Taberna - Zum lallenden Löwen

  • Lurco betrat mit gemeinsam mit Cerretanus und seinen Barackenbrüdern ihre eigene Taberna. Der lallende Löwe war ordentlich, sauber und machte einen gemütlichen wie auch einladenden Eindruck. Genau das wurde mit der Taberna bezweckt.


    "Ja das ist es... bis jetzt haben wir... noch gar nicht offiziell eröffnet", sagte Lurco und setzte sich vorne an den Tresen.


    "Terpander hat... die Eröffnung übernommen", erklärte er freundlich und nickte Scatos Sklaven zu. Wo Charislaus abgeblieben war, wusste er nicht. Aber der junge Bursche musste hier auch irgendwo rumwuseln.

  • Natürlich war auch Scato dabei. Direkt hinter Cerretanus und Lurco grinste er in die Taberna.


    "Huhu, Terpsi", flötete er. "Unser Optio und die Jungs wollten mal schauen, wie gut du kochst."


    Nun wusste der Grieche, wer die ganzen Leute waren. Der Vorgesetzte seines Herrn war dabei, Terpander dürfte nun schön Muffensausen haben. Zum Glück war alles sauber und ordentlich. Die Atomsphäre war sehr rustikal, aber gemütlich. Irgendjemand - mit Sicherheit nicht Terpander - hatte die Tische mit Deckchen und Blumenvasen geschmückt. Tonlampen, die wie kleine Kannen geformt waren, aus deren Tülle der Docht ragte, spendeten zusätzliches Licht.


    "Kommt alle rein, Männer, es ist genügend Platz."

  • "Was... hast Du Gutes... zu bieten? Ich nehme... erstmal was zu trinken. Poska und dann... schau ich mal. Wo ist Charislaus? Sag ihm... er gehört nun dauerhaft... zu uns. Er ist in meinen Besitz übergegangen. Du kannst ihn... also in Ruhe an...lernen Terp. Viridomarus ist ab..gereist auf unbestimmte Zeit. Gemeinsam... mit Sati. Charislaus wird dauerhaft hier arbeiten", erklärte Lurco freundlich.

  • " Zu Essen gibt es auch?" Überrascht blickte sich Appius nochmals um. Eigentlich sah die Taberna nicht so aus als würden Speisen ebenfalls angeboten werden. Sie war sauber und die Lage begünstigte es dass sogar Licht von der Strasse ins Innere fiel.


    " Hmm...und es ist noch nicht eröffnet? Da finde ich aber nun schade. Oder kann man da vllt was drehen? Dass man doch etwas zu essen bekommt? Ihr seid eingeladen....ich zahle die Rechnung. Schliesslich muss der Laden ja etwas abwerfen, oder?"

  • "Danke Cerretanus. Ja. Jeden Tag ein anderes Tagesgericht. Und... Puls mit anderen Zutaten kann... bestellt werden. Süss oder herzhaft. Getränke... warm und kalt. Wir waren... noch nicht ganz fertig. Scheinbar jetzt... schon. Terpander war... fleißig.


    Die Gäste sollen... hier eine gute Zeit haben. Entspannen. Plaudern. Essen. Trinken. Nach Lust und Laune. Damit es gemütlich bleibt... sind Frauen hier drin... verboten. So kommt man selbst zu Wort und es gibt kein... Gezicke. Der ruhige gemütliche Nachmittag oder Abend, den soll man hier verbringen können", erklärte Lurco freundlich.

  • Terpander lächelte nachsichtig ob Scatos Bemühungen, ihn unter Druck zu setzen.


    "Es gibt heute ganz frische Blutsuppe, ein altes Rezept aus Sparta. Ich dachte, ich probiere mal etwas aus, das nicht jeder anbietet. Sie ist kräftigend und wohlschmeckend. Ich habe sonst auch noch Braten im Angebot, den ich heute Nacht im Ofen bei milden Temperaturen langsam habe durchgaren lassen, und selbstgemachte Würste."


    Terpander war fleißig gewesen in den letzten Stunden, sehr fleißig und alle Zutaten waren schlachtfrisch. Da er wollte, dass jeder seine Blutsuppe wenigstens probierte, bereitete er acht Schalen vor, die als Vorspeise dienen konnten oder bei Gefallen mit Nachschlag als Hauptgericht, und stellte sie jedem hin. Dem Optio gab er besonders großzügige Fleischstücken hinein.


