägungen sind, und vor allem wie spärlich verlässliche Aufzeichnungen über die Menge des Geldes vorhanden sind. Ich plane in Absprache mit der kaiserlichen Verwaltung, den Aedilen und natürlich meinen werten Kollegen, die Prägungen im Imperium wieder strenger zu kontrollieren, und uns einen Überblick zu verschaffen wo wie viel Geld produziert wird, und natürlich auch wo es von dort aus hingeht, schließlich bieten wenig Kontrolle und eine verlorene Übersicht einen idealen Nährboden für Korruption.", nicht das Scato viel über Korruption wüsste, er war weder in der Position wo man ihn durch erweiterte Macht ködern könnte, noch in der Position wo Geld für ihn irgendeine Rolle für seinen Alltag spielte, denn dafür waren die Flavii schlicht zu wohlhabend.
    Scato nippte kurz an seinem Becher, und lächelte erneut ein wenig, um seinen doch arg politischen Vortrag etwas abzuglätten, "Ich hoffe doch dass Anliegen einer besorgten Bürgerin wurde zu ihrer Zufriedenheit erörtert." scherzte Scato ein wenig neckig, auch wenn diese offene und durchaus sympathische Art am Flavier gewiss nicht zur Gewohnheit werden würde, und wenn, dann auch nur in recht erlesenen Kreisen.

  • Sie war also ebenso auf der Hochzeit seines Freundes Dives. Es wunderte Lepidus allerdings nicht, dass er von ihr keine Kenntnis genommen hatte. Schließlich hatte er das Gefühl, dass halb Rom zu dieser Feierlichkeit eingeladen war. "So ist es. Ich kümmerte mich um die traditionelle Eingeweideschau, die für das Paar zum Glück so positiv ausgefallen war" Mit wenigen Einschränkungen, wie er sich noch einmal zurückerinnerte. "Ich dachte bereits, ich wäre kaum zu erkennen, wenn ich meine rituelle Kopfbedeckung trage, aber dies spricht zweifellos für deine gute Auffassungsgabe" Obwohl durch den Apex sein Gesicht nicht wirklich verdeckt war, aber durch das fast völlige Verbergen seiner Haare, hatte der Tiberier doch schon den eitlen Eindruck, dass sein Aussehen unter dieser Haube ziemlich vom Normalzustand abwich. Weiterhin wusste der Tiberier nicht, dass diese Beobachtung und Erinnerung eher von der Sklavin, als von der Patrizierin selbst stammte, aber wozu waren Sklaven schließlich da, wenn sie nicht als verlängerter Arm und erweiterter Geist des eigenen Selbst taugten? "Ich freue mich stets, wenn Hochzeiten unter strenger Einhaltung der notwendigen Riten eingehalten werden. Heute ist das leider nicht mehr ganz so selbstverständlich wie vor 200 Jahren", gab er ganz pontifical und lehrmeisterlich von sich und lächelte anschließend freundlich über das erneute Kompliment von Scato. "Ich weiß natürlich nicht, ob ich tatsächlich die erste Person bin, die man ansprechen sollte. Doch wie ich dem strahlenden Wahlsieger bereits anbot, so gilt natürlich auch für dich, Flavia, dass du dich in rituellen Fragen und Auskünften über die Götter jederzeit an mich wenden kannst." Ein Angebot, welches er nur allzu selbstverständlich aussprach.

