Macer war durchaus erleichtert, dass sich ihre kleine Runde nun auch noch um zwei junge Damen erweiterte, so dass seine Nicht-Teilnahme an der Wette nicht weiter thematisiert werden musste. "Salvete, es freut mich ebenso, die Bekanntschaft zweier junger Damen aus dem Hause der Claudier zu machen", erwiderte er die Begrüßung der einen der beiden, die sich leider weder selber mit vollem Namen vorstellte, noch von den jungen Herren angemessen vorgestellt wurde. Aber da Macer den Besuch eines Gladiatorenkampfes als eher zwangloses Zusammentreffen ansah, werte er das nicht als gesellschaftlichen Fehltritt. Ohnehin fiel er nun angesichts seines Alters zweifellos ein wenig aus der Gruppe heraus, was ihn aber ebenfalls nicht störte, denn andere Gesprächspartner waren auf den Rängen im Zweifelsfall nur wenige Plätze entfernt. "Es scheint, als sollte Rom nicht nur auf den Nachwuchs im Hause der Flavier ein Auge werfen", führte er aber erst einmal die Konversation fort.
Einweihung des Ulpianum | Gladiatorenspiele
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- Munus
- Narrator Italiae
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Ihre geliebte Schwester nahm eine Wette an, genau jene vom jungen Flavius Minor. - Und schon befanden sich die beiden Schwestern im üblichen "Sehen- und Gesehen-Werden", was Silana persönlich eigentlich missfiel, da sie aus einem bestimmten Grund hier war. Es ging um die Spiele, und vielleicht auch ein paar hübsche Männer in schmucker Aufmachung. Nun aus den Gedanken gerissen, die sich dem Gewünschten gewidmet hatten, musste sie sich am Gespräch beteiligen. Warum fiel es ihr schwer, diesen dicklichen Flavius Minor einzuschätzen? Hektisch wandte sie ihren Kopf herum, um ihr hübsches Gesicht, welches mit wohl gewählten Farben verbessert, zur Gruppe zu wenden, die aus Purgitius Macer, Flavius Gracchus Minor und Flavius Scato bestand. Ja, Sassia hatte ihr seinen Namen genannt: Flavius Gracchus Minor. Es war wirklich schwer, sich an bestimmte Themen um den Flavius Minor zu erinnern. Klar, die beiden Frauen hatten ein wenig über den Tratsch in Rom gesprochen und wohl auch über Minor aber der dickliche junge Mann wollte ihr einfach nicht im Gedächtnis bleiben. In gewisserweise musste sie zustimmen, dass der Name Minor wirklich passte. Er wirkte fast kindlich, wenn sie ihn nun so betrachtete. Sein sanftmütiges Lächeln, in vielerlei Augen sicherlich als sittsam empfunden, war wirklich skurril. Silana kam nicht umhin, diesen Flavius länger als üblich zu betrachten. Es lag keine Abwertung in ihrem Blick aber eine gewisse Neugier, da sich ihre Pupillen leicht öffneten und sich ihre Augen weiteten, so dass die herausgestellten Wimpern in ihrer satten schwarze Farbe gut zu erkennen waren, durch jenes einfallende Licht, welches jede einzelne Wimpern sauber trennte. Wie auch die Sitze sauber getrennt waren, schien diese Frau und diesen jungen Mann etwas zu trennen, doch diese merkwürdige Sanftheit imponierte Silana. Ohne große Worte hatte er sie gegrüßt. Jedoch mit großen Worten die Wette ihrer Schwester entgegen genommen. Es war interessant. Minor hatte eine interessante Art. Silana lächelte, wie eine Sonne, trotz des anstehenden blutigen Kampfes und des bewaffneten Ringens um die Gunst der Zuschauer. "Salvete," sagte sie vorsichtig zu den Dreien (jenem Purgitius Macer und den beiden Flaviern), fast leise und legte den Kopf leicht zur Seite, so dass ihre Haare dezent zurückfielen und die großen aber aus feinem Gold geschmiedeten Ohrringe sichtbar wurden, die im Wind der Arena spielten und ein ebenso leises Geräusch von sich gaben. Ihr Blick verweilte immer noch auf Minor, bis sie