Die Claudisch-Flavische Hochzeit

  • Zitat

    Original von Claudia Sassia
    „Aurelia, ich freue mich ebenso endlich deine Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe, dass wir diese zeitnah vertiefen könne. Ich danke dir für die Wünsche und das Willkommen.“


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    Auch Cornelia Philonica ergriff sodann das Wort und drückte die Hände in schwächlicher Weise, während ihr Lächeln die beachtliche Lücke zwischen ihren gewaltigen Schneidezähnen präsentierte.
    "Flavius Scato, meine Glückwünsche. Und auch dir, Aurelia! Ich hoffe, dass unter eurem Dach nächstes Jahr noch ein Platz für mich verbleiben wird."...


    "Nun, ich wüsste schon eine Gelegenheit und ich hoffe sehr, dass ich dabei auf dich zählen kann. … Ich plane nämlich eine Festivität, bei der es um Kleider geht. Sogar die Kaiserin hat mir ihr Kommen zugesagt und umso mehr würde mich freuen, wenn du mir bei den Vorbereitungen mit Rat und Tat zur Seite stehen würdest. ", lud Prisca augenzwinkernd die Claudia spontan dazu ein, sich an den anstehenden Planungen zu beteiligen und ebenso ließ sie an ihren ernst gemeinten Worten erkennen, dass sie sehr viel Wert auf die Meinung der Claudia legte. Gleichzeitig warf Prisca ihrem Gemahl einen entschuldigenden Blick zu, da sie ihm von den Planungen noch nichts erzählt hatte. Gleichwohl hoffte sie natürlich auf sein Einverständnis und dementsprechend bettelnd sah sie ihm (um seinen Zustimmung heischend) in die Augen.


    Schon seltsam, wie die Götter den Lauf der Zeit und unser aller Schicksal bestimmen, musste Prisca zeitgleich daran denken, wie es eigentlich dazu gekommen war, dass sie nun heute und hier als erste Frau des Hauses die Frau von Flavius Scato willkommen hieß. Denn eigentlich wäre es einer ehrwürdigen Claudia (Claudia Antonia) vergönnt gewesen - an der Seite von Flavius Gracchus - als erste Frau hier zu stehen, während Prisca bestenfalls als Frau eines weiteren Flaviers (Flavius Piso) hier anwesend wäre. Doch wollte es das Schicksal offensichtlich so, dass sowohl Claudia Antonia als auch Flavius Piso viel zu früh aus dem Leben scheiden mussten, damit ausgerechnet ihre hinterbliebenen Partner auf wundersame Weise zueinander finden konnten. Und noch immer war es Prisca ein Rätsel, wieso Gracchus sich ausgerechnet für sie entschieden hatte, obwohl sein Verwandter (Flavius Scato) und sie bereits im Begriff gewesen waren wage Bande einer neuerlichen Beziehung zwischen Flaviern und Aureliern zu schmieden.


    Aber es kam alles anders als erwartet und deshalb hatte Prisca für sich entscheiden nicht mehr allzu sehr auf das Schicksal zu vertrauen sondern vielmehr das Leben zu leben und zu genießen, wie es einfach kam. Nur in ein paar wenigen Punkten fiel es ihr - nach wie vor schwer - die schicksalhaften Gegebenheite zu akzeptieren, wie sie denn wären … Zum einen das mit dem Kinder kriegen und zum anderen ...


    Du meine Güte, was in aller Welt hat die Flavier nur dazu bewogen, ausgerechnet eine Ehe mit der gens Cornelia einzugehen? … Auch wenn mein Stiefsohn eine elendige Kröte ist, so hat er es doch etwas besseres verdient. Mit dieser Dumpfbacke an seiner Seite wird Minor doch zur Lachnummer von ganz Rom, oder irre ich mich da?, dachte Prisca fast mitfühlend mit ihrem Stiefsohn, denn allein der Anblick des entblößten Gebisses der Gemahlin (in spe) ihres Stiefsohnes ließ schaurige Schauer über Priscas Rücken laufen. Und warum gratuliert sie mir und nicht der Claudia? Hat sie denn nicht gemerkt wer hier wen heiratet?, entzog sich Prisca jegliche Logik jener Worte, welche die Cornelia wohl in ihre Richtung sprach: Nun, wir haben hier genügend Platz für dich und deinen Gemahl, werte Cornelia, also sorge dich nicht.", erwiderte Prisca scherzhaft kichernd, obgleich sie in ihren Gedanken die beiden just ins hinterste Kämmerlein der villa Flavia verbannte.

  • Silana hielt sich betont zurück, um sich nicht zu sehr in diesen Auftritt ihrer Schwester einzumischen. Zumal mochte sie diese Art von Gesprächen nicht. Zwar redete sie gerne und viel aber höfliche Floskeln konnte sie einfach nicht gut. Sie bevorzugte Worte mit Gewicht aber die waren hier unangebracht und so hielt sie sich klug zurück. Man fand sie ein paar Schritte hinter Sassia und nicht weit von ihrem Großvater. Silana blickte bewusst mit einem Lächeln an den Anwesenden vorbei. Doch da fielen ihren Augen auf Flavius Gracchus Minor. Mist. Sie hob vorsichtig ihre Hand und winkte mit den Fingerspitzen, indem sie die Finger leicht krümmte. Es wirkte gar schüchtern aber sie entschied sich nicht allzu offensiv auf den interessanten Philosophen (in ihren Augen) zu zugehen. Ihre Dispute konnten selten sauber beendet werden und oft kam der Alltag dazwischen, wie einst auf dem Besuch des Flavius im Hause des Großvaters. Sie konnte sich noch gut an das gemeinsame Spiel erinnern, was nicht den gewünschten Abschluss aus emotionaler Sicht der Frau erfüllte. Die Distanz zwischen beiden Menschen brach nicht ein aber Silana bemühte sich nun um ein echtes Lächeln und ein freundliches Sternenlicht aus ihren Augen. Ja, Silana dachte gerade über die einstigen Fragen nach und diese Hochzeit trat etwas zurück. Dieses claudische Menschlein verwirrte sich gerade selbst und verblieb im kleinen Abseits, fast verlassen von der Festgemeinde, wenn da nicht die Schwerkraft ihres Namens bliebe.


