Io Saturnalia! Goldenes Zeitalter! - Bankett und Gelage, Glücksspiel und Tanz, Genuss und Exzess

  • Während Valentina sich der Medica zuwante stellte sich Scipio neben Serapio und musterte die ganzen Leute. Er kannte fast niemanden, sah Avianus aber und nickte dem freundlich zu.
    "Wer sind die alle? Jemand den ich kennen sollte? Ein paar Gesichter habe ich bereits gesehen, aber ich kenne nicht die Namen dazu. Und vermutlich kenne ich viele der Namen aber keines der Gesichter."


    Er nahm sich ein paar Trauben und einen Schluck Wein, betrachtete eine der Tänzerinnen die ihm näher kam und ihm wurde anders... Ihm gefiel sehr was er sah, ein Gefühl von Begierde kam in ihm auf. Lag sicher im Wein...

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Avianus, Caius Flavius Scato und Manius Flavius Gracchus


    Ja, das war tatsächlich sie gewesen, die sich gänzlich ungefragt an der Raterunde beteiligt hatte! Jedoch begann sie kurz danach schon wieder an sich zu zweifeln, ob es denn klug gewesen war, einfach so loszuplappern, was eigentlich völlig unbegründet war, denn zum Einen fielen an den Saturnalien sämtliche Zwänge und zum Anderen gab es keinen Grund mehr für sie, sich zurückhalten zu müssen. Als dann auch noch ihre Beteiligung von einigen der Tischgenossen gewürdigt wurde, fühlte sie sich sogar richtig geschmeichelt. Obwohl das Rätsel nun wirklich nicht sehr schwer gewesen war. Ein zartes Lächeln begann sich auf ihren Lippen abzuzeichnen. Mehr aus Verlegenheit nippte sie an ihrem Becher, der mit einem Saft-Wasser-Gemisch gefüllt war.


    Der Patrizier indes wartete sofort mit einem schwierigeren Rätsel auf, welches sich als wirklich harte Nuss erwies. Sibel ging es wohl wie den meisten an ihrem Tisch, die über die Lösung nachsannen, aber sich eingestehen mussten, dass es diesmal nicht so ganz einfach werden würde. Selbst ihr Gemahl musste sich letztendlich geschlagen geben. Auch sie schüttelte nur entmutigt den Kopf, sann aber immer noch weiter darüber nach. Der schlimmste Feind der Stadt… das Rätsel wollte sie einfach nicht loslassen. „Was ist der schlimmste Feind der Stadt?“ fragte sie leise und sprach eigentlich mehr zu sich selbst. Scheinbar wollte das Rätsel sie nicht mehr loslassen, was durchaus Vorteile hatte, denn so musste sie sich keine Gedanken mehr machen, ob es hier noch andere Anwesende geben könnte, die sie von früher kannte.
    Schließlich war es Avianus, der sie in ihrem Gedankenspiel unterbrach. Der Praefectus Decimus Livianus…Avianus‘ Vorgesetzten. Sie sah sich kurz zu ihrem Gastgeber um, wandte sich dann wieder ihrem Ehemann zu. „Wenn du das möchtest, werde ich dich gerne begleiten,“ meinte sie lächelnd. Alleine schon die Tatsache, dass man sie beide hierher eingeladen hatte, war schon eine große Ehre gewesen. Dass sie nun auch noch dem Praefectus urbi selbst vorgestellt werden sollte, war schier unglaublich! Ein sonderbares Gefühl befiel sie bei dieser Vorstellung. Ausgerechnet sie, die vor einigen Wochen nichts weiter als eine Sklavin gewesen war, sollte schon bald einem der wichtigsten Männer des Imperiums gegenüberstehen. Das klang schon sehr bizarr… genauso bizarr wie das Rätsel, welches noch auf seine Lösung wartete.

  • Zitat

    Original von Quintilia Valentina:
    "Io Saturnalia Scipio. Du hast recht, wir hatten noch nicht die Gelegenheit uns persönlich kennen zu lernen aber in der Tat habe ich bereits viel über den Gast der Familie gehört."
    Sie schenkte Plinia Chrysogona ein freundliches, wenn auch etwas angeheitertes Lächeln.
    "Dann wollen wir mal hoffen, dass deine Dienste nicht oft in Anspruch genommen werden müssen."


    Chrysogona konnte durchaus erkennen, dass Valentina angeheitert war. An einem Abend wie diesem durchaus nicht überraschend. Und als sie nachschickte, die Dienste der Medica nicht oft beanspruchen zu wollen, nickte Chrysogona. "So möge es sein, werte Valentina."


    Ein weiteres Gespräch schien mit der Verlobten des Praetorianerpraefekten nicht möglich zu sein, also wandte sich Chrysogona suchend um. Lauter unbekannte Gesichter. Mit einem Ohr hörte sie noch wie ein weiteres Rätsel zur Aufgabe gestellt wurde.
    "Er schläft tief verborgen in einem steinernen Haus, eine eherne Waffe fordert ihn heraus. Unscheinbar klein und schwach kann jeder Atemzug ihn be..zwingen, selbst der Tropfen des Regens kann ihn verschlingen. Doch wä'hst er durch seinen gierige Fraß empor tritt aus ihm der schlimmste Feind der Stadt hervor."
    Schwierig. Was wohnte in einem steinernen Haus und ließ sich mit der Waffe herausfordern? Der Feind der Stadt. Chrysogona dachte wieder medizinsch, doch eine Seuce konnte nicht mir der Waffe herausgefordert werden und wohnte nicht unbendingt in einem steinernen Haus. Für sie war eine grassierende Seuche jedoch der schlimmste Feind einer Stadt.


    Neugierig sah sie sich um, ob jemand die richtige Antwort kannte.

