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    Acanthus, der mürrische lanitor der Villa musterte den Ankündigungssklaven emotionslos und ließ ihn hernach warten, während ein Türsklave den Hausherrn, respektive den Vilicus suchte. Als die Nachrichtenkette sich nach kurzem bis zu ihrem Anfang in umgekehrter Reihenfolge wiederholt hatte, zog Acanthus die Tür auf und wies in das Haus hinein.
    "Flavius Gracchus befindet sich im Garten, dein Herr möge eintreten."
    Selbstredend stand ein Türsklave parat den lulier durch das halbe Haus hindurch bis in den Garten zu geleiten.



    IANITOR - VILLA FLAVIA

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  • Mürrisch linste Silana an den Vorhängen der sanft im Trott der Sklaven schwingenden Sänfte vorbei. Die Stadt kam ihr dreckig und…lieblos vor, auf eine bestimmte Art abweisend und kalt. Das mochte zum Großteil am prasselnden Regen liegen, der seit Tagen auf die Region niederging und auch ihre Anreise massiv verzögert hatte. Statt der geplanten fünf Tage waren es nun gut und gerne zehn gewesen. Zehn endlose Tage, in denen sie abwechselnd im Reisewagen, einem minderwertigen Gasthaus oder zuletzt in der Sänfte gefangen gewesen war und die ihre Laune nicht eben gebessert hatten. Sie blickte flüchtig in die Gesichter der wenigen Passanten, die trotz des Regens in Hast unterwegs waren, und verfluchte ihren Vater einmal mehr dafür, dass er sie zu ihrem entfernten Verwandten Manius Gracchus nach Rom schickte. Sie! Sie, die sie bis zuletzt die Stellung in Baiae gehalten hatte, als erstgeborene Tochter und doch ewig Zweigeborene. Und Rom war nun einmal nicht Baiae. Daheim war ohnehin alles besser gewesen, und warum ihr Vater so unglaublich nachdrücklich darauf bestand, dass sie ihrem Bruder nachfolgte und in Rom Fuß fasste, wollte ihr schlichtweg nicht einleuchten. Das heißt, eigentlich wusste sie es ganz genau, weshalb er sie hierher schickte. Sie kam sich vor wie ein Opferlamm, und dass ihr Verwandter Manius Gracchus ein Pontifex war, machte diese Vorstellung nicht nur noch skurriler, sondern gleichwohl irgendwie realistisch.


    "Die Villa Flavia ist gleich dort vorn", erklang in jenem gedankenverlorenen Moment die Stimme eines ihrer Begleiter. Silana schnaubte kaum hörbar zur Antwort und ließ sich mürrisch zurück in die Kissen fallen. Weder wollte sie hier sein, noch wollte sie Maecenas unbedingt wieder gegenübertreten. Aber das war nun einmal unvermeidbar. Ihr Vater hatte es so entschieden und sie hatte bei der Entscheidung nichts mitzureden gehabt, Punktum. Und da Maecenas sich ebenfalls in Rom aufhielt, würde sie ihm zwangsläufig über den Weg laufen. Sie freute sich ganz und gar nicht darauf. Ihr großer Bruder war nur ein Jahr älter als sie, aber sie hatten dennoch nie einen guten Draht zueinander gehabt. Da waren die üblichen Querelen zwischen Geschwistern gewesen, durch die Silana allerdings sehr viel gelernt hatte. Intrigen zu schmieden war ihr daher nicht fremd, gemeine Streiche und auch Gewalt waren ihr ebenso wenig unbekannt, und so war es in der Vergangenheit nicht selten vorgekommen, dass sie diese Seite von sich an den verfügbaren Sklaven im Haus ihres Vaters ausgelassen hatte. Ihr Glück war, dass sie schlichtweg nicht so wirkte, als sei sie imstande, sich so zu verhalten. Hinzu kam ihre gewandte Zunge und das Vermögen, liebreizende Miene zum hinterhältigen Spiel zu machen, weshalb oftmals ein anderer ihr Fett wegbekommen hatte. Silana war überaus erfindungsreich und kreativ, was Streiche und Situationen betraf, und mit der Zeit hatte sie Gefallen daran gefunden, auch Machtspielchen mit derberem Ausgang für alle Beteiligten zu spielen. Sie waren der Grund, aus dem eine Haussklavin ihres Vaters eine lange Narbe am Unterarm trug und auch die Ursache für die gewiss immer noch sichtbaren Verbrennungsnarben auf Maecenas‘ rechtem Oberschenkel. Silana musste ob der Erinnerung ein wenig grinsen: Einmal, Maecenas trug zu jenem Zeitpunkt noch seine Bulla, hatte sie es eingefädelt, dass ein Sklave ihm die Bettpfanne mit den glühenden Kohlen zum Wärmen des Bettes ohne schützende Einschlagtücher brachte, und er hatte sich böse verbrannt. Die Schuld an dieser Misere hatte einer der Sklaven abbekommen. Und Maecenas war es recht geschehen. Diese affektierte Arroganz, die er ihr gegenüber stets ausgestrahlt hatte, und die sogar noch schlimmer geworden war, sobald Vater in der Nähe gewesen war, hatten bei Silana stets nur ein Augenrollen hervorgerufen. Maecenas konnte alles besser und schneller und überhaupt. Wie neidisch sie auf die Reise gewesen war, die Vater mit ihm unternommen hatte, und wie überaus glücklich sie die Nachricht gemacht hatte, dass er allein aus Griechenland zurückkehren würde, weil ihr geschätzter Herr Bruder dort verweilen wollte!