schließlich zu Scato blickte, um diesen zu betrachten, was ihre Schwester wirklich an ihm fand und wanderte dann weiter zum deutlich älteren Macer. Ihm schenkte sie ebenfalls ein Lächeln, jedoch etwas weniger sonnig, da sie bereits einen kleinen Hunger verspürte. Schnell huschte ihre Hand in den Beutel mit den Nüssen und Rosinen. Ohne große Überlegung suchte die Hand eine kleine Menge an Nüssen mitsamt Rosinen zusammen, um sie mit eleganten Bewegung in den Mund zu führen. Jedoch hatte sie ihre Blickrichtung nicht geändert, so dass die Gruppe sie deutlich beobachten konnte, wie sie die etwas zu harten Nüsse kaute. Die Kaubewegungen durchbrachen die Worte des Caesar, der nun sprach und schlagartig wieder die Aufmerksamkeit der jungen Claudia genoss. Kauend, zufrieden, begann sie ihren Kopf wieder zum Spektakel zu drehen, insbesondere der zentralen Kaiserloge. Es bedurfte keiner weiteren Worte, da sie ihre Grußpflicht erfüllt hatte und nicht wirklich Interesse daran hatte, nun ihre Aufmerksamkeit zu teilen. Zumal wirklich bald etwas Spannendes passieren würde! "Die Rede war inordnung," murmelte sie halblaut, während sie wieder mit der Zunge einen ungünstigen Rest Nuss aus einem Zahnzwischenraum erretten musste. Macer machte ein Kompliment, was sie nebenbei aufnahm, kurz auflachte und sich dann wieder herum wandte: "Mit Augen zu werfen ist eine ungesunde Angelegenheit. Ich hoffe, dass sie heute nicht mit Augen auf uns werfen." Ein sehr schlechter Scherz, der römischen Zement gleich, dickflüssig daherkam und schließlich schwer abstürzte. Scheinbar mochte sie diesen Witz, auch im Anbetracht des baldigen Blutes in der Arena.
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Der Ansprache des hübschen Caesaren hatte Cara noch lauschen müssen. Auch wenn es sie als Sklavin eigentlich wenig wenn sogar überhaupt nicht hätte interessieren müssen, so kam sie dennoch zu dem Ergebnis, er hatte das Volk berührt. Das Volk fand gefallen an ihm und seinen Worten und jubelte ihm zu. Die Sklavin klatschte begeistert mit.
Endlich war sie, mit einem vom Weinhändler beauftragten Sklaven im Gefolge, auf dem Rückweg zu der Claudier Loge. In weiser Voraussicht, es könnten ja noch Gäste vorbeikommen, die doppelte Portion geordert. Sie bahnte sich eilig einen Weg durch das Gedränge der Gänge, gleich würde der erste Kampf beginnen und sie wollte nichts verpassen.
Angekommen, meinte sie leise, „Entschuldigung Domina, dass es etwas dauerte, aber ich wollte die Ansprache des Caesar hören.“
Sie fand nur schade, dass sie verpasst hatte was hier geschehen war. Es hing auf jeden Fall mit den Flaviern zusammen. So viel bemerkte sie gleich. -
Sie schenkte Scato ob seiner Bemerkung ein bezauberndes Lächeln. Machte aber keine weitere Bemerkung über die Sklavin, so wichtig war die nun auch wieder nicht, als das sie länger als einen Augenblick ein Gesprächsthema wäre.
Da hatte sie doch glatt vergessen sich dem Purgitius vorzustellen. Aber so wirklich war das Sassia gar nicht bewusst, sie war mit ihren Gedanken wohl gerade mit etwas anderem beschäftigt. Was die wohl länger auf den Scato verweilenden Blicke verrieten. Deswegen nahm sie diesen gesellschaftlichen Fauxpas auch gar nicht als solchen war. Sie schenkte dem Purgitius sogar ein Lächeln ob seines Komplimentes. „Wir sind immer stets bemüht, dass der Name unsere Familie durchaus einen Klang in Rom hat.“ Natürlich war es wohl in letzter Zeit recht ruhig um die Claudia gewesen, hatte die Familie doch viele Schicksalsschläge zu verkraften gehabt,. Aber nun war eine neue Generation in der Stadt, die zielstrebig war, die nicht gewillt war, dass der Name der Familie in der Zeit verging.