  • Schmunzelnd über den Possenreisser neckte ich Valentina noch ein bisschen mit den Siebenschläfern, vernichtete die übrigen dann selbst. Darauf griff ich mir ein Stück von dem phallusförmigen Gebäck, und knabberte gedankenverloren daran. Denn ich fragte mich gerade, woher ich nochmal die Dame kannte, die klassische Schönheit da drüben in der Rätselrunde, die mich so intensiv betrachtete...? Ich guckte freundlich lächelnd zurück, aber nun schien es mir als würde sie meinem Blick ausweichen.
    Und natürlich horchte ich, durch das Stimmengewirr hindurch, auf Manius' Worte. Ein Rätselspiel, wie passend. Die geheimnisvolle Dame fand die erste Anwort. Gleich folgte das zweite Rätsel, und während Scipio, Plinia und Valentina sich unterhielten, überlegte ich was wohl die Antwort war. Hm... ja.. das könnte passen...


    Scipio postierte sich neben mir wollte wissen wer denn alle waren. Ein bisschen unlocker erschien er mir noch, als wäre er auf einer förmlichen Cena, nicht auf einem Saturnaliengelage.
    "Das, mein seriöser junger Vetter" erklärte ich ihm mit einem breiten Grinsen, "sind alles Saturnalienfreude!" Wo bei ich ihm fröhlich auf die Schulter klopfte, und den Becher hob um mit ihm anzustoßen. "Io Saturnalia, Scipio! Trink und sei fröhlich!"


    Noch schien das Rätsel nicht gelöst, oder vielleicht hielten sich auch alle höflich zurück, aber ich ließ es mir nicht nehmen, richtete mich halb auf der Kline auf, und rief, den Becher hoch erhoben, mit leuchtenden Augen zu Manius herüber:
    "Der Funke!! Das ist der Funke, der schläft im Feuerstein, wird vom Stahl herausgeschlagen! Anfangs leicht zu ersticken, doch wenn er wächst wird er zum Feuer, zum Brand, zur alles verschlingenden Feuersbrunst!"
    Genau wie.....
    Ach.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Zitat

    Original von Marcus Helvetius Severus


    Nun wenn ich in etwas gut war, dann darin in Menschen zu lesen. „Borkan.“ half ich dem jungen mann auf die Sprünge, denn offensichtlich erinnerte er sich nicht wirklich an meinen Namen. Nun wäre ich jemand derer, die sich selbst für wichtig nehmen, wäre ich jetzt sicherlich beleidigt. Da ich aber nicht so gestrickt war, sondern es ja fast perfektioniert hatte immer unsichtbar zu sein. Immer nur dann in Erscheinung zutreten, wenn es nötig war, war es also fast schon ein Kompliment für mich.
    „Nun finden kannst du sie im Aedes iste Laetitia.“ erwiderte ich auf die Frage, wo Morrigan denn zu finden sei. Auch wenn er wohl ungern über seine Verwandtschaft sprach so musste ich dennoch nochmals darauf zurückkommen. „Sie führt dort das Lupanar. Soweit ich weiß wollte dein Cousin es ihr überlassen. Aber sie hat sein mehreren Wochen nichts mehr von ihm gehört. Deswegen – nun ja deswegen leitet sie Das Lupanar nicht nur, sonder sie empfängt auch wieder Kunden. Eigentlich wollte der Helvetier das nicht mehr... Aber nun ja Morrigan hat ihren eigenen Kopf.“ Ich grinste oh ja das hatte sie. So wie ich sie kannte machte sie bestimmt auch schon wieder neue Pläne. Seit der Helvetier verschwunden war, hatte sie sich ja etwas zurückgezogen, aber nach meinen Informationen wollte sie nun wieder voll durchstarten. Gerade jetzt wo die Konkurrenz sich breit machen wollte.
    „Was tuts du eigentlich hier in Rom? Hast du auch ein Geschäft?“ Auch wenn Saturnalien waren, man konnte ja nie wissen, wo man potenzielle Kunden oder neue Geschäftspartner traf.
    Während ich auf seine Antworte wartete, glitt mein Blick mal wieder durch den Raum und ich fand was ich suchte. Ich lächelte, ja Serapio amüsierte sich offensichtlich. Ach wie gern wäre ich jetzt mit ihm allein. Die ganze Stimmung hier lud ja gerade zu dazu ein, dass man sich den schnappte den man begehrte und dann...
    Nur mühsam riss ich mich los und wand mich wieder Severus zu.

  • Borkan, ja, richtig. Zumindest den Anfangsbuchstaben hatte er noch im Kopf und dankenswerterweise stellte sich der junge Mann auch nochmal vor. Umso besser, denn so blieb dem Helvetier die unangenehme Situation erspart, explizit danach zu fragen. Also Morrigan im Aedes iste Laetitia. Das werde ich mir merken. antwortete er dann erneut mit einem Grinsen und nahm noch einen weiteren Schluck aus seinem Becher. Es wurde mal wieder Zeit, dass er sich ein wenig vergnügte. Dieses Fest war dabei sicherlich schon ein Anfang und wer wusste schon, ob er sich nicht später noch mit einem der tanzenden Mädchen dort drüben in eine ruhige Ecke zurückziehen würde. Aber eine ruhigerer Lupanarbesuch bei einer Frau, die offensichtlich Expertin auf ihrem Gebiet war war doch sicherlich auch noch war.


    Ich kann dir - und deiner Freundin - leider nicht sagen, wie es mit der Übertragung aussieht, denn ich habe keinerlei Einblicke in die Geschäfte der übrigen Helvetier. Sie halten sich da sehr bedeckt, umso mehr, wenn sie wie im Moment gar nicht in der Stadt sind. und das schon seit längerem! Severus konnte da praktisch nichts machen und war auch entsprechend auf sich gestellt. Wieder mal. Störte ihn das? Vielleicht ein wenig. Aber letztlich war es ja nichts neues für ihn.