  • "Ich danke dir Onkel Gracchus, besser spät als nie nicht wahr?" bedankte sich Scato förmlich, hatte er sich doch mehr als einmal schon privat um im Senat anhören müssen wie unrömisch ein lediger Mann in seinem Alter doch sei, doch nun, mit der jungen Claudia an seiner Seite, war das alles ein Thema der Vergangenheit.
    Wo wir gerade bei unrühmlicher Vergangenheit waren, war da auch Prisca, mit welcher er einige Erinnerungen teilte, ohne, dass die beiden dieses Thema jemals wieder angesprochen hatten. Zu überraschend kam ihre Ehe mit seinem Onkel zustande und zu tief saß damals die Wut und der gekränkte Stolz des Flaviers, welcher beiden für lange Zeit aktiv aus dem Weg ging um seine eigenen, sonst eher kühlen, Emotionen auszumerzen.
    "Ich danke dir Prisca, ich bin mir sicher, dass ihr beide euch gut verstehen werdet." merkte er an, letztlich war er sich da gar nicht mal so sicher, da er Sassia ja stets nur von ihrer besten Seite kennenlernen konnte und sie nicht im Alltag kannte. Aber er war da froher Dinge, und wenn nicht... Nun ja, die Villa war groß genug.


    Anschließend wandte sich Scato an Gracchus Minor, welcher ebenfalls seine Glückwünsche zukommen ließ.
    "Ich danke dir, ich hatte schon befürchtet, dass du Jungspund noch vor mir verheiratet sein wirst." rang sich Scato einen Scherz ab und blickte dann auf die Cornelia, welche so unscheinbar wirkte, dass Scato schon kurz wieder vergessen hatte wer diese Person überhaupt war. Doch zumindest im oberflächlichen Umgang mit Menschen kannte er sich aus, sodass er sich doch noch zu einer kreativen Antwort besinnen konnte.
    "Nun, auch wenn die Flavier in diesem Haus bald nicht mehr die Mehrheit stellen könnten, so ist natürlich immer ein Platz für dich frei werte Cornelia." entgegnete Scato gewollt freundlich und blickte dann kurz zu Gracchus Minor, von welchem er einigermaßen wusste, dass er kein großer Freund seines Schicksals war.

  • Zitat

    Original von Galeo Claudius Gallus
    Galeo befand sich inmitten der Schar, die Sassia in ihr neues Heim begleitete. Als ihr Onkel kam ihm keine besondere Aufgabe zu und so hielt er sich weitgehend im Hintergrund. Er wartete auf einen günstigen Moment, an dem das Paar weniger belagert stand. Es dauerte eine geraume Weile, aber irgendwann vor dem Opfer bot sich die Gelegenheit und Galeo ergriff sie.


    "Liebe Sassia, werter Flavius Scato. Meine Glückwünsche erreichen euch heute und meine guten Wünsche sollen euch ein Leben lang begleiten. Mögen die Götter euch wohl gesonnen sein."
    Eine kurze Rede zwar, aber lange standen sie auch nicht alleine und außerdem kam jedes Wort von Herzen und stellte nicht nur eine einstudierte Aneinanderreihung ohne tiefere Bedeutung dar.


    Natürlich ließ Scato seine Verlobte widerstandslos von seinem Arm, Familie war Familie, und Scato selbst hielt sich im Hintergrund, schließlich kannte er den Mann kaum, dennoch ließ er es sich natürlich nicht nehmen die Glückwünsche anzunehmen.
    Werter Claudius, hab vielen Dank für deine Wünsche. Ich verspreche, dass ich stets gut auf deine Nicht aufpassen werde."

  • Nachdem die Auspizien gelesen worden waren und die Gäste Zeit für einen kurzen Plausch hatten, ergriff die Pronuba die Aufmerksamkeit der versammelten Menge, denn es war nun Zeit für die offizielle Verbindung von Sassia und Scato.


    Die Pronuba, die gleichzeitig auch als Vertreterin von Iuno fungierte wartete geduldig ab bis jeder Gast ruhiger geworden war um das Brautpaar in den Mittelpunkt zu stellen. Die ältere Frau welche noch in erster Ehe lebte hatte ein gutmütiges Lächeln, sie war weniger die strenge Matrone und mehr der Typ Frau der jedes junge Mädchen bemutterte, weshalb sie besonders mit Sassia sehr behutsam umging, und eher sie und nicht Scato ansprach, wenn sie dem Paar sprach.


    Nach einigen Momenten, die Gäste hatten sich beruhigt, begann die Pronuba die Hochzeitszeremonie. Sie sprach einige Worte und rief einige Götter, allen voran natürlich Iuno, an. Im Grunde war dieser Akt recht kurz, schließlich hatte sie lediglich die ehrenvolle Aufgabe die Hand der Braut in die Hand des Bräutigams zu legen, und dennoch wollte sie diese Aufgabe mit so viel Klasse und Stil wie möglich vollführen.