    Nein – sie war ganz und gar nicht erpicht darauf, ihren Bruder wiederzusehen.
    Es gab einen kurzen Ruck, als die Sänfte abgesetzt wurde. Das Prasseln des Regens war noch einmal angeschwollen, sofern das überhaupt möglich war. Vermutlich wuchsen ihr bald Schwimmhäute! Silana sehnte sich nach einem heißen Bad und einem ansprechenden Bett. Sie hoffte sehr, dass die Villa Flavia wenigstens ein klein wenig dem entsprach, was sie aus Baiae kannte, was sie zu lieben und schätzen gelernt hatte. Doch wenn sie ehrlich war, bezweifelte sie es. Nichts und niemand kam an die Villa Flavia in Baiae heran! Allein schon deswegen, weil Silana nicht hier sein wollte. Sie nahm ihrem Vater diese Entscheidung übel. Dennoch hatte er ihr das Versprechen abgerungen, sich zu benehmen. Oh ja, benehmen würde sie sich!!


    Einer der Sklaven eilte quatschenden Schrittes zur Porta und klopfte energisch, um ihre Ankunft anzukündigen. Silana selbst rang derweil mit sich selbst, ob sie auf jemanden warten sollte, der sie durch den Regen eskortierte, oder ob sie…was soll’s, dachte sie miesepetrig, schlug die Vorhänge zurück und setzte ihre Füße mit einem Ruck auf das nasse Pflaster vor der Villa. Zielstrebig und ohne Hilfe stand sie auf und fiel den Sklaven erst auf, als sie schon fast das Eingangsportal erreicht hatte. Mit würdevoll erhobenem Haupt (und durch den Regen selbst auf den wenigen Schritten vollkommen zerstörter Frisur) trat sie hinter den Sklaven, der sie angekündigt hatte.


    „So. Hier bin ich nun. Wäre es zuviel verlangt, mich endlich einzulassen?“ fragte sie schnippisch, während sich eine Strähne ihres Haares kringelnd einen Weg aus der Frisur bahnte und sie ein klein wenig verrucht wirken ließ.

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    Acanthus störte Regen nicht. Wieso auch, er blieb hinter seiner Porta immer trocken. Und nach draußen kam er selten. Das änderte aber nichts an seiner mürrischen Art, die Besucher zu empfangen, mit der er auch diese Sklaven anblaffte, wer sie seien und was sie wollten. Mit der Nennung des Besuchs jedoch wandelte sich seine Miene und er zog die Türe weit auf. Noch bevor der Sklave sich zu seiner Herrin konnte umwenden, stand diese bereits hinter ihm - mit einer Miene, die dem Ianitor an seinen mürrischsten Tagen hätte Konkurrenz machen können.
    "Flavia Silana, willkommen in Rom!" Eine tiefe Verbeugung geleitete dies.


