Ein neuer Centurio, ein neuer Wind

  • Im Schritt, zumindest sah es bei weggehen so aus als ob, kamen die beiden Centurienbauf den Platz. Die erste Centurie platzierte sich zur Linken in Richtung Bellatus blickend.

    " Centurie. Halt." Cerretanus hob einen Arm und ballte die Hand zur Faust.

    " Contubernien 3 und 4. nach rechts aus der Formation und in 2 Linien Aufstellung beziehen. Contubernien 5 und 6. Nach vorne treten und 2 Reihen bilden."

    Mal sehen wie weit die Narren kommen. Hoffentlich weiß jeder wo links und rechts ist.

    Cerretanus bezweifelte seine Anweisungen und hoffte inständig dass niemand der Milites eine groben Schnitzer fabriziert.


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    Auch Stilo ließ seine Männer so antreten, dass die beiden Contubernia mit den Langspießen ganz vorn standen. Ansonsten änderte er nichts an der Anordnung, da die Milites in seiner Centuria alle Bögen trugen. Nervös blickte er zu Cerretanus. Einer von ihnen beiden würde jetzt wohl den Arsch vollkriegen, dass ihm Hören und Sehen verging. Sein Blick richtete sich auf Bellatus.

  • Cerretanus blickte mit schiefen Lächeln und zwinkerte ermutigend Das es hier womöglich zu einem Desaster kommen würde war naheliegend doch nur so konnte man, wie eben bei diesen Unstimmigkeiten, daran arbeiten sich zu verbessern.

    Mit leisen Seuzer wandte sich Cerretanus zu Bellatus und salutierte.


    " Centurio. Optio Cerretanus meldet Centurie I. der IV. Cohorte vollzählig angetreten."

  • Auf das freundliche Zwinkern hin zog sich ein Mundwinkel von Stilo ebenfalls zu einem schiefen Lächeln auseinander. Cerretanus war ein netter Kerl. Doch nun galt seine Aufmerksamkeit ihrem Vorgesetzten und nachdem Cerretanus Meldung gemacht hatte, folgte die von Stilo:


    "Centurio! Melde die Centuria II der Cohors IV ebenfalls als marschbereit angetreten!"

  • Bellutus sah sich an was die beiden Optiones ihm zu präsentieren hatten. Es war zwar immer noch nicht das Gelbe vom Ei, aber die Männer hatten bereits einen kleinen Vorgeschmack bekommen welcher Wind nun hier wehte. Er winkte die Optiones zu sich und nachdem sie stramm vor ihm standen;

    Movemini Männer! er sah von ihnen zu den beiden angetretenen Centurien. Das muss demnächst schneller gehen, wir sind hier keine Paradetruppe sondern eine Einsatztruppe...Zeit bedeutet Leben!

    Mit einem grimmigen Nicken unterstrich er seine durch bittere Erfahrungen gemachten Worte.

    Die Hastatii der I. Centurie marschieren vorn, die der II. als Letzte in der Marschordnung. Unterwegs werden wir Formationen üben, ...dabei sind die Hastatii Dreh- und Angelpunkt! Sie müssen grundsätzlich ihre Spieße im Halbkreis zum Feind bringen. Die Bogenschützen in entsprechendem Abstand dahinter. Alle übrigen werden unter eurer Führung und eurem Ermessen zu Plänklern, welche durchgebrochene Feinde eliminieren. Dabei gilt es die Formation zu verteidigen! Die Formation bleibt bis ich sie auflöse!

    Fragen?


  • Stilo hatte den Drang, zu fragen, wer von ihnen beiden denn jetzt richtig gelegen hatte. Vermutlich Cerretanus - denn Stilos Centuria hatte keine der erwähnten Plänkler, nur Hastati und Schützen oder man musste noch welche umfunktionieren. Andererseits - wenn den Centurio irgendetwas stören sollte, würde der sich schon melden. Wenn er einschätzte, dass alles in Ordnung war, dann war das so.


    Also bestätigte er nur mit einem "Jawohl, Centurio", dass sie sich das nächste Mal mehr beeilen würden.