    Scato indes hatte in diesem Augenblick den Großteil seiner Nervosität bereits abgelegt und war gerade zu stoisch, hauptsächlich ob der Einzigartigkeit dieser Situation und der damit einhergehenden Unsicherheit, jedoch hatte er zwischendurch dennoch einen kurzen Blick für Sassia übrig, deren Hand gerade im Begriff war von der Pronuba ergriffen zu werden. Nun war es also soweit, Caius Flavius Scato wäre bald nicht nur Senator, Curator, Patron, Landbesitzer du Patrizier, nein, er würde bald auch noch Ehemann sein.


    Livia


    "Nun ist es so weit meine Liebe..." flüsterte die Pronuba zu Sassia, nachdem sie gerade noch ihre eher lautere Stimme an alle Gäste gewandt hatte "Sei nicht zu nervös, gleich können wir feiern." flüsterte sie weiter, und nahm Sassias Hand behutsam und legte diese in die Hände von Scato, womit sie nur noch den Consensus verkünden müssten und sie damit nach dem Ritus verheiratet waren.

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    "Nun, ich wüsste schon eine Gelegenheit und ich hoffe sehr, dass ich dabei auf dich zählen kann. … Ich plane nämlich eine Festivität, bei der es um Kleider geht. Sogar die Kaiserin hat mir ihr Kommen zugesagt und umso mehr würde mich freuen, wenn du mir bei den Vorbereitungen mit Rat und Tat zur Seite stehen würdest. ",
    .....
    Du meine Güte, was in aller Welt hat die Flavier nur dazu bewogen, ausgerechnet eine Ehe mit der gens Cornelia einzugehen? … Auch wenn mein Stiefsohn eine elendige Kröte ist, so hat er es doch etwas besseres verdient. Mit dieser Dumpfbacke an seiner Seite wird Minor doch zur Lachnummer von ganz Rom, oder irre ich mich da?, dachte Prisca fast mitfühlend mit ihrem Stiefsohn, denn allein der Anblick des entblößten Gebisses der Gemahlin (in spe) ihres Stiefsohnes ließ schaurige Schauer über Priscas Rücken laufen. Und warum gratuliert sie mir und nicht der Claudia? Hat sie denn nicht gemerkt wer hier wen heiratet?, entzog sich Prisca jegliche Logik jener Worte, welche die Cornelia wohl in ihre Richtung sprach: Nun, wir haben hier genügend Platz für dich und deinen Gemahl, werte Cornelia, also sorge dich nicht.", erwiderte Prisca scherzhaft kichernd, obgleich sie in ihren Gedanken die beiden just ins hinterste Kämmerlein der villa Flavia verbannte.


    Nun huschte ein ehrliches Lächeln über Sassias Gesicht, bisher war sie ja eher etwas verkrampft gewesen. Als die erste Frau im hause sie nun aber einlud schon bald mit ihr gemeinsam hier Besucher zu empfangen, fiel ihr wirklich ein Stein vom herzen. „Natürlich unterstütze ich dich gern bei den Vorbereitungen und stehe dir zur Seite. Wir sollten uns nach den Feierlichkeiten zusammensetzen um Details zu besprechen.“ Sie lächelte der Aurelia ehrlich zu. Nun fiuel ihr blick auf den jüngeren Flavier. Soweit sie sich erinnerte, hatte er mit ihrer Schwester einen regen Briefwechsel gepflegt als er in Germanien weilte. Um so überraschter war sie nun, als seine Verlobte vorgestellt wurde. Sie ließ sich dennoch nichts anmerken, natürlich war die Frau an der Seite des Junior nicht gerade das was man gemeinhin als repräsentativ bezeichnete. Es gab also nur zwei Möglichkeiten, entweder ihr Vater hatte ein beträchtliches Vermögen und seiner Tochter eine riesige Mitgift beigegeben. Oder die Verlobte, deren Name Sassia schon wieder entfallen war, hatte andere Qualitäten die nicht offensichtlich waren. Aber derlei Spekulationen wollte sie sich jetzt nicht hingeben, dafür würde noch genug Zeit bleiben, wenn sie erst mal hier richtig angekommen war. „Ich Danke euch beiden für die Wünsche.“ Sagte sie nun also an den Minor und seine Verlobte gewandt. „Ich denke schon, dass Aurelia Prisca eine Platz für dich hier im Haus haben wird.“ Damit machte sie auch nochmal deutlich das es weiterhin nur eine Frau hier im haus gab die das Sagen hatte und das sie dieser das nicht streitig machen wollte.

  • Nun war es also soweit, die Zeremonie. In wenigen Momenten würde sie nach dem Ritus vereint sein. Sassia lauschte den Worten der Frau. Sie nickte nur stumm, denn gerade war die sonst recht wortgewandte Sassia verstummt. Ja nun wurde es ernst. Die Frau ergriff die leicht zitternde Hand Sassias und legte sie in die Hand ihres Ehemannes. Ja nun war er in nur wenigen Augenblicken offiziell ihr Ehemann. Sassia schaute zu ihm auf und ein schüchternes Lächeln umspielte ihre Lippen. Ja sie würden bald feiern, dennoch stand heute noch was anderes auf dem Plan und das machte die junge Claudia schon nervös. Auf jeden Fall würde sie sich gleich erst mal einen wein zur Beruhigung ihrer Nerven genehmigen.
    Aber zuerst sprach sie natürlich mit leicht bebender Stimme die wichtigen Worte, der wohl wichtigste Teil der Zeremonie: "Ich will dich, Caius Flavius Scato, vor den Augen dieser Zeugen heiraten. Dir will ich mein Leben anvertrauen, dir treu folgen, wohin auch immer du mich führen magst." Sassia drückte Scatos Hand ganz leicht. Ja in diesem Moment war sie einfach nur glücklich.

