Munera Tiberii Duri – Meridies – Das Wagenrennen

  • So schnell konnte sich das Renngeschehen drehen. Der zuvor noch so lautstark von Livianus angefeuerte Aurata-Fahrer Phytocles viel nun weit zurück auf Platz 5. Der Decimer wollte sich schon enttäuscht setzen und alle Siegeschancen aus seinen Gedanken streichen als er bemerkte, dass ein anderer Fahrer seiner Factio sich in diesem Durcheinander nach vorne gekämpft hatte. Sotion hatte den zweiten Platz seines Factiokollegen übernommen und lag nun seinerseits nur eine Wagenlänge hinter dem, nach wie vor die Führung verteidigenden, Russata-Fahrer Proteneas.


    Sofort wieder vom Renngeschehen gepackt und eine Siegeschance vor Augen, versuchte Livianus die Aurata-Anhänger erneut zu mobilisieren und ging mit gutem Beispiel voran in dem er seine geballten Hände in die Höhe hob und die Menge erneut zu Unterstützungsrufen für ihren Fahrer anfeuerte.


    "SO-TI-ON! SO-TI-ON! SO-TI-ON! SO-TI-ON!"




    CIVIS
    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

  • Ein düsterer Schmollmundblick zu ihrem Bruder. Von wegen seinem Gewinn. „ Tz, dein Gewinn…“ Ja und das Varia kein Laufmädchen war, das war ihr bewusst. Sie sollte ja nur nach einem Tuch sehen. „ Ja lieber Bruder. Ich werde es mir merken.“ Sagte sie kichernd. Insgeheim dachte Vera, sei nicht so pingelig. Zum Einkaufen gehen und das Essen auftragen, dazu würde sie Varia nie von ihm erbitten. Hier war es die Ausnahme. Sie lächelte verschmitzt zu Varia zurück. Nach der Rückkehr Varia’s, stellte sich die Ausnahme als zuckersüße Ausnahme heraus. Freude über das Tuch. Riesenfreude über den Honigkuchen. „ Danke, Varia.“ Sagte Vera mit einem überglücklichen Lächeln. „ Du kriegst nichts ab. So…Du hast ja bald die 10 Sesterzen.“ Sagte Vera gespielt zickig zu ihrem Bruder, brachte ihren Honigkuchen in Sicherheit und kicherte. Alles nicht ernst gemeint, war sie richtig zickig, dann dachte man der Vesuv sei ausgebrochen.
    Ein fliegender Händler, ging die Ränge hinauf und bot verdünnten Wein an. Zum Honigkuchen ein hervorragende Ergänzung. „ Hier, hallo hier. Zwei Becher verdünnten Wein und einen Becher Wasser bitte.“ Vera kannte die Auswirkungen, trank man zu wenig. Das Wasser gab es kostenlos. „ Du bezahlst.“ Teilte Vera Commodus freudig mit und nahm dem Händler den verdünnten Wein ab. „ Das Wasser ist für sie.“ Ein Nicken zu Varia. Bei der Wärme hier verlangte es einen nach Erfrischung.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    "Die Purpurea oder die Praesina für gewöhnlich. Beide fehlen indessen heute."
    Ironischerweise erwies sich auch jener Umstand als Parallele zu den Spielen des Tiberius von damals, wie ihm nun bewusst wurde, sodass er lächelte und diesen Umstand prompt verkündete:
    "Bei den Spielen zum Latinerfest, als Tiberius Durus Consul war, war dies ebenfalls der Fall. Die Götter belieben bisweilen zu scherzen!"
    Als Kompromiss hatte Manius Minor kurzerhand beschlossen, jene Factio anzufeuern, welche die höchste farbliche Similität zu den flavischen Favoriten besaß und nahm somit mit höchster Satisfaktion, dass Proteneas von der Russata die Spitze des Feldes tapfer verteidigte.