    Es folgte eine weitere Frage zu seiner eigenen Beschäftigung. Der Helvetier schüttelte den Kopf. Nein, ich betreibe derzeit keine Geschäfte. Noch nicht. Im Moment arbeite ich als Schreiber in der Stadtverwaltung. Da fehlt einfach das Kapital. Außerdem bin ich mit meiner Arbeit dort gut ausgelastet. antwortete er und ließ dabei seine weiteren Ambitionen erstmal außer acht. Er hatte auch nicht vor, hier und jetzt darüber zu sprechen, da ihre Umsetzung im Moment ohnehin im Dunklen lagen. Warum also damit hausieren gehen, bei einem jungen Mann, der darauf vermutlich ohnehin keinen Einfluss hatte.


    Oder vielleicht doch? Sag, du bist doch mit dem Gastgeber befreundet, nicht wahr? Zumindest hast du ihn zu dem Epikureerzirkel begleitet. Ein Gardetribun hatte nämlich sehr wohl einen gewissen Einfluss und wenn es nur um die Prüfung potentieller Kandidaten für die Ämter auf dem Palatin ging.

  • Aus einem Grund, den Valentina nicht wirklich verstehen konnte, wandte sich ihre gerade erst gewonnene Gesprächspartnerin wieder anderen Dingen zu. War sie etwa unhöflich gewesen? Dabei sollte ihre Bemerkung doch gutes heißen. Etwas verwundert zog die junge Quintilia eine Augenbraue in die Höhe, knabberte dann aber weiter an dem Siebenschläfer herum, den ihr zukünftiger Gatte ihr gereicht hatte. Schmeckte wirklich gut.
    Ein Rätsel wurde gestellt und noch während Valentina über die Lösung nachdachte, posaunte Serapio neben ihr schon aus, was gar nicht so falsch klang.
    "Sieht so aus als hätte ich nicht nur einen gutaussehenden, sondern auch einen relativ klugen Mann in Aussicht."
    Mit dem Siebenschläfer in der Hand sah sie zu Serapio hinüber und schenkte ihm ein, wie nannte er es? spöttisches Lächeln.

  • Zitat

    Original von Avianus, Sibel, Serapio


    Das Rätsel war augenscheinlich genau im rechten Maße gewählt, um die Hirne der Ratenden ein wenig intensiver in Bewegung zu bringen. Die Frage nach dem Vesuv quittierte Gracchus mit einem Kopfschütteln und musste sodann feststellen, dass deplorablerweise wohl niemand um ihn her auf die Lösung kam. Schon wollte er einen weiteren kleinen Hinweis einstreuen als endlich ein wenig entfernt ein traute Stimme die Antwort mitsamt der logischen Herleitung offerierte.
    “In der Tat, der Funke! Her..vorragend!“
    wies er anerkennend in Richtung des Lösenden und wurde im gleichen Augenblicke sich gewahr, weshalb diese Stimme so vertraut ihm war. Der Überschwang auf seinem Antlitz erstarb in gleicher Weise wie seine Hand sich senkte, doch nur einen Herzschlag später hob sich sein Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln, geleitet von verklärtem Blicke als das Fest um ihn herum sich zerstreute in eine belanglose Kulisse, welche einzig dazu geschaffen war ihre Verbundenheit zu umgeben. Ein Funke nur und alle Opfer waren vergessen - denn was würden Cupido und Eros anderes entfachen als die einzig wahrhaftige Liebe, jene, welche längst und noch immer in ihm schwelte, von Anbeginn bis zum Ende seiner Zeit?
    “So gebe ich ab an diesen klugen Geist, ein neues Rätsel zu ersinnen!“

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus, Iunia Sibel und Caius Flavius Scato


    Avianus war offensichtlich nicht der einzige, der Schwierigkeiten hatte, die Lösung des Rätsels zu finden, aber der Flavius machte es ihnen auch nicht einfach. Schlussendlich kam die Lösung von einem anderen Tisch. Anerkennend nickte er Decimus Serapio zu und wandte sich anschließend wieder an Sibel. Wenn ich möchte? "Weshalb sollte ich das nicht wollen?", entgegnete er und erwiderte ihr Lächeln. Sie war seine Frau. Dafür, sie zu verstecken, war es längst zu spät. Einen kurzen Augenblick lang lenkte ihn der Gruß des jungen Scipio ab, der ihm von der anderen Seite des Raumes aus zunickte. Avianus erwiderte den Gruß. "Decimus Scipio. Er ist es, der uns eingeladen hat", erklärte er seiner Sibel knapp. Zu gerne würde er die beiden einander vorstellen. Hoffentlich bot sich später noch eine Möglichkeit dazu, denn sein Praefectus schien gerade nicht in ein Gespräch verwickelt zu sein und diese Chance wollte der Iunier nutzen.
    "So verlockend es auch klingt, noch ein wenig hier zu bleiben und den Verstand zu schulen, müssen meine Gattin und ich euch dennoch vorerst verlassen", erklärte er mit einem entschuldigenden Lächeln in die Runde blickend und erhob sich von seiner Kline. "Senator Flavius, Flavius Scato, werte Aurelia … vielleicht finden wir später noch einmal die Zeit für ein Gespräch", verabschiedete er sich knapp von der Runde und reichte gleichzeitig Sibel die Hand, um ihr aufzuhelfen. Beschützerisch legte er den Arm um ihre Taille und bahnte sich in gemächlichem Tempo den Weg durch die Festgesellschaft. "Du amüsierst dich doch gut, oder?", fragte er derweil beiläufig und ahnte natürlich, es gab sicherlich amüsanteres als in ihrem Zustand und vollkommen nüchtern zwischen Wein trinkenden Leuten und leicht bekleideten Tänzerinnen zu sitzen. Er hoffte einfach, dass sie der Feier dennoch etwas abgewinnen konnte. Immerhin gab es gutes Essen und interessante Gespräche.
    Am Tisch seines Vorgesetzten blieb er stehen. "Salve", grüßte er erst freundlich Livianus und dessen Frau, als ihm der Zeitpunkt richtig erschien und er glaubte, die Aufmerksamkeit des Praefectus zu haben, "Praefectus Decimus Livianus … wenn du einen Augenblick erübrigen kannst … Ich möchte dir – und bestimmt spreche ich auch für meine Gattin – gerne persönlich danken für deine Hilfe, durch die mir das Conubium verliehen wurde."