  • Domitilla horchte bei den Worten ihres Neffen auf. Ihr plötzliches Interesse schien sich in ihren Augen widerzuspiegeln. Die „erste Person“ vor sich zu haben, um sich den Beistand und den Frieden mit den Unsterblichen zu sichern, konnte natürlich auch für sie nur von Vorteil sein. Und als schließlich der Tiberius selbst fortfuhr, um von seinem Tun als Pontifex zu berichten, ließ dieses Interesse kaum nach. Ganz im Gegenteil! Die steigerte sich noch, als er ihre Auffassungsgabe lobte, da sie ihn scheinbar erkannt hatte, was natürlich gar nicht der Fall gewesen war. Domitilla fühlte sich dadurch besonders hofiert und grinste etwas verschmitzt. Selbstverständlich hätte dieses Lob ihrer Leibsklavin zugestanden, die Mittel und Wege kannte, um an Informationen heranzukommen, während sich ihre Domina ganz anderen Dingen hingeben konnte. Aber bestand darin nicht genau der Sinn und Zweck, weshalb man sich Sklaven hielt? Letztendlich waren es doch Domitillas Augen, mit denen die Sklavin sah und Domitillas Mund, mit denen die Sklavin sprach. Und so war es für sie selbstverständlich, jenes Lob ganz allein für sich zu beanspruchen.
    „Du schmeichelst mir, Tiberius!“, entgegnete sie schließlich und lauschte weiter aufmerksam seinen Ansichten über die Eheschließung, die eher traditioneller Natur waren. Im Grunde konnte sie ihm da nur beipflichten, auch wenn sie sich selbst darüber noch wenig bis gar nicht den Kopf zerbrochen hatte, zumindest was sie selbst anging. Dennoch war es nicht zu verleugnen, dass auch für sie der Tag, an dem sie eine Ehe eingehen sollte, nicht mehr in allzu weiter Ferne lag, dafür würde ihr Vater schon sorgen. Doch solange sie glaubte, über die Möglichkeit zu verfügen, ihn dahingehend zu beeinflussen, wer schlussendlich der „Glückliche“ war, bereitete ihr dies wenig Kopfschmerzen.


    Schließlich gab sich der Tiberius eher zurückhaltend auf Scatos Worte hin, was durchaus für ihn sprach und ihn in gewisser Weise auch sympathisch machte. Ein wahres Beispiel für die römischen Tugenden, befand Domitilla, welches Pietas, Gravitas und nicht zuletzt auch Humanitas in sich vereinte.
    „Tiberius, du solltest nicht zu bescheiden sein. Caius hat sicher recht, mit dem was er sagt. Und ich frage mich, weshalb er mir deine Gesellschaft so lange vorenthalten hat.“ Die Flavia warf ihrem Neffen demonstrativ einen schiefen Blick zu, grinste aber dabei, da die Geste natürlich nur gespielt war. „Ich danke dir vielmals für dein überaus großzügiges Angebot. Es gäbe da auch schon eine Gelegenheit, bei der ich deine Hilfe in Anspruch nehmen könnte.“ In wenigen Wochen würde sich zum fünften Mal der Tag jähren, an dem Domitilla vor dem Tode bewahrt worden war. Seitdem hatte sie es sich zum Usus werden lassen, an diesem Tag den Göttern zu danken.

  • Offensichtlich hatte er heute das richtige Händchen für die richtigen Worte. Nicht gerade eine Selbstverständlichkeit, aber der Tiberier verfolgte die Reaktionen zufriedenen Gemüts. Allerdings hatte er damit seinen Vorrat an Schmeicheleien für heute wahrscheinlich schon aufgebraucht. Nicht, dass ihn hier noch jemand für einen Unterwürfigen hielt, dessen Komplimente man sich nur allzu leicht verdienen konnte. Das war eben der Nachteil, wenn man aus einer grundlegend desinteressierten Haltung heraus, die höfflichen Standards wahren wollte. Bei dieser Art Schauspielerei trug man dann manchmal doch etwas zu dick auf.


