• Liebe Spieler,


    wir sind momentan dabei, verschiedene Dinge im IR auf den Prüfstand zu stellen. Wie bereits anderswo deutlich geworden ist, gehört dazu auch die Frage, wie genau wir es mit der Historie nehmen bzw. was sich die (potentielle) Spielerschaft diesbezüglich wünscht.


    Dabei sind wir auf eine Sache gestoßen, die wir schon oft diskutiert haben, die wir nun aber wieder einmal zur Diskussion stellen wollen: Frauen und ihre Karriere-Möglichkeiten. Diese sind - orientiert an der Historie - im IR zunehmend eingeschränkt. Auch wenn es nirgends eine offizielle Verlautbarung gab, finden wir Frauen seit geraumer Zeit oft nur noch in Ämtern, die es historisch (so) nicht gab (Schola, Acta) bzw. im CD und in der Privatwirtschaft. Da das IR allerdings doch noch - vermutlich als Erbe seiner Zeit als klassische Micronation - einen starken Fokus auf den Staatsdienst hat (wie dies schon bemerkt wurde) und Aufstiegsmöglichkeiten trotz aller RPG-Orientierung ein wichtiger Motivator ist (die in den bisherigen Frauenbereichen relativ begrenzt sind), stellt sich uns die Frage, ob wir weiblichen Spielern, die oftmals eben lieber weibliche IDs spielen, nicht dort mehr Möglichkeiten bieten sollten.


    Momentan ist bei uns in der Diskussion, ob man weiblichen IDs nicht auch einen Teil der ritterlichen Karriere freigeben sollte - nämlich Verwaltungsposten ohne militärische Aufgaben. Ein weiterer Karrierebereich sind kommunalpolitische Laufbahnen wie Aedil, Duumvir etc.
    Bevor wir uns hier allerdings entscheiden, hätten wir gern ein Stimmungsbild, was die Spielerschaft inzwischen von solchen Fragen hält: Wärt ihr für eine derartige Lockerung der Historie? Oder sollten wir vielleicht sogar noch weiter gehen? Oder lieber an andere Bereiche denken? Oder sollte man lieber alles so belassen wie bisher?


    Wir würden uns auch hier freuen, wenn möglichst viele von euch ihre Meinung kundtun, damit wir ein möglichst repräsentatives Stimmungsbild erhalten :)

  • mal so als IR-Frau gesprochen:


    Ich hab mich in dem Wissen um die begrenzten Möglichkeiten bewusst für eine weibliche ID entschieden. Für mich persönlich waren die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten kein Hinderungsgrund. Eigentlich fand ich diese Situation sogar ganz reizvoll. Im echten Leben hat man doch genug Verpflichtungen... Selbst wenn Frauen jetzt die Aufstiegsmöglichkeiten eingeräumt würden, würde ich diese vermutlich nicht ergreifen.


    Ich hab nichts gegen die Lockerung, ich zweifel nur daran, dass sie großen Nutzen bringt.

  • Ich als IR-Frau (und Frau in anderen Foren) kann mich dem nur anschließen. ich finde es eigentlich grade reizvoll, eine weibliche ID in genau ihre korrekten Rolle zu verkörpern. Wichtig ist dabei nur, dass sie dennoch ausreichende Anschlussmöglichkeiten im Rollenspiel selbst hat und dort aufgrund mangelnder Möglichkeiten in der "Karriere" nicht vereinsamt.


    Aber es gibt auch ohne Karriere wirklich genügend Möglichkeiten fürs Rollenspiel - und auch, um Einfluss auszuüben. Vielleicht gibt es ja weniger ambitionierte Männer, denen an Macht interessierte Frauen den Rücken stärken, etc. pp. Dafür muss man wirklich nicht weibliche Ritter, Senatoren oder sowas ins Spiel holen. Ich empfände das dann sogar eher als weniger reizvoll denn aktuell (wie gesagt, ich schließe in dieser Hinsicht nicht nur von der noch recht wenig im IR bespielten Lenaea auf die Situation, sondern aufgrund vieler Jahre Erfahrung im Rollenspiel. :) )