  • Zitat

    Original von Marcus Helvetius Severus


    Freundin? Ach ja Morrigan. Ich sortierte meine Gedanken, die tatsächlich kurz abgeschweift waren. „Nun über Morrigan mache ich mir keine Gedanken. Sie hat es bisher immer irgendwie geschafft. Und wenn der Helvetier ihr das Lupanar nicht überschreibt findet sie schon einen Weg.“ Ja da war ich mir sicher und zwar voll und ganz.
    Ein Schreiber war er also, bei der Stadtverwaltung? Es war bestimmt nicht schlecht jemanden im Staatsapparat zu kennen. Und der Mann hier war ja auch noch jung. Schreiberling war bestimmt der Anfang seiner Karriere. Wer wollte schon sein ganze Leben in einer Schreibstube verbringen. Ich würde ihn im.
    Nun war es der Helvetier selber, der meine Gedanken und meinen Blick wieder zu Serapio trugen. „Ja er ist ein guter Freund von mir.“ Das wir mehr als nur gute Freunde waren würde ich dem Mann hier sicher nicht auf die Nase binden. Aber mir kam gerade eine wundervolle Idee, wie ich endlich in die Nähe meines Geliebten kommen konnte, ohne das es zu aufdringlich wirken würde. „Komm mit ich stelle euch einander vor.“ Schon schnappte ich den Arm des Helvetiers und zog und mit mir.
    Bei Serapio und Valentina angekommen machte ich halt. „Io Saturnalia, Valentina“ Io Saturnalia, Serapio! Darf ich vorstellen Severus, Helvetius Severus. Er ist im gleichen Kurs der Philosophie wie wir.“ Stellte ich den Mann neben mir vor.

  • In der Tat konnte es sich Severus sogar sehr gut vorstellen, sein Leben in einer Schreibstube zu beschließen. Freilich nicht als einfacher Schreiber in einer anonymen Massenschreibstube, sondern eher in einem Officium auf dem Palatin, an dessen Tür ein Schild mit seinem Namen und dem Titel "Procurator" hing. Dass er dafür zumindest einmal die Schreibstube verlassen musste, um nicht gänzlich als Sesselwärmer zu gelten, war dabei ein hinzunehmendes Übel, dem er sich zu stellen hatte. Das aber auch nur solange, wie es erforderlich war, um den nächsten Karriereschritt zu gehen.


    Den Kommentar zu seiner Freundin, die sich wohl bald auf einen Besuch des Helvetiers freuen konnte, bekam Severus danach nur beiläufig mit, war es ihm doch recht gleichgültig, wie die Ziele dieser Morrigan aussahen und ob sie letztlich von Varus das Lupanar überschrieben bekommen würde. Hauptsache es bestünde die Möglichkeit, dass er das Freudenhaus nochmal besuchen und im besten Falle diese Morrigan einmal persönlich kennenlernen und ihre Dienste in Anspruch nehmen könnte. Alles andere konnte ihm schließlich egal sein.


    Die Antwort auf seine Frage zu dem Gardetribun jedoch nahm er sehr wohl wahr, denn dabei ging es ja auch um seine Karriere. Sie waren also Freunde. Gute Freunde. Was auch immer diese Unterscheidung bedeuten mochte und woher diese enge Freundschaft eines der einflussreichsten Männer des Imperiums mit einem einfachen Nichtbürger auch herkommen mochte. Dazu jedenfalls gab Borkan keine weiteren Auskünfte. Stattdessen wirkte er von jetzt auf gleich ziemlich euphorisiert - gingen etwa Rauschmittel herum? - und zerrte ihn unvermittelt weg von seinem Platz, von dem aus er sich schon eine der Tänzerin, eine dunkelblonde, junge Schönheit mit einladendem Becken ausgeguckt hatte, zurück in das Triclinium, aus dem sich Severus grade erst an die etwas angenehmere frische Luft gerettet hatte. Hey...! entfuhr es ihm, doch konnte er dem nicht entgegenwirken. Stattdessen stand er nun neben Borkan direkt vor der Kline des Decimers, der sich - zu allem Überfluss - an der Seite einer Frau befand, die Severus als Quintilia Valentina wiedererkannte: Der ehemaligen Was-auch-immer von Varus und dem vermutlichen Grund, warum Varus nun schon vor geraumer Zeit aus der Stadt geflüchtet war und der Decimer sogar vor zwei helvetischen Häusern für Aufruhr gesorgt hatte. Er war sich unsicher, ob sie ihn wiedererkannte, denn sie waren sich nur einmal bei der Pompa Funebris des verstorbenen Kaisers Cornelius Palma begegnet, hatten dabei aber, wenn er sich recht erinnerte, kein Wort miteinander gewechselt. Jedenfalls war die ganze Situation für ihn mehr als unangenehm, da der Gastgeber und seine Verlobte die Letzten waren, mit denen er sich am heutigen Abend eine längere Konversation wünschte. Dennoch grüßte er die beiden - und natürlich auch die Personen auf den anderen Klinen mit einem freundlichen Bona Saturnalia! und harrte der Dinge, die da kommen mochten.

