Die Claudisch-Flavische Hochzeit

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    Original von Herius Claudius Menecrates
    Die Hochzeit verlief in Teilen anders als es die Tradition vorschrieb. Das lag daran, weil die Villa Claudia aktuell wegen der Heimstatt des amtierenden Consuls und der fortlaufend tagenden Kommission nur eingeschränkt begehbar war. Auf die Zeremonie am frühen Morgen des Hochzeitstages wurde jedoch nicht verzichtet. Sowohl die Auspizien wurden durchgeführt als auch diverse Götteropfer. Allerdings gab es keine Brautführerin, die danach die Hände der Brautleute ineinandergelegt hätte. Zum einen besaß die Gens Claudia keine in erster Ehe verheiratete Frau und zum anderen fehlte geplantermaßen der Bräutigam. Die erforderlichen Zeremonien sollten in der Villa Flavia stattfinden, weswegen unorthodoxer Weise ein alternativer Brautzug vor der Eheschließung und dem Festmahl stattfand. Menecrates betrachtete die Abänderung der Abläufe nicht als Einbuße, sie entsprangen der Notwendigkeit. Aus diesem Grund grübelte er auch nicht über die Tatsache nach, dass die drei Knaben als Geleit fehlten und er nicht wusste, wann und ob der Brautraub stattfinden würde.


    Auf eines würde er jedoch bestehen: das Sassia den Türpfosten mit Öl bestrich und anschließend mit Wolle umwickelte, bevor sie über die Schwelle getragen wurde.


    Menecrates betrachtete ihre zarte Hand, die auf seinem Unterarm lag, legte seine Hand auf ihre und führte seine Enkelin Scato entgegen..


    Scato indes wartete noch immer darauf, dass Sassia die wenigen Schritte zur Villa Flavia ging, damit er sie über die Schwelle ins Haus tragen konnte. Das breitgefächerte Publikum machte die Aufgabe beim tragen nicht das Gesicht zu verlieren natürlich nicht zwingend leichter, andererseits war Sassia ja von derart graziler Statur, dass er sich diese Zurschaustellung körperlicher Leistungsfähigkeit noch gerade so zutraute.
    Als Menecrates dann samt Sassia vor ihm stand, war auch Scato ein wenig flau. Er hatte immer fest geglaubt, dass er einmal eine unansehnliche Tochter eines Senatoren heiraten würde, welche ihm einen Sohn abliefern sollte und deren Aufgabe genau dann beendet sein würde.
    Stattdessen war da nun Sassia, ein junges Ding mit eigenen Ambitionen, einer besonderen Ausstrahlung, und dem gewissen Etwas welches Scato durchaus erweichen ließ.
    Stumm blickte er die Claudier an, erst Sassia, dann Menecrates und dann wieder Sassia, bevor er seine Hand ausstreckte und sich eines seiner seltenen aufrichtigen Lächeln auflegte...
    "Meine Verlobte, meine Frau." sagte er leise und blickte dann Menecrates an "Ich danke dir Herius, keine Sorge, sie wird hier ebenso gut behütet sein wie in der Villa Claudia." versicherte er ihm, obgleich die Villa Claudia praktisch nur einen Steinwurf entfernt war, und sich der Abschiedsschmerz allenfalls im symbolischen Bereich bewegen sollte.
    "Bist du bereit Sassia?" fragte Scato leise, da er sie nicht einfach wie ein Bauer hochheben und wegtragen wollte.

  • Zwei Sklavinnen halfen der Augusta, die heute in ein dezentes seidenblaues Kleid gehüllt war aus der Sänfte. Schließlich stand nicht sie heute im Mittelpunkt, sondern die Braut. Natürlich wusste die Augusta, dass allein das Erscheinen des Kaiserpaares ausreichte um alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie hielt sich aber dennoch dezent zurück, trat an die Seite ihres Mannes und würde sobald er ihr den Arm bot ihre Hand auf diesen betten um sich von ihm führen zu lassen.

  • Die Aufregung wollte sich nicht legen, doch gab ihr der Großvater, der sie nun geleitete Sicherheit. So begrüßte sie Scato auch mit einem Lächeln. "Mein Mann." Flüsterte sie leise und allein die Vorstellung verursachte ein Kribbeln in ihrer Magengegend. Bevor sie nun aber ihrem Zukünftigen ihre Zustimmung signalisierte winkte sie eine Sklavin heran, die ihr ein kleines Gefäß reichte. "Einen Moment noch." Flüsterte die Braut und begab sich zum Türposten um diesen mit Öl zu bestreichen. Anschließend reichte man ihr die Wollen, die sie sorgsam um den nun mit Öl bestrichenen Pfosten wickelte. Als diese Tradition nun vollführt war, drehte sie sich wieder zu Scato, nickte ihm zu. "Ich bin bereit." Nun war ihre Stimme leise, aber frei von Nervosität und Aufregung. Sie war wirklich bereit nun diesen ersten Schritt in ihre Zukunft zu machen. Ein liebevoller Blick traf Schwester und Großvater, bevor sie sich lächelnd ihrem Zukünftigen zuwandte und leicht die Arme hob, damit er bequem seinen Arm um ihre Hüfte legen konnte um sie auf die Arme und anschließend über die Schwelle zu heben.

