[Appell] Ein neuer Centurio für die Centuria III, COH XII

  • Der Tribun hatte es Optio Octavius bereits angekündigt: Nachdem sein Centurio während des Sklavenaufstands gefallen war, hatten die Cohortes Urbanae einen neuen suchen müssen. Das Suchen hatte ein Ende gefunden - heute würde der Neue übernehmen. Wie der Optio bereits informiert worden war, handelte es sich um einen gewissen Quintus Falcidius Virginianus.


    Als die Centuria an diesem Morgen als auf dem Exerzierplatz antrat, erwartete sie also dieser Falcidius Virginianus an der Seite des Tribuns Petronius, der den Neuen als Kommandeur der Kohorte einführen sollte. Falcidius war auffallend jung, was daran lag, dass er ein "Etappenhase" war. Er stammte aus einer italischen Ritterfamilie und war direkt als Duplicarius bei seinem Onkel in der Legio XXXII Adiutrix eingestiegen. Nach Durchlaufen der Grundausbildung und einigen Jahren im Legionsstab hatte er nun seine erste Offiziersstelle. Wahrscheinlich würde er früher oder später selbst den Ritterring empfangen und dann einen Verwaltungsposten in irgendeiner Provinz bekleiden. Aber bis dahin musste er hier seinen Dienst versehen.
    Lucius wusste vom Alten, dass das keine Seltenheit war, aber alle Soldaten diese "Etappenhasen" hassten. Trotzdem verhielt er sich neutral-freundlich gegenüber dem jungen Mann, der kaum älter war als er selbst. Der Grund war, dass er - anders als sein Vater - inzwischen gelernt hatte, dass man die Ungerechtigkeiten der Gesellschaft für sich nutzen musste. Und in diesem Fall kostete es ihn nicht viel - Virginianus war der Sohn eines einflussreichen Eques, der dem Petronier sogar ein Empfehlungsschreiben mitgeschickt hatte. Darin hatte er gebeten, seinen Sohn ordentlich zu behandeln und - was das Entscheidende war - in Aussicht gestellt, dass er und seine einflussreichen Freunde und Verwandten (sein Schwager hatte einen hohen Posten in der kaiserlichen Finanzverwaltung!) sich erkenntlich zeigen würden. So funktionierte das System - eine Hand wusch die andere!
    Und da Lucius wusste, dass er bisher keine besonders starke Hausmacht in der stadtrömischen Gesellschaft aufgebaut hatte, hoffte er, dass das hier eine Gelegenheit sein würde, den ein oder anderen Fürsprecher beim Kaiser zu finden. Der Preis war sowieso lächerlich - der feine Virginianus sollte für irgendeinen Verwaltungsposten freigestellt werden, damit er seine Zeit bei der Fußtruppe wenigstens sinnvoll verbrachte... Die Arbeit würde also an seinem Optio hängen bleiben, was Lucius aber wenig bedrückte - Octavius Maro hatte sich bisher als relativ fähig erwiesen und würde sich sicher freuen, wenn ihm niemand dazwischenfunkte!

  • Als man Maro die Information überbracht hatte, dass bald der neue Centurio vor der Türstehen würde, hatte er nicht eben Freudensprünge gemacht. Von einem Falcidius hatte er noch nie gehört und der Tribun auch keine besonderen Auszeichnungen oder Heldentaten zu berichten gehabt. Dies allein stimmte Maro noch pessimistischer, als er es ob des Umstandes, dass man ihm in "seiner" Centuria wieder einen vor die Nase setzte, wo er selbst doch mindestens genauso gut geeignet gewesen wäre, ohnehin schon war. Aber so war das nun mal.
    Deshalb hatte es sich Maro sich jeden Kommentar gespart und am folgenden Morgen die ganze vorhandene Centuria einschließlich Tirones in überpünktlicher Weise in voller Montur auf dem Exerzierplatz aufgestellt. Vorher hatte er jedem, besonders aber den Tirones, die er vorsorglich in der hinteren Reihe drapiert hatte, klar gemacht, dass er jedem der nicht den besten Eindruck erregen würde, höchstpersönlich in den Arsch treten würde.
    Der Grund für den Aufwand war für Maro ganz klar, dass er sich mit dem Centurio nicht direkt in die Haare kriegen wollte. Er glaubte nicht, dass dieser Falcidius viel drauf hatte, aber umso mehr mussten er selbst und der Rest Professionalität und Perfektion projizieren, damit die mangelnde Erfahrung des Centurios nicht auf ihn und die ganze Centuria zurück fiel.


