Atrium | Die Tiberisch - Flavische Hochzeit - Die Ankunft der Gäste

  • Sim-Off:

    Da es sich bei der Iulisch-Sergischen Hochzeit als ungemein nützlich erwiesen hat, übernehmen wir hier an dieser Stelle nur zu gerne die „Sergischen Posting-Regeln“ :P:


    Punkt 1: Die Porta darf und soll zum Zweck dieser Hochzeit bitte umgangen werden. Alle Gäste dürfen und sollen sich bitte gleich hier hineinposten.
    Punkt 2: Man sagt, es soll der Übersichtlichkeit dienen, eigene Titel für separate Gespräche zu nutzen. Nur so als Tipp!
    Punkt 3: Wer keine BAUMSTRUKTUR nutzt, ist selber Schuld! Aber BITTE, ihr Brettstrukturler, sucht und findet den richtigen ANTWORTEN-BUTTON für eure Beiträge! (NIX "neuer Beitrag" [außer beim erstmaligen Ankommen] und NIX einfach irgendeinen "Antworten-Button" nutzen!


    So, dann bleibt mir nur noch, euch viel Spaß beim „richtigen“ posten zu wünschen! :)


    Seit Tagen waren schon unzählige Sklaven im Einsatz gewesen, die den Auftrag hatten, die Villa und den Garten für die Hochzeit zu schmücken. Die vorherrschenden Farben dafür waren die der Flavier: Rot und Gold. Überall hatte man in der Villa Vasen mit frischen Blumen aufgestellt: Rote und gelbe Rosen, die man eigens für dieses Ereignis schon Monate zuvor gepflanzt hatte, um sie nun ernten zu können. So bleib der altehrwürdige Rosengarten des Flavius Felix weiterhin unbehelligt. Das Atrium war mit langen roten Stoffbahnen dekoriert worden, auf denen mit goldenen Fäden der flavische Caduceus aufgestickt worden war.


    Im Garten hatte man einige Tage zuvor bereits Zelte und Baldachine aufgebaut, die die Gäste vor der Sonne schützen und für eine gemütliche Atmosphäre sorgen sollten.Man hatte sie mit Klinen , Korbsesseln und kleinen Beistelltischchen ausstaffiert.
    Desweiteren hatten unzählige Sklaven kleine rot-goldene Lampions und Girlanden an den Bäumen und Sträuchern befestigt. Und selbst für das Äußere des Servicepersonals war gesorgt worden. Alle Sklaven, die in irgendeiner Art und Weise mit den Gästen in Berührung kamen, trugen Tuniken aus einem feinen Stoff, ebenfalls in Rot und Gold gehalten. Dann gab es noch einige spezielle Sklaven, denen eine ganz besondere Aufgabe zugefallen war. Zumeist waren es wohlgestaltete junge Männer und Frauen, deren nackte Körper man vollkommen mit goldener Farbe bedeckt hatte und die nun als lebende Statuen im Garten fungieren sollten. Etliche Musikanten hatte man engagiert, die für eine musikalische Untermalung sorgen sollten. Ebenso Tänzer in exotischen Kostümen hatten die Aufgabe, für die Unterhaltung der Gäste sorgen.


    Selbstredend war auch für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt worden. Ein Duzend Köche hatte man angemietet, um die enorme lukullische Herausforderung stemmen zu können. Der Weinkeller wurde Tage zuvor schon mit den besten Weinen der flavischen Weingüter komplettiert. Nur das Beste sollte gerade gut genug sein!


    Gemäß der Tradition und unter der Aufsicht ihrer Mutter, hatte sich die Braut am Abend vor der Hochzeit von ihren Sklavinnen in die weiße Tunica recta , einer Palla galbeata und dem Flammeum einkleiden lassen. Ihre Ornatrix katte Domitillas Haar mittels einer Hasta coelibaris in sechs Zöpfe geteilt, diese mit einer Vitta, einem Wollfaden umwickelt und die Zöpfe dann zu einem nach vorne geflochtenen Haarknoten aufgesteckt. Anschließend hatte sich die junge Flavia im Beisein ihrer Familie von ihrer Kindheit verabschiedet, indem sie am heimischen Altar symbolisch dafür ihre Kinderkleidung und ein paar alte Puppen den Laren und der Vesta opferte.


    Der Morgen am Tag der Hochzeit hatte schon früh für Domitilla begonnen, was sie allerdings nicht weiter gestört hatte, denn Aufgrund ihrer Anspannung hatte sie sowieso kaum ein Auge zutun können.
    Selbst ihre Eltern, die sich seit mehr als zwanzig Jahren nichts mehr zu sagen hatten und die sich nun anlässlich der Hochzeit ihrer gemeinsamen Tochter nun zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder sahen, hatten es tatsächlich geschafft, sich nicht gegenseitig anzugiften. Eine seltsame und ungewöhnliche Art des Waffenstillstands hatten sie stillschweigend ausgerufen. Und dies war auch gut so, denn noch mehr Aufregung hätte Domitilla kaum überstanden. So konnte dieser Tag ohne weitere familiäre Spannungen also beginnen…

  • ...Und er Begann mit zumindest einem Hauch von Spannung, als Scato, gekleidet in einer der edelsten Tuniken die er in seiner Garderobe hatte finden können, frisch rasiert und gepflegt auf der Feier erschien.
    Wirklich weit hatte er es ja nicht gehabt, und er hatte bereits die Vorbereitungen in den Tagen vor der Hochzeit von einem gebührenden Abstand beäugt, sodass er sich ein Bild davon machen konnte wie die Feier wohl aussehen würde.
    Schon länger war er nicht unter Menschen gewesen, die ganze Sache mit Prisca hatte ihm zu schaffen gemacht, und er fühlte sich ebenfalls nicht gänzlich wohl heute hier zu sein, denn sie würde vermutlich auch hier sein, und er wusste noch nicht wie er darauf reagieren würde.


    Geraden Schrittes trat Scato auf das sich zu vermählende Paar zu, mit einem seiner berühmten aufgesetzten Mienen, diesmal ein Lächeln, welches Domitilla sicherlich durchschauen könnte, der Tiberius aber wohl eher nicht, öffnete er seine Arme als ob er die beiden Herzen wollte, beließ es aber dann noch bei einer etwas dezenteren Begrüßung...
    "Domitilla! Du siehst aus wie die schöne Helena von Troja." kommentierte er das tatsächlich recht hübsch aussehende Äußere seiner Tante, auch wenn diese von ihm wohl an kein Kompliment so recht glauben konnte, "Und du Tiberius, stattlich, schon einmal willkommen in der Familie." wandte er sich dann an Lepidus und streckte seine Hand aus.
    "Ich wünsche euch nur das Beste. Auf das die Götter euch segnen werden, und euch viele Kinder bescheren.".. und mir den Weg in der Politik ein wenig leichter machen.. Dachte er sich und grinste die beiden weiter fröhlich an.