    Scato war natürlich kein Vorwurf zu machen, dass Lepidus erst so spät eine Einladung in seine heimische Villa erhalten hatte - noch dazu nicht gerade exklusiv. In Anbetracht der Tatsache, dass sie sich erst ein einziges Mal in den Thermen begegnet waren, war dies wohl verzeihlich. Als die Flavia dann aber tatsächlich auf sein Angebot einzugehen schien, zeigte sich der Tiberier besonders interessiert - immerhin ging es um sein ureigenes Metier: "Ich helfe natürlich, wo ich kann, denn schließlich ist es für mich auch eine Pflicht in meiner Funktion als Pontifex." Mit letzterem relativierte er natürlich die Hilfe in dem Sinne, dass er nicht alles aus reiner Wohltat und Menschenliebe tun würde, aber am Schluss war dies wohl der Hauptgrund, dass er so freimütig seine Hilfe anbot - schlicht, weil er nun einmal Pontifex war und der Dienst an den Göttern über alles ging. "So würde ich natürlich gern erfahren, was diese Gelegenheit ist, bei der ich dich unterstützen kann? Selbstverständlich können wir dies auch zu einem anderen Zeitpunkt in Ruhe ausführlicher erörtern." Da der heutige Tag ja auch ein gewisses Programm vorsah, war es vielleicht nicht das schlechteste, wenn man größere Absprachen in Bezug auf die Götter in einem gesonderten und ruhigen Rahmen vollzog. Aber das hing natürlich auch vom Umfang des Anliegens ab. Der Tiberier eröffnete erst einmal diese Möglichkeit - wohl auch, um sich eventuell auch längerfristig einen Zugang zur Villa Flavia und deren einflussreiche Persönlichkeiten zu sichern, wofür diese Art von Vorwänden geradezu ideal zu sein schienen.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    Er entdeckte auch seinen jüngeren Onkel welcher die Tänzer ebenfalls zu bestaunen schien, und stellte sich unauffällig in die Nähe des Jungen, um ihn zu Begrüßen, und ihn auf einen besonderen Gast aufmerksam zu machen...
    "Manius Minor, es freut mich dass du mich an diesem feierlichen Tag mit deiner Präsenz im Atrium beehrst." begrüßte Scato den Burschen, und fuhr direkt fort, "Ich möchte dich gar nicht weiter von der ohne Zweifel wunderbaren Aufführung abhalten, jedoch wäre es mir später am Abend eine Freude dir meinen guten Freund Quintus Felix von den Claudiern vorzustellen, er ist Magister der Salii Collini." erwähnte Scato beiläufig und hoffte trotz der scheinbar recht festen Meinung seines Onkels und seines Bruder ein gewisses Interesse zu wecken.


    Der junge Flavius nickte ob der Ansprache des älteren, zumal ihm seine Anwesenheit zu einem derartigen Anlasse durchaus obligat erschien.
    "Dieser ist mir in der Tat unbekannt."
    , replizierte er noch, doch schon war sein Neffe wieder anderweitig okkupiert, da doch eine recht beachtliche Zahl von Gästen sich einzufinden schien, was dem Knaben die Option darbot, recht unbemerkt sich aufs Neue dem ekstatischen Reigen zuzuwenden, ehe dieser abrupt zu einem Ende kam.


    Nun folgten neue Lustbarkeiten, denn Raubkatzen, geführt von stattlichen Sklaven wurden hereingebracht, was Manius Minor einerseits ein wenig ängstigte, andererseits jedoch auch seinen Vorwitz regte, zumal ihm der flavische Brauch, Löwen für jeden Familiaren im Ludus Matutinus zu halten, wohlbekannt war, was die Hypothese ihm aufdrängte, dass es sich bei der Löwin möglicherweise um das Exemplar seiner Tante handelte, welche ja augenscheinlich die Sorge für all jene Intermezzi trug.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato


    "...Als ein Mann gewählt vom Volk …" Derlei einleitende Floskeln hatte Prisca schon öfters vernommen, gehörten diese doch zum Repertoire eines jeden guten Politikers, der das Volk für sich und für seine politischen Entscheidungen gewinnen wollte. Obwohl es das (auf seine Person bezogen) in ihrem Fall zwar kaum mehr bedurfte, so fühlte sich Prisca von ihm durchaus angesprochen und gleichermaßen gut informiert. Fast waren es ihr schon wieder zu viele Details, mit denen Scato sie da konfrontierte. Die Tatsache, dass er sich die Mühe machte mit einer Fau überhaupt über politische Angelegenheiten zu sprechen zeigte jedoch, dass er sie zumindest als "besorgte Bürgerin" ernst zu nehmen schien, wenngleich der neckende Unterton in seiner Stimme genau das Gegenteil hätte vermuten lassen können.


    Prisca schätzte den Flavier jedoch nicht so ein, dass er sich über sie lustig machen wollte, dazu sprachen seine Augen und seine sonstigen Gesten ganz andere Bände, weshalb sie ihm ein offenes und bezauberndes Lächeln zum Dank schenkte, welches sie ansonsten nur für wenige Männer übrig hatte: "Danke Flavius. Ja, du hast meine Frage zu meiner vollsten Zufriedenheit erörtert und es ist schön zu sehen, dass es heutzutage auch Politiker gibt, denen die Sorgen von uns Bürgerinnen am Herzen liegen." Wenn überhaupt, so war die Anspielung auf die Ungleichheit zwischen Mann und Frau, in Prisca´s Worten auf eben jene Patriachen bezogen heraus zu hören und nicht auf ihr Gegenüber, dem weiterhin ihre vollste Aufmerksamkeit und ihr Interesse galt.