    Ohne ein Wort zu diesem reichte Acanthus dem Sklaven der Flavia ein Tuch aus fein gewebtem Leinen, dass diese sich würde trocknen können. Simultan eilte bereits ein junger Türsklave in das Haus hinein, um den Besuch anzukündigen.


    Acanthus wies ihm hernach zum Atrium hin.
    "Bitte tritt ein, der Hausherr wird bereits unterrichtet."



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  • Der Sklave nahm das Leinentuch aus den Händen des Türsklaven entgegen und knetete es kurz unschlüssig in der Hand – sollte er sich zuerst um die Herrin kümmern oder um das Gepäck, damit sie sich würde umziehen können? – , während die junge Flavia ihm diese Entscheidung abnahm, indem sie den Ianitor lediglich eines kurzen, prüfenden Blickes würdigte und dann direkt an ihm vorbei trat, um den Hausherren zu begrüßen. Das Leinentuch nahm sie dem Sklaven dabei aus den Händen, um sich beim Eintreten das feuchte Haar rudimentär zu trocknen.

  • Sie war ja so aufgeregt, Prisca hatte entbunden wie sie gehört hatte.
    Solch ein freudiges Ereignis bedurfte dringend eines Verwandtenbesuches das verstand sich von selbst. Nicht nur des Anstandes wegen nein auch weil sie ihrer Tante besonders zu getan war.
    In sehr prächtiger Aufmachung wie es sich für eine Aurelia gehörte, hatte sie heute das volle Program aufgefahren. Vier kräftige nubische Sklaven mit nacktem Oberkörper, die vorher noch mal eingeölt worden waren hatten sie in der Sänfte zur Flavischen Villa getragen. Sie trug eine rote Tunika aus sehr feinem Leinen in das mit Goldfäden Muster hinein gewebt worden waren und eine nahezu durchsichtige Pella aus koische Seide die mit einer Nadel in ihren Aufgesteckten Haaren befestigt war. Und natürlich trug sie äußerst aufwendig gefertigte Schuhe aus weichem Leder das mit Perlen besetzt war die von Goldfäden gehalten wurden. So stieg sie einer Nymphe aus der Sänfte und lies von einem Sklaven an der Tür klopfen.

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    Es waren nur noch wenige Tage bis zu den Saturnalia - den "tollen Tagen" für die Sklavenschaft. In der Villa Flavia war man dazu traditionell gönnerhaft eingestellt - die Sklaven wurden bewirtet und erhielten ein ordentliches Taschengeld, sowie Freigang an allen Tagen. Acanthus dachte daher gerade darüber nach, was er alles in Rom tun würde an diesen Tagen als ein Klopfen ihn aus seinen Träumen riss.


    Augenblicklich kehrte Missmut zurück auf sein Antlitz ehedem er öffnete. Dennoch stoppte er das übliche 'Wer bist du und was willst du?', das sich bereits seine Kehle empor bahnte, war es der Erscheinung des Besuches doch nicht angemessen.
    "Ja, bitte?"



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  • Nicht lange und die Tür wurde geöffnet und die beiden Sklaven standen sich in der Tür gegenüber. „Salve.“ Grüßte der Sklave der die tollen Tage ebenfalls herbeisehnte seine Sklavenkollegen. „Meine Domina, die edle Aurelia Drusllia wünscht ihre Tante Aurelia Prisca zu besuchen. Ist diese zuhause?“ Eine Weitere Frage die er aber nicht gestellt hatte aber die natürlich mit schwang war ob sie Gäste empfangen würde. Der Sklave richtete sich also schon mal darauf ein das der Türhüter erst mal wieder in selbiger verschwinden würde.

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    "Einen Augenblick, ich lasse nachsehen."
    Selbstredend war Acanthus sich dessen gewiss, wer sich in der Villa aufhielt und wer außer Haus war. Immerhin war er der Türwächter und sonderlich viele Einwohner waren es derzeit ohnehin nicht, die er im Kopf behalten musste. Aber die Dame des Hauses bestimmte selbstredend selbst, ob sie Besuch empfing oder nicht, und welchen Besuch sie empfing.