    "Ohh... Hm... Das macht die Sache natürlich schwierig..." kommt Fusus vorübergehend ins Grübeln, was die Wahl seines persönlichen Favoriten angeht. Es dauert jedoch nur Sekunden, da hellt sich seine Miene wieder auf und er tut seinen frisch gefassten Entschluss kund. "Dann will ich den Blauen anfeuern! Eine hübsche Farbe ist es allemal und außerdem scheint er ein wenig Außenseiter zu sein, muss als einziger Factio-Fahrer ohne einen Teamkameraden mit antreten." Mit einem eifrigen Nicken wendet der Flavier sich nach diesen Worten wieder dem Rennen zu und folgt sogleich seiner Idee, dem vermeintlichen Underdog seine Anfeuerungsrufe zu widmen. "Hamiris vor! Du schaffst es!!!"
    Insbesondere alsda jener zuvor deutlich zurückgefallen war und nun seine Aufholjagd in Angriff nimmt, gefällt sich Fusus durchaus in seiner Wahl. Gespannt und aufgeregt applaudiert er dem Wagen der Veneta, verfolgt begierig dessen weiteres Vorankommen und Abschneiden.

  • “Ja, komm, du Faulpelz“, murmelte Atticus in seinen vorhandenen Bart. (Immerhin hatte er ganze drei Haare auf seiner Oberlippe gezählt. Nur weil diese Blond und flaumig waren und man sie nur sehen konnte, wenn man ganz dicht vor dem Spiegel stand, hieß das ja nicht, dass das nicht als Bart galt.) Er wollte das Mädchen neben sich ja nicht gleich so vernichtend bei der Wette schlagen. Da kam er sich irgendwie unfair vor. Auch wenn er ihr von Anfang an gesagt hatte, sie solle auf Proteneas setzen.


    Als sie dann aber die Amores erwähnte, bemühte sich Atticus absolut, seine Augen auf der Rennstrecke und nur auf der Rennstrecke zu lassen. Liebesgedichte. Das war bei Ovid ja vielleicht auch naheliegend, war er doch auch der Autor der ars amatoria.
    Und das war ein Ratgeber von Ovid, wie man Frauen verführen konnte – oder Frauen die Männer – und wo man sich am besten zum Stelldichein traf.
    Natürlich hatte sein Lehrer sie weder das eine, und erst recht nicht das andere lesen lassen. Seine ungefähre Aussage zu allen Liebeselegien konnte man wohl mit 'Schund' übersetzen, und der Ratgeber von Ovid hatte einige weit unschmeichelhafteren Ausdrücke über sich ergehen zu lassen.
    “Ähm... wir haben nur die Metamorphosen gelesen... um den Hexameter zu üben...“, gestand er halblaut und ließ seinen Blick weiterhin auf der Rennbahn. Auch wenn die Wagen gerade alle auf der anderen Seite waren.
    “Aber Homers Ilias haben wir gelesen. Den Gesang mit Hectors Tod, den fand ich sehr... gut.“ Wie wohl jedem Jungen hatte ihm die Beschreibung des Kampfes gefallen. Auch wenn Hector hier unterlag, obgleich er diesen weitaus mehr schätzte als Achilles, der ihn getötet hatte.

  • Na, ein Glück, dass Lucia das bisschen ‚Schmutz‘ auf der Oberlippe des Jungen nicht auffallen konnte, blonde Haare hatten doch irgendwo ihren Vorteil. Andere Jungs in dem Alter wurden wohl häufiger von älteren, weiblichen Verwandten beiseite gezogen, um mit einem angefeuchteten Tuch sauber gemacht zu werden. So, wie es war, freute sich Lucia einfach über die augenscheinliche Unterstützung des Jungen, auch wenn es sie ein wenig verwirrte.