  • Scato wartete natürlich brav ab während Sassia ihre Pflichten als Braut wahrnahm und die Türpfosten der Villa Flavia einwickelte. Als sie sich schließlich zu ihm wandte war der Moment gekommen sie das erste mal wirklich zu berühren. Langsam umfasste Scato ihre Hüfte und konnte somit erstmals so wirklich erahnen wie wohlgeformt die Claudia tatsächlich war. Doch es war keine Zeit nun den primitiven Trieben eine Bühne zu geben, schließlich musste Scato den Traditionen Folge leisten.
    Sanft hob er Sassia an und trug sie über die flavische Türschwelle wodurch sie nun ein Teil des Haushaltes war. Nachdem er sie noch einen Moment auf dem Arm hatte, setzte er sie vorsichtig ab, behielt seine Hand jedoch noch an ihr, um seine Verbundenheit auszudrücken.
    "Möge mein Heim auch immer deines sein." sagte er leise zu ihr und blickte in die Runde, wo er den Aurelius sah, welcher heute als Haruspex anwesend war, und welchen Scato bereits früher samt Familie (zumindest Teilen) empfangen hatte.
    "Wir danken euch allen, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Es ehrt uns, dass wir vor den Augen der größten Persönlichkeiten Roms, vor den Augen des ehrwürdigen Kaisers und der Augusta und natürlich im Beisein unserer Familien in den Bund der Ehe treten können und wir somit unsere Pflicht für das Imperium einmal mehr tun können." erklärte Scato den Gästen, wandte sich aber anschließend an den Haruspex "Doch wären wir nichts ohne den Segen der Götter, weshalb es noch einige Riten bedarf. Wir möchten uns dabei bei Senator Aurelius bedanken, welcher nun in seiner Funktion als Haruspex den Willen der Götter deuten wird."

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    Original von Manius Flavius Gracchus
    ...Die Sklaven hatten durchaus ihre Pflicht getan, doch noch immer schimmerte sein Antlitz ein wenig fahl, wiewohl es ohnehin gänzlich verblasste im Schatten seiner wunderschönen Gemahlin Prisca. Er bedachte sie mit einem Kompliment und sah sie bereits die Braut an Anmut übertreffen ...


    Die unerwartere Heimkehr ihres Mannes hatte Prisca gleichermaßen überrascht wie erfreut. Nun musste sie nicht allein an diesem großen und wichtigen Ereignis teilnehmen, sondern konnte an seiner Seite das Fest genießen. Wie so oft machte Gracchus ihr nebenbei ein so wundervolles Kompliment, dass sie ihm ein strahlendes Lächeln zurück schenkte. Natürlich hatte Prisa bei der Wahl ihres Gewandes, der Frisur und Schminke heute besonders auf die nötige Dezentheit geachtet, um in keinster Weise mit der wunderschön hergerichteten Braut zu komkurrieren. Dennoch achtete Prisca auch heute auf ein anmutig und modisch topschickes Äußeres, damit ihr Gemahl jedezeit das Gefühl haben konnte, dass er mit einer der schönsten Frauen des Reiches verheiratet wäre. Insbesondere weniger Schminke wäre hierbei "mehr", solange die eigene natürliche Schönheit noch ohne Nachhilfe aus käme.


    Die neidvoll scheinenden Blicke der älteren Matronen bestätigten Prisca hierin auch an diesem Tag und so versuchte sie neben ihrem Gemahl mit Anmut zu "glänzen", ohne zu sehr zu "erstrahlen". Letztendlich strahlte an diesem Tag das gesamte Haus in einer ornamentalen Pracht und wohin das Auge blickte, sah man Prunk und schöne Menschen ...


    Naja mit ein oder zwei Ausnahmen vielleicht ..., dachte Prisca just, als ihr Blick über Manius Minor und dessen Verlobten in spe wanderte. Du meine Güte ... hier haben sich wahrlich zwei vor den Göttern gefunden, fügte sie spöttisch im Gedanken hinzu und lenkte ihre Augen lieber wieder auf angenehmere optische Eindrücke ... so wie auf das Kaiserpaar zum Beispiel, das gerade angekommen war oder eben auf die beiden wichtigsten Personen des heutigen Tages: Auf die Braut und den Bräutigam ...

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    "Möge mein Heim auch immer deines sein." sagte er leise zu ihr und blickte in die Runde, wo er den Aurelius sah, welcher heute als Haruspex anwesend war, und welchen Scato bereits früher samt Familie (zumindest Teilen) empfangen hatte.
    "Wir danken euch allen, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Es ehrt uns, dass wir vor den Augen der größten Persönlichkeiten Roms, vor den Augen des ehrwürdigen Kaisers und der Augusta und natürlich im Beisein unserer Familien in den Bund der Ehe treten können und wir somit unsere Pflicht für das Imperium einmal mehr tun können." erklärte Scato den Gästen, wandte sich aber anschließend an den Haruspex "Doch wären wir nichts ohne den Segen der Götter, weshalb es noch einige Riten bedarf. Wir möchten uns dabei bei Senator Aurelius bedanken, welcher nun in seiner Funktion als Haruspex den Willen der Götter deuten wird."


    Eigentlich hätte Sextus gerne mit dem Bräutigam im Vorfeld ein paar Worte gewechselt, um noch die ein oder andere Feinheit mit ihm zu klären. Insbesondere die Frage, ob er das vorbereitete Schaf selbst zu opfern gedachte oder auch nicht, und ob er wünschte, dass die Braut vielleicht ein paar Spritzer des Blutes abbekam (was generell als Zeichen für großes Glück galt), oder lieber nicht.
    Nachdem es aber aufgrund der leichten Zerstreutheit des Bräutigams am heutigen Tages nicht wirklich zu diesem Gespräch kam, blieben diese Fragen ungeklärt. Und da direkt zu Beginn der Zeremonie, anstatt an deren Ende nach vollendet geschlossener Vermählung, eine Deutung der Zeichen gewünscht wurde, hatte Sextus auch keine Möglichkeit mehr, diese zu klären. Da jetzt und hier aber definitiv nicht die Zeit oder der Ort waren, den Flavier auf seine kleinen Abweichungen vom Protokoll hinzuweisen – überhaupt, da hier gefeiert wurde anstelle der Heimstätte der Braut, schien er sich diesem ohnehin nicht allzu tief verpflichtet – ging Sextus einfach darüber hinweg und entschied diese Dinge selbst.