    Was ich u.U. als weniger fördernd für Rollenspiel empfinde, sind die doch relativ steifen Aufstiegschancen auch für männliche ID's, weil es eben doch viel Zeit frisst. Manchen kommen auch diese krassen Alterungsprozesse komisch vor und solche würden vielleicht lieber direkt etwas weiter oben einsteigen.
    Also, ich beziehe da jetzt keine Position, aber wollte das nur mal so zum Bedenken in den Raum werfen. Letztendlich sind die Posten nun wirklich nicht dünn vorhanden, sondern eher dünn besetzt und ich denke mir, dass das unter Umständen einfach auch das Rollenspiel fördern, und Leute anziehen würde. Man hat einfach bessere Möglichkeiten, eine standesgemäße ID zu bespielen - je nach dem Stand, den man verkörpern möchte.


    Ich traue den Spielern da einfach mal genug Reife zu, dass nicht jeder Senator und Praetorianerpraefekt werden möchte. Ich hab mich jedenfalls bewusst für eine sehr arme ID entschieden.

  • Gerade die römische Frau ist doch die Strippenzieherin im Hintergrund, die ihren Mann gezielt steuert. :D


    In meinen Augen wäre weitere Karriere-Möglichkeiten eher kontraproduktiv und wir würden unseren Anspruch verlieren, historisch annähernd korrekt zu spielen. Natürlich muss man Abstriche machen aber der Ansatz "Frauen-IDs" jeglichen Karrierepfad ( - insbesondere Militär und Staat) zu öffnen, halte ich für fatal, da es einfach nicht der Tatsache entspricht. Für mich ist dies ein konkreter Fakt, den ich ungerne brechen möchte.


    Eine Soldatin? Das ist eine moderne Idee. Eine Politikerin? Eine moderne Idee. (Ausgenommen Powerfrauen und Herrscherinnen, wie Kleopatra.) Eine Beamtin? Eine moderne Idee.


    Ich finde, dass man weibliche IDs in ihrem Umfeld durchaus reizvoll sind. Es gibt ebenso genug Karrieren, die Frauen eröffnet sind: Vestalinnen, "politische" Ehefrauen (Verheiratete), Privatwirtschaft (eigene Sklavenhaltungen) und auch schlicht verrufene Tätigkeiten, wie Klageweiber oder Lupae.


    Es wäre in meinen Augen ein zu krasser Bruch mit der Authenzität des IR, welches einerseits die Schola auflösen möchte, um historisch korrekter zu sein und nun kommt die ziemlich moderne Emanzipation daher. Es passt nicht zusammen.


    Wir müssen uns entscheiden, ob wir historisch - annähernd - korrekt sein wollen, eine "echte" römische Lebenswelt gestalten wollen, dazu gehören auch Einschränkungen und vor allem auch Kriege, Gewalt und viele andere Dinge oder wollen wir uns ein SOAP-Rom basteln, welches mehr eine amerikanische TV-Serie sein könnte (Ausgenommen ROME, eine wirklich gute Serie), welche a-historisch daherplätschert.

  • Ich will mich an der Stelle nicht in die Diskussion einmischen, nur von vornherein ein paar Missverständnisse, die mir im letzten Beitrag entgegenspringen, schnell ausräumen.


    Es soll auf gar keinen Fall römische Soldatinnen geben. Wir wollen das IR keinesfalls in ein Fantasy-RPG mit historischem ANstrich verwandeln. Da braucht ihr ganz sicher keine Angst haben.
    Auch Senatorinnen wurden mit guten Grund vor Jahren schon abgeschafft, und die wollen wir auch nciht wieder einführen.


    Es geht uns eher konkret darum, ob man Frauen auch im rein zivilen Zweig der ritterlichen Ämter nehmen könnte, sofern denn die weiblichen IDs das zum einen wollen würden (denn wenn keiner will, müssen wir uns darum ja nicht den Kopf zerbrechen, ob sie es wollen würden können :D ), und zum anderen die Spielerschaft als Gesamtheit damit auch leben könnte. Ums noch konkreter zu machen, das beträfe dann Ämter wie den Procurator Annonae, Dioiketes oder Curator Kalendarii etc.. Definitiv nichts mit militärischer Befehlsgewalt.
    Wenn wir aber über diese ritterlichen Ämter nachdenken, müssen wir weiter auch darüber nachdenken, wie eine Frau denn Ritter werden kann. Männer verdienen sich ihre Meriten unter anderem in den städtischen Ämtern. Und da ist dann auch ebenfalls die Frage, ob für euch das auch für Frauen in Frage käme? Und da hätten wir gerne ein möglichst genaues Stimmungsbild (und schonmal danke für die ersten Meldungen hierzu).