Sie wollte sich gerade wieder den Flavier zuwenden, als der Caesar seine Rede hielt. Natürlich hatte er die volle Aufmerksamkeit, der Claudia. Immerhin sprach da der begehrtestes Jungesselle der Stadt.
Sie musste zugeben, dass er keine schlechte Figur machte. Doch dann glatt ihre Aufmerksamkeit wieder der kleinen Runde insbesondere dem Flavius Minor.
„Nun. Um Geld müssen wir wohl kaum wetten, davon haben wir genug.“ Ja alle hier Anwesenden war im Bezug auf das Finanzielle wohl auf Rosen gebettet. „Wir sollten um etwas wetten, was uns wirklich am Herzen liegt.“ Sie überlegte, genau diesem Moment erschien ihre Sklavin.
Sie nickte ihr kurz zu und wand sich dann ihrem Wettgegner zu. „Ich biete dir meinen Wertvollsten Besitz als Einsatz. Meine Cara. Sagen wir für einen Monat?“ Ganz würde sie ihre Cara nicht hergeben. Ein Monat war schon fast mehr als sie ertragen konnte. Aber schließlich hat der Flavier sie gerade herausgefordert. „Was bietest du an?“ Fragte sie nun mit einer unterschwelligen Herausforderung den Minor. -
Das Klirren war trotz des Geräuschpegels zu hören. Es folgte leises Gemurmel, „Entschuldigung“. So etwas war Cara noch nie passiert. Der Weinbecher war ihr einfach aus ihrer Hand entglitten. Sie hatte aber auch noch nie von ihrer Herrin solche Worte gehört. Zum ersten mal hatte sie wirklich die riesige Kluft zwischen ihnen gespürt. Sie ließ alle Freundschaft und Wertschätzung vergessen. Jetzt kam durch zu was ihre Sassia erzogen worden war, zu einer wahren Patrizierin, die wusste was ihr Stand bedeutete und was andere Menschen waren.
Während die kleine Sklavin am Boden hockte und eilig die Scherben zusammenräumte tropfte eine Träne zu Boden. Eilig wischte sie mit ihrem Handrücken die andere Träne weg. Sie kannte ihren Platz und wusste sie gehörte zum Inventar.
Jetzt wollte Cara nur noch wissen, worum es sich bei der Wette handelte und wer genau Sassias Wettgegner war. -
Nicht allein Cara erschrak ob jenes respektablen Einsatzes, welchen Sassia ihm erbot und damit unter Zugzwang setzte, einen adäquaten Gegen-Einsatz zu offerieren. Selbstredend erschien es dem Jüngling indiskutabel, seinen eigenen, geliebten Leibsklaven und Freund jener augenscheinlichen Verächterin jedweden Gesindes zu überlassen, die selbst zu ihrer wertvollsten Dienerin offenbar keinerlei intime Relation pflegte, zumal er seiner als Extension seiner Augen dringlichst bedurfte. Doch fortunablerweise gestattete ihm das Malheur eben jener Sklavin, die Appetenz der Runde von seiner Hesitation abzulenken, was er durch einen Kommentar zu sekurieren versuchte:
"Dies mag den getreuesten Dienern geschehen."
Trotz seiner erstlichen Intuition, durch einen spöttischen Kommentar jene Situation zu entspannen, entschied er sich doch für tröstende Worte, als er den erschrockenen Tonfall Caras vernahm und sich erinnerte, mit welch entehrender Strafe Scatos Sklavin wegen einer similären Ungeschicklichkeit bedacht worden war.Dennoch kehrte sein Geist rasch zur Frage des adäquaten Einsatzes zurück, sodass (verhoffentlich unbemerkt) er seine Stirn in Falten legte und fieberhaft spintisierte, ob ein anderer seiner Diener abkömmlich sei, respektive was alternativ eine akzeptable Erwiderung mochte repräsentieren.
In Remineszenz an das Lob, welches Purgitius Macer ihm erwiesen hatte, offerierte er final und hastig:
"Ich biete dir eine Laudatio auf ein Sujet deiner Wahl, welche ich zu einer dir beliebigen Situation öffentlich vortragen werde."
Ein wenig ratlos blickte er zu Sassia, welche zweifelsohne durch Caras stummen, dem jungen Flavius unsichtbaren Tränen abgelenkt war.