  • Als Sassias Hand ihren Weg in die seine fand war Scato, der sonst eher wenig Interesse an körperlichen Kontakt hatte, beinahe schon elektrisiert. Sie hier nun vor allen Gästen als seine Frau anzunehmen und somit den Bund der Ehe einzugehen hatte schon etwas zufriedenstellendes, sogar wenn man hinter die politischen Implikationen dieser Verbindung blickte.
    Mit einem seiner seltenen Lächeln quittierte Scato die Berührung Sassias und nahm ihre Worte wohlwollend zur Kenntnis.
    Ein Nicken der Pronuba deutete ihm an, dass er nun seinerseits sein Einverständnis mit dieser Ehe verkünden müsste.
    "Und ich will dich, Claudia Sassia, zur Ehefrau nehmen. Dir ein guter Mann sein und dich beschützen, was auch immer geschehen mag." erklärte er vor den anwesenden Menschen und der Pronuba, welcher mit ihren Händen noch einmal die Hände des Paares ineinanderdrückte und kurz anhob, bevor sie mit einem Lächeln zu verstehen gab, dass der zeremonielle Teil der Hochzeit nun abgeschlossen war.


    Nun würde noch das Festmahl folgen, welches die Sklaven im Hintergrund bereits hergerichtet hatten. Die Sitzordnung war natürlich klar: Das Kaiserpaar würde am nächsten zum Brautpaar sitzen, dann kamen die Flavier und die Claudier, anschließend die anderen Patrizier, inklusive der Aurelier und der Tiberier. Zu guter letzt folgten die Tische für die Klienten und eingeladenen Geschäftspartner des Paares, allesamt in Sichtweite des frischen Ehepaares.


    "Nun meine liebe Gattin..." begann Scato leise das Gespräch mit seiner Frau, während sie sich wieder aus dem zeremoniellen Teil lösten und sich für die Feier bereit machten "Es ist durchaus seltsam das nun zu sagen. Aber ich bin froh. Auch wenn ich hab einem Becher Wein für die Nerven nicht abgeneigt wäre." merkte er an und verharrte noch einige Momente mit Sassias Hand in seiner, dicht zusammengerückt, auf Iduna und den Wein wartend.
    Er hatte Sassia nicht geküsst, es ziemte sich schließlich auch für ein Ehepaar nicht in dieser Gesellschaft und trotzdem, nun da Sassia, diese bildhübsche junge Frau die seine war, konnte er sich seinen innersten Bedürfnissen auch nicht mehr gänzlich entziehen. Obgleich viele einflussreiche Menschen im Raum waren entglitten seine Gedanken kurz in die spätere Hochzeitstag.
    Doch mit dem einfangen seiner eigenen Triebe hatte Scato jahrelange Erfahrung, sodass er diese für einen anderen Moment bei sich hielt und sich wieder den Gästen zuwandte.


    "Ehrwürdiger Princeps, Augusta, werte Freunde, Familie und Partner.
    Meine Frau und ich freuen uns außerordentlich über das Erscheinen eines jeden einzelnen hier, und ihr wurdet gerade Zeuge dieser gesegneten Verbindung. Doch eine Verbindung zu bezeugen bedeutet noch nicht sie zu feiern, weshalb wir euch nun zu unserem Festmahl einladen wollen. Esst, trinkt und genießt die Unterhaltung. Es soll an nichts mangeln. Also bitte, nehmt Platz und amüsiert euch! Unser größter Hochzeitswunsch ist ein denkwürdiges Fest."

    Womit Scato den offiziellen Teil der Eheschließung beendete und den informellen Teil einleitete. Er selbst war nicht unbedingt interessiert an überschwänglichen Festen, aber er wusste um die kulturelle Bedeutung dieser Zusammenkünfte, weshalb er zumindest guten Gewissens vorgeben konnte sie zu mögen.
    Er selbst geleitete nun seine Frau vorbei an den Gästen zu ihren Plätzen, während das Heer aus Sklaven um sie herum bereits die Platten und Teller mit den zahlreichen Speisen auftischte.

  • Sie war vorüber. E n d l i c h, wie Iduna für sich im Stillen feststellte. Und jetzt gehörte dieses rothaarige Biest in die flavische Villa, als wäre sie schon immer ein Teil derer gewesen. Trotz dieser eher negativen Gedanken vermochte Iduna im Stande zu sein, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten und tatsächlich wie eine Statue zu wirken. Erst der kaum wahrnehmbare Wink ihres Dominus ließ sie aus ihrer Starre erwachen. Und sofort beeilte sie sich dem Wunsch ihres Dominus nach zu kommen. Die Weinkaraffe umklammerte sie dabei jedoch so fest, als wollte sie diese verbiegen. Und dennoch gelang es ihr, ohne nennenswerte Vorkommnisse auf ihren Dominus an der großen Tafel zuzutreten. Mit gesenktem Köpfchen, ließ sie den köstlichen rotren Tropfen zuerst in den Kelch ihres Dominus rinnen, bevor sie sich der Sassia zuwandte und auch deren Weinkelch mit dem roten Tropfen füllte. Dann drehte sie sich und begann sich dem Kaiserpaar zuzuwenden; dabei dröhnte der Cheruskerin das Herz bis zum Hals. Hatte sie gerade alles richtig gemacht?