  • Während der Kaiser in seiner Funktion als Pontifex Maximus sowie die Augusta persönlich eingeladen worden waren, hatte Aquilius Severus beschlossen, überraschend auch seinen Sohn mitzubringen. Der Caesar musste auch die wichtigen Köpfe des römischen Staatswesens kennen lernen und was war da besser geeignet als die Hochzeit eines Pontifex?


    Wie üblich seit dem Dies Imperii reisten die Aquilier mit großer Entourage: Neben der prachtvollen kaiserlichen Sänfte, in der die ganze Familie Platz fand, war eine Abordnung Praetorianer in Togae (darunter aber zweifelsohne bewaffnet), zwölf Liktoren und einer Schar von Sklaven und Dienern auf den Beinen, um die Ehrengäste zu schützen, die heute ihren ersten gemeinsamen privaten Auftritt hatten.


    Als sie an der Villa Flavia angekommen waren, stieg zuerst der Kaiser persönlich aus dem Gefährt und blickte um sich. Er wusste noch nicht recht, wo er diese überdimensionale Begleitung unterbringen sollte, während er sich unter die Gäste mischte.

  • Serena war dem Anlass entsprechend gekleidet und entgegen ihrer sonstigen eher schlichten Aufmachung hatte sie heute ein elegante Aufmachung gewählt. Ihre Kleidung umschmeichelte ihre immer noch jugendliche Figur, schließlich hatte sie ja auch noch keine Kinder und dementsprechend war ihr Körper noch straff und das zeigte sie hier heute auch allen.
    Auch der Schmuck, den sie gewählt hatte, entsprach dem einer Kaiserin. Passend zur blaugoldenen Kleidung hatte sie den Schmuck gewählt, der das Ganze abrundeten. Ihre Haare waren heute nach der neusten Mode frisiert. Bei ihrem heutigen ersten Auftritt in der Gesellschaft Roms entsprach sie wohl genau den Vorstellungen von einer Kaiserin.
    Auch wenn Serena innerlich wohl immer noch dabei war sich in ihre Rolle einzufinden, so war davon nach außen nichts zu spüren. Auch dass ihr Stiefsohn heute bei dem Auftritt mit dabei sein würde, machte ihr nichts aus, auch wenn sie und Bala mitunter ihre Differenzen hatten, so blieben diese doch in den eigenen vier Wänden. Niemand außerhalb wusste um jene, darauf hatten beide stets geachtet. Allein schon wegen Severus, der gerade auf die Familie viel Wert legte. Und das wussten sie beide. Keiner, weder die Augusta noch der Caesar, wollten den Kaiser unnötig reizen. Auch wenn er ein verständnisvoller Mann war, er würde keinen Zwist in der Familie dulden.
    Außerdem hatte Serena inzwischen eigene Pläne. Denn seit sie sich bewusst war, welche Rolle sie nun spielte, war auch der Ehrgeiz in ihr erwacht. Hatte ihr bisheriges Augenmerk darauf gelegen ihrem Mann eine gute Frau zu sein und ihm ein gutes Heim zu bieten - so war es jetzt so, dass ihr bewusst wurde, dass es durchaus auch ihr zukünftiger Sohn sein konnte, der eines Tages die Kaiserwürde trug.
    Und dafür würde sie so einiges tun...


    An der Seite ihres Mannes, dessen Arm sie ergriffen hatte, so dass jeder sehen konnte wie nah sich beide standen, was auch noch ein liebevolles Lächeln von der Kaisergattin zu ihrem Mann unterstrich, betrat sie nun also die Villa Flavia, gefolgt vom Caesar.

  • Stolz wölbte ich sich der Bauch unter den rosa Falten von Lucias Kleid, als sie sich äußerst langsam und vorsichtig aus ihrer Sänfte schälte. Selbst der in solchen Dingen langsamste Mann konnte ohne Zweifel feststellen, dass er eine Hochschwangere vor sich hatte. Doch wie schon die ganze Schwangerschaft hindurch schien sie Lucia eher gut zu tun als zu schaden. Ihre Haut war so gesund und rosig wie noch nie, ihr Haar und ihre Fingernägel hatte einen angenehmen Glanz und sie schien nur ein wenig kurzatmig. Sobald sie sich in Bewegung setzte konnte man sich über den so typischen Watschelgang amüsieren. Seit ein paar Tagen konnte Lucia diesen einfach nicht mehr unterdrücken und ärgerte sich deshalb ein wenig, aber was konnte sie schon dagegen machen? Genau: nichts. Es waren nur noch drei Wochen und Sekunda meinte es müsste nun mal so sein. Außerdem hatte sie grade ganz andere Dinge im Kopf, sie durfte es sich nur nicht anmerken lassen. Also legte sie stolz eine beringte Hand auf ihren Bauch und wackelte gemächlich und mit einem sanften Lächeln auf den Lippen in die Villa Flavia.


    Ganz nach dem Motto ‚Eile mit Weile‘ ließ sich Lucia alle Zeit die sie brauchte um voranzukommen. Waren da Menschen hinter ihr, die es eilig hatten und sie gerne überholt hätten? Nicht ihr Problem! Sie watschelte ruhig und scheinbar gelassen in der Mitte des Weges und sah sich interessiert um. Vor ihr hatte ich ihrer Geschwindigkeit entsprechend eine kleine Lücke gebildet, so dass sie freie Sicht auf alles vor ihr liegende bekam. Sie sah zwar nur Rücken, aber es schienen der Kleidung und Haltung nach recht wichtige Rücken zu sein. Nun, sie hatte alle Zeit der Welt und nichts dagegen neugierig hinter diesen zu warten. Sie würde schon noch dran kommen und so hatte sie mehr Zeit sich zu überlegen, wie sie ihre herzlichsten Glückwünsche formulieren würde.