    Und als Anmerkung, weils mir auffällt: Die Schola abschaffen möchte Titus Duccius Vala sehr gerne und der Senat diskutiert darüber. Der historische Anspruch, der da durchklingen mag, geht da nicht von der SL aus. Wir hindern aber auch niemanden daran, diesen historischen Anspruch zu wollen und dann auch die Möglichkeiten zu nutzen, das im IR auch in SimOn-Gesetze zu umzusetzen etc.. Dafür haben wir ja den Senat, damit jeder Senator Gesetze einbringen kann, von denen er denkt, dass sie sinnvoll wären. Und die Mehrheit der Senatoren (und eben nicht die SL im Alleingang) entscheidet dann darüber.


    Der historische Anspruch, den die SL stellt, ist aber eigentlich geringer. Solange ihr keinen allzu groben Unfug verzapft und es euch Spaß macht, ist das von der SL-Seite aus schon gut. Wenn ihr etwas über den römischen Alltag dazu lernt, noch besser. Aber auch, wenn es an der ein oder anderen Stelle mal historisch ungenau sein sollte, reißen wir euch sicher nicht den Kopf ab.

  • Man könnte ja schon fast sagen, dass diese Diskussion annähernd so alt wie das IR ist. Aber ich muss gestehen, dass ich noch nie wirklich etwas damit anfangen konnte - Historizität hin oder her. Denn ganz gleich ob es sich um einen Spieler oder eine Spielerin vor dem Bildschirm handelt, steht doch jedem bis zu max. 4 Mal frei, zu wählen, welche ID er/sie anmelden möchte. Jede ID hat dabei eben, wie auch teilweise in den Spielregeln nachzulesen, gewisse Vor- und Nachteile die sich aus dem Stand, der Herkunft, dem Alter oder eben aus dem Geschlecht ergeben. Wenn es ein Libertus oder gar Sklave ist, dann hat er überhaupt keine weiteren Aufstiegsmöglichkeiten, wenn es ein Kind ist, dann kann aus ihm/ihr, auch kein minderjähriger Legatus werden und wenn es eine Frauen-ID ist, dann gibt es eben auch einen gewissen Rahmen, in dem man sich mit seiner ID bewegen sollte/kann.


    Wenn eine Spielerin eine Frauen-ID spielen möchte, dann kann ich das gut verstehen und bin auch wirklich froh und dankbar, dass sie das tut. Nur das mich da keiner falsch versteht! Wenn sie aber auch an einer, ich nenne es mal salopp „Karriere-ID“ interessiert ist, dann steht es ihr doch frei nebenbei ein oder zwei weitere männliche IDs anzumelden. Es gab und gibt auch Männer, die weibliche IDs spielen und sich mit der dementsprechenden Rolle abgefunden haben, die sie mit dieser Frau ausfüllen können.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Man könnte ja schon fast sagen, dass diese Diskussion annähernd so alt wie das IR ist. Aber ich muss gestehen, dass ich noch nie wirklich etwas damit anfangen konnte - Historizität hin oder her. Denn ganz gleich ob es sich um einen Spieler oder eine Spielerin vor dem Bildschirm handelt, steht doch jedem bis zu max. 4 Mal frei, zu wählen, welche ID er/sie anmelden möchte. Jede ID hat dabei eben, wie auch teilweise in den Spielregeln nachzulesen, gewisse Vor- und Nachteile die sich aus dem Stand, der Herkunft, dem Alter oder eben aus dem Geschlecht ergeben. Wenn es ein Libertus oder gar Sklave ist, dann hat er überhaupt keine weiteren Aufstiegsmöglichkeiten, wenn es ein Kind ist, dann kann aus ihm/ihr, auch kein minderjähriger Legatus werden und wenn es eine Frauen-ID ist, dann gibt es eben auch einen gewissen Rahmen, in dem man sich mit seiner ID bewegen sollte/kann.