    Da die höhere Gesellschaft sich zwar gerne fromm gab, aber im Grunde kaum religiös veranlagt war, nahm Sextus auch nicht an, dass vielen diese Abweichungen überhaupt auffielen. Und da die wenigsten hier sich mit der disciplina etrusca auskannten oder auch nur einmal einen Haruspex um Rat befragt hatten, war die Gefahr hierzu noch einmal sehr viel geringer.
    Mit einer Miene, die dem Anlass gebührend freundlich genug, der Gravidität seines Amtes angemessen aber noch ernst genug war, trat Sextus also vor die versammelten Gäste und verneigte sich leicht in Richtung des Brautpaares. “Den Willen der Götter zu lesen ist eine Kunst, in in Etruria seit Jahrhunderten praktiziert wird und deren Geheimnisse nur einer ausgewählten Anzahl an Menschen bekannt gemacht wird. Ich werde mein Bestes tun, den Willen der Götter bezüglich dieser Verbindung zu ergründen und bitte während des Rituals um vollständige Ruhe.“


    Nachdem also die Formalien soweit als möglich geklärt waren, gab Sextus den Gehilfen einen kleinen wink, das vorbereitete Schaf zu bringen. Das Lesen von Zeichen unterschied sich in einigen Punkten von einem profanen Opfer, da hier das Tier nicht einer bestimmten Gottheit geweiht wurde, sondern alle Götter gleichsam gebeten wurden, ihren göttlichen Willen in dieser Welt zu manifestieren und dem Haruspex hierdurch einen Blick in ihre Pläne zu gestatten. Daher fiel auch die Berufung auf die Macht einer einzelnen Gottheit weg, ebenso die damit verbundene Lobhudelei. Auch war das Schaf zwar gewaschen, hatte am Vortag ein Abführmittel erhalten und am heutigen Morgen etwas zur Beruhigung, war aber ansonsten nicht besonders herausgeputzt.
    Sextus nahm einen Kelch mit Wein von einem seiner Helfer entgegen und intonierte einen etruskischen Sprechgesang, während er langsam den Wein über den Kopf des Schafes goss. “Ich rufe die Götter des Himmels, des Feuers und der Erde. Ich rufe die Götter von überall her. Ich bitte die Götter, mir ihren Willen zu zeigen. Ich bitte die Götter, dieses Schaf als ihr Gefäß zu nehmen, mir ihren Willen zu zeigen“, sang er so langsam in der Sprache, die wohl keiner der Anwesenden verstehen konnte, da deren Geheimnisse den Römern häufig noch verschlossener waren als die der Religion und seit über hundert Jahren kaum mehr gesprochen wurde.


    Nachdem das Schaf nun also den Göttern geweiht war, knieten sich die beiden Helfer hin. Einer hielt die Vorderfüße des Schafes, der andere die Hinterfüße. Sextus tauschte den Weinkelch gegen ein vergoldetes Messer. Außerhalb der Sicht des Schafes führte er das Messer einmal knapp über der Wolle über dessen Rücken. Dann ohne Vorwarnung griff er fest die Wolle am Kopf des Tieres und stach in derselben, fließenden Bewegung in den Hals des Tieres. Das Blut spritzte, allerdings ohne einen der Anwesenden zu treffen – abgesehen von dem Helfer zu Füßen des Schafes, natürlich – und Sextus hielt das Tier im Nacken fest, während es einen erschreckten Todeskampf kämpfen wollte. Seine Beine aber waren gehalten, so konnte es nicht ausbrechen, und blutete nur heftig in die bereitgestellte Schale. Als das Zucken des Tieres aufhörte, half Sextus dabei, es zu Boden zu lassen, damit es im Liegen noch etwas ausblutete.
    Der Bauch lag auf der den Zuschauern zugewandten Seite. Meistens fanden die Umstehenden diesen Teil besonders spannend. Sextus wartete noch einen Augenblick, bis noch weiteres Blut aus dem Schaf geflossen war, ehe er sich dorthin zum Bauch begab und mit dem Opfermesser und fachkundiger Hand den Bauchraum öffnete. Wie immer bei einer solchen Gelegenheit, fiel das Gedärm heraus und wurde von Sextus einfach beiseite geschoben. Der Darm war für göttliche Zeichen herzlich ungeeignet. Nein, Sextus brauchte die Leber. Mit geübten Fingern ertastete er in dem dunklen Bauchraum die Organe, bis er die Leber gefunden hatte. Mit einem viel geübten Schnitt trennte er sie vom Gewebe und wartete mit beiden Händen im Bauch des Schafes noch vier Atemzüge, um der Leber so die Gelegenheit zu geben, bereits im Schaf auszubluten. Das machte zum einen das Lesen der Zeichen einfacher, zum anderen empfand das Publikum das so als weniger ekelig.
    Erst dann holte er also die Leber heraus und legte sie auf eine goldene Patera. Die Arme bis zu den Ellenbogen blutig stand er auf und begann auch sogleich, die Leber zu untersuchen nach Zeichen des göttlichen Willens.


