Der Tag vor den Parilia war ein ausgesprochen schöner Tag, die Sonne benetzte die Täler zwischen den Hügeln mit ihrem warmen Hauch, zwischen dem zarten Grün frischer Blätter und den aufkeimenden Knospen der Bäume zwitscherten die Vögel um die Wette und Rom erstrahlte in einem matten Glanz, welchen auf diese Art und Weise nur der Frühling nach der Tristesse des Winters hervorzubringen vermochte. Für den Geburtstag der Stadt am kommenden Tage waren allerorten bereits Blumengirlanden und Gestecke zur Zierde angebracht, und auch - und insbesondere - das Forum Romanum zeigte sich in all seiner Pracht. Auf und um die Rostra herum war in der Nacht noch ein wenig mehr Aufwand betrieben worden - die Reiterstatuen waren Lorbeer-bekränzt, Blumengirlanden zierten die Brüstung und die Schiffsschnäbel darunter waren poliert worden. Quer zu den Säulen der Tetrarchen und des Iupiters waren drei Scherenstühle aufgebaut, welche mit bequemen Kissen ausgepolstert waren. Vor dem Comitium und vor dem Brunnen des Servilius waren Tribünen errichtet worden, auf welchem Platz war für einige Ehrengäste - darunter der Augustus und der Caesar, einige Consulare und Praetorier, sowie die Gemahlin des Consuls Flavius - Aurelia Prisca - und die Familie des Praefectus Praetorio - Decimus Livianus und seine Gemahlin Aelia Vespa, sowie seine Verlobte Quintilia Valentina. Dazwischen - auf dem weitläufigen Platz vor der Rostra - hatten sich bereits eine Menge Zuschauer eingefunden, denn kaum jemand wollte sich dieses Spektakel des Wettstreits der Redner entgehen lassen!
Der Wettstreit der Rhetoren
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Zum Spektakel am Geburtstag Roms erschien die kaiserliche Familie wie so oft eher traditionell. Severus trug die Toga Praetexta und ließ sich (neben den Prätorianern in zivil und dem übrigen Anhang, auf den ein Mann seines Ranges nicht verzichten konnte) nur von Liktoren begleiten. Trotzdem zeigte er sich gern dem Volk und gab sich leutselig, schüttelte hier die Hand eines Senators und ließ sich dort eine Bittschrift zustecken, um sie direkt an seinen Sekretär weiterzugeben.
Dann hatten sie endlich den Platz auf der Ehrentribüne erreicht, wo sie besser abgeschirmt waren und die ganze Situation endlich etwas überblicken konnten. Der Kaiser war schon neugierig auf die Kandidaten und ihre Reden. Vor allem war er auch noch immer auf der Suche nach einem Ghostwriter für die seinen!
Hatte Iulius Dives bei einer Einladung im Palast nicht irgendwen empfohlen? Egal, heute würde sich vielleicht die Möglichkeit für einen jungen, innovativen Kandidaten ergeben. Laut dem was man hörte hatten sich ja eher Nachwuchsredner um die Teilnahme beworben. -
Natürlich war Severus anwesend, denn die Teilnahme an diesem Wettstreit sollte sein erster großer öffentlicher Auftritt werden. Wenn es gut liefe, würde er dadurch vielleicht auch einen großen Schritt nach vorne machen in seinem Vorhaben, eine Anstellung auf dem Palatin zu ergattern. So hatte er sich am Morgen in seine Toga gekleidet und war bereits recht früh auf dem Forum erschienen, hatte sein Einladungsschreiben vorgezeigt und befand sich nun hinter der Rostra, wo er auf seinen Auftritt wartete. Bislang hatte er noch keinen Ablaufplan bekommen, also wusste er auch nicht, wann er mit seiner Rede ander Reihe war. Daher war er auch so früh erschienen, um sich in jedem Fall ausreichend gut auf den Auftritt vorbereiten zu können.
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Scipio hatte sich ebenfalls eingefunden, er schien gut vorbereitet und erschrak. Der Kaiser... Gut, und gleich noch eine ganze Tribüne. Nun werde er aber doch sehr sehr nervös und er schaute sich um ob wenigstens ein paar seiner Verwandten anwesend waren. Sehen konnte er erstmal niemanden, also ging er nach hinten wo auch die anderen Rhetoriker auf ihn warteten.
"Salve." -
Schon während der Ausarbeitung seiner Rede für den großen Tag hatte Maro so manches mal bereut sich überhaupt für diesen großen Wettbewerb gemeldet zu haben. Voller Kraft hatte er sich dafür gemeldet - den Schnöseln würde er es schon zeigen - aber je näher der große Tag rückte, desto strapazierter wurden seine Nerven. Vor dem Kaiser reden? Dem Consul, den hohen Herren und Matronae? War er verrückt geworden?
Aber nun erwartete er in einer einfachen Toga mit den Kandidaten den Beginn des Wettkampfs. Er hatte gelesen und studiert. Die großen Reden, die Verteidigung der Helena von Gorgias und hatte so seine Rede vorbereitet und hoffte, sie mochte den Richtern gefallen.