  • Welch ein Anlass! Welch eine Pracht! – So hatte Catus bereits gedacht, als noch die Vorbereitungen im Gange gewesen waren, und jetzt stellte er erneut fest: Die Sklaven hatten ganze Arbeit geleistet. Auch der junge Flavius konnte sich also eines solchen Ereignisses nicht entziehen, wo doch seine Tante ihre Eheschließung mit dem Senator Tiberius feierte. Nachdem er sich die letzten Wochen durchwegs schlecht Gefühlt hatte und kaum aus dem Haus gekommen war, bot sich heute außerdem zweifellos eine grandiose Möglichkeit, sich unter die Leute zu mischen, sich mit wichtigen Persönlichkeiten bekannt zu machen und vielleicht auch einfach nur ein wundervolles Fest zu genießen. Die Farbe war jedenfalls wieder in sein Gesicht zurückgekehrt, sofern bei seiner noblen Blässe von Farbe die Rede sein konnte, und gekämmt, gepflegt und dem Anlass entsprechend in seine beste Toga gehüllt wagte er sich nach unten. Ein Sklave zupfte erneut den Stoff zurecht, bevor er ins Atrium trat, wo sich bereits die ersten Gäste einfanden.
    Nicht umsonst, wie er feststellte, hatte er sich um ein makelloses Auftreten seinerseits gekümmert, als er sich ins Atrium gesellte, denn wie es schien trafen soeben der Imperator und dessen Gattin persönlich ein. So hielt er sich gekonnt zurück, entgegen seiner oft so selbstsicheren Attitüde, denn so gerne er dem Ehepaar auch sogleich gratuliert hätte, in Gegenwart des Kaisers würde er sich vorerst in Zurückhaltung üben. Stattdessen wartete er nun ab und würde sicherlich auch später noch ein geeigneter Zeitpunkt finden, ein Wort mit seiner werten Verwandten und dem Tiberius zu wechseln, so dachte er. Sogleich würden sie zweifellos zu genüge damit beschäftigt sein, ihre höchsten Gäste zu begrüßen.
    Ob sich sein Vater ebenfalls unter den Anwesenden befinden würde? Insgeheim hoffte Catus auf das Gegenteil, so viel er seinem Adoptivvater auch zu verdanken hatte, würde ihm der griesgrämige alte Consular doch bestimmt seine Freude am Fest nehmen. Wirklich daran glauben wollte er jedoch nicht, es sei denn sein Vater hatte mit seiner Krankheit einen derart schlechten Tage erwischt, dass er sich nicht einmal zur Hochzeit ihrer Verwandten blicken ließ. Und so unsympatisch ihm sein Adoptivvater in mancher Hinsicht sein mochte, einen jener Tage wünschte Catus auch ihm nicht an den Hals.

  • Appius Aquilius Bala hatte sich sehr darüber gefreut, dass sein Vater ihn gleich zur Hochzeitsfeier der Flavia und des Tiberius mitnahm. Dass da wohl mehr hintersteckte als bloße Feierlaune, war dem Caesar durchaus klar. Er hatte jedoch nicht vor, den Abend bloß mit gähnend langweiligen Gesprächen über das politische Tagesgeschäft in der Gesellschaft fetter, öder Würdenträger zu verbringen. Er wollte dem Wein frönen und den Anblick schöner Frauen genießen. Er wollte den erquickenden Klängen der Musiker lauschen und vielleicht - so das Brautpaar dies denn eingeplant hatte - den Verrenkungen einiger exotischer Tanzsklavinnen zusehen. Aber, um seinen Pflichten als Sohn und als frisch ernannter Caesar wenigstens im Ansatz nachzukommen, würde er natürlich auch ein paar Priester und Amtsträger begrüßen.


    So betrat der Caesar Appius Aquilius Bala gleich hinter dem Imperator und der Augusta die Villa Flavia und warf sogleich einen beeindruckten Blick auf die Festdekoration. Da hatte sich jemand aber richtig Mühe gegeben. Alles war in den Farben der patrizischen Gens geschmückt. Der Reichtum der Flavii war angesichts dieses Prunks gut zu erahnen. Bala selbst war in eine seidene Toga gekleidet, die in einem dunklen Blau gehalten war. Den Saum des Stoffs zierten goldene Stickereien und an den aquilischen Händen des jungen Mannes entdeckte ein Aufmerksamer Beobachter gleich drei prächtige Ringe: Den Siegelring seiner Gens, einen prächtigen Goldring mit Lapislazulieinsatz und den kürzlich erworbenen Senatorenring. Das Outfit wurde komplettiert durch die obligatorischen Calceus Patricius. Derart standesgemäß gekleidet fühlte Bala sich der Pracht des flavischen Hauses ebenbürtig.

  • Nach etlichen Terminverschiebungen in Anbetracht der politischen Lage, die (wieder einmal) durch einen verstorbenen Kaiser ausgelöst wurde, war es schon fast ein wenig merkwürdig, dass diese Hochzeit nun tatsächlich stattfinden würde. Nervosität war deshalb beim Tiberier eher weniger zu spüren. Es war mehr ein "bringen wir das endlich hinter uns" und in Anbetracht der Tatsache, dass er das alles mehr als politische Notwendigkeit, denn als eine persönliche Angelegenheit betrachtete, konnte er ohnehin nicht viel Aufregung verspüren.


    Wenn die eigentliche eheliche Verbindung seinen Blutdruck nicht ansteigen ließ, so war es aber sicherlich die Ankunft der kaiserlichen Familie. Dass Aquilius seine Pflichten als Pontifex Maximus persönlich wahrnehmen würde, war ein weiteres gutes Zeichen, welches Lepidus in seiner kaiserlichen Wahl bestätigte. Als sie zusammen mit ihrem Hofstab ankamen, wurden sie sogleich an allen übrigen Gästen vorbeigeschleust, so dass sich ein kleiner Korridor bis zum Ende des Atriums bildete, wo bereits Lepidus und seine Verlobte Flavia erwartungsvoll bereit standen. "Da kommen sie, jetzt bloß nicht die Nerven verlieren" flüsterte er seiner Angetrauten neben sich zu. "Ich werd dann mal die ersten Begrüßungsworte übernehmen, wenn sie hier sind." Die vielen Begleiterinnen und Begleiter fanden hoffentlich Platz. Die Villa Flavia war zwar keineswegs klein, aber bei vielen Gästen, Liktoren, Praetorianern und Sklaven, bedurfte es schon ein wenig Koordination, diese alle unterzubringen. Das sollte aber die Sorge der eifrigen Gehilfen sein, während sich das Brautpaar ganz auf die kaiserliche Familie konzentrierte.