    Sim-Off:

    Liebe Götter, als Haruspex kann ich mehr aus der Leber rauslesen als „gut“ und „schlecht“, also scheut euch nicht, ruhig etwas genauer euren Willen kundzutun. Insbesondere vermag so ein Haruspex die Zeichen zu lesen von Iuppiter, Iuno, Venus, Pluto, Sol, Fortuna, Silvanus, Veiovis, Saturn, Ceres, Vulcanus, Mars, Maia, Tellus, Neptun, Faunus und Proserpina (sorry, Mercur :D )


    Tobt euch aus!

  • Es war wohl eine der ersten großen Hochzeiten, welche in diesem Jahr stattfand, und Venus hatte sich fest entschlossen, diesen Termin in keinem Falle zu verpassen. Denn immerhin heiratete hier und heute die absolute Oberschicht der römischen Gesellschaft. Zu welcher Hochzeit, wenn nicht zu dieser, sollte sie sich blicken lassen? Auf einer flauschigen Wolke, von denen es im Februar doch durchaus einige gab, reiste sie zur Villa Flavia. "Ach schau, wie honigsüß! Der Bräutigam ist richtig aufgeregt.", stellte die Göttin in leicht schwärmendem Tonfall fest, als sie den Flavier nervös auf seine Braut warten sah.


    "Gib bloß Acht, dass dein Gemahl Vulcanus das nicht hört.", kommentierte die diesem Fest ebenfalls nicht fernbleibende Fortuna freundschaftlich, während sie sich näherte. Auch sie war bei diesem Februarwetter auf einer Wolke angereist, um der heutigen Eheschließung beizuwohnen. "Keine Sorge, Fortuna. Mit Mars würde ich ihn jetzt nicht vergleichen.", bezog sich die schönste Göttin auf den durchschnittlichen Körperbau des Bräutigams. "Doch selbst wenn, was sollte mir passieren, mit deinem Glück auf meiner Seite?", schob Venus nach kurzer Pause mit einem schalkhaften Lächeln nach. Daraufhin lächelte auch Fortuna, während sie stumm den Kopf schüttelte.


    Bis zum Opfer durch den obersten Haruspex vergingen anschließend noch ein paar Augenblicke, sodass Venus die Chance hatte, noch einmal in sich zu gehen und sich etwas ernsthafter - respektive so ernsthaft, wie dies einer Göttin unter anderem der Launenhaftigkeit, Liebe und Täuschung möglich war - ein paar Segenswünsche für das Brautpaar zu überlegen. "Meine Täubchen erzählen mir, dass sich die Braut ganz akribisch vorbereitet hat auf ihre Nacht der Nächte. Das soll in jedem Fall belohnt werden. Sie soll heute die höchsten Freuden der Liebe erfahren. Das hat sie sich wahrlich verdient.", zeigte sich Venus in Geberlaune. "Und sie soll glücklich werden in ihrer neuen Familie, hier, im Haus der Flavier.", pflichtete ihr Fortuna bei.


    "Und der Bräutigam soll bis zur Stunde seiner ersten ehelichen Zweisamkeit keinen Funken seiner charmanten Nervosität verlieren.", strich sich Venus leicht verträumt mit dem Zeigefinger über ihre Unterlippe, während sie den Flavier erneut ein wenig musterte. "Dann sei aber doppelt Glück mit ihm, dass er diese Zeremonie und das anschließende Fest ohne große Fehltritte übersteht.", fiel Fortuna der Liebesgöttin ins Wort. "Erst wenn er diese Ehe zum ersten Mal vollzieht, soll jede Aufregung von ihm abfallen, damit er sich ganz der sinnlichen Lust hingeben kann.", beendete Venus ihren Wusch für den Bräutigam und kümmerte sich nicht weiter darum, welche Konsequenzen eine solch leidenschaftliche Nacht möglicherweise haben könnte. Denn für derartige Konsequenzen sah sie sich nicht verantwortlich. Darüber, ob der Samen der Liebe dieser Tage auf fruchtbaren oder unfruchtbaren Boden fiel, bestimmte schließlich eine andere Göttin.


    In diesem Augenblick zischten zwei für alle Sterblichen unsichtbare Pfeile mit herzförmigen Spitzen an Venus und Fortuna vorbei - und trafen mitten in die Hochzeitsgesellschaft. Waren es Cupidos Pfeile der Lust und Begierde? Oder handelte es sich um Amors Pfeile der Liebe? Venus wusste es sofort. Doch Fortuna blieb es verborgen, da sich der kleine Schalk mit seinem Bogen sogleich wieder hinter einem luftigen Wölkchen versteckte. "Du sollst doch nicht ins Publikum schießen!", ermahnte Venus den schalkhaften Schützen - offenkundig zu spät. "Ich hoffe, dass du wenigstens nur zwei aneinander oder aber zwei völlig ungebundene Sterbliche erwischt hast. Du weißt, dass mir Iuno sonst wieder wochenlang mit diesem kleinen Missgeschick in den Ohren liegt.", seufzte Venus. Denn sie selbst sah dies eigentlich nicht so verbissen - ganz im Gegenteil zu der aus ihrer Sicht nur allzu oft eifersüchtigen und stets ewige Treue propagierenden Iuno.

  • Nachdem sie freundlich das Gespräch mit dem Tiberius neben ihr beendet hatte, wandte sie sich der Braut zu.


    Sie lächelte leicht und fragte sich still


    Ob ich auch einmal diese Ehre habe oder es nur Zweck dient


    Auch wenn sich der Senator alle Mühe gab, ruhig zu wirken so wusste oder besser gesagt ahnte sie das er seine Braut wirklich liebte, diese beiden waren perfekt.


    Sie War gespannt wohin es die beiden noch bringen würden.


    Innerlich seufzte sie leise und eine Sehnsucht schlich in ihr Herz.


    Sehnsucht ja aber nach was? Dem Gefühl geliebt zu werden oder nach Geborgenheit fragte sie still ihr Herz doch fand sie keine Antwort.