    Allerdings hatte er ein Problem mit seinem Kopftheater, was die Beschreibung der Formation anging. "Für die Verteidigungsformation - alle Hastati im Halbkreis gruppieren, also auch die der Centuria II nach vorn schicken?" Dann wären die Centurien durchmischt und er musste sich mit Cerretanus einigen, wer dann wo stand, um rumzuplärren. Und Bellatus war ja auch noch da.

  • Zackig waren sie ja, die beiden Optiones, mal sehen was es so unterwegs gab. Er hatte den Gedanken nicht ausgedacht als die Frage von Seius Stilo kam. Er sah ihn leer an. Natürlich konnte er jeden Befehl erklären,...Wir marschieren als Einheit in Doppelcenturie. Dies weil wir mit mir nur einen Centurio haben. Deshalb vorne Hastati für Front und Lateralangriffe iustum und hinten Hastati für Nachhut und Lateralangriffe sinistrum. Die Kunst ist nicht die Marschposition, sondern die Aufstellung bei einem Angriff. Deshalb werden wir das heute üben!

    Die I. Centurie marschiert vorn und deckt die rechte Seite, heißt, wenn von der rechten Seite ein Angriff kommt bildet sie geführt von Optio Furius einen Halbkreis. Zeitgleich bildet die II, geführt von dir den gegenläufigen Halbkreis, so daß wir von den Hastati geschützt sind und uns vom Kern aus Verteidigen können. Wichtig sind die Abstände der knienenden Hastati. Es muss eng genug sein damit man dem Feind keine Lücke biete und weit genug um uns im Inneren Platz für eine Bogenattacke zu bieten. Zwei, drei Schuss. dann geht es ans Eingemachte, Bogen auf den Rücken, Gladii raus. Aber erst einmal müssen wir den Halbkreis und die Abstände hinbekommen.

    Er sah Seius direkt an, sein Schweigen formte quasi die Erwartung seinen Wissendurst gestillt zu haben.

    Formationen meine Herren sind seit jeher der Vorteil der römischen Legion gegenüber Barbaren gewesen. Dazu bedarf es Platz und geeignetes Gelände...wir brauchen also Speculatores,..jeweils 2 Mann für Rechts und Links. Wir nutzen Brandpfeile als Benachrichtigung für Feindannäherung und Nachtigallen (Pfeile mit einer Flöte zur Geräuscherstellung) zur Bestätigung daß sie noch leben,...so alle 3 Meilen. Fragen?

    Was rhetorisch gemeint war, denn alles was nun kam würde exerziert werden müssen.

  • Andere Länder, andere Vorgehensweise. Angepasst an die Umgebung und das Terrain musste man Formationen nutzen die effektiv waren.

    Cerretanus Erfahrungen und Erlebnisse waren hier nicht sehr von Nutzen. Rom war eine Stadt und keine Ebene . Auch waren Häuser nicht mit der hügeligen Topographie hier zu vergleichen. Deshalb verunsicherte es ihn ein wenig wie die Centurien aufgestellt wurden. Nichts desto trotz....Sein Job war es zu führen. Und er musste schnell lernen die Umstände zu kontrollieren.

    " Keine Fragen, Centurio."

    Er salutierte knapp und drehte sich zu seiner Centurie. Bellatus hatte anfangs angemerkt das Zeit Leben kosten könnte und jetzt verschwendete Cerretsnus keine Zeit damit dem Centurio weitere Möglichkeiten zu geben.


    " Centuria Prima. Achtung." Er wartete kurz ab um den Männern die Gelegenheit zu geben die Füße stillzuhalten.

    Danach dreht er sich wieder zu Bellatus und starrte stur einen imaginären Punkt hinter dem Offizier an.

    '

  • Bellatus wartete die Meldung der II. Centurie nicht mehr ab. Wenn Furius hier einen Blumentopf gewinnen wollte musste es schneller gehen. Aus jeder Centurie jeweils 2 Mann vortreten lassen und als Speculatores einweihen. Wir marschieren zunächst einmal 2 Meilen im Marsch (100 Schritt/Min), dann 5 Meilen im Eilmarsch (20 Schritt/Min.), hiernach setzen sich die Speculatores ab und die Centuriae folgt im Marsch bis zur ersten Nachricht der Speculatores! Die vier Männer sollten die besten Läufer eurer Centurie sein, sie laufen mit leichter Bewaffnung und den Bögen. Auf, meine Herren, in 5 Minuten marschieren wir los!