    Nachdem er die Centuria angetreten gemeldet hatte, warteten sie also, dass der Tribun den Neuen vorstellte und das Kommando übergab.


    Sim-Off:

    Ich bin jetzt mal von "Falcidius" statt "Cocceius" ausgegangen...

  • Von der Porta Praetoria kommend erschien kurz nach Beginn der Zeremonie unerwartet der Quaestor Consulum auf dem Campus, umgeben von einer Schar an Scribae, Boten und der üblichen Entourage eines Magistraten, was selbstredend prompt die Appetenz sämtlicher Exerzierender auf sich zog.


    Manius Minor indessen erfreute sich des Umstandes, wieder einmal Soldaten beim Verrichten ihres Dienstes zu beobachten, weshalb er kurz an den mannshohen Holzpfählen innehielt, wo Tirones ihre Fechtkünste übten, ehe er zu jener Gruppierung kam, welche augenscheinlich eine angetretene Centuria zum Kommandowechsel darstellte. Zwar bedurfte er eines genaueren Blickes, ehe er unter Helm und Montur er das Antlitz des Optio Octavius erkannte, da dieser zu ihren Exerzitien für gewöhnlich in weniger martialischer Aufmachung war erschienen, indessen ließ bereits die Präsenz eines Tribunen (augenscheinlich jener, welcher ihm bereits bei den Ehrungen zum Sklavenaufstand bekannt war erschienen) und eines auffallend jungen Centurio die Szenerie eindeutig identifizierten.
    So verharrte er in einiger Distanz zu der Zeremonie, um selbige nicht zu disturbieren und gebot dem Tribun mit einem freundlichen Gestus, fortzufahren, da auch er wünschte, ein wenig das ihm durchaus geliebte militärische Zeremoniell zu genießen.

  • Sim-Off:

    Hoppla


    Der Tribun zog sein Paludamentum etwas enger, als ein kalter Wind über den Platz pfiff. Der neue Centurio klapperte mit den Zähnen, während der Octavier die Truppe antreten ließ. Die Männer sahen ordentlich herausgeputzt aus - das erkannte Lucius inzwischen relativ schnell.
    "Milites!"
    begann er mit seiner kleinen Ansprache.
    "Das hier ist Quintus Falcidius Virginianus, euer neuer Centurio! Er stammt aus einer noblen Familie von Offizieren und ist trotz seiner Jugend schon in den Centurionenrang aufgestiegen. Er wird euch ein guter Centurio sein!
    Neben der Leitung eurer Centuria wird er außerdem einer Nachschubabteilung der Cohortes Urbanae vorstehen, die ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen wird. Macht euch aber keine Sorgen - Optio Octavius wird Falcidius in diesem Fall vertreten, so wie er euch die letzte Zeit geführt hat!

    Er sah in die Augen der Männer, die sich wahrscheinlich dasselbe dachten wie der Petronier: schon wieder ein Etappenhase...


    Dann bemerkte er aber das kleine Grüppchen mit dem dicken Togaträger, das sich über den Exerzierplatz bewegte - wer war das? Hoffentlich nicht Falcidius' Papi, der seinem Söhnchen viel Glück wünschen wollte - das hätte seine Autorität mit Sicherheit von vornherein untergraben. Als der Quaestor aber näher kam, erkannte Crispus, dass es sich um einen Amtsträger handeln musste - Senatoren mit so wichtig dreinschauenden Schreibern hatten immer irgendein Amt inne! Dieses Exemplar kannte Lucius allerdings nicht, obwohl das Milchgesicht ihm irgendwie bekannt vorkam...