    Es war ja nicht so das es niemanden gäbe dem sie ihr Herz schencken würde doch dieser jemand war ein einfacher Tiro und hatte noch viele Dienstjahre vor sich ehe er an Heirat denken durfte und außerdem würde es ihre Familie überhaupt gestatten?


    Fragen über Fragen, und wieder gab es einen Grundp warum es besser gewesen wäre nicht zu kommen.


    Doch nun war Sie hier und musste das beste ausallem machen.


    Still betrachte sie Braut und Bräutigam


    Ganz leise nur für sie hörbar murmelte sie


    Ich wünsche euch beiden Fortunas Segen, hoffentlich bleibt ihr immer glücklich


    Doch ihre Sehnsucht blieb trotzdem wie ein Schatten auf ihrer Seele zurück

  • Mit geschultem Blick und geübten Händen ging Sextus die einzelnen Sektoren der Leber entlang. Da es sich um eine befreundete Familie handelte, nahm Sextus die Aufgabe noch ernster als üblich – wo er schon äußerste Sorgfalt walten ließ – daher dauerte der Vorgang durchaus einige Zeit.


    Im Gebiet der Göttin Lasa – die Römer würden wohl Venus sagen – fand er schließlich eine auffällige Struktur auf der positiven Seite der Leber. Kurz blinzelte er, da er die goldige Verwerfung auf der Oberfläche nicht irrtümlich falsch sehen wollte, und wischte noch einmal mit blutigem Daumen darüber, um ganz sicher zu gehen. Doch ja, er sah, was er sah. Da war ein Penis auf der Leber. Die Göttin hatte Humor. Sextus überlegte schon, ob er den Brautleuten dieses Zeichen explizit unter die Nase halten und zeigen sollte, so vor versammelter Gästeschar. Das könnte doch für einige Schmunzler sorgen.


    Sextus überprüfte auch die negative Seite, die der Göttin zugeordnet war und fand dort kleine Knötchen. Also die Abwendung eines Unglücks. Zusammen mit dem ersten Zeichen stand da wohl jemandem eine spannende Hochzeitsnacht bevor. Sextus überlegte schon, wie man dieses Zeichen möglichst galant umschreiben konnte.


    Doch auch weitere Zeichen fanden sich noch. Im Bereich des Gottes Fufluns – die Götter würden ihn wohl am ehesten als Gefährten oder Abbild der Fortuna sehen, stand er doch für Glück, Wachstum und Gesundheit. Oder auch dem griechischen Dionysos, teilte er mit diesem eine Vorliebe für Wein und ausgelassene Fröhlichkeit – war ein goldiger Schimmer zu sehen. Das versprach eine heitere und fröhliche Feier und eine gute, gemeinsame Zukunft für das Paar.


    Doch am wichtigsten waren die Bereiche von Tiens und Uni, die die Römer als Iuppiter und Iuno kannten. Daher sah er hier noch einmal genau nach, um nichts wichtiges für das Ehepaar zu verpassen, ehe er sein Urteil verkündete.


    Sim-Off:

    Zumindest Iuno hätte ich gerne noch. Gibt auch Kekse!

  • “Wir werden und definitiv verspäten!“, hatte Maximilla den Sklaven entgegen geplärrt, welche die Sänfte trugen. Und tatsächlich erreichten sie den Ort der Hochzeit erst, als die Braut bestimmt schon den Fuß über die Schwelle gesetzt hatte. Maximiilla liebte Hochzeiten, sofern es denn nicht die eigenen waren, also wollte sie sich dieses Ereignis auch nicht entgehen lassen. Sie selbst war in einen Traum aus blassrot gehüllt, der sich um ihre ausladende Taille schmiegte. Dazu eine edle grüne Palla mit goldener Spitze. Als sie aus der Sänfte stieg, winkte sie Luna zu sich, die ihr noch einmal an der Garderobe herum zupfen sollte, bis diese richtig lag. Dann schritt sie hinan zu dem Ort des Geschehens. “Luna,“ sagte sie, “Ich hoffe, wir haben nun nicht das Beste verpasst.“ Das Beste waren doch immer die Gäste, mit denen es sich trefflich reden ließ. Mit fahrigen Handgesten überprüfte sie noch einmal den Sitz ihrer blonden Perücke mit den breiten blauen Strähnen, ehe sie sich daran wagte, die Villa zu betreten. Tatsächlich waren bereits viele eingetroffen, darunter auch das Kaiserpaar. “Bestimmt ist Verus auch schon eingetroffen,“, stellte sie fest und wedelte dann gekünstelt mit der Hand, während sie sich umschaute. Alles sah herrlich aus. Einem Patrizier würdig.

  • Luna hatte die Sänfte begleitet. Nun waren sie endlich angekommen. Die Träger hatten wirklich alles gegeben und waren entsprechend außer Atem. Und doch hatten sie es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Die Braut war schon da. Luna war sofort zur Stelle, als sie gerufen wurde. Sie versuchte durch ziehen und zupfen, die Kleidung der Tibieria wieder in die Richtige Postion zu bringe. Es gelang ihr tatsächlich. „Sicherlich nicht Dominia. Schau, das Kaiserpaar ist auch anwesend.“ Sagte sie und deutete mit dem Kopf in Richtung des großen Auflaufs. Verus? Würde er wirklich da sein? Zumindest hatte er wohl gesagt, dass er hier sein würde. Wenn auch ungern, gesellschaftliche Verpflichtungen nahm er durchaus wahr. „Nun wenn er da ist wid er uns sicherlich bemerken.“ Antwortete sie, denn die Tiberia war nun wirklich nicht zu übersehen. Luna konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