    „Ja, wie nur die Metamorphosen?“, fragte Lucia mehr als verwundert nach. Sie registrierte zwar, dass der Junge den Gesang von Hectors Tod gut fand, doch das erschien ihr grad eher unwichtig. „Habt ihr dann wenigstens etwas von Catullus gelesen?“ Um es ihm leichter zu machen – oder vielleicht auch nur, weil sie die Verse so liebt, zitierte Lucia mit leicht verträumten Gesicht gleich eine ihrer Lieblingsstellen: „Da mi basia mille, deinde centum, dein mille altera, dein secunda centum, deinde usque altera mille, deinde centum. *“ Sie beendete den Vers indem sie seufzend eine Hand an die Wange legte und für einen Moment in die Ferne blickte. Dann wandte sie sich wieder an den Jungen und sah ihn erwartungsvoll an. „Das kennst du doch, oder?“ Lucia hatte jedoch die böse Vorahnung, dass ihre Frage gleich verneint werden würde.


    Sim-Off:

    *(Grob von mir übersetzt, da ich keine gescheite Quelle online finde) Gib mir tausend Küsse, dann hundert, dann weitere tausend und ein zweites hundert, dann wieder weitere tausend, dann hundert.




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  • Das Rennen lief für Hamiris immer noch nicht besser auch wenn sich sein Wagen etwas mehr zu den Anderen aufschließen konnte. Aber Sedulus kannte das Gespann, es hatte noch ein paar Reserven.


    Seht ihr. Er holt langsam aber sicher wieder auf.


    Teilte er seinen Begleitern freudig mit, welche nur teils seiner Meinung waren.


    Ihr seid ja alle Schwarzseher! Ihr werdet sehen, Letzter wird er nicht, mein Wort drauf!


    Winkte der Senator ab und feuert erneut seinen Fahrer an.

    Los Hamiris, zeig`s ihnen, nicht nachgeben!




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  • Die Aurata-Anhänger hatten für ihre Erzfeinde, die momentan mit ihrem Fahrer den letzten Platz belegten, natürlich nur Spott und Hohn über und ließen lautstark ihre Gesänge durch die Sitzreihen schallen.


    ""Zieht der Veneta das Seidenhöschen aus,
    Seidenhöschen aus, Seidenhöschen aus!
    Zieht der Veneta das Seidenhöschen aus,
    Seidenhöschen aus, Seidenhöschen aus!"

  • Wenn die Pflicht einen rief, dann war selbst die Urbs Aeterna, die Ewige Stadt, das gewaltige Roma nicht gewaltig genug, um sich erfolgreich vor ihr zu drücken und zu verstecken. Und so war es folglich auch kein Wunder, dass sich auch der Vicarius Factionis jener Factio im Publikum wiederfand, der auch der hiermit heute geehrte Tote einst als Princeps Factionis vorstand. Selbstredend mit dabei hatte er auch seine V... Frau, obgleich er sich noch immer nicht ganz, was schon nett untertrieben war, an sie, an diese Bezeichnung und überhaupt an das 'Eheleben' gewöhnt hatte.
    Optisch deutlich als Anhänger der Blauen erkennbar und natürlich nicht zuletzt auch mit einem blauen Fan-Fähnchen zum Jubeln ausgestattet war dem Iulier jedoch beim Anblick des factioeigenen Auriga gleich noch viel weniger nach freudigem Jauchzen zumute. Denn so vielversprechend er auch an den Start gegangen war, so traurig war doch das nachfolgend praktisch stetige Zurückfallen des Hamiris: Die zweite Runde schloss er bereits nur noch als sechster, ließ sich dann sogar noch auf den vorletzten Platz durchreichen, bevor er am Ende der vierten Runde sogar gänzlich zum Schlusslicht wurde - jedem offenbaren Aufholen zum Mittelfeld zum Trotz. Da konnte man fast verzweifeln. - Nicht so allerdings manch optimistischerer Anhänger der Veneta:


    Sim-Off:

    Biene-Maja-Modus on.


    "Und der Auriga, den ich meine, heißt Hamiris!
    Superstar - Veneta, klar - Hamiris!
    Für die Blauen steht er hier im Feld!
    Räumt von hinten auf; er ist ein Held!
    Und der Auriga, ..."


    Sim-Off:

    Biene-Maja-Modus off.