    Aber egal - er bedeutete ihm weiterzumachen - vielleicht war es ja der Sohn des Patrons von Falcidius...
    "Euer neuer Centurio wird jetzt ein paar Worte an euch richten!"
    erklärte der Petronier deshalb und trat einen Schritt zurück.
    Der jugendliche Centurio räusperte sich, schwang seinen Mantel beiseite und stellte damit einige Phalerae an seiner Brust zur Schau. Aber für einen Centurio waren die Auszeichnungen eher unterdurchschnittlich...
    "Männer, ich begrüße euch!
    Wie schon gesagt ist mein Name Quintus Virginianus aus dem Geschlecht der Falcidier, das Rom schon seit Generationen dient! Ich komme zu euch von der XXXII Adiutrix und ich muss feststellen, dass das Wetter in Africa ein bisschen angenehmer ist in dieser Jahreszeit.

    Er grinste - scheinbar war das so eine Art Witz. Lucius' Gesicht blieb steinern. Er wusste ja aus eigener Erfahrung, dass es in Alexandria deutlich wärmer war als in Rom und hatte sich genug mit Geographie beschäftigt um zu wissen, dass es nach Süden immer wärmer wurde. Vor allem, wenn man vom Mare Nostrum wegkam...
    "Ich habe schon verschiedene Erfahrungen gesammelt und werde diese auch hier bei euch zum Einsatz bringen, vor allem im Bereich des Nachschubwesens. Aber wie Tribun Petronius schon sagt werde ich trotzdem für euch sorgen wie ein Vater. Ich bin auf jeden Fall stolz, dass ihr, die glorreiche Centuria III der ruhmreichen Cohors XII urbana meine erste Einheit seid, die ich kommandiere! Und ich bin sicher, dass wir gut miteinander auskommen werden, wenn jeder seinen Aufgaben ordentlich nachkommt!"
    Crispus trat wieder vor und baute sich vor dem Optio auf. Das Geschmeichel über seine Einheit war ihm nichts wert - er wusste, dass sowas reine Rhetorik war. Wahrscheinlich war es dem Centurio völlig egal, welche Einheit er da kommandierte - jetzt war es eben zufällig diese hier geworden!
    "Optio Octavius, hiermit unterstelle ich dich und die Centuria III der Cohors XII urbana dem Kommando von Centurio Quintus Falcidius Virginianus!"
    bellte er Maro an und trat dann wieder zur Seite und blickte zu dem Neuen.
    "Centurio, deine Männer!'


    Der junge Mann machte einen Schritt auf seine neue Einheit zu und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    "Milites state!"
    Er sah zu Maro, der nun Meldung zu machen hatte.

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  • Maro war durchaus kein Gourmet was schlechte Witze anging. Daher honorierte er der den mäßig originellen Vergleich des Neuen trotzdem mit einem Grinsen. Denn warum nicht? Und eigenartigerweise besserte sich trotz der mangelnden Qualität des Scherzes Maros Laune. Was ihm durchaus lieb war. Er würde keinen guten Eindruck machen, wenn er hier mit einem Gesicht herum kaufen würde, als sei eine Furie vor ihm aufgetaucht. Disziplin, Maro.


    Der Tribun jedoch erschien hingegen nicht belustigt. Machte nichts, man war je hier nicht bei den Komödianten. An der Rede des Centurios nichts auszusetzen. Wenigstens kein langes Geschwafel, obwohl "Nachschub" Bände sprach, und das Bild von dem "Vater" doch reichlich schief war. Maro konnte das Stirnrunzeln der altgedienten hinter sich fast körperlich spüren. Aber hier ging es darum, ob der Neue ein Schwert schwingen und vor allem Befehle geben könnte. Das würde er bald rausfinden.