    Dass Satibarzanes fort war, bedauerte er nicht. Er konnte den Kelten-Perser-Römer-Bastard nicht ausstehen. Mit Charislaus, der fügsamer war, konnte er sich eher anfreunden. Terpander war mit seinem Dasein zufrieden und bereitete die Trinkbecher vor.


    "Posca, Wasser? Oder darf es was Stärkeres sein? Rohes Blut ist auch noch vorhanden, ich habe noch nicht alles verkocht."

  • Lurco freute sich über die gute Laune aller und die Spendierlaune von Cerretanus.
    "Gute Idee... so ein Alleinstellungsmerkmal. Ich nehme zwei Würste und Poska. Blutsuppe habe ich... noch nie gegessen", sagte Lurco und schaute gespannt in die Schale.


    "Gib unserem Lurco auch ein paar Stücke Fleisch, er hat einiges verloren und muss wieder zu Kräften kommen. Ich nehme ein Stück Braten mit Brot, dazu Wein und bedanke mich bei Dir Cerretanus", grinste Pullus gut gelaunt.


    "Was bestellst Du Rammy?", fragte Lurco Blutsuppe löffelnd.
    "Was soll Dein Bratwurstbruder schon bestellen?", gab Pullus zurück.


    "Scato eine Anekdote zur Blutsuppe auf Lager?", fragte Quietus und überlegte was er bestellen sollte. "Cervisia und ich nehme auch ein Stück Braten. Danke Boss", entschied sich Quietus.

  • Charislaus kam gerade vom Markt und hatte frisches Gemüse und einiges an Obst eingekauft. An Honig hatte er ebenso gedacht. Als er den Lallenden Löwen betrat, war dieser so voll wie noch nie zuvor. Chari suchte Terpanders Blick, grüßte aber sofort die anwesenden Gäste. Vor allem da auch Scato und Lurco zu Gast in der Taberna waren.


    "Salvete", grüßte er freundlich in die Runde und schaffte seine Einkäufe direkt an den Küchentisch.


    Danach gesellte er sich zu Terpander.
    "Haben unsere Gäste schon bestellt? Was soll ich servieren? Schön wie voll heute der Laden ist. Unseren Herrn Lurco hat es schlimm erwischt. Sag mir bitte bescheid, wenn ich was servieren soll. Ich schneide schon mal das Obst und Gemüse für den Puls klein. Honig habe ich auch mitgebracht Terpander", erklärte Charislaus und machte sich sofort an die Arbeit

  • Sichtlich unentschlossen überdachte Appius die Wahl. Er kam nicht drum herum die Blutsuppe zu probieren wobei er skeptisch war. Er wusste wie Blut schmeckte. Als würde man an einem Eisennagel lutschen......


    " Wie ist denn die Blutsuppe abgeschmeckt?" erkundigte er sich daher bevor er bestellen würde.
    " Ich nehme jedenfalls Puls, und eine Kanne Falener. Und wenn es für euch keine Umstände macht etwas Süßes. Aber nur wenn ihr deswegen nicht extrea etwas zubereiten müsst."
    Honig soll ja angeblich gesund sein. Sogar zu medizinischen Zwecken sollte der klebrige Saft taugen.


    " Nit Honig, wenn ihr auf Lager habt." fügte er hinzu um es etwas konkreter zu machen.

  • Charislaus nickte stolz und füllte großzügig eine Schale mit Puls, frischem, kleingeschnittenen Obst und garnierte es mit ausreichend Honig. Eine Süssspeise müsste auch süss schmecken.


    "Ganz nach Wunsch bereite ich den Puls zu. Schau mit frischem Obst, besonders köstlich sind die Datteln. Da haben wir einen sehr guten Lieferanten an der Hand. Abgerundet mit Honig. Heute frisch auf dem Markt erstanden. Lass es Dir gut schmecken.


    Falls Du nachher etwas Süsses trinken möchtest, wir haben auch kaltes Rosenwasser im Angebot. Pur, mit Minze oder sogar mit Zitrone", pries Charislaus ihr Angebot an und stellte Cerretanus die Kanne Falener neben sein Mahl. Einen Becher stellte er direkt dazu und goss ihn ein.


    "Wohl bekommts. Zur Blutsuppe kann ich nichts sagen, sie wurde von Terpander persönlich zubereitet, unserem Majordomus. Terpander?", bat Charislaus freundlich.