  • Gutaussehend. Ich lächelte geschmeichelt. Relativ klug?! Lachend beugte ich mich zu meiner frechen Verlobten, knuffte sie neckend in die Seite und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe, dazu erklärte ich ihr: "Ja weißt du, ich stecke eben voll gut verborgener Talente! Und du, du bist echt niedlich wenn du beschwipst bist!"


    Darauf erwartete ich, hochgespannt zu Manius sehend, die Lösung. Ha! Richtig geraten. Aber sein Blick, sein schiefes Lächeln, so viel ungesagtes darin, so viel Versprechen... die trafen mich! Aber WIE die mich trafen, pfeilschnell durch diese Menge hindurch, jagten eine flattrige Hitze durch mein Blut – als wären alle um uns mit einem Mal zurückgetreten, Teil der Wandbemalung geworden, als stünden wir uns direkt gegenüber, nur wir beide.
    Atmen, Faustus.
    Ich atmete. Und kippte rasch meinen Becher hinab, suchte das Aufwallen in einem Schwall Wein zu ertränken. Ich hätte ihn natürlich nicht einladen sollen. Aber es gab so viel was ich in meinem Leben wirklich nicht hätte tun sollen, und was trotzdem ganz wundervoll gewesen war.
    "Lasst mich überlegen..." bat ich mir aus, ich hatte natürlich ein paar Rätsel mir eingeprägt, um für die Saturnalien gerüstet zu sein, aber gerade... puh... mehr Wein!


    Und wie um mich zu erinnern, dass ich noch immer am Balancieren war, wählte Borkan eben jenen Augenblick, um aus dem Hintergrund zu treten. Jetzt mußte ich mich beherrschen.
    Echt mal, Faustus. Liebesdrei- und -vierecke sind was für seufzende kleine Mädchen, nicht für gestandene Veteranen. Haltung, jetzt!
    "Io Saturnalia!" Ich hob den Kelch, um mit ihm, dann mit Helvetius anzustoßen. Mit dem hatte ich mich ja schon im Kurs bekannt gemacht, aber Borkan wirkte so enthusiastisch als er uns vorstellte, dass ich es nicht übers Herz brachte ihn daran zu erinnern. "Freut mich, dass du mit uns feierst, Helvetius!" Ich wies einladend auf die Kline neben uns, die gerade frei geworden war. Es war ja jetzt ein ständiges Kommen und Gehen hier im Atrium und rüber zum großen und kleinen Triclinium und dem Garten und natürlich auch den Räumen, die anlässlich des Festes dazu vorbereitet waren, sich dort mehr oder weniger diskret zurückzuziehen um der Leidenschaft zu frönen...
    "Das hier ist meine zauberhafte Verlobte" Oder kannten sie sich etwa schon? Ich beschloß das besser nicht zu vertiefen. "und dies hier ist mein junger Vetter Scipio!" stellte ich ihn gleich mit vor.
    "Was wohl die Jünger des Epikur zu uns heute sagen würden?" bemerkte ich dazu, an Borkan und Helvetius zugleich gerichtet, und überlegte: "Vielleicht, dass das ziemlich, ähm, 'nicht notwendige' Genüsse sind, denen wir hier frönen?"
    Schmunzelnd nahm ich einem der goldenen dienstbaren Geister des Krug aus der Hand, um allen um mich herum eigenhändig die Becher wieder aufzufüllen.



    Nun war aber das Rätsel angesagt, das ich noch schuldig war, und dazu kam mir gleich noch eine andere Idee. Ich erhob mich, stieg auf die Kline wie auf eine Rednerbühne, warf mich kühn in die Brust und ergriff übermütig und lautstark das Wort:
    "IO SATURNALIA! Liebe Freunde des goldenen Zeitalters! Es ist an der Zeit den König unseres Festes zu küren. Unseren Rex bibendi zu finden! Es winkt ihm diese herrliche Krone..."
    Und auf einem Seidenkissen gebettet ( ähnlich wie bei der Imagoweihe) wurde das gute Stück durch meinen Libertus Icarion in alle Richtungen präsentiert: ein Diadem mit feingearbeiteten stilisierten Ähren, Weintrauben und Früchten, vergoldet und mit funkelnden Halbedelsteinen in allen Schattierungen von hell- bis dunkelgrün geschmückt, dazu ein passendes Thyrsos-Zepter.
    "Sowie natürlich die höchst bedeutsame Entscheidung, wie sehr... oder wie wenig!... wir unseren Wein verdünnen. Und überhaupt, versteht sich, die absolute Macht!" verkündete ich augenzwinkernd. Solange das Fest währte.
    "Oh, und es kann natürlich auch eine Regina bibendi sein!" fügte ich beflissen hinzu.
    "Lasst uns also das Spiel, das unser scharfsinniger Rätselmeister hier..." Mit diesen Worten wies ich mit pompöser Geste auf Manius. "...bereits begonnen hat, aufgreifen, und damit unseren wahren Fürsten des Festes finden! Ich fordere euch heraus, euch alle, Gäste, Freunde, Mitbürger und Mitbürgerinnen im saturnischen Reiche: zum Rätselwettbewerb!"
    Ich gab meiner heroischen Herausforderung einen Augenblick zu wirken, bevor ich die Regeln verkündete:
    "Ich werde beginnen. Darauf werfen wir alle reihum Rätsel in die Runde. Und wer als erster von uns allen drei richtig gelöst hat – der soll unser Rex bibendi sein."
    An meine noble Frau Stiefmama gewandt fuhr ich fort:
    "Unsere Hausherrin bitte ich, unsere Schiedsrichterin zu sein. Auf dass es ein fairer Wettstreit sei! Auf dass der Beste gewinnen möge!"
    Mein Rätsel folgte sogleich.
    "So hört:
    Es sitzt auf hohem Throne,
    Geschmückt mit güldner Krone,
    Die Herrscherin der Welt.
    Ob sie wohl je vom Throne fällt?
    Wer weiß. - Doch liest du sie von hinten,
    So wirst du einen König finden,
    Der herrscht, seitdem die Welt besteht,
    Des Reich nur mit der Welt vergeht!
    Zwar schießt sie mächtge Donnerkeile,
    Doch ewig treffen seine Pfeile..."