  • Heute war jener Tag, den sich Iduna in weite Ferne gewünscht hatte. Die Hochzeit ihres Dominus mit dieser rothaarigen Schlange. Schon früh war der Rotschopf auf den Beinen und hatte in der Küche die restlichen Häppchen auf Tabletts geschichtet. Natürlich war dies unter den kundigen Augen der Haushälterin von statten gegangen. Und eben jene Tabletts trug die flavische Sklavin in ihren Händen, um diese den Gästen des Brautpaares anzubieten. Gute Miene zum bösen Spiel, wie man so schön sagte, nicht wahr? Tatsächlich sah Iduna in ihrer dunkelblauen Tunika hübsch aus, während Armreifen an ihren Hand- und Fußgelenken klimperten. Das Tablett umklammerte der Rotschopf etwas fester, als sie aus dem Augenwinkel den Wink ihres Dominus bemerkte und sich anschickte, die kleinen Häppchen unter das Volk zu bringen. Leichtfüßig setzte Iduna ihre Schritte voran, als sie sich der Tiberia Maximilla näherte und dieser vorsichtig das Tablett mit den leckeren Köstlichkeiten aus der flavischen Küche entgegen streckte.



  • Auch die höchste aller Göttinnen hatte sich, zugegeben etwas später als ihre Mitgöttinen, mittels einer Wolke zur Hochzeit begeben und gesellte sich nun zu ihren mythischen Gegenstücken, wo sie gerade rechtzeitig frei auf das Geschehen blicken konnte um Cupidos Pfeile in die Menge fliegen zu sehen. Während der kleine Schelm wieder in den Wolken verschwand blickte Iuno ihre Kolleginnen angesäuert an.
    "Wirklich Venus? Wirklich?" fragte Iuno und rollte mit den Augen während sie einmal kurz ausschnaufte "Wer weiß was ihr da wieder angerichtet habt, und letztlich muss ICH wieder alles ausbügeln was IHR angerichtet habt!" echauffierte sich die Göttin sichtlich genervt und schüttelte den Kopf, schließlich war es immer nett, dass sich Venus dem spaßigen Teil widmen konnte doch die Grundfesten der sterblichen Gesellschaft hingen an ihr, und nicht der lieben Venus.
    Doch es galt sich nicht ablenken zu lassen schließlich wurde hier gerade ein Schaf geopfert! Iuno blickte das Brautpaar an, eine nervöse Claudia, ein hübsches junges Ding, auch wenn sie in ihr ein Feuer erahnen kann und ein nervöser Flavier, den sie bereits mehrfach hat sehen können und der nicht immer so nervös und rührselig war wie heute.
    "Möge das neue Ehepaar eine fruchtbare Ehe führen. Möge die Claudia ihrem Mann eine Stütze sein und ihr Feuer dadurch noch heller leuchten. Als Frau und Mutter soll sie eine Löwin werden, und ich schenke ihr ein Gefühl der Vollkommenheit in ihren Herausforderungen." gab sie dem Paar und vor allem zunächst einmal der Claudia mit, bevor sich ihren Blick auf den Flavier legte "Möge er im Umgang mit ihr und ihren künftigen Kindern, sofern sie sich ihnen würdig erweisen, Milde lernen, und Nachsicht mit den Menschen. Möge er ihr ein treuer Mann sein." Iuno betonte das Wort treu bewusst deutlich "So werde ich ihm stets die Sicherheit vermitteln um die er sich stets bemüht." beschloss sie, und ließ ihre Wünsche kryptisch durch das Opfer zu tage treten. Während ihr trotz der erneuten Ärgernisse durch Venus ein kleines Schmunzeln ob der sterblichen über die Lippen huschte.

  • An der Seite ihres Onkels hatte Corvina die Villa Flavia betreten. Es war das erste Mal, dass sie dieses Haus betrat, und sie wollte einen guten Eindruck hinterlassen. Nicht nur, weil Corvina sich immer mühte, an der Seite ihres Onkels einen guten Eindruck zu hinterlassen. Sie wusste natürlich auch um die alte Freundschaft zwischen den beiden Häusern und wollte diese nicht durch eine unbedachte Handlung oder ein unwertes Auftreten irgendwie ins Wanken bringen. Überhaupt wollte sie eigentlich keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    Und natürlich gab es da durchaus noch einen anderen Grund – oder eher eine vage Hoffnung. Es war wahrscheinlich, dass bei diesem Fest auch jede Menge Klientel der Flavii und Claudii anwesend sein würde, um mitzufeiern. Da wollte Corvina umso mehr einen positiven Eindruck hinterlassen. Wenngleich sie nicht wusste, was mit diesem allein anzufangen wäre.


    In dieser Mischung, einen guten Eindruck hinterlassen zu wollen und gleichzeitig nicht zu sehr aufzufallen, hatte sie sich also für ein lavendelfarbenes Kleid aus feiner Baumwolle entschieden, das nur durch ein einfaches Band gestickter Blattmuster verziert war. Auch ihre Schmuckauswahl war äußerst dezent, nur ein paar Armreife mit zum Kleid passenden Amethysten, passend dazu Ohrringe und ein paar Haarnadeln, die ihre Frisur beisammen hielten. Nichts außergewöhnliches, nichts allzu auffälliges, und dennoch dem Anlass durchaus entsprechend.