    "Wir sollten mal wieder ein Trainingsrennen abhalten - vornehmlich mit unseren Freunden von der Russata...", murmelte Dives indes in seinen nicht vorhandenen Bart. Denn die Freunde der roten Factio zeigten hier bisher offenkundig die beste Performenz im Circus. Dann wurde es laut, als auch die Aurata-Anhänger sich wieder lautstark zu Wort meldeten. Der blaue Konter folgt stehenden Fußes:


    "Wir würden nie zur Factio der Aurata gehn!
    Wir würden nie zur Aurata gehn!
    Wir würden nie zur Factio der Aurata gehn!
    Neider und Blender? Nein, dankeschön!
    Wir würden nie zur Factio der Aurata gehn!
    ..."


    [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif]
    PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Commodus nahm das Restgeld von Varia wieder entgegen und als er die Honigkuchen sah nickte er zustimmend Varia zu.
    Er mochte Honig sehr gerne und Vera zeigte ja quasi sofort das sie ebenso befand.
    Er wusste gar nicht ob Varia auch Honigkuchen mochte aber auch als kleines Zeichen der Anerkennung für ihren Sinneswandel und dergleichen brach er seinen einen in zwei Teile und gab Varia eine der beiden Hälften.


    Gleich darauf musste er sich aber schon wieder Vera zuwenden die gleich mal einen fliegenden Händler in Beschlag nahm und Wein orderte. Er bezahlte natürlich ohne Klagen und flüsterte Vera noch ins Ohr
    "Ein weiteres Zeichen das du kein kleines Mädchen mehr bist sondern eine junge Frau!"
    Gemeint war damit natürlich das bestellen und von Commodus bezahlen lassen und nicht das Wein trinken an sich.


    Commodus sah wieder zum Rennen und neckte Vera noch ein bisschen mit dem Spruch:
    "Da schau jetzt geht die Aufholjagd des Auratafahrers weiter. Ich sag ja der gewinnt noch!"

  • Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Commodus nahm das Restgeld von Varia wieder entgegen und als er die Honigkuchen sah nickte er zustimmend Varia zu.
    Er mochte Honig sehr gerne und Vera zeigte ja quasi sofort das sie ebenso befand.
    Er wusste gar nicht ob Varia auch Honigkuchen mochte aber auch als kleines Zeichen der Anerkennung für ihren Sinneswandel und dergleichen brach er seinen einen in zwei Teile und gab Varia eine der beiden Hälften.


    Das freundliche Danke von Vera und das überglückliche Lächeln quittierte sie mit einem freundlichen Nicken in Richtung der „Kleinen“.
    Sie musste sich schon ein grinsen verkneifen, als Vera zunächst den Honigkuchen spielerisch vor ihrem Bruder versteckte und ihm vollmundig erklärte, dass er nichts abbekäm.
    Das Wasser nahm sie dem Händler dankend ab, was sie aber wirklich verwirrte, war das Commodus! Seinen, nun doch von Vera erstanden, Honigkuchen teilte um ihr ein Stück davon zu geben.
    Jahrhunderte später würde man sagen sie guckte wie ein Auto, so oder so ähnlich musste ihr Gesichtsausdruck auf jeden Fall gerade aussehen.
    Unsicher drehte sie das süße Teilchen hin und her, schaute immer wieder zwischen dem Teil und Commodus hin und her. Schließlich besann sie sich jedoch und brachte wenigstens ein, wohl möglich gestammelt wirkendes „Danke Dominus“ heraus.


    Zum Glück verweilte seine Aufmerksamkeit nicht länger auf ihr, so das Varia sich auch wieder in den Griff bekam. Sie trank das Wasser und naschte immer mal wieder von dem Kuchen.