Maro war Soldat Roms und war er der Aufgabe gewachsen. Das jedenfalls redete Maro sich immer wieder in den Stunden, die er wach gelegen hatte immer wieder ein. Und nun richtete er seine volle Konzentration auf die monumentale Aufgabe, die da vor ihm lag.
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Wie angekündigt fand sich unter den Zuschauern des Rhetoren-Wettstreits auch der divitische Senator wieder, der einerseits selbstredend überaus interessiert war, welche Talente ihr Können am heutigen Tage der Öffentlichkeit vorführten und zur Schau stellten, sich andererseits allerdings auch hier befand, da er wohl den einen oder anderen - auch der Wettbewerbsteilnehmer - etwas besser kannte. So suchte sich der Iulier folglich einen schönen Platz, welcher sowohl einen guten Blick auf den jeweilig Vortragenden als auch ein passables Verstehen der gehaltenen Reden versprach.
| Quintus Petilius Sophus
"... Deshalb konnte ich mich bei seiner Kandidaturrede im Senat auch nur stante pede dazu entschließen, ihm auf jeden Fall meine Stimme für seine Wahl zum Consul zu geben.", erklärte der petilische Senator, dessen Anwesen auf den Esquilin direkt an jenes der Iulier grenzte, seinem divitischen Senatskollegen. "Der Zeitpunkt für einen solchen Wettstreit der Rhetoren hätte aus meiner Sicht besser eben schlicht kaum sein können." Es folgte ein bekräftigendes Nicken des betagten Mannes.
"Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, dass nahezu jeder Zeitpunkt der richtige ist für einen solchen Wettstreit.", pflichtete Dives als bekennender Freund der Ars Oratoria seinem Nachbarn bei, konnte sich indes jedoch - gerade aufgrund seiner Liebe zur Kunst der Rede - eine kleine Spitzfindigkeit nicht ganz verkneifen. "Wenngleich ich natürlich sagen muss, dass ich selbstredend hoffe, dass heute weniger Rhetoren als vielmehr Oratoren vor uns stehen und uns mit ihrem kunstfertigen Können unterhalten werden." Der Iulier schmunzelte seinem Begleiter zu, welcher seinerseits nur kurz die Augen verdrehte und in jenem Moment sicherlich nicht der einzige Senator Romas war, der den divitischen Quaestorier für einen gelegentlich etwas pedantischen Erbsenzähler hielt.
"In jedem Fall freue ich mich auf diesen Wettstreit und hoffe sehr, dass" Kurz hielt er bedeutungsschwer inne. "uns vor allem einer der Teilnehmer später nicht enttäuschen wird." Dives nickte zustimmend, bevor das Eintreffen des Augustus die beiden befreundeten Senatoren für einige Momente ablenkte.
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[Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/redner.jpg] Als der rechte Zeitpunkt gekommen war ertönten einige Fanfarenstöße, um die Zuschauer zur Ruhe zu bitten. Ein gewichtiger Mann in einer mit floralen Mustern bestickten Toga betrat die Rostra und nahm Position an der Brüstung ein und verkündete mit weithin erschallender Stimme: "Willkommen, willkommen hochverehrte Zuschauer zum Kampf der spitzen Zungen, zur Meisterschaft analytischer Argumentationen, zum großen Wettstreit der Rhetoren, der euch präsentiert wird von unserem Consul Manius Flavius Gracchus!"
Ein kurzer Fanfarenstoß unterstrich dies.
"Werdet hier und heute Zeugen des Gerichtes über die großen Verbrechen der Mythologie und wie die jungen Redner-Talente Roms all ihr verbales Können und analytisches Geschick aufbringen, um die Angeklagten zu verteidigen! Möge der Beste der Besten die Richter überzeugen."
Noch einmal ein Fanfarenstoß.
"Und nun, werte Zuschauer, die ehrenwerten Iudices des Iudicium Rhetoricum! Die erhabene Augusta Veturia Serena, eine große Förderin von Kunst und Kultur, deren Abstammung ein findiger Geschichtsgelehrter bis zu den Musen zurück verfolgt haben soll!"
Fanfarenstoß!
"Der Praefectus Praetorio Faustus Decimus Serapio, der bei seiner Amtserhebung nicht nur gezeigt hat, dass die Feinde Roms Grund genug haben vor seiner Lanze zu erzittern, sondern ebenso vor seiner Zunge!"
Fanfarenstoß!
"Und als Iudex Prior der Consul Manius Flavius Gracchus, von dem man munkelt, dass er Wörter schmecken kann, weshalb er nur die deliziösesten in den Mund nimmt!"