    Ihr Onkel wurde auch sogleich vom Bräutigam aufgefordert, die Zeichen der Götter zu lesen, und gebannt beobachtete Corvina das Tun. Sie hatte schon sehr viel gehört von der Kunst der Etrusker, der letztendlich auch ihr Teil der Familie entstammte, aber sie hatte es noch nie selbst gesehen. Nach Griechenland verirrte sich nur selten ein echter Seher, der kein Scharlatan war, und hier in Rom hatte ihr Onkel sie bislang noch nie zu einer Gelegenheit mitgenommen, wenn er die disciplina durchgeführt hatte. Was auch daran liegen mochte, dass in der höheren Gesellschaft Roms anscheinend niemand die Zeichen einholte. Aber eine Kritik hierüber stand Corvina nicht zu.
    Gebannt also beobachtete sie das Schauspiel, als das Schaf sein Leben ließ, um den göttlichen Willen zu erkunden, und wartete wie wohl alle anderen gebannt auf das Urteil durch ihren Onkel. Nur hin und wieder glitt ihr Blick durch die Menge abseits des Geschehens. Sie erkannte die Kaiserin wieder und ebenfalls Tiberia Maximilla. Doch war ihr Blick in diesen Momenten eher auf der Suche nach einem anderen Gesicht.

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    Zwei Sklavinnen halfen der Augusta, die heute in ein dezentes seidenblaues Kleid gehüllt war aus der Sänfte. Schließlich stand nicht sie heute im Mittelpunkt, sondern die Braut. Natürlich wusste die Augusta, dass allein das Erscheinen des Kaiserpaares ausreichte um alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie hielt sich aber dennoch dezent zurück, trat an die Seite ihres Mannes und würde sobald er ihr den Arm bot ihre Hand auf diesen betten um sich von ihm führen zu lassen.


    Der Kaiser bot seiner Gattin den Arm und begab sich dann gemeinsam mit ihr zum Bräutigam. Etwas kurios, dass die Feier nicht in der Villa Claudia begann, wie das Tradition war. Aber Severus war selbst zweimal Consul gewesen und wusste daher, dass dieses Amt auch den eigenen Haushalt stark belastete.


    Bevor das Kaiserpaar allerdings bis zu Scato vorgelangte (obwohl natürlich jeder respektvoll Platz gemacht hätte), hörte man die Rufe, dass die Braut ankam. Mit einem jovialen Lächeln auf den Lippen hielt der Kaiser sich daher zurück und ließ den Flavier zuerst einmal seine Frau in Empfang nehmen. Auch danach war allerdings keine Zeit für Begrüßungen, denn nun begannen die Zeremonien. Zuerst das Überschreiten der Schwelle, dann das Opfer des Haruspex Primus. Für Severus war dies nichts Neues: Als Kaiser musste er immer wieder den Rat der Haruspices einholen, häufiger sogar als er die Auguren befragte!

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Eigentlich hatte sich Scato immer als einen Mann gesehen der stets von seiner eigenen Rationalität und seiner Überzeugung geleitet wurde, dass er allein sein Schicksal in der Hand hatte. Natürlich war auch er ein Kind seiner Zeit und maß dem Pax Deorum eine enorme Wichtigkeit zu und sowieso ehrte er seine Ahnen und die vielen Geister und Götter und dennoch: Er weigerte sich strikt sein Leben und sein Schicksal nur als Spielfigur im göttlichen Geschacher anzusehen, und war überzeugt davon, dass gerade ein Mann seiner Herkunft eigentlich die innere Stärke haben müsste um auch auf sich alleingestellt großes zu erreichen.
    Nun, da er sich diesem Umstand selbst noch einmal versichert hatte, musste er sich dennoch eingestehen, dass ihn das Lesen nach göttlichen Zeichen hier und heute nervös machte. Nicht zuletzt hingen von diesen Zeichen auch die Meinungen ab welche die feine Gesellschaft von dieser Verbindung haben würden, und Scato, der nun neben Sassia stand und stumm auf das Tier blickte, erwartete die Nachrichten des Haruspex mit leichter Anspannung, auch wenn er nicht damit rechnete, dass der Aurelius sie im Falle des Falles vor der versammelten Gästeschar auflaufen lassen würde.

  • Nachdem die gründliche Untersuchung der Zeichen abgeschlossen war, spannte Sextus die versammelte Gastgesellschaft nicht weiter auf die Folter. Er legte die Leber beiseite und räusperte sich einmal, damit auch diejenigen, die seine Bitte um Ruhe vielleicht nicht ganz so eng gesehen hatten, auch wussten, dass es nun losginge.


    Mit angemessen gediegener Stimme begann er also, seine Erkenntnisse vorzustellen. “Nicht alle Götter haben mir erlaubt, einen Blick in ihre Pläne zu werfen. So weiß ich nichts zu sagen von der Politik oder dem Ertrag des Landes, auch nichts vom Reisen oder dem Meer, nichts von Reichtum oder Handel. Was ich aber sagen kann, ist, dass die Göttin der Liebe auf das Brautpaar hinablächelt. Wenngleich es einige, kleine.... Hindernisse geben wird, werden Flavius Scato und Claudia Sassia diese zu überwinden wissen und sich in Liebe und Leidenschaft zugetan sein.
    Auch lächeln die Götter auf dieses Fest als solches herab und verheißen uns allen Freude, Gesundheit und Ausgelassenheit, ebenso wie sie der Ehe Freude, Wachstum und Gesundheit verheißen, solange das Brautpaar die Götter ehrt.
    Die höchste Göttin segnet das Brautpaar mit Fruchtbarkeit, der mehrere Kinder entspringen sollen, die den beiden Eltern zur Ehre gereichen und sie in ihrem Dasein vervollkommnen werden.“

    Der Rest, den Sextus gesehen hatte, waren Kleinigkeiten, die er auf explizite Nachfrage des Paares vielleicht unter vier Augen besprechen würde. Vor der Versammelten Gästeschar konnte es wohl seltsam anmuten, wenn er von sich angleichenden Temperamenten sprach, oder eben dem Hinweis auf die sexuelle Kompatibilität. Als Haruspex hatte man schließlich Würde auszustrahlen.