  • Janee, schon klar. Waren wir jetzt die Iulii Divites? Ohne Kinder? Bloß weil wir verheiratet waren? Im Sinne meiner Unabhängigkeit bevorzugte ich nach wie vor klar: Iulius Dives et Sergia Fausta. Aber gut. Heute wollte ich mal nicht so sein. Denn heute hatte ich schon einmal meinem Marcus nachgeben müssen. Wagenrennen fand ich nämlich eigentlich totsterbenslangweilig! Und gerade wenn man dann auch noch mit ansehen musste, wie der eigene Gatte, dieses Ei, auf den völlig falschen Rennstall gesetzt hatte, statt dem antiken roten Ferrari-Team - den offensichtlichen Gewinnern (!) - anzugehören, dann wurde die ganze Chose gleich noch einmal viel totsterbenslangweiliger!


    So stand ich also neben meinem Marcus, lächelte gelangweilt irgendwie in Richtung der Rennbahnen und schwenkte in euphorischer Emotionslosigkeit mein blaues Fan-Fähnchen, das ich aus Solidarität in der rechten Hand hielt. Ich konnte wahrlich nur hoffen, dass erstens dieser Veneta-Fahrer nicht erst morgen ins Ziel kam (ich hatte nämlich nicht vor, hier zu übernachten!) und dass mir zweitens irgendjemand ein wenigstens halbwegs interessantes Gespräch aufdrängte, um dieses Renngedöhns hier irgendwie schnell hinter mich zu bringen.


  • An der Spitze änderte sich auch in der folgenden Runde nichts. Souverän führte Proteneas das Feld an. Wirkliche Spannung entstand nur in dem Feld hinter ihm.


    Hamiris hatte wohl zu alter Form nun doch zurückgefunden und gab seinen Pferden die Peitsche. Er schloss wieder zu Lusorix und zu Oxtaius auf. Alle drei Wagen kamen dem noch immer peitschenlosen Phytocles nun schon gefährlich nahe. Dessen einzige Taktik momentan, die Gegner hinter sich zu halten, bestand darin, möglichst blockierend auf der Fahrbahn zu bleiben und zu versuchen, die Pferde doch noch anders dazu zu motivieren, schneller zu fahren.
    Davor im Feld wurde Sotion noch immer von Tanco verfolgt. Dieser brüllte seine Pferde so sehr an, dass man seine Stimme deutlich über das Trommeln der Hufe hinweg hören konnte. An den Nüstern seiner Tiere vermeinte man fast, Schaum zu sehen, so unbarmherzig wurden sie zur Schnelligkeit gezwungen.
    Dich hinter ihm war noch immer Amasis, der sich offensichtlich nicht damit zufrieden geben wollte, von einem bislang unbekannten Fahrer auf den vierten Platz verwiesen worden zu sein.


    Aber noch waren zwei Runden zu fahren.

  • Zitat

    Original von Iullus Flavius Fusus
    "Ohh... Hm... Das macht die Sache natürlich schwierig..." kommt Fusus vorübergehend ins Grübeln, was die Wahl seines persönlichen Favoriten angeht. Es dauert jedoch nur Sekunden, da hellt sich seine Miene wieder auf und er tut seinen frisch gefassten Entschluss kund. "Dann will ich den Blauen anfeuern! Eine hübsche Farbe ist es allemal und außerdem scheint er ein wenig Außenseiter zu sein, muss als einziger Factio-Fahrer ohne einen Teamkameraden mit antreten." Mit einem eifrigen Nicken wendet der Flavier sich nach diesen Worten wieder dem Rennen zu und folgt sogleich seiner Idee, dem vermeintlichen Underdog seine Anfeuerungsrufe zu widmen. "Hamiris vor! Du schaffst es!!!"
    Insbesondere alsda jener zuvor deutlich zurückgefallen war und nun seine Aufholjagd in Angriff nimmt, gefällt sich Fusus durchaus in seiner Wahl. Gespannt und aufgeregt applaudiert er dem Wagen der Veneta, verfolgt begierig dessen weiteres Vorankommen und Abschneiden.