    "Mein Imperator Caesar Augustus, ich und meine teure Angetraute, Flavia Domitilla, heißen dich auf unseren Feierlichkeiten herzlich Willkommen", begrüßte er den Kaiser mit dem unterwürfigen Wortschwall. "Mit großer Freude haben wir es aufgenommen, dass du den ehelichen Ritualen heute persönlich als Pontifex Maximus beiwohnen wirst. Ich bin mir sicher nicht nur wir, sondern auch alle römischen Bürger, die heute zu Gast sind, empfinden es als ausgesprochen erbauend, mit welcher Sorgfalt du dich den kultischen Angelegenheiten widmest" Kurz darauf wandte er sich der Kaiser-Frau zu. "Ehrwürdige Augusta, ich denke, ich bin nicht der einzige, der dies bemerkt, doch der Glanz des Kaiserhauses wurde wohl selten in so stilsicherer Form repräsentiert wie durch dich" Das hätte der Tiberier ganz sicher auch gesagt, egal, was die Kaiserin heute an hatte, obwohl das blaugoldene Gewand, Schmuck und Frisur natürlich ein Hingucker waren. "Und du musst Caesar Aquilius Bala sein. Sei auch du mir gegrüßt. Die meisten Römer werden mit großem Interesse deinen zukünftigen Lebensweg verfolgen und wir freuen uns heute einen ersten Vorgeschmack von der Persönlichkeit es Mannes zu erhalten, der so großes Potenzial in sich trägt" Als Kaisersohn war er zumindest prädestiniert eines Tages selbst das Ruder zu übernehmen. 'Zukünftiger Thronfolger' wäre auch wohl für lange Zeit alles, was man mit Bala assoziieren würde. "Genießt die Feierlichkeiten. An Speis und Trank soll es euch nicht mangeln, ebenso nicht an guter Unterhaltung. Meine liebreizende Flavia hat in der Organisation keine Kosten und Mühen gescheut. Ich habe auch drei Sklaven extra für euch abgestellt." Lepidus machte eine kurze Handbewegung und es traten eine Nubierin, die mit feinen schmuckhaften Verzierungen bestückt war, eine Ägypterin, die einen Hauch aus seidigem Nichts trug und damit ein echter Hingucker für Freunde des attraktiven Äußeren war sowie einen männlichen Daker, der wohl eher für die pragmatischen Dinge zuständig war. "Zwar habt ihr euren eigenen Sklavenstab, doch diese hier kennen sich in der Villa Flavia bestens aus und wissen, wo alles steht und wie ihr am schnellsten versorgt werdet. Sie werden euch in angemessener Weise kaiserlich bedienen"


    Zum Schluss wandte er sich noch einmal an den Kaiser persönlich. "Mein Kaiser, wünscht du noch eine persönliche Unterredung bezüglich des Ablaufs des Hochzeitsrituals?" Der Tiberier nahm zwar an, dass der Kaiser schon einmal einer confarreatio beigewohnt hatte - nicht zuletzt wohl seiner eigenen - so dass er wahrscheinlich über alles relativ gut Bescheid wusste. Aber es konnte ja dennoch nicht schaden, sich noch einmal rückzuversichern, sollte dies denn notwendig sein.

  • Ausgerechnet die ersten Glückwünsche für ihre Ehe kamen von einer Seite, aus der Domitilla es es wohl kaum für möglich gehalten hatte. Es war ihr Neffe Scato, der direkt auf das Brautpaar zuschritt und der jungen Braut ein Kompliment machte. Er verglich sie mit der schönen Helena. Ein Vergleich dem man durchaus mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen konnte. Denn schließlich war es die schöne Helena, die der Grund war für einen langjährigen Krieg, der letztlich das Ende Trojas besiegelte. Doch ohne sie wäre Aeneas wohl kaum gen Italia gesegelt und wäre so auch nie der Stammvater Roms geworden.


    Domitilla hatte nach dem letzten Zusammentreffen mit ihrem Neffen noch lange über dessen Bemerkung nachgesonnen und sie kam immer wieder nur zu einen Ergebnis. Scato hatte sich wohl wirklich Hoffnungen auf die Aurelia gemacht. Wie tragisch, dass sie sich nun ausgerechnet mit Gracchus vermählen würde!


    Diesmal fiel ihr Ton, den sie ihm gegenüber anschlug wesentlich versöhnlicher aus. Sie erwiderte sogar sein Lächeln. „Scato, Du bist ein Charmeur! Danke für deine Glückwünsche!“ Kurze Zeit später nahm sie ihn zur Seite und sprach mit dedämpfter Stimme zu ihrem Neffen. „Ich habe dir wirklich zu danken! Was kann man sich mehr wünschen, als eine Hochzeit zu feiern, bei der der Kaiser erwartet wird! Ohne dein Zutun wäre diese Ehe wohl kaum arrangiert worden. Und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass in nicht allzu ferner Zukunft dir das Gleiche widerfahren wird.“ Noch einmal lächelte sie ihn zuversichtlich an und gesellte sie sich dann wieder zu ihrem Bräutigam, denn es wurde bereits verlautbart, die Ankunft des Kaisers stünde unmittelbar bevor.

  • Die Glückwünsche von Scato nahm er überaus positiv auf. Er war ein Mann, den der Tiberier in Zukunft unterstützen würde, wo es ihm möglich war. Er reichte ihm ebenso die Hand. "Vielen Dank Flavius, es ist schön, dich unter uns zu haben. Nicht zuletzt weil es wohl mit dein Verdienst ist, dass es zu dieser Hochzeit gekommen ist." Er konnte sich noch gut erinnern, wie Flavius und er ein Arrangement getroffen hatten, was letztlich zur Verlobung mit Flavia führte. Man sollte nicht vergessen, dass der junge Flavius hier einen gewissen Anteil hatte. Dass Scato seine Verlobte mit Helena verglich, fand der Tiberier überaus amüsant. Er nahm es zum Anlass Domitilla gleich selbst passend dazu zu fragen: "Wenn du der Helena gleichst, vermag ich dann mehr einem Menelaos oder einem Paris zu entsprechen?" Der Tiberier lachte. Natürlich hatte er hier eine eindeutige Präferenz.