  • Wie immer, wenn der Kaiser an gesellschaftlichen Anlässen teilnahm, wurde er sofort von Bittstellern und Schmeichlern in Beschlag genommen. Der Plausch zwischen den Auspizien war also schnell gefüllt. Danach kehrte wieder etwas Ruhe ein und die Trauungszeremonie folgte. Mit einem Lächeln sah Severus zur Augusta. Ihre Eheschließung lag schon eine Weile zurück, aber sie spürten immer noch eine tiefe Zuneigung zueinander. Der kleine Iulianus hatte das noch verstärkt.


    Dann war aber auch schon alles vorbei und das Hochzeitsmahl begann. Natürlich erhielten sie die Ehrenplätze. Eigentlich brauchte das Paar überhaupt keine Einweisungs-Sklaven mehr. Dann kam auch schon eine Dienerin mit dem Wein. Als sie vollmundig einschenkte, hob der Kaiser die freie Hand. "Danke, danke, das genügt!" Er musste heute ja den ganzen Abend durchstehen.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    ...
    "Nun, ich wüsste schon eine Gelegenheit und ich hoffe sehr, dass ich dabei auf dich zählen kann. … Ich plane nämlich eine Festivität, bei der es um Kleider geht. Sogar die Kaiserin hat mir ihr Kommen zugesagt und umso mehr würde mich freuen, wenn du mir bei den Vorbereitungen mit Rat und Tat zur Seite stehen würdest. ", lud Prisca augenzwinkernd die Claudia spontan dazu ein, sich an den anstehenden Planungen zu beteiligen und ebenso ließ sie an ihren ernst gemeinten Worten erkennen, dass sie sehr viel Wert auf die Meinung der Claudia legte. Gleichzeitig warf Prisca ihrem Gemahl einen entschuldigenden Blick zu, da sie ihm von den Planungen noch nichts erzählt hatte. Gleichwohl hoffte sie natürlich auf sein Einverständnis und dementsprechend bettelnd sah sie ihm (um seinen Zustimmung heischend) in die Augen.
    ...


    Den Blick seiner Gemahlin deutete Gracchus vollkommen fehl als Vorfreude auf jenes Ereignis, was ihn schlichtweg zu einem sublimen Lächeln bewog. Die Vorstellung, dass Prisca sein Einverständnis für solcherlei würde einholen, lag ihm fern, schlussendlich war sie die Herrin des Hauses, weshalb es auch ihrer Verantwortung oblag, das gesellschaftliche Ansehen des Hauses zu mehren - was durch die Anwesenheit der Augusta unbezweifelt der Fall war. Gracchus vertraute seiner Gemahlin diesbezüglich vollkommen, die richtigen Gäste zur richtigen Gelegenheit zu laden - schlussendlich war auch ihre Familie nicht irgendwer in Rom.


    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    ...
    Nun würde noch das Festmahl folgen, welches die Sklaven im Hintergrund bereits hergerichtet hatten. Die Sitzordnung war natürlich klar: Das Kaiserpaar würde am nächsten zum Brautpaar sitzen, dann kamen die Flavier und die Claudier, anschließend die anderen Patrizier, inklusive der Aurelier und der Tiberier. Zu guter letzt folgten die Tische für die Klienten und eingeladenen Geschäftspartner des Paares, allesamt in Sichtweite des frischen Ehepaares.
    ...


    Nach der traditionellen Zeremonie folgte alsbald das Festmahl - zweifelsohne jener Teil des Tages, auf welchen die Gäste sich am meisten freuten. Gracchus war dem zwar nicht abgeneigt, da es bei solchen Gelegenheiten zumeist jedoch bei überaus oberflächlichen Gesprächen blieb, indes auch nicht zugetan - insbesondere da es ihm an diesem Tage für gehaltvolle Konversation schlichtweg an den aktuellsten Neuigkeiten aus Roms Politik und Gesellschaft mangelte. Nicht einmal die volle Besetzung des Curus Honorum war ihm geläufig, doch zumindest die Ämter der um ihn her Anwesenden, so dass Consul Claudius in zweierlei Hinsicht für den Beginn gepflegter Konversation sich anbot. Der Flavier hob darob sein Glas mit Wein und prostete Menecrates zu.
    "Auf diese neuerliche Verbindung der Claudia und Flavia, möge sie gedeihlich und fru'htbar sein. Wie ich hörte verläuft das Amtsjahr unter deiner Ägide überaus erfolgreich, Consul Claudius."
    Tatsächlich hatte Gracchus kaum davon gehört - im Grunde nur jene Details, welche Minor bei seinem Besuch in Baiae hatte erwähnt -, doch wäre es anders gewesen, so hätte Prisca am vorigen Abend zweifelsohne ihn vor einem Fauxpas gewarnt.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    Du meine Güte, was in aller Welt hat die Flavier nur dazu bewogen, ausgerechnet eine Ehe mit der gens Cornelia einzugehen? … Auch wenn mein Stiefsohn eine elendige Kröte ist, so hat er es doch etwas besseres verdient. Mit dieser Dumpfbacke an seiner Seite wird Minor doch zur Lachnummer von ganz Rom, oder irre ich mich da?, dachte Prisca fast mitfühlend mit ihrem Stiefsohn, denn allein der Anblick des entblößten Gebisses der Gemahlin (in spe) ihres Stiefsohnes ließ schaurige Schauer über Priscas Rücken laufen. Und warum gratuliert sie mir und nicht der Claudia? Hat sie denn nicht gemerkt wer hier wen heiratet?, entzog sich Prisca jegliche Logik jener Worte, welche die Cornelia wohl in ihre Richtung sprach: Nun, wir haben hier genügend Platz für dich und deinen Gemahl, werte Cornelia, also sorge dich nicht.", erwiderte Prisca scherzhaft kichernd, obgleich sie in ihren Gedanken die beiden just ins hinterste Kämmerlein der villa Flavia verbannte.