    Wer fand wohl zuerst des Rätsels Lösung?



    Sim-Off:

    1. Um das Rätselraten etwas zügiger zu spielen, schlage ich vor, dass wir einfach alle und ruhig auch gleichzeitig welche in den Thread werfen.
    2. Ich habe jetzt ein paar Angebote für das Bankett in die WiSim gestellt, bitte greift zu. ;)

  • Severus war dankbar, dass der Decimer das hier einigermaßen unkompliziert regelte, eben so, wie er auch schon bei ihrem ersten Kennenlernen beim Epikureerzirkel aufgetreten war. So stieß der Helvetier auch mit ihm an und nahm mit einem dankenden Nicken den freien Platz auf der Kline und betrachtete sich dann diejenigen, die ihm vorgestellt wurden, erst die Quintilia, die er ja irgendwie schon kannte, obwohl er darauf jetzt nicht näher einging, dann der Vetter, des Decimers, der ihm als Scipio vorgestellt wurde und der etwas jünger war als Severus. Erst jetz, während er also besonders gespannt auf die Reaktion der Quintilia war, hatte er erst die Chance, sich seine neue Gesellschaft anzuschauen. Er erkannte dem iunischen Urbanercenturio, den er während der Verhandlung des Vatermordes in der Subura bereits einmal getroffen hatte und natürlich Plinia Chrysogona, deren Anwesenheit ihm zumindest ein angenehmes, da ihm definitiv einigermaßen freundliches gesinntes Gesicht eröffnete. Hinzu kamen die beiden Flavier, die er nur vom Sehen und Hörensagen kannte, der eine amtierender Senator und Pontifex, der andere amtierender Quaestor und angehender Senator. Die Frauen hingegen kannte er nicht. Die beiden Flavier waren offenbar in Begleitung erschienen, wobei nicht klar war, zu welchem der beiden die hübsche junge Frau, gehörte. Ebenso saß neben dem Iunier eine junge und offenbar schwangere Frau. Die übrigen Gesichter waren ihm derweil gänzlich unbekannt, er konnte ja auch unmöglich alle kennen.


    Kaum, dass er seinen Platz eingenommen hatte, ging es aber auch schon wieder los. Die Ehre des Rex oder der Regina Bibendi wurde ausgelost und zwar mit Rätselspielen. Offenbar hatte es vorher schon einige Rätsel gegeben, die nun ihren Höhepunkt als Mittel der Verlosung fanden. Severus aber hielt sich dabei dezent zurück, denn auch wenn er auffallen wollte, wollte nun wirklich nicht so auffallen. Neue Bekanntschaften knüpfen: Gut. Vielleicht sogar nützliche Bekanntschaften schließen: Noch besser. Aber Rex Bibendi? Das war dann doch eine Nummer zu groß für ihn.

  • Sie war beschwipst? Fast erschrocken rückte Valentina auf ihrer Kline zurück. Sie wollte zwar feiern, hatte sich auch mitreisen lassen, doch sie durfte sich keinesfalls eine Blöße erlauben. Deswegen stellte sie schnell den Becher weg, den sie gerade noch in der Hand gehalten hatte und nahm stattdessen etwas von dem Obst. Vielleicht hatte Serapio recht, für gewöhnlich redete sie nicht so mit ihm und schon gar nicht in der Öffentlichkeit!
    Borkan trat zu ihnen heran, einen Mann im Schlepptau. „Io Saturnalia, Borkan.“ Kurz überlegte Valentina woher sie den Mann kannte, denn das Gesicht kam ihr bekannt vor, doch auch der Name sagte ihr nichts. Nur die Erwähnung des Gensnamens lies wieder einen Schatten über ihr entstehen. Einen sehr dunklen und sehr düsteren Schatten, der eigentlich an diesem Abend keine Daseinsberechtigung hatte. Der Mann vor ihr konnte nichts dafür und doch wich sie seinem Blick nach der ersten Vorstellung durch Serapio aus. Er mochte es als Arroganz oder gar als Zurückweisung verstehen, doch Valentina konnte nicht anders. Sie schenkte Borkan ein freundliches, wenngleich auch etwas missglücktes Lächeln und wollte sich dann nur noch auf die Gespräche der Männer konzentrieren. Sie waren also alle im gleichen Philosophie-Kurs. Serapio hatte ihr erst vor Kurzem davon erzählt, dass er diesen besuchte.
    Dann ergriff zum Glück auch eben jener wieder das Wort und zog die Aufmerksamkeit auf sich. Er erklärte was nun folgte und Valentina lies ihren Blick durch die Menge schweifen. Wem wohl die Ehre zuteilwerden würde?

  • Scipio nickte dem Helvetier freundlich zu.
    "Freut mich deine Bekanntschaft zu machen."