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    "Mein Imperator Caesar Augustus, ich und meine teure Angetraute, Flavia Domitilla, heißen dich auf unseren Feierlichkeiten herzlich Willkommen", begrüßte er den Kaiser mit dem unterwürfigen Wortschwall. "Mit großer Freude haben wir es aufgenommen, dass du den ehelichen Ritualen heute persönlich als Pontifex Maximus beiwohnen wirst. Ich bin mir sicher nicht nur wir, sondern auch alle römischen Bürger, die heute zu Gast sind, empfinden es als ausgesprochen erbauend, mit welcher Sorgfalt du dich den kultischen Angelegenheiten widmest" Kurz darauf wandte er sich der Kaiser-Frau zu. "Ehrwürdige Augusta, ich denke, ich bin nicht der einzige, der dies bemerkt, doch der Glanz des Kaiserhauses wurde wohl selten in so stilsicherer Form repräsentiert wie durch dich" Das hätte der Tiberier ganz sicher auch gesagt, egal, was die Kaiserin heute an hatte, obwohl das blaugoldene Gewand, Schmuck und Frisur natürlich ein Hingucker waren. "Und du musst Caesar Aquilius Bala sein. Sei auch du mir gegrüßt. Die meisten Römer werden mit großem Interesse deinen zukünftigen Lebensweg verfolgen und wir freuen uns heute einen ersten Vorgeschmack von der Persönlichkeit es Mannes zu erhalten, der so großes Potenzial in sich trägt" Als Kaisersohn war er zumindest prädestiniert eines Tages selbst das Ruder zu übernehmen. 'Zukünftiger Thronfolger' wäre auch wohl für lange Zeit alles, was man mit Bala assoziieren würde. "Genießt die Feierlichkeiten. An Speis und Trank soll es euch nicht mangeln, ebenso nicht an guter Unterhaltung. Meine liebreizende Flavia hat in der Organisation keine Kosten und Mühen gescheut. Ich habe auch drei Sklaven extra für euch abgestellt." Lepidus machte eine kurze Handbewegung und es traten eine Nubierin, die mit feinen schmuckhaften Verzierungen bestückt war, eine Ägypterin, die einen Hauch aus seidigem Nichts trug und damit ein echter Hingucker für Freunde des attraktiven Äußeren war sowie einen männlichen Daker, der wohl eher für die pragmatischen Dinge zuständig war. "Zwar habt ihr euren eigenen Sklavenstab, doch diese hier kennen sich in der Villa Flavia bestens aus und wissen, wo alles steht und wie ihr am schnellsten versorgt werdet. Sie werden euch in angemessener Weise kaiserlich bedienen"


    Zum Schluss wandte er sich noch einmal an den Kaiser persönlich. "Mein Kaiser, wünscht du noch eine persönliche Unterredung bezüglich des Ablaufs des Hochzeitsrituals?" Der Tiberier nahm zwar an, dass der Kaiser schon einmal einer confarreatio beigewohnt hatte - nicht zuletzt wohl seiner eigenen - so dass er wahrscheinlich über alles relativ gut Bescheid wusste. Aber es konnte ja dennoch nicht schaden, sich noch einmal rückzuversichern, sollte dies denn notwendig sein.


    Zwar wurde der Kaiser nicht schon an der Tür vom Gastgeber empfangen, aber immerhin schlug man ihm umgehend eine Schneise, sodass sie recht bald vor dem Brautpaar standen. Bewundernd betrachtete der Aquilier unterwegs die liebevolle Dekoration des Hauses, woraus ihn erst die Begrüßung durch Lepidus riss.


    Ehe er auf die Bemerkungen und Fragen des Bräutigams einging, hielt er es jedoch für angemessen, die Braut zu begrüßen. "Flavia, dein Gewand ist einer zukünftigen Matrone höchst würdig!" Von Schönheit oder Attraktivität konnte der Aquilier bei den traditionellen Hochzeitskleidern der Aristokratie kaum sprechen, da sie ja züchtig alles verbargen, was die neue Mode so gerne herausstellte.
    Dann war es Zeit, auf den Grund seiner Teilnahme zu sprechen zu kommen: "Das Amt des Pontifex Maximus ist nicht nur eine Ehre, sondern auch eine Pflicht, die es den Göttern gegenüber zu erfüllen gilt." erklärte er, um sogleich hinzuzufügen: "Aber in diesem Fall ist die Bürde nicht allzu schwer, denn ich bin gern bei der Verbindung zweier so angesehener Häuser zu Gast."


    Die Schmeicheleien und Höflichkeiten ließ er dann unkommentiert stehen und lächelte seinem Sohn gönnerhaft zu, um ihm zu bedeuten, sich seine persönliche Dienerin herauszusuchen. Den Daker bedachte er dagegen mit einem abschätzigen Blick. Er erinnerte sich noch gut an dieses aufmüpfige und hochmütige Volk, das er vor vielen Jahren endgültig in die Schranken gewiesen hatte. Ob dieser Sklave sich für die Demütigung seines Volkes rächen würde?


    Aber glücklicherweise hatte er ja auch zwei Diener aus seiner Entourage, die ihn stets begleiteten und auch eine Art letzte Bastion im Fall von Attentätern oder dergleichen darstellten. Sie waren der Kaiserfamilie bis ins Atrium gefolgt und hielten sich weiter hinter ihnen, auch als Lepidus den Kaiser nochmals beiseite nehmen wollte. "Ich habe mich selbstverständlich vorbereitet*. Sofern du keine Abweichungen vom üblichen Ritual wünscht, wäre es von meiner Seite also nicht erforderlich."


    Sim-Off:

    * PN ;)

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Domitilla hatte sich bereits wieder an der Seite ihres zukünftigen Gemahls eingefunden, als die ersten Vorboten die Ankunft der kaiserlichen Familie ankündigten. Die junge Flavia stand in puncto Aufregung ihrem Verlobten in nichts nach. Dies war eindeutig einer der Höhepunkte des heutigen Tages! Dass der neue Kaiser ihnen heute die Ehre seines Besuches gab und Teil haben würde am Hochzeitsritual war wohl mehr, als sie zu hoffen gewagt hatte.


    Begleitet von unzähligen Bediensteten, Prätorianern und Liktoren erschien nun der Kaiser, die Kaiserin und der Sohn des Kaisers. Domitilla sah ihnen erwartungsvoll entgegen. Genau, nur nicht die Nerven verlieren! In diesem Augenblick war sie froh, Lepidus neben sich zu wissen. Er würde als erstes den Kaiser begrüßen, während sie nicht von seiner Seite weichen würde. Erst nach ihm würde sie das Wort ergreifen.
    Wahrenddessen blieb Zeit, einen Blick auf die Kaiserin und den jungen Caesar zu werfen. Sie war ja noch so jung! Wohl kaum älter als die Flavia selbst! Ihre Garderobe war perfekt aufeinander abgestimmt. Domitilla beneidete sie fast um den blaugoldenen Traum, den sie trug. Denn genau diese Farbkombination liebte auch sie. Keine Frage, der modische Stil der neuen Kaiserin würde zum Vorbild einer jeden römischen Frau werden, die etwas auf sich hielt!


    Auch der Sohn des Kaisers, ein junger eleganter Mann, der wohl im Alter seiner Stiefmutter war, hatte sich für eine seidene Toga in dunklem Blau entschieden, der durch edle goldene Strickereien begrenzt wurde. Sehr geschmackvoll, wie sie befand. Auch er gab ihnen heute die Ehre.