  • Scato hörte dem Aurelius gebannt zu, vom Reichtum oder Handel wollte er überhaupt nichts hören, denn wenn man einmal ehrlich war: Er war ein Flavier, sie eine Claudia, selbst wenn die Götter sich gegen sie verschworen hätten so wäre noch immer Geld für zehn Leben auf der hohen Kante. Darüber brauchte sich Scato als nun wirklich keine Gedanken zu machen.
    Der Rest klang jedoch durchweg positiv, sodass sich ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen des Flaviers legte, und er die Gästeschar sogleich in seine Zufriedenheit einspannte.
    "Welch erfreuliche Botschaft!" rief er aus und griff dabei die Hand seiner so-gut-wie-Ehefrau, bevor er sich etwas näher an den Aurelier heranwagte.
    "Ich danke dir Aurelius. Nicht nur für deinen kultischen Dienst an diesem Tag, sondern auch für dein Erscheinen heute. Es ist mir eine Freude dich hier begrüßen zu dürfen, noch dazu unter solch guten Vorzeichen." sprach er und nickte kurz ehrerbietend. "Wenn du nachher noch ein wenig Zeit hast, so würden Sassia und ich sicherlich noch einmal über die Zeichen sprechen wollen. Ein wenig Rat für eine junge Ehe kann sicherlich nicht schaden." merkte er an, und lehnte sich dann wieder etwas weg um sich selbst und Sassia praktisch für die Gäste freizugeben, schließlich waren die ersten Handlungen vollzogen und somit stand als offizieller Punkt nur noch die öffentliche Vermählung auf dem Plan, der restliche Abend war den Feierlichkeiten vorbehalten.
    "Aber sag, neben Prisca sind doch sicherlich noch andere Mitglieder deiner Familie anwesend nicht wahr?" fragte Scato nun um die Überleitung vom 'Priester - Gläubiger-Verhältnis' hin zur Plauderei hinzubiegen, und sich somit erstmals um die Gäste kümmern zu können, von denen einer prominenter als der andere war.

  • Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS


    Der Kaiser bot seiner Gattin den Arm und begab sich dann gemeinsam mit ihr zum Bräutigam. Etwas kurios, dass die Feier nicht in der Villa Claudia begann, wie das Tradition war. Aber Severus war selbst zweimal Consul gewesen und wusste daher, dass dieses Amt auch den eigenen Haushalt stark belastete.


    Bevor das Kaiserpaar allerdings bis zu Scato vorgelangte (obwohl natürlich jeder respektvoll Platz gemacht hätte), hörte man die Rufe, dass die Braut ankam. Mit einem jovialen Lächeln auf den Lippen hielt der Kaiser sich daher zurück und ließ den Flavier zuerst einmal seine Frau in Empfang nehmen. Auch danach war allerdings keine Zeit für Begrüßungen, denn nun begannen die Zeremonien. Zuerst das Überschreiten der Schwelle, dann das Opfer des Haruspex Primus. Für Severus war dies nichts Neues: Als Kaiser musste er immer wieder den Rat der Haruspices einholen, häufiger sogar als er die Auguren befragte!



    Scato hatte die Ankunft des Kaiserpaares eher am Rande mitbekommen. Es kam wohl nicht jeden Tag vor, dass ein zweiter Tross die Truppe aus Prätorianern und Dienern überblenden konnte, und dennoch hatten die Claudier dies am heutigen Tage zumindest in Scatos Augen geschafft.
    Als die Zeichen gedeutet worden waren und Sassia und Scato ein wenig Luft zwischen alle dem Pflichtprogramm hatten, nutzte der Flavier die Gelegenheit natürlich direkt um sich dem Kaiserpaar zu nähern und die besonderen Gäste in seinem Heim begrüßen zu können.
    "Augusta, Princeps, es ist uns eine große Ehre und Freude euch heute hier unter unseren Gästen zu wissen. Ich hoffe doch, dass ihr angemessen versorgt werdet und es euch an nichts mangelt?" fragte Scato das Kaiserpaar, bemüht darum die richtige Mischung aus Ehrfurcht und Gastlichkeit zu finden, wobei besonders der letztere Teil ob der ganzen Gardisten etwas schwieriger war als gedacht "Bitte, lasst es uns wissen wenn es einen Wunsch gibt." fügte er also an, da er dem Kaiserpaar nur schwerlich einfach zwei Becher Wein reichen könnte, ohne dass die Prätorianer sofort Wein samt Becher vernichten würden.

  • Irgendwie fühlte sie sich plötzlich sicherer und ihrer Aufgabe gewachsen. Zuversicht machte sich in ihr breit und sie wurde zunehmend ruhiger. So konnte sie nun bei der Verkündung des Aureliers auch lächeln. Erst lächelt sie ihrem man zu und dann dem Haruspex. „Ich möchte dir auch von Herzen danken, dass du heute für uns die Zeichen der Götter gedeutet hast. Ich würde mich auch sehr glücklich schätzen, wenn du uns im privateren Rahmen noch weitere Einblicke geben könntest über das was die Götter uns mit auf dem Weg geben. Aber zunächst möchte ich dich einladen die Feierlichkeiten mit uns zusammen zu genießen.“ Sagte sie höflich, so wie es ihr die Erziehung gebot, jedoch konnte man sehr wohl erkennen, dass Sassia wirklich daran interessiert war, was die Götter sonst noch so für die Ehe bereit hielten.

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