    Unterdessen Fusus sich augenscheinlich einem jener Verlierer zuwandte, verharrte Manius Minor bei seinem roten Renner, zumal er doch die Farbe rot dem blau eindeutig vorzog, da dies doch auch die Farbe der Flavii, des Triumphes und des Soldatenstandes war.
    "Ich werde diesmal die Russata anfeuern!"
    , offenbarte er somit und wandte sich seinerseits neuerlich der Rennbahn zu, wo sein Heroe Proteneas noch immer das Feld dominierte, während Iullus' Protegé augenscheinlich noch immer, obschon er in verzweifelter Manie auf seine Pferde einzuschlagen schien, auf den hinteren Rängen chargierte.

  • Der Frosch hatte wohl nichts mit der ganzen Sache zu tun. So langsam bekam Atticus doch ein wenig Angst. Ein Kuss war schon erschreckend genug, aber wenn er jetzt gerade richtig zusammen gezählt hatte, waren sie jetzt schon bei dreitausenddreihundert Küssen! Und er bezweifelte, dass irgend ein Mann der Welt für so etwas genügend Spucke hätte.


    “Äh... nein, von Catullus haben wir auch nichts gelesen. Mein Lehrer konzentriert sich mehr auf... Mathematik und Philosophie. So... Euklid von Alexandria, Thales von Milet, Plato, Sokrates, Aristoteles, auch Euklid von Megara, oder Zenon von Kition. Gedichte sind für ihn mehr was... für...“ Atticus schaute nur kurz zu ihr herüber bei diesen Worten. Seine Ohren waren mittlerweile doch ansehnlich rot. Zum Glück hing sein struppeliges Haar darüber. Aber sein Lehrer hatte doch irgendwo recht! Gedichte, gerade Liebesgedichte, das war was für Mädchen!

  • Oh weh, er kannte Catull‘s Liebesgedichte tatsächlich nicht! Lucia war eindeutig enttäuscht. Was lernten die Jungen nur heutzutage? Ohne die Frage ausgesprochen zu haben, wurde sie ihr auch gleich beantwortet. „Ach…“, gab sie abwertend von sich. „Dein Lehrer denkt wohl, dass junge Männer Liebesgedichte nicht benötigen, hm?“ Man konnte deutlich sehen, was sie von so einer Einstellung hielt. Sie konnte sich schon denken, dass dieser Lehrer meinte nur Mädchen sollten sich mit Liebesgedichten befassen. „Vielleicht solltest du es in deiner freien Zeit mal versuchen… Den einen oder anderen Vers rezitieren zu können, könnte für dich noch nützlich werden.“ Das hieß natürlich, wenn er sich schon für Mädchen interessierte… Das wäre doch mal äußerst spannend! Vergessen war das Rennen, sie hatte eindeutig eine andere, bessere Beschäftigung gefunden! Denn obwohl sie die roten Ohren nicht sehen konnte, war der Junge doch eindeutig verlegen. Endlich mal nicht in dieser Rolle, musste Lucia die Situation natürlich gleich ausnutzen. „Sag, wie alt bist du?“ Würde sie grad mit einem kleiner gewachsenen Jungen sprechen, hätte sie sich wohl zu ihm herunter gebeugt. So beäugte sie ihn nur mit einem neckenden Blick von der Seite her.



    [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif]

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    Unterdessen Fusus sich augenscheinlich einem jener Verlierer zuwandte, verharrte Manius Minor bei seinem roten Renner, zumal er doch die Farbe rot dem blau eindeutig vorzog, da dies doch auch die Farbe der Flavii, des Triumphes und des Soldatenstandes war.
    "Ich werde diesmal die Russata anfeuern!"
    , offenbarte er somit und wandte sich seinerseits neuerlich der Rennbahn zu, wo sein Heroe Proteneas noch immer das Feld dominierte, während Iullus' Protegé augenscheinlich noch immer, obschon er in verzweifelter Manie auf seine Pferde einzuschlagen schien, auf den hinteren Rängen chargierte.


