Liebe Freunde der gepflegten Wirtschaftskrise, im Moment wurstelt sich der gute Rusticus ja durch Möglichkeiten, wie man die WiSim wieder herstellen könnte und ich freue mich schon darauf, wenn man seine sauer verdienten Sesterzen wieder für Sachen auf dem virtuellen Markt abgeben kann. Vielleicht machen ja auch die bunten Balken unter den Portraits ein comeback. Während nun Rusticus im Schweiße seines Angesichts für uns an der Coding-Maschine ackert, können wir ja mal ein bisschen überlegen, wie man die Wirtschaft möglicherweise noch ein bisschen... cooler gestalten könnte. Helmut Schmidt hat zwar gesagt, man solle zum Arzt gehen, wenn man Visionen hat, aber das soll uns hier nicht davon abhalten, hier ein Wunschkonzert abzuhalten, dessen Luftschlösser vielleicht eines schönen Tages wenigstens teilweise das Licht der Welt erblicken könnten.
a) Die alte WiSim
Die alte WiSim hat sehr auf dem individuellen Level stattgefunden. Chars konnten in Betrieben Ressourcen herstellen und verarbeiten. Andere Chars oder der Staat konnten diese Produkte dann zwecks Konsum kaufen. Das Ganze hat auch ganz manierlich funktioniert, auch wenn der Apparat wegen der geringen Anzahl der Teilnehmer mit Unwuchten zu kämpfen hatte und eine reale Ökonomie nicht abbilden konnte. Aufs Ganze betrachtet war die WiSim hauptsächlich Selbstzweck. Etwas zu tun, wenn im Forum grad net so viel lief. Leute die, wie ich von den Sünden der Gier und des Geizes geplagt werden, fanden es auch schon motivierend, bessere Ingamejobs zu suchen, einfach um das Konto steigen zu sehen. Tatsächlich sind die verschiedenen Vergütungsstufen der verschiedenen Jobs eigentlich ganz gut gelungen meiner Meinung nach.
b) Was fehlte?
aa) Die Makroebene
Wie erwähnt lief die Wirtschaft auf einem sehr individuellen Level ab. Aber was ist mit den großen Fragen? Was ist, wenn der Kaiser "no new taxes" versprochen hat, aber dann bei der Bezahlung der Legionen in die Bredullie gerät? Wir soll man in Rom den Pöbel versorgen, wenn in Ägypten leider mal Missernte war? Oder wenn im Senat plötzlich eine fiskalkonservative Clique die Mehrheit und die wichtigen Ämter ergattert und eine Reduktion der Sozialleistungen fordert, weil alles andere ja "spätrömische Dekadenz" sei?
Oder was ist, wenn marodierende Horden die zypriotischen Kupferminen besetzt haben oder mal wieder der schönen Tradition wegen ein paar Piraten im östlichen Mittelmeer orientalische Luxusgüter eintüten und dadurch die städtische Oberschicht verstimmt ist?
Alles interessante Fragen, die man mit einem makroökonomsichen Element in einer Wirtschaftssimulation darstellen helfen könnte.
bb) Verbesserungen auf der individuellen Ebene
Auf der vorhandene individuellen Ebene blieb die WiSim insbesondere visuell relativ überschaubar. Ein Datenpunkt wurde gekauft und konsumiert und die Balken unter dem Portrait gingen nach oben. Soweit so nett. Aber ich bin nicht der erste, der sich wünscht, man könnte die Casa seiner Gens bis an die Grenze des guten Geschmacks und darüber hinaus mit Zeug einrichten und dies auch visuell darstellen, damit jeder sehen kann, wie rich und grandios man ist. Oder persönlich Items für das Charakterblatt. Ich hätte nichts dagegen, wenn man meinen neuen Bling-Gladius auch visuell von möglichst weit her im Charblatt erkennen könnte.
Das nur mal als Brainstorming. Was ist eure Meinung?
Das Zitat aus dem Betreff des Themas ist übrigens von James Carville