Fanfarenstoß! -
Ebenfalls unter den Zuschauern befand sich Macer, der vor allem ein Auge auf seinen Tiro haben wollte, der hier heute antreten sollte, aber auch sonst auf einen spannenden und interessanten Wettkampf hoffte. Immerhin sah man einen solchen Wettstreit nicht allzu häufig in Rom und alleine das lockte Macer, auch wenn er sonst eher dem Wagenrennen als seiner bevorzugten Art des Wettkampfes zugeneigt war. Im Publikum entdeckte er wie zu erwarten war einige Senatoren, während die Richterplätze ebenfalls schon mit ihren hochkarätigen Vertretern besetze waren.
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Ein Wettstreit der Rhetoren war angekündigt und selbstverständlich würde sich die Medica dieses intellektuelle Spektakel nicht entgehen lassen. Sie war schon gespannt wer sich auf die Rostra begeben würde um seine Stimme eloquent über das Forum klingen zu lassen. Illustre Juroren würden den Sieger küren. Der Kaiser und die Kaiserin, dazu Decimus Serapio und Flavius Gracchus.
Chrysogona sah sich im Publikum um. Wie nicht anders zu erwarten sah sie einige bekannte Gesichter. Helvetius Severus war da, die Plinia lächelte ihn grüßend an. Auch der junge Decimus Scipio war zugegen und ein paar der Gäste, die im Hause der Decimer die Saturnalien gefeiert hatten.
Die Griechin wartete neugierig darauf, dass die Wettbewerber vorgestellt würden. -
Gemeinsam mit der Augusta und Decimus Serapio an seiner Seite betrat Gracchus die Rostra. Es lag ihm wenig daran, sich selbst in den Vordergrund zu drängen, gehörte dieser Tag doch viel mehr den Rednern, doch als Ausrichter dieses Ereignisses bedurfte es einiger Worte. Während seine beiden Iudices auf den Scherenstühlen Platz nahmen, trat der Consul nach vorn.
"Römer und Römerinnen, Freunde und Gäste unserer Stadt! Kunst und Kultur sind es, welche uns über die übrige Welt erheben, welche unser Reich zu Größe und Glanz geführt haben. Zweifelsohne auch die Strategien unserer Feldherren und die Disziplin unserer Soldaten, doch während unsere Feinde sich stets im Kampf mit uns zu messen suchten und uns bisweilen dur'haus das ein oder andere Mal zu fordern vermochten, so konnte doch niemals auch nur einer von ihnen unserer Kultur das Wasser reichen! Unsere Vorfahren brachten diese Kultur des Wortes mit aus ihrer Heimat, und obgleich ich den Wert ihres Könnens nicht schmälern möchte, so steht doch un..bezweifelt fest, dass die Kunst der Rede erst auf römischen Boden zu ihrem Höhepunkt gelangt ist, weshalb sie uns nicht zuletzt als die höchste der Künste gilt!"
Bisweilen schien dies zwar in Vergessenheit zu geraten, doch an der Tatsache selbst änderte dies nichts.
"Es ist mir daher ein besonders großes Vergnügen euch diesen Wettstreit präsentieren zu dürfen, in welchem die Talente unserer Stadt sich in dieser Kunst messen und sie unter Beweis stellen werden. Dem Gewinner werden nicht nur das Ansehen und die Be..wunderung zuteil werden, er wird ebenso ein kleines Präsent in Form einer vergoldeten Statue der Kalliope erhalten, dass diese fortan ihm als Muse zur Seite stehen kann, sowie 1000 Sesterzen."
Auch dem Zweit- und Drittplatzierten würde ein Gewinn zustehen, doch da Gracchus aus seiner eingeengten Perspektive flavischen Wohlstandes den Wert des Geldes nie zu schätzen war gezwungen gewesen, erachtete er dies als nicht weiter erwähnenswert.
"Calpetanus wird euch nun den weiteren Ablauf erläutern."[Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/redner.jpg]
"Unser Consul, Manius Flavius Gracchus!" applaudierte der Maître de Plaisir den Flavier zu seinem Richterstuhl, ehedem er sich wieder an das Publikum wandte.
"Fünf Gerichtsfälle erwarten euch heute - aber keine Bange, das langweilige Blabla, das wer und wieso und warum, das aber und sowieso ersparen wir uns! Um es euch und den Kandidaten einfacher zu machen geht es um Fälle, die euch allen bekannt sein werden - große Dramen und Verbrechen aus der griechischen Mythologie. Um eurer verstaubtes Wissen aufzufrischen werde ich euch natürlich zu jedem Fall eine kurze Zusammenfassung schildern, danach wird der Iudex Flavius die Anklage verlesen. Und dann ist es endlich so weit, dann kommt worauf ihr alle wartet - die großartige Verteidigung eines unserer Kandidaten! Nach dieser Rede steht es dem Richtergremium frei, Nachfragen zu stellen - und natürlich steht es euch frei, liebe Zuschauer, den Richtern dabei zu helfen!"
Das war im Programm des Flavier zwar so nicht vorgesehen, doch Calpetanus war dazu angehalten, die Zuschauer bei Laune zu halten und dies geschah am besten durch Beteiligung.