    Mit großer Freude nimmt Fusus wahr, wie der blaue Hamiris sich keineswegs geschlagen gibt und die Verfolgung aufnimmt, um das Feld - hoffentlich - von hinten aufzurollen. "Ha-ha! Dann wünsch' ich dir viel Glück damit, Manius! Mein Hamiris wird sie nämlich nun allesamt überholen!" tut er optimistisch seine Hoffnungen kund und feuert den Wagen seiner Wahl unverwandt weiter an. Angefeuert von dem Gemeinschaftsgefühl mit den anderen Anhängern dieser Factio, fällt er sogar hin und wieder in eine Zeile deren Gesänge ein, soweit er die Texte erahnen kann. "...Superstar - Veneta, klar - Hamiris!" Allerdings erweist er sich dabei - schließlich ist er zum ersten Mal als aktiver Veneta-Fan 'tätig' - nicht immer als textsicher. "...zäumt von hinten auf... vermisst sein Geld!"


    Dieser kleinen, aber feinen Fehler nicht gewahr jubelt der junge Flavier unbeirrt weiter und verfolgt gebannt das Rennen. Seine toga pura ist folglich mittlerweile schon ein wenig derangiert und die einst so sorgfältig drapierten Falten in nicht mehr einwandfreiem Zustand. Doch für den Augenblick scheint es Fusus nicht weiter zu stören. Hin hin und wieder späht und hält er im näheren Umfeld der Flavier Ausschau nach weiteren als Veneta-Anhänger durch ihre blaue Farbe zu identifizierenden Zuschauern. Schon hat er nämlich ein gewisses Gemeinschaftsgefühl mit jenen entwickelt und winkt einem jeden freudig zu, sofern sich einmal die Blicke kreuzen sollten.

  • Tatsächlich schien Proteneas nun das zu machen, was Macer in seinem Gespräch mit seinem Klienten gerade prophezeit hatte, nämlich den Vorsprung nicht unnötig zu vergrößern und seine Pferde damit zu verausgaben. Er blieb konstant vorne an der Spitze und erfreute somit Macer nicht nur durch eben diesen Umstand, sondern auch dadurch, dass er so umsichtig war, wie Macer es vermutet hatte.


    Dahinter kämpfe ebenfalls zu Macers großer Freude Amasis weiter verbissen um die Plätze und gönnte seinen Gegnern keine Radlänge ohne heftige Gegenwehr. Die Anhänger der Russata quittierten das mit weiteren Anfeuerungen und heftigem Jubel, wann immer er einen seiner Kontrahenten erfolgreich bedrängen konnte.


    Russata!
    Russata!
    Russata!
    Russata!


    [Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/4836/russata2cx.gif]

  • Zitat

    Original von Iullus Flavius Fusus
    Mit großer Freude nimmt Fusus wahr, wie der blaue Hamiris sich keineswegs geschlagen gibt und die Verfolgung aufnimmt, um das Feld - hoffentlich - von hinten aufzurollen. "Ha-ha! Dann wünsch' ich dir viel Glück damit, Manius! Mein Hamiris wird sie nämlich nun allesamt überholen!" tut er optimistisch seine Hoffnungen kund und feuert den Wagen seiner Wahl unverwandt weiter an. Angefeuert von dem Gemeinschaftsgefühl mit den anderen Anhängern dieser Factio, fällt er sogar hin und wieder in eine Zeile deren Gesänge ein, soweit er die Texte erahnen kann. "...Superstar - Veneta, klar - Hamiris!" Allerdings erweist er sich dabei - schließlich ist er zum ersten Mal als aktiver Veneta-Fan 'tätig' - nicht immer als textsicher. "...zäumt von hinten auf... vermisst sein Geld!"


    Dieser kleinen, aber feinen Fehler nicht gewahr jubelt der junge Flavier unbeirrt weiter und verfolgt gebannt das Rennen. Seine toga pura ist folglich mittlerweile schon ein wenig derangiert und die einst so sorgfältig drapierten Falten in nicht mehr einwandfreiem Zustand. Doch für den Augenblick scheint es Fusus nicht weiter zu stören. Hin hin und wieder späht und hält er im näheren Umfeld der Flavier Ausschau nach weiteren als Veneta-Anhänger durch ihre blaue Farbe zu identifizierenden Zuschauern. Schon hat er nämlich ein gewisses Gemeinschaftsgefühl mit jenen entwickelt und winkt einem jeden freudig zu, sokfern sich einmal die Blice kreuzen sollten.