    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    Anschließend wandte sich Scato an Gracchus Minor, welcher ebenfalls seine Glückwünsche zukommen ließ.
    "Ich danke dir, ich hatte schon befürchtet, dass du Jungspund noch vor mir verheiratet sein wirst." rang sich Scato einen Scherz ab und blickte dann auf die Cornelia, welche so unscheinbar wirkte, dass Scato schon kurz wieder vergessen hatte wer diese Person überhaupt war. Doch zumindest im oberflächlichen Umgang mit Menschen kannte er sich aus, sodass er sich doch noch zu einer kreativen Antwort besinnen konnte.
    "Nun, auch wenn die Flavier in diesem Haus bald nicht mehr die Mehrheit stellen könnten, so ist natürlich immer ein Platz für dich frei werte Cornelia." entgegnete Scato gewollt freundlich und blickte dann kurz zu Gracchus Minor, von welchem er einigermaßen wusste, dass er kein großer Freund seines Schicksals war.


    In ihrer Insekurität hatte Cornelia Philonica voller Überhast die Braut selbst falsch tituliert, was ihr indessen überhaupt nicht auffiel, da die Fassade exquisiter Höflichkeit, welche Aurelii, Flavii und Claudii mit der Muttermilch aufsogen, dies gekonnt überspielte. Dass Scato und Prisca jedoch ihr gar weitere freundliche Worte schenkten, ließ ihr lückenhaftes Lächeln noch eine Weile länger erstrahlen, ehe sie augenscheinlich der Unvorteilhaftigkeit jener Mimik gewahr wurde und den Mund wieder schloss.


    Manius Minor hingegen war der Fehltritt seiner Verlobten ebenfalls nicht entgangen, weshalb sogleich er sich fragte, ob die unschuldige Cornelia bereits intuitiv spürte, welch bedrohliche Präsenz die aurelische Natter war. Der launige Kommentar seines Vetters hingegen ließ ihn rasch wieder von der Problematik seiner Stiefmutter abgleiten und er ließ sich gar hinreißen zu scherzen:
    "Nun, niemals würde ich jenes eherne Gesetz missachten, dass Alter stets vor Schönheit geht."
    Selbstredend war Manius Minor wohlbewusst, dass sein wenig älterer Vetter weitaus wohlgestalter war als er selbst, doch gestattete wohl gerade jene augenscheinliche Diskrepanz die Ironie seiner Aussage unhintergehbar zu detektieren.
    "Im Falle der Braut hingegen gilt selbstredend die inverse Regel: Schönheit geht vor Alter!"
    , fügte er dann an die Adresse der Claudia an, um seinerseits noch ein kleines Kompliment für die durchaus recht ansehnliche Braut zu platzieren.

  • Die Feier dauerte bis spät in den Abend.
    Komiker machten ihre Witze, wobei Scato die meisten von ihnen keineswegs amüsant fand sondern oftmals recht plump und ohne Intelligenz.
    Die Musiker zupften an ihren Lyrae und zitierten dabei Poesie, was sich zusammen mit den Tänzern in ein exotisches und anmütiges Gemisch wandelte, und den Raum eine gewisse Wärme verlieh, welche die Gäste zu angenehmen Gesprächen animierte.
    Die Menschen aßen, tranken, und immer wieder machten andere Besucher dem Brautpaar ihre Aufwartungen, während dieses widerrum brav all die Floskeln hundert mal wiederholten, um bloß keinem Senator oder Geschäftspartner vor den Kopf zu stoßen. Jeder Gast war eine Ehre, jeder noch entfernte Verwandte hatte die größten Freuden hervorgerufen, und jeder Trinkspruch war noch geistreicher als man es sich selbst hätte vorstellen können. Die Hochzeit war, um es kurz zu fassen, zweier Patrizier würdig, und in Rom würde man wohl noch länger darüber sprechen. Im guten wie im schlechten, schließlich war die Verschwendung und Dekadenz allgegenwärtig gewesen an diesem Tag.


    Die Dunkelheit war bereits lange über Rom hereingebrochen als die Feierlichkeiten abflauteten, und es auch für das Brautpaar Zeit wurde, ihren weiteren ehelichen Pflichten nachzukommen, wobei diese wohl die angenehmste sein würde, zumindest für Scato, dessen weingetränkte Sinne mittlerweile ein wenig die eisige Fassade in seinem inneren angetaut hatte, sodass er sich schon darauf freute endlich mit Sassia verschwinden zu können.


    Wie es nun einmal Tradition war flammten die Feierlichkeiten noch einmal kurz auf als das Paar sich erhob um in die privaten Gemächer zu verschwinden. Den Gästen wurde für ihr zahlreiches erscheinen gedankt, die Verabschiedungen waren freundlich und aufrichtig, doch nun wurde es ernst für das Ehepaar, da der eher private Teil des Abends bevorstand, und das junge Paar nun den Fokus auf sich selbst legen musste.



    Sim-Off:

    Liebe Gäste, bevor dieser Thread im Sande verläuft wollten wir uns natürlich fürs Erscheinen bedanken :)
    Wenn ihr noch offene Gespräche habt dann könnt ihr natürlich gerne weiterschreiben :)

  • Als Ehrengäste war das Kaiserpaar in unmittelbarer Nähe der Familie platziert worden. Von dort aus nutzte der Aquilier die Starre der Klinenordnung zuerst, um ein wenig auszuspannen. So verfolgte er die Darbietungen des Komikers und tat sich am Mahl gütlich.