    Acanthus war dennoch froh, dass die Bestätigung - in Form eines Sklaven - sehr schnell zurück zur Porta eilte, dass die junge Aurelia nicht zu lange ausharren musste.
    "Meine Herrin ist sehr erfreut, deine Herrin zu empfangen", verkündete er dem Sklaven und ließ Aurelia Drusilla zum kleinen Tablinum hin geleiten.




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    Im Namen ihrer Herrin bedankte sich Praxilla bei den Soldaten der Stadtwache für ihren besonderen Schutz, den sie ihrer Domina hatten angedeihen lassen. Nun, da sie vor der Porta der flavischen Villa standen, schritt Castor zur Porta, um sich mit einem Klopfen bemerkbar zu machen.

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    Wie unzählige Male zuvor öffnete auch dieses Mal wieder Acanthus die porta. Missmutig drein blickend wie immer, aber angesichts der Kenntnis der Identität, sowohl des Anklopfenden als auch der seiner Herrin, eben nicht seinen Standardsatz ("Wer bist du, was willst du") aufsagend, sondern stattdessen:


    "Salve! ... Und willkommen Daheim. ... Das Zimmer deiner domina steht wie immer bereit. Sofern deine Herrin einen Wunsch hat, lass es einfach den maior domus wissen."


    Mit einer knappen Verbeugung gab Acanthus auch sogleich den Weg in das Innere der villa Flavia frei. Sowohl der Hausherr als auch seine Angetraute waren sicher nicht weit, sofern der Flavia der Sinn nach einer sofortigen Unterredung stünde. Ansonsten bot die villa Flavia selbstredend jede auch nur erdenkliche Form des weltlichen Zeitvertreibs, egal wonach einem der Sinn auch stehen mochte ...

  • Wie schön, dass es Dinge gab, die sich nie änderten! Eine solche Konstante war der flavische Ianitor Acanthus mit seinem miesepetrigen Gesicht. Genau dieses hatte er wieder aufgelegt, als er die Tür öffnete und die Flaviq begrüßte.


    Domitilla war inzwischen ihrer Sänfte entstiegen. Sie war froh, als sie endlich die Villa betreten konnte. Endlich wieder zu Hause! Nun freute sie sich auf ihre alten Räume und auf die Entspannung nach der langen Reise.


    Castor begann sofort damit sie Sklaven mit Aufgaben zu betrauen, damit der Einzug seiner Domina so schnell wie möglich von statten gehen konnte. Um für Domitilla die Wartezeit zu verkürzen, wurde sofort ein Bad vorbereitet. In wenigen Stunden war alles an seinem Platz, so dass sie sich zunächst in ihr Cubiculum zurückziehen konnte. Nachdem ihre Leibsklavin sie angekleidet hatte, stand einem Treffen mit der Familie nichts mehr im Wege.

  • Die Villa Flavia Felix war unverändert. Beinahe ein Jahr hatte Gracchus Minor seine Heimstatt nicht mehr aufgesucht, doch erschien in der Dämmerung des Abends mit Ausnahme von einem übermalten Graffitto hier und einem cachierten Riss im Putze da das Anwesen gleich der Urbs selbst unwandelbar, als habe das zurückliegende Jahr wie bereits die Dekaden und Äonen ihm nicht das Geringste anhaben können. In der Tat erschien ihm das fahle Licht, welches durch die verschlossenen Läden der Fenster im Obergeschosse drang, sogleich wieder heimelig und vertraut, gleichwie auch das selbst in den Abendstunden hektische Treiben in den Gassen der Urbs als gebürtigem Römer beinahe so attraktiv erschien wie die Ruhe seines Exils, selbst wenn wusste, dass inmitten jener unverrückten baulichen Hülle eine neue familiäre Konstellation, ein gefährlicher Wandel war zu finden, dem Widerstand zu leisten sein Vermächtnis war, obschon er sich nach jener strapaziösen Reise mitnichten imstande sah, schon jetzt mit diesem Unterfangen zu beginnen.


    Ehe noch er sich eine Strategie zu präparieren imstande war, öffnete jedoch der gute Acanthus die Pforte, da zweifelsohne Patrokolos einen seiner Begleiter vorausgesandt hatte, um seine Ankunft zu verkünden, sodass lediglich ein
    "Ave, Domine! Gut, dass du zurück bist!"
    des Ianitors erscholl und kaum dass Cornelia und er der Sänfte waren entstiegen, schon beide ins Innere des vertrauten Gemäuers und seiner unvertrauten Lage wurden aufgesogen, wo die Familiaren ihn zweifelsohne erwarteten.