    Damit machte er sich auf um sich an die Spitze der Marschkolonne zu stellen.

  • Stilo hatte nicht rechtzeitig reagiert. Er presste vor Ärger über sich selbst die Lippen zusammen und machte sich daran, die Befehle umzusetzen. Zwei Speculatores ... er kannte die Männer doch noch gar nicht. So nahm er zwei, die langbeinig und leicht gebaut waren, aber darüber hinaus in keiner Weise auffielen, graue Mäuseriche, die man übersah. Das konnte bei der Aufgabe nicht schaden.


    "Du und du. Namen?" Sie hatten Zeitdruck, aber es wäre ungünstig, nicht zu wissen, wie die eigenen Speculatores hießen.


    "Aulus Apronius Lupus", stellte der eine sich vor.

    Und der andere: "Iullus Cispius Falco."


    Wolf und Falke, was für ein Glücksgriff bei der Namenswahl. Darüber hinaus sahen sie so gewöhnlich aus, dass Stilo sie wohl einige Male verwechseln würde, ehe er sich ihre Gesichter endlich eingeprägt haben würde. "Ihr habt die Ehre, künftig als Speculatores zu dienen. Ihr habt die Befehle gehört, leichte Bewaffnung und Bögen. Nach sieben Meilen setzt ihr euch ab."


    Dann hieß es, noch den letzten Feinschliff an der Sortierung der Männer vorzunehmen. Dann waren sie endlich marschbereit mit einem Optio, der sich vor Wut auf sich selbst in den Arsch beißen könnte und entsprechend etwas gereizt wirkte. Seine Stimme war jedoch trotz allem ruhig. In wenigen Meilen würde Stilos Zorn verflogen sein, ohne dass er auch nur ein überflüssiges lautes Wort verloren hätte.

  • Aufmerksam blickte Cinna dem Centurio entgegen, während der Schweiß in seinem Haar kitzelte. Bald würde Staub hinzukommen. Im Gegensatz zur üblichen Routine waren die Männer heute keineswegs gelangweilt, denn die neuen Offiziere wollten begutachtet und kritisch beäugt werden.


    Furius Cerretanus, sein neuer Optio, war Cinna sympathisch. Er schien ein Mann zu sein, der sich um gute Stimmung und ein harmonisches Funktionieren der Truppe bemühte. Nun würde sich zeigen, wie der Furius sich machte, wenn sie im Feld waren. Dessen Gegenstück Stilo kannte Cinna schon, wenn auch nur als Freund seines Vaters und nicht als Kamerad. Er vermutete aber, dass Stilo trotz seiner Unerfahrenheit eine solide Arbeit liefern würde, da er von Natur aus eine in sich ruhende und selbstbewusste Persönlichkeit war.


    Bellatus als Centurio trat anders auf als seine beiden Optiones, er musste natürlich deutlichere Töne anschlagen, das war Cinna so bewusst wie jedem anderen. Doch als anfangs vor lauter Unzufriedenheit lauter geworden war, hatten einige nervös mit dem Kiefer zu mahlen begonnen. Die Erinnerung an Coriolanus, der sie grün und blau und blutig geprügelt hatte, haftete noch sehr deutlich in ihrem Gedächtnis. Auch Cinna musste tief durchatmen und sich ins Gedächtnis rufen, dass Bellatus nicht Coriolanus war und zumindest die Möglichkeit bestand, dass er andere Methoden vorzog. Inzwischen schien er sich beruhigt zu haben - oder die Truppe stand inzwischen deutlich besser in Formation als zuvor - und verzichtete auf unnötiges Gebrüll.

  • " Also los" donnerte die Stimme des Furiers über den Campus und holte sich zwei der Milites aus den Reihen.

    " Name?"

    " Cnaeus Ludius Rufinus, Optio."

    " Faustus Aulius Pandus, Optio."