    "Ich hoffe nur, du berücksichtigst im Zuge deiner Maßnahmen zur Regulierung des Geldumlaufes auch die Sorgen einer "besorgten" Patrizierin wie mir und lässt wenigstens mir noch genügend Geld zum ausgeben übrig? … Ansonsten dürften sich wohl unsere Wege wohl kaum mehr so unverhofft kreuzen, wie damals auf dem Sklavenmarkt " Mit einem Augenaufschlag und einem unschuldig wirkenden Blick in seine Augen, bekräftigte Prisca diese ohne Zweifel nicht ernst gemeinte Bitte, die man ihr ansonsten fast als "Bestechung" hätte auslegen können.


    Doch weder war die Aurelia wirklich arm noch war sie so verzweifelt, dass sie sich ernsthaft zu so einer Bemerkung hätte hinreißen lassen, außer - wie in diesem Fall - zum Zwecke der Fortführung einer angenehmen Plauderei, mit einem sehr attraktiven Mann wie Prisca fand ...

  • 'Reizend' ging es Scato durch den Sinn als Prisca ihm antwortete, ihre eher scherzhaften Ambitionen waren ihm natürlich nicht entgangen, weshalb er in ähnlicher Manier zu antworten gedachte..
    "Jetzt wo du das ansprichst, und mir die kolossalen Konsequenzen bewusst machst, werde ich natürlich besondere Rücksicht auf deine Sorgen nehmen." entgegnete Scato mit einem Lächeln und fuhr fort, "Ich werde mich sogar beim nächsten Treffen auf dem Markt zügeln. Beim bieten, so muss ich gestehen, packt mich stets der Ehrgeiz, auch wenn ich mit vielen erworbenen Sklaven nichts anzufangen weiß." weshalb er wohl auch seine exotische Sklavin Sehrja an seine Tante verschenkte, "Sollte das Treffen jedoch unverhofft woanders stattfinden, so vermag ich noch keine Aussage über mein Verhalten zu treffen." merkte Scato neckisch an und deutete zugleich seine volle Bereitschaft zu einem weiteren Treffen an..


    "... Wenn ich recht überlege, müssen wir uns wohl beide beim nächsten Wettbieten auf dem Markt eher vor dem Germanicus in acht nehmen. Obgleich du ihn augenscheinlich kennst, hat er sich gewissermaßen zu meinem Erzrivalen entwickelt." scherzte Scato und fuhr fort "Natürlich nur beim Bieten und lediglich in einem sportlichen Sinne... Bisher." sprach er, und betonte das letzte Wort bitterernst und in seiner Art typisch unterkühlt, auch wenn er es nicht ernst meinte, denn letztendlich kam er mit dem Mann kaum in Kontakt und hatte auch kein besonderes Interesse oder Nutzen daran ..

  • Prisca genoss das Gespräch mit dem Gastgeber sichtlich und sie rechnete es ihm persönlich hoch an, dass er ihr so viel von seiner kostbaren Zeit und seiner geschätzten Aufmerksamkeit schenkte. Ein verstohlener Blick in die Runde genügte um zu sehen, dass genügend andere Gäste nur darauf warteten dem Gastgeber endlich persönlich gratulieren zu können. Manche schienen sogar über dieses 'ungeteilte' Interesse des Flaviers an ihr zu tuscheln. Oder bilde ich mir das nur ein? Na egal. Sollen die ruhig warten, dachte Prisca ganz egoistisch, ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben. 'Teilen' war nun mal nicht ihre Stärke - insbesondere dann nicht, wenn es um Männer ging, die die durch ihren Ehrgeiz zu gefallen wussten.