  • "Ich probiere im Anschluss ein... Glas Rosenwasser mit Honig. Mein Vater sagte stets... Honig ist gut für... die Wundheilung. Scato kann das sicher... bestätigen. Falls nicht... hat es geschmeckt. Von den Datteln hebe zwei oder drei... nachher für mich auf... privat bitte. Die gibt Terpander dem Pfau...", sagte Lurco und löffelte die Suppe.


    "Schmeckt besser... als das eigene Blut...", grinste der schief.

  • Gut, dass Charislaus helfen kam bei der Menge an Kundschaft. Inzwischen hatte jeder eine Schüssel mit der zähen, gleichförmig dunkelroten Masse serviert bekommen, in der die Fleischstücken schwammen. Gemüse suchte man darin vergebens. Natürlich erklärte Terpander gern, wie man diese kraftspendende Köstlichkeit zubereitete.


    "Zunächst wird ein Essigud mit Gewürzen wie Lorbeer, ganzen Pfefferkörner, Nelken, Zwiebeln und etwas Honig und Wurzelgemüse aufgekocht. Nach dem Sieben gibt man den Sud ins Blut, wodurch dieses gerinnt und fast völlig schwarz wird. Diese Suppe ist sehr gesund. Bitte bedient euch reichlich daran. Es ist ein großer Topf voll da und frisch schmeckt sie am besten."


    Das Gemüse und die Puls von Charislaus kommentierte er nicht, machte sich aber seine Gedanken dazu, dass der Raum im Verdauungstrakt davon verstopft werden sollte, wo doch Terpander dermaßen viel frisches Fleisch organisiert hatte. Er selbst ernährte sich fast ausschließlich carnivor, wenn es sich einrichten ließ. Wann immer es Fleisch gab, aß er nichts anderes dazu. Er hoffte, dass jeder der Soldaten wenigstens eine Schüssel Blutsuppe zu sich nahm. Immerhin hörten sich die Getränke auch für seine Ohren lecker an. Er stellte einen Teller mit einem großen Haufen schmackhaften kleinen Süßgebäcks auf den Tisch, von dem sich jeder bedienen konnte. Dieses war nicht selbstgemacht, sondern gekauft, schmeckte aber gut.


    Quietus, Pullus und Lurco schob er einen Teller mit einem Berg von Braten hin, der so zart war, dass er schon auf dem Teller zerfiel. Beilagen gab es keine, nur Fleisch. Ramnus und Lurco bekamen obendrein selbst gemachte Würste, auf die Terpander fast so stolz war wie auf seine Suppe.


    "Wollt ihr wirklich Brot dazu?" Die besorgte Frage konnte er sich dann doch nicht verkneifen.

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    SKLAVE - SISENNA IUNIUS SCATO

    Einmal editiert, zuletzt von Terpander ()

  • Lurco musterte den Berg fleischlicher Köstlichkeiten die Terpander für sie auftürmte. Brot war dazu wirklich nicht nötig. Und Fleisch gab Kraft zum Heilen.


    "Nein Danke, Du hast Recht... Der Braten... und die Würste sehen... erstklassig aus. Deine Suppe.... schmeckt wie... tja... wie... flüssiges Fleisch Terp. Du hast sehr gut gekocht. Lob an Euch beide", sagte Lurco stolz und ditschte seine Wurst in die Blutsuppe.


    Genüsslich verzehrte er beides und warf Rammy einen Blick zu. Falls er seine Portion nicht aufschaffte, würde der Bruder ihm beistehen.

  • "Danke für die Einladung, Optio! Ich nehme Obst, Fleisch und Falerner, dazu eine Schale Puls."


    Damit hatte Scato den größten Berg Essen bestellt. Dass er der Dünnste der Anwesenden war, ließ das Ganze etwas skurril wirken. Charislaus hatte den Eintopf so liebevoll zubereitet, dass Scato unbedingt davon essen wollte, auch, weil Charislaus neu war und er auszutesten gedachte, wie gut der junge Mann kochen konnte. Scato zog seine Schüssel mit Blutsuppe an sich heran und löffelte sofort los, während er darauf wartete, dass man ihm den Rest servierte. Da er Terpander seit Jahren schon kannte, kannte er natürlich auch dessen kulinarischen Ausflüge nach Griechenland. Dass ausgerechnet die Griechen, denen man eine gewisse Weichheit nachsagte, Blutsuppe aßen, fand er ulkig. Besonders bei einem Lehrer aus Athen.