"Nachdem alle Gerichtsfälle gehört wurden, werden sich die ehrenwerten Richter zurückziehen und beraten und sodann den Gewinner bekannt geben. Doch lasst uns nicht an das Ende denken, bevor wir nicht das Vergnügen hatten! Hochverehrtes Publikum, der ehrenvollen und anspruchsvollen Aufgabe, die Verteidigung außergewöhnlicher Verbrechen zu übernehmen haben sich heute gestellt: Marcus Scipio aus dem Hause der Decimi, Marcus Severus aus dem Hause der Helvetii, Marcus Maro aus dem Hause der Octavii, Quintus Rufinus aus dem Hause der Petilii und Galeo Plautus aus dem Hause der Sergii. Ein Applaus für unsere Teilnehmer bevor wir uns dem ersten Gerichtsfall zuwenden werden!" -
| Quintus Petilius Rufinus
Der Sohn des Senators Quintus Petilius Sophus, des Hausherrn der Domus Petilia auf dem Esquilin, führte kein außergewöhnliches oder besonders aufregendes Leben. Das Praenomen hatte er von seinem Vater, das Cognomen von seinem bereits etliche Jahre verblichenen Großvater Rufus bekommen. Der senatorische Ordo war ihm väterlicherseits in die Wiege gelegt worden, die einfache aber doch ordentliche Toga, welche er heute trug, hatte ihm seine Schwester am gestrigen Nachmittag noch ausgesucht. Angelegt indes hatte ihm das Kleidungsstück am heutigen Morgen sein persönlicher Vestispicus, nachdem sein eigener Tonsor ihm, wie an jedem Tag seit seinem 16. Geburtstag vor 6 Wochen, zunächst gründlich das Gesicht rasiert hatte - in welchem jedoch mitnichten auch nur kleinste Ansätze eines ersten Bartwuchses sich zeigten.
Aber was tat man nicht alles, um sich nur etwas älter und erwachsener zu fühlen und die Aufmerksamkeit des eigenen Vaters auf sich zu ziehen? - Quintus hatte sich sogar mit vorgetäuschter Begeisterung für den heutigen Rhetoren-Wettstreit angemeldet, nachdem sich sein Vater bei einer abendlichen Cena nur allzu angetan von den flavischen Consulats-Plänen gezeigt hatte. Doch wo er zunächst noch auf die väterliche Unterstützung gehofft und gebaut hatte, war er von jenem im Folgenden nur zum iulischen Nachbarn Dives verwiesen worden, der seinerseits kaum viel besser, selbst nur einen Rhetoren - Spurius Quinctius Rhetor - in die Domus Iulia geholt hatte, den Petilier ein wenig bei dessen Vorbereitungen zu unterstützen. Schlussendlich also war Quintus zwar sicherlich gut vorbereitet und bemühte sich auch um ein entsprechend sicheres Auftreten. Wer ihm in die Augen schaute jedoch, mochte ganz zweifellos auch die innere Anspannung, die unsichere Nervosität und den selbst auferlegten Druck sehen, dem eigenen Vater um jeden Preis endlich einmal zu gefallen.
So letztlich nahte der Augenblick der Wahrheit mit großen Schritten, während der junge Petilier sich zu den übrigen Wettbewerbern gesellte und lediglich ein hölzern steifes Lächeln seine Lippen umspielte, als man seinen Namen bei der Aufzählung der Teilnehmer nannte.
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Plautus kam ins Schwitzen. Irgendein Riss in einem Castellum Divisorum hatte für Aufregung gesorgt. Nachdem eine kundige Reparaturmannschaft zusammengestellt war, konnte er seine Notizen zusammenraffen und zum Forum hinüber eilen.
Aber mit dem Eilen war es nicht eben einfach. Wie das so im richtigen Leben ist, stellte sich ihm alles mögliche in den Weg, um ihn aufzuhalten. Als er endlich zum Platz des Redner-Wettstreits anlangte, brauste Applaus auf. Da er nicht wusste, wem dieser galt, sucht er sich unauffällig, wie er meinte, seinen Platz und schaute sich um.
Huch, der Kaiser war auch da, das machte die Veranstaltung noch um einen Punkt ernster. Na, mal sehen.
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[Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/redner.jpg]
"Und nun, hochverehrte Zuschauer, kommen wir zum ersten Fall dieses Tages. Die Verteidigung übernimmt Marcus Severus, aus der Familie des Marcus Helvetius Vindex, der auch so wohlbekannte Herren wie die Senatoren Titius Helvetius Geminus oder Caius Helvetius Tacitus entstammen. Beste Voraussetzungen also für Helvetius Severus seinen Klienten zu verteidigen, der kein geringerer ist als Orestes, Sohn des Königs Agamemnon von Mykene und der Klytaimnestra!"
Einige Ausrufe des Erstaunens und der Belustigung unterbrachen Calpetanus kurz, dann fuhr er fort, erst zu den Iudices gewandt.
"Hohes Gericht!"
Dann wieder zu den Zuschauern hin.