    Und dann begannen die Rätsel, etwas in dem Scipio schon immer total schlecht war. Daher hörte er auch nur halbherzig hin, nahm sich noch einen Becher Wein und schaute hinüber zu Primus und der hübschen Dame, die da bei ihm war. Vielleicht sollte er mal dort hin gehen um zu erfahren wer sie war. Die Medica schien bereits einen Gesprächspartner gefunden zu haben, daher würde er sicher gleich mal kurz hinübergehen.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Avianus


    Während Sibel noch über dem Rätsel grübelte, erschallte plötzlich schon die Lösung. Der Funke - natürlich! Warum war sie nicht selbst darauf gekommen? Nichts ahnend sah sie sich in die Richtung um, aus der die Stimme gekommen war und wieder landete ihr Blick auf diesem einen Mann, den sie zu kennen geglaubt hatte. Glücklicherweise traf der seine nicht auf sie. Nein, seine Augen hingen an dem Patrizier. Alleine dieser Blick hätte ihr zu denken geben sollen, was er aber nicht tat, denn um nichts auf der Welt, wollte sie auf diesem Fest die Aufmerksamkeit dieses Mannes erregen. Das Vergangene sollte vergangen bleiben.
    Das plötzlich einsetzende Stechen in ihrem Unterleib, das allerdings recht schnell wieder abebbte, holte sie schließlich wieder in ihr jetziges Leben zurück. Sie dachte sich nichts dabei. Schließlich hatte sie das in letzter Zeit öfter. Eine Hebamme, an die sie sich aufgrund der bevorstehenden Geburt gewandt hatte, versicherte ihr, dies sei nichts Ungewöhnliches und deutete nur darauf hin, dass in nicht allzu ferner Zeit die Niederkunft bevorstünde.


    Schließlich war sie wieder mit all ihrer Aufmerksamkeit bei ihrem Ehemann. Ja, sie konnte sich richtig glücklich schätzen. Die Götter hatten sie in letzter Zeit regelrecht mit Glück überhäuft. Sie und Avianus hatten nicht nur einen Weg gefunden, zusammen zu bleiben. Nein, er stand nun auch voll und ganz zu ihr und hielt sie nicht im Verborgenen. Womöglich mochte das nicht jeder gutheißen, dass er ausgerechnet eine Frau mit ihrer Vergangenheit gewählt hatte. Doch im Augenblick jedenfalls scherte ihn das kein bisschen, was auch ihr, zumindest kurzweilig, ein wenig mehr Selbstvertrauen verlieh.


    Auch Sibels Blick wandte sich kurz zu dem jungen Mann, den Avianus ihr als Decimus Scipio vorstellte. Eben jenen Mann, der sie beide eingeladen hatte. Sie schenkte ihm ein schüchternes Lächeln und nickte ihm ebenfalls zu. Dann erhob auch sie sich mit Avianus´ Hilfe, verabschiedete sich von ihren Tischnachbarn, um gemeinsam mit ihrem Gemahl zu dessen Vorgesetzten hinüber zu gehen. Auch hier nahm er Rücksicht auf sie, denn von Tag zu Tag fiel es ihr schwerer, sich schnell und wendig zu bewegen. Für einen kurzen Moment hatte sie das Gefühl, Avianus könne vielleicht mitbekommen haben, wie unwohl sie sich gefühlt hatte, als sie ihren „alten Bekannten“ wiederentdeckt hatte, der inzwischen seinerseits lautstark mit einem Rätsel aufwartete und den Rex bibendi des heutigen Abends finden wollte. Für beides kam sie sicher nicht in Frage. Auch merkte sie schon bald, dass auch ihre Sorge unbegründet war. „Ja, ich amüsiere mich gut. Das Rätselraten hat Spaß gemacht,“ antwortete sie ihm und lächelte dabei. Auch ohne den Genuss von Wein fand sie hier Zerstreuung und ihren Zustand sah sie nicht als Krankheit an. Ganz im Gegenteil.


    Letztendlich blieben sie vor dem Tisch des Praefectus stehen, so dass ihr Blick zwangsläufig auf den elegant wirkenden Mann mittleren Alters und dessen wesentlich jüngere Frau fiel. Avianus sprach seinen Vorgesetzten an, während sie die beiden mit einer freundlichen Geste begrüßte. Das war er also Praefectus Decimus Livianus! Der Mann, der ihre Ehe mit der Erteilung des Conubiums erst ermöglicht hatte. Ja, auch Sibel war ihm dafür sehr dankbar.

  • Die Einladung meines Patrons war kurzfristig gewesen. Sehr kurzfristig. Sehr, sehr kurzfristig. Aber am Ende hatte ich es trotzdem irgendwie geschafft, heute hier zu sein. Und gut zu essen. Und vor allem den köstlichen Wein zu trinken. Denn ja.. der gute Bacchus gehörte zu der Göttertriade, die ich besonders verehrte. Zu meiner Göttertriade. Neben Fortuna, die über mein Glück wachte. Und neben Mercurius, der als Gott der Diebe und des Gesindels auch immer irgendwie auf mich aufgepasst hatte (bevor mir Fortunas Glück widerfuhr).


    Mit einem (zum wiederholten Male halb geleerten) Trinkgefäß in der Hand schwatzte ich gerade mit einem anderen Klienten der Decimer..


    "Die Wette gült, hehe! Unsre Grünen machen deine P.."


    Pissgelben sagte man nicht. Soviel wusste ich noch. Obwohl ich nicht mehr ganz nüchtern war.


    "..Plumpsäcke platt."


    Wir grinsten beide siegessicher und tranken noch etwas Wein. Dann hörte ich die Rede vom Rex bibendi und fand mich kurz darauf mitten in einem Rätselwettbewerb wieder. Meine Mercurius-Kette baumelte mir um den Hals. Ich trank noch einen Schluck Wein. Ich spielte etwas an der lila Trauben-Borte meines grasgrünen Outfits herum. Dann traf mich der Blitz:


    "Es ist Roma auf hohem Throne.
    Und Amor mit der Königskrone."


    Sozusagen. Jeder Zweifel, ich könnte mich vielleicht irren, war längst in jeder Menge Wein ertränkt.
    Ich kletterte nun selbst auf eine Kline.