    Doch endlich war es nun an Domitilla, sich ihrem Verlobten anzuschließen und die kaiserliche Familie zu begrüßen.
    „Mein Imperator Caesar Augustus, es erfüllt mich mit Stolz und Freude, dich heute auf unserer Hochzeit willkommen heißen zu dürfen“, sprach sie mit ehrerbietender Stimme. Die Flavia schien vor Aufregung schier innerlich zu bersten. Nach außen jedoch gab sie sich, wie es sich für eine Matrona geziemte: Dezent. Natürlich fühlte sie sich über das Kompliment des Kaisers geschmeichelt und sprach ihm dafür auch gleich ihren Dank aus. Die Fertigstellung des Hochzeitsgewands hatte sich als „schwere Geburt“ erwiesen. Doch davon war nun natürlich nichts mehr zu sehen. Wenigstens einmal hatte sie das Webschiffchen durch das Webfach geschoben. Den Rest hatte ein Heer von Sklavinnen erledigt. Geschneidert hatte die Tunica recta allerdings ein namhafter Modekünstler, der die weibliche High Society Roms mit seinen Entwürfen beglückte.


    „Verehrte Augusta! Es freut mich außerordentlich, auch dich begrüßen zu dürfen. Du ehrst mich sehr mit deiner Anwesenheit.“ Domitilla hoffte darauf, später noch ein paar Worte mit der Kaiserin wechseln zu können. Natürlich erhoffte sie sich auch einiges davon. Doch zunächst wandte sie sich noch dem jungen Caesar zu, den sie ebenfalls begrüßte. „Caesar, es freut mich über alle Maßen, auch dich empfangen zu können! Ich hoffe, es wird euch heute an nichts mangeln!“ Wahrscheinlich nicht, denn Lepidus hatte drei sklavischen Schönheiten, zwei Frauen und ein Mann, dazu auserkoren, den kaiserlichen Ehrengästen jeden Wunsch von den Lippen zu lesen.

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    "Und du musst Caesar Aquilius Bala sein. Sei auch du mir gegrüßt. Die meisten Römer werden mit großem Interesse deinen zukünftigen Lebensweg verfolgen und wir freuen uns heute einen ersten Vorgeschmack von der Persönlichkeit es Mannes zu erhalten, der so großes Potenzial in sich trägt" Als Kaisersohn war er zumindest prädestiniert eines Tages selbst das Ruder zu übernehmen. 'Zukünftiger Thronfolger' wäre auch wohl für lange Zeit alles, was man mit Bala assoziieren würde. "Genießt die Feierlichkeiten. An Speis und Trank soll es euch nicht mangeln, ebenso nicht an guter Unterhaltung. Meine liebreizende Flavia hat in der Organisation keine Kosten und Mühen gescheut. Ich habe auch drei Sklaven extra für euch abgestellt." Lepidus machte eine kurze Handbewegung und es traten eine Nubierin, die mit feinen schmuckhaften Verzierungen bestückt war, eine Ägypterin, die einen Hauch aus seidigem Nichts trug und damit ein echter Hingucker für Freunde des attraktiven Äußeren war sowie einen männlichen Daker, der wohl eher für die pragmatischen Dinge zuständig war. "Zwar habt ihr euren eigenen Sklavenstab, doch diese hier kennen sich in der Villa Flavia bestens aus und wissen, wo alles steht und wie ihr am schnellsten versorgt werdet. Sie werden euch in angemessener Weise kaiserlich bedienen"


    Zitat

    Original von Flavia Domitilla
    „Caesar, es freut mich über alle Maßen, auch dich empfangen zu können! Ich hoffe, es wird euch heute an nichts mangeln!“ Wahrscheinlich nicht, denn Lepidus hatte drei sklavischen Schönheiten, zwei Frauen und ein Mann, dazu auserkoren, den kaiserlichen Ehrengästen jeden Wunsch von den Lippen zu lesen.


    Wie erwartet wurde die kaiserliche Familie vom Brautpaar in angemessener Weise willkommen geheißen. Für Balas Geschmack schwafelte der Bräutigam zwar eine spur zu viel, aber damit musste man auf einer patrizischen Hochzeit wohl zurechtkommen. Wenn nicht zu einem solchen Anlass, wo sonst? Abgesehen vom Senat, dachte er bei sich und verkniff sich ein sarkastisches Grinsen. Vielmehr musste der Caesar sich jetzt darauf konzentrieren, die Begrüßungen formvollendet zu erwidern.


    Da Tiberius ihn zuerst angesprochen hatte, wandte er sich auch zunächst an diesen: "Senator Tiberius, es ist mir eine große Wonne, an diesem eurem Ehrentag den Feierlichkeiten beiwohnen zu dürfen. Danke für die Einladung; es wird gewiss ein erinnerungswürdiges Fest." Womit er - ob aus diplomatischem Geschick oder aus purer Gleichgültigkeit sei dahingestellt - sämtliche Verweise auf seine potenzielle Kaisernachfolge links liegen ließ. Ein knapper Blick zu seinem Vater verriet ihm zudem, dass dieser ihm die erste Wahl hinsichtlich der Sklaven ließ, weshalb Bala dem Tiberier seinen Wunsch mitteilte: "Dann hätte ich heute Abend gern diese dort an meiner Seite." Er deutete auf die Ägyptern, was durchaus vorhersehbar gewesen war, konnte der Caesar doch den weiblichen Reizen meist nur schwerlich widerstehen. Erst recht, wenn sie derart offen präsentiert wurden. "Ein wirklich hübscher Einfall, diese Sklaven, wahrlich. Tiberius, mein Kompliment dazu." Beeindruckt nickte er dem so Gelobten zu.


    "Flavia", wandte Appius Aquilius Bala sich daraufhin an die Braut, die ihn ebenfalls begrüßte, "Tiberius ist wahrlich zu beneiden. Für dich würden ganze Heerscharen durchs Feuer gehen, so viel ist gewiss." Galant hauchte der Caesar einen sittsamen Kuss auf die Hand der so mit Komplimenten bedachten Braut. Und zur Versorgung der Gäste kommentierte er weiter: "Dein Mann und du haben bereits alle Vorkehrungen getroffen, teure Flavia. Ich bin sehr gespannt, ob es noch weitere freudige Überraschungen dieser Art" - dabei wies er beiläufig auf die drei Sklaven - "geben wird."

  • Erst vor wenigen Wochen hatte ihr Onkel seine eigene Verlobung gefeiert, sodass wohl in Kürze die Hochzeit bevorstehen würde. Doch jetzt war sie bei den Tiberier und Flavier geladen. Ein eher zwiespältiges Gefühl. Weil unter den ganzen Patrizier zu verweilen, nun ja, das war nur im Collegium Pontificum ähnlich gewesen. Sie konnte damit umgehen. Immerhin war ihre Stellung als Vestalin nicht viel weniger Wert als diese.


    Im Gegensatz zu der Braut oder den anderen weiblichen Gästen hatte sie wohl keine Schwierigkeit die richtige Kleidung zu erwählen. Blieb ihr doch nur die Tracht vorbehalten.