"Und werte Zeugen! Dereinst wollten die Stämme Achaias in den Krieg gegen Troja ausziehen - die näheren Umstände sind für diesen Fall nicht weiter relevant -, doch heftige Winde hinderten sie am Auslaufen aus dem Hafen. Ein Seher wurde daher zu Rate gezogen und er sah, dass die Götter erzürnt waren! Nur wenn der König von Mykene, Agamemnon, seine Tochter Iphigenie opfern würde, könnte dies die Götter besänftigen - Iphigenie, die Schwester des Orestes. So geschah es - und tatsächlich flauten die Winde ab und die Männer konnten endlich in den Krieg ziehen - auch diese weiteren Umstände sind für den Falll nicht weiter relevant, außer dass Agamemnon nach vielen Jahren erfolgreich in seine Heimat zurückkehrte."
All dies unterstrich er mit großen Gesten, so als müsse er selbst schon das Publikum überzeugen.
"In dieser Heimat jedoch hatte längst seine Gemahlin Klytaimnestra gemeinsam mit ihrem Geliebten Aigisthos Rache für die Opferung ihrer Tochter ersonnen. Gemeinsam ermordeten sie Agamemnon, sowie die Seherin Kassandra, welche der König als seine Konkubine aus Troja mit sich gebracht hatte. Aigisthos trachtete nun auch danach, Orestes, den Erben des Agamemnon zu töten. Nur durch eine List seiner Amme, welche statt des Königssohn ihren eigenen Sohn dem Thronräuber aushändigte, konnte Orestes überleben. Von seiner Schwester Elektra wurde Orestes zu Strophios, dem König von Phokis und Gatten der Anaxibia, einer Schwester des Agamemnon, gesandt, wo er gemeinsam mit dessen Sohn Pylades erzogen wurde."
Er blickte fragend hinab in das Publikum.
"Ihr seht noch keinen Punkt für die Anklage? Dann hört gut zu wie die Geschichte weiter geht! Jahre später kehrte Orestes als junger Mann in seine Heimat zurück. Dort teilte Klytaimnestra noch immer Thron und Bett mit Aigisthos und hielt ihre Tochter Elektra einer Sklavin gleich. Als eines Tages eben diese Elektra am Grab des Vaters ein Opfer darbrachte, traf sie dort auf den verschollenen Bruder, welcher sich ihr zu erkennen gab. Elektra bat Orestes, den Mord an ihrem Vater zu rächen. Auch sein Freund Pylades bestärkte ihn in diesem Ansinnen und ein Orakelspruch aus Delphi wies ihm den Weg, so dass er schließlich einwilligte. Als Herold des Strophios verkleidet zog Orestes nach Mykene und verkündete den Tod des Orestes und dass er dessen Asche zurück in die Heimat bringen sollte. Erfreut über diese gute Nachricht ließ Klytaimnestra nach Aigisthos schicken, dem nun niemand mehr den Herrschaftsthron streitig machen würde. Orestes jedoch passte den Liebhaber seiner Mutter ab und tötete Aigisthos. Kein Flehen und kein Appell konnten hernach Klytaimnestra noch helfen, Orestes tötet auch seine Mutter ohne Zögern!"
Wieder wandte sich Calpetanus den Iudices zu.Daraufhin erhob sich Gracchus.
"Die Anklage wird im Namen des Aletes, Sohn des Aigisthos, geführt und lautet auf Muttermord und Mord. Der Advocatus des Angeklagten Orestes, Sohn des Agamemnon - Marcus Helvetius Severus - möge vortreten zu seiner abschließenden Verteidigung." -
Noch ein paar Lockerungsübungen des Gesichts machte Severus, als er dann bereits als erster Redner aufgerufen wurde. Er atmete tief durch, wie es sein Rhetor ihm beigebracht hatte, trat mit selbstbewusstem Schritt auf die Rostra hinauf, blieb oben stehen und ließ seinen Blick über die versammelte Menge streifen. Natürlich erblickte er bekannte Gesicht, darunter dasjenige der Plinie, doch erwiderte er keine der freundlichen Begrüßungen. Sein Herzschlag verschnellerte sich, als er den Kaiser sah und die Kaiserei, und den Praefectus Praetorio und den Pontifex pro magistro... Sein Kopf schwirrte, doch gab es nun kein Zurück mehr. Erneut atmete tief durch und erhob die Stimme.
Hört, ihr Quiriten! Ihr Männer und Frauen von Rechtschaffenheit, Pflichtbewusstsein und Anstand! Ihr habt die Umstände gehört, unter denen Orestes getan hat, was er getan hat, und Nein!
Hier folgte bereits die erste stilistische Pause seines Vortrags.
ich leugne nicht, dass Orestes seine Hand erhoben hat. Doch stelle ich die Frage: Ist diese Anklage gegen ihn überhaupt gerechtfertigt? Oder ist sie nicht vielmehr der klägliche Versuch, die schändlichen und frevlerischen Taten der Königsmörder Aigisthos und Klytaimnästra zu vertuschen?