    Wenn eine Spielerin eine Frauen-ID spielen möchte, dann kann ich das gut verstehen und bin auch wirklich froh und dankbar, dass sie das tut. Nur das mich da keiner falsch versteht! Wenn sie aber auch an einer, ich nenne es mal salopp „Karriere-ID“ interessiert ist, dann steht es ihr doch frei nebenbei ein oder zwei weitere männliche IDs anzumelden. Es gab und gibt auch Männer, die weibliche IDs spielen und sich mit der dementsprechenden Rolle abgefunden haben, die sie mit dieser Frau ausfüllen können.


    Ich unterstütze Livianus Aussage. :dafuer:

  • Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    Gerade die römische Frau ist doch die Strippenzieherin im Hintergrund, die ihren Mann gezielt steuert. :D
    ...
    Ich finde, dass man weibliche IDs in ihrem Umfeld durchaus reizvoll sind. Es gibt ebenso genug Karrieren, die Frauen eröffnet sind: Vestalinnen, "politische" Ehefrauen (Verheiratete), Privatwirtschaft (eigene Sklavenhaltungen) und auch schlicht verrufene Tätigkeiten, wie Klageweiber oder Lupae.


    Das war auch immer unsere Argumentation, allerdings habe ich zunehmend den Eindruck, dass diese Modelle im IR nur bedingt funktionieren: Ich glaube, dass das IR nämlich noch immer bis zu einem gewissen Punkt eine Mikronation geblieben ist, in der die meisten Spieler eben ein starkes Interesse an einer Karriere im Staatsdienst haben. Das erkennt man schon an der "Staatsquote" bei der Stellenbesetzung (fast 100%), aber auch daran, dass vor allem dort ausführlich gesimmt wird, wo es karriererelevant ist (z.B. die Organisation von Spielen für Magistrate, im Militär, Gastmähler v.a., wenn man politisch irgendetwas erreichen will, ...). Das kann man gut oder schlecht finden - faktisch ist es aber nunmal so bei den meisten Spielern (wenn auch nicht bei allen - aber ich kann mich da selbst nicht ausnehmen).
    Und in diesem Bereich sehe ich für Frauen-IDs eben nur geringe Partizipationsmöglichkeiten. Denn auch wenn es historisch durchaus denkbar ist und sicherlich sogar einen gewissen Reiz hätte, verzichten die meisten Spieler etwa auf das Simmen eines "Privatlebens", in dem die Ehefrau ihren Gatten beeinflussen könnte o.ä. Oder das Aussimmen der eigenen Betriebe, des Wirtschaftslebens, etc. Es kommt schon vor - verglichen mit der Sim-Intensität in Amtsstuben und Legionslagern erscheint es mir aber doch gering. Ebenso wie die Nachfrage nach dem CD - viele Feiertage werden allein von dem zuständigen Priester bespielt, sodass auch dort nur begrenzt Interaktionsmöglichkeiten vorhanden sind.


    Und weil ich eben annehme, dass weibliche Spieler auch gern weibliche IDs spielen (genauso wie ich mir kaum vorstellen kann, eine weibliche ID zu spielen), bin ich dafür, Frauen hier weniger aus den Bereichen auszuschließen, die für das IR zentral sind.


    Ich will auch gar nicht eine völlige SimOn-Gleichberechtigung, sondern einen Kompromiss mit der Historie, wie wir ihn hier ständig und überall machen, damit a) auch historische Laien hier noch mitkommen und b) die Spieler, die eben nicht im Alten Rom, sondern im 20./21. Jahrhundert leben, hier möglichst viel Spaß haben.


    Wenn natürlich alle Spieler (v.a. die weiblichen) der Meinung sind, dass eine solche Aufweichung unnötig oder sogar störend ist, ist mir das auch recht...

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  • Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    Gerade die römische Frau ist doch die Strippenzieherin im Hintergrund, die ihren Mann gezielt steuert. :D


    Das ist wohl mehr Wunschdenken als gelebte Praxis, hier im IR. Sollte meiner Prisca aber jemals so ein Mann über den Weg laufen, würde sie ihn glatt vom Fleck weg heiraten. ^^


    Aber Scherz beiseite.