    Vorher galt es jedoch, die Zeremonie fertig durchzuziehen. Und Maro ließ sich dabei auch nicht von dem plötzlich auftauchenden Magistrat, in dem er erstaunt den netten, dicken Flavius Minor erkannt, der jedoch dankenswerterweise keine Anstalten machte, die Veranstaltung zu unterbrechen.


    Vorschriftsmäßig meldete Maro die Centuria dem neuen Centurio und wandte sich sodann den Männern zu.


    "Dem neuen Centurio viel Glück und das dreifache Cohortes -"


    "Urbanae"


    "Cohortes"


    "Urbanae"


    "Cohortes"


    "Urbanae"


    Auch der Schlachtruf klappte vorschriftsmäßig. Der Centurio hatte nun das Kommando und würde bescheid sagen, was nun anlag.

  • Der Tribun hatte zwar eher erwartet, dass der Optio sowas sagte wie: 'Melde dritte Centuria angetreten!', aber der Schlachtruf war auch eine nette Geste.
    "Auf eine gute Zusammenarbeit!"
    bestätigte der Centurio schließlich und drehte sich zackig zu dem Petronier.
    "Bitte meine Centuria wegtreten lassen zu können!"
    Lucius nickte nur. Er hatte den Männern nichts weiter zu sagen und war sich sicher, dass der Falcidier erstmal eine umfangreiche Einführung durch seinen Optio brauchen würde. Dafür war heute noch reichlich Zeit!


    Falcidius salutierte also und drehte sich dann zu seiner Einheit:
    "Centuria III abite!"
    Währenddessen hatte Lucius bereits den Flavier anvisiert und bewegte sich auf diesen zu. Als er vor ihm stand, wusste er noch immer nicht exakt, wen er da vor sich hatte - also vermied er eine direkte Anrede:
    "Ave! Kann ich helfen?"

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  • Der junge Flavius verfolgte die Zeremonie schweigend und in dezenter Distanz, um sie nicht weiter zu disturbieren. Selbstredend war ihm keiner der präsenten Personen bekannt, jedoch erkannte er anhand der Jugend des Centurio, dass es sich wohl un keinen gemeinen Soldaten handelte, welcher sich wohl nicht von der niedersten Stufe des Dienstes bis in die Offiziersränge hinaufgedient hatte. Für den Quaestor war dies eine Fortführung jener umfassenden Ordnung der Welt, die ihn über die Equites stellte, die Equites über die Decuriones und diese wiederum über gemeine Bürger setzte, sodass eine umfassende Hierarchie sich ergab vom Kaiser hinab bis zum niedersten Sklaven. Jener Falcidius war augenscheinlich berufen, Soldaten zu führen, während er selbst seinem Schicksal folgte, den Cursus Honorum zu beschreiten.


    Nachdem der nunmehrige Centurio ansetzte seine Mannen hinfortzuexplimentieren, trat der vermeintliche Petronius sich endlich an ihn. Noch immer vermochte er sich nicht zu entsinnen, in welchem Kontext er seine Bekanntschaft gemacht hatte, doch fürchtete er, es sei im fernen Alexandria gewesen, was ihn aus Furcht vor den zu erwartenden unrühmlichen Umständen bemüßigte, nicht aus eigener Initiative dies zu thematisieren.
    "Im Auftrage des Consul Herius Claudius Menecrates suche ich Tribun Lucius Petronius Crispus und den Optio Marcus Octavius Maro. Petronius, nehme ich an?"
    Da die Wache ihm verkündet hatte, jener Tribun sei hiesig zu Gange, ließ der Jüngling sich zu jener Spekulation hinreißen und lächelte.

  • "Der bin ich."
    bestätigte der Tribun, während er aus dem Anliegen des Flaviers messerscharf ableitete, dass es sich um den Quaestor Consulum handeln musste - die Zahl der Begleiter deutete ja auf einen Magistrat hin und wer sonst ließ sich vom Consul als Bote missbrauchen?
    "Octavius zieht gerade ab."
    Er deutete auf die abmarschierende Kolonne und drehte sich kurz in die Richtung, um dem gewünschten einen Befehl zuzurufen:
    "Optio Octavius, herkommen!"
    Der neue Centurio würde sich vom Tesserarius seine neue Einheit zeigen lassen müssen - wenn ein Quaestor persönlich vorbeikam, war es wohl wichtig!