"Alternativ selbstredend auch eine prosaische Rede."
Panegyrische Poetik repräsentierte gleichsam das rhetorische Fachgebiet Manius Minors, sodass spontan er sich für selbiges entschied, selbst wenn der Verleih einer kapablen Sklavin womöglich den Wert eines Mietredners übertraf. Indessen war ein flavischer Festredner kein beliebiger Orator, sodass die Claudia sein Angebot womöglich doch zu akzeptieren vermochte. -
Sassia blickte zu Cara, die die Scherben ihres Malheurs beseitigte. Sie legte ihrer treuen Sklavin die Hand auf die Schulter und drückte sie fast liebevoll. Natürlich war Sassia bewusst, dass Cara gerade wohl das Schlimmste annahm. Aber Sassia würde es ihr später erklären und es auch wieder gut machen. Die Claudia tat nie etwas ohne Grund auch hier und heute nicht. Sie würde in jeden Fall gewinnen – selbst wenn sie die Wette verlieren würde, denn dann nämlich würde ihre treue Dienerin die Chance habe sich im Haus der Flavier umzusehen und unauffällig Erkundigungen einzuziehen. Wann bot sich schon eine derartige Chance? Dass Sassia dem Scato nicht abgeneigt war, war zumindest unter ihren Vertrauten, bekannt. Es hatte sich unverhofft eine Chance geboten mehr über den Flavier zu erfahren. So sah sie den Minor nun also mit einem fast schon triumphierend anmutenden Lächeln an. „Oh natürlich akzeptiere ich dein großzügiges Angebot. Nun denn hoffen wir das der bessere Kämpfer gewinnt.“
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Wie gemein! Silana war erstaunt darüber, dass ihre Schwester auf die gemeinsame Cara verzichten wollte, zumindest für einen Monat. Silana kannte ihre Schwester Sassia sehr gut und sah bereits die Gedankenwelt der tapferen und berechnenden Claudia vor sich. Immerhin war sie mit ihr aufgewachsen. Ja, sie verstand den geheimen Hintergedanken, den ihre geliebte Sassia hegte aber fand es dennoch grausam, da Cara stets behütet wurde. Insbesondere von ihr selbst hatte Cara stets nur positive Zuwendung erhalten. Natürlich hatte Silana niemals die Trennung und die Hierachie des Hauses vergessen aber empfand diesen Wetteinsatz als unnötig aber gut, so war es dann eben. Sie konnte Sassia ja keinen Vorwurf machen, da man ihr Cara geschenkt hatte und nicht ihr selbst. Man teilte sich zwar den Besitz an ihr, da sie in der selben Familie lebte aber offiziell gehörte sie nun mal Sassia. Silana zog beide Schultern hoch. Und schon wieder diese furchtbaren Nüsse! Warum konnte sie nicht aufhören, diese zu kauen? Immerhin ging es hier um Cara, die wunderbare Freundin aus Jugendtagen! Aber gut, am Ende zählte es nicht, was sie über sich dachte, sondern was sie war. Cara war eine Sklavin. Silanas Gedanken kreisten einem Vogel gleich umher, konnten nicht ganz im Moment landen, denn die Arena war interessant, der dickliche Flavius, dann wieder diese steife Senator und schlussendlich auch diese komische Wette. Silana konnte sich einfach nicht entscheiden, wem sie ihre Aufmerksamkeit schenken sollte und brabbelte schlicht, nachdem sie nicht mehr kaute: "Eine gute Wette!" Ja, sie stimmte einfach zu und machte sich damit bemerkbar. Ihr Angesicht wandte sich herum, um Sassia und Minor ein breites Grinsen zu schenken. Sie dachte in dieser Sekunde nicht mehr wirklich an Cara, auch wenn sie diese Wette immer noch als gemein erachtete, denn es war in dieser Sache viel wichtiger, wie sie gesellschaftlich aufgenommen wurde und scheinbar traf sie auf großes Interesse. Es konnte ein großer Spaß werden, denn wenn tatsächlich Cara in den Haushalt des Flavius wechselte, wenn auch nur für einen Monat, hatten die beiden Schwestern wieder neuen Gesprächsstoff, konnten etwas Einfluss auf die Geschicke von anderen nehmen. Es war immer gut, seinen Blick etwas weiter zu strecken als bis auf eine Armlänge. Wobei sie bei diesem Gedanken ihre Hand betrachtete und feststellte, dass die Nägel an ihrer einen Hand ungleich länger waren als die Nägel an ihrer anderen Hand. Zwar waren beide Hände gepflegt und die Nägel von einer gelernten Cubicularia bearbeitet aber sie störte dieser Fakt, dass die eine Hand so etwas länger erschien als die andere. Gut, mitunter waren Hände ungleich aber Silana wollte ihre Pranken ja nicht jedem gleich so deutlich zeigen. Missmutig legte sie ihre Lippen aufeinander, betrachtete im Geheimen auf ihrem Schoß die Hände noch für ein paar Atemzüge, bevor sie wieder aufblickte. Sie nahm sich vor, diesen Misstand zu beseitigen. Merkwürdig war nur, dass ihr in diesem Moment die Nägel wichtiger waren als das Schicksal der Sklavin. Silana kam auf diesen Gedanken, doch verwarf ihn wieder, da sich wieder etwas in der Arena tat. Wieder sprang ihr Wahrnehmungsfokus von einer Lebenswelt in die nächste.