    Ich finde eine Lockerung der historischen Gegebenheiten ebenfalls nicht gut, da für mich persönlich der Reiz darin besteht meine ID in einer antiken Welt zu bewegen, in der das Wort Gleichberechtigung so unbekannt war wie das Wissen über Atomphysik. Auch brauche ich persönlich keine virtuelle Karriereleiter, da ich in meinem RL schon genügend Arbeit habe *g*. Meine Freizeit investiere ich von daher lieber in Rollenspiel als in zusätzliche Arbeit (in das so manche Ämter durchaus ausarten können).


    Intrigenspiele und indirekte Einflußnahme der Frauen, über ihre Männer, auf die Politik (wie oben angedeutet) fände ich wiederum sehr reizvoll, nur wird dies wohl an der fehlenden Bereitschaft der Mitspieler scheitern. Wer will schon seine eigene männliche ID (deren Status man sich hart erarbeitet hat) zur Marionette umgestalten (Was ich allerdings nur zu gut verstehen kann, von daher bitte nicht als Kritik auffassen!).


    Eine Idee/ Vorschlag von mir dazu:
    Eventuell könnte man die ID der Kaiserin ein wenig von ihrem "stiefmütterlichen" Dasein befreien, indem man sie etwas aktiver am (politischen) Leben in Rom teilnehmen lässt, anstatt sie nur durch sporadische Auftritte in Erscheinung treten zu lassen. Dazu könnte sie sich - z.B. bei öffentlichen Anlässen - mit den Damen Rom´s austauschen, ihnen erzählen was ihr werter Gatte und der Senat so alles planen und gemeinsam könnten sie darüber diskutieren, ob und wieweit sie darauf Einfluss nehmen wollen/können. Da beide Kaiser-ID´s meines Wissens nach durch die SL gesteuert werden, könnte die SL auf diese Weise auch immer direkt entscheiden, wessen Meinung (die der Frauen oder der Männer) sie letztendlich durchsetzen will.

  • Dazu möchte ich dann doch noch etwas sagen, aber bitte keinesfalls als Angriff missverstehen ......


    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Und weil ich eben annehme, dass weibliche Spieler auch gern weibliche IDs spielen (genauso wie ich mir kaum vorstellen kann, eine weibliche ID zu spielen), .....


    In diesem Fall sollte sich vielleicht diese geistige Grundeinstellung der Spieler/innen an die Moderne anpassen und nicht das einigermaßen historische Konzept eines Forenrollenspiels. ;)


    Im Gegensatz zu unseren IR-Charakteren leben wir im Jahr 2014 und ich kenne gute Bücher mit tollen und glaubwürdigen männlichen Hauptcharakteren die von Frauen geschrieben wurden und wiederum auch welche, wo ich mir über eine weibliche Protagonistin gedacht habe "wirklich eine tolle Frau", die von Männern geschrieben wurden.


    Die Idee von Prisca hingegen finde ich sehr gut. Vielleicht sollte man eher solche Wege andenken und hier mehr die RPG-Möglichkeiten weiblicher IDs von Oben fördern und dabei den vorhandenen Spielrahmen voll ausnutzen, als ihn gleich verbiegen oder brechen zu wollen.


    PS:


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    Intrigenspiele und indirekte Einflußnahme der Frauen, über ihre Männer, auf die Politik (wie oben angedeutet) fände ich wiederum sehr reizvoll, nur wird dies wohl an der fehlenden Bereitschaft der Mitspieler scheitern. Wer will schon seine eigene männliche ID (deren Status man sich hart erarbeitet hat) zur Marionette umgestalten (Was ich allerdings nur zu gut verstehen kann, von daher bitte nicht als Kritik auffassen!).


    Also ich könnte mir sowas durchaus vorstellen, wenn es gut gespielt ist und einigermaßen plausibel wirkt.

  • Ich möchte mich da auch gerne Livianus und meinen Vorredner(inne)n anschließen. Ich denke, die meisten Spieler, die eine weibliche ID gewählt haben, taten das nicht, um Karriere zu machen. Ich glaube nicht, dass man damit das Problem der unbesetzten Posten lösen kann, indem man den IR-Frauen mehr SimOn-Rechte zubilligt. Wer eine Karriere anstrebt, kann das ohne weiteres auch als Mann tun, so wie bisher.
    Viel interessanter finde ich da den Aspekt, den Verus und Prisca angesprochen haben. Die Matronen als Strippenzieherinnen und heimliche Herrscherinnen des patriarchalischen Haushalts.


