Sanfte Sonnenstrahlen bedeckten das Trigarium zu Füßen des Stadium Domitiani, wo seit alter Zeit die Equites Roms ihre Manneskraft stählten, heute indessen primär die Factiones ihre Aurigae präparierten. Der Tag vor den Iden des Martius war nicht lediglich der Tag des Mamurius Veturius, jenes mythenhaften Schmiedes, der zu Zeiten des Königs Numa die Kopien des Ancile hatte gefertigt, sondern insonderheit jener der zweiten Equirria, mit welchem Mars geehrt und zugleich der Beginn des traditionellen Jahreskreises zelebriert wurde.
Wie bereits einige Tage zuvor, wo der traditionale Abschied des alten Jahres mit einem Opfer an Mars war gefeiert worden, waren auch für diesen Tag Opfer an Mars und sodann weitere Wagenrennen angesetzt worden, welche diesmalig nicht allein unter den Auspizien des Consul Herius Claudius Menecrates, sondern ebenso seines Quaestors Manius Flavius Gracchus Minor sollten stattfinden. Letzterem war es auch oblegen, den Ablauf der Spiele wie die Spielstätte selbst zu präparieren, denn da die Mores Maiorum verlangten, jenes Rennen nicht in einem der fest gemauerten Stadien durchzuführen, sondern auf dem Campus Martius, jenem uralten Exerzierplatz jenseits der kultischen Grenzen der Stadt, hatte man unweit der existenten Spielstätte des Stadium Domitiani hölzerne Tribünen errichtet, zwischen denen ein Parcour als Rennstrecke lag. Unterhalb der hölzernen Konstruktionen hatten außerdem fliegende Händler, insonderheit die Produzenten von Knabbereien, Wein und größeren Mahlzeiten, die Konzessionen für Stände erworben, mit denen das Volk sich vor und nach dem Rennen würde verpflegen können.
Während also die Menge bereits zusammenströmte (insonderheit jene Bewohner Roms, welche nicht das Privileg genossen, dass Ordner und Staatssklaven ihnen die vornehmsten Plätze auf den Tribünen freihielten), waren die Spielgeber selbst noch gar nicht erschienen, da beide als Salier zuerst genötigt waren, dem Erschaffer ihrer kultischen Schilde im archaischen Tanze ihre Referenz zu erweisen.