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Nach der Eröffnungs-Pompa folgten wie üblich Kämpfe junger Männer mit Holzschwertern. Der Nervenkitzel dieser Fecht-Vorführungen war natürlich eher begrenzt - viele Römer nutzten die Zeit, um sich noch etwas zu Trinken zu holen. Andere passten jedoch durchaus genau auf, wer von ihnen das Zeug zu einem Star von morgen hatte - ein wenig Insiderwissen konnte sich im zukünftigen Wettgeschäft immerhin als lukrativ erweisen!
Trotzdem fiel auch von ihrer Seite der Jubel üppiger aus, als endlich der eigentliche Kampf begann. Der Summa rudis, der Schiedsrichter, begab sich als erster in den Sand der Arena und durchschritt sie bis zu ihrem Mittelpunkt. Dann öffnete sich erneut das Tor und Seite an Seite schritten die beiden Kontrahenten in die Arena:
"Bürger von Rom! Begrüßt aus dem fernen Kusch den grimmigen Draba! Er stammt aus der Gladiatorenschule des Lentulus Batiatus in Capua und hat noch keinen Kampf hier in Rom gefochten. Doch wer ihm in die Augen sieht, wird wissen, dass sich dieser Kampf lohnen wird!"
Der afrikanische Retiarius drehte sich und zeigte allen sein grimmiges Gesicht.
"Er wird kämpfen gegen Circius Dokles, ebenfalls aus der Schule des Lentulus Batiatus! Er stammt aus dem fernen Libyen, doch auf dem weiten Weg hierher hat er einiges an Kampfkunst erworben, die er heute präsentieren wird."
Der braungebrannte Gladiator präsentierte sich weniger theatralisch, sondern sah direkt zur Kaiserloge. Von dort kam auch einer der Consuln, dem die Spielgeber die Ehre verliehen hatten, die Waffen des ersten Kampfes zu überprüfen. Doch musste das Publikum sich nicht lange mit dem Klang der Wasserorgel ablenken, denn kaum waren die Formalitäten geklärt, hob der Summa rudis seinen Stab: Der Kampf begann.Sim-Off: Mal etwas Neues: Statt den Kampf zu lesen, könnt ihr ihn euch HIER ansehen (das dramatische Ende mit dem Tod des Retiarius muss man sich natürlich wegdenken. Stattdessen hat das SimOn-Publikum das Wort )
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Macer amüsierte durchaus der Wetteinsatz der jungen Leute, aber er verzichtete auf einen Kommentar. Selber nicht zu wetten, aber den Einsatz der anderen zu kommentieren erschien ihm nicht sonderlich passend, zumal er die genannte Sklavin ja nicht einmal kannte und daher nicht wusste, ob sie ein besonders höher Wetteinsatz war. Stattdessen konzentrierte er sich etwas mehr auf den nun beginnenden ersten Kampf, nachdem die Vorkämpfe mit den Holzschwertern kaum sein Interesse hatten wecken können. Dafür hatte er schon zu viele Rekruten kämpfen sehen, um diesen Gefechten noch etwas abgewinnen zu können.
Im ersten Hauptkampf machte der Retiarius seine Sache augenscheinlich sehr gut. Sofortige Initiative, geschickter Einsatz seiner Waffen, überlegte Kampfweise. Sein Gegner war ständig in der Defensive und nutzte seine Chancen zum Gegenangriff nur ansatzweise. So fand es Macer dann auch völlig verdient, dass der Retiarius aus diesem Gefecht recht schnell als Sieger hervor ging.
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Auch der Kaiser zeigte wenig Interesse für die jungen Männer, die mit ihren Holzschwertern in die Arena stiegen. Er nutzte die Zeit, um ein wenig mit den Consuln zu plaudern und sich mit einem Becher Wein zu kühlen. Erst als einer seiner Gesprächspartner ging, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen in der Arena.
Der Kampf war durchaus spannend, aber kurz. Als das erste Blut floss, ging ein Raunen durch die Menge. Severus steckte seinen Kopf mit seinem Sohn zusammen und nickte schließlich. Dann war der Kampf zu Ende. Fragend blickte der aquilische Kaiser in die Menge. Würde das Publikum Circius Dokles die Arena verlassen lassen oder sein endgültiges Karriere- und Lebensende fordern? Der Arena-Tag war noch jung, insofern standen seine Chancen wohl nicht schlecht...
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Auch die Kaiserin hatte den Kampf verfolgt. Eigentlich war sie ja kein Freund von derartigen Veranstaltungen, aber sie wusste was sie gehörte und so setzte sie eine interessierte Miene auf. Der Kampf war schnell zu Ende. Dies verhieß nichts Gutes für den armen Unterlegenen. Denn zumeist, wenn das Volk sich langweilte, forderten sie den Tod des Kämpfers. Wenn es nach der Kaiserin gehen würde, würde der Mann dort unten natürlich am Leben bleiben. Immerhin sollte man denen die sich in der Arena tapfer schlugen Respekt zollen. Sie beugte sich also zu ihrem Mann und flüsterte ihm zu. „Was meinst du was das Volk fordern wird?“
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Der hölzerne Klang von aufeinander schlagenden Holzschwertern Klang durch die Arena. Dies konnte Sassias Aufmerksamkeit nur mäßig erregen. Als dann aber der erste eigentlich Kampf losging war sie mit voller Aufmerksamkeit in der Arena. Gespannt verfolgte sie den Kampf der Gladiatoren. Sie schlugen sich gut, doch kaum begonnen, war es auch schon wieder vorbei wie schade. Sie zog einen Schmollmund.
Es ertönten widersprüchliches Forderungen, die einen forderten den Tod des Unterlegenen die Anderen wollten sein Leben. Sassia haderte noch mit sich... ein Blick auf die anwesenden Männer half ihr auch nicht, schließlich lies sie sich von den Rufen die in unmittelbarer Nähe aufflammten anstecken. „Lebe... Er soll leben.“ rief sie also. -
Das Spektakel nahm seinen Lauf und Manius Minor entfiel beinahe jene obskure Wette, ehe endlich die Gladiatoren jene Partie des Tages einläuteten, welchem das gesamte Publikum entgegenfieberte. Erstlich focht ein Mohr gegen einen braungebrannten Mann, dessen kantiges Antlitz eine Vielschrötigkeit transportierte, welche den jungen Manius faszinierte. Indessen erwies der Retiarius sich als nicht leicht zu überwindender Antagonist, dessen Netz immer wieder hervorschnellte, ja bereits den leicht Bewaffneten umhüllte, ehe selbiger sich zu befreien imstande war, dessen Dreizack bereits blutende Wunden in die Brust seines Gegners zeichnete, dessen Finten jedoch stets pariert wurden, selbst als Schild und Netz verloren waren.
Ein desillusioniertes Seufzen entfuhr dem Jüngling endlich, als der Dreizack des Mohren das Schwert seines Opponenten in den Boden rammte und mit einem mächtigen Tritt letzterer gegen die Wand der Arena geschleudert ward.Erst nun, da die Spannung des Kampfes sich für einen Augenblick retardierte, nahm er Notiz von seinen Gefährten, unter welchen Claudia Sassia sich in besonderem Maße hervortat, indem sie mäßig damenhaft sich dem Geschrei der Plebs anschloss.
"Er mag leben!"
, rief indessen auch der junge Gracche und reckte altem Gebrauche nach seinen Daumen in die Höhe, den Blick nunmehrig der Loge des Kaisers zuwendend.
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Zitat
Original von VETURIA SERENA
[...] „Eine sehr gute Rede. Du hast den Nerv des Volkes genau getroffen.“ [...] So nickte die Kaiserin ihrem Stiefsohn noch einmal lächelnd zu, bevor sie ihre Aufmerksamkeit dem Geschehen in der Arena widmete.
Appius Aquilius Bala ließ sich gemächlich auf seinem Platz nieder. Die Kaiserin erstaunte ihn mit ihrem Lob. In einem Moment der Unbeherrschtheit ließ der Caesar sich seine Überraschung anmerken, als er sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. "Danke", sagte er, riss sich aber schnell wieder zusammen. "Das Volk liebt pathetische Worte. Und es liebt Gladiatoren. Sieh, wie heiß diese Menschen auf die Kämpfe sind, das ist eine leichte Übung." Er lächelte die Augusta selbstsicher an. Natürlich verschwieg er, dass er vor seinem Auftritt nervös gewesen war. Bala hatte früh gelernt, keine Anzeichen von Schwäche zu zeigen. Er lehnte sich auf seinem Platz nun wieder zurück und verfolgte den weiteren Gang der Spiele.Sim-Off: An dieser Stelle verabschiedet der Caesar sich aus dem Plot und tritt seinen Auftrag im Osten des Reiches an. Natürlich wird er weiterhin herrschaftlich lächelnd die Kämpfe verfolgen und dem Volk gönnerhaft zuwinken.
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Was mochten diese Leute an den Kämpfen? Silana, nicht wirklich angewidert aber auch nicht wirklich begeistert, wollte nicht wirklich abstimmen. Ihr war dieses Spektakel egal. Gut, man konnte schöne Männerkörper bestaunen und sie in Bewegung beobachten aber irgendwie fehlte der jungen Claudia ein größerer Reiz. Waffen waren nie von Interesse für sie gewesen. Vielleicht hätte sie lieber ins Theater gehen sollen? Ihr war es vollkommen egal aber da nicht wirklich Blut geflossen war und sie gerne sehen wollte, wie etwas tragisch endet; wirklich tragisch, damit es auch eine tolle Geschichte ergab, stimmte sie willkürlich gegen das Votum der sie umgebenden Menge. "Tod!" - rief sie bitterböse und verzog nicht einmal einen Gesichtswinkel dabei. Sie machte das deutliche Handzeichen und warf dann mit der anderen Hand ihre Haare zurück, die sich bei der Bewegung ungünstig im Wind bewegt hatten.
Sim-Off: Immerhin sollte jetzt etwas passieren, was mitunter interessant sein konnte. Silana war nicht böse, gönnte dem Gladiator auch nicht wirklich Leid aber sein Tod konnte dieses Spektakel mit einer wunderbar süßen Tragödie versorgen, die sie so sehr liebte. Zudem hatte sie keinerlei Bezug zu dem Menschen dort unten, außer jenem, dass er zu ihrer Belustigung kämpfen sollte. Dies hatte er getan aber es war nicht ausreichend. Der kleine Dickkopf Silana machte Dinge halt gerne anders. Und wenn die Menge Leben forderte, so forderte sie eben Tod, zumal der Tod eines anderen immer spannender war, als ein langweiliges Gehaue mit Waffen.
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Cara war von den Kämpfen total abgelenkt. Es interessierten sie plötzlich keine Gladiatoren und kein Caesar mehr. Für sie war im Augenblick nur wichtig und das hatte sie bisher immer noch nicht herausgefunden, für welche Wette sie der Einsatz war.
Es nervte entsetzlich, es tat sich gar nichts. Es ging einfach nicht weiter. An wem mochte es liegen? Wie lange sollte sie es noch aushalten?
Prüfend schaute sie in alle Richtungen, lauschte auf alle Gespräche in ihrer Umgebung, aber es tat sich nichts.
Ob ihrere Sassia ahnte wie sie litt? Konnte sie sich vorstellen wie schlimm es war sooo lange warten zu müssen? Zweifelnd schaute sie in die Runde um ihre Domina, nein die würde es nicht im geringsten interessieren. -
Zitat
Original von VETURIA SERENA
Auch die Kaiserin hatte den Kampf verfolgt. Eigentlich war sie ja kein Freund von derartigen Veranstaltungen, aber sie wusste was sie gehörte und so setzte sie eine interessierte Miene auf. Der Kampf war schnell zu Ende. Dies verhieß nichts Gutes für den armen Unterlegenen. Denn zumeist, wenn das Volk sich langweilte, forderten sie den Tod des Kämpfers. Wenn es nach der Kaiserin gehen würde, würde der Mann dort unten natürlich am Leben bleiben. Immerhin sollte man denen die sich in der Arena tapfer schlugen Respekt zollen. Sie beugte sich also zu ihrem Mann und flüsterte ihm zu. „Was meinst du was das Volk fordern wird?“
"Wir werden es sehen." antwortete Severus und lächelte. "Der Bursche hat sich ja ganz tapfer geschlagen." Auch wenn der Kampf kurz gewesen war. Immerhin hatte er nicht leicht aufgegeben.Recht schnell zeigte sich allerdings, wie das Volk dachte: Überall begannen die Rufe und viele reckten ihre Fäuste nach oben, um ihr Geschrei gestisch zu untermauern. Der Kaiser beugte sich vor und strich sich nachdenklich durch den Bart. Es war keine leichte Entscheidung. Aber am Ende siegte die kaiserliche Milde:
Sofort ging der Schiedsrichter zwischen die beiden Kontrahenten und Draba zog seinen Dreizack zurück und half Circius Dokles auf. Der Kampf war zu Ende. Unter Jubel und Burufen verließen die beiden die Arena.
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Nachdem die beiden Kämpfer die Arena verlassen hatten, kehrte der Schiedsrichter bedächtig an den Mittelpunkt des Bauwerks zurück. Von dort hatte ein Redner die beste Akustik, sodass möglichst viele der Zuschauer ihn hören konnten:
"Im nächsten Kampf präsentiert euch der Imperator Caesar Augustus verdiente Kämpen: Auf der einen Seite ein Mann, der aus dem Land stammt, das Divus Traianus unserem Imperium hinzugefügt hat. Spendet Applaus für den Thraker Scorpio!"
Er hob beide Arme und eine Falltür öffnete sich. Aus dem Loch schnellte auf einer Hebebühne der Gladiator hervor und hob Schwert und Schild.
"Auf der anderen Seite wird Audax von der Ludus Gallicus kämpfen. In alter Tradition kämpft er als Murmillo und wird uns zeigen, ob die gallische Kampfesweise das letzte Jahrhundert römischer Zivilisation überdauert hat, oder ob sie sich gegen den dakischen Stolz behaupten kann!"
Diesmal war es der Caesar selbst, der von der Loge in die Arena hinabstieg, um die Waffen überprüfen. -
Als Silana Partei für den blutrünstigen Teil der Plebs ergriff, erschrak der junge Flavius ein wenig, da es ihm als zweckfreie Krudelität erschien, jenen tapferen Recken hinzuschlachten. Allein jene Perspektive hingegen gewahrte ihn sogleich des letzten Mordes, dessen er ansichtig war geworden, als Germanicus Peticus jenen miserablen Sklaven hatte hingeschlachtet gleich einem Stück Vieh, jenes desperate Gurgeln des Sterbenden und das leuchtende Rot seines Blutes, welches sogleich ihn abgestoßen hatte.
"Warst du nicht zufrieden?"
, fragte er das Mägdlein deshalb etwas irritiert, als bereits der Princeps sein mildes Urteil verkündete und dem Manne das Leben ließ.Schon folgten jedoch die nächsten Kämpen, die uerwartet sich inmitten der Arena materialisierten.
"Mir scheint, Scorpio ist ein wenig besser in Form als Audax."
, kommentierte der Jüngling fachkundig, obschon ihm wohl ein wenig an Expertise fehlte, unter der schützenden Fettschicht, welche die Gladiatoren zur Prophylaxe schwerer Verwundungen über ihre muskulösen Leiber zogen, die wahren Qualitäten detailliert zu identifizieren. Indessen vermeinte er doch zumindest, Scorpio sei ein wenig größer als sein Kontrahent, was zweifelsohne als Vorteil sich mochte herausstellen.
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