Mit drohender Handbewegung deutete er in die Richtung der Rostra wo der den Ankläger imaginierte, bevor er fortfuhr.
Ja, anständige Römer, betrachten wir doch erstmal diese schändliche Tat genauer. Agamemnon, ein Mann wie ein Stier, stolz, stark, wagemutig, kam siegreich aus der ruhmreichen Belagerung aus Troja zurück. Ein starker Heerführer war er für seine Armee, die die Ehre des gesamten achäischen Volkes wiederherstellen sollte. Viele berühmte Männer seiner Zeit kämpften dort an seiner Seite und fielen im Kampf, doch die Götter -
Mit einer Handbewegung nach oben unterstrich er diesen Punkt. Er selbst glaubte ja nicht so wirklich daran, aber hier ging es ja nicht darum, was er glaubte, sondern was rhetorisch erforderlich war und die Unterstützung der Götter war nunmal immer wichtig und daher besonders zu unterstreichen.
- schienen ihre Hände über ihn zu halten, der im Sinne des höheren Gutes, nicht nur der Räson seines Staates, sondern der Räson eines ganzen Volkes wegen sogar seine eigene Tochter, seine geliebte Tochter Iphigenie opferte, damit die Ehre der Achäer wiedergewonnen werden konnte. Und es fiel ihm nicht leicht, ihr guten Quiriten, die ihr alle die familiären Bande kennt und pflegt, und da kann der Ankläger noch so viel zetern, rufen und kreischen, Agamemnon selbst hat nicht nur technokratisch seiner rituellen Pflicht genüge getan, sondern ein echtes, ein persönliches Opfer geleistet zum Wohl des achäischen Volkes, das er in einen Krieg zu führen hatte.
Erneut fixierte Severus den imaginierten Ankläger, setzte dabei aber auch einen amüsierten Gesichtsausdruck auf und ließ einen ebenso spöttischen Unterton vernehmen.
Dieser Mann kehrte nun heim. Über Jahre war er von seiner Familie getrennt und was erwartete ihn dort: Eine untreue Frau! Anstatt ihrem Mann auch während der Jahre des tapferen und mannhaften Kampfes in Treue verbunden zu sein, wie es die liebliche Penelope, die Ehefrau des großen Odysseus tat und noch einige Jahr hatte tun müssen, hat sie sich bereits in ihrer moralischen Verschlagenheit und lediglich getrieben durch ihre niedrigen, rein fleischlichen Gelüste einen neuen Liebhaber, den verräterischen Aigisthos, genommen und mit diesem plante sie nun die Ermordung des Agamemnon, dem siegreichen Feldherrn und mannhaften Kämpfers. Aber natürlich stellten sie sich diesem nicht direkt, denn sie wussten, dass sie einem so siegreichen, starken und ehrenhaften Mann nicht nur in Kampfeskraft, sondern auch in der Bewunderung des Volkes unterlegen wären. Nein, das taten sie nicht, sondern sie töteten ihn hinterrücks während eines Bades, wie der Stier am Futtertroge, der nichts Böses von seiner Umgebung erwartet wird er hinterhältig gemeuchelt.
Eine weitere Pause folgte. Ja, Severus wollte, dass das Wort "gemeuchelt" sackte, dass es sich in die Köpfe der Zuhörer einschlich und dort die Grundlage für den ersten Ansatzpunkt seiner folgenden Argumentation zu bereiten.
Und nun tritt mein Klient, der bedauernswerte Orestes, auf in dieser Tragödie, aber nicht als Täter, sondern als Opfer der blutrünstigen und herrschsüchtigen Hände der verdorbenen Klytaimnästras und ihres anmaßenden Bettgenossen Aigisthos. Mit dem versuchten Mord an ihrem Sohn demaskiert sich die Tat des Mörderpaares als das, was sie wirklich war: Nicht bloß die Rache wegen der Opferung Iphigenies, sondern der Wille die Macht im Staat an sich zu reißen, indem sie nicht nur den König, sondern auch seinen rechtmäßigen Erben, meinen Klienten Orestes, zu ermorden trachten, um alle rechtmäßigen Thronerben aus dem Weg zu räumen.
Punkt Zwei seiner Argumentation war damit angesprochen und daher folgte eine weitere kurze Pause.
Orestes hatte Glück, denn ebenso wie die Götter ihre Hände während des trojanischen Feldzuges über seinen Vater gehalten haben, so schienen sie nun ihn, den neuen, den rechtmäßigen König von Mykene zu schützen, indem sie ihm die Flucht vor dem Blutdurst seiner Mutter und ihres Bettgefährten ermöglichten.
Erneut brachte Severus hier die Götter ins Spiel, denn damit stellte er Orestes nicht nur aus rechtlicher Sicht in die Nachfolger seines Vaters, sondern auch im Hinblick auf den Schutz der Götter. Nachdem des Tod des Vaters war dessen Schutz und
die göttliche Unterstützung auf Orestes übergegangen.