    " Bravo Zumindest das ging ja schnell" moserte Cerretsnus und grinste. " Ihr zwei macht uns die Kundschafter. Dafür müsst ihr euch nicht sonderlich verausgabt. Schnell auf den Beinen sein und die Augen und Ohren offen halten. Wie der Centurio schon vorab seid Uhr dass nun bis zu eurem Lebensende."

    " Bogen und Pfeilen wie auch Pugio bleiben am Mann, der Rest bleibt hier. Darum kümmern sich die Kameraden. Verstanden?"

    " Jawohl, Optio" kam es als Bestätigung im Chor.


    " Centurie. Fertig machen zum Anmarsch. Ausrüstung der beiden aufnehmen." Wer das nun war kümmerte Cerretanus wenig.

  • Bellatus betrachtete das Schauspiel. Man hatte es also geschafft die Speculatores auszuwählen. Die vier Männer kamen nach vorn und Bellatus instruierte sie. Zwei Meilen lauft ihr voraus. Alle zwei Meilen wartet einer von euch und erstattet Bericht, dann schließt er wieder nach vorn auf. Sollte etwas im Busch sein, eine zu große Staubwolke, verdächtige Spuren oder haufenweise Pferdescheisse gebt ihr ein Blinksignal, und nur dann, verstanden? Die vier nickten beflissen und liefen dann auf Bellatus´ Wink hin los. Er sah ihnen kurz nach, sie würden maximal 15 Minuten für die Distanz brauchen, seine beiden Centurien auf dem Weg 20. Er winkte die beiden Optiones herbei und meinte, lakonisch, Das das Gerödel hier nun etwas länger gedauert hat werden wir wohl schnell marschieren müssen...Citatior Gradus...Optio Seius,...gib den Befehl zum Abmarsch!

    Bellatus ließ noch einmal den Kopf um den Nacken kreisen. 24 Meilen in 6,5 Stunden,...in Britannia, Gallia oder Germania kein Problem. Hier allerdings, wo einem schon der Schweiß im Stehen in die Ritze lief?!

    Er nickte dem Seianer zu. Vom vielen Rumstehen wurde es nicht besser.


  • Cinna hob alles auf, was die neuen Speculatores in den Staub warfen, und verstaute es am eigenen Körper. Pandus und Rufinus waren zwar nicht Pansa und Dexter, aber falls durch einen dummen Zufall einem von letzteren beiden die überzähligen Gegenstände aufgebürdet wurden, während Cinna daneben stand, würde das nur wieder Ärger geben. Da schleppte er lieber ein wenig mehr. Er war jung und gesund. Noch voller beladen als zuvor stand er bald wieder stramm und wartete auf den Befehl.

  • Die Kommandos waren eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen der introvertierte Stilo mal laut wurde. Dann aber richtig.


    "Centuriae ... parate vos ad iter", brüllte er." Centuriae ... scuta sursum!"* Ein gleichmäßiges Klirren und Stampfen ging durch die Reihen, begleitet von Stilos Blick. Dann folgte der finale Befehl: "Pergiteeeee!"


    Die ersten Reihen setzten sich in Bewegung, die zweiten, die dritten, bis beide Zenturien volle Marschgeschwindigkeit erreicht hatten. Und diese würden sie halten. Fast vierhundert genagelte Soldatenstiefel wirbelten den kappadokischen Staub auf. Der Wind, der heute schon erstaunlich hohe Temperaturen aufwies, blies eine gelbbraune Wolke über das karge Land, die wie eine Fahne hinter der Kohorte herwehte.


    Sim-Off:

    *Marschbereitschaft herstellen! Schild auf!

  • Mit dem Befehl des Seianers erklang jenes Geräusch welches im gesamten Imperium die Macht und Schlagkraft der römischen Legion signalisierte. Bellatus schritt voran, 140 Schritte pro Minute war das Ziel. Die Leg. XV hatte einen miserablen Ruf. Was natürlich diesem Land hier geschuldet war. Es bot einem Legionär rein gar nichts um sich vom Dienst abzulenken. Und der Dienst war mit nichts zu vergleichen,...vielleicht mit Iudaea. Sie würden schwitzen unter ihren Rüstungen, unter ihrer Ausrüstung. Auf den Schweiß würde sich der Staub legen und den Körper mit einer sandfarbenen Paste bedecken. Es würde sich zeigen ob diese Paste zu Abreibungen führen würde.

