Arbeitszimmer des Pater Gens

  • "Ach ja, keine Ahnung. Schon relativ lange. Und ich bin richtig froh, einen besseren konnte ich nicht finden. Er steigts zwar ständig der Küchensklavin nach, aber was soll es, er ist verschwiegen und macht seine Arbeit vorbildlich. Wenn mich nicht alles täuscht kommt er aus Gallien."


    Meridius blickte Curio an.


    "Weswegen ich Dich herbestellte... Es geht um meinen Onkel Mercator..."

  • Meridius lehnte sich in seinem Stuhl zurück.


    "Mercator ist eine fähiger Mann, und ein weitgereister Händler, der mit seiner Erfahrung der Stadtverwaltung mit Sicherheit nützlich sein könnte. Er ist neulich an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob und wie er sich politisch in der Stadt einbringen könne. Mir ist natürlich sofort eingefallen, dass Du der Duumvir von Tarraco bist. Und so weit ich weiß, ist der Posten des Magistratus noch unbesetzt..."

  • "So weisst du Richtiges. Der Posten ist unbesetzt...nun....du kannst mir den Burschen mal gerne in meiner Casa vorbeischicken, dann wollen wir mal sehen, ob ich was mit ihm anfangen kann."


    Curio sehnte sich nach einem schweren Becher, auf dass er viel Wein enthalte.


    "Sag...wo ist eigentlich die liebliche Tertia?"

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Meridius lachte.


    "Die wird irgendwo im Haus rumhuschen. Sie taucht auf und verschwindet eben so leise, ist überall und nirgends, weiß alles und doch nichts, ein ewiges Rätsel, Frau eben..."


    Dann sah er Curio an.


    "Wie laufen eigentlich Deine Geschäfte, wenn ich fragen darf?"

  • Ich betrat den Raum und servierte den besten Wein den wir im Hause hatten. Die beiden Männer schwiegen, während ich eingoss, also beschloss ich so schnell wie möglich wieder nach draussen zu verschwinden.

  • Ah, endlich wurde der Wein hereingebracht.


    "Geschäfte? Kann nicht klagen. Wir in der Familie arbeiten eng zusammen und teilen uns die Profite oder gleichen Defizite (ich sage nur Viehzucht..bringt uns nun innerhalb von 2 Wochen bereits über 500 Sz Defizit ein, welches ich mit meinem Lohn als Duumvir ausgleichen kann) aus.


    Bei dir, so ich hörte, sollten sich ja einige Sesterzen befinden. Wirst du es in deinem Leben je alles ausgeben können?"


    Er blickt sich einmal mehr nach Tertia um...

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Meridius lachte wieder.


    "Das mit dem Riesenvermögen ist mehr ein Gerücht als Realität, mein Freund. Ich habe zwar knapp 30.000 Sesterzen durch das Testament des Macrinius geerbt, doch gleich die eine Hälfte von knapp 12.000 an die Staatskasse gespendet, auf dass es den Armen im Reiche zukommen möge. Die anderen 18.000 befinden sich auf einem Konto, welches ganz und alleine der Witwe des Macrinius gehören soll. Ich habe nie verstanden, warum er sie mehr oder weniger mit nichts abspeisen wollte und statt dessen mich bedachte. Aber was soll es, da ich das Geld auf der einen Seite nicht wollte, aber auf der anderen natürlich auch nicht irgendwem überlassen wollte, dachte ich mir, das Testament anzutreten und dann alles im Sinne der Witwe zu verwalten mache am meisten Sinn. Du siehst also: Ich hab es zwar, aber es gehört nicht mir..."


    Meridius schmunzelte erneut.

  • "Da bist du wahrlich in einer bemitleidenswerten Lage."


    Grinste Curio.


