Atrium & Triclinium | Speis und Trank für Familie und Gäste

  • Der Tiberier hatte heute zu einer netten Cena geladen. Ein paar wenige Klienten waren geladen - darunter auch der hoffnungsvolle Petronius Crispus. Ihm würde er heute ganz besonders auf die Finger schauen, um zu sehen, wie er sich wohl in Gesellschaft verhalten konnte. Neben ihm gab es noch einen weiteren Klienten, der bereits erschienen war und den der Tiberier freundlich im Atrium begrüßte. Es war Lucius Manlius Acidinus - ein Verwandter der Manlia, die sich als bevorzugte Freundin seiner Schwester Lucia etabliert hatte. Selbstverständlich verstand es sich, dass Lepidus den Mann, der zwar bedauerlicherweise aus einem plebejischen Zweig seiner doch recht bekannten patrizischen Familie stammte, unter seine Fittiche zu nehmen, wo sich Lucia doch für diesen Mann verbürgen konnte. Daneben war auch schon ein guter Freund aus alten Aedituus-Zeiten angekommen, nämlich Gaius Mucius Scaevola, der derzeit noch seinen Dienst im Quirinus-Tempel vollzog, dem er aber heute anbieten wollte sich für seine Einsetzung als Pontifex Minor einzusetzen.


    Gespannt war der Tiberier natürlich neben der Performance von Petronius Crispus auf den Bürokraten Iunius Silanus. Es freute ihn aber schon einmal sehr, dass er diese Einladung nicht ausgeschlagen hat, dabei konnte dieser Iunier sicherlich gar nicht wissen, wie kleinlich sich der Tiberier in diesen Angelegenheiten gebar und eine solche Absage sicherlich mit einem großen Verlust an Sympathiepunkten quittiert hätte - und das noch bevor sie sich überhaupt kennengelernt hatten. Neben diesen Gästen von außerhalb ließ er es auch den Familienmitgliedern offen, ob sie heute erscheinen wollten oder nicht.

  • Etwas weiter voran ging der Ianitor und teilte Lepidus sogleich mit das Iunius Silanus angekommen sei. Das war wichtig, denn der Tiberier hatte ja noch keine Ahnung, wie dieser wohl aussehen mochte. "Sei mir gegrüßt, Iunius. Es freut mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist und dich von deinen wichtigen Pflichten in der Kanzlei ein wenig lösen konntest. Das ist sicher nicht einfach. Darf dir einer meiner Sklaven einen Becher verdünnten Wein anbieten?" Sogleich tauchte einer von ihnen an der Seite von Lepidus auf, bewaffnet mit einer Kanne und einem Becher. "Natürlich werden dir meine Bediensteten auch jeden anderen Wunsch erfüllen. Fühl dich ganz wie zuhause." Und damit hatte er wohl erst einmal das Standard-Repertoire des fürsorglichen Gastgebers soweit es ging bedient.

  • Kurz hinter dem Iunier schlich sich auch Lucius ins Atrium, das diesmal bedeutend leerer war als bei seinem letzten Besuch zur Salutatio. Allerdings glaubte er neben dem Hausherrn noch einen der Gäste von dort zu erkennen - auch wenn er natürlich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wie dieser hieß oder was er machte. Aber immerhin besuchte er das allmorgendliche Ritual ja auch nicht wegen der anderen Klienten, sondern wegen seinem Patron, weshalb es natürlich irrational war, Zeit mit wertlosem Smalltalk mit den anderen zu verschwenden.


    Davor wurde allerdings ein Gast begrüßt, der offensichtlich recht wichtig war. Und so ließ Lucius seine Hände unter der dunkelblauen Lacerna verschwinden, die er heute trug. Sein Patron würde ihn schon bitten näherzutreten, wenn es so weit war... zumindest war es in Mogontiacum immer so abgelaufen...

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  • ... dann kam Verus. Er blickte sich um, zog das Cingulum um seine Hüfte zu Recht und trat ein. Verus lächelte, da ihm bewusst war, dass er eigentlich völlig deplatziert war und sein militärischer Auftritt - in roter Tunika, Militärstiefeln und Gürtel - sicherlich etwas seltsam war. Er trat nicht als Bürger, sondern als Soldat ein. Mit gezielten Schritten, während die Nägel unter den Sohlen auf dem Marmor des Bodens klackten, näherte er sich den Anwesenden. "Salvete," grüßte er knapp, fast schon argwöhnisch kurz.

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Etwas weiter voran ging der Ianitor und teilte Lepidus sogleich mit das Iunius Silanus angekommen sei. Das war wichtig, denn der Tiberier hatte ja noch keine Ahnung, wie dieser wohl aussehen mochte. "Sei mir gegrüßt, Iunius. Es freut mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist und dich von deinen wichtigen Pflichten in der Kanzlei ein wenig lösen konntest. Das ist sicher nicht einfach. Darf dir einer meiner Sklaven einen Becher verdünnten Wein anbieten?" Sogleich tauchte einer von ihnen an der Seite von Lepidus auf, bewaffnet mit einer Kanne und einem Becher. "Natürlich werden dir meine Bediensteten auch jeden anderen Wunsch erfüllen. Fühl dich ganz wie zuhause." Und damit hatte er wohl erst einmal das Standard-Repertoire des fürsorglichen Gastgebers soweit es ging bedient.