    Bellatus hörte auf die Geräusche hinter ihm, das Stampfen der Schritte, das knirschen der Ausrüstung. 140 Schritte, ...sie waren weit, weit davon entfernt. Er kam auf 100 Schritte. Fast schon ungläubig dachte er an einen Zählfehler, doch die nächste Zählung gab ihm recht, 105 Schritte. Seine eigenen wohlgemerkt, die Legionäre folgten ihm. Er erhöhe das Tempo als sie freies Gelände vor sich hatten. In einiger Entfernung konnte er den ersten Speculatore erkennen. Bis sie bei ihm waren hatte er die Männer bei 125 Schritten.

    Der Speculator grüßte und machte Meldung. Legionarius Cnaeus Ludius Rufinus, bisher keine besonderen Vorkommnisse! Bellatus nickte und der Mann lief davon.

    Natürlich gab es so nah zur Ansiedlung und dem Castellum keine besonderen Spuren, es sei denn man plante einen Angriff. Die Sonne stieg höher und Bellatus begann tatsächlich Germania und Britannia zu vermissen. Die Aussicht auf den Posten des Primus Pilus hatte ihn hierher gebracht. Die Hitze hatte er eindeutig unterschätzt.

    Nach einer Stunde hatten sie den zweiten Speculator passiert. Eine Stunde für 4 Meilen. Es kostete ihn Überwindung, aber er musste eingestehen, daß sein Ziel unter diesen Umständen nicht zu erreichen war. Nach 8 Meilen ließ er halten und die Männer verschnaufen. Er rief die beiden Optiones zu sich und während er wartete nahm er den Helm ab, trank einen Schluck Posca und wischte sich mit seinem Halstuch den Matsch aus dem Gesicht. Verdammt,...er war 42 Jahre alt und fühlte sich wie 70. Wie mochten sich erst die Männer fühlen mit ihrer Ausrüstung?

    Die Optiones kamen heran, als er plötzlich ein Blinken wahrnahm, in einiger Entfernung zwar, aber zu rhythmisch um zufällig zu sein.

  • Wir marschierten los. Das Tempo welches verlangt wurde konnte nur zu Zwischenfällen führen. Schon nach gut 3 Meilen sah man an vielen Miles den Schweiß auf der Stirn perlen und fließen.

    Cerretanus selbst hatte ebenfalls zu kämpfen und schwitze nicht weniger. Durch die Ausrüstung, die keinerlei Temperaturausgleich zuließ, erhöhte sich die Körpertemperatur.

    Trotzdem. Er war Optio und hatte somit eine Art Vorbildfunktion.

    Vermutlich war derjenige dem der Mist eingefallen ist, das Schritttempo auf einem Maultier gemütlich durch die Steppe gallopiert.

    Cerretanus ließ sich zurück fallen. Schließlich hatte er und auch sonst kein gesund gewachsener Mensch Augen am Hinterkopf

    So sah er wie einer der Miles wankt. Anstelle gerade aus zig der Mann leichte Bögen und wenn es nicht den Nebenmann geben würde.....

    " Nicht nachdenken, Miles. Tief durchatmen in regelmäßigen Zügen." Gerade als er endete winkte der Mann wieder und stolperte fast. Mit festen Griff nahm der Furier den Mann am Oberarm und zog in hoch wie auch weiter. " Atmen, Junge, atmen."

    Dann fiel ihm ein dass Cinna einiges an Zusatzgewicht zu schleppen hatte und suchte nach dem Umbrier.

    Bevor den jungen Burschen jedoch erspähen konnte hielt man an.

    Nicht sonderlich frisch beeilt sich Cerretanus nach vorne.

    " Centurio?" Dabei blickte ebenfalls in die Richtung aus der die Lichtreflektion herkam.