Einige Jahre später, nachdem er eine Erziehung genossen und selbst zu einem tapferen Mann herangewachsen ist, trifft Orestes nun seine Schwester Elektra. Sie hat nun ebenfalls erkannt, von welch verdorbenem Geist Klytaimnästra und deren Liebhaber sind und im Verständnis um das größere Wohl, das ihren Vater antrieb ruft sie ihren Bruder an, seine Pflicht zu erfüllen, seinen rechtmäßigen Platz auf dem Thron von Mykene einzunehmen und die Besatzer dieser großen Stadt ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Orestes zögert nicht. Mit einer List, die denen des großen Odysseus alle Ehre machen würde, schafft er es, Zugang zum Palast zu bekommen. Als er, als Herold verkleidet, von seinem eigenen Tod berichtet, ist die letzte Freveltat Klytaimnästra vollbracht: Nachdem sie bereits ihre Tochter, eine Knönigstochter aus dem glorreichen Haus der Atreiden, schon als Sklavin behandelt hatte, beweint sie nun nicht etwa den Tod ihres eigenen Sohns, sondern feiert ihn! Ja, ihr anständigen Quiriten, sie feiert den Tod ihres eigenen Sohnes! Orestes, bei dem nun alle Zweifel über die Motive Klytaimnästras beseitigt sind, spricht nun als einzig wahrer König Mykenes sein Urteil über die beiden Frevler! Zum Wohle des Staates und zur Rache für die Ermordung seines Vaters, dem rechtmäßigen König von Mykene, sind sie des Todes. Also tötet er beide mit seinen eigenen Händen und sorgt so dafür, dass die Gerechtigkeit in Mykene wiederhergestellt wird.
Hier war nun der Kern seiner Verteidigungsrede und gleichzeitig dessen Höhepunkt erreicht. Die Stimme des Helvetiers blieb noch stark, auch wenn er langsam merkte, dass er das ständige laute Sprechen vor solch einer Menschenmenge nicht gewohnt war, sondern vor allem in seiner kleinen Schreibstube arbeitete. Er war daher auch einigermaßen erleichtert, dass sich die Rede langsam ihrem Ende näherte.
An dieser Stelle, werte Iudices, und ehrenhafte Quiriten, lasst uns gemeinsam auf meine Ausgangsfragen schauen. Ist diese Klage gerechtfertigt? Ich bin überzeugt, dass sie es nicht ist. Orestes handelte pflichtbewusst, indem er den hinterhältigen Mord an seinem Vater, dem siegreichen Feldherrn Agamemnon, an denen rächte, die ihn begangen haben. Er handelte rechtschaffen, da er als rechtmäßiger Nachfolger seines Vaters, als König von Mykene, das Urteil über die beiden verdorbenen Verbrecher, Klytaimnestra, die durch den Mord an ihrem Ehemann, dem versuchten Mord an ihrem einzigen Sohn und der schändlichen Behandlung ihrer Tochter Elektra ihr Mutterrecht unwiederbringlich verloren hat, und ihr Bettgenossen, der schändliche, der verräterische, der anmaßende Aigisthos, sprach und nicht einmal zögerte, es auch mit seinen eigenen Händen zu vollziehen. Und schließlich handelte er anständig, denn im Gegensatz zu Klytaimnästra und ihrem Liebhaber tötete er nur diejenigen, die sich selbst eines Verbrechens schuldig gemacht haben. Andernfalls könnte der Kläger nämlich wohl kaum hier stehen und seine in allen Punkten unberechtigte Klage führen, gegen meinen Klienten Orestes. In der Tat scheint es ihm nämlich nur darum zu gehen, die schändlichen Verbrechen seines Vaters Aigisthos reinzuwaschen.
Pflichtbewusstsein, Rechtschaffenheit, Anstand. Drei wichtige römische Tugenden, und Orestes ehrte sie alle.
Ich rufe euch auf, werte Iudices, und ich rufe euch auf, ihr ehrenwerten Quiriten, unterstützt ihn nicht dabei, sondern stellt klar, wer die eigentlichen Täter, die eigentlichen Verbrecher in diesem Falle sind. Dies ist nicht der pflichtbewusste, rechtschaffene und anständige Orestes, sondern diejenigen, die er ihrer gerechten Strafe zugeführt hat!
Punkt. Erneut musste Severus tief Luftholen, ließ seine Arme sinken und trat nun einen Schritte zurück. Er hatte es geschafft und er war ganz zufrieden damit. Ob er damit auch gewinnen konnte? Das wusste er nicht, aber er wusste, dass er den Namen der Helvetii mal wieder mit einem lauten Paukenschlag in den Mittelpunkt des städtischen Interesses gestellt hatte, wenn auch nur für die Zeit, in der er die Rede gehalten hatte. -
Der erste Beitrag war bereits im Vortrag, als sich Scipio noch einmal alle seine Punkte im Kopf durchging. Nelia war ebenfalls bereit ihren Part zu erfüllen, und sie sah wirklich wundervoll aus, die perfekte, makellose Helena stand ihm zur Seite. Trotz allem war Scipio nervös, es wurden immer mehr Zuschauer und auch die Anwesenheit der kaiserlichen Familie macht es nicht besser. Er wandte sich also Nelia zu...