    Augenscheinlich war sein Anverwandter geneigt, an diesem Tage in spielerischer Weise die Kapazitäten ihrer beider in der Kenntnis des Rennsportes zu messen, obschon beide doch ihre Wahl auf rein emotional-ästhetischen Erwägungen basieren hatten lassen. Nichtsdestoweniger akzeptiert Manius Minor jene Provokation in freudiger Weise und kaum hatte Fusus seine Intonation der Fangesänge vollendet, stimmte der jüngere der Flavii, seinem timiden Naturell völlig zuwiderlaufend, in den Jubel der Russati ein:
    "Russata! Russata!"
    , ehe er in den Augenwinkeln seinen Vater erblickte, der, wie es seinen Gepflogenheiten entsprach, auch im Angesichte eilender Pferde einer marmornen Statue gleich Gravitas uns Dignitas verströmte, sodass der Knabe sich seiner eigenen Obliegenheiten erinnerte und augenblicklich schamvoll verstummte.

  • Auf welche Art sollten Liebesgedichte denn nützlich sein? Atticus bezweifelte ja schon, dass der Moment wirklich mal kommen würde, wo ihm die Mathematik das Leben rettete. Aber bei der Dichtkunst hatte er nicht einmal mehr Zweifel. Das war ganz und gar unmöglich. Es würde ihm wohl nie jemand ein Schwert auf die Brust setzen und von ihm verlangen, nun ein besonders schönes Liebesgedicht aufzusagen, weil er sonst sterben würde.
    Das weibliche Geschlecht war wirklich so, wie alle Männer es gern und immer wieder betonten: verrückt.


    Noch so von der inneren Überzeugung der Nutzlosigkeit von Liebesgedichten beseelt, fragte das Mädchen dann auch nach seinem Alter. Atticus verstand den Zusammenhang jetzt endgültig nicht mehr. “Vierzehn. Einhalb.“ Atticus wollte nicht zu jung wirken und gab daher die bereits absolvierten sechs Lebensmonate noch hintendrein.
    Verwirrt sah er wieder zu ihr herüber und suchte noch nach dem Sinn der Frage. “Wieso? Wie alt bist denn du?“ Vielleicht wollte sie ja nur ihre Chancen ausrechnen, wie oft er sie küssen würde, oder sowas.

  • Eins stand ja mal fest: Wer sein Alter noch in Vierteljahren rechnete war eindeutig noch ein Kind. Entweder war der Junge schon bei der Halbjahresrechnung und somit in einer Übergangsphase oder er hatte schlicht Glück. So oder so, die Altersangabe entlockte Lucia ein amüsiertes Lächeln. „Ich bin Achtzehn!“ Bald 19, hätte Lucia anfügen können, doch siewollte sich aj nur zu gerne Erwachsen fühlen und Erwachsene machten so etwas natürlich nicht. Mit der ganzen Überheblichkeit der dreieinhalb Jahre Unterschied, erklärte sie dann auch: „Warte ein wenig ab, ich bin mir sicher dass es sich dir in den nächsten Jahren erschließen wird.“ Das waren im Grunde nur andere Worte für die von jedem Jugendlichen gehassten Worte ‚Du wirst es verstehen, wenn du älter bist‘, aber genau das hatte Lucia ja auch intendiert. Der Kleine – jetzt wusste sie ja, dass hinter der Körpergröße nicht ganz so viele Jahre steckten – würde immerhin schon die Wette gewinnen, da konnte Lucia ihn doch ein wenig ärgern, oder? „Vielleicht aber auch schon ein bisschen am Ende dieses Rennens“, fügte sie dann noch an, ohne die Worte vorher überdacht zu haben. War sie wirklich so von sich selbst überzeugt? Von einem Kuss auf die Wange - zumindest wenn sie es so machte, wie geplan? Ach, Lucia…

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