  • Der Marsch startete gerade, als ich meine neuen Kameraden erreichte. Eine gefühlte Sekunde bevor der Befehl kam, Schild und Pilum aufzunehmen, schloss ich mich in der hintersten Reihe der 2. Centuria 4. Kohorte an. Zuhinterst war es zwar nicht immer am besten, man schluckte mächtig Staub beim Marsch, aber als 2. Centuria der 4. Kohorte würden wir Staub schlucken, ganz egal ob vorne oder hinten in den Reihen.


    Zum Glück legte der Centurio kein allzu schnelles Tempo vor. Beinahe gemütlich war es im Vergleich zu den Gewaltmärschen in der Hitze Iudäas, welche ich in den letzten 3 Jahren im Krieg gegen die Juden erlebt hatte. Und trotzdem waren wir noch keine Meile unterwegs, als auch bei mir der Schweiss anfing zu laufen. Ich fühlte mich zwar wohl beim Marschieren, hatte keine Probleme mit dem Tempo und der Ausrüstung, aber die Hitze war nicht zu verachten und ich lobte mir die Tatsache, dass ich genau dies schon seit Jahren kannte.


    Nach einiger Zeit machten wir den ersten Halt. Endlich gab es die Möglichkeit meine Lorica richtig anzuziehen, aber dafür brauchte ich auch erst einmal wieder einen Kollegen.

  • Gillo hatte Probleme. Ihm musste von Cerretanus geholfen werden und soeben kümmerte sich ein Capsarius um ihn und gab ihm was zu trinken und kontrollierte seinen Puls. Im Gegensatz zu diesem Kamerad hatte Cinna trotz des Zusatzgewichts bislang keine Probleme. Er war in Cappadocia geboren und aufgewachsen und das Wetter fand er vollkommen akzeptabel. Was ihm eher zu schaffen machte, war seine Müdigkeit. Durch die vielen Zusatzarbeiten, die Pansa ihm aufbürdete, blieb ihm kaum Zeit, sich zu erholen. Teilweise war es jedoch auch seine eigene Schuld, da er ein Mensch war, der gern half. Bei der Rast bemerkte er auch sogleich den schlechten Sitz vom Panzer eines Kameraden der anderen Centuria. Bei der Rast hatten sich die Truppen etwas vermischt, sodass Cinna sich zu ihm gesellte.


    "Salve", grüßte er. "Halt mal still." Er begann ungefragt, an der grauenvoll sitzenden Lorica herumzufummeln und sie besser zu schnüren. "Wenn es dir zu warm wird, stell dir einfach vor, wie du dich als Kataphrakt fühlen würdest. Neu hier?"


    Die Frage war rhetorisch. Cinna war trotz seiner Jugend ein kleines Urgestein seiner Kohorte und wusste genau, wer dazu gehörte und wer nicht.

  • Sofort als der Halt anfing gesellte sich ein Kamerad zu mir, der auch ohne zu fragen gleich anfing meine Lorica etwas besser zu schnüren.


    "Salve iterum. Danke, die Hitze macht mir nicht zu schaffen, du kannst die Lorica ruhig richtig schliessen. Ich komme da einfach nicht alleine besser ran. Ich bin tatsächlich erst gerade heute morgen angekommen und wenige Minuten vor dem Abmarsch vom Tribun der 2. Centuria der 4. Kohorte zugeteilt worden. Die Zeit reichte gerade noch, meine Habseligkeiten in die Baracke zu schmeissen und mich euch anzuschliessen. Ich bin Gaius Sempronius Sophus und habe die letzten Jahre bei der Legio XVI in Iudäa gekämpft."


    Dann bemerkte ich, dass der hilfsbereite Kamerad irgendwie zuviel Material auf sich trug. Der Junge war sicherlich noch keine 20 und daher sicher noch weniger erfahren als ich.


    "Warum schleppst du denn so viel doppeltes Material mit dir herum? In dieser Hitze ist es wichtig, sich nicht noch zusätzlich zu belasten, ausser es ist ein zweiter Schlauch mit Wasser."


    Wie auf das Stichwort zog ich aus meinem Bündel einen Wasserschlauch und bot ihn dem Jungen an.

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