    "Ich danke dir für die Einladung Tiberius. Sie kam etwas überraschend, aber ich freue mich sehr darüber, einmal dieses wundervolle Anwesen deiner Gens besuchen zu dürfen. Meine Wege haben mich zwar schon einige Male daran vorbei geführt, jedoch war es mir bisher nie vergönnt einen Blick hinter die Mauern werfen zu können. Ich hoffe auch, dass sich heute Abend ein wenig Zeit für ein Kennenlernen ergibt."


    Als ihm schließlich ein Begrüßungsschluck angeboten wurde, nickte der Iunier zustimmend.


    "Dazu sage ich bestimmt nicht nein. Vielen Dank!"


    Silanus nahm den Becher entgegen und machte auch schon wieder Platz für die weiteren Gäste, die direkt hinter ihm eintrafen und ebenso freundlich begrüßt werden mussten. Die Pflichten eines Gastgebers eben, für die der Iunier natürlich Verständnis hatte.

  • "Du weißt mein Anwesen wahrlich zu würdigen, Iunius. Es wurde wahrscheinlich Zeit, dass es dich für ein paar Stunden beherbergen kann", gab der Tiberier eloquent zurück, während ein Sklave auch bereits den notwendigen Wein brachte.


    Anschließend wandte er sich an seinen gerade eingetroffenen Klienten, Petronius Crispus, dem er deutete, sich den bereits Anwesenden und Lepidus zu nähern. "Willkommen Petronius. Schön, dass du hier bist. Ich werde dir gleich einmal..." Iunius Silanus vorstellen, wäre wohl die Vollendung seines Satzes gewesen, doch da registrierte er plötzlich einen Gast, der sehr überraschend erschien: Tiberius Verus war doch tatsächlich in voller militärischer Pracht erschienen. Damit hatte er nun wahrlich nicht gerechnet. So wandelte er dann natürlich seinen Satz um und sprach stattdessen: "Ich nehme an, du erinnerst dich noch an Tiberius Verus?" Immerhin wurde er ja von diesem quasi zu ihm geführt. Neben seinem Klienten stehend, begrüßte er Verus natürlich persönlich und reichte ihm die Hand. "Was für eine positive Überraschung. Wie kommt es zu diesem plötzlich Besuch? Ich deute deine militärische Aufmachung als Erfüllung deines Wunsches?" Eine Nachricht vom Gelingen oder nicht Gelingen hatte Lepidus ja noch nicht erhalten. "Ich halte gerade eine Cena mit ein paar Freunden und Klienten ab. Wenn du magst, kannst du dich gern zu uns gesellen und über alles berichten - zumindest wenn deine Reise aus Mantua nicht allzu beschwerlich war und du dringend Erholung benötigst"

  • Etwas erschrocken fuhr Lucius herum, als er die klackenden Geräusche hörte - und war einigermaßen erstaunt, einen normalen Soldaten zu sehen. Generell war das kein ungewohnter Anblick für den jungen Petronier - bei seinem Vater gingen ja Veteranen ein und aus und Mogontiacum war ein Legionsstandort - aber so mitten in einem Patrizierhaus war es doch selten. Ehe er Zeit hatte, den Soldaten einzuordnen, begrüßte ihn allerdings sein Patron, sodass er erneut herumfuhr und die Hand des Mannes ergriff. Wie üblich wirkte er dabei eher konzentriert als fröhlich. Dann wurde das Geheimnis des ungebetenen Gastes aber auch schon gelöst - richtig, sein Nachbar! Oder wahrscheinlich eher sein Ex-Nachbar... denn ein Soldat wohnte ja bekanntlich in seiner Kaserne, zumal wenn er in Mantua stationiert war. Auch wenn die Erinnerung an ihre letzte Begegnung eher durchwachsen war - immerhin war Verus von einer Ohrfeige und dem Gebrüll des Alten angezogen worden, was sich beides gegen Lucius gerichtet hatte - musste er doch zugeben, dass ihn eine alternative Perspektive auf das Leben bei den Adlern doch interessierte - denn selbst wenn der Alte ihn fast jeden Tag mit irgendwelchen Geschichten gelangweilt hatte, war die Perspektive eines jüngeren Mannes vielleicht doch etwas zugänglicher und weniger dick aufgetragen. Noch mehr interessierte ihn allerdings, wer der Gast vor ihm war, sodass er dem Soldaten-Tiberier zwar ein knappes
    "Have!"
    schenkte, dann aber neugierig auf den Iunier sah - der ihm ja offensichtlich ursprünglich einmal zuerst hätte vorgestellt werden sollen, woraus sich schließen ließ, dass er ein wichtiger Gast war - womöglich derjenige, der laut Einladung besonders einflussreich war. Es galt also, ihn zu beeindrucken und kompetent zu wirken!

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  • Das waren also die wichtigen Gäste. Der Iunius, ranghoher Beamter seiner verschrobenen Majestät und der Petronius, der Stiesel und Nachbar aus alten Tagen. Verus dachte bereits so, dass für ihn alles weit entfernt schien, seit dem er bereits Monate in der Barracke in Mantua verbrachte. Das Soldaten-Dasein verlor schnell an Reiz und stumpfte ab. Man verlor den Blick für die Welt hinter dem Wall aus Stein. Alles schien beherrschbar mit einer Waffe in der Hand. Soziale Wesen verdörrten zu funktionalen Wesen, ohne jedes Interesse für Gesellschaft. Man stellte sich teilweise außerhalb dieser und funktionierte in seinem kleinen Kosmos, genannt Militär. Es bot Sicherheit, die Verus so sehr suchte. Leider blieben die melancholischen Gedanken, die ihn wie jeher definierten. Das militärische Gehabe war nu aufgesetzt, wie auch seine herausgestreckte Brust, die mit jedem Atemzug immer mehr zusammenfiel, bis nur noch ein - wohl trainierter- Mann übrig bliebt, der nicht so richtig in die Runde passen wollte.


    Verus stand, wie immer, einfach nur daneben. Nicht bedeutungslos aber auch nicht bedeutungsschwer. Er war halt da, anwesend in seiner ganzen Person. Nun nickte er also dem Petronius zu, lächelte sogar ein wenig und sagte dann zu seinem Anverwandten: "Ich habe beruflich in Rom zu tun und meine Männer lagern vor den Toren." Ja, seine Männer und seine Mission. Er gab sich bewusst ein wenig verschlagen und hielt sich bedeckt. Nicht jeder sollte vom verschwundenen legatus wissen.


    Immerhin hörte er sich gut an, dies zu sagen. Der instabile Charakter Verus zog eine gewisse Stärke aus diesem Status und zeigte auch ganz offen, dass er dieser Eitelkeit nachgab. Es war nicht richtig und später würde er dies bereuen. Doch jetzt konnte er jemand sein, wenn auch nur ein kleiner Unteroffizier des Heeres. Immerhin mochten die Römer ihre Legionäre und vielleicht färbte der goldene Glanz des Adlers auch auf ihn ab, da er nun mit militärischen Popanz hier stand, ausgenommen die Paraderüstung. Schließlich drückte Verus die Hand seines guten Verwandten Lepidus brüderlich und römisch, mit ein wenig Stolz. "Ich habe mich genug ausgeruht und schließe mich gerne deiner Cena an. Ein Soldat kennt seine Pflichten, auch die sozialen." Ein kleiner, wenn auch unlustiger, Scherz, der schnell verhallte.


    "Ich werde mich jedoch ein wenig zurückhalten und euch nicht mit meinem Militär-Geplauder aufhalten," erklärte er.

  • Oh nein – oh nein – oh nein! Sie war zu spät! Lucia versuchte nicht in ungebührliche Hast zu verfallen. Das bearbeiten ihrer Haare mit der Brennschere hatte doch länger gedauert, als sie dachten, weil Arsinoe einfach noch nicht so geübt wie Sekunda war. Mit aller Selbstbeherrschung richtete Lucia die Falten ihres hellblauen Kleides, während sie an der Porta und im Atrium schon die ersten Gäste hören konnte. Arsinoe flatterte wie ein Schmetterling um sie herum, richtete hier noch etwas, zupfte dort noch kurz. Nur Sekunda stand in augenscheinlicher Ruhe im Hintergrund und beobachtete die junge Sklavin genau. Als Lucia dann endlich fertig aus ihrem Zimmer trat, bekam Arsinoe von der alten Sklavin einen Klaps auf den Hinterkopf, weil sie zu lange gebraucht hatte. Wurde jedoch sogleich mit lobenden Worten zur Seite genommen, da sich das Ergebnis sehen lassen konnte.


    Mit einem entschuldigenden Lächeln betrat Lucia schließlich das Atrium, in dem sich ihr Bruder schon der Gäste angenommen hatte. Die Tatsache ein wenig zu spät zu sein, bedeutete nun, dass sie gewissermaßen einen kleinen großen Auftritt hatte. Ein Nebeneffekt, den sie zu genießen gelernt hatte. Es gab doch nichts Schöneres als ein paar bewundernde Blicke auf sich zu spüren. Gleich am Anfang traf sie auf Lucius Manlius Acidinus. „Wie schön, dass du es geschafft hast! Mein Bruder hat dich sicher schon willkommen geheißen, aber lass es mich bitte wiederholen! Fühl dich ganz wie zu Hause und mach Laeva, wenn du ihr hiervon erzählt ein wenig eifersüchtig!“ Ein freches Zwinkern folgte und die beiden wechselten ein paar Worte.


    Da fiel ihr Blick auf jemanden, den sie so hier nicht erwartet hatte. Die Verlockung war einfach zu groß und Lucia musste das Missverständnis von ihrem ersten Treffen nachstellen. Also trat sie ein paar Schritte auf diesen zu und rief halblaut: „Iunius!“ Mit einem breiten Grinsen wartete sie darauf, dass er sich zu ihr umdrehte.

  • Silanus war gerade dabei die Inneneinrichtung des Atriums zu begutachten. Sie war durchaus edel und minutiös aufeinander abgestimmt, wenn auch für seinen Geschmack ein wenig zu protzig. Doch immerhin war dies kein Anwesen eines Homo Novus. Die Tiberier gehörten zu den ältesten Adelsgeschlechter Roms und diese Villa war bestimmt bereits seit Generationen in ihrem Besitz. Dementsprechend glichen einige Ausblicke auf das Interieur in mancher Hinsicht einer Zeitreise in die römische Vergangenheit bis zurück zu den Zeiten der Republik. Und das war gut so. Ein Raum wie dieser musste in erster Linie repräsentativen Zwecken dienen und das tat er zweifellos.


    Eine weibliche Stimme riss ihn schließlich aus seinen Gedanken und sichtlich verwundert wandte er sich nach ihr um. Wer konnte ihn hier kennen? Noch dazu eine Frau? Mit großer Überraschung blickte er in das lachende Antlitz der jungen Frau, die er vor einigen Wochen kurz am Festtag der Concordia kennengelernt hatte - die Bekannte seines Verwandten Avianus. Er hatte danach nicht mehr wirklich an diese flüchtige Begegnung gedacht, doch nun wo sie vor ihm stand und die Situation noch dazu eine sehr ähnliche war, was vermutlich auch durchaus beabsichtigt schien, fiel ihm alles wieder ein. Avianus hatte sie tatsächlich als Tiberia vorgestellt. Soweit war sie ihm im Gedächtnis geblieben. Doch an ihren Cognomen konnte er sich leider beim besten Willen nicht mehr erinnern. Dennoch lächelte er und ging auf dieses mit Absicht herbeigeführte Déjà-vu mit den gleichen, aber diesmal merklich gespielten Worten ein, die er seiner Erinnerung nach auch damals zu ihr gesagt hatte.


    "Entschuldigung, kennen wir uns? Hast du mich gerade gerufen?"

  • Mit unverholener Neugier betrachtete Lucius seinen Ex-Nachbarn. Aus der Aussage ließ sich ableiten, dass er es hier mit einem Offizier zu tun hatte, die Caligae an seinen Füßen dagegen deuteten auf einen Mannschaftsdienstgrad hin (die feinen Herrn Offiziere trugen ja in der Regel wie im zivilen Leben den Calceus) - daraus war abzuleiten, dass er entweder ein Unteroffizier oder ein Centurio war. Das passte auch dazu, dass er einer bedeutenden Familie angehörte!


    Dann ging er zum nächsten, einem blonden jungen Mann, den Lepidus nicht vorgestellt hatte. Bevor er dann allerdings zu Manlius Acidinus übergehen konnte, zog die erscheinende Blondine die Aufmerksamkeit auf sich. Der junge Petronier war immer etwas befangen in Anwesenheit junger Frauen - so auch heute. Sie wirkte - ähnlich wie die Schnepfe auf dem Forum damals - recht reich und gehörte wahrscheinlich zur Familie. Vor allem aber hatte sie überaus interessante Kurven - ob diese vielleicht in einem mathematischen Verhältnis standen?


    Leider interessierte sie sich überhaupt nicht für ihn, sondern nur für die anderen Gäste, sodass er sie ein wenig enttäuscht anstarrte, um sofort auszuweichen, falls sich ihre Blicke trafen.

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  • Sim-Off:

    Tut mir leid, ich scheine die Szene hier unnötig ausgebremst zu haben. Sorry dafür!


    Lucias Grinsen wurde – wenn das denn ging – noch ein wenig breiter. Der Iunier ging tatsächlich auf ihren kleinen Spaß ein. Sie glaubte sogar, dass er beinahe die gleichen Worte wählte, wie auf der Feierlichkeit der Concordia. Wenn sie nur noch wüsste, was genau sie darauf geantwortet hatte… Aber das war ja relativ egal, ging es doch darum diesmal zuzustimmen!
    „Das habe ich in der tat.“ Sie blinzelte ihm verschwörerisch zu und blieb schließlich mit leicht schräg gelegtem Kopf vor ihm stehen. „Nur war unser letztes Treffen leider viel zu kurz. Ich fürchte ich habe mir deinen vollständigen Namen nicht merken können, werter Procurator a libellis.“, gab sie ohne Verlegenheit zu. Den Titel hatte sie sich hingegen merken können, was für ein seltsames Konstrukt das Gedächtnis doch war! „Wärst du so freundlich und würdest mich erinnern?“
    Lucia musterte interessiert das Gesicht ihres Gegenübers und versuchte dessen Alter einzuschätzen. Das war alles andere als einfach. Offensichtlich war der Iunier irgendwo zwischen 20 und 40, einen Zeitraum, in dem Männer nicht zu altern schienen. Fältchen? Krähenfüße? Sie suchte auch am Haaransatz nach einem Grauschimmer oder einem Zurückweichen der Haare, welche ihr weiter helfen könnten. Vermutlich näher an den 40 als an den 20, dachte sie sich, war sich aber alles andere als sicher. Lucia war so sehr in das kleine Spiel hier vertieft, dass sie die Blicke, welche Petronius ihr zuwarf überhaupt nicht wahrnahm. Da sie aber vorhatte mit jedem der Anwesenden ein paar höfliche Worte zu wechseln, ehe der Abend vor bei war, würde dieser wohl auch noch in den Genuss ihres Charmes kommen.

  • Warum sollte es ihr dabei anders gehen als ihm, dachte Silanus in diesem Moment recht erleichtert darüber, dass sich auch die Tiberia seinen Namen nicht gemerkt hatte. Dass sie stattdessen noch seinen Titel wusste, fand er wiederum recht witzig, auch wenn es ihn nicht sonderlich verwunderte. Namen hinter Ämtern änderten sich ständig, doch ein Amt das dem Kaiser so nahe stand wie ein Procurator am Kaiserhof, war wohl durchaus den meisten Römern bekannt. Anders als bei ihrem letzten Treffen, wirkte sie auf seine Frage alles andere als Überrascht und kam selbstbewusst auf ihn zu.


    Sie wirkte dabei ganz anders als ihre oft recht blasierten Standesgenossen, mit denen es Silanus meistens zu tun hatte, wenn mal wieder einer meinte sein Stand reichte auf, um zum Kaiser vorgelassen zu werden. Die junge Tiberia hingegen wirkte auf den ersten Blick recht aufgeweckt und schlagfertig. Eigenschaften die manche, vor allem traditionsbewusste Männer bei römischen Frauen geringschätzten und ablehnten, von denen sich jedoch andere Männer wiederum angezogen fühlten wie Motten zum Kerzenschein. Zu Zweiteren gehörte vermutlich auch sein junger Verwandter Avianus, der diese Tiberia am Festtag der Concordia zu kennen schien, auch wenn Silanus nach wie vor nicht wusste woher und wie gut. Doch bestimmt würde sich das im Laufe des Abends feststellen lassen.


    "Lucius Silanus. Aber Lucius reicht vollkommen Tiberiaaa……?"


    Er lächelte dabei nun doch etwas verlegen in der Hoffnung, dass sie seinen Satz vollendete und ihm ebenso erneut ihren Namen verriet.

  • Lucius Silanus also… die junge Tiberia wiederholte den Namen in Gedanken rasch ein paar Mal hintereinander. Sie hatte das Gefühl auf diese Weise Namen eher behalten zu können. Doch sein unblasiertes Angebot ihn beim Praenomen zu nennen, lenkte sie gekonnt ab. Da jedoch auch er bei ihrem Namen Probleme zu haben schien, musste sie ihre Gedanken dazu kurz hintenanstellen.


    „Lucia. Tiberia Lucia. Wenn du willst, reicht Lucia ebenfalls. Dann können wir gemeinsam strahlen.“


    Mit diesem kleinen Scherz versuchte sie über ihre leichte Verwirrung ob der raschen Vertraulichkeit hinwegzuspielen. Zwar war sie vom Stand wohl über ihm, doch er war eindeutig älter und hatte eine bedeutende Position inne. Aber jetzt war es geschehen und im Nachhinein darauf herumzureiten brachte ohnehin nichts.


    „Darf ich fragen, woher du meinen Bruder kennst, Lucius?“


    Lucia zwang sich bewusst ihren Gegenüber beim Praenomen zu nennen, denn jetzt wieder zu Iunius zurückzufallen wäre wohl beleidigend gewesen.

  • Lucius – Lucia …. und diesen Namen hatte sich Silanus, dem es fast täglich oblag bei diversen Audienzen und Terminen die beteiligten Personen dem Kaiser vorzustellen, nicht merken können. Die Götter trieben heute wohl wieder einmal ihren Spaß mit ihm, stellte er im Geiste für sich fest. Doch noch einmal passierte ihm das gewiss nicht mehr. Der Name war nun in seiner gedanklichen Kartei mit dem dazugehörenden Gesicht verbunden und für immer abgelegt. Mit der Frage, ob es angebracht war ihr die sehr persönliche Anrede des Praenomens aufzudrängen, machte sich der Iunier hingegen nicht wirklich Gedanken. Er war schon immer ein sehr offener Mensch gewesen, der kaum Wert auf seinen Rang oder Stand legte und dies, leider schon einige Male zu seinem Nachteil, auch bei den meisten Anderen voraussetzte. Lucias Frage klärte schließlich auch gleich, in welchem Beziehungsverhältnis sie zum Gastgeber des heutigen Abends stand.


    "Persönlich werden wir uns erst heute kennen lernen, wie ich hoffe. Aber während seiner Amtszeit als Vigintivir hatten wir schriftlichen Kontakt. Aus diesem Grund war er vermutlich auch so freundlich mich heute zu dieser Zusammenkunft einzuladen."


    Die Erklärung erinnerte Silanus auch daran, dass die vorgeschlagene Auszeichnung ihres Bruders für seine aufmerksame und pflichtbewusste Arbeit ausgeblieben war. Er notierte sich für Lucia unmerklich im Geiste, dass es dies noch zu hinterfragen galt und widmete sich sofort wieder seinem bezaubernden Gegenüber, dass ihm mit der letzten Frage auch die passende Gelegenheit für eine Gegenfrage geboten hatte.


    "Und du kennst meinen jungen Verwandten Avianus recht gut, wie es mir am Festtag der Concordia schien. Woher, wenn du mir die Frage gestattest?"


    Immerhin schien es auf dem ersten Blick recht ungewöhnlich, wenn sich eine junge Dame aus einer der ältesten und angesehensten Patriziergentes mit einem einfachen Soldaten anfreundete, der auch seinem Stand nach weit unter ihr stand. Zu Silanus Leidwesen hatte er auch zu Beginn der Feierlichkeiten von seiner Tribüne aus gesehen, dass Lucia immer noch bei Avianus gestanden und ihm von seinen Pflichten abgelenkt hatte. Doch dies würde er bei passender Gelegenheit ihm zum Vorwurf machen und bestimmt nicht ihr. Schon gar nicht hier und heute. Hätte dies ein Tribunus oder gar der Kaiser selbst bemerkt, das ein Prätorianer lieber ein Schwätzchen mit einer jungen hübschen Frau hielt, anstatt sich auf den Schutz der Tribüne zu konzentrieren und mit möglichst strengen Blick die Menge zu beobachten, hätte dies wohl kaum sehr positiv für Avianus ausgehen können. Neugierig wartete er daher auf die Antwort der jungen Frau, die vielleicht erklären konnte, warum sein Verwandter ihretwegen so viel Risiko auf sich nahm.

  • Ihr Bruder hatte Lucius also eingeladen, ohne ihn persönlich zu kennen? Irgendwas schien Lepidus von diesem zu wollen. Lucia hätte nur zu gerne gewusst, was ihr Bruder sich von dem Kontakt mit dem Iunier versprach. Sicher war er allein wegen seines Postens interessant, aber ob das schon alles war? Sie würde Lepidus nach diesem Abend wohl mal fragen, wenn sich das nicht von selbst aufklärte.
    „Und dadurch begegnen wir uns hier wieder… Wie klein Rom doch ist!“, kommentierte sie mit einem amüsierten Blick. Ihr war natürlich bewusst, dass ihr Zusammentreffen mit dem Iunier um einiges ungewöhnlicher war als ein beruflicher Kontakt, aber darauf musste sie ja nicht weiter eingehen.


    Das gleiche hatte sie auch für ihre Bekanntschaft mit Lucius Verwandtem gehofft, doch da schien einfach die Neugierde ihres Gegenübers zu groß zu sein. Verlegen strich sich Lucia eine nicht vorhandene Strähne hinter das Ohr und musste kurz überlegen, wie sie das am besten beantworten sollte. Sie wollte nicht unbedingt von ihren dauernden Besuchen bei der staatlichen Lotterie reden, wenn es sich vermeiden ließ, also wie das am besten formulieren?
    Ihr zögern war schon mehr als deutlich, als sie endlich zu sprechen begann: „Das kommt darauf an, wie man ‚gut kennen‘ definiert. Ich bin ihm davor erst zwei Mal kurz begegnet.“ Sie zuckte abwiegelnd mit den Schultern und erklärte weiter: „Ich war ein paar Mal beim Palatium Augusti, er stand dort zusammen mit einer weiteren Wache am Tor und wir hatten eine kleine… Diskussion, darüber was für eine Waffenkontrolle als gründlich genug gilt.“ Eine feine Röte hatte sich während Lucia sprach auf ihre Wangen geschlichen. Als ihr klar wurde, wie diese Worte auch ausgelegt werden konnte, fügte sie hastig hinzu: „Aber es war sein Kollege, über den ich mich aufregte, nicht dass du jetzt einen falschen Eindruck bekommst. Avianus war… schlagfertig, mehr nicht.“ Mit einem erneuten Schulterzucken wollte sie die ganze Geschichte abschütteln. „Und am Festtag der Concordia sah ich ihn dann zufällig, wissen die Götter, wie ich ihn unter den ganzen Prätorianern erkennen konnte.“ Jetzt auch noch zuzugeben, dass sie ihn hatte ärgern wollen, ihm die Sache am Tor ein wenig heimzahlen wollte, das ging dann doch zu weit.

  • Rom war tatsächlich ein Dorf wenn man sich so überlegte, wie die Schicksale und Wege der seiner Bewohner oft auf unerklärliche Art und Weise, so wie auch in ihrem Fall, miteinander verwoben waren. Auch wenn es seinem Gegenüber eher unangenehm zu sein schien, hörte Silanus sichtlich erleichtert die Erläuterungen der jungen Tiberia über ihr Verhältnis oder eher Nichtverhältnis zu seinem jungen Verwandten. Gleichzeitig schalt er sich gedanklich selbst für die unbehaglichen Vorstellungen, die er diesbezüglich bereits gehabt hatte. Nicht auszudenken, wäre mehr hinter der Sache gesteckt, wie etwa eine Affäre oder eine erstgemeinte Liebesbeziehung zwischen den beiden. Silanus lächelte daher milde und nickte augenscheinlich aufmerksam, bekam aber die restliche Hälfte der versuchten Erklärung nur noch sehr bruchstückhaft mit.


    "Waffenkontrolle……… Zufällig…….. achso, ich verstehe. Ja dann……"


    Seine Sorge um die Ehre dieser jungen Patrizierin und den Ruf seiner Familie war also mehr als unbegründet gewesen. Natürlich hatte seine Fantasie weitaus mehr daraus gemacht, als es vermutlich ohnehin gewesen wäre, doch das nun rein gar nichts dahintersteckte, ließ ihm vor Erleichterung aufatmen. Hübsch anzusehen war sie ja. Mehr als das sogar, wenn man die Durchschnittsrömerin im Vergleich dazu heranzog. Und wenn Silanus das so sah, dann erst recht sein junger Verwandter. Doch ein Miles der Prätorianer und eine Patrizierin… Erneut erwischte sich Silanus wieder bei diesen, aus seiner Sicht volkkommen abwegigen Gedanken. Um dies zu überspielen suchte er schnell nach Worten, die an dem bereits Gesagten ansetzen konnten. Sie war ein paar Mal im Palast gewesen hatte sie gesagt? Mit dem Kaiser konnte das nichts zu tun haben. Schließlich war Silanus mit allen Audienzen mehr als vertraut und niemand konnte sich an ihm vorbeischmuggeln, wenn er zum Kaiser wollte. Doch was konnte eine junge Patrizierin sonst im Palast zu tun haben? Nachdem er damit auf andere Gedanken gekommen war, lächelte er Lucia wieder an.


    "Wenn du öfters im Palast zu tun hattest wundert es mich, dass wir uns dort nicht auch über den Weg gelaufen sind. Gibt es vielleicht irgendetwas, bei dem ich dir meine Hilfe anbieten kann?"


    Die Frage kam nicht von ungefähr, war es doch das, was sich die meisten Leute von einer Bekanntschaft mit dem Procruator a libellis versprachen. In diesem Fall machte er es jedoch ausnahmsweise einmal gerne, wenn er der jungen Tiberia irgendwo durch die bürokratischen Hürden des Palastes helfen konnte.

  • Auch wenn Lucius sich die Tiberierin schon ganz gern ansah und nach einigem Begutachten zu dem Schluss kam, dass ihr Beckenumfang zum Bauchumfang wohl etwa in einem Verhältnis von zwei zu drei stand, fühlte er sich hier doch zunehmend unwohl. Das Mädchen plauderte mit diesem scheinbar recht wichtigen Mann, wobei sich nicht nur der Name des Mannes aufschnappen ließ - Iunius Silanus - sondern auch dessen Beruf - Procurator a libellis! Jetzt fehlte dem jungen Petronier nur noch eine Erklärung, was genau ein Procurator a libellis tat! Offensichtlich hatte er etwas mit Briefen zu tun und war im ritterlichen Rang - was auch zu seiner Aufmachung passte. Aber was genau tat er wohl?


    Wenn er bedachte, was Lepidus ihm geschrieben hatte, musste er wohl der Schlüssel zum Zugang zum Ritteramt sein - vielleicht nahm er die Bittschriften um Standeserhebungen in Empfang! Aber wie konnte man sich ihm nun günstig präsentieren?

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  • Warum wirkte Lucius so seltsam erleichtert, nachdem Lucia von ihren Treffen mit Avianus berichtete? Ihre sonst so makellose Stirn legte sich in sanfte, verwirrte Falten. Wenn sie mit Lucius nun tatsächlich so vertraut gewesen wäre, wie ihre Anrede es für Außenstehende implizieren mochte, hätte sie wohl direkt nachgefragt. Doch hier und jetzt war das leider undenkbar. Auch kam Lucius ihr mit seinen nächsten Worten jeder weiteren Reaktion zuvor.
    Daran hätte sie nun aber auch selbst denken können! Natürlich hatte Lucius in seinem Amt sehr viel am und im Palatium Augusti zu tun. Da hätte sie aber auch wirklich mit einem genaueren Nachhaken rechnen können. Mist… Auch wenn sein Angebot sehr freundlich war, kam es Lucia grade äußerst ungelegen.
    „Das ist ein sehr großzügiges Angebot, Lucius, ich danke dir dafür!“, ging sie also lieber erst auf diesen Teil ein. Vielleicht schaffte sie es ja sogar ihn von der anderen Hälfte abzulenken. Einen Versuch war es wert! „Ich hoffe aber doch, es wirkte nicht so, dass ich unsere kurze Bekanntschaft gleich ausnutzen wollte. Das war keinesfalls meine Absicht! Es tut mir leid, wenn dieser Eindruck entstanden ist!“ In einer bekümmerten Geste legte sie ihre Hand an die eigene Wange. „Ich kann mir denken, dass viele nur wegen deiner Position deine Bekanntschaft suchen.“ Ein ablehnendes Kopfschütteln begleitete ihre Worte. „Aber das war wirklich nicht meine Absicht!“ Sie merkte, dass sie sich schon zu wiederholen begann und lächelte verlegen.


    Unsicher schweifte ihr Blick von ihrem Gegenüber weg und blieb an einem in ihre Richtung starrenden jungen Mann hängen. Irgendwie kam dieser Lucia bekannt vor, doch sie konnte den Finger nicht darauf legen. Doch er war einer von Lepidus Gästen und die galt es zu bezaubern. Also schenkte Lucia dem jungen Mann ein strahlendes Lächeln ehe sie sich rasch wieder an Lucius wandte.


    „Ich meine, dein Angebot ist äußerst großzügig, aber du musst dich nicht dazu genötigt fühlen… Ach, ich kann mich schon wieder nicht recht ausdrücken!“ Manchmal wünschte sie wirklich die Wortgewandtheit ihres Bruders zu haben! Sie fürchtete grade mit ihren peinlich berührten Worten Lucius nur unnötig gekrängt zu haben, indem sie sein generöses Angebot so verschmähte.

  • Lepidus nickte freundlich als Verus sich offenbar zu ihnen gesellen wollte. Dann würden sie wohl doch noch mehr werden als gedacht. Verpflegung war ja zum Glück für alle genug da. Da inzwischen auch niemand mehr erwartet wurde, ließ er sogleich ins Triclinium bitten. "Wir werden uns nun der Cena widmen, für die wir heute zusammengekommen sind", ließ er sogleich verlautbaren, während er insbesondere zu Silanus ging und ihn persönlich ins Triclinium geleitete. "Wie ich merke, hast du meine großartige Schwester bereits kennengelernt? Sie ist eine Meisterin der geistreichen Unterhaltung. Ich denke, es wäre hervorragend, wenn sie zur Cena den Platz neben dir erhält." So wie er auf Silanus zulächelte, tat er dies kurz darauf auch zu seiner Schwester, auf deren hervorragende Fähigkeit zur gesellschaftlichen Konversation sie heute bauen konnte. Vor den Klinen angekommen, verwies Lepidus den Iunier auf den Ehrenplatz, den locus consularis , was dem Iunier sogleich zeigen sollte, dass er heute als der wichtigste Gast im Hause der Tiberier angesehen wurde. Direkt daneben auf der mittleren Liege würde Lucia Platz nehmen, um sich mit dem Gast gut unterhalten zu können, was Lepidus auf dem Gastgeberplatz des summus in imo natürlich ebenso gut konnte. An seiner direkten Seite ließ er Lucius Petronius Crispus Platz nehmen und außen auf seiner Kline würde sein zweiter Klient, Lucius Manlius Acidinus, Platz nehmen. Sein Freund Scaevola und der Optio Verus wurden darum gebeten auf dem lectus summus Platz zu nehmen, damit waren sie eine schöne Runde.


    Während noch die Vorspeisen aufgetischt wurde, wie beispielsweise hart gekochte Eier als Appetitanreger und ein paar Trauben, machte Lepidus seinen Gast auch mit dem Rest der versammelten bekannt. "Iunius, wenn ich dir sogleich meine treuen Klienten an meiner Seite ein wenig vorstellen könnte. Dies hier ist Lucius Petronius Crispus. Er ist erst seit kurzer Zeit in Rom, wo er nun sien Glück sucht und hat sich zuvor in Mogontiacum als Angehöriger des Ordo Decurium sehr verdient gemacht hat. Ein sehr aufgeweckter Geist, der auch Teil einer Abordnung für den Kaiser war, um die Erhebung Mogontiacums zu einem Municipium zu erwirken" Zumindest die Existenz der Abordnung war Silanus wahrscheinlich längst bekannt, da er über alle Vorgänge innerhalb des Palastes wohl bestens informiert sein musste. "Er ist ein sehr aufgeweckter Geist, der viel Potenzial hat und für Rom sicherlich noch viel erreichen wird", sprach er, wobei der Petronier hoffentlich nicht Rot anlief, wenn in seiner Gegenwart vor ihm so geschwärmt wurde. "Des Weiteren möchte ich dir Lucius Manlius Acidinus vorstellen, der einen Posten in der städtischen Verwaltung inne hat und sich bisher ebenfalls sehr verdient gemacht hat. Seine Vorgesetzten sind von seinem Pflichtbewusstsein sehr beeindruckt." An seine beiden Klienten gewandt, sprach Lepidus: "Dies ist Lucius Iunius Silanus, Procurator a libellis am Hofe des Kaisers. Wir haben während meines Vigintivirats sehr gut zusammengearbeitet, weshalb ich es sehr begrüße, dass er heute mein Gast sein kann." Damit bauschte der Tiberier ihr bisheriges Verhältnis natürlich ein wenig auf. Manlius, von Natur nicht gerade verschwiegen, begrüßte den Mann sogleich überaus interessiert: "Freut mich dich kennenzulernen Iunius. Procurator im Dienste des Kaisers zu sein, stellte ich mir als eine der größten Verantwortungen vor, die man übernehmen kann. Wie gelangt man eigentlich auf so einen Posten? Das war doch sicherlich sehr schwierig, oder?"

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