  • Wie ein Blatt im Wind fühlte sich die Zwergin. Heimatlos und alleine. Selbst in der Villa Aurelia herrschte Stille. Eine Stille die Cressida in den Ohren dröhnte und sie wimmernd ihre Fingerchen gegen ihre Ohren presste. Bevor sich ihr Kopf lauschend auf die Seite neigte und sie ihre Fingerchen zögernd von ihren Ohren zog. Doch auch jetzt dröhnte diese Stille in ihren Ohren und ließ Cressida taumelnd zurück weichen.


    Unsichere Schritte führten die aurelische Sklavin schließlich durch den Hortus und hinaus auf die Straßen der Urbs Aeterna. Wohin nur sollte sie sich wenden? Ihr Dominus war verschwunden und Azita verweilte an der Seite ihrer Domina in der Villa der Flavier. Hm. Azita. Schnuppernd wie ein Hund der eine Fährte aufgenommen hatte, huschte die Kleinwüchsige durch die Gässchen. Bis sie schließlich jenen Teil der Wohngegenden erreichte, in der sich die Villa der Flavier befinden musste. Würde man sie überhaupt anhören? Etwas mulmig war Cressida schon, als sie sich der Porta näherte und erst einmal tief durchatmete. Bevor sie sich dann tapfer streckte und gegen das Holz der Porta pochte. Dann wartete die Zwergin darauf ob ihr geöffnet werden würde.

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    Alles was er wollte, war seine Ruhe. Seit ein paar Wochen plagte Acanthus, den Ianitor der Villa Flavia, der Rücken. Er war bereits so weit, dass er gar den Medicus Cosmas um Rat hatte gefragt. Dieser jedoch hatte nur die Schultern gezuckt, auf seine Stellung an der Porta verwiesen und darauf, dass Acanthus nun auch nicht mehr der Jüngste war. Nicht mehr der Jüngste! Der Ianitor hatte seitdem kein Wort mehr mit dem Medicus gesprochen.


    Hinter der Porta dehnte und streckte er sich nun beständig, versuchte von einem Bein aufs andere das Gewicht zu verlagern und eine Position zu finden, die seinem Rücken entgegenkam. Jeder Besucher, jedes Klopfen störte ihn dabei. Überaus mürrisch öffnete er daher die Türe und seine Miene wurde nicht besser als er die Zwergin vor der Tür sah. Allerdings wusste er das viele Neureiche ein Faible für auffälliges Personal hatten, darum brummte er sie nur an:
    "Wer bist du und was willst du?"

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  • Das Herz der Zwergin pochte dumpf in ihrer Brust, als sie ihre Fingerchen zur Faust ballte und diese gegen die Porta presste. Einmal. Zweimal. Dreimal. Dann neigte Cressida ihren Kopf lauschend auf die Seite. Waren da nicht Schritte zu vernehmen? Schlurfende Schritte? Oder bildete sie sich dieses Geräusch lediglich ein, weil sie sich wünschte das ihr geöffnet wurde?


    “Hallo?“


    Piepste die Kleinwüchsige und presste nun tatsächlich ihr Ohr gegen das Holz der Porta. Doch die vermeintlich schlurfenden Schritte waren verstummt und Cressida schluckte vernehmlich. Vielleicht war es ein Fehler gewesen das sie die flavische Villa aufgesucht hatte. Aber an wen hätte sich die aurelische Sklavin sonst wenden sollen? Und so pochte sie tatsächlich noch einmal, ein letztes mal gegen die Porta und ... wurde belohnt. Denn die Türe öffnete sich und die Zwergin blickte in ein überaus mürrisches Gesicht.


    “S.. Salve. Ich bin Cressida. Sklavin des Faustus Aurelius Tigellinus und.. und ich suche Azita. Weil.. Azita hat mir angeboten das ich bei ihr bleiben kann. Ich fühle mich so alleine in der aurelischen Villa.“


    Sprudelte es aufgeregt über die bebenden Lippen der Zwergin. Während sie mit leuchtenden Augen zu Acanthus empor blickte. Würde er ihre Worte glauben oder sie davonscheuchen, als wäre sie ihm lästig?