    Nach einiger Zeit machte er sich aber doch daran, "Geschäftliches" zu besprechen. Er prostete Flavius Gracchus zu. "Consular Flavius, ich hatte dich heute gar nicht erwartet!" erklärte er. Seine Stimme deutete dabei an, dass seine Überraschung durchaus positiv ausgefallen war.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ein wenig schwankte Gracchus bereits auf dem schmalen Grad zwischen behaglicher Leichtigkeit der Familiarität, welche seit der Rückkehr nach Rom ihn umfing, und der Überfrachtung an Perzeption überbordender Eindrücke der Festivität, welche nach der Abgeschiedenheit seines Refugiums in Baiae ihn regelrecht überschwemmten, als Aquilius Severus sein Wort an ihn richtete.
    "Nun, meine Anwesenheit war durchaus un..gewiss, Augustus, ich bin erst am gestrigen Tage zu später Stunde in Rom eingetroffen. Die Eheschließung meines Neffen indes war willkommener Anlass, meine Rückkehr nicht länger zu prokrastinieren"
    , antwortete er durchaus wahrheitsgemäß. Schlussendlich war das Reisegepäck seit Minors Besuch in Baiae längst gepackt und der Aufbruch nur immer wieder durch kleinere und größere Widrigkeiten verschoben worden.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Es wurde langsam spät und bevor die meisten Gäste nicht mehr wussten wo und wer sie waren.


    Wollte Flora nach Hause, es War schön die beiden wiederzusehen.


    Und nun würde sie persönlich ihre Glückwünsche aussprechen, jetzt da das paar nicht mehr belagert wurde.


    Sie trat zu den beiden, neigte leicht den Kopf und sagte
    Senator und auch dir Claudia wünsche ich alles gute für eure Ehe, mögen alle Götter euch wohlgesonnen sein.Und ich bedanke mich für eure Einladung

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    Nicht einmal die volle Besetzung des Curus Honorum war ihm geläufig, doch zumindest die Ämter der um ihn her Anwesenden, so dass Consul Claudius in zweierlei Hinsicht für den Beginn gepflegter Konversation sich anbot. Der Flavier hob darob sein Glas mit Wein und prostete Menecrates zu.
    "Auf diese neuerliche Verbindung der Claudia und Flavia, möge sie gedeihlich und fru'htbar sein. Wie ich hörte verläuft das Amtsjahr unter deiner Ägide überaus erfolgreich, Consul Claudius."
    Tatsächlich hatte Gracchus kaum davon gehört - im Grunde nur jene Details, welche Minor bei seinem Besuch in Baiae hatte erwähnt -, doch wäre es anders gewesen, so hätte Prisca am vorigen Abend zweifelsohne ihn vor einem Fauxpas gewarnt.


    War es Silanas Ellenbogen, der ihn gerade in die Seite traf oder machte ihn irgendein anderer darauf aufmerksam, dass ihm gerade zugeprostet wurde? Der Consul blickte sich suchend um, denn er wollte nicht als unhöflich gelten, nur weil er gedanklich wo anders weilte. Sein Blick streifte den Vater seines Quaestors und obwohl schon an ihm vorbei, glitt er wieder zurück. Er verstand die Geste mit dem erhobenen Becher und bemerkte den auf ihn gerichteten Blick, bevor Worte seine Vermutung endgültig bestätigten. Einen Becher hielt Menecrates nicht, er grüße mittels Kopfnicken zurück.
    "Ja, es sind gute Verbindungen zwischen unseren Gentes und auch diese möge unter dem Seegen der Götter stehen."

    Er wusste nicht einzuschätzen, ob der Consular Flavius die Bemerkung über das aktuelle Amtsjahr nur aus Höflichkeit nachschob oder ob Interesse dahinter stand. Die beiden Männer schritten selten auf gleichen Wegen und der Kontakt gestaltete sich eher dürftig. Umso mehr wog die positive Darstellung der Amtszeit.
    "Insgesamt bin ich zufrieden, aber besser geht es immer", erwiderte er freundlich. "Die Ludi Palatini haben mir viel abverlangt, während dein Sohn für mich eine wahre Freude ist. Ein junger Mann, der sich vortrefflich entwickelt hat. Ich wäre stolz auf einen solchen Sohn."
    Da Silana in seinem Rücken stand und er sich für den Anrempler bedanken wollte, trat er zur Seite und gab den Blick auf seine Enkelin frei. "Das ist im Übrigen die Schwester der Braut, meine Enkelin Silana.
    Silana, das ist der Vater von Gracchus Minor."
    Eine Erklärung musste er nicht anfügen, es lagen genügend Begegnungen der freiwilligen und unfreiwilligen Art zwischen Silana und Minor vor.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    Ein wenig schwankte Gracchus bereits auf dem schmalen Grad zwischen behaglicher Leichtigkeit der Familiarität, welche seit der Rückkehr nach Rom ihn umfing, und der Überfrachtung an Perzeption überbordender Eindrücke der Festivität, welche nach der Abgeschiedenheit seines Refugiums in Baiae ihn regelrecht überschwemmten, als Aquilius Severus sein Wort an ihn richtete.
    "Nun, meine Anwesenheit war durchaus un..gewiss, Augustus, ich bin erst am gestrigen Tage zu später Stunde in Rom eingetroffen. Die Eheschließung meines Neffen indes war willkommener Anlass, meine Rückkehr nicht länger zu prokrastinieren"
    , antwortete er durchaus wahrheitsgemäß. Schlussendlich war das Reisegepäck seit Minors Besuch in Baiae längst gepackt und der Aufbruch nur immer wieder durch kleinere und größere Widrigkeiten verschoben worden.