    "Oh, wegen mir musst du dich keinesfalls zurück nehmen, Flavius, sollten wir uns je wieder bei einem Wettbieten gegenüber stehen. Aber auch an einem anderen Ort erwarte ich keine besondere Behandlung, ...." … Oh doch und wie ich DIE erwarte! Denn ich liebe es so behandelt zu werden ..., nahm Prisca deshalb seine Bemerkung nur zu gerne zum Anlass um den Flavier mit weiteren schmeichelnden Worten zu verwöhnen. Sie hatte zwar nicht geplant mit ihm zu flirten, noch verfolgte sie damit irgendwelche konkreten Absichten, doch nun - da er scherzhaft den Germanicus als seinen Erzrivalen bezeichnet hatte - konnte sie einfach nicht anders als ihm weiter schöne Augen zu machen.


    "...denn ich mag Männer mit Ehrgeiz, die wissen was sie wollen und, die ihre Ziele konsequent verfolgen.", sprudelte es weiter mit süßer Stimme aus ihrem Mund: "Sei es nun bei einem sportlichen Wettkampf, beim Wettbieten oder bei der Ausübung ihres Amtes …. mmmh, tja … und sicher gäbe es da noch viele andere Aktivitäten, so im sportlichen Sinne, nicht wahr?" Oh oh, ob das nicht zu viel des Guten war? Ein wenig mulmig wurde es Prisca schon angesichts ihrer Andeutungen, die sie dem Flavier mit gesenkter Stimme regelrecht zugeflüstert hatte. Dazu der feurige Glanz, der in ihren Augen lag während sie ihn eindringlich an blickte. … Dies war definitiv der falsche Ort und die falscher Zeit für solche Blicke! … Aber er hat damit angefangen!!, rechtfertigte Prisca ihr Verhalten sogleich wieder damit, dass Scato sein letztes Wort absichtlich so betont hatte um sie zu 'reizen'. Und eine Aurelia war nun mal von Natur aus leicht reizbar (sowohl im angenehmen- wie auch unangenehmen Sinne).

  • "Jeder bekommt die Behandlung die ihm zusteht, da ist deine Ausnahme keine Ausnahme." scherzte Scato über die unweigerlich besondere Behandlung welcher der Aurelia von seiner Seite aus zuteil wurde, und dachte kurz darüber nach ob sein Satz überhaupt einen Sinn gemacht hatte, aber sie würde ihn sicher verstehen, und eventuell sogar zu schätzen wissen.
    "Wenn ich mir eines sicher bin dann ist es mein Ehrgeiz, auch wenn ein Ziel weit entfernt erscheint, so gebe ich nicht auf bis ich es erreicht habe." sagte Scato nun etwas hochtrabend, und ließ sich tatsächlich dazu verleiten der Aurelia einen äußerst tiefen Blick in die Augen zuzuwerfen, welches sie als eine 'Du bist in gewisserweise das Ziel.' Botschaft interpretieren könnte, auch wenn die Aussage des Flaviers in Wahrheit universal anwendbar war, und Prisca zwar einen enormen Reiz auf Scato hatte, er jedoch nach dem ersten Gespräch mit ihr keinerlei ernsthafte Motive hegte, was natürlich nicht bedeutete dass es nicht noch dazu kommen könnte, und sicherlich auch kommen würde, sollten sie sich fortan desöfteren über den Weg laufen.


    Scato bemerkte die Blicke der anderen Gäste, und natürlich auch, dass einige noch immer warteten, und langsam trotz der guten Versorgung in der Villa Flavia etwas ungeduldig wirkten. Andererseits konnte er sich nur schwerlich aus dem "Bann" seiner Gesprächspartnerin lösen, verrückt wie er auf bestimmte Personen gänzlich offener reagierte als auf andere. Er hatte wohl keine Wahl, dies war seine Feier, es waren seine Gäste, er musste wohl oder übel in den sauren Apfel beißen..
    "Aurelia, es bricht mir fast das Herz, jedoch gibt es zu meiner Überraschung noch weitere Gäste die meine Aufmerksamkeit einfordern. Es wäre mir natürlich eine Freude wenn du mich begleitest, die Herren würden staunen und die Damen vor Neid erblassen, jedoch sollst du dich nicht gedrängt fühlen." erklärte Scato und blickte auf eine Gruppe älterer Politiker mit übertrieben aufgetakelten Gattinen an ihrer Seite, "In jedem Fall war es mir mehr als eine Freude, und auch wenn es nicht so recht schickt.." Scato schaute kurz zur Seite und sprach etwas leiser, "Wäre es mir eine große Freude dich wiederzusehen."

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