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca



    Intrigenspiele und indirekte Einflußnahme der Frauen, über ihre Männer, auf die Politik (wie oben angedeutet) fände ich wiederum sehr reizvoll, nur wird dies wohl an der fehlenden Bereitschaft der Mitspieler scheitern. Wer will schon seine eigene männliche ID (deren Status man sich hart erarbeitet hat) zur Marionette umgestalten (Was ich allerdings nur zu gut verstehen kann, von daher bitte nicht als Kritik auffassen!).


    Leider gibt es im Augenblick recht wenige aktive IR-Damen und noch weniger Patrizierinnen, die eben als solche Strippenzieherinnen in Frage kommen könnten. Wäre schön, wenn sich das auch wieder ändern würde (auch hinsichtlich des Heiratsmarktes :D)

  • Die Idee, die gute Augusta mehr hinein zu bringen, finde ich sehr gut, da sie sicherlich auch Einfluss auf den Kaiser hat. Ferner muss ich Livianus Punkt zustimmen, dass es primär auf die Figur ankommt und Bereitschaft des Verkörpernden. Zu Prisca und Domitilla: Verus ist ein solch leicht zu kontrollierender Mann, der sich von seiner Frau bis zur Scheidung diktieren ließ. In diesem Sinne braucht es nur Mut den generischen Charakterkanon zu verlassen. Allgemein muss mehr Bereitschaft da sein, zum Scheitern und menschlichen Makel. leider wollen viele schnell viel erreichen. Daran wird auch keine Emanzipation der In-Frauen etwas ändern. Es ist eine Denke, die das Spiel generisch macht.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Im Gegensatz zu unseren IR-Charakteren leben wir im Jahr 2014 und ich kenne gute Bücher mit tollen und glaubwürdigen männlichen Hauptcharakteren die von Frauen geschrieben wurden und wiederum auch welche, wo ich mir über eine weibliche Protagonistin gedacht habe "wirklich eine tolle Frau", die von Männern geschrieben wurden.


    Ich will auch gar nicht behaupten, dass das nicht möglich ist - aber ich kann mir eben doch vorstellen, dass so ein "Perspektivenwechsel" nicht jedermanns Sache ist. Und wer sich damit nicht anfreunden kann, der geht dann vermutlich eher und sucht sich ein anderes historisches RPG...


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    Intrigenspiele und indirekte Einflußnahme der Frauen, über ihre Männer, auf die Politik (wie oben angedeutet) fände ich wiederum sehr reizvoll, nur wird dies wohl an der fehlenden Bereitschaft der Mitspieler scheitern. Wer will schon seine eigene männliche ID (deren Status man sich hart erarbeitet hat) zur Marionette umgestalten (Was ich allerdings nur zu gut verstehen kann, von daher bitte nicht als Kritik auffassen!).


    Auch hier sagte ich ja schon, dass ich das gut fände. Aber wenn ich die Lage momentan betrachte, dann schreiben die meisten politisch aktiven Spieler nicht einmal im Senat viel - das ganze dann noch einmal zusätzlich mit der werten Gattin zu diskutieren, ist eben nochmal ein größerer Aufwand. Abgesehen natürlich davon, dass viele Spieler vielleicht eher selbstbewusste Charaktere spielen wollen, die ihre Entscheidungen autonom treffen.
    Fazit: Wäre nett, ich sehe aber momentan keine Perspektive, dass das Realität wird ;)


    Und zuletzt: Es wird ja niemand gezwungen, eine "Karriere-Frau" zu spielen - die Frage wäre eher, ob man hier bereit wäre, eine solche zu akzeptieren bzw. z.B. eine Frau zur Aedilin von Ostia o.ä. zu wählen.

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  • Zitat

    Original von Flavia Domitilla
    Ich möchte mich da auch gerne Livianus und meinen Vorredner(inne)n anschließen.
    ...

    Da Anschluss eigene Worte spart, möchte ich mich dem schlichtweg anschließen.