    Sie kam also an der Villa an. Trat ein, wo auch der pro Magistro zu Hause war und ließ sich zu den anderen führen. Dort angekommen, sah sie zu allererst die kaiserliche Familie sowie Lepidus stehend, liegend wie auch immer. Wäre nicht die Hochzeit gewesen, dann hätte sie wohl sofort den Kontakt zur Augusta gesucht, um den anderen zu signalisieren, dass sie ihre 'beste' Freundin war.

  • Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS


    Wachsame Prätorianersoldaten, hochgewachsen und austrainiert, die Waffen ganz traditionell unter ihren strahlendweißen Togen verborgen, die Umgebung stets scharfblickend im Auge behaltend, begleiteten die kaiserliche Familie auf Schritt und Tritt.




  • Hände schüttelnd begrüßte er einen Gast nach dem anderen. Hatten sich in erster Linie die flavische Familie und ansonsten Außenstehende unter diesem Dach versammelt, so sah es mit den tiberischen Gästen natürlich etwas Mau aus. Zu viele Verschollene und dann noch die Dezimierung aus den Kriegszeiten, da blieben nicht viele übrig. Auf eine Person war allerdings verlass, auch wenn sie in letzter Zeit eher so etwas wie das enfant terrible der Familie darstellte. Aber Lepidus zeigte sich sehr erfreut, dass Lucia offenbar nicht versucht hatte ihren Möchtegern-Consul-auf-Lebenszeit doch noch irgendwie auf die Hochzeit zu schmuggeln. Naja, immerhin trug sie ja auch dessen Erben schon sichtbar vor sich hin, aber das war nun wirklich etwas, was er seiner Schwester nicht auch noch ankreiden musste. Ihren guten Willen hatte sie damit seiner Ansicht nach ausreichend gezeigt.


    Als seine Schwester näher kam, suchte Lepidus dennoch instinktiv besonders stark die Nähe zu seiner zukünftigen Frau. Sie würde hoffentlich potenzielle Giftpfeile aus den Augen seiner Schwester rechtzeitig abfangen - so eine Art emotionaler Schutzschild. "Sei gegrüßt Schwesterherz. Wie schön, dass du es geschafft hast, obwohl es sicher nicht einfach für dich ist, dich in diesen Zeiten allzu viel zu bewegen . Umso größer wiegt die Freude, dich heute hier zu wissen an diesem Tage, der für mich und Flavia von so großer Bedeutung ist". Ein breites Lächeln begleitete seine Worte durchgehend. "Wir werden dir am besten eine Sitzgelegenheit schaffen, die ausreichend gepolstert ist, damit du es die ganze Zeit über bequem hast. Unser Sklavenpersonal wird ganz besonders um dein - ja man muss ja schon fast sagen 'eurer' - Wohlbefinden kümmern". Wohl das Mindeste, was man für eine Hochschwangere tun konnte - so viel verstand sogar Lepidus.

  • Serena nahm zunächst nur mit einem würdevollen Nicken das Kompliment des Tiberius hin Sie überließ natürlich zuerst ihrem Mann das Wort. Bevor sie jedoch dan etwas sagen konnte, war es der Caesar der nun sprach, was dem „Jungen“ einen strafenden Blick einbrachte, und eine Augenbraue Serenas hob sich nach oben, als Bala natürlich die Sklavin mit den wenigstem am Leib für sich aussuchte.
    Bala war ja ein Freund der leichten Beute, was nicht gerade für sein Anspruchsdenken sprach. Nun Serena würde den Prätorianern noch einen Wink geben, das sie ihren Stiefsohn heute nicht aus den Augen lassen sollte.


    Nun aber galt ihre volle Aufmerksamkeit den Gastgebern des heutigen Abends.
    „Salve Tiberius, wie ich hörte, bis du ein Freund großer Inszenierungen. Ich freue mich schon auf den heutigen Tag und die Überraschungen, die er bereit hält.“


    Dann wand sie sich der Braut und damit der in ihren Augen heutigen Hauptperson zu. „Werte Flavia, ich möchte mich zunächst für die persönliche Einladung bei dir bedanken.“
    Ja genau das musste gesagt werden, denn immerhin hatte ihr Mann ja nur den Kaiser eingeladen, wäre Domitilla nicht gewesen, dann wäre sie heute nicht hier, denn schließlich hatte sich die Einladung des Tiberius durchaus so gelesen, als wollte er nur den Kaiser hier haben.
    „Du siehst wirklich entzückend aus und mein Kompliment für die geschmackvolle Dekoration.“ Sie blickte zu dem Platz den man für die kaiserliche Familie vorgesehen hatte. „Ihr habt aber auch wirklich an alles gedacht.“ bemerkte sie anerkennend lächelnd, dann zog sie sich auch schon zu eben jenem Platz zurück um die weiteren Gäste nun auch nicht mehr länger als nötig aufzuhalten.


    Sie bat um ein Glas stark verdünnten Wein, den natürlich eine ihrer Sklavinnen erst vorkosten würde. Auch das Gefolge ihres Mannes und Stiefsohnes hatte entsprechende Anweisung erhalten. Nicht das sie dachte, dass ihnen hier Gefahr drohte, aber man konnte nie vorsichtig genug sein.

  • Natürlich war mir die Größe der Ehre bewusst, als mein Onkel mir mitgeteilt hatte, mich mitnehmen zu wollen, zu dieser Hochzeit. Für eine junge Frau, wie mich war das die Chance, Kontakte nach ganz oben zu knüpfen. Ein schöner Nebeneffekt war auch, dass der Maevius nicht mitkommen würde – nur Onkle Menecrates und meine Wenigkeit!


    Eine stundenlange Prozedur hatte ich über mich ergehen lassen. Ich hatte mich in eine smaragdgrüne Tunika aus Seide kleiden lassen. Dazu trug ich den Goldschmuck meiner Mutter, den mir mein Vater vermacht hatte. Auch meine neue Ornatrix konnte sich bei dieser Gelegenheit profilieren. und ich muss dabei gestehen, dass ihr Können jede einzelne Sesterze wert gewesen war! Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, zumal sie ein goldenes Diadem in meine Frisur mit eingeflochten hatte. Ein absoluter Hingucker also!


    Zwei Sänften die von mehreren Custodes und sonstigem benötigten Personal begleitet wurden, bahnten sich also ihren Weg vom Esquiiin kommend, hin zur nördlichen Kuppe des Quirinals wo sich die Villa Flavia befand. Natürlich hatte ich alle meine Sklaven mitgenommen. Man konnte ja nie wissen. Außerdem schindete es jede Menge Eindruck!