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  • Zwischen dem neuen Centurio und Maro hatte sich eine unangenehme Stille ausgebreitet, als Maro auf einmal zurück gerufen wurde. Hastig verabschiedete er sich von Falcidius, übergab ihn in die die hände des Tesserarius und beeilte sich, zu den Herren aufzuschließen.


    Der Quaestor war persönlich her gekommen. Das bedeutete, die Angelegenheit war wichtig, as bedeutete, das es sicher Schwierigkeiten geben würde. Trotzdem hatte er den verwirrten etwas neidischen Blick auf Falcidius Gesicht durchaus genossen.


    Förmlich begrüßte er den Flavier.
    "Ave Quaestore!"

  • Als der Optio herbeieilte, vermochte der junge Flavius tatsächlich jenen Schemen, welcher sich in der Approximation immer weiter vermischte, in der Tat dank seiner charakteristischen Form und Regungsweise zu identifizieren, was auch Rüstung und Helm nicht verbergen konnten.
    "Octavius, es ist mir eine Freude, dich wiederzusehen. Ich darf dir zu deiner Auszeichnung gratulieren."
    , adressierte er die vertraute Gestalt mit einem Lächeln, verspürte er doch trotz der Kalamitäten, in welche jener ihn während seines Trainings gebracht hatte, große Dankbarkeit für jene kompetente Präparation für sein Tribunat, ohne welche er zweifelsohne eine überaus schlechte Figur präsentiert hätte.
    Als sein Blick zu dem bekannt-unbekannten Tribun zurückging, fügte er rasch an:
    "Selbstredend auch meine Gratulationen an dich, Tribun Petronius. Optio Octavius präparierte mich freundlicherweise vor einiger Zeit für mein eigenes Tribunat."
    Die Information des Anwesenden hinsichtlich der Vertrautheit der beiden Männer war zweifelsohne adäquat, um dem Petronius die Situation zu explizieren. Angesichts der Liste an Personen, welche er heutig noch aufzusuchen hatte, bewegte er sich dann jedoch sogleich in medias res:
    "Wie bereits erklärt, bin ich im Auftrag des Consul Claudius hier. Womöglich ist euch bereits bekannt, dass er gedenkt, eine Untersuchungskommission zur Aufklärung der Hintergründe des Sklavenaufstands im vergangenen Jahr einzusetzen. Er hat euch beide dafür vorgesehen und ordnet an, dass ihr euch bei Bedarf für diese bedeutsame Obligation für das gesamte Staatswesen freistellen lassen sollt."
    Wie geboten verblieb er erstlich bei jenen spärlichen Informationen, um den beiden Designierten Gelegenheit zu etwaigen Nachfragen zu bieten.

  • Lucius nahm mit Irritation die Herzlichkeit zwischen dem Optio und dem Quaestor zur Kenntnis - Flavius Gracchus hieß er also, wahrscheinlich der Sprössling des stadtbekannten Consulars! Er beschloss, sich genauer mit den wichtigen Köpfen der römischen Society zu beschäftigen - es war ja eigentlich peinlich, dass er einen römischen Magistrat nicht sofort erkannte! Obwohl er ihm irgendwie bekannt vorkam... vor allem das schwülstige Reden hatte er doch irgendwo gehört - richtig! Der Kerl war ihm in Alexandria begegnet! Im Museion bei der Epikur-Vorlesung - der Streber hatte immer alles auswendig aufsagen können!