  • Stella, in neuer Kleidung und recht gut zurecht gemacht, so dass sie passend für ihren Stand erschien, eilte in Begleitung zweier Sklaven zur Porta. Inzwischen wusste sie darum, dass ihr Vater mit Flavius Gracchus gesprochen hatte, kurz bevor er sie verlassen hatte. Es war klar, dass Flavius Gracchus etwas wissen musste, dass ihr der Kaiser verschwieg. Es bestand die Hoffnung, dass sie an dieser Adresse mehr erfahren konnte. Nervös zog sie ihren germanischen (marsischen) Zopf zurecht, der unter einer eleganten Palla verborgen war. Sie konnte sich nicht ganz in römische Haargepflogenheiten einfügen und mochte diese aktuellen Turmfrisuren überhaupt nicht. Welche Frau trug schon gerne ein Vogelnest auf dem Kopf? Stella zumindest nicht. Einer der beiden Sklaven, die sicherlich mehr libertini als wirkliche servi waren, näherte sich dem Portal und trat durch die offene Tür den Zwischenraum, wo der Ianitor warten würde. "Ich melde Tiberia Stella," sagte der Sklave mit erhobener Stimme. "Sie möchte den ehrenwerten Senator Flavius Gracchus sprechen. Es ist dringend." Der Sklave hatte die Anweisung erhalten, Stella ein direktes Gespräch mit dem Hausherren zu verschaffen. Denn Stella wollte nicht mehr warten. Sie musste jetzt wissen, was damals hier besprochen wurde und was mit aller Mutmaßung ihren Vater das Leben gekostet hatte, in einem fernen Land und fern von seiner Familie. Noch hielt sich Stella im Hintergrund und unterhielt sich mit dem zweiten Sklaven über die weiteren Planungen für diesen Tag.

  • ...

    “S.. Salve. Ich bin Cressida. Sklavin des Faustus Aurelius Tigellinus und.. und ich suche Azita. Weil.. Azita hat mir angeboten das ich bei ihr bleiben kann. Ich fühle mich so alleine in der aurelischen Villa.“


    Sprudelte es aufgeregt über die bebenden Lippen der Zwergin. Während sie mit leuchtenden Augen zu Acanthus empor blickte. Würde er ihre Worte glauben oder sie davonscheuchen, als wäre sie ihm lästig?

    Acanthus, der Torwächter blickte skeptisch und weiterhin mürrisch auf die junge Frau hinab. Azita? Was hatte sie wieder angestellt? Acanthus mochte die Sklavin der Dame Prisca, denn letztendlich mochte er alle Mitglieder des Hauses. Aber sie war durchaus ein wenig eigen und setzte sich ab und an über die Grenzen ihres Daseins hinweg.

    "Azita kann dir nichts anbieten, sie hat hier nichts zu sagen." Er schaute über die Zwergin hinweg nach rechts und links die Straße entlang. "Wo ist dein Herr?" Vielleicht war ihm etwas geschehen, und seine Sklavin war verwirrt und brauchte Hilfe.

  • ...

    Einer der beiden Sklaven, die sicherlich mehr libertini als wirkliche servi waren, näherte sich dem Portal und trat durch die offene Tür den Zwischenraum, wo der Ianitor warten würde. "Ich melde Tiberia Stella," sagte der Sklave mit erhobener Stimme. "Sie möchte den ehrenwerten Senator Flavius Gracchus sprechen. Es ist dringend." Der Sklave hatte die Anweisung erhalten, Stella ein direktes Gespräch mit dem Hausherren zu verschaffen. Denn Stella wollte nicht mehr warten. Sie musste jetzt wissen, was damals hier besprochen wurde und was mit aller Mutmaßung ihren Vater das Leben gekostet hatte, in einem fernen Land und fern von seiner Familie. Noch hielt sich Stella im Hintergrund und unterhielt sich mit dem zweiten Sklaven über die weiteren Planungen für diesen Tag.