    "Oh, ich verstehe." Eine so kurzfristige Anreise hatte der Kaiser nicht angenommen. Andererseits hätten seine Informanten ihn bestimmt informiert, wenn Gracchus schon früher nach Rom zurückgekehrt wäre. "Bist du wieder genesen? Dürfen wir nun wieder mit deiner Anwesenheit im Senat rechnen?" fragte er dann weiter. Einerseits aus Neugier. Andererseits aus staatspolitischem Interesse. Ein Consular war ja ein wichtiger Mann, selbst im Senat von Rom!

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM


  • Die Bescheidenheit Menecrates' ehrte ihn und zeichnete ihn zweifelsohne als Mann von Räson aus, was Gracchus wiederum konvenierte. Kein Consul brauchte seine Leistungen zu schmälern, doch jene, welche während oder nach ihrer Amtszeit nurmehr mit ihren - oftmals mageren - Triumphen und Leistungen prahlten, waren dem Flavier überaus zuwider, erinnerten ihn zu oft an die machthungrigen homines novi, welche Amtszeit um Amtszeit abrissen, nur um sich hernach im Glanz der Nobilitas zu sonnen ohne dem Imperium noch einen Dienst zu erweisen.
    "Die Ludi Palatini sind immerhin sehr umfangreiche Spiele und letztendlich wird zweifelsohne nur ihr Gelingen in Erinnerung bleiben"
    , fühlte Gracchus mit dem Spiele-geplagten Consul mit, war er selbst doch durchaus froh, dass die Ausgestaltung von ludi nach Abschluss seiner Laufbahn im Cursus Honorum hinter ihm lag. Sodann wandte er kurz den Blick zu seinem Sohn und ein Lächeln kräuselte seine Lippen ehedem er zurück zu Menecrates blickte.
    "Deine lobenden Worte sind eine große Ehre für Minor, und bin ich tatsä'hlich überaus stolz auf ihn. Gleichwohl kann ein Quaestor Consulum nur dann glänzen, wenn ein Consul ihn entsprechend fordert und fördert, ob dessen ich überaus dankbar bin, dass er dir zur Seite stehen darf."
    Gracchus konnte sich nur einiger Töchter des Claudiers entsinnen, doch da die Braut den Namen des Claudiers trug, musste jener selbst mindestens einen Sohn haben. Augenscheinlich jedoch hatte dieser nicht seinem Vater nachgeeifert. Dagegen hatte er durchaus ansehnliche Töchter hervorgebracht.
    "Claudia Silana, ich bin sehr erfreut, dich kennen zu lernen. Zweifelsohne werden wir dich zukünftig des öfteren in unserem Haus als Gast be..grüßen dürfen wenn du deine Schwester besuchst. Kennst du meinen Sohn bereits?"
    Gracchus immerhin war sich der Begegnungen zwischen beiden nicht bewusst.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    "Oh, ich verstehe." Eine so kurzfristige Anreise hatte der Kaiser nicht angenommen. Andererseits hätten seine Informanten ihn bestimmt informiert, wenn Gracchus schon früher nach Rom zurückgekehrt wäre. "Bist du wieder genesen? Dürfen wir nun wieder mit deiner Anwesenheit im Senat rechnen?" fragte er dann weiter. Einerseits aus Neugier. Andererseits aus staatspolitischem Interesse. Ein Consular war ja ein wichtiger Mann, selbst im Senat von Rom!


    Selbstredend hatte Gracchus Fragen dieser Art erwartet, doch gleichwohl er die halbe Rückreise über adäquate Antworten hatte sinniert, so war er noch immer uneins. Der Wahrheit hätte seine Präferenz gegolten, doch ähnlich wie das Resultat der Opferlesungen war die Wahrheit bisweilen nicht für die Öffentlichkeit angemessen. So antwortet er schlussendlich ein wenig ausweichend:
    "Ich kann nicht klagen, gleichwohl ist Baiae deplorablerweise kein Garant für Salubrität. Gegenteilig, ein wahrhafter Römer kann wohl nur in Rom zu Wohlergehen finden."
    Auch die Frage nach der Rückkehr in den Senat war nicht unvorhergesehen, gleichwohl der Flavier gehofft hatte, sie nicht derart schnell und derart konkret beantworten zu müssen. Jedem anderen hätte er eine Antwort ausweichender Art geben können, doch selbstredend nicht dem Augustus.
    "Auch der Senat wird mich zweifelsohne alsbald wieder er..dulden müssen"
    , lächelte er ein wenig freudlos und stellte wie stets die Pflicht eines jeden Senators in Rom vor eigene Belange.
    "Wiewohl ich die Hoffnung hege, dass auch mein Sohn - wenn auch nicht gleiche Erfahrung, doch zumindest flavische Verve und Diligenz in baldiger Zukunft im Senat wird vertreten können"
    , suchte er den Wermutstropfen dieses Gespräches für sich selbst zu einem Vorteile für seine Familie zu wenden, insbesondere auch, um von seiner eigenen Person ein wenig abzulenken. Dass der Aufnahme seines Sohnes in den Senat allfällig noch ein Gesetz im Wege stand, war ihm zu dieser Zeit nicht bewusst.
    "Gibt es denn dräuende Angelegenheiten, wel'hen der Senat sich derzeitig widmet?"
    Minor hatte immerhin von keinen Gefahren aus Germania berichtet und auch im Osten war es bei Gracchus' Abreise nach Baiae recht ruhig, dennoch war ihm nur allzu bewusst, dass die Stabilität an den Grenzen innerhalb von Tagen und Wochen sich ins Gegenteilige konnte verkehren. Andere Bedrohungen als von Außen indes konnte - oder wollte - er sich nicht vorstellen.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!