    Ramnus schaufelte los, kaum, dass Terpander ihm die Schüssel hingestellt hatte. Die länglichen rosa Kugeln, die vielleicht gekochte Eier waren, schlang er besonders gierig herunter. Asper musterte ihn angewidert von der Seite.


    "Ein Rosenwasser und drei Würste, bitte. Ramnus! Iss doch mal langsamer, du spritzt alles voll!" Da Asper sich besonders in Schale geworfen hatte - Scato fand ihn trotz der Ausgeh-Tunika und dem in stundenlanger Sorgfalt mit irgendeiner Klebepaste versteiften Haar immer noch hässlich - schien ihm das besonders missfallen.


    Die Antwort war ein schlürfendes Grunzen von Ramnus.


    "Ich nehme Falerner", bestellte Stilo, der scheinbar nichts essen wollte.


    "Mir erscheint das Gebäck einladend", meinte Tarpa, angelte sich einen Keks, ditschte ihn in die Blutsuppe und lutschte die aufgeweichte Ecke ab. Das schien zu schmecken, denn in dieser Manier machte er weiter.

  • Charislaus freute sich über den Hunger und die Bestellungen der Gäste. Er servierte schnell und sauber, so dass sie gemeinsam essen konnten. Besonders freute er sich, dass neben dem Fleisch auch sein Puls gut anzukommen schien. Mit freundlichem Lächeln stellte er Scato seinen Puls vor die Nase. In jeweils eine andere Schale gab er das heiße, dampfende Gemüse und einmal das kleingeschnittene Obst, welches er mit Honig verfeinerte. So konnte Scato selbst bestimmen, welchen Geschmack sein Puls haben sollte.


    Mit Erstaunen musterte er wie Tarpa und Lurco die Blutsuppe aßen. Der eine tauchte Gebäck ein, der andere seine Würste.


    Zusätzlich servierte er jedem einen kleinen Becher Rosenwasser und stellte Minze und Zitronenscheiben auf den Tisch.


    Asper hingegen bekam einen großen Becher und seine eigene Minze und Zitrone hingestellt. Die Würste folgten umgehend, mit einer Ecke knusprigem Brot dazu. Stilo bekam seinen Falerner und ein Schälchen mit Knabbereien, falls er doch Hunger bekommen sollte.


    Zufrieden schaute Charislaus auf die speisenden Gäste.

  • Der Puls war auf jedenfalls köstlich. Auch wenn es ein einfaches Gericht war so war es bisher das beste Rezept dass sein Gaumen schmecken durfte.


    " Erst letztens am Tor. In meiner Schicht....kam so ein...ich sags mal vorsicht....selbstverliebter Kerl an. Hielt den ganzen Verkehr auf. Seius irgendwas. Hatte damit argumentiert, um schneller voranzukommen, er wäre der nächste Quästor." Appius lachte kurz kopfschuttelnd und schlürte weiter seine Puls.

  • Scato trank von dem köstlichen Rosenwasser, dann horchte er auf. "Ein Seius? Seius Ravilla?" Seius Stilo würde es wohl kaum sein. "Ein junger Mann mit schwarzen Haaren? Wenn er das ist, dann ist das mein Onkel!" Auch wenn er kaum älter war als Scato ...

  • Lurco horchte auf und musterte Scato misstrauisch.


    "Dein... Onkel? Was will... der hier? Hoffentlich keine schlechten Nachrichten... Das da irgendwas geplant ist... Du musst aufpassen. Lass Deinen Onkel wissen... Du bist bei den Urbanern... der soll mit Heiratsplänen in 30 Jahren wieder...kommen", erklärte Lurco über seinen Löffel hinweg und deutete mit der Bratwurst auf Scato.

  • Auf die Frage Scatos konnte der Furier nur mit den Schultern zucken. " Wie er genau heisst weiß ich nicht. Aber er hatte schwarzes Haar und möchte Quästor werden. Das weiß ich mit bestimmtheit." Dabei schmuzelte er als er sich zurück erinnerte.
    " Etwas eingebildet dein Onkel. Oder?" Den Eindruck den Seius Ravilla hinterlassen hatte hing immer noch im Gedächnis fest.

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