    "Was ich euch zeig, bin ich nich selbst,
    ich zeig, der Proteus nahen sich Taus..nde mir,
    je..em nur ganz g..nau das, wassa liebt."


    Nicht sehr lang und nicht sehr originell. Und bestimmt nicht so künstlerisch wertvoll wie das vorherige Rätselgedicht. Ich prostete in die Runde, trank selbst einen Schluck und setzte mich erstmal auf die Kline, auf der ich gerade noch stand. Nicht dass ich noch stürzte.. im ungünstigsten Fall kopfüber auf einen der anderen Gäste. Da zog ein Tablett mit Siebenschläfer-Spießen in süßer Mohnkruste duftend vorbei.


    "Tschuldigung."


    Ich hatte jemanden angerempelt, um das vorüberziehende Tablett noch zu erreichen.


    "Ich bin Artorius Rufinus."


    Ein schiefes Lächeln. Und in der Hoffnung auf Vergebung hob ich mein Weingefäß zum Anstoßen.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Avianus
    .......Am Tisch seines Vorgesetzten blieb er stehen. "Salve", grüßte er erst freundlich Livianus und dessen Frau, als ihm der Zeitpunkt richtig erschien und er glaubte, die Aufmerksamkeit des Praefectus zu haben, "Praefectus Decimus Livianus … wenn du einen Augenblick erübrigen kannst … Ich möchte dir – und bestimmt spreche ich auch für meine Gattin – gerne persönlich danken für deine Hilfe, durch die mir das Conubium verliehen wurde."


    "Ah! Salve Iunius!" grüßte der Decimer seinen Untergebenen und freute sich sichtlich über die Danksagungen zum Conubium.


    "Kein Ursache. Viel konnte ich ja nicht wirklich dazu beitragen. Einen Brief an den Palatin. Mehr war es nicht. Es freut mich jedenfalls, dass alles problemlos geklappt hat. Ich gratuliere euch natürlich herzlich zu eurer Heirat. Dies hier ist meine Gattin Vespa."


    Lächelnd sah der Decimer zu Vespa, um ihr wiederum den jungen Offizier vorzustellen.


    "Und dieser junge Mann ist Centurio Iunius Avianus, ein Verwanter meines Klienten Silanus, und seine Gemahlin....."


    Tja den Namen seiner Gemahlin hatte der Iunier bisher verschwiegen. Daher zögerte Livianus und sah in die Richtung des Paares.

  • Zuerst etwas erschrocken aufgrund der Heftigkeit, mit der Lösende sein Wissen verkündete, doch dann applaudierend, blickte Valentina in die Richtung, aus der die Nennung des Rätsels kam. "Da haben wir den ersten Anwärter." Stellte sie dann fest und hörte zu was dieser nun zu für ein Rätsel zum Besten gab.


    [Blockierte Grafik: http://i66.tinypic.com/54degp.jpgPublius Fidiculanius Imbrex


    Die ganze Feier über hatte er es sich schon gut gehen lassen. Sein Weinbecher war immer wieder gefüllt worden und er hatte auch ordentlich von den Speißen genommen, die dargeboten worden waren. Sein Blick war nicht mehr ganz klar, doch das spielte an diesem Abend keine Rolle, er wollte es sich gut gehen lassen. Eine der hübschen Damen hatte ihren Weg auf seinen Schoß gefunden und er lies sich gerade von ihr mit Weintrauben füttern, als man die Raterunde einläutete. Nun das war doch genau sein Stichwort. Allerdings war der Wein daran schuld, dass er das erste Rätsel zu langsam lösen konnte, das allerdings störte nicht weiter, denn schon räusperte er sich übertrieben laut. Was der Jüngling da drüben konnte, das konnte er doch schon doppelt so lange!


    "Mit einer Silb' ist's abgetan.
    Was ist es?
    Flügel hat's am Leib.
    Mit einem A ist es ein Mann, mit einem U desselben Weib."

  • Zitat

    Original von Iunia Sibel und Marcus Decimus Livianus


    "Danke für deine Glückwünsche. Für dich mag es nicht mehr als ein kleiner Gefallen sein, Praefectus, aber ohne diesen Brief wäre es für mich weitaus schwieriger gewesen das Conubium zu erhalten", entgegnete Avianus. Vor allem hätte es vermutlich ewig gedauert, bis sich jemand um sein Anliegen gekümmert hätte. Der Brief eines der mächtigsten Männer des Reiches hingegen lag sicher nicht allzu lange ungeöffnet auf irgendeinem Schreibtisch herum und das war ihm mehr als recht gewesen, wo doch das Kind unterwegs war. So würde es, falls sich die Hebamme nicht mit dem ungefähren Geburtstermin irrte, keine Probleme bezüglich der Vaterschaft geben.
    Freundlich lächelnd nickte er der Gattin seines Vorgesetzten zu, als sie einander vorgestellt wurden. Hätte er zuvor keinen Wein getrunken, wäre es ihm vielleicht schwerer gefallen, passende Worte zu finden, so sprach er einfach munter drauf los: "Freut mich sehr, die Frau hinter unserem großen Praefectus kennenlernen zu dürfen."
    Aber klar, wenn er Sibel schon mitbrachte, musste er sie auch bekannt machen, so still wie sie immer war. Dafür hatte sein Hirn wieder einmal nicht gereicht. "Ah ja, natürlich … meine Frau Sibel", vervollständigte er den Satz des Decimus, warf seiner Frau glückliche Blicke zu und bereitete sich innerlich schon auf Fragen wegen ihres nichtrömischen Namens vor. "Und wie ihr sehen könnt, werden wir auch bald Zuwachs bekommen", versuchte er einfach, das Thema zu wechseln.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!