    "So...ich danke dir für die Einladung, auch wenn sie natürlich nicht ganz uneigennützig wahr, aber wenn es anders wäre, wären wir wohl auch schlechte Römer. Wie gesagt, schick mir den Burschen vorbei und ich werd sehen, was sich machen lässt."


    Sprach's und Meridius verabschiedete ihn noch persönlich in Freundschaft an der Türe.

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    amare et sapere vix deo conceditur

  • Livianus klopfte an die Türe und trat ein.


    "Hallo Meridius. Ich hoffe ich störe dich nicht. Mir sind nur einige Dinge nach der letzten Stabsbesprechung durch den Kopf gegangen, über die ich mit dir kurz sprechen möchte wenn du erlaubst."


    Eigentlich wartet Livianus gar nicht auf eine Antwort sonder fing in seiner ungestümen Jugendlichkeit gleich mit seinen Ausführungen an. Er fuchtelte dabei mit seinen Händen herum und versuchte damit dem Erzählten mehr Ausdruck zu verleien.


    "Du weißt doch wie sehr ich Pferden verbunden bin und wie gerne ich reite. Ich denke, ich bin auch ein sehr guter Reiter. Darum wollte ich dich fragen, wie es eigentlich mit der Aufstellung einer Reiterei in unserer Legion aussieht? Gibt es Pläne eine Kavallerieeinheit in unserer Legion oder vielleicht sogar die Ala II Numidia neu auszuheben? Ich würde das sehr begrüßen. Eine Reiterei ist sicher ein interessantes Thema aus dem man viel Neues erarbeiten kann. Ich habe gehört das man auch in anderen Provinzen des Imperiums diese Richtung eingeschlagen hat. Viele haben bereits den strategischen Vorteil erkannt, den eine schnelle kleine Reiterei in einer Schlacht bringen kann. Solltest du dir auch schon Gedanken darüber gemacht haben und jemanden suchen, der diese Arbeit übernimmt, würde ich mich gerne bereit erklären eine Reiterei zu führen. Als Decurio würde ich zwar weniger verdienen als jetzt als Centurio, aber das würde mich nicht stören. Dazu habe ich das Reiten viel zu gerne. Ausserdem liegt es uns Decima im Blut. Vielleicht vertraut man mir irgend wann einmal auch die Führung einer eigenen Ala an. Und gute und schnelle Pferde haben wir ja genug in Hispania....... Ich glaube ich habe meinen Weg gefunden. Ich möchte Kommandant der Ala werden. Was sagst du dazu? Denkst du ich könnte das schaffen? Ich verspreche dir ich werde dafür hart arbeiten und alles tun um dieses Ziel zu erreichen. Bitte hilf mir. Ich bin mir ganz sicher das es dass ist was, ich machen will."


    Als er wieder aus seinen Träumerein zurückkam und zu Meridius aufsah merkte er, dass dieser einen eher genervten aber verständnisvollen Eindruck machte. Was auch verständlich war. Immerhin war es nicht immer leicht für Meridius seinen Cousin mit seiner jugendlichen Leichtsinnigkeit im Zaum zu halten. Heute das, Morgen das. Aber so war das mit den jungen Leuten - keine Geduld aber viele Träume – und am liebste würden sie die Welt aus den Angeln heben. Da Meridius aber wusste, wie stark die Beziehung zu Pferden in seiner Familie verankert war, konnte er diesen Wunsch von Livianus eine Reiterei zu führen wahrscheinlich gut nachvollziehen. Immerhin war auch sein Vater ein Decurio einer Alae und hat dafür sein Leben gegeben. Und vieleicht war es ja wirklich eine interessante Erweiterung für die Legion und Hispania eine Reiterei auszuheben. Erwartungsvoll sah Livianus zu seinen Cousin.

  • Meridius lehnte sich in seinem Stuhl zurück und lächelte.