    Ihm lag schon auf den Lippen, ihn darauf anzusprechen - vielleicht ein Anfang beim Eintritt in die römische Society - aber da begann der Bursche schon seinen Auftrag vorzustellen. Ein Untersuchungsausschuss zum Sklavenaufstand also - das klang eigentlich ganz interessant. Er hatte zwar gedacht, dass die Prätorianer dafür zuständig waren, aber denen ein bisschen ins Handwerk zu pfuschen, kam ihm ganz gelegen - zumal dieser Centurio Manius ja schon versucht hatte, seine Leute für irgendwas verantwortlich zu machen!
    "Nur den Optio und mich?"
    fragte er dann aber doch ein bisschen irritiert, denn dass man ihn als Stabsoffizier ansprach, war ja logisch - aber einen x-beliebigen Optio? Oder hatte er etwas verpasst?

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  • "Nun, ein weiterer Tribun der Cohortes Urbanae namens Lucius Iulius Antoninus, der Tribun der Cohortes Praetoriae Laetilius Blasio sowie der Trecenarius Tiberius Verus wurden ebenfalls nominiert."
    , zählte der junge Flavius die ein wenig absonderliche Liste der Kommissionäre auf, deren Systematik sich ihm selbst ebenfalls nicht erschloss, obschon selbstredend er die Namen nannte, als sei erkläre sich ihre Auswahl gänzlich von selbst, ehe er nach einigem Nachsinnen beschied, dass eine winzige Explikation womöglich der nächsten Frage zuvor kam:
    "Der Consul wünscht eine Vereinigung verschiedener Perspektiven. Indessen werden auch einige Senatoren partizipieren."

  • Die Liste der Beteiligten war tatsächlich ein bisschen unlogisch: Zwar gefiel es Lucius, dass die CU und die Prätorianer jeweils mit zwei Offizieren vertreten waren - warum das aber so war, verstand er nicht so recht. Und nach welchem Prinzip war Octavius ausgesucht worden? Und überhaupt, warum kam ein Optio der CU dazu, aber keiner der Prätorianer? Und überhaupt, welche nützliche Perspektive sollte denn so ein kleines Licht wie ein Optio zu so wichtigen Persönlichkeiten wie dem Consul oder den Stabsoffizieren einbringen? Dafür gab es doch Offiziere, dass sie Überblick hatten!


    Aber er würde sich wahrscheinlich keine Sympathien einhandeln, wenn er sofort begann, die Entscheidungen des Consul zu kritisieren - obwohl ihm vor allem der Name "Laetilius Blasio" ziemlich sauer aufstieß.
    "Soso..."
    sagte er also stattdessen und sah zu Maro.
    "Dann sollten wir uns möglicherweise entsprechend vorbereiten. Gibt es schon einen Termin für die Kommissionssitzung?"

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  • "Noch nicht, doch wird der Consul euch schriftlich informieren."
    , erwiderte der Quaestor.
    "Bis dahin stehe ich euch für Rückfragen und Anmerkungen offen."
    Er blickte auch zu dem Optio, welcher vor etwa zwei Jahren noch sein Instrukteur war gewesen, während ihre Relation nun wieder revertiert erschien, wie es ihrem Geburtsrecht entsprach.

  • Optio Maro hatte respektvoll geschwiegen während sich Magistrat und Tribun unterhielten.
    In diese Angelegenheit berufen zu werden war eine große Ehre und er war überrascht, dass man ihn für diese Aufgabe in Betracht gezogen hatte. Offenbar war er ein paar Leuten weit oben in der Hackordnung aufgefallen. Es konnte allerdings auch Scherereien bereiten, wenn man Berge bestieg, deren Luft für einen zu dünn.


    Der Qaestor sah in schließlich direkt an und Maro meldete sich doch noch zu Wort:


    "Wir werden bereit sein, Magistrat."

  • "Fabulös!"
    , kommentierte der Quaestor saturiert, als beide Geladenen augenscheinlich ihren Konsens hatten exprimiert. Nochmalig nickte er sodann dem Optio freundlich zu, mit welchem er ja eine gewisse Vertraulichkeit hatte gewonnen, ehe er seinen Obliegenheiten weiter zu folgen sich anschickte:
    "Dann hätte ich noch den Tribun Iulius Antoninus einzuladen. Wo finde ich ihn? In der Principia?"

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