    Vor der Villa herrschte bereits große Betriebsamkeit. Offenbar war unmittelbar vor uns die kaiserliche Familie eingetroffen, weswegen es einen Moment dauerte, bis mein Onkel und ich aus unseren Sänften steigen konnten.
    Doch dann war es endlich so weit, wir konnten uns den anderen eintreffenden Gäste anschließen und die Villa betreten.
    Sofort war mir natürlich die üppige Dekoration aufgefallen. Man sah nur Rot und Gold. Hier hatte jemand besonders dick auftragen wollen! Nun, für meinen Geschmack war das vielleicht alles ein bisschen übertrieben. Aber wenn es den Gastgebern gefiel…


    Schließlich gelang es mir, einen ersten Blick auf die Braut und den Bräutigam zu werfen. Die Gute war ja um einiges älter als ich! Vielleicht sogar älter als mein Bruder. Für sie wurde es also höchste Zeit, an den Mann gebracht zu werden, bevor das Verfallsdatum noch ablief. Und ihr Mann? Chic adrett gekleidet, auch noch recht jung und einigermaßen gut aussehend. Wenn man die beiden so nebeneinander stehen sah, passten sie doch eigentlich ganz gut zusammen.

  • Die allerersten waren sie wohl ganz gewiss nicht, die in der hohen Villa Flavia zu den Hochzeitsfeierlichkeiten seines Verbündeten Lepidus und dessen Verlobter Flavia eintrafen. Zu lange hatte der Iulier damit verbracht, sich im Vorfeld dem Anlass entsprechend - und immerhin sollte er hier und heute wohl auch den Augustus erblicken dürfen - einkleiden und zurechtmachen zu lassen. In einer von smaragdgrün domonierten Kombination - denn in seiner Lieblingsfarbe fühlte man sich vermutlich auch in der Gegenwart des Princeps noch immer am Entspanntesten und Wohlsten - betrat Dives letztlich also zusammen mit seiner Frau das flavische Anwesen.
    Ihren Sohn selbstredend hatten die beiden am heutigen Tage natürlich in der Obhut mehrerer Sklavinnen und Sklaven in der Casa Iulia gelassen. Der Junge war für derlei Veranstaltungen dem Befinden des Vaters gemäß nämlich einfach noch nicht alt genug. Und eh er sich folglich vor dem Augustus daneben benahm und damit ein schlechtes Licht auf die gesamte Familia Iulia Dives warf, war es folglich das beste, ihn von Beginn an einfach zu Hause zu lassen. Doch auch seine Adoptivtochter Torquata hatte der Iulier hier und heute nicht mit bei sich, nachdem er im Anschluss an seine eigene Hochzeit hatte von der Vestalin Decima lernen müssen, dass eine Vestalin stets ihre eigene Einladung zu erhalten hatte und sich nicht in die Invitationen anderer inkludierte. Und so waren sie folglich also nur zu zweit hier und machten sich selbstredend zunächst auf, das glückliche Hochzeitspaar aufzusuchen.


    "Sehr stilvoll, diese rot-goldene Dekoration, nicht wahr?", kommentierte der Iulier auf dem Weg zu Bräutigam und Braut an seine Frau gewandt, um letztere nicht nur anzuschweigen. Geschwiegen schließlich hatte er auch in der Sänfte hierher bereits genug - und nicht jeder sollte und musste ja gleich merken, wie unwohl sich Dives zur Zeit - mehr noch als sonst - in Gegenwart Faustas fühlte...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zitat

    Original von Flavia Domitilla
    Ausgerechnet die ersten Glückwünsche für ihre Ehe kamen von einer Seite, aus der Domitilla es es wohl kaum für möglich gehalten hatte. Es war ihr Neffe Scato, der direkt auf das Brautpaar zuschritt und der jungen Braut ein Kompliment machte. Er verglich sie mit der schönen Helena. Ein Vergleich dem man durchaus mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen konnte. Denn schließlich war es die schöne Helena, die der Grund war für einen langjährigen Krieg, der letztlich das Ende Trojas besiegelte. Doch ohne sie wäre Aeneas wohl kaum gen Italia gesegelt und wäre so auch nie der Stammvater Roms geworden.


    Domitilla hatte nach dem letzten Zusammentreffen mit ihrem Neffen noch lange über dessen Bemerkung nachgesonnen und sie kam immer wieder nur zu einen Ergebnis. Scato hatte sich wohl wirklich Hoffnungen auf die Aurelia gemacht. Wie tragisch, dass sie sich nun ausgerechnet mit Gracchus vermählen würde!


    Diesmal fiel ihr Ton, den sie ihm gegenüber anschlug wesentlich versöhnlicher aus. Sie erwiderte sogar sein Lächeln. „Scato, Du bist ein Charmeur! Danke für deine Glückwünsche!“ Kurze Zeit später nahm sie ihn zur Seite und sprach mit dedämpfter Stimme zu ihrem Neffen. „Ich habe dir wirklich zu danken! Was kann man sich mehr wünschen, als eine Hochzeit zu feiern, bei der der Kaiser erwartet wird! Ohne dein Zutun wäre diese Ehe wohl kaum arrangiert worden. Und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass in nicht allzu ferner Zukunft dir das Gleiche widerfahren wird.“ Noch einmal lächelte sie ihn zuversichtlich an und gesellte sie sich dann wieder zu ihrem Bräutigam, denn es wurde bereits verlautbart, die Ankunft des Kaisers stünde unmittelbar bevor.


    "Ich danke dir aufrichtig Domitilla. Es war nie meine Absicht dir zu schaden...", natürlich hatte er nicht unbedingt die Absicht ihr solch eine Hochzeit zu bescheren, und es ging dabei mehr um sich selbst als um sie, aber wer beklagt sich schon wenn beide Seiten gewinnen? "Und für wahr, es ist wirklich eine Ehre dass der Princeps und seine Familie uns mit seiner Anwesenheit beehren. Auch wenn dies wohl eher dem vorauseilendem Ruf deines Gemahls zuzuschreiben ist." versicherte er seiner Tante.
    Und dann sagte sie was, was ihn irgendwie berührte... Auch wenn er es sich nur einen kurzen Moment anmerken ließ, bevor die eisige Fassade wieder die Oberhand gewinnen konnte. Er musste wirklich an diesen Entgleisungen arbeiten, Prisca hatte ihn irgendwie weich gemacht..
    "Ich danke dir für die warmen Worte. Und ja, ich hoffe bald auch heiraten zu können. Nur ist keine gute Partie in Sicht." erklärte er und legte seine auf die ihre Hand.. "Aber nochmal, alles Gute! Wir unterhalten uns später noch einmal, deine Gäste warten."


    Sim-Off:

    EDIT: Der Edge-Browser hat noch seine Macken! ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!