"Ich bin nervös Nelia, total nervös. Hast du gesehen wer alles da draußen ist? Ich hoffe mal ich mute dir nur nicht zuviel hier zu und kann mich irgendwann mehr als nur erdenklich zeigen." -
Nelia blickte unsicher über die Tribünen und Sitzplätze. Viele Menschen waren gekommen und hatten sich niedergelassen um die Redner zu sehen. Scipio hatte der Sklavin eine wunderschöne Tunika bringen lassen, die sie nun trug. Ihre Haare hingen ihr offen über den Rücken. Sie fühlte sich ein bisschen wie eine der edlen Damen da draußen. Und doch war sie nur eine Sklavin. Ein Mädchen aus dem Dorf, das nicht wusste wie ihr geschah. Solch eine Menschenansammlung war ihr eh schon unheimlich und nun übertrug sich Marcus Nervosität zusätzlich auf sie. "Frag mich mal. Ich sehe die Personen, aber ich kenne sie doch nicht, Scipio." Wisperte Nelia und schluckte trocken. "Auf was hab ich mich da nur eingelassen." Das war mehr eine Feststellung, als eine Frage. "Egal was du geplant hast. Ich werde weder etwas sagen noch irgendwas tun." Sie würde einfach dastehen wie ein Statue. Das Mädchen musste sie eh schon zusammenreißen um nicht Hals über Kopf zu fliehen.
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"Ich kenne die meisten auch nicht, woher auch? Den Kaiser und seine Frau, Serapio, und noch ein paar andere. Aber ich denke das gehört einfach dazu." Er schaute noch einmal Nelia an, ja er hatte wirklich das große Glück das Casca eine dermaßen hübsche Sklavin hatte, auch wenn man davon gerade nichts merkte.
"Du musst gar nichts sagen, du musst einfach nur wenn ich deinen Namen laut sage herauskommen und dir dann, ich hoffe es dauert nicht lange, dir meine Verteidigungsrede anhören. Und wenn ich gehe gehst du einfach mit, und dann brauchen wir beide einen guten Schluck Wein und etwas zu essen, fürchte ich." Er lachte dabei etwas, mehr Übersprungshandlung um seine Nerven zu beruhigen. Es klang alles so einfach, wie eine Sache die er jeden Tag machte. Dann holte er tief Luft.
"Wir schaffen das, es dauert ja nicht lange. Es ist nur eine Rede, eben meine erste wichtige Rede, aber nur eine Rede." -
Das klang jetzt nicht so schwer. Nur auf Scipios Kommando hören und da raus gehen. Und doch prickelte Nelias Haut und sie vergaß zu atmen. "Wein haben wir uns auch verdient, nach der Aufregung." Sie nickte und legte ihre Hand auf den Arm des jungen Mannes. "Beruhige dich. Du wirst das hervorragend meistern." Ja, da war sie sich sicher und froh, dass sie selbst nichts tun musste außer anwesend zu sein. Wahrscheinlich versuchte Nelia sich damit selbst zu beruhigen. Sie redete sich ein, alles wäre halb so schlimm. Aber alle würden sie ansehen. Vielleicht sollte sie sich die Leute einfach nackt vorstellen, doch dann würde sie lachen müssen.
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"Ich muss es schaffen, sonst war es das mit der großen karriere, immerhin sehen hier fast alle zu die darauf einen Einfluss haben." Er lächelte Nelia freundlich an. "Du siehst übrigens bezaubernd aus und wirst die beste Helena sein die ich im ganzen Imperium hätte finden können. Wenn du nicht überzeugend bist, wer dann." Langsam wurde er lockerer und auch die freundliche Geste von Nelia half ihm eine Menge dabei. Dabei hatte doch gerade sie einen nicht unwichtigen Part, ganz davon abgesehen dass jeder, wirklich JEDER der hier sein würde die Blicke auf sie richten würde. Einigen würden sie begehren und hoffentlich viele Mitleid haben und seiner Verteidigung folgen, dass Helena gar keine Chance hatte, war sie doch nur Spielzeug der Götter und Mittel zum Zweck.
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Nelia lächelte zuversichtlich und nickte dann. "Du wirst hervorragend sein. Aber hör auf, mir zu schmeicheln. Das macht mich nur noch nervöser." Es war tatsächlich so. Nelia war Komplimente nicht gewohnt und wusste damit nicht umzugehen. Sie dachte jetzt nur noch daran es hinter sich zu bringen. Wahrscheinlich würde sie später drüber lachen. Doch im Augenblick war ihr ganz mulmig zumute. Ihr Magen flatterte und ihr Herz trommelte gegen ihre Rippen. Solange keine Spötteleien oder gar Buh-Rufe aus dem Publikum kamen, war alles gut. Und sie hoffte, dass Scipio die Leute mit seiner Rede fesseln konnte.
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