    "Du weißt, dass Du als Decurio auf dem Abstellgleis landest? Der nächsterreichbare Rang wäre der des Praefectus Alae, und dieser Posten ist nur für Offiziere aus dem Rang eines Ritters erreichbar, vergleichbar einem Tribunen. Wenn Du also das Kommando möchtest, dann wirst Du weiter den Weg der Legion verfolgen müssen.


    Das ist das eine.


    Das andere: Dein anderer Neffe Praetorianus ist ebenfalls an der Ala interessiert. Und er hat seine Ambitionen ebenfalls schon zu Genüge vorgetragen. Glaube mir, wenn ich sage, dass er für diese Aufgabe ebenso sehr schwärmt, wie Du es tust. Und ebenso wie Du ist er bei mir schon zigmal vorstellig geworden und jedesmal habe ich ihn vertröstet und daran erinnert, dass es auch für ihn nur den Weg der Legion gibt, wenn er das KOMMANDo möchte.


    Was soll ich also jetzt tun?"

  • Livianus säufzte.


    "Ach so, dass mit Praetorianus habe ich nicht gewusst. Tja ich denke mal dann werde ich weiter abwarten müssen. Ich mache mir halt sehr viele Gedanken über meine Zukunft. Und jetzt wo wir auch noch 3 Tribune in der Legion haben….."


    Livianus sprach nicht weiter. Es stand ihm nicht zu über solche Dinge zu urteilen oder zu reden. Es waren alles gute Offiziere und sie verdienten keinen Neid auf ihren Posten. Er war nur über das eben gehörte sehr enttäuscht und wusste nicht was er sagen sollte - seine Träume waren geplatzt, also starrte er auf den Boden und wartet auf eine Reaktion von Meridius.

  • Meridius blickte ihn liebevoll und fürsorgend an.


    "Ich weiß, dass man mit 3 Tribunen vor der Nase sich so seine Gedanken macht, aber keine Sorge. Ich vergesse doch meine beiden besten Offiziere in der Familie nicht."


    Meridius lehnte sich zurück.


    "Mach Dir deshalb über Deine Zukunft keine Gedanken."

  • Wieder einmal hatte es Meridius geschafft den heißblütigen Jungspund, liebevoll aber trotzdem bestimmend aus seinen Träumen und der ungezügelten, jungen Leidenschaft zurück zu holen und ihm neue Hoffnung zu geben. Traurig aber mit neuer Hoffnung sah Livianus ihn an.


    "Danke Meridius. Ich weiß, ich muss mehr Geduld haben. Aber das ist nicht immer leicht. Ob ich wirklich irgend wann einmal mein eigenes Kommando bekomme? Naja! Ich werde halt abwarten was wie es weitergeht."

  • "Du hast bereits ein Kommando, Livianus. Du bist Centurio wie Praetorianus. Du hast Die Verantwortung über 80 Soldaten. Du bist für ihre Ausbildung, ihre Ausrüstung, ihre Gesundheit, ihre Moral zuständig. Du führst sie im Kampf an, und Du musst in der Schlacht Entscheidungen treffen, die sowohl für Dich und Deine Einheit, als auch die gesammte Legion Auswirkungen haben können. Diese 80 Mann werden Dir in den Tod folgen, wenn Du es befiehlst. Oder sie werden mit Dir von Sieg zu Sieg eilen."


    Meridius lächelte.


    "Wenn Du Deine Arbeit, Dein Kommando vorbildlich führst, und Dich in der Schlacht bewährst, dann wird das nicht unberücksichtigt bleiben. Der Imperator wird davon mitbekommen. Denn er sieht auf seine Soldaten. Und glaube mir, es gibt für gute Centurione jede Menge Wege die offen stehen. Doch zuerst muss man beweisen, dass man ein guter Centurio ist, so wie ich mich früher auch beweisen musste."

  • Sim-Off:

    Bin dieses Wochenende nicht erreichbar. Sollte also irgendwas sein, müsst ihr das ohne mich regeln, oder zumindest so lange warten. Gruss

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