    Acanthus, der Ianitor der Villa Flavia, blickte grimmig wie eh und je. Den Namen Tiberius oder Tiberia hatte er schon sehr lange nicht mehr in diesem Hause gehört. Den Namen Tiberia Stella nie zuvor. Wäre Acanthus nicht Ianitor geworden, hätte er durchaus auch eine Position als Nomenclator ausfüllen können, denn er vergaß niemals ein Gesicht, das er an der Türe gesehen hatte, und auch nur selten den Namen dazu. Wiederum, was dringend war stand ihm nicht zu zu beurteilen, dies würde allein der Herr, respektive dessen Leibsklave entscheiden.

    "Und in welcher Angelegenheit wünscht Tiberia Stella den Senator zu sprechen? "

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  • Acanthus, der Torwächter blickte skeptisch und weiterhin mürrisch auf die junge Frau hinab. Azita? Was hatte sie wieder angestellt? Acanthus mochte die Sklavin der Dame Domitilla, denn letztendlich mochte er alle Mitglieder des Hauses. Aber sie war durchaus ein wenig eigen und setzte sich ab und an über die Grenzen ihres Daseins hinweg.

    "Azita kann dir nichts anbieten, sie hat hier nichts zu sagen." Er schaute über die Zwergin hinweg nach rechts und links die Straße entlang. "Wo ist dein Herr?" Vielleicht war ihm etwas geschehen, und seine Sklavin war verwirrt und brauchte Hilfe.


    Unter dem mürrischen Blick des Torwächters schrumpfte die Zwergin tatsächlich um weitere Zentimeter und knabberte sich nervös auf ihrer Unterlippe herum. Hm. Irgendwie hatte es die aurelische Sklavin im Gefühl gehabt das sie an der Porta der flavischen Villa nicht mit offenen Armen empfangen wurde.


    Als der Torwächter auch noch verlauten ließ das sie sich auf die Nennung von Azitas Nmen nichts einzubilden brauchte, zuckte die Zwergin dann doch zusammen und verkrallte ihre Finger hinter ihrem Rücken miteinander.


    “Mein Dominus ist Faustus Aurelius Tigellinus und...“


    Dann jedoch verstummte die Zwergin und schluckte hart.


    “Mein Dominus ist.. ist verschwunden und.. ich bin alleine.“


    Wiederholte die Kleinwüchsige mit leiser Stimme.

  • ...

    Einer der beiden Sklaven, die sicherlich mehr libertini als wirkliche servi waren, näherte sich dem Portal und trat durch die offene Tür den Zwischenraum, wo der Ianitor warten würde. "Ich melde Tiberia Stella," sagte der Sklave mit erhobener Stimme. "Sie möchte den ehrenwerten Senator Flavius Gracchus sprechen. Es ist dringend." Der Sklave hatte die Anweisung erhalten, Stella ein direktes Gespräch mit dem Hausherren zu verschaffen. Denn Stella wollte nicht mehr warten. Sie musste jetzt wissen, was damals hier besprochen wurde und was mit aller Mutmaßung ihren Vater das Leben gekostet hatte, in einem fernen Land und fern von seiner Familie. Noch hielt sich Stella im Hintergrund und unterhielt sich mit dem zweiten Sklaven über die weiteren Planungen für diesen Tag.

    Acanthus, der Ianitor der Villa Flavia, blickte grimmig wie eh und je. Den Namen Tiberius oder Tiberia hatte er schon sehr lange nicht mehr in diesem Hause gehört. Den Namen Tiberia Stella nie zuvor. Wäre Acanthus nicht Ianitor geworden, hätte er durchaus auch eine Position als Nomenclator ausfüllen können, denn er vergaß niemals ein Gesicht, das er an der Türe gesehen hatte, und auch nur selten den Namen dazu. Wiederum, was dringend war stand ihm nicht zu zu beurteilen, dies würde allein der Herr, respektive dessen Leibsklave entscheiden.

    "Und in welcher Angelegenheit wünscht Tiberia Stella den Senator zu sprechen? "

    Nun trat Stella selbst vor, da es ihr wirklich ein wichtiges Anliegen war. "Die Christianer, die höchstwahrscheinlich meinen Vater ermordeten und auch den Senator gefährden," sagte sie mit aller Ernsthaftigkeit, die sie aufbringen konnte. "Mein Vater hat Flavius Gracchus vertraut." Das glaubte Stella zumindest.

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