    Explizit auch noch einmal diesem Zitat:

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    In diesem Fall sollte sich vielleicht diese geistige Grundeinstellung der Spieler/innen an die Moderne anpassen und nicht das einigermaßen historische Konzept eines Forenrollenspiels. ;)


    Leztlich ist dies doch der Reiz des Rollenspiels, sich in eine Rolle hinein zu versetzen und diesen "Perspektivenwechsel" zu vollziehen, sei es nun die Perspektive des gegenteiligen Geschlechtes oder die Perspektive eines antiken Bürgers. Und selbst wem das Hineinversetzen in eine Rolle schwer fällt - es gibt zweifelsohne genügend Klischees, mit welchen man eine ID in ihrem Geschlecht ebenso (wenig) überzeugend spielen kann wie man ausgestattet mit historischen Hintergrundinformationen einen antiken Bürger (nicht) überzeugend spielen kann.



    Zitat

    Original von Flavia Domitilla
    Intrigenspiele und indirekte Einflußnahme der Frauen, über ihre Männer, auf die Politik (wie oben angedeutet) fände ich wiederum sehr reizvoll, nur wird dies wohl an der fehlenden Bereitschaft der Mitspieler scheitern. Wer will schon seine eigene männliche ID (deren Status man sich hart erarbeitet hat) zur Marionette umgestalten (Was ich allerdings nur zu gut verstehen kann, von daher bitte nicht als Kritik auffassen!).


    Indes habe ich es im IR selten erlebt, dass eine Frauen-ID wirklich ambitioniert in diese Richtung gespielt wurde. Was allfällig auch daran liegen mag, dass der Großteil der (Senats-)Politik im IR doch oft recht trist ist, dort kaum für das Leben relevante Entscheidungen getroffen werden und somit für alle, die sich nicht mit der Politik um der Politik Willen befassen müssen, allfällig eher uninteressant ist.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Um mich kurz einzuklinken: ich habe Historizität lange Zeit für das Nonplusultra in einem Rollenspiel mit dezidiertem historischen gehalten und das auch entsprechend kommuniziert, weshalb mein folgender Gedankengang vielleicht verwirrend wirken mag...


    ...allerdings frage ich mich in dieser Sache vor allem, und das auf sehr vereinfachte Art und Weise: würde die Öffnung der zivil-administrativen Bestandteile einer Ritterlaufbahn für weibliche dem Spiel massiven Schaden zufügen?


    Trotz der hier geäußerten Bedenken kann ich für mich persönlich feststellen: nein, würde es nicht.


    Natürlich wäre es gewöhnungsbedürftig, allerdings ist ja auch nicht davon ausgegangen, dass die Mädels gleich die Ritterposten stürmen werden. Es soll ja eher darum gehen ihnen die MÖGLICHKEIT zu geben... wie diese auch immer dann wahrgenommen wird.


    Deshalb, kurzum: ich bin für eine solche Toleranz und für eine begrenzte Öffnung für mehr Wahlmöglichkeit.

  • Moin,


    also ich als Mann und auch ausschließlich "Männerspieler" bin dafür das die nichtmilitärischen Ritterposten für Frauen geöffnet werden.


    Das, so mein Eindruck, die Damen alle dagegen sind überrascht mich dagegen schon etwas.

  • Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus
    Das, so mein Eindruck, die Damen alle dagegen sind überrascht mich dagegen schon etwas.


    Das hat mich ehrlich gesagt auch ziemlich überrascht :D

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Man könnte ja schon fast sagen, dass diese Diskussion annähernd so alt wie das IR ist. Aber ich muss gestehen, dass ich noch nie wirklich etwas damit anfangen konnte - Historizität hin oder her. Denn ganz gleich ob es sich um einen Spieler oder eine Spielerin vor dem Bildschirm handelt, steht doch jedem bis zu max. 4 Mal frei, zu wählen, welche ID er/sie anmelden möchte.


    Genau so ist es. Beinahe sogar völlig deckungsgleich alt. Und eben das war ja unsere Anwort damals. Spieler und ID zu trennen. So wurde es ja grade möglich "geschlechterneutral" zu spielen, jeder kann alles sein und trotzdem bleibt die Fassade historisch authentisch. Vielleicht hat sich das Rezept auch überlebt, aber die Entscheider (und Spieler) damals